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Eine Schau der Amateurphotographen.

Geburtstagsfeier im Stadion.

Reibungsloser Verlauf der Präsidenten- Ehrung.

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Wenn die Reaktion erwartet hatte, daß Berlin   am 80. Geburts  -| Insgesamt erfolgten annähernd 300 Verhaftungen wegen tag des Reichspräsidenten unter dem Zeichen von Schwarzweißrot Nichtbefolgung polizeilicher Anordnungen, Widerstandes, Sachbe stehen würde, so hat sie sich getäuscht. Die Verfassungsfarben schädigung, Beleidigung usw. Die Festgenommenen wurden der Ab­Schwarzrotgold überwogen durchaus, vor allem auf der teilung I A im Polizeipräsidium zugeführt. Da es sich aber durch­Anfahrtsstraße Hindenburgs zur Huldigungsfeier der Schul- weg um fleinere Bergehen handelt, dürften sämtliche in Haft Be­jugend im Stadion. In der Charlottenburger Chaussee, in der Bis- findliche im Laufe des heutigen Tages wieder auf freien Fuß ge­setzt werden. In der Cherusterstraße versuchten einige marchstraße und am Kaiserdamm waren von Baum zu Baum schwarz- jugendliche Kommunisten, Angehörigen eines Rechtsverbandes die rotgoldene Fahnen über den Weg gespannt, das Brandenburger Tor   Fahne zu entreißen. Der Rädelsführer fonnte verhaftet werden; war ganz in goldbraune Blumenwinden, in Lorbeer und Tannen- die übrigen entkamen. Am Leopoldplay, in der Müller= grün eingefaßt. Von der Decke der Durchfahrten wallten die Farben straße und an der Ede Reinickendorfer und Gottschedstraße im des Reichs und Preußens, die große Mitteldurchfahrt, die der Präfi- Norden Berlins   kam es gleichfalls zu Schlägereien zwischen dent benutzte, war mit einer riesigen schwarzrotgoldenen Rechts- und Linksradikalen, bei der die Polizei mehrere Berhaftun Präsidentenfahne mit dem neuen Reichsadler geschmückt. gen vornahm. Einen ernsteren Charakter nahm eine Schlägerei in der Stallschreiberstraße an. Es wurden mehrere Schüsse gewechselt, wobei zwei Personen durch Streifschüsse leicht verlegt wurden. Den einschreitenden Polizeibeamten gelang es, fünf Angreifer festzunehmen. In der Belziger Straße wurden eine Reichs- und eine Stadtfahne mit Del und Stearin be­schmutzt. Leider fonnten die Burschen nicht ermittelt werden.

Anläßlich feiner diesjährigen, in Berlin   stattfindenden Ver­bandstagung, hat der Berband Deutscher. Amateur­photographen Vereine" im Lichthof des Kunst­gewerbemuseums in der Prinz- Albrecht- Straße eine Aus­stellung veranstaltet, durch die man in ausgezeichneter Weise über die Leistungen der Amateurphotographen unterrichtet wird. Die Ausstellung, die bei freiem Eintritt bis zum 16. Oktober an den Wochentagen von 10 bis 20 Uhr und an den Sonntagen von 10 bis 18 Uhr geöffnet ist, wurde am Sonnabend mit einer Ansprache des Museumsdirektors Glaser, der an Stelle des verhinderten Reichs. funstwarts Dr. Redslob erschienen war, vor zahlreichen Gästen feierlich eröffnet. Auf der Ausstellung sind die Gaue des Verbandes mit über 700 Bildern vertreten, das ist etwa die Hälfte aller eingesand ten. Die von einer Borjury zum Aushang zugelassenen Bilder find gleichzeitig an einem Wettbewerb beteiligt, für den goldene und filberne Blaketten, Ehrenurkunden und ansehnliche Geldpreise ge­stiftet find. Um jede unsachliche Beeinflussung der Preisrichter zu verhindern, ist die Ausstellung bis zur Beendigung des Wettbewer­bes eine anonyme, das heißt von sämtlichen Bildern sind die Namen der Autoren entfernt. Es werden drei Gruppen von Bildern unter­Schon in den frühen Mittagsstunden begann der Aufmarsch zur schieden, von denen die der bildmäßigen Photographie Spalierbildung. Da sah man freilich Kriegervereinszylinder, abge­den größten Raum einnimmt. Dann folgt die Heimat photo staubte Uniformen, rauschende Klempnerläden und zerhackte Korps­graphie und die wissenschaftliche, die mit ihren seltenen studentengesichter in Hülle und Fülle. Um 15,30 Uhr begab sich der und interessanten Aufnahmen aus der Tier- und Pflanzenwelt viel Reichspräsident im Gehrod des Bürgers in Begleitung des Reichs­leicht den wertvollsten Teil der Ausstellung darstellt. Zu bemängeln fanzlers Dr. Mary in offenem Auto nach dem Stadion. Dem ist, daß die Wände, an denen die Bilder hängen, mit hellbraunem Wagen des Reichspräsidenten fuhr ein Wagen der Schuhpolizei mit Backpapier benagelt sind. Ein ordinärer und oft störender Hinter- Polizeipräsident Genossen 3örgiebel und Oberst Heimanns­grund, der sich mit einfachen Mitteln anders gestalten ließe. Die berg voraus. In einem weiteren Automobil folgten der Staats­Ausstellung selbst( die Arbeiterphotographen- Vereine sind dem Ver- sekretär Dr. Meißner und Major v. Hindenburg  . Kurz nach band nicht angeschlossen) weiß, daß die aktuelle Photographie völlig 16 Uhr traf das Auto des Präsidenten im Stadion ein, und über vernachlässigt ist. Ein einziger Gau  ( Rheinland  ) hat einige Bilder der Ehrenloge war die schwarz rotgoldene Präsidenten. gebracht, die vom Reich der Arbeit erzählen. Die Boefie der Tech- standarte hochgezogen. Während Hindenburg   in langsamer Fahrt nit und der Großstadt, von der wir heute mehr denn je erfaßt sind, durch das Stadion an den Kindern vorbeifuhr, fehien immer neue mo ist sie? Hier flafft eine große Lücke in der Ausstellung. Der Hochrufe ein. Im Stadion selbst war von schwarzweißrot, etliche Bufunftsarbeit der Amateurphotographen ist dadurch der Weg ge Meine Papierfähnchen, die vereinzelte Kinder sich angesteckt hatten, ausgenommen, nichts zu spüren. Das fünstlerische Arrange­wiesen. ment war vortrefflich, der weite Raum bot einen farbenprächtigen Anblid. Nachdem Hindenburg   die Rundfahrt beendet hatte, wurde er vom preußischen Minister für Wissenschaft, Kunst und Bolts­bildung, Dr. Beder, und vom Oberpräsidenten Maier begrüßt. Als vollständige Stille eingetreten war, sangen die Kinder alles flappte, Lobe den Herren  ". Ich bin ein deutsches Mädchen", Hörst du das mächtige Klingen"," Dir möcht ich diese Lieder weihen" und" Ich hab' mich ergeben". Nach dem Absingen des Deutschlandsliedes, bei dem es freilich durch Gegeneinandermusi­zieren von Kapelle und Chor anfangs zu schaurigen Disharmonien fam, umfuhr Hindenburg   im Auto noch einmal das Rund des Stadions, um dann in rascher Fahrt zur Wilhelmstraße zurückzu­Der Abmarsch der Verbände vollzog sich im allgemeinen ohne 3wischenfälle. Doch zeugte es von wenig Disziplin, daß auf der Anfahrtstraße Verbände und Publikum, sobald das Auto des Präsidenten vorüber war, in wildem Tohuwabohu durcheinander Die Untergrundbahn, die besonders Schulkindern zur Rückfahrt benutzt wurde, zeigte sich ihrer Aufgabe gewachsen.

Am hellen Tage.

Raubüberfall auf einen Raffierer.

Ein Raubüberfall wurde heute vormittag auf den Kassierer des Wilmersdorfer Lombardhauses in ben Geschäfts. räumen an der Ede der Friedrich- und Mohrenstraße verübt.

Die Räume liegen im ersten Stock des Hauses. Das Bureau ist von dem Vorraum, zu dem das Bublifum Zutritt hat, durch eine Barriere mit Glastür getrennt. Hier wurde schon einmal ein­gebrochen. Das Geschäft befindet sich jetzt in Liquidation. Es wird für die Kundschaft erst um 10 Uhr vormittags geöffnet. Heute fam der Raffierer furz vor 10 Uhr. Er war zunächst noch allein. Er eninahm einem Tresor die 4000 m., die zum Tagesbetrieb bereitlagen, und war noch mit dem Abzählen beschäftigt, als ein Mann ben Borraum betrat. Der Kassierer hielt ihn für einen Kunden, ließ sich deshalb nicht stören und wollte erst das Abzählen beenden. Da ging plöglich bie Glastür auf; der Mann betrat den Bureauraum und rief dem Kassierer zu: ånde hoch, oder du bist eine Leiche!"

Der Raffierer glaubt, daß er dabei auch eine Pistole erhoben habe. Bevor er sich von seinem Schred erholt hatte, riß der Unbe­Pannte die Geldscheine an sich und verschwand damit. Eben wollte der Raffierer durch den Fernsprecher das Ueberfallkommando an­rufen, als die Reinmachefrau eintrat. Sie holte einen Schupo­beamten von der Friedrichstraße herauf und jetzt wurde auch das leberfalltommando und die Kriminalpolizei des 15. Reviers alar­miert, Unter Zuziehung von Beamten des Raubdezernats wurden die Ermittlung fofort aufgenommen, es war aber bisher nicht möglich, einen Beugen zu finden, der den Mann auf der Treppe oder auf der Straße gesehen hatte. Mitteilungen zur Aufklärung an das Raubdezernat A. 5 im Polizeipräsidium. In einem zweiten Schrante in demselben Raume lag noch eine größere Summe, die dem Räuber entgangen ift.

Ans wirtschaftlicher Not...

Durch starken Gasgeruch wurden Mieter des Hauses Maaßen­straße 14 in der vergangenen Nacht auf die Wohnung aufmerksam,

Svante Arrhenius   gestorben.

Aus Stockholm   tommt die Nachricht, daß Professor Svante Arrhenius  , der in Deutschland   vor allem durch seine Theorien über das Werden der Welten bekannt wurde, an den Folgen einer afuten Darmentzündung im Alter von 68 Jahren gestorben ist. Svante Arrhenius   war Chemiker. Seine Intuition und seine Fähigkeit, geistreiche Schlußfolgerungen zu ziehen, führten ihn weit über das chemische Fachgebiet hinaus und ließen ihn den Weg zu den Sternen finden. So untersuchte er den Einfluß des Mondes auf den elet­trischen Zustand der Erde. Bir besigen von ihm eine hervorragende Theorie über den Druck der Lichtstrahlen im Weltall  . Neben diesen Arbeiten sind von ihm zahlreiche Abhandlungen in den Berichten der Stockholmer Akademie der Wissenschaften und in Zeitschriften er­Schienen. Sie befassen sich meist mit der Dissoziationstheorie, durch die unsere Anschauung über den Aufbau der Materie gefördert wurde. Nach dieser Theorie werden die Salze in wässerigen Lösun­gen zum großen Teil in Elettronen und Jonen zersetzt. Arrhenius  untersuchte das elektrische Leitungsvermögen solcher Lösungen, die Reaktionsgeschwindigkeit, die innere Reibung und die den Gefrier­punft verdünnter Lösungen. Im Jahre 1903 erhielt der hervor. ragende Forscher den Nobelpreis.

Arrhenius   wurde am 19. Februar 1859 auf dem Schloß Wijt bei Upsala geboren. In Upsala studierte er von 1876 bis 1881 und wirfte von 1884 ab als Privatdozent für physikalische Chemie. Die Stockholmer Akademie ermöglichte es ihm, in Riga  , Würzburg  , Graz  , Amsterdam   und Leipzig   an den dortigen physikalisch- chemischen Instituten zu arbeiten. Bei dieser Europafahrt tam er mit Ostwald, Kohlrausch und Bohmann und van t'hoff zufammen. Nach feiner Rückkehr wurde er im Jahre 1895 ordentlicher Professor der Physik an der Universität Stockholm und 1905 Direktor des physikalisch- chemischen Nobel- Instituts, wo er auch seine Wohnung hatte. Die Universitäten Greifswald   und Leipzig   zeichneten diesen Großen der Wissenschaft durch die Verleihung des Ehrendoktortitels Sein Tod ist für die Wissenschaft ein schwerer Verlust. Er wird weit über die Kreise der Fachwelt hinaus die größte Anteil­nahme erregen. M.M.

aus.

Normung im Bibliothekswefen. Innerhalb des Deutschen Nor­menausschusses ist ein Fachnormenausschuß gebildet worden, der Normungsfragen im Bibliothekswesen bearbeiten soll. In diesem Ausschuß find alle am Bibliothekswesen interessierten Kreise, die öffentlichen Bibliotheten, die Werksbüchereien von Verbänden und Firmen, technisch- wissenschaftliche Bereine, Berleger, Buchhändler und Druder vertreten. In verschiedenen Arbeitsausschüssen soll die Frage der Ordnungsmerkmale in Zeitschriften und Büchern, die Bereinheit lichung der Hilfsmittel des Bibliothekswesens( z. B. Bordruce) sowie die Schaffung einer Klaffifitation beraten werden. Die Normung bes Zeitschriftenformates ist bereits abgefchloffen. Eine große Zahl führender technischer und wirtschaftlicher Beltschriften erscheint bereits im Dinformat A4  ( 210 mal 297 Millimeter). Die diesjährigen Mitgliederversammlungen der Boltsbühne.. finden am Dienstag, dem 4. Oftober, abends 8 Ubr, ftatt, und zwar gleichzeitig im Gewertschaftshaus, in den Musiler- Festfälen, in Haberlands Feitsälen, in den Brachtjälen Ali- Berlin und in der Aula des Sophien- Lyzeums. Die Refe renten der einzelnen Bersammlungen werden Dr. S. Nestrieple, Fr. Schulz, 28. Spohr, A. Beibner und M. Winkler fein.

liefen.

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Zusammenstöße und Verhaftungen.

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In verschiedenen Stadtteilen tam es im Laufe des gestrigen Tages zu fleinen Zusammenstößen und Rempeleien zwischen Rom­munisten und Rechtsradikalen, so daß die Polizei, die verstärkten Sonntagsdienst eingerichtet hatte, mehrmals einschreiten mußte.

die feit geraumer Zeit der 57 Jahre alte Kunstmaler Richard Schlegel mit seiner drei Jahre jüngeren Ehefrau Martha inne hatte. Sie benachrichtigten das 174. Revier und die Feuerwehr. Die Beamten verschafften sich Einlaß und fanden die Eheleute in der mit Gas angefüllten Wohnung angefleidet auf den Stühlen figen. Beide waren bewußtlos, gaben aber noch Lebens zeichen von sich. Die Samariter der Feuerwehr und ein Arzt ber nächsten Rettungsstelle machten Wiederbelebungsversuche, die zunächst auch Erfolg hatten. Schlegel und Frau wurden dann nach dem Elisabethkrankenhaus gebracht, und man hoffte, beide am Leben erhalten zu können. Der Mann starb jedoch im Laufe der Nacht. Das Ehepaar, das früher bessere Tage gesehen hat, hinter­ließ einen Brief, in dem es mitteilte, daß es wegen wirtschaftlicher Not beschlossen habe, aus dem Leben zu scheiden.

Das Reichsbanner Schwarz- Rot- Gold, Bezirk Prenzlauer Berg  , Kameradschaft Senefelderplak, veranstaltet eine öffentliche Werbe­perfammlung am Dienstag, dem 4. Oftober, 20 Uhr, in den Ge­samträumen von Büttners Festfäle, Schwedterstraße 23.

Unwetter in aller Welt.

Aus aller Welt liegen Meldungen über schwere Unwetter­schäden vor: Wir registrieren die folgenden Meldungen:

Schwere Stürme über England.

London  , 3. Oktober. Gestern gingen über ganz England schwere Stürme nieder. mehrere Automobile wurden auf offener Landstraße vom Sturm umgeriffen. Sechs Personen tamen dabei um.

Unwetter in Italien  .

Rom  , 3. Oftober.

Ein furchtbarer Hagelschlag ging über die Gegend von Roselli nieder und vernichtete die reiche Frucht- und Weinernte vollständig. Einige Hagelförner wogen ungefähr 200 Gramm. Der Schaden ist sehr groß.

Taifun über Japan  .

London  , 3. Oktober.

Wie aus Tofio gemeldet wird, hat in der Nähe des japanischen Hafens Hatodata ein Taifun schweren Schaden angerichtet. Bier Dörfer stehen unter Wasser. Etwa 40 Fischerboote sollen vernichtet worden sein. Man rechnet mit einer größeren Zahl von Opfern.

Die Katastrophe von St. Louis  .

New York  , 3. Oftober.

Durch den Zyklon von St. Louis   sind, wie jetzt endgültig fest­gestellt werden konnte, 87 Berfonen getötet und 671 verletzt worden. Die Leichen von fünf Mädchen wurden gestern noch aus den Trümmern eines Hauses herausgezogen. 5000 Häuser wurden zerstört.

St. Louis, 3. Oftober.

3weitausend Helfer, die sich dem Roten Kreuz zur Verfügung stellten, haben mit einer systematischen Hilfsaktion für die 2300 Fa milien begonnen, deren Häuser in den vom Tornado betroffenen 195 Häuferblocks befchädigt oder zerstört sind. Die Hilfe ist um so nötiger, als schwere Regengüffe die Lage der obdachlosen Familien jezt noch verschlimmern, die bisher in den beschädigten Häusern ge­blieben waren. Die Zahl der Personen, die nach dem Wirbelsturm fofortiger Hilfe bedürfen, wird auf 7800 geschäßt. Die Regierungs­fachverständigen, die sich mit den Wirkungen des Wirbelsturmes be fchäftigen, erklären, es sei ein Tornado zweiten Grades gewesen, der wenig Schaden angerichtet hätte, wenn er nicht die Stadt, sondern nur das offene Land betroffen hätte. Die Holzhäuser   sind fast durch­gängig zu Kleinholz zerschlagen, stärker gebaute Häuser dagegen weniger in Mitleidenschaft gezogen. Ganze Reihen von Häusern ver­

I

Ein Polizeikraftwagen umgestürzt.

Auf dem Hofe des Polizeipräsidiums in der magazinstraße ereignete sich in den gestrigen Spätnachmittags stunden noch ein eigenartiger Unfall Auf einem Lastkraft­magen der Polizeiinspektion Treptow   wurden 36 verhaftete Kommunisten eingeliefert. Als der Lastkraftwagen die Durch­fahrt passiert hatte und in den Hof einbiegen wollie, brachen infolge Uebergewichtes auf der einen Seite die Bolzen und der Auffag des Laftkraftwagens stürzte um. 24 der Berhafteten trugen Berlegungen davon und mußten in das Staats­frankenhaus in der Scharnhorststraße übergeführt werden. Einer der Berlegten, der 25jährige Arbeiter Willi Dupach aus der Frischenstraße 34 zu Oberschöneweide  , erlitt eine schwere Wirbel­fäulenverlegung und mußte im Krankenhaus verbleiben. Die anderen wurden nach der ärztlichen Untersuchung und Anlegung von Notverbänden wieder ins Polizeipräsidium zurückgeführt.

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Anlaß des 80. Geburtstages des Reichspräsidenten   statt. Auch im Reich fanden in allen größeren Städten Feiern aus

In Hamburg   stand der Sonntag ganz unter dem Eindruck einer riesigen Wahlfundgebung des Reichsbanners Schwarzrotgold zur Bürgerschaftswahl am fommenden Sonn­tag. Die Kommunisten versuchten mit Lastkraftwagen eine Störung, mußten aber die Wagen verlassen und durften sie erst außerhalb des Bannkreises wieder benußen. Die Rechtsparteien, die ur­sprünglich gleichzeitig Feldgottesdienst zu Hindenburgs Geburtstag abhalten wollten, hatten alle Veranstaltungen abgesagt. Die Beflaggung der Stadt hielt sich in mäßigen Grenzen. Die großen Hotels wie Bierjahreszeiten, Atlantic, Esplanade usw. zeigten neben der Handelsflagge alle Schwarzrotgold, so daß im Stadt­innern auch durch die offizielle Staatsbeflaggung die Farben der Republif überwiegen. Die großen Kontorhäuser, wie z. B. das der Hapag, haben neben der Hausflagge nur die hamburgischen Farben gesetzt, und so schwarzweißrot vermieden. Im Hafen hatten in- und ausländische Schiffe über die Toppen geflaggt.

| loren ihre Dächer oder Seitenmauern, Mietshäuser stehen mit einer einzigen Mauer und zeigen ihr Innerstes wie Puppenstübchen. In einem Aufruf an den Geist von St. Louis" bittet der Bürgermeister die Einwohner der Stadt um finanzielle Hilfe, da auf die Anrufung der breiten Deffentlichkeit nach Möglichkeit verzichtet werden soll. Der zur Verfügung stehende Hilfsfonds beträgt bisher 110 000 Dollar.

Gefährliche Kriegsandenken". Granatenexplosion in der Villa des Straßburger Gouverneurs.

Im Borzimmer der Villa des Gouverneurs von Straßburg  , des Generais Boychut in Bichy, explodierte ein Artillerie. geschoß. Der Chauffeur des Generals wurde zerrissen, ein och ichwer verlegt, tas Gebäude beschädigt. Die Untersuchung ergab, daß der General   deutsche Granaten als Striegs­andenten" in seiner Wohnung aufbewahrte. Der Chauffeur soll sich mit einer solchen Granate beschäftigt haben. Dabei ereignete sich die Explosion.

Telephon Großbritannien  - Kanada  .

London  , 3. Oftober. Die Poftverwaltung teilt mit, daß der direkte telephonische Dienst zwischen Großbritannien   und Kanada   am heutigen Montag eröffnet werden wird.

13 Autobusse verbrannt. Durch ein Feuer in einem Auto­Schuppen in Cowes wurde Schaden in Höhe von 400 000 m. angerichtet. 13 von 23 in dem Schuppen untergebrachten Auto­buffen verbrannten.

Sport.

Rennen zu Mariendorf   am Sonntag, dem 2. Offober.

1. Rennen. 1. G. Cohns Herzog( Jauß jr.), 2. Lucretia, 3. Hallore. Toto: 63:10. Blat: 23, 16, 110: 10. Ferner liefen: Ladyship, Rosemarie, Anita Worthy, Netome, Schwestersohn, Guy de Bal, Frifin, Atlas, Leo Watts. 2. Rennen. 1. A. Stefanovicis Athos( P. Finn), 2. Nora Belwin B., 3. Monor  . Toto: 94: 10. Biah: 17, 13, 27:10. Ferner liefen: Dolerit, Quo vadis, Bolga II, Valeur.

3. Rennen. 1. H. Wieses segrimm( Kozal), 2. Erbpring jr., 3. Hippo­

Toge. Toto: 79:10. Blag: 20, 65, 17:10. Ferner liefen: Kurfürft( als Robert, Fram, Edelsteins Sohn, Niederländer, Divijonär, Regenbogen,

Erster disq., 80 Prozent der Sieg- und Platto. zur.), Martha Halle, König

Potsdam.

4. Rennen. 1. R. Buchholz' Blaue Adria( B. Hedert), 2. Magowan jr., 3. Michael. Toto: 131: 10. Blat: 23, 18, 74: 10. Ferner liefen: Cotta, Möglich, Manzanares, Justinian  , Königsadler, Quisi quasi, Johannis­täfer, Lodung, Cäcilie II, Aberglaube.

5. Rennen. 1. F. Grigat und P. Collab' Lindowlind( F. Grigat), 2. Minni Halle, 3. Goudster jr. Toto: 23: 10. Blab: 17, 26, 37:10. Ferner

liefen: Einsicht, Maitönigin I, Draga Watts, Holftein, Radiola, Theodora, Susi Leyburn, Ingrid Halle, Kurassier, Erster Wolferfamer, Duitte B, Arn­

fried, Barmaid.

6. Nennen. 1. Chr. Ruths Sir Caid( Sauß jr.), 2. Turandot  , 3. Aufer I. Toto: 45: 10. Blab: 20, 18, 25: 10. Feiner liefen: Friede gard, Qur, Leuchtfadel, Lord Bolo, Friederichsdor, Adeline, Lachmustel, Leuchttäfer, Duintessenz, Rehoferin, Dancing Girl, Effi, Campanula  , Kory­phae, Diana Magowan.

7. Rennen. 1. Gest. Bardenhagens St. Roberts( D. Finn), 2. Be­grana, 3. Native Forbes. Toto: 85:10. Blay: 15, 13, 15:10. Ferner liefen: Trotteur, Salin Noir, Progres, Fels, Nora Belmin B.

8. Rennen. 1. R. Köfters Friese( V. Finn), 2. Antenne, 3. Petro­nella A. Toto: 25:10. Platz: 15, 24, 35: 10. Ferner liefen: Etats­böferin, Crispa, Nation, Rottäppchen, Ainscott jr., Gise B. I, Lerrazzo, Editein.

9. Rennen. 1. Gebr. Goldschmidts Fiametta( J. Mills), 2. Prinzessin Glawab, 3. Suridbu. Toto: 37:10. Blak: 24, 54, 36: 10. Ferner liefen: Barometer, Ecean Girl, Prinz Adbell, Manfred, Indianer, Dancing Girl, Blaumeise, Coriolanus, Carl Alexander  , Heidepring L, Statharina, Ballon tönigin, Heidemann, Bildtake, Unheil, Rotula, Invasion.