Antisemitische Verleumder.
Dreifte Verdächtigungen gegen Genossen Otto Brann vor Gericht.
Vier Verleumder des preußischen Ministerpräsidenten standen heute morgen vor dem Schöffengericht Neukölln: der Verleger und Schriftsteller Richard Ropich, Berlin- Treptow, der Druckereibefizer Werner Bake in Pyriz, der Buchhändler und Redakteur des ,, Deutschen Borwärts" Emil unger, Halensee , und der Buchhändler Walter Kramer in Buckelhausen bei Leipzig . Sie Genosse wurden vertreten durch den Fürstenanwalt Everling. Braun war als Nebenkläger erschienen und wurde außerdem durch den Genossen Rechtsanwalt Otto Landsberg vertreten. Als Zeuge war Professor Oppenheimer geladen.
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Verhandlungen bei den Brauern. Der Streik der Fahrstuhlmonteure. Erfolgreicher Streit bei Werner.
Die erweiterte Streifleitung der Brauereiarbeiter beschäftigte| 15 Arbeitern, die nach den Angaben der Firma deshalb nicht weiter sich heute vormittag mit dem Ergebnis der Verhandlungen, die beschäftigt werden können, weil schon zu viel Maschinen auf Borrat gestern zwischen den beiden Lohnkommissionen der Brauereiarbeiter hergestellt worden seien. und der Unternehmer unter Vorsiz des Gewerberats Körner ge
führt wurden.
Hodapp
Genosse Hod app berichtete, daß er zunächst eine objektive Darstellung der Vorgeschichte des Streifs gegeben habe, worauf Generaldirektor Jäger wieder einmal hervorhob, daß die Arbeiter unter Bruch ihres Arbeitsvertrages die Arbeit niedergelegt hätten. In der Lohnfrage machten die Unternehmer zwei Borschläge: der erste Vorschlag ging dahin wie schon vor dem Streit ange eine Zulage von drei Mark pro Woche zu zahlen und das Lohnabkommen bis zum 1. März 1928 laufen zu laffen, mit
boten wurde
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lungsergebnis Stellung und beschlossen nach einer eingehenden AusDie Streifenden nahmen gestern vormittag zu diesem Berhandnehmen. Die Arbeit ist heute früh geschloffen wieder aufsprache in geheimer Abstimmung, das Angebot der Firma anzu= genommen worden.
Wenn auch die Forderungen der Belegschaft nicht voll anertannt worden sind, so hat doch die Belegschaft in ihrem fünftägigen Streit einen ganz ansehnlichen Erfolg erzielt. Mit diesem Erfolg darf sie es aber jetzt nicht bewenden laffen. Es gilt vielmehr, die noch vorhandenen organisatorischen Lücken aufzu= nicht gelungen ist. Es ist eine alte gewerffchaftliche Erfahrung, füllen, um bei neuen Kämpfen noch zu holen, was diesmal Stärke der Kämpfenden selbst abhängt.
ten Bake gedruckte Broschüre Pyrig bei dem angeschuldig der Maßgabe, daß für die letzte Zeit noch eine mäßige 3ulage daß der Erfolg eines Kampfes immer von der organisatorischen
Den Angeklagten wird zur Last gelegt, daß sie gemeinschaftlich im Winter 1926/27 zu Pyriz bzw. Berlin und Leipzig in Be ziehung auf den Genossen Braun nicht erweislich wahre Tatsachen behauptet oder verbreitet haben, welche ihn derächtlich zu machen oder in der öffentlichen Meinung herabzuwürdigen geeignet waren und zwar durch Verbreitung von Schriften. Gegenstand der Anklage war die in Novembernummern des Deutschen Vorwäris", dessen Geschäftsführer der Angeschuldigte Kopsch ist, angekündigt worden und den Titel führte: Herr Ministerpräsident Braun, wer ift Oppenheimer?" Als Unterüberschrift war auf dem Titelblatt zu lesen:„ Die Unterstützung der Sozialdemokratie durch jüdisches Finanzkapital. Millionenspenden des jüdischen Finanzkapitals für die Umsturzpartei."
die bereits in Oktober- und
Der Inhalt der Broschüre beschränkte sich in der Hauptsache auf die üblichen antisemitischen Mäßchen von der Abhängigkeit der Gozialdemokratie vom jüdischen Finanzkapital, von der Verjudung der Stadt und Staatsverwaltung. Er gipfelte in der Behauptung, daß Genosse Braun in einer Sigung des Parteiausschusses im Jahre 1920 erklärt habe, daß er zu 3weden parteipoliti scher Aktion unter der Landbevölkerung vier Millionen Mart aufgetrieben habe. Aus dieser angeblichen Erklärung des Genossen Braun wird der Schluß gezogen, daß er als damaliger Landwirtschaftsminister unter Mißbrauch seiner amtlichen Stellung sich dieses Geld von jüdischer Seite habe geben laffen und damit auch die Verpflich tung übernommen habe, pflichtwidrig lediglich jüdische Interessen zu vertreten. Dieses Geld, heißt es da, stamme selbstverständlich von einem jüdischen Fonds, der den Zweck hat, das deutsche Volt auszubeuten.
In diesem Sinne geht es seitenlang weiter.
Auf die Frage des Borsitzenden erklärt Herr Kopsch, daß er den Verfasser nicht nennen fönne, da er sonst die Person bloßstellen müßte, die das Material zu der Broschüre geliefert habe. Und weshalb will er sie nicht bloßstellen? Nun tommt eine faust dicke Lüge, die für die ganz Dummen berechnet ist und die sich sofort als Berleumdung herausstellt: ein alter Sozialdemokrat, erflärt er, habe ihm das Material geliefert, den könne er aber nicht nennen, da er sonst brotlos würde. Gleich darauf stellt sich heraus, daß als Unterlage zur Broschüre angeblich das Protokoll einer gemeinsamen Sigung des ParteiDorstandes, des Parteiausschusses und der Reichstagsfrattion vom 13. Juni 1920 gedient habe, auf der Genosse Braun eine Rede über das zu schaffende Agrarprogramm der Partei gehalten hat.
gezahlt werden solle. Nach dem zweiten Vorschlag soll das Lohnabkommen mit einer anderen Regelung der Löhne bis zum 30. September 1928 gelten. Die Wiedereinstellung der Streifenden soll nach Bedarf erfolgen.
Nach einer Sonderberatung der Lohnkommission der Arbeiter gab diese die Erklärung ab, daß sie bereit sei, über die Höhe der Lohnausbesserung und die Dauer des Lohnabkommens mit den Unternehmern zu verhandeln. Der Standpunkt der Unternehmer jedoch, die bisher nicht festeingestellten Arbeiter nach Beendigung des Streits nicht sofort restlos wieder einzustellen, sei aber keine geeignete Grundlage zu einer Einigung. Nach der dann wieder gemeinsam gepflogenen Verhandlung gaben die Unternehmer folgende Erklärung ab:
„ Die Arbeiter werden nach Abbruch des Streits wieder einge. stellt, soweit sie unter den augenblicklichen Verhältnissen benötigt werden. Die Wiedereinstellung erfolgt entsprechend den technischen Notwendigkeiten der Betriebe. Sie soll spätestens innerhalb einer Woche durchgeführt sein. Die Arbeiter werden als ständige Arbeiter wieder eingestellt. Bizearbeiter sollen zunächst im allgemeinen nicht beschäftigt werden. Bei den wiedereingestellten Arbeitern wird der Streik als Unterbrechung des Arbeitsverhältnisses in bezug auf Urlaub, Krankengeld usw. nicht an= gesehen."
Die Lohntommiffion der Arbeiter ertlärte fich mit großer Mehr heit in einer Sonderbesprechung bereit, auf Grund dieser Erklärung der Unternehmer weitere Verhandlungen zu pflegen, bie, wie bereits mitgeteilt, auf heute nachmittag 2 Uhr festgefekt sind. Die Versammelten beschlossen nach einer kurzen Debatte, daß die Verhandlungen weitergeführt werden sollen, daß sich aber die Berhandlungsfommission auf keinen Fall damit einverstanden erflären solle, daß nach Beendigung des Kampfes unter den Streifenden gefiebt werden könne. Mit dem Ergebnis der heutigen Verhandlungen wird sich morgen vormittag eine Funktionärtonferenz beschäftigen.
Erfolgreicher Streik bei Werner- Marienfelde.
In den Verhandlungen mit der Werkzeug- und Maschinenfabrit Frig Werner in Marienfelde ist es dem Metallarbeiterverband gelungen, für die gesamten Lohnarbeiter und arbeiteUnd nun tommt etwas, was die ganze Berleumdertaktit des rinnen der Firma eine generelle Lohnerhöhung von 5 Pf. pro Herrn Kopsch schlaglichtartig beleuchtet: die Rede des Genossen Stunde zu erreichen. Die Firma erklärte sich weiter bereit, die schlechten Attorde aufzubessern und vor allem das vor allem das Braun wird verlesen und es ergibt sich, daß er damals ungefähr unhaltbare kolonnenattordsystem zu ändern. Hier sollen folgendes gesagt hat: die Schaffung eines Agrarprogramms der die Afforde so aufgebessert werden, daß zwar nicht die KolonnenPartei verlange eine entsprechende Agrarpolitik. Ein Teil führer mehr erhalten, aber die Akkorde der bisher am schlechtesten dieser Agrarpolitit set aber eine richtige Siedlungspolitit. bezahlten Arbeiter so aufgebessert werden, daß die Berdienste dieser Zu diesem Zwecke habe er bereits eine Domäne zur Verfügung Arbeiter von denen der Kolonnenführer nicht mehr so erheblich abgestellt und durch Professor Oppenheimer zu Siebweichen. Nicht erreicht werden konnte die Wiedereinstellung von lungszweden vier Millionen Goldmart aufgetrieben. Also ganz was anderes hat Genoffe Braun gesagt, als in der Broschüre zu lesen stand.
Auf die Frage des Genossen Landsberg erklären die Angeflagten, daß sie bei der Drudlegung bzw. Berbreitung der Broschüre das Protokoll noch nicht gefannt hätten. Im übrigen erflärte Kopsch, daß es ihm völlig ferngelegen habe, den Ministerpräsidenten Braun zu beleibigen.
Auch die anderen Angeklagten erklären fich für nichtschuldig. Der Druckereibefizer Bate will die Broschüre vor ihrer Drudlegung faum gelesen haben. Der Buchhändler Unger behauptet, den Vertrieb der Broschüre nur aus Freundschaft zu Kopsch seinem Zeitungsvertrieb angegliedert zu haben, der Angeklagte Kramer wundert sich, daß er überhaupt in die Sache hineingezogen worden sei.
Die Verleumder entlarvt.
In ihrer ganzen Schönheit zeigte sich die Verleumdung gegen den Ministerpräsidenten Braun, als der Zeuge Professor Oppen heimer von der Universität Frankfurt a. M. ausführlich seine Siedlungspläne und die von ihm mit dem Landwirtschafts. ministerium gepflogenen Verhandlungen darlegte. Er erzählt, daß er im Jahre 1920 in Holland an verschiedenen Universitäten über jein Siedlungsprogramm Vorträge gehalten hat. Dies Programm hat in einer Rolonisationspolitik bestanden, die nicht die Großbetriebe zersplittern sollten, sondern in einer neuen Form der inneren Kolonisation eine gemeinschaftliche Ansiedlung der Landarbeiter ermöglichen sollte. Der Holländer Christian de Weiß, bei dem er einquartiert war, hat ihm zu Siedlungszwecken 1 Million Papiermart zur Berfügung gestellt.
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Guter Fortgang des Streiks der Fahrstuhlmonteure. Berliner Fahrstuhl- und Aufzugsbetriebe am Mittwoch im Rosen In der Versammlung der streifenden Monteure und Helfer der thaler Hof", gab der Vertreter des Metallarbeiterverbandes, Genosse Fuchs, noch einmal einen Bericht über die Entwicklung dieses Sonflittes und fam dann auf die allgemeine Streiflage zu sprechen. Er konnte mitteilen, daß außer den bereits veröffentlichen drei Firmen auch die beiden Firmen M at Sange und Kari Tromm die Forderungen der Streitenden auf eine Erhöhung der Löhne um 15 Pf. pro Stunde restlos anerkannt haben. Der Streit ist am Montag auf der ganzen Linie aufgenommen worden und wird mit einer vorbildlichen Geschlossenheit geführt. Alle Bemühungen der Unternehmer, Streitbrecher zu bekommen, sind bisher erfolglos geblieben und dürften es auch weiter bleiben, da die Arbeit der Fahrstuhlmonteure von Arbeitern ohne langjährige Erfahrungen in diesem Fache nicht verrichtet werden
tann.
Die Versammelten waren sich darüber klar, daß dieser Streit eventuell längere Zeit dauern kann, zumal hinter den meisten Firmen der Verband Berliner Metallindustrieller steht. Bei der organisatorischen Geschlossenheit der Arbeiter fann aber kein Zweifel darüber bestehen, daß sie den Kampf gewinnen werden.
Sollten die Unternehmer in Verkennung dieser Tatsache nicht bald einlenten, wird die Organisation dazu übergehen, auch die auswärtigen Monteure zurückzurufen. Es liegt bei den Unternehmern selbst, den Frieden zu suchen oder den Konflikt noch zu verschärfen. Die Versammelten sprachen auch die Erwartung aus, daß die Bauarbeiter weiter scharf darauf achten werden, daß auf den Bauten teine Streitarbeiten verrichtet werden und daß die Monteure und Helfer der nicht bestreitten Firmen mit Arbeitsbewilligungsfarten versehen sind, die mit dem Berbandsbuch übereinstimmen.
Zum Streit der Hotelhandwerker.
Der Zentralverband der Maschinisten und Heizer ersucht uns mitzuteilen, daß sich an dem Streit der Hotelhandwerker und Trans portarbeiter auch die in den Hotelbetrieben beschäftigten Maschi nisten und Heizer beteiligen.
Einigung in der Schuhfabrik Reiß.
Durch Verhandlungen sind Aussperrung und Streit in der Schuhfabrit Reiß, Berlin , Neue Königstr. 80a, am Mittwoch bei gelegt worden. Die Firma hat sich bereiterklärt, die ausgesperrten Arbeiter restlos wieder einzustellen, worauf die Arbeiterschaft die Aufhebung des Streits beschlossen hat. Die Aufnahme der Arbeit erfolgt heute, Donnerstag, mit Beginn der üblichen Arbeitszeit. Die Sperre wird hiermit aufgehoben. Zentralverband der Schuhmacher, Drisverwaltung Berlin .
Gleiches Frauenwahlrecht.
erweiterung.
Als Zeuge ergänzt Genosse Braun die Ausführungen, des Prof. Oppenheimer dahin, daß das Protokoll über die gemeinsame Sigung des Parteivorstandes, des Parteiausschusses und der Reichs. Der konservative Parteitag Englands für die Wahlrechts. tagsfrattion am 13. Juli 1920 infofern nicht richtig verfaßt worden sei, als er damals nicht gesagt habe, er hätte das Geld, die 4 Millionen Mark, durch Prof. Oppenheimer aufgetrieben, sondern daß Prof. Oppenheimer an ihn herangetreten sei mit dem Vorschlag, 4 Millionen Mart zu Siedlungszweden aufbrin gen zu wollen.
Im übrigen sei das Experiment, zu dem das Landwirts schaftsministerium die Domäne zur Verfügung gestellt habe, vor züglich gelungen; er wünscht, daß noch mehr solche Sied lungsexperimente gemacht würben. A
Antrag des Staatsanwalts: 7 Monate Gefängnis.
Die Beweis aufnahme ist geschlossen. Der Staatsanwalt brandmartt in feinem Plädoyer in schärfsten Worten die Handlungsweise der Angeklagten. Er findet sie alle vier, da sie Gesinnungsgenossen sind und den Inhalt der Broschüre tannten, in gleichem Maße schuldig und beantragt gegen opsch, Bate, Unger, Kramer je fieben Monate Gefängnis. Das Wort zu seinem Plädoyer erhält bei Redaktionsschluß der Nebenkläger Rechtsanwalt Genosse Landsberg .
Angst, Angst!
Nur keine Untersuchung über München . Im sicheren Gefühl, daß die Arbeit des Münchener Untersuchungsausschusses mit der moralischen Bloßstellung der Willkür und Bartellichkeit jener Rahr- Regierung enden wird, die sie uns als Hüter der„ Ordnungszelle" gepriesen hat, erhebt die Rechtspresse Um Schluß eines solchen Berichtes, der durch Weglassung der jetzt schon ein durchdringendes Angst- und Verzweiflungsgeschrei. wesentlichsten Anklagepunkte an Fälschung streift, lamentiert die Deutsche Zeitung":
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In Deutschland ist dann der Zeuge durch Vermittlung seines Sachverständigen, des Domänendirettors Dnt, an den damaligen Minister der Landwirtschaft, Braun, den er früher nicht getannt hat, mit seinem Siedlungsplan herangetreten und hat auch gleichzeitig mit dem Ministerialdirektor und Staatssekretär Ramm und zeitig mit dem Ministerialdirektor und Staatssekretär Ramm und dem Ministerialdirektor Warmbold Verhandlungen gepflegt. Es wurde ihm versprochen unter der Bedingung, daß er 4 Millionen Papiermark zu einem bestimmten Zeitpunkte herbeischaffe, die Option auf das Gut Groß- 3iethen zu gewähren. Als er später jedoch nur 3 Millionen Papiermart zur Verfügung erhielt, mußte er sich an Stelle des Gutes Groß- Biethen mit dem Gute Bärentiau begnügen. Die ameite Million, die er benötigte, erhielt er von seiner alten Obstbausiedlung Eden bei Oranienburg . Die dritte Million war ihm vom Ernäh unter vor Schred den Verstand verlieren( sofern sie folchen je Wenn die ,, Deutsche Zeitung" beweisen will, daß Menschen mitrungsminister Hermes versprochen worden. Als die Aus- besessen), so ist ihr das gelungen. Eine Komödie ist allein ihr Bezahlung dieses Betrages jedoch nicht möglich war, übernahm bie mühen, unter läppischen Vorwänden die endlich ans Licht tom Siedlung Eden auch diese dritte Million Papiermart. Mit mende Wahrheit mit Gewalt unterdrücken zu wollen. Mitmende dem Gelde wurde eine Gieblungs- Treuhandgesellschaft m. b. 5. auf genossenschaftlicher Grundlage gegründet.
Auf die Frage des Genossen Braun bestätigt Profeffor Oppenheimer, daß die ganze Siedlungsangelegenheit auf Grund des Siedlungsgefeges vollkommen ordnungsgemäß vor sich gegangen jei.
Aus obigem Bericht ersieht man also, daß die Untersuchung von Vorgängen, die über 4% Jahre zurückliegen, nicht nur höchst überflüffig und nebenbei auch foftspielig ist, sondern außerdem auch durchaus parteiisch gehandhabt wird. Was also soll diese Komödie?
des ehemaligen thüringischen Staatsbankpräsidenten Genossen Loeb Die Ziviltammer des Landgerichts Weimar wies die Zivilflage gegen das Land Thüringen ab. Loeb hatte auf Nachzahlung dreier Monatsgehälter in Gesamthöhe von 0000 m. geklagt. Er beab sichtigt Berufung einzulegen.
Cardiff , 7. Oktober. Mit großer Mehrheit nahm der Parteitag eine Entschließung an für die Herabfehung des Wahlalters der Frauen von 30 auf 21 Jahre. on Baldwins mühsame Verteidigungsrede.
Cardiff , 7. Oktober. 19 Hier hat der fonservative Barteltag begonnen. Premiera minister Baldwin führte aus, die Regierung habe beständig an der Herstellung stabiler Berhältnisse im In- und Auslande
gearbeitet. Seine Ausführungen über die auswärtige Politik schloß
er mit den Worten: Wenn Großbritannien zögerte, seine Ver pflichtungen noch zu erweitern, so find wir uns alle völlig flar darüber, daß der hauptsächliche Grund dafür war, daß Großbritannien die bestehenden Berpflichtungen so ernst nimmt, daß es eifrig darauf bedacht ist, in feiner Hinsicht seine im Dienst der bereits bestehenden Verpflichtungen stehende Macht durch Eingehung neuer Verpflichtungen zu schwächen.(!)
Im weiteren Verlauf seiner Rede sprach Baldwin seine Freude über die auf dem letzten Gewerkschaftstongreß gehaltenen Reben aus. Er vertraue darauf, daß der neue Ton, den er darin gehört habe, von Dauer sein werde. Der neue Präsident des Gewerkschaftstongresses, der ein roohlbekannter Freund des industriellent Friedens set, habe seinen Glauben an die Nüglichkeit gemein famer Beratung von Arbeitgebern und Arbeitnehmern öffentlich zum Ausdruck gebracht. Im Hinblick auf die Depression in der Landwirtschaft fagte Baldwin, Großbritannien sei eins der wenigen Länder ohne irgendeine Einrichtung für langfristige Kredite gegen hypothekarischen Kredit. Die Regierung beabsichtige, dem Barlament Frage der Oberhausreform erklärte Baldwin, die Regierung im nächsten Jahre einen entsprechenden Plan zu unterbreiten. Zur begrüße alle verständnisvolle und fachkundige Kritik. Sie werde sich mit dieser Kritik den Herbst über befassen und erst später mitteilen, zu welchen Entschlüssen sie gekommen sei. Lord Rothers mere warf Baldwin in scharfen Worten eine unflare Haltung gegenüber der konservativen Partei vor.
Die Kaffowiher Zeitung" feiert ihr sechzigjähriges Bestehen in Diteberschlesien mag aufs Neue verfichert fein, daß die Kollegen mit einer großen Festnummer. Ihr und der ganzen deutschen Bresse im Reiche die schwierigen Verhältnisse wohl zu würdigen wissen, unter denen dieje deutschen Zeitungen leben müssen, zumal unter Pilsudskis Preffezmang.
Schund und Schmuh. Die Leitung der nach dem Gesetz zur Bewahrung der Jugend vor Schund- und Schmußschriften in München zu errichtenden Prüfstelle ist dem Vorfizenden des Schlichtungsausschusses Wünben, Rechtsanwalt Allerander Loesch, übertragen worden. De Brüsteds wird ihre Tätigkeit demnächst oufnehmen.