Genoffe Grzesinsti in Pommern  . Hilfe für die Wettergefchädigten. Preußen hat befchloffen, zur Linderung der dringendsten Not, zur Sicherstellung der Hackfruchternte und der Herbstbeitellung sowie zur Durchhaltung des Viehbestandes in den von den Wetterschäden am härtesten betroffenen pommerschen Gebieten 3 Millionen Mark zur Verfügung zu stellen. Auf preußischen Antrag gibt die Reichs regierung ebenfalls 3 Millionen und die Provinz Pommern weitere 2 Millionen, von denen Preußen zunächst 1 Million als Darlehen vorschießt. Zur Durchführung der erforderlichen Maßnahmen be­findet sich Genosse Grzesinski  , der preußische Innenminister, zurzeit im Notstandsgebiet.

Die Bermittlungsstellen für Roggenschuldner eingerichtet. Amt-| Als Versuchsgrube ist die ftilliegende 3eche Hibernia von lich wird mitgeteilt, daß die schon seit Monaten versprochenen Ver- Preußen zur Verfügung gestellt. mittlungsstellen für Roggenschuldner endlich eingerichtet worden sind und zwar bei den Breußischen Landschaften, der Hannoverschen Landeskreditanstalt, den Hannoverschen ritterschaftlichen Kreditinsti­tuten, der Preußischen Zentralbodenkredit- 2.- G. und der Preußischen Pfandbriefbank A.-G. Bei der letzteren, der Nachfolgerin der Roggenrentenbank, ist der Bolizeipräsident von Be Berlin als Vermittlungsstelle beſtellt worden, während bei den anderen ge­nannten Instituten die Staatsfommissare bzw. Oberpräsidenten dis Vermittlungsstelle tätig werden. Die provinziellen Landwirtschafts­fammern sind bei der Vermittlungstätigkeit zu beteiligen. Die be­teiligten Kreditinstitute sind verpflichtet, den Bermittlungs­stellen von einem drphenden Zwangsverfahren gegen Schuldner von Roggenhypothefen Mitteilung zu machen. Die Vermittlungsstellen fönnen, wenn ein Zwangsverfahren droht, auch von den betroffenen Roggenschuldnern angerufen werden. Vergleichsver­handlungen mit den Gläubigern, Umwandlung von Roggen- in Reichsmarkhypotheken, Abverkäufe von Parzellen sind die Mittel, durch welche die eingerichteten Stellen bedrängten Roggenschuld­nern helfen sollen. Natürlich wird durch die Einrichtung der Ver: migongsstellen der angestrebten gefeßlichen Regelung noch nicht

Eine Verfuchsgrube zur Unglücksverhütung wird vom Deutschen Reich, dem. Preußischen Staat und der Knappschafts- Berufsgenossen­schaft gemeinsam eingerichtet und betrieben. Untersuchungen zur Bekämpfung von Grubenerplosionen und Gruben bränden   sowie die Erprobung von Einrichtungen für die Seil­fahrt sind der Zwed. Als beratendes Organ wird ein Beirat berufen, in dem neben den Gründern die Bergbehörde, die Arbeit geberverbände, die Angestellten- und Arbeitnehmerverbände, die Bergwerksgesellschaft Hibernia und Sachverständige tätig sein sollen.

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Weiter gute Papierdividenden. Jahresbericht und Abschluß des Bereins für 3ellstoff Industrie, Berlin   und Dresden   zeigen, daß der günstige Beschäftigungsgrad der Holz­und Papierindustrie seit dem Frühjahr vorigen Jahres unverändert angehalten hat. Das Unternehmen konnte das ganze Geschäftsjahr seine bedeutend erweiterten Betriebe voll arbeiten lassen und verfügt auch zurzeit noch über einen Auftragsbestand, der lange volle Beschäftigung sichert. Troß der Klagen über die gedrückter Preiſe

fonnte die Dividende von 8 auf 10 Proz. her aufgesegi werden. Die Betriebsgewinne stiegen von 1,3 auf 1,9 millionen und trog erhöhter Abschreibungen und Zuweisung von 170 000 m. an die Reserven übertrifft der Reingewinn von fast einer halben Million den des Vorjahres um etwa 160 000 m. Wie der Geschäfts­bericht ausführt, werden die deutschen   Zellstoff- Unternehmen durch die starte Auslandskonkurrenz zu schärffter Rationalisie rung gezwungen, da es nur den modernst ausgebauten Werken möglich ist, mit den unter günstigeren Produktionsbedingungen arbeitenden Ausländern Schritt zu halten.

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Bekanntmachung.

Die Wahl der Mitglieder des Ausschusses und deren Stellvertreter für die vom 1. Januar 1928 bis 31. Dezember 1932 laufende Wahlperiode findet am Mittwoch, dem 23. November 1927, nachmittags von 4-8 Uhr, und zwar so­moht für die Arbeitgeber wie auch für die Versichertenvertreter im Rassen­Total: Berlin   D 27, Schicklerstraße 5, 3 Treppen, statt.

Nach§ 73 der Raffenfagung sind 30 Vertreter und 60 Stellvertreter aus dem Kreise der Arbeitgeber und 60 Bertreter und 120 Stellvertreter aus bem Kreise der Bersicherten zu wählen.

Die Wahlberechtigten werden hiermit zur Einreichung von Vorschlagslisten aufgefordert mit dem Hinweis, daß nur Borschlagslisten wirtschaftlicher Ber einigungen von Arbeitgebern oder von Arbeitnehmern oder von Verbänden solcher Vereinigungen, sowie Borschlagslisten von Arbeitgebern oder Ver­ficherten berücksichtigt werden, die spätestens vier Wochen vor dem Wahltage, d. h. bis zum 25. Oftober 1927, bei dem unterzeichneten Rassenvorsigenden als Wahlleiter eingereicht sind.

Die eingereichten Vorschlagslisten liegen nach erfolgter Prüfung und Ent. scheidung über ihre Zulassung in der Zeit vom 9. November bis zum Wahltage in den Geschäftsräumen der Staffe zur Einsicht aus. Die Stimmabgabe ist an diese zugelassenen Vorschlagslisten gebunden. Besondere Wählerlisten werden nicht aufgestellt. Als solche gelten die Arbeitgeber- und Mitgliederverzeichnisse der Kaffe, die bis zum Wahltage in den Geschäftsräumen der Kasse während der Dienststunden( vormittags 8--1 Uhr) eingesehen werden können.

Etwaige Einsprüche gegen die Richtigkeit der sich aus den Arbeitgeber- und Mitgliederverzeichnissen ergebenden Wahl- und Stimmberechtigung sind bei Bermeidung des Ausschlusses spätestens vier Wochen vor dem Wahltage, d. h. bis zum 25. Oltober 1927, unter Beiffiqung von Beweismitteln bei dem unter­zeichneten Rassenvorsitzenden als Wahlleiter einzulegen.

Der Wahlausschuß ist befugt, die Wahl- und Stimmberechtigung jedes Wählers bei der Wahlhandlung zu prüfen. Es empfiehlt sich daher, einen über die Mitgliedschaft vom Arbeitgeber, für Selbst- und Weiterversicherte die Mitgliedskarte usw.) zur Wahlhandlung mitzubringen,

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Den franzöfifch- amerikanischen Handelskrieg doch noch zu ver. meiden, ist offenbar das Bestreben der beide beteiligten Regierungen. Auf der amerikanischen   Botschaft in Paris   wird erklärt, daß die französische   Deffentlichkeit den Bollerhöhungen für franzö­fische Waren zu große Bedeutung beimesse. Das französische  Handelsministerium läßt verbreiten, daß die von Amerika  getroffenen Maßnahmen die zwischen den beiden Ländern schweben­den Verhandlungen nicht berühren. Die amerikanischen   Zoll­erhöhungen seien eine automatische Folge der in Frankreich   vorge­nommenen Tarifverschärfung. Bei milder Auslegung fann man die Dinge tatsächlich ip ansehen. Jedenfalls sind die beiden Länder zu dieser milden Auffassung, wie es scheint, bereit, und es wäre er­freulich, wenn die beabsichtigten Vertragsverhandlungen wirklich den Handelsfrieden sichern könnten.

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Englisches Kapital in der deutschen   Papierindustrie. Die in Papierfabrit Röslin A.-G., die sich im Jahre 1925 wegen hoher Verluste unter Geschäftsaufsicht stellen mußte, im letzten Jahre aber bereits wieder mit Gewinn arbeitete, ist jetzt in englische hände übergegangen. Das gesamte Aktienkapital von 3 Millionen Mark wurde von der zu diesem Zweck gegründeten englischen   Hol= dinggesellschaft Combined Pulp an Paper Mills( Vereinigte Bellſtoff- und Bapierfabriken) übernommen, die ein Aktienkapital von rund 8 Millionen Mart besitzt.

Das Judereinschränkungsgefeh in Kuba   angenommen. Der Gefeßentwurf, der eine Beschränkung der Zuckerproduktion vora sieht, und der von der Regierung besonders befürwortet wurde, ist, wie aus Havanna   gemeldet wird, vom tubarischen Kongreß und vom Senat angenommen worden. Die Regierung führte zu diesem Entwurf aus, daß es unbedingt notwendig war, die Produktion der fubanischen Zuderindustrie in geregelte Bahnen zu leiten, um auf diese Weise eine unbedingt notwendige Stabilität der dortigen Zuckerindustrie herbeizuführen.

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