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Antrag gestellt. Ich bitte, daß der Reichsrat und auch die Reichs- regierung der Ansetzung des Termins für den nächsten Donnerstag keine Schwierigkeiten bereitet." Der Reichsrat hat sich g r u n d s ä tz l i ch mit dem preußi- schen Antrage einverstanden erklärt. Vor dem Plenum des Reichsrats wird also am nächsten Donnerstag in aller Oesfentlichkeit festgestellt werden, daß Herr o. K e u d e l l falsche Anschuldigungen gegenüber einem Beamten in aller Oesfentlichkeit vorgetragen hat, daß er der Pflicht der Loyali- tät nicht nachgekommen ist, diese falsche Anschuldigung öfsent- lich zurückzunehmen. Die Parallele zu dem Fall Marx-Tresckow ist offenbar. Oder vielmehr zum Falle Keudell-Tresckow  . Herr o. K e u d e l l hat Herrn v. T r e s ck o w des Ver- trauensbruchs beschuldigt. Er hat diese Beschuldigung durch den Reichskanzler Marx öffentlich aussprechen lassen. Herr v. K e u d e l l hat Dr. B a d t des Vertrauensbruchs be- schuldigt in öffentlicher Reichsratssitzung. Die eine Be- fchuldigung war so falsch wie die andere. Herr v. Keudell gehört zu einer Klasse, die für sich in Anspruch nimmt, daß ihr Ehrgefühl auf das feinste entwickelt sei. Fein entwickelles Ehrgefühl könnte das Bewußtsein nicht eine Stunde lang ertragen, einem anderen Unrecht zugefügt zu haben, ohne laut und freimütig das Unrecht einzugestehen. Aber freilich, Herr o. Keudell ist Staatsmann. Es gibt eine Theorie, die dem Staatsmann zugesteht, daß er die Er- fordernisse privater Moral und privater Ehre hinter größere politische Zwecke zurückstellen dürfe. Eine bequeme Theorie, so recht geeignet für Bürgerblockzeiten. Rur   haben die Be- fürworter und Schöpfer dieser Theorie nicht gerade an Staatsmänner vom Format des Herrn Keudell gedacht und bei der Berletzung der Vorschriften privater Moral nicht ge- rade an falsche Anschuldigungen von jenem kleinlichen For- mat, das Herr o. Keudell beliebt hat. Herr v. Keudell   wird also gestellt werden. Man wird öffentlich versuchen, eine Erklärung aus ihm herauszupresien, die Charakter offenbart. Eine beneidenswerte Situation für einen Reichsminister des Innern!
Wilhelm, wo warst du? Hinter der schwarzrotgoldene« Fahne! Di« kürzlich im Feftsaal des Reichsarb«itsministeriums, der früheren königlich preußischen militärärztlichen Akademie, abgehaltene Tagung des Verwaltungsrais des Internationalen Ar- b« i t s a m t s hatte den Reichsarbeitsminister Dr. Brauns und feine Mitarbeiter vor ein schwieriges Problem gestellt: Hoch oben hinter dem Podium ist ein Wandgemälde vorhanden, das die Grund» steinlegung der Akademie darstellt. Im Vordergrund ein lebens- großer Wilhelm II.   in schönster Paradeuniform, umgeben von un- zähligen ihm huldigenden Generälen und Offizieren. DieAchtung vor den Symbolen der Vergangenheit�, dieses zweihsutige Schlagwort für die Duldung monarchistischer und fchwarzweißroter Propaganda, das heute zum Bestandteil der Bürgerblockregierung geworden ist, hat bei der Uebernahme dieses Gebäudes durch das Reichsarbeitsministerium die Entfernung dieses «cht wilhelminischen Kitsches verhindert. Andererseits hatte Dr. Brauns wohl begriffen, daß er unmöglich den Verwallungsrat der l. A. A. in einem Saale tagen lasten konnte, in dem die Der- treter oller Nationen dauernd den geflüchteten und abgedankten Ex- Kaiser vor Augen gehabt hätten. Was tun? Wie immer erfand man auch hier einePatent. kosung  ". Da der Saal zu Ehren der ausländischen Gäste mit den Fahnen ihrer Länder geschmückt werden sollte, wurden jene Fahnen etwa 50 an der Zahl. fächerartig zusammengestellt, roomit beide Seiten des Gemäldes fast restlos verdeckt wurden. Und der lebensgroße Wilhelm in der Mitte verschwand vollständig hinter einer großen schwarzrotgoldenen Fahne der Deutschen Republik. Man kann dem Herrn Reichsarbeitsminister   nur zu dem Einfall gratulieren, durch den er vermieden hat, sich und die Reichsregierung
Das LieS von öer Eröe. Sonzerwmfchau von Surt Singer. Berlins   Musik ist eine Hölle und ein Paradies zugleich. Was liegt in der Mitten? Ein holdes Bescheiden mit dem Jammer dieser Erde. Kaum ist das aufwirbelnde Messenlied des Lebens von Delius verklungen, da rauscht hinauf und herab das.Lied von der Erde" in unser Herz. Das ist das Wunder eines reifsten Werks und seiner reifsten Interpretation durch Bruno Walter  , daß diese sechs Gesänge uns im Innersten packen, mag der Kam- pomst Gustav M a h l e r uns nun mit den lust- oder unlustbetontesten Affekten beladen. Dieser Gesang geht uns alle an, die wir Neben, leiden, die wir Sehnsucht haben nach Genuß oder Sterben. Ein» sam thronende Melancholie, turbulenter Jugendwirbel, trunkene Wonne, trostlose Verzweiflung, befreiende und selbstquälerische Klänge, übermütiges Jubeln, ergreifendes Abschiednchmen: all dos erfühlt ihr, erfüllt sich in dieser höchsten, gesungenen, vollendeten Melodie der Mahlerschen Partitur. Es ist der Querschnitt eines großen Lebens, und alle Fasern dieses Lebens liegen bloß, un- zerrissen, fast ohne Qual. Ja. gib mir Ruh', ich Hab Erquickung not!" so ruft es uns an, so ruft es von uns zurück ins Dasein, bis zu dem hinauf, der etwa die Geschicke der Welt bestimmt. Von drüben kommt die Verheißung. Die Schleier der Ewigkeit sind im Schlußgesang für einen stillen Augenblick des Leidoergestens ge- öffnet. Die Seele ist entführt, fortgetragen auf unirdischen Schwin- gen, und auch der WellsckMerz wurde klein. Dieser Abschied ist nicht mehr Musik, er ist Verklärung, Mystik, ist Glaube und Gottes- dienst. Ein Einsamer, Großer dichtete ihn. Wie Walter dieses jenseitige Gefühl von sich aus nachgestattete, herüberzittern ließ, das war Erfüllung. Ist auch er in aller Größe ein Einsamer? So erschütternd geht kein Musiker dem Nerv eines Seelenwerkes nach, der nicht selber Tragik in sich spürt. Urlus war ihm ein voll- endetcr Helfer, Frau Onegin wird langsam eine ganz große, von innen her glühende Vertreterin dieser dem äußeren Stimmglanz so abholden Partie werden. Das Philharmonische Orchester ließ sich ach wie gern! meistern. Und meisterte das unsterbliche Lied. Auch Strauß hat versucht, der Messe des Lebens ein musi- kalisches Symbol zu ersinnen. In seinemZ a r a t h u st r a" klangen 1896 die weltlichen wie die kirchlichen, die irdischen wie die überirdischen Symbole zusammen. Laßt die programmatischen Hin- weise beiseite. Der junge Strauß hat hier von der Oberfläche fast nach der Tiefe seelischer Ausdrucksformen das künstlerische Lot ge- senkt. Vor den Tanz hat er die Leidenschaft, vor den Jubel das Gebet gestellt. Wer in diesem Bariationenwerk nur das Klangliche, das äußerlich Prunkende, das meisterhaft Gekonnt? entdeckt, der ist auf fallcher Hörföhrte Aus dem Klang kunststück" kristallisiert sich das Kunstwerk, eifernd, gläubig, zukunftweisend(auch rein har- manisch und technisch ein Wert dieses Jahrhunderts). Freuden
vor den Augen des Auslandes lächerlich zu machen. Es fragt sich nur, ob die deutjchnationalen Minister, wenn sie davon erfahren, mit dieser Art vonAchtung vor den Symbolen der Vergangenheit" einverstanden sein werden. Er mag sie aber beschwichtigen: Nachdem die Vertreter der Kulturwelt abgereist sind, hat man den Fahnen- schmuck wieder entfernt und Wilhelm hat aus seinem Versteck wieder hervorkriechen dürfen. Wäre es aber nicht würdiger, wenn man dieses Wahrzeichen des ByZdntinismus aus einem Amtsgebäude der Repubttt über- Haupt entfernen würde? Wir hätten nichts dagegen einzuwenden, wenn man es zu der hohenzollernschen Absindungsmaste freiwillig schlagen würde. Das wäre immer noch einer Wiederholung dieser jüngsten Komöd'e vorzuziehen, die eigentlich die aufrichtigen Monarchisten noch viel mehr empören mühte als die Republikaner  . Denn für uns ist es nur ein« Genugtuung, daß man sich schämt, Wilhelm II.   der Wett zu präsentieren, und daß die schwarzrot- goldene Fahne dazu benutzt wird, ihn zu oerstecken.
ltuno und die tzitler-öewegung. Ein belastendes Protokoll. Untersuchung trotzdem abgelehnt. München  . 20. Oktober.(Eigenbericht.) Der Untersuchungsausschuß des bayerischen Landtags hielt am Donnerstag nur ein« kurze Sitzung ab. Zunächst ging es um die Entscheidung über den B«v«i»antrag des sozialdemokratischen Mitberichterstatters, der ein« Klärung der Beziehungen der R e i ch s- regierung Cuno zu den Kampfverbänden verlangt«. Als Zeugen wurden genannt: Reichskanzler a. D. Cuno, der polttifche Leiter der Kampfoerbände Dr. Roth, und der Kampfbundoertreter des Bundes Oberland, Profestor M u l z e r. Der Antrag zu diesem Beweisthema stützt sich auf die Aufzeichnungen im Protokollbuch der Kampfoerbände In diesem heißt es über«ine Sitzung vom 4. Februar 1923: Hauptmann RS hm machte zur politischen Lage folgende Ausführungen: Die Reichs- und Landesregieruugen stelle« sich auf die Seite der Parlamente. Unter den Regierungsmllgttedern sind nur bestimmte Ausnahmen, Cuno, Rofenberg und Braun». Zeller führte aus: Cuno muh über die Gründung der Arbeitsgemeiafchaf« der Kampfoerbände unterrichtet werden. Roih und Mulzer müssen zu diesem Zweck zur Audienz nach Berlin   und von Cuno Aufklärung über die politische Lage erbitten. Mulzer führte aus: Minister Rvseuberg hofft, daß sich die R e i ch»- regierung in ihrem Kamps auf die Selbflschuhver» bände stützen werde." Der Antrag des Mitberichterstatters wird schließlich nach einer längeren Debatte, in der man sich über die Möglichkeit, Reichsbe- Hörden mit Gerichtshilf« vor den Untersuchungsausschuß zu laden, stritt, mit ö gegen 2 Stimmen abgelehnt. Der Ausschuß steht nunmehr vor der Aufgabe, das bisherige Untersuchungsergebnis über den Komplex des 1. Mai und über dos Verhallen des Justizministers Gürtner in bestimmtenFeststellungen" zusammenzufassen. Cr beschloß zu diesem Zweck mit Mehrheit, über die Feststellungen in geheimen Sitzungen zu beraten, für die einzelne Mitglieder bereits Vorschläge ausgearbeitet haben.
provinzialvertreter und Staatsminifterium. Eine Gegenerklärung. Wolffbureau teilt mth Sellens der preußischen Provinzkalvertreter im Reichsrat wird mitgeteilt: Verschiedene Berliner Tageszeitungen haben ein aus Anlaß der Abstimmung im Reichsrat über das Reichsschulgesetz an die Provinzialoertreter gerichtetes Schreiben des preußi- schen Mini st erpräsidenten auszugsweise veröffentlicht und zum Teil mit einem Kommentar versehen, der den Tatbestand unrichtig wiedergibt und das Verhalten der Provinzialoertreter bei dieser Abstimmung in äußerst abfälliger Weis« krllistert. c-- und Leidenschaften, Wissenschaft und Hinterwäldlertum mögen ihre aparten Weisen haben. Aber das Genesen am Leben, das Empor- fallen zu höheren Regionen, das Credo eines unweltlich Hoffenden melden sich stärker. Und der Durchbruch zumTanzlied", zum Erfülltsein in der Sehnsucht nach wirklichem Leben ist elementar. groß und logisch verwebt in der Grundstimmung des Werke». Rätselhaft der Schluß, rätselhaft, geheimnisvoll wie das Schicksal und wie die Welt. Ein Ehrentag für Heinz U n g« r, der dies« wertvollste aller Tondichtungen von Strauß der unverdienten Ver- gessenheit entriß. Er wuchs über sich selber hinaus, war herrlich inspiriert und musizierte das Werk aus dem Herzen heraus, ohne Partttur. Sehr beherzt und mit dem nötigen Schwung dirigierte auch B o h n k e ein Werk von Strauß, sein wirkungsvollstes, elegantestes Stück, denDon Juan  ". Welch ein sinnb stäubendes Gefühl flammt hier auf. und welch belehrender Kontrast! wieviel zurückge­drängter dann das Gefühl in der L-Moll-SInfonie von Brahms  , die den Schluß des Programms bildete! In Tagen, an denen 2 e c s e y geigt und Edwin Fischer   mit einem Kammerorchester Klavier spiett. haben es die kleinen Kon- kurrenten schwer, sich durchzusetzen. Ab» selbst im Licht dieser beiden Meister dürfen einige Künstler lobend genannt werden, ohne ein künstiges Schattendasein fürchten zu müssen. Da ist Rudolf S« r t i n, fest geprägt in seinem Wissen um den Stil eines Werks, sehr geist- voll und männlich dem Ls-Dur-Konzert Mozarts sich nahend. Da ist ein neuer Name, ein neuer Stern: Mischa L e v i tz k i. der mit ebenso klarer Disposition wie innerer Kraft, der mit gleicher Sehn- sucht und Wucht, gesegnet mll einer stürmischen linken Hand. Beethovens Appassionata meistert. Frans Wiemans, noch nicht so sicher im Griff, sucht mit Erfolg die Tiefe des op. 110   von Beechooen klingend zu machen. Und die Geigerin Sylvia de Gay, der spielerischen Vollendung noch fern», zeigt in Straußens Sonate op. 18. daß ihr der Weg zur Höhe nicht verrammelt ist.
Die Zunahme der Molorschiffe. Die letzte Statistik von Lloyds Register über den Schiffsbau der Welt läßt vor allem erkennen, daß der Bau von Motorschiffen in steter Zunahme begriffen ist. In Großbritannien   und Irland waren Ende Juni 1 536 416 Tonnen im Bau, so daß die Höchstzahl von 1390 000 kurz vor dem Aus- bruch des Weltkrieges fast wieder erreicht ist. Der Gesamtbetrag von Handelstomtage, der in anderen Ländern zu gleicher Zell   in Bau war, betrug mit 1 537 641 Tonnen nur wenig mehr, als Großbritannien   und Irland allein aufwiesen. Unter den anderen Ländern nahm Deutschland   den ersten Platz ein mit 516 245 Ton- nen, Italien   den zweiten mit 208 420, Holland   den dritten mit 163 824 und Frankreich   den vierten Platz mit 130 914 Tonnen. Der Gesainche'rag des Weltfchiffsbaues bleibt mit 3 074 057 Ton­nen uni 372 501 Tonnen hinter der Zahl vom 3». Juni 1913 zurück. Gegenwärtig sind 37 Schüfe zwischen 10 000 und 20 000 Tonnen und 15 von 20 000 Tonnen und darüber im Bau. Bemerkenswert
Sämtliche Provinzialvertreter haben in gemeinschaft- licher Sitzung einstimmig beschlossen, von einer Presse- erörterung zunächst abzusehen, aber an den preußischen Ministerpräsident ein Schreiben gerichtet, in dem sie bedauern, daß sich der Inhalt des Schreibens und der Veröffentlichung in der Presse auf materiell unrichtigen Voraussetzungen aufbaut: sie haben zugleich zur Klarstellung des Sachoerhalls und zu einer Aussprache über bestehende Meinungsverschiedenhellen eine gemeinsame Sitzung des gesamten Staatsministeriums und der Provinzialvertreter unter dem Vorsitz des Ministerpräfl- denten angeregt.
Wer ist Schuld am Streik? Salomonische Antwort der Rechtsradikalen. Der Streit im milleldeutschen Braunkohlenrevier wird von der radikalen Rechtspresse je nach Geruch, Geschmack und Farbe aus, gedeutet. Wir zitieren! Ack eins: ,2V e u t s ch e Zeitung", Oberfinanzrat Dr. Bang. Finanzminister im Kapp-Kabinett: Unter diesen Gesichtspunkten erscheint der jetzt von den Ge» werkschasten erzwungene Lohnkamps als eine der üblichen Macht- proben, als Teilerscheinung des marxistischen   Aushunge- rungskrieges gegen unsere Wirtschaft und damit gegen die Volksgesamthell und insbesondere die Arbeiterschaft selbst." Ack zwei:Völkischer Beobachter", Leitartikel, ge- zeichnet Dr. B.: Wenn Herr P e t s ch e k, der Kohlengewattige im Streikrevier. Redaktion desVorwärts") seinen Gewinn um wenige Pfennige pro Tonne kürzen würde, müßte die dabei er- zielte Summe, wie wir von unserem Berttner Gewährsmann er- fahren, ausreichen, um die geforderte 16prozentige Lohnerhöhung flüssig machen zu können. Der Arbeitsminister, der dazu ver- anlaßt worden sein soll, in dieser Woche an Peischek heranzu- treten, habe aber erklärt, er habe dazu keine gesetzliche Hand- habe... Das erklärt die Streiklage und ihre Vorgeschichte wohl zur Genüge!" Jetzt wissen wir also Bescheid: Nach der rechtsradikalen Presse haben am milleldeutschen Braunkohlenstreik entweder die Unter- nehmer oder die Arbeiter schuld! Was zu beweisen war!
Schwarzweißrote Generalpleite. Betrübliches ans Pastor Münchmeyers Jagdrevier. Borkum  . 20. Oktober.  (WTB> Das bekannte Borkumer Hotel Inselhalle ist tk Zahlungsschwierigkeiten geraten, nachdem erst vor kurzem die zur Köhlers Strandhotel Akt.-Gef., Borkum  , gehörigen Betriebe große Dertttst« erlitten haben. Für den 7. Dezember ist vor dem Amtsgericht Emden der Zwangeoerfteigerungstermin der zur Köhler A.-G. gehörigen Grundstücke angesetzt worden. Wie WTB. Handelsdienst erfährt, stehen zurzeit nicht weniger als 12 große Hotel» und Logierhäuser in Borkum   zum Vertauf, was charakteristisch für den wirtschaftlichen Zusammenbruch der bisher angesehensten Unternehmungen in Borkum   anzusprechen ist.
Disziplinarversahreu gegen einen Hofprediger. Wie aus Dessau  gemeldet wird, hat das anhattisch« Staatsminifterium gegen den Hofprediger Bindemaun das Disziplinarverfahren ringe- leitet. Bindemann hatte am 4. Sepetmber anläßlich einer Feier der Vereinigung ehemaliger SSer eine Rede gehalten, in der er d c n. Staat angriff. Die Regierung erklärt, daß Hofprediger Linde- mann das Vertrauen eines erheblichen Teiles seiner Gemeinde er­schüttert Hab» Wusowiksch Ist aus der Kommunistischen Partei ausgeschlossen worden, nachdem erst vor wenigen Wochen seine Ausschließung aus dem Exekutivkomitee der Kommunistischen Internationale erfolgt war. Die neue Maßregelung ist die Folge der»widerspenstigen und un- gehorsamen" Haltung Wujowllschs, der ein« Stellung in der Provinz erhalten sollte, sich aber seiner Versetzung aus Moskau   nicht fügen wollte. Die neue Strafmaßnahme wird vielfach zugleich auch als em nochmaliges Warnungssignal für Trotzki angesehen.
ist nun, daß von diesem Gesamttonnengchalt 1589510 Tonnen aus Motorschiffe und nur 1 468 842 Tonnen auf Dampfschiffe entfallen, so daß also die ersteren bereits überwiegen. Europa   als Ursprung der aflallschen Kunst? Der Berliner  Echnolog« und Direktor am VölkerkuNde-Museum L e E o q hielt dieser Tage in London   einen Vortrag, in dem er über die Ergcb- nisse feiner drei Expedllionen noch Zentralasien   berichtete. Er faßte das Resultat seiner Forschungen dahin zusammen, daß er überzeugt sei, die buddhistffche Kunst Indiens   sowohl wie Chinas   stamme von griechischen Einflüssen. Schon 500 o. Chr. sei China   in Verbindung gewesen mit den griechffchen Städten am Schwamen Meer und mit dem alten Persischen Reich. Diese Einflüsse seien dann um 300 v. Chr. durch den Eroberungszug Alexanders des Großen ver- stärkt worden. Die Mischung zwischen seinen Kriegern und den einheimischen Frauen habe in Afghanistan   und Turkestan   zugleich ein« neue Rasse und die Ansänge der buddhistischen Kunst ergeben. Der Maschinenmensch. Auf einer Ausstellung in New York   wird gegenwärtig von einer der größten amerikanischen   Firmen der Elektrotechnik ein Mechanismus gezeigt, der, als erster in der Ge- schichte der Automaten, auf«inen gesprochenen Befchl reagiert Bis jetzt existiert der Apparat in drei Ausführungen, die bereits praktisch in Betrieb sind. Sie überwachen den Wasserstand in den Behältern der Wasserwerke von Washington und geben aus tele- phonischen Anruf einen bestimmten Laut so oft von sich als die Höhe des Wasserstandes in englischen Fuß ausmacht Neue Aus- führungen des Apparates werden vorbereitet, die imstande sind. Anruf eine Tür zu öffnen, eine Signallampe einzufchalte«. die Ventilation anzudrehen uftv. Eine Lufklinie durch Afrika  . Mitte November wird von London  aus-m Versuchsflug unternommen, bei dem die Möglichkeiten eines Luftreiseweges rund um Afrika   untersucht werden sollen. Sir Allan Cobhom, der Leiter der nach ihm genannten Fluggesellschaft, hofft. den tlttig über eine Strecke von etwa 20 000 englischen Meilen mit dem größten Ganzmetallflugzeug, dos bisher gebaut ist, und das mit der Ladung über 10 Tonnen wiegt, gut durchführen zu können. Kenya   würde durch diesen Luftweg nur sieben Tage von England entfernt sein, statt bisher einen Monat, Rhodesia neun Tage und Südafrika   zehn Tage. Der Reiseweg für den Dersuchsflug ist ganz neu gewähli: er wird den Nil entlang zum Victoria-See  . dann längs des Tanganjita« und Njasia-Sses zur Küste von Beira  , über Durban  und Kapstadt   zur Walsischbai, zum Kongo, nach Nigeria  , Goldküste und Sierra Leone  , rings um Französisch-Westasrika, über Marokko  zurück noch London   führen.__ ver neue vlrekkor der Akademie ftir kirchea- und Schulmuiik Prof. H. F. Moser wurde Donnerstag vom Kultusminister in fein neues Amt eingesüint. Die lviedereriffimeg de, Metropoi rhealer» findet unter Leitung de? konz-lfioniei-ten Direktors Ludwig Apel deretts am Freitag statt. Äusgesiitirt wird die Operette»Die Tugendprinzesjin". Die Erde schrumpfl. In Paris   tagte kürzliib die alle fteben Jahre zu- sammcntrctend- Meierkoiiferenz. bei der 31 Nationen vertreten war?» gegenüber 17 bei der letzten Zulam-nenkunft im Jabre 1920. Es wnrde j-itgestellt, dast intolge der Einschrumpfung des Erdballs der Meter sich um ein Zehnmillionstet Millimeter verlürzt hat.