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Maffenkundgebung der Beamten.

Zur Besoldungsreform.

Die vom Ortsausschuß des Allgemeinen Deutschen Beamten. indes zu gestern abend nach den Kammersälen einberufene Ber­ammlung der Reichs, Staats- und Kommunalbeamten sowie der Berliner Behördenangestellten war schon lange vor Beginn start überfüllt. So mußten leider Hunderte der Erschienenen wieder um tehren, da es wegen der räumlichen Verhältnisse nicht möglich war, eine Parallelversammlung abzuhalten.

Genosse Dr. Völter vom Vorstand des ADB. stellte in seinem beifällig aufgenommenen Referat die unsozialen und rückschrittlichen Besoldungsvorlagen des Reiches und Preußens den Versprechungen gegenüber, die den Beamten seit Jahren gemacht worden sind. Er bezeichnete diese Besoldungsvorlagen, die die Beamtenschaft klassen­mäßig trennen will, mit Recht als einen Bersuch der Geheim­ratsbureaukratie, mit einigen geringen Aufbefferungen der Gehälter eine Rüdmärtsrevidierung des gesamten Be­foldungssystems zu erfaufen. Er versprach, daß der ADB. mit allen ihm zu Gebote stehenden Mitteln versuchen wird, diesen Besoldungs­vorlagen die Giftzähne auszubrechen und seine dem Reichstag über. mittelten Abänderungsanträge durchzusetzen.

Die Genossen Simon und 3 a chert von der sozialdemokratischen Landtagsfraktion gaben ebenfalls das Bersprechen ab, die Forde­rungen des ADB. mit allen Kräften zu unterstützen. Der fommu­nistische Landtagsabgeordnete Kaspar tat dies zwar auch, benugte aber zugleich die Gelegenheit, gegen die Sozialdemokratie im allge­meinen und die sozialdemokratischen Minister in Preußen, wenn auch in etwas verschleierter Form, zu heßen. Die Zurufe und der ihm ironisch gespendete Beifall zeigten, daß die Versammelten ihn troß feines theatralischen Auftretens nicht ernst nahmen.

Nach einer längeren Debatte, in der mit großer Deutlichkeit die Empörung über die Besoldungsvorlagen zum Ausdrud fam, wurde neben einer einstimmig angenommenen Sympathie entschließung für die streikenden Bergarbeiter in Mitteldeutschland eine weitere Entschließung angenommen, in der es heißt:

Die Versammlung lehnt insbesondere den Gruppenaufbau mit feinen mehr als 30 verschiedenen Gehaltssäßen schärfstens ab und protestiert ferner gegen die geplante Verschlechterung der Diätarbezüge, die unsoziale Behandlung der Ledigen, die Einführung der Stellenzulagen, die Verschlechterung des Besoldungsdienstalters, die ungenügende Regelung für die Wartestandsbeamten und Benfionäre, Beseitigung der Verzahnung.

Aber auch die vorgesehenen Gehaltssäge sind für die unteren und mittleren Gruppen in Verbindung mit der teilweise geradezu unver ständlichen Eingruppierung nicht zureichend; in verschiedenen Fällen reichen sie nicht einmal aus, um die seit der letzten Besoldungsrege­lung im Dezember 1924 eingetretene Teuerung abzugelten. Die Bersammelten weifen es ferner mit Entrüftung zurück, daß der Reichsfinanzminister Dr. Köhler versucht hat, die Beamtenschaft gegen ihre Organisationen auszuspielen. Sie steden einmütig fest, daß die Kollegenschaft geschlossen hinter den vom ADB. erhobenen Forderungen steht und fest entschlossen ist, weiterhin mit ihren Organisationen für die Durchsetzung dieser Forde­rungen einzutreten."

Die Brauereiarbeiter nach dem Streik.

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Versammlung der Vertrauensleute.

In der Versammlung der Bertrauensleute der Brauereiarbeiter am Donnerstag abend in Büttners Festsälen beantwortete Genosse Junghans vom Berliner Ortsvorstand des Verbandes Berliner Lebensmittel- und Getränkearbeiter in längeren Ausführungen die Frage: Welche Lehren ziehen wir aus dem Streif?" Der Redner betonte, daß ein großer Teil der an der Bewegung beteiligten Arbeiter nicht mit Faktoren gerechnet habe, melche außer halb der Brauereiarbeiter stehen, und zwar den technischen und aufmännischen Angeftelten, den Lehrlingen und der öffentlichen Meinung. Eine Lohnbewegung im allge meinen und ein Streif im besonderen fönnen nur erfolgreich ver­laufen, wenn die öffentliche Meinung mit dem Streit im pathisert.

Dessen waren sich auch die streifenden Brauereiarbeiter bewußt. und fie appellierten an die organisierte Arbeiterschaft, tein Streit brecherbier zu fonsumieren. Um so schärfer müsse es aber dann verurteilt werden, daß der revolutionäre" Betriebsrat vom Cöwen­Böhmisch durch seine Obleute Braun, Hinhe und Hellwich sich von felbst eine Anweisung unterschrieben hat, nach dem Streiflokal der Arbeiter des Böhmischen Brauhauses von ihrer Brauerei Bier zu liefern, und zwar zu einer Zeit, als das vor dem Streik abgezogene Bier längst verbraucht sein mußte. Es waren das dieselben repo tutionären" Betriebsräte, die sich in der Roten Fahne" nicht genug tun fonnten in der Beschimpfung des Borwärts". Troß dieses äußerst bedauerlichen Vorkommnisses sei es nach den bei der Organisationsleitung vorliegenden Nachrichten nahezu ge. lungen, das Haupterfordernis bei Abbruch jeden Streits zu erfüllen, nämlich die Streifenden restlos wieder in die Betriebe zu bringen. In der Diskussion, an der sich neun Redner beteiligten, wurde dann festgestellt, daß die letztere Annahme im allgemeinen zutrifft; und zwar sind in der Schultheiß Brauerei, Abtei rur zwei Betriebe machen eine un rühmliche Ausnahme, lung I, noch 21 Streifbrecher tätig, während 20 Streifende noch der Einstellung harren. In der Brauerei Engelhardt sind noch 12 Streifbrecher tätig, während 18 Streifende noch nicht einge­stellt sind. Sollten diese Brauereien Wert darauf legen, daß sie der Arbeiterschaft als wortbrüchig befannt werden? Da von den insgesamt etwa 3500 organisierten streifenden Brauereiarbeitern genau 50 noch nicht eingestellt sind und noch 36 Streifbrecher arbeiten, ist ohne weiteres ersichtlich, daß die anderen Brauereien ihre, ihnen durch den Schiedsspruch auferlegten Verpflichtungen nahezu restlos erfüllt haben,

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Gegen die Akkordarbeit der Dachdecker.

Die Versammlung der Dachdecker und Berufsgenossen am 19. Ditcber 1927 im Gewerkschaftshaus nahm Stellung zu der von gewissenlosen Elementen trop Berbot im Reichstarif geleisteten Affordarbeit. Nach einem Referat des Vorsitzenden Genoffen Stolzenhain gegen die Affordarbeit wurde folgender Antrag einstimmig angenommen:

Die Bersammlung der Dachdecker und Berufsgenossen ist gegen jede Affordarbeit und ruft diese Kollegen, die durchaus glauben, im Akkord arbeiten zu müssen, zu, dieses im Interesse der Allgemeinheit zu unterlassen, zugleich ersuchen wir, die Mitglieder der baugewerb

lichen Organisationen uns im Kampf gegen die Afforbarbeit zu unterstützen." Anschließend wurde gegen die 3wangsschiedssprüche und Ge­richtsurteile, die das Streitrecht beseitigen, Protest erhoben.

Lohnbewegung in der Süßwarenindustrie.

Die vergeßlichen Unternehmer.

In einer überfüllten Versammlung wurde der Süßwaren­arbeiterschaft die Antwort des Arbeitgeberverbandes der Schokoladen­und Zuckerwarenindustrie auf die gestellte Lohnforderung bekannt­gegeben. Hezschold vom ,, Denag" ging nochmals auf den historischen Werdegang des einstigen Schiedsspruches vom März, welcher vom Ottober bis zum 31. Januar 1928 bindend eine 2prozentige Lohn­zulage vorsah, ein.

fchaft, daß hieran nichts zu ändern sei, und sie aus diesem Grunde die

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Die Unternehmer meinten in ihrer Antwort an die Arbeiter­Lohnforderungen der Süßwarenarbeiterschaft ablehnen müssen. Sie berücksichtigten dabei wohl absichtlich nicht, daß der seinerzeit Dom Schlichter, Prof. Lug Richter in Leipzig gegebene Schiedsspruch erst nach einer 3usage der Unternehmer gefällt wurde, daß, wenn sich die Preise für Rohstoffe ändern und dies eine Preissteigerung anderer hauptsächlichster Lebens­mittel automatisch nach sich zieht, erneut in Lohnverhand­lungen eingetreten werden foll. Die Unternehmer Beriprechen, wie immer in folchen Fällen, nichts wissen zu scheinen von diesem vor Fällung des Schiedsspruches gegebenen Technik sich entwickelnden Schokoladen- und Zuckerwarenindustrie wollen. Troz großer Gewinne der immer mehr durch raffinierte zeigen die Schokoladenfürsten nach bekannten Borbildern eine nicht zu verantwortende Unnachgiebigkeit, die schließlich zul Explosionen führen muß, wenn nicht ein wenig mehr Bernurft in die Reihen der Unternehmer einzieht.

Berliner Betrieben zum Ausdruck. Es zeigte sich, daß in manchen Die Versammelten gaben ihre Meinung aus den einzelnen Betrieben die Geschlossenheit der Arbeiterschaft wächst. Die Ver bandsleitung wurde aufgefordert, nicht nur auf zentralem über die Löhne einzuleiten. Die Bersammlung richtete einen Appell Wege, sondern auch am Orte Berhandlungen mit den Unternehmern an die noch außenstehenden Unorganisierten. Sie werden dringend aufgefordert, sich der Lohnbewegung anzuschließen, um den Unter­nehmern zu zeigen, daß es so nicht weiter gehen fann.

Schiedsspruch in München- Gladbach .

München- Gladbach 21. Oktober.( Mtb.) Da in den Schlichtungsverhandlungen in der Bekleidungsindustrie des München - Gladbacher und Rheydter Bezirkes eine Einigung zwischen Arbeitgeber und Urheilnehmer nicht erzielt werden fonnte, wurde vom Schlichtungsausschuß ein Schiedsspruch gefällt, der die Zeitlöhne und Löhne der Afford- Handbügler um 12 Pro3. und die übrigen Affordlöhne um 10 Pro 3. erhöht. Die aus­gesprochene Kündigung, durch die insgesamt 40 000 Arbeiter beschäfti­gungslos werden würden, soll zurüdgenommen werden und Maßregelungen nicht stattfinden. Die Erklärungsfrist läuft am am 26. Oktober ab.

Ergebnislose Verhandlungen.

München- Gladbach, 21. Oktober. ( Eigenbericht.) Die am Donnerstag in der Textilindustrie geführten Berhand­lungen find ergebnisios verlaufen. Sie werden nunmehr am Montag vor dem Schlichtungsausschuß fortgesetzt.

Am Mittwoch, 19 Oftober, 17.05 Uhr, verstarb nach einhalbjähriger schwerer, mit großer Geduld und Hoffnung ertra­gener Krantheit meine inniaftgeliebte Frau, untere gute Tochter, Schwester, Schwägerin und Tant

Margarete Wachtel

geb. Richter

im Alter von 41 Jahren,

In tiefitem Schmerz, zugleich im Namen der Hinterbliebenen Bin Ablershof. Karl Wachtel Die Eindscherung findet am Sonn­abend. dem 22. Oftober, 18 Uhr, im Krematorium Baumschulenweg statt.

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