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Versuchter Luftmord in einem Hotel.

Der Täter unerkannt entkommen.

In einem Hotel in der kleinen Frankfurter Straße 7 flieg heute vormittag gegen 12 Uhr ein Pärchen ab, das längere Zeit im Zimmer verweilte, plöhlich ertönten gellende Hilferufe. Der männliche Begleiter stürzte aus dem Zimmer, öffnete die Wohnungstür und suchte das Welte. In dem Zimmer fand man die Begleiterin, eine 24jährige Prostituierte Gertrud Sch., be­wußtlos am Boden liegen. Neben ihr lag ein großes Taigenmesser.

Wie bisher festgestellt wurde, hatte der Unbekannte das Mädchen auf der Straße angesprochen und sich mit ihr in das Hotel begeben. Plößlich zog er ein Meffer und stürzte fich auf die Sch. Er brachte ihr achtzehn Stiche im Kopf, in der Brust und an den Beinen bei. Außerdem schnitt er ihr die Nase ab. Die Schwerverletzte, die faum mit dem Leben davonkommen dürfte, wurde in das Krantenhaus nach dem Friedrichshain   übergeführt.

Die Kriminalpolizei, die alsbald am Tatort erschien, nahm sofort die notwendigen Ermittlungen auf. Der Täter ist ein Mann in den mittleren Jahren.

Nationalsozialisten vor Gericht.

Der Nädelsführer zu 8 Monaten Gefängnis verurteilt. Ein Nachspiel zu den bekannten Lichterfelder Bor gängen, bei denen ein kleiner Trupp Roter Frontfämpfer von einer riefigen Uebermacht von Nationalsozialisten überfallen wurden, bildete gestern das gerichtliche Vorspiel zu dem kommenden Lichter: felder Prozeß.

Begen Bandfriedensbrugs und Aufruhrs standen vor dem Großen Schöffengericht Spandau   der 33jährige Technifer Gottlieb Roeßner, der 20jährige Reichswehr  = soldat Kurt Willich vom 3. Bataillon des Infanterieregi­ments 9, der Arbeiter May Hennig( der wegen eines national­fozialistischen Ueberfalls am Kurfürstendamm   bereits zu 9 Monaten Gefängnis verurteilt worden ist und gegen den auch ein Verfahren wegen Beteiligung an den Lichterfelder   Vorgängen schwebt) fomie weitere acht frühere Angehörige der Nationalsozialistischen   Arbeiter­partei.

Der Angeklagte Roehner war Führer der Sport­abteilung der Nationalsozialistischen   Bertei. Er hatte am 22. März dieses Jahres in Erfahrung gebracht, daß die Kommunisten in Charlottenburg   aus Anlaß der Lichterfelder   Bor­gänge eine Demonstration stattfinden ließen, woran fich auch die Spandauer   Not- Front- Kämpfer beteiligten. An dem gleichen Abend fand eine Versammlung ber nationalsozialistischen Sportabteilung in einem Spandauer   Lofal statt, und Roeßner hatte das Erscheinen spezielt der jüngeren Mitglieder streng anbefohlen. Gegen 23 Uhr marschierte er mit ihnen bis in die Gegend des Charlottenburger Wasserwerks in Bichelsberg, wo er angeblich in der Nähe des fo­genannien Rifometerbergs Uebungen veranstaltete. Anscheinend be­stand aber die Absicht, die aus Charlottenburg   anmarschierenden Kommunisten und Roten Frontkämpfer zu überfallen, denn auch in der Nähe der Ruhlebener Kaserne, an der Charlottenburg- Span. dauer Chauffee, trieb fich eine größere Anzahl pon nationalfozia. liftischen Elementen herum. Die Kommunisten, die davon erfahren hatten, marschierten auf Umwegen nach Spandau  , und am Haupt­bahnhof löfte sich der Zug auf.

großen

ndolin Streit und Polizei. 19

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Warum der mitteldeutsche Riesenkampf reibungslos verlief.

Eine volle Boche lang haben rund 70 000 Bergarbeiter in Mitteldeutschland   im Streit gestanden. Trotz der berechtigten Er bitterung der Streifenden über das Berhalten der Arbeitgeber, die im Vertrauen auf gelbe Leibgarden auch die bescheidenste Lohner höhung verweigern wollten und es auf den Kampf antommen ließen, hat sich in dem ganzen ausgedehnten Gebiet während einer pollen Woche tein nennenswerter 3wischenfall ereignet. Diese erfreuliche Tatsache feststellen, heißt zugleich, die d

mustergültige Disziplin und Besonnenheit der Streitenden anerkennen, die schon allein dadurch den errungenen Sieg wohl verbient haben.

Andererseits wird auch DON den Arbeiten anerkannt, daß das Berhalten der Bolizei im großen und ganzen und namentlich auf preußischem Gebiete einwandfrei gewefen ist. Und das ist wohl fein Zufall. Die Weimarer Koalition in Preußen hat seit Jahren alles daran gefeßt, die Schußpolizei mit republikanischer und sozialer Gesinnung zu erfüllen, sowohl durch eine planmäßige Belegung der verantwortlichen Stellen, wie auch durch eine unabläffige Belehrung der Offiziere und Mann­schaften.

die Polizei gegen die Arbeiter scharf zu machen. Als sie damit fein Glück hatten, verstiegen sich die Niederlaufiber Arbeitgeber zu jenem dreiften offenen Schreiben an den Minister des Innern, das ihnen jene scharfe Abfuhr durch den Genossen Grze= finsti einbrachte, die durch den Amtlichen Preußischen Pressedienst verbreitet wurde.

Da andererseits im Senftenberger   Repier der Ordnungsdienst zunächst hauptsächlich durch eine geringe Zahl pon Landjägern ausgeübt wurde, die feine sehr glüdliche Hand zeigten, so wurde Berliner   Schuhpolizei angefordert. Der Berliner   Polizeipräsident, der verpflichtet war, dieser Anforderung zu entsprechen, gab im Einvernehmen mit dem preußischen Minister des Innern die Anweisung, daß die zu diesem Zweck zusammen­zustellende

Hundertschaft nur aus erfahrenen und besonders besonnenen Männern unter dem Befehl von Offizieren mit ausgeprägtem fozialen Verständnis

gebildet werde, um schon dadurch die Gefahr von Konflikten auf ein Minimum einzuschränken. Außerdem peranlaßte Zörgiebel, der durch die Teilnahme an einer Konferenz persönlich behindert war, ber Abfahrt dieser Berliner   Hundertschaft beizuwohnen, den Kommandeur Heimannsberg  , an seiner Stelle die Hundertschaft zu perab­Erschieden. Oberst Heimannsberg   hielt vor der versammelten Mann­schaft eine Ansprache, in der er betonte, wie schwierig und unangenehm ihre Aufgabe und wie groß daher ihre Ber= antwortung sei. Die Berliner   Polizei müsse gerade durch ihr ruhiges Auftreten befriedend und vorbildlich wirken und sich nicht durch etwaige unbedachte Aeußerungen von Streifenden gleich beleidigt fühlen. Die Beamten hätten größte Unpartei. ligkeit und Zurüdhaltung zu üben und sich insbesondere beffen bewußt zu sein, daß das Aufstellen pon Streitposten ausdrücklich erlaubt fel.

Erft fürzlich sah sich der Berliner   Polizeipräsident, Genosse 3örgiebel, auf Grund unliebsamer Borfommnisse bei einem Streit in einem großen Werk veranlaßt, in einem besonderen aan bas Kommando der Schußpolizei darauf hinzuweisen, ,, daß es nicht Aufgabe der Polizei ist, in die Wirtschaftsfämpfe zugunsten der Arbeitgeber aber ber Arbeitnehmer einzugreifen. Die Polizei hat unter allen Umständen die notwendige Zurüd haltung zu üben. Aufgabe der Bolizei ist es, für die öffentliche Ruhe, Sicherheit und Ordnung zu forgen. Nur in den Fällen, wo Gefahr besteht, daß die Ruhe und Ordnung gefährdet wird, ist es Aufgabe der Polizei, einzufchreiten. Auch bemerke ich ausdrücklich, daß das Aufstellen von Streifpoften nicht zu beanstanden, sondern erlaubt ist.

Auf Grund dieses Erlasses richtete der neue Kommandeur der eine ent­eine ent Berliner   Schußpolizei, Oberst heimannsberg, sprechende Anweisung an die einzelnen Berliner   Unterführer, in der namentlich gesagt wird:

Begen die Ausübung des Streifposten stehens und gegen die zuläffige Beeinfluffung der Arbeitswilligen im Sinne der Streifenden ist nichts zu veranlassen; es ist jedoch einzuschreiten, menn Arbeitswillige tätlich behindert oder belästigt werden, wenn der Zutritt zu bestreiften Grundstüden versperrt oder der allge meine Straßenverkehr behindert wird."

Was nun das Berhalten der Polizei während des perflossenen mitteldeutschen Braunkohlenstreits betrifft, so jei daran erinnert, Daß die Unternehmer durch Bügenmeldungen über Terror und dergleichen alles persucht hatten, um die Regierung und

für

bein" mar, bestreitet aber, feine Frau getötet zu haben. Die filr Dienstag anberaumte Sektion der Leiche der Frau Schwab wird voraussichtlich die Klärung der Todesurfache bringen.

Tatsächlich ist auch im Senftenberger   Revier der Streit völlig ruhig verlaufen, und es find Leinerlei Rlagen über das Berhalten der Polizei bekanntgeworden.

Gewiß mag man einwenden, daß dies nur eine Selbstverständ­fichfeit fel. Und doch werden die älteren Arbeiter aus früheren Lohntämpfen wiffen, daß unter dem alten Regime die Polizei von vornherein die Streifenden als Feinde betrachtete und behandelte, wodurch einmal den Unternehmern der Kampf erleichtert wurde und andererseits häufig Zusammenstöße oft folgenschwerer Art entstanden. Auch heute noch läßt das Berhalten der Polizei in Ländern, in denen die Reaktion regiert, sehr zu wünschen übrig. Die abigen Beispiele zeigen, welchen Fortschritt die preußische Re gierungsmethode in das für die gesamte Arbeiterschaft so wichtige Rapitel Streit und Polizei" gebracht hat.

einmal ble Gerichte beschäftigen. Bekanntlich wurden in der Ge richtsverhandlung vor dem Boisbamer Amtsgericht schwere Uebergriffe des Försters fomie feines Sohnes, eines Forstbeflissenen, festgestellt. Der Amtsanwalt hat gegen das Urteil Berufung eingelegt und die Potsdamer Straffammer wird sich demnächst mit diesem Fall noch einmal beschäftigen. Zu dert. Berufungsverhandlung werden auch Bertreter der Regierung erscheinen.

Freilegung eines Urnenfeldes.

Der ewig fiegreiche Marschallstab. Iriarter" nennien die alten Römer ihre Elitetruppen, die erst im Augenblicke der höchsten Gefahr eingefeßt wurden, um der Stampf zu einer siegreichen Entscheidung zu führen Es muß als eine lieberheblichkeit bezeichnet werden, wenn eine bestimmte Schicht des deutschen   Seeres für sich diesen Titel in Anspruch nimint. Die Landwehroffiziere von Berlin   tun dies. Auf dem Sockel ihres Denkmals, das gestern in der Jebensstraße zum Andenken der es urnenfeld freigelegt. Es soll nach Sachverständigen­gefallenen Landwehroffiziere enthüllt wurde, steht die Inschrift: Triariis bello occisis", zu deutsch  :" ben in Kriege ge­

Der Trupp unter Führung des Angeklagten Roeßner, war in­zwischen nach Spandau   zurückgekehrt und begegnete an der Eisen­bahnbrüde über die Savel fünf Roten Fronttämpfern, die zur Kapelle gehörten und ihre Instrumente bei fich führten. Es gelang drei RFB. Leuten zu flüchten, zwei versuchten vor den nach riidenden Rationasozialisten über die Eisenbahnbrücke zu fliehen; hier trai ihnen aber ein anderer Trupp entgegen. Mit einem harten Gegenstand erhielt einer der Ueberfallenen eine start blutende Stirnperlegung. Die Nationalsozialisten zertrümmerten dann die von den R& B. Leuten mitgeführte Baute und warfen sie in die Hapel. Die beiden Ueberfallenen fonnten jebt endlich fliehen. Die Nationalsozialisten aber bewaffneten sich mit und warteten an der nächsten Eisenbahnüberführung auf die nachkommenden Kom­munisten. Nunmehr tamen mehrere Rote Frontfämpfer in gleitung von Bolizeibeamten, um nach dem Verbleib der Ueberfal- fallenen Triariern". Gewiß wird man vor allen Toten des furcht Lenen zu forschen. Sie wurden an der Eisenbahnüberführung mit einem Steinhagel empfangen. Die Bolizeibeamten zogen die Schußmaffe; es gelang ihnen aber nur, brei Nationalsozialisten zu verhaften. Cinen meiteren Heberfall batte der Trupp auf einen alleingebenden Roten Fronttämpfer verübt, ber nunmehr ein Botal aufsuchte, um non bort bas lieber fallfommando telephonisch herbeigurufen. Sehn bis fünfzehn Natio nalsozialisten drangen in das Lofal ein und bewarfen den RB. Mann mit Steinen. Sie zogen sich dann in ein Haus zurüd, wo fünf von ihnen durch bas Ueberfallfommands verhaftet werden

fonnten.

Das Gericht, das bis in die späten Abendstunden verhandelte, Das Gericht, das bis in die späten Abendstunden verhandelte, verurteilte Roeßner als Räbelsführer zu 8 Monaten, den An­geklagten Horn zu 5, den Angeklagten Wiemer zu 4 Monaten, den angeflagten Reichswehrsoldaten Willich  gleidfalls au vier Monaten Gefängnis, einen ju gendlichen Angeklagten zu 2 Monaten Gefängnis. Die übrigen An. geflagten wurden freigesprochen.

Leichenfund im Grunewald.

Am füblichen Ufer des Grunemafbfees machten Spaziergänger am heutigen Bormittag einen graufigen und Etwas abseits vom Wege, im Jagen 21, fag ein etwa 50jähriger Mann mit durchschoffener Schläfe. Dicht neben dem Loten wurde eine Mehrlabepistole gefunden. Man benach richtigte die Polizei, die mehrere Kriminalbeamte an den Fundort entsandte. Nach dem Befund liegt wahrscheinlich ein Selbstmord vor. In den Taschen bes Toten wurben teinerlei Bapiere vorgefunden, die über feine Berjonalien hätten Aufschluß geben fönnen. Die Ermittlungen nach dieser Seite sind von der Striminal polizei aufgenommen worden.

Der Tob der Frau Schwab.

Zu dem Tode der Frau Schwab in Hermsdorf, der in dem Orte zu den wildesten Gerüchten Beranlassung gab, erfahren wir weiter, daß die Untersuchung durch die Mordkommission, die Stiminalkommisjare Braschwiz und Thomas, nech fortgesetzt wird. Der Ehemann der Verstorbenen hat eine große Zahl von Drohbriefen erhalten, in denen er meist von ungenannten Abfendern des Mordes bezichtigt wird. Bei der Kriminalpolizei Fina jest quch piele Schreiben eingegangen, die die gleiche Be. guldigung gegen Schwab ausbrücken, doch verschweigen die Absender faft immer ihren Namen. Bei einer noch in den Nacht­ftunden vorgenommenen gründlichen Durchsuchung des Hauses fand man auf dem Boden an einem Dachbalten eine Schlinge und eine zmeite im Seller. An dieser zweiten Schlinge befanden sich Iange Frauenhaare. Man vermutet, daß Frau Schwab, bevor sie fich mit Gas vergiftete, fchon versucht hat, burch Erhängen ihrem Leben ein Ende zu machen. Es steht fest, daß fie, seitdem das Che. paar den Gedanken der Scheidung gefaßt hatte, an verschiebenen Stellen nicht unerhebliche Schulden gemacht hat. Nach ihrer Flucht am Montag war fie am Donnerstag vormittag zurüd gefebri, ließ sich aber por ihrem Mann nicht sehen und verbarg sich int Keller, auf dem Boben und in anderen Bersteden, so daß er von ihrer Unmefenheit nichts wiffen tonnie. Schwab, der einem ein geheuben Berhör unterzogen wurde, gibt au, daß er ein Rauh

Mannschaftsrock getragen haben, aber wenn man einen fleinen Teil des Heeres hier besonders in den Bordergrund gestellt und höher eingeschägt sieht als die anderen, dann denkt man unwillkürlich an die unzähligen gefallenen einfachen Landwehrleute aus dem Bolte, die gewiß ebenso viel geleistet haben, wie die Off ziere. Die Denkmalsfeier trug einen ausgesprochenen monarchisti schen Charakter. Friedensuniformen schimmerten und Orden flaps perten, und der alten Waden sen schwang seinen Marschauftab mit den Worten: Im Namen der unvergeßlichen alten Armee jente ich diesen, mir pom Obersten Kriegsherrn verliehenen, durch Gottes Gnade und die Tapferfeit meiner Truppen emig fiegreichen Marshallstab por den Manen der tapferen Toten" Dann 30gen die Fahnen der vergangenen Monarchie an dem Denkmal porbei. Es ist nicht ganz ersichtlich, warum auch jest noch ein Vertreter der Stadt Berlin  , Bürgermeister Augustin, ber Feier beiwohnte.

Heichsbanner bei den kommenden Wahlen.

angen­

Auf der Blöginer Gutsfeldmart wurde beim Rigolen ein urteil etwa 2000 Jahre alt fein. Sämtliche Urnen enthalten Beigaben in Bronze und Eisen. Sie sind zum Teil ſehr gut erhalten. Das Feld liegt dicht an der Berlin  - Magdeburger  Chauffee. Es ist Eigentum des Gutsbesizers v. Rochow auf Gollwig.

Wegen eines Anschlages auf ein junges Mädchen wurde gestern abend ein Kaufmann D. aus der Wolankstraße in Pantow feft­genommen. D. traf in der Breite Straße zu Bantom ein 17jähriges Mädchen mit ihrem Bräutigam und erbat fidh  , beide mitfeinem Motorrad nach Hause zu bringen. Nachdem er den Bräutigam in der Bestalozzistraße abgesetzt hatte, schlug er mit dem Mädchen nicht die Richtung nach ihrem Hause, sondern die entgegengesetzte nach Heinersdorf   ein und stieg auf dem unbebauten Gelände an per Blankenburger Straße unter der Vorspiegelung ab, daß an feinem Rad etwas in Unordnung sei. So war auch seine Begleiterin ge­zwungen, das Nad zu verlassen und jegt versuchte er, ihr Gewalt anzutun. Auf ihre Hilferufe eilten Laubenbewohner herbei, ergriffen D., bevor er fein Rad wieder in Gang bringen fonnte, gaben ihm eine Tracht Brügel und brachten ihn dann zum Landposten der Schußpolizei. Nachdem auf der Bache ber Bergang und die Berfonalien festgestellt waren, wurde D. por läufig wieber entlassen.

Gegen die Grabfchändungen auf jüdischen Friedhöfen

Der Reichsbund Jüdischer Frontsoldaten   nahm auf seiner Bundestagung in Breslau   einstimmig eine Resolution an, die an die Reichsregierung, die Regierungen der Länder und an die Spizen ber kirchlichen Behörden weitergegeben wurde und in der gegen die Flut der ungeheuerlichen Verwüstungen auf jüdischen Friedhöfen und Grabschändungen, die das Ansehen Deutschlands   fäbigten, protestiert wird. Der Reichsbund Jüdischer Frontsoldaten   stehe erschüttert or diefen Roheitsatten und gebe feinem berechtigten Erstaunen darüber Ausdruck, daß diese Schandtaten von den maß­gebenden Stellen in Deutschland   nie in ausreichendem Maße gebrandmarkt würden.

Das Reichsbanner Schwarz- Rot- Gold, Kameradschaft Steglitz  , Deranstaltete am 21. Oftober im Albrechtshof, Steglig, eine öffent­liche Beranstaltung, welche aus republikanischen Kreisen gut besucht war. Kamerab Ruttner, Mitglied des Preußischen Landtags  , ging in feiner Rebe: Die kommenden Wahlen auf die Entwicklung ber jetzigen Regierungsfoalition ein, die auch dent Zentrum Sorge au machen beginnt; er fordert auf, bei den kommenden Wahlen Safür Sorge zu tragen, baß die an didaten der Weimarer Koalition in so überwältigender Zahl in die Barlamente en fandt werden, daß der Rechtsblock schon ziffernmäßig unmöglich wird. Das 3entrum, das ich heute sicherlich in der blidlichen Berbindung mit den Rechtsparteien nicht wohl fühle, werde alsdann gewiß wieder den Anschluß nach links fuchen. Der folgende Redner, Kamerad Dr. Teipel vom Zentrum, ber das Thema: Reichsbenner und Zentrum" behandelte, nahm die legten Ausführungen des Borredners zum Anlaß, darauf hinzu. weisen, daß man, felbst wenn ein scharfer Lintsrud das Wahlergeb. mis fei, bezüglich des Zentrums nicht zu optimistisch fein dürfe. Die 3entrumspartei fet nicht einheitlich Ein Bostsect, in dem sich für ungefähr 60 000 mart Beri­republikanisch abgestimmt, im Gegensatz zur Sozialdemokrati fendungen befanden, wurde cuf der Straßenbahn, mit der er schen Partei. Benn es nicht gelänge, in die neuen Fraktionen Repu vom Boftamt im Städtischen Schlachthof zum Hauptpoftamt be­blikaner hineinzubringen, auch ins Zentrum, die eine Minderheitsfördert werden sollte, mit einem anderen Sad vertauscht, regierung im Notfall wagen, sei es nicht gut bestellt. Es müsse nach der alte Zeitungen und Steine enthielt. Der leere Poftjad wurde einer Aenderung des Wahlverfahrens hingestrebt, ein engerer Ron taft zwischen Bählern und Kandidaten angestrebt werden, so daß später im Stadtgarten wiedergefunden. eine wirklich republitanische Bertretung gewährleistet werde. Das Starker Schneefall im Riefengebirge. Reichsbanner müffe trachten, feinen Einfluß nach diefer Richtung geltend zu machen. Dr. Raueder von der Deutsch  - Demokratischen Partei behandelte bas Theme Schwarzweißrot oder schwarzrot. gold?" unter Beleuchtung der legien Borgänge, insbesondere der Flaggenfrage.

Die Neberariffe eines Försters.

Die unliebsamen Vorgänge, die sich am 2. Osterfeiertag auf einem für Radfahrer verbotenen Wege an der Forsterei Geisberg hinter dem Potsdamer   Luftschiffhafen zwischen dem Förster Heinrich und einem Beeliger Eisenbahnarbeiter ab­gespielt und die schließlich zur Freisprechung des wegen Widerstandes und Bedrohung angeflagten Arbeiters geführt haben, merden noch

Poftfack mit 60000 M. Wertfendung verschwunden.

Köln  , 25. Oftober.

Hirschberg, 23. Oftober. In der Nacht zum Dienstag hat es im Riefengebirge start ge­[ hneit. Der Schnee ist bis zu einer Höhe von 800 Metern herab liegen geblieben. Auf dem Kamm beträgt die Schneehöhe etma 7 3entimeter. Heute morgen waren im Gebirge 3 Grad Kälte. Der Schneefall hat aufgehört.

Alfoholverbot für Jugendliche in Ungarn  . Der zuständige Aus­schuß des Abgeordnetenhauses in Budapest   hat foeben den Gefey­entwurf über das Berbot der Berabreichung von alkoholischen Getränken an Jugendliche angenommen mit der Ergänzung, den Bolfswohlfahrtsminister zu ermächtigen, die Altersgrenze im Ber­ordnungswege von 18 auf 21 Jahre au erhöhen.