Seltene Vögel in Deutschland .
Die Ortsgruppe Groß- Berlin des Bundes für Bogelschuh hielt im großen Hörsaal des Zoologischen Instituts ihre Herbstversammlung ab, in der Kundidat Detler Müller über feltene Bögel sprach. So erfuhr man, daß der Stein= adler in Deutschland ausgestorben ist. Bon den Schwarzstörchen brüten noch 10-15 Paare in Deutschland , vom See= adler haben wir noch 20 Baare, und vom Nachtigallschwirrl sind noch einige wenige Paare vorhanden. Der Kiebig scheint, seitdem es verboten wurde, seine Eier zu sammeln, wieder zugenommen zu haben. Durch prächtige Bilder, die Horst Siewert herstellte, wurde der Nachtigallid mirrl, der zwei Bruten im Jahre abhält, in allen seinen Lebensgewohnheiten dem Zuschauer befanntgemacht. Ebenso lernte man die Seeadler ziemlich genau fennen, die ihre Brut nicht verteidigen, ihren Horst aber erfreulicherweise auf den Bäumen in schier unerfteiglicher Höhe anlegen. Wahrhaft anmutige Bilder berichteten vom Wendehals, dessen Halsverdrehung, die übrigens die Schreckstellung des Vogels ist, ihm seinen Namen eintrug. Die alten Griechen kannten diesen Bogei schon sehr gut; fie fagten ihm nach, er führe Liebende zusammen. Ingenieur Hermann ähnle brachte dann eine filmische Berichterstattung aus dem Tierleben, die sowohl in den bayerischen Wald wie in die Arktis und in italienisches Naturschutzgebiet führte. In letzterem mar sehr schwer zu arbeiten, denn wenn man dort Tiere photographiert, witlern die Italiener Spione.
Verwaltungspolizei zur Besoldungsreform.
In Haverlands Festsälen fand fürzlich eine Protestver= jammlung der Berwaltungspolizeibeamten Ber= lins statt, in der zu der geplanten BesoldungsneuregeTung Stellung genommen wurde. Zahlreiche Vertreter aus der Provinz nahmen an der Kundgebung teil. Es wurde eine Resolution cngenommen, die u. a. folgendes besagt:„ Die versammelten Bermalingspolizeibeamten erheben schärften Proteft gegen die Art der geplanten Besoldungsne uregelung, meil sie in der Eingruppierung der Berwaltungspolizeibeamten ungenügend und ungerecht und bei den Besoldungssägen völlig unzu reichend ist. Die Anwesenden verlangen einmütig, daß die vom Breußischen Polizeibeamten- Berbande den maßgebenden Stellen vorgelegten Einstufungsforderungen unter Berücksichtigung der vom Deutschen Beamtenbund geforderten Gehaltssätze unbedingt erfüllt werden."
Der Stadtverband der Berliner Frauen= vereine" eine Gründung von Frau Anna von Gierke und Dr. Alice Salomon , hatte am Sonnabend zu einer Tagung in den Räumen des Künstlerhauses eingeladen. Es sollte ein festliches Beisammensein bei Kaffee und Kuchen sein, bei dem die Fragen des Berufes und der Fortbildung der Frau besprochen und als Willens: stärkung den Delegierten mit auf den Weg gegeben wurden. Da 40 führende Frauenvereine diesem Berband angegliedert find, tarunter solche von bekanntem Namen wie die der Berliner Hausfrauenvereine, des Lette- Bereins, des Jüdischen Frauenbundes , des Allgemeinen Deutschen Frauenvereins( Staatsbürgerinnenverband) 1. a., fo ersieht man soon, daß die Sache sehr umfangreich ist, menn auch die Wege und Ziele dieser Frauen sich weit von dem Denfen der proletarischen Frau entfernen. Aber das Wirken dieser Frauenvereine, die die Gleichstellung der Frau im öffentlichen Leben betonen und fordern, die nicht zuletzt auch das charitative Wirken ( Krankenhauspflege u. a.) als Frauenberuf organisierten, nimmt in unserer Gesellschaftsordnung einen sehr breiten Raum ein. Die sehr temperamentvollen Ausführungen der Rednerinnen, aus denen sich besonders die Rede von Frau Martha Dönhoff( Md.) mit ihrer Forderung der Heranziehung der Frau zur Kommunalarbeit herborhob, ebenso die Rede von Frau Dr. Salomon, die über den Frauenberuf als Ersatz für Mutterpflichten und Eheleben sprach, waren im Sinne fortschrittlicher Entmidlung ge halten. Nur vergessen diese Frauen der Fehler jeder intelleftuellen Betrachtungsart, daß sich für Millionen von Frauen nicht im entferntesten ein Teil folcher Wünsche erfüllen läßt, einfach aus dem Grunde, weil die sozialen Verhältnisse Blickrichtung und Willen unterbinden. Es fehlt bei Arbeiterfamilien das Geld, ihren Kindern diese Art von Berufsbildung zukommen zu lassen; auch ist die arbeitende Frau als Mitverdienerin der Familie nach Arbeitsschluß faum imstande, sich den intellettuellen Fragen zuzuwenden. Nur an der Seite ihres gewerkschaftlich und politisch organisierten Mannes wird die Arbeiterfrau das Problem der freien Frau" zu lösen imftande sein.
Der Hauptausschuß für Arbeiterwohlfahrt e. V. veranstaltet bei genügender Beteiligung auch in diesem Jahre einen Nachschulungslehrgang für männliche Wohlfahrts= beamte. Für die Zulassung zu dem Lehrgang ist Bedingung: drei Jahre hauptberufliche Tätigkeit in der Wohlfahrtspflege. Die Bemerbungen sind umgehend an den Hauptausschuß für Arbeiterwohlfahrt e. B., Berlin SW. 61, Belle- Alliance- Play 8, zu richten. Der Kurfus findet voraussichtlich am Seminar für Jugendwohlfahrt an der Hochschule für Politif, Schinkelplag 4, statt. Beginn cima am 10 November d. J.
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Die Starterlifte für das 19. Berliner Sechstagerennen, das bekanntlich vom 3. bi& 9. November im Sportpalast bor sich geht und den Abschluß der kurzen Winter- Nadrenn- Saison in der Reichs. hauptstadt bildet, ist nunmebr bis auf einen Fabrer fertiggestellt und zeigt folgendes Bild: Bambit- Lacquebay( Frankreich ), van Kempen ( Holland )- Dewolf( Belgien ),. Aerts- Duvivier( Belgien ), Linari- 3anaga( Stalien), Zonani( Italien )-Knappe( Breslau , Thollembeet( Belgien )-Tiek( Berlin ), Charlier( Belgien )-Bauer( Berlin ), roll- Miethe( Berlin ). KochBuschenbagen( Berlin), Rausch- Hürtgen( Köln ), Ehmer- Kroschel( Berlin ), Dorn- Nidel( Berlin ), Kühl- Wette( Berlin ), Behrendt( Berlin ).
Die Belegung ist als vorzüglich zu bezeichnen und steht hinter der der Ichten Berliner six days" nicht zurüd.
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Zersplitterung des Arbeitsnachweises.
Der Reichsarbeitsminister begünstigt sie.
egoistischen Belangen" des christlichen Verbandes, dem der Herr Minister durch seinen Entscheid helfend zur Seite springt.
Das Arbeitsnachweisgesetz vom 22. Juli 1922 bestimmt, daß die gewerbsmäßige Stellenvermittlung mit dem Jahre 1930 auf zuhören hat. Dagegen gelang es nicht, die fogenannten nicht- Und die Zahl der Beteiligten? Nun, der freigewerfgewerbsmäßigen Arbeitsnachweise, das sind die der wirtschaftliche Zentralverband zählt in Berlin rund 6000 Mitglieder, der Bund höchstens 600. Der städtische schaftlichen Verbände, der faritativen Bereinigungen usw., zu befeitigen. Der Verfuch der freigewerkschaftlichen Vertreter im Reichs- Arbeitsnachweis vermittelte im 1. Quartal 1927 neben wirtschaftsrat, auch diese dem Verbot zu unterstellen, 14 793 Aushilfen 3774 feste Stellen, gegen den gleichen Zeitabschnitt 1926 ein Mehr von 3267 Aushilfen und von 1166 festen Stellen. scheiterte an dem Widerstand der Unternehmer und der anderen Gewerkschaftsgruppen. Die christlichen und die nationalen Ange- Die vorhergehenden Bierteljahresberichte zeigen ebenfalls eine stelltenverbände brauchen die Vermittlungsstellen ihrer Verbände dauernde Steigerung der Vermittlungstätig zum Zwecke des Mitgliederfanges. Das trifft namentlich für die feit des städtischen Nachweises. Die Mitglieder des Bundes nehmen Angestellten im Handel und im Gastwirts natürlich auch diese in Anspruch, mit der Benuzung ihrer Sondereinrichtung haben sie sozusagen zwei Chancen. Die Werbung der gewerbe zu.. Mitglieder geschieht im Bund" und ähnlichen Vereinen mit Hilfe des Arbeitsnachweises, gleichgültig, ob dieser wirklich viele Stellen zu vermitteln hat. Das ist des Pudels Kern, das ist der Grund, weswegen der christliche Bund seinen Stellennachweis weiter betreiben will. Für die Gesamtheit der Gehilfen ist die vom Minifter sanktionierte Zersplitterung des Arbeitsnachweises von großem Nachteil.
Nach dem jetzt geltenden Recht können derartige Arbeitsnachweise bestehen bleiben, beziehentlich neu errichtet werden, wenn sich ergibt, daß nach Eigenart des Berufes zum mindesten für einen nennenswerten Teil der Beteiligten
Lie Arbeitsvermittlung auf absehbare Zeit besser durch eigene Einrichtungen als durch öffentliche Arbeitsnachweise ausgeübt wird".
Nun hat vor kurzem der ,, B und der Hotelangestellten" ( chriftlich) den Antrag gestellt, seinen bereits aufgegebenen Arbeitsnachweis in Berlin wieder betreiben zu dürfen. In Wirklichkeit hatte er allerdings widerrechtlich im geheimen meiter vermittelt. Das Landesarbeitsamt lehnte auf Grund forgfältger Prüfung den Antrag ab. Die allgemeine Behaup. tung, daß der öffentliche Arbeitsnachweis für das Gastwirtsgewerbe Bersonal vermittelt werde, konnte einwandfrei widerlegt in Berlin schlecht funktioniere, daß dort kein qualifiziertes werden. Hierauf ist der Verwaltungsrat des Reichs arbeitsamtes mit der Sache befaßt worden, und auch dieser hat sich gegen die Errichtung ausgesprochen. Nun erfolgte Beschwerde an den Arbeitsminister, und hier fand der Bund verständnisvolles Entgegenkommen:
die Errichtung der Stellenvermittlung wurde genehmigt. Auf eine Anfrage des Zentralverbandes der Hotelangestellten erflärte der Minister, es sei eine Ermessensfrage", ob in gegebenem Falle die Voraussetzungen des§ 46 zutreffen. Der Herr Minister ist zu dem Ergebnis gefommen, daß sie vorliegen, damit punktum. Wie er zu diesem Ergebnis gekommen ist, fagt er nicht, und das wäre doch gerade das Interessanteste gewesen.
Belche Gründe fönnten für den Minister maßgebend gewesen sein? Die Eigenart des Berufes" ctma? Eine reichlich abgeheizte Phraje der gastwirtschaftlichen Unternehmer, mit der sie jede Reformbestrebung befämpfen, mit der sie selbst für die Erhaltung der gemerbsmäßigen Stellenvermittlung eingetreten find. Die Inter nehmer haben ein großes Interesse an der 3ersplitte des Arbeitsnachweises. Hier begegnen sie den vereins
rung
Zur Wiedereinstellung der Brauereiarbeiter. Bie uns von zuständiger Stelle berichtet wird, sind in allen Betrieben der Engelhardt Brauerei die am Streit beteiligten Arbeiter wiedereingestellt und feine Streitbrecher mehr beschäftigt.
Ueber einige Differenzen in anderen Brauereien wird noch berichtet, falls die Verhandlungen darüber fein befriedigendes Ergebnis zeitigen.
Streitbrechermoral.
,, Jn chriftlicher( evangelischer) Liebe"
"
schickt uns ein Herr Alfred Lyche aus der Marienburger Straße ein von sittlicher Entrüftung gefättigtes Schreiben, morin er sich darüber beschwert, daß er, der während des Streiks in der Schultheiß Bazenhofer- Brauerei, Schönhauser Allee , als Arbeits williger in Arbeit trat, nach Beendigung des Streits wieder entlassen wurde. Daraus macht der Mann dem Borwärts" einen Vorwurf, weil wir in Nr. 500 berichteten, daß in dieser Brauereiabteilung am Donnerstag, dem 20. Oftober, noch 21 Streifbrecher beschäftigt waren, die inzwischen entlassen wurden; weiter aber den wieder an ihre Arbeitsstelle zurückgekehrten Streifenden, weil sie ihn nicht als neuen Mitarbeiter anerkennen fonnten, sondern ihn in der Rolle betrachteten, die er in dem Kampfe der Brauereiarbeiter übernommen hatte.
"
Was uns diese Angelegenheit erwähnenswert erscheinen läßt, ist der Umstand, daß der Betreffende sich seiner traurigen Rolle, die er in dem Brauereiarbeiterstreif spielte, nicht bewußt zu sein scheint. Weil er als verheirateter Kaufmann von 44 Jahren feit Anfang Februar arbeitslos war, glaubte er sich berechtigt, fich sofort, nachdem die Brauereien durch Plakatsäulen anschläge an Stelle ihrer streifenden Arbeiter Streifbrecher fuchten, Er mill als Nothilfe zur Pferdepflege eingestellt morden sein, trozdem die Streifenden die Pferdepflege als Notarbeit anerkannten und die Notarbeiten verrichten ließen. Nach Beendigung des Streits wurde Lyche als Flaschentellerarbeiter befchäftigt, bis er aus der mühselig gehaltenen Arbeit verdrängt" ich werde jede Gelegenheit suchen und auch benutzen, das mir schändlich Angetane weiter zu verbreiten."
zu melden.
wurde.
Die einfache Ueberlegung, daß er sich dazu hergegeben hat, den um ausreichendere Löhne kämpfenden Streitenden in den Rücken zu fallen, daß er derjenige war, der einen der seit Jahren in der Brauerei beschäftigten Arbeiter aus der mühselig gehaltenen Arbeit verdrängen" wollte, kommt diesem christlichen Manne nicht in den Sinn.
Auch ein christlicher Berliner Kaufmann, zumal wenn er 44 Jahre alt geworden ist, muß wissen, daß er sich zum Ver räter an den Interessen der Arbeitnehmerschaft macht, wenn er Streifenden in den Rücken fällt, sich zu der schmutzigen Rolle eines
Die Vermittlung nach den Ostseebädern, die der Bund" als seine Stettiner und den Berliner städtischen Arbeitsämtern durch diese besondere Aufgabe hinstellt, geschieht nach Bereinbarung zwischen den beiden Stellen. Der christliche Bund stört die reibungslose Betätigung dieser beiden gesetzlich hierfür vorgesehenen Institute. Der bandsnachweise Sonderinteressen verfolgen. So Herr Minister sollte wiſſen, daß letzten Endes alle diese Ber mußte fürzlich der Arbeitsnachweis des Reichsbundes vaterländischer beitssuchende gegen ihren Willen zwingt, Mitglied des Arbeiter- und Wertvereine" geschlossen werden, weil er ArArbeitsnachweis des Stahlhelms in Neubrandenburg . Verbandes zu werden. In der gleichen Weise arbeitet der
Was das Fortbestehen der Arbeitsnachweise des christlichen Kellnerbundes vom gewerkschaftlichen Standpunkte aus ganz besonders bekämpfenswert macht, das ist die Tatsache, daß bei Tarifverhandlungen, die der Bund oft in Gemeinschaft mit der freigewerffchaftlichen Organisation abzuschließen hat, der erstere in Rü cf sicht auf seinen Nachweis, für den er ja die Unter. nehmer als Kunden braucht, diesen gegenüber zur Nachgiebigkeit in einem Maße bereit ist, die sich für die Gehilfen in einer lehr Schädigenden Weise auswirkt. Auch wehren sich die Bündler stets gegen die Aufnahme einer Bestimmung in den Tarif, wonach Die Unternehmer verpflichtet werden sollen, die öffentlichen Arbeitsnachweise zu benußen.
Der Grundgedante des Arbeitsnachweisgefeges, Herr Minister, ist aber doch gerade der, daß mindestens nach und nach die über das ganze Reichsgebiet verbreiteten öffentlichen Arbeitsnachweise die alleinige Vermittlung von Arbeitskräften betätigen sellen. Diese Grundgedanken durchkreuzt der Minister selbst durch seine Bevorzugung bestimmter Verbandsnachweise.
Streifbrechers hergibt. Arbeitslosigkeit ist feine Entschuldigung dafür, und nur völliger Mangel an Charakter eine dürftige Erklärung für den Streifbruch. Krasser Egoismus aber ist von chriftlicher Nächstenliebe himmelweit entfernt.
Neuer Manteltarif der Autoschloffer. Anrufung des Schlichtungsausschusses in der Lohnfrage. Der Metallarbeiterverband hatte, einem Antrag der letzten Branchenversammlung entsprechend, den Lohn- und Manteltarif der Berliner Autoreparaturschloffer zum 31. Ofteber gekündigt und neben ciner Verbesserung der sozialen Bestimmungen des Manteltariss eine namhafte Lohnerhöhung gefordert. Bei den Berhandlungen mit der Intereffengemeinschaft Berliner Automobilreparaturwerkstätten versuchten die Unternehmer, das mitbestimmungsrecht der Betriebsräte bei der Verteilung der Wochenarbeitszeit auf die einzelnen Werktage zu beseitigen. Da dieses Anfinnen von der Verhandlungsfommiffion energisch zurückgewiesen wurde, mußten die Unternehmer diesen Plan in der Bersentung verschwinden lassen. In der Ueberstundenfrage wurde eine ähnliche Abmachung getroffen, wie sie der VBMJ.- Tarif vorsieht. Alle anderen Bestimmungen find im wesentlichen aus dem alten Tarif übernommen wor den. Der Manteltarif soll vom 1. November 1927 bis zum 31. März 1928 gelten.
Schwieriger gestalteten sich die Verhandlungen über die Erhöhung der Löhne und über die Laufzeit des Lohnabkommens. Die 1Internehmer waren nur zu einer Zulage zu bewegen, die für die ersten drei Gruppen 5 Pf., für die vierte Gruppe 4 Bf. und für die lezten drei Gruppen 3 Pf. pro Stunde beträgt. Das Lohnabkommen foll bis zum 31. Januar 1928 gelten.
Zu diesem Berhandlungsergebnis nahm am Montagabend eine gut besuchte Versammlung der Automobilschlosser im Rosenthaler Hof" Stellung. Der Manteltarif murde von der Versammlung angenommen. Nicht einverstanden war die Versammlung jedoch mit dem Lohnangebot der Unternehmer, wonach ein gelernter Motorenjchlosser einen Stundenlohn von 1,05 Marf erhalten würde.
Nach einer längeren Debatte wurde die Organisation beauftragt, den Schlichtungsausschuß anzurufen und dort zu verfuchen, eine höhere Lohnzulage durchzusetzen. Genosse Riedel vom Metallarbeiterverband forderte die Bersammelten auf, in den Betrieben eine regere Agitation für die Organisation zu betreiben, damit endlich mit diesen miserablen Löhnen, die eines Facharbeiters unwürdig sind, aufgeräumt werden Die Löhne in der Berliner Motorreparaturbranche zeigen, daß das Sparen der Verbandsbeiträge ein Sparen am falschen Blaze ist und nur den Unternehmern zugute kommt.
fann.
Berantwortlich für Politik: Dr. Curt Geyer ; Wirtschaft: 6. Alingelhäfer; Gewerkschaftsbewegung: Ft. Chlora; Feuilleton: Dr. John Schilowsti; Lotales: und Constiges: Fris Karstädt ; Anzeigen: Th. Glode; fämtlid) in Berlin . Berlag: Borwärts- Berlag G. m. b. S., Berlin . Drud: Borwärts.Buchdruderet und Berlagsanstalt Vaul Singer u Co., Berlin G 68, Lindenstraße 3.
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