Durch Starkstrom getötet.
Drei schwere Arbeitsunfälle.
Jun Schalthaus der Elektrizitätswerte in der Hauptstraße zu Reinickendorf - Oft ereignete sich gestern ein tödAus bisher noch ungefärter licher Betriebsunfall. Ursache kam der 25jährige Monteur Kurt Rehfeld aus der Fürstenberger Str. 13 der 6000- Volt Startstrom leitung zu nahe und wurde auf der Stelle getötet. Die Leiche wurde polizeilich beschlagnahint und nach der Reinickendorfer Friedhofshalle übergeführt. Einen entseglichen Unfall erlitt gestern nachmittag der in der Pianofortefabrit von Schulz, Prenzlauer Promenade 189, beschäftigte 30jährige Maschinen arbeiter Frizz Séid aus der Rigaer Str. 88. S. war mit dem Anfertigen von Rohrleisten beschäftigt. Er fam mit der rechten Hand so unglücklich unter das Schlagmesferder Maschine, daß diese bis zum Gelent vom Arm abgetrennt wurde. G. wurde in bewußtlosem Zustande in das Weißenseer Krankenhaus übergeführt, wo er schwer daniederliegt. schwerer Unfall trug sich auf einem Neubau am hohen zollerndamm zu. Der in beträchtlicher Höhe arbeitende 3immer mann Mag Klipper aus der Wernice str. 45 zu Spandau verlor den Halt und stürzte in die Tiefe. Der Verunglückte murde durch Arbeitskollegen in das Wilmersdorfer Krankenhaus in der Achenbachstraße gebracht, wo die Aerzte schmere innerliche Die Schuldfrage ist noch ungeklärt. Berlegungen feststellten. Die Schuldfrage ist noch ungeflärt.
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Die neue Konsumwerbeschau.
Ein weiterer
Die mächtig aufstrebende deursche Konsumgenossenschaftsbeme gung hat ihren früheren engen Rahmen, sich ausschließlich der Vermittlung von Lebens- und Genußmitteln zu widmen, längst ge Sprengt und ist dazu übergegangen, fämtliche Waren, also auch Betleidung, Wäsche, Stoffe, Schuhe, Haus: haltsartitel usw. zu führen. Neben dem immer dichter werdenden Lebensmittelabgabestellenne erstehen genossen schaftliche Warenhäuser, deren die Konsumgenossenschaft
Ein fünftes Warenhaus, an Größe die anderen überragend, wird in dem bisher der Firma Maaßen gehörenden Konfettions: haus am Oranienplay im Februar nächsten Jahres zur Gröffnung gelangen. Um die Vielseitigkeit und Reichhaltigkeit der genossenschaftlichen Warenvermittlung der gesamten Berliner Bevölkerung zu zeigen, veranstaltet die Konjumgenossenschaft Berlin in der Zeit vom Freitag, dem 28. Ottober, bis Montag, dem 7. November, in den gesamten Räumen des Berliner Gewerkschaftshauses eine groß angelegte Konsummerbeschau, die besonders die Erzeugnisse der eigenen Betriebe, und vor allem die in den genossenschaftlichen Warenhäusern und durch die Tochtergesellschaft Hoffnung " vermittelten Waren Den Beschauern vor Augen führen wird Eine besondere Anziehungskraft werden die in größtem Umfange geplanten Mode. vorführungen ausüben, die, an jedem Ausstellungstage fich mehrmals wiederholend, unter den Klängen eines Sinfonie orchesters vor sich gehen. Die Konsummerbeschau ist täglich von 2 Uhr nachmittags bis 10 1hr abends geöffnet. Eintrittstarten ( 25 Pfennig) find in allen Abgabestellen der Konsumgenossenschaft ( 25 Pfennig) find in allen Abgabestellen der Konsumgenossenschaft Berlin sowie am Eingang zu den Ausstellungsräumen erhältlicy.
Wie lange noch Bürgerblock?
Sicherheitsmaßnahmen für Ozeandampfer.
Zur Schiffstragödie auf dem Atlantik.
London , 27. Oktober. ( Ill.) Die Zahl der bei dem Untergang der Principessa Ma falda" ums Leben gekomenen Personen wird nunmehr übereinstimmend mit 68 angegeben. Man stellt in diesem Zusammenhang fest, wie beruhigend es sei, daß von den anfangs von amerikanischen Agenuren gemeldeten Vermißten in Wirklichkeit augenscheinlich noch nicht 10 Broz. zu beklagen find. Da die Schiffe mit den geretteten Personen bisher noch nicht alle in den südamerikanischen Häfen eingelaufen sind, ist bis jegt eine genaue Nachprüfung nicht möglich.
Nach einem Telegramm aus Rio de Janeiro soll der Kapitän mit dem Schiff untergegangen sein. Die Navigazione Generale Italiana hat dem italienischen Botschafter in Rio de Janeiro die vollständige Passagierliste der Mafalda" gefabelt, damit er an Hand der Ueberlebenden die genaue Zahl der Vermißten feststellen kann. Diese Erhebungen werden einige Tage in Anspruch nehmen, weil nicht alle Geretteten im gleichen brasilianischen Hafen ausgeschifft werden. Die Schiffsgesellschaft nimmt an, daß einige Passagiere, die noch nichts von sich hören ließen, von Schiffen aufgenommen wurden, die noch feinen radiotelegraphischen Bericht erstatten tonnten. Nach einer weiteren Meldung war nach der Explosion an Bord der„ Mafalda auch eine Feuersbrunst ausgebrochen. Rings um das Schiff befanden sich Rettungsboote, Trümmer und Flöße aller Art, auf denen die Passagiere Zuflucht gesucht hatten, als der Dampfer unterging. Biele Passagiere hatten sich mit Rettungsringen ins meer gestürzt, bevor die rettenden Dampfer an der Uns glücksstelle eingetroffen waren.
Die Schifftechnik hat in den letzten Jahren und Jahrzehnten in dem Streben nach höchster Sicherheit im Ueberseeverfehr zahlreiche Einrichtungen erfunden, die ein Unglüd wie das des italienischen Dampfers Principessa Mafalda" zu den größten Selten beiten machen. Nur Zufälle von ausnahmsweise schwerer Einwirtung auf den Schiffskörper find imftande, ein modernes Seeschiff, und insbesondere einen Passagierdampfer zum Sinten zu bringen. Welche Zufälle es bei dem italienischen Dampfer gewesen find, wird erst die genauere Untersuchung des linfalles ergeben. Soviel scheint jedenfalls festzustehen, daß der Dampfer sich länger, als die ersten Meldungen vermuten ließen, schwimmfähig erhalten und damit den herbeieilenden Schiffen die Möglichkeit zur Rettung der übergroßen Mehrzahl der Passagiere gegeben hat.
Doppelboden und Schotten.
Bei dem italienischen Dampfer, wie bei allen anderen modernen Seeschiffen, bietet der Doppelboden die wichtigste fonstruktions technische Sicherung gegen Grundberührungen. Un der Unterseite des Schiffes ist über der Außenhaut ein zweiter Boden angeordnet; er ist, wie die Außenhaut, start genug, um dem Auftriebsdruck zu widerstehen. Der Raum zwischen Außenhaut und Innenboden ist durch zahlreiche Längs- und Querwände in viele wasserdichte Zellen unterteilt, so daß bei undicht gewordener Außenhaut nur einige wenige Doppelbodenzellen vollaufen können. Der Verlust an Auftrieb somit verschwindend gering ist. Das Durchreißen beider Böden ist nur möglich, wenn das Schiff mit voller Geschwin bigfeit auf ein Riff fährt ein Vorkommnis, das zu den Ausnahmeerscheinungen gehört, weil die Sicherung der Schiffs führung, der Seelarte usw. durchweg ben richtigen Schiffsweg garantiert. Durch Anstoß eines anderen Schiffes tann die Außenhaut oberhalb des Innenbodens verlegt werden. Um nun zu verhüten, daß das Schiff oberhalb des Doppelbodens volläuft und finkt, baut man wasserdichte Querschotten ein, die das Fahrzeug je nach seiner Größe beispielsweise in 9, 10, 11 usw. wasserdichten Abteilungen zergliedert. Das Schiff tann auf diese Art und Weise seine Schwimmfähigkeit nur in besonders schwerwiegenden Ausdieser Schotten Durchgangsöffnungen von etwa Manneshöhe erhalten, jo z. B. das Schott zwischen dem Kessel und dem Maschinenso
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Der Kreisverein Treptom der Partei hat seine Werbewodhearbeit eingeleitet mit einer Kreisversammlung, in der Genosse Bogel über die politischen Aufgaben der Partei fprach. Seine Ausführungen follten für die Genoffen das Material liefern, um zur Berbewoche in Fabrik und Bureau wirksam vorarbeiten zu können. Genosse Bogel führte aus: Deutschland wird zurzeit regiert von einem Kabinett des Bürgerblocks, das schon seit Monaten Zerlegungserscheinungen zeigt. Die Deutschnationalen wollen heraus aus der Regierung, weil sie fürchten, ihre Regierungspolitik fönnte ihnen zu viel Mandate kosten. Auch im Zentrum regen sich Kräfte, die unternahmefällen ganz verlieren. Der Schiffsbetrieb erfordert, daß einige allen Umständen vermeiden wollen, daß das Zentrum in dem kommenden Wahlkampf mit den Deutsch nationalen geht. Das ,, einigende" Band der Regierung ist das Schulgeset. Die Deutschnationalen und die Bolfspartei haben ihren Lohn für das Schulgeseß, die Zölle, schon eingeheimst und lassen darum ihren Kaolitionsgenoffen nicht im Stich. Aeußerlich wollen sie das Zentrum dadurch an sich fesseln. Als die Deutschnationalen in die Regierung eintraten, hofften sie, daß die Rheinlandräumung bald fäme, und die wollten sie doch zu gerne auf ihr Konto setzen. Seitdem sie wissen, daß durch die Reden ihrer eigenen Parteiführer die Rheinlandräumung gefährdet worden ist, haben sie fein Interesse am Regieren. Unsere Aufgabe ist es, in den breiten Massen das Bild des Bürgerblocks in aller Schärfe zu zeichnen. Unsere Wahlparolen sind: Gegen den Besitzbürgerblod, gegen die Kulturreaftion und vor allem gegen die Wirtschafts-, Steuer- und Sozialpolitik des herrschenden Befizblocks. Die Sozialdemokratie hat die Aufgabe, 311 verhindern, daß aus der Republit eine Geldfadrepublit wird. Die Republit ist gegenüber dem faiserlichen Deutschland ein Meilen stein auf dem Wege zur Berwirklichung des Sozialismus. An die Diskussion schloß sich eine Aussprache über die zu leistende Arbeit in der Werbewoche. Die Diskussion zeigte, daß sich unfere Genoffen im Kreis Treptow opferwillig mit aller Kraft für die Werbepropaganda vorbereiten.
Republikanischer Abend in Wilmersdorf .
Der Kreisverein Wilmersdorf der Partei veran staltet seit einem Jahr in regelmäßigen Abständen ,, Republikanische Abende", die eine Werbearbeit für die Partei unterstützen sollen. Am Mittwochabend hatten die Genossen zu einer Beranstaltung nach den Johann- Georg- Sälen in Halensee eingeladen. Der Besuch mar recht gut. Außerordentlich start war die Beteiligung der mit uns sympathifierenden Bevölkerungsschichten. Auch manch ,, Neugieriger" mar gefommen, um einmal die Stellung der Sozialdemokratie zum Flaggenkampf zu hören. Als Referent mar Ministerpräsident a. D. Genoffe Stelling er.. schienen. Seine Ausführungen, die streng sachlich die Entmidlungsgeschichte der alten schwarzweißroten Fahne aus dem Kompromiß der schwarzweißen Preußenfahne und den rotmeißen Fahnen der Reichsstädte wiedergaben, wurden mit großer Aufmerksamkeit aufgenommen. Der Fahnenkampf ist der Kampf um die Staatsformen Monarchie und Republik.
Die Sozialdemokratie hat die alte Fahne nicht geschmäht. Ministerpräsident Genosse Braun hat die Mei nung Hunderttausender Bolfsgenossen wieder gegeben, wenn er fagt, die alte Fahne gehört ins Museum. Besonders starten Beifall fanden die Worte des Genossen, daß die Sozialdemokratie gemeinsam mit dem Reichsbanner noch intensiver tämpfen wird, um das Symbol des neuen Staates und damit zugleich auch diesen selbst, zu Achtung und Ansehen zu bringen". Die Republit sichert dem Arbeiter die Rechte des gewerblichen Kampfes. Nur wenn die Arbeiter zu diesem Staat stehen, werden die Rechte erhalten bleiben. Die Ausführungen murder mit großem
Beifall aufgenommen.
Lokaltermin im Nachtdunkel.
Im Laufe der Schwurgerichtsverhandlung gegen den Töpfer Baul Schallnad, die in Brandenburg a. d. 5. stattfand, wurde am Abend gegen 7 1hr ein umfangreicher 2o faltermin am Tatort auf dem altstädtischen Merktplatz in Brandenburg abge halten. Um die genaue Beleuchtung, wie zur Stunde der Tat gegen 11 Uhr nachts, zu haben, murden auf dem ganzen Marktplaß, der
ringsherum für jedermann gesperrt wurde, sämtliche Straßenlaternen auf Nachtlicht eingeschaltet. Nachdem der Play in nächtliches Dunkel gehüllt war, wurde der traurige Ueberfall auf den Polizeibetriebsassistenten Mießnerr von den Zeugen, die den Ueberfall mit angesehen haben, refonstruiert. Der Angeklagte selbst wurde gefeffelt von zwei Polizeibeamten zu dem Termin zugezogen. Unheimlich hoben sich die verschiedenen einzelnen Gestalten in dem Nachtlicht auf dem großen Plaz ab. Die Zeugen des Ueberfalls befundeten, daß der Polizeibeamte nach dem ersten Schuß, der ihn getroffen, sich ans Herz faßte, während er mit der anderen Hand feine Pistole zog und mehrere Schüffe auf seinen fliehenden Angreifer abgab. Dann brach er am Kurfürstenbrunnen mitten auf dem Marktplatz sterbend zusammen. Für die Straftaten in Spandau bzw. Bustermart fommt der Angeklagte Schallnad nicht in Frage. Anflage dieserhalb ist, wie irrtümlich gestern berichtet wurde, nicht erhoben worden. Der Ange irrtümlich gestern berichtet wurde, nicht erhoben worden. Der Angeflagte bestreitet nach wie vor, zuerst geschoffen zu haben. Die Ber handlung wurde auf morgen vormittag vertagt. Kein Verbrechen in Hermsdorf.
Zu Gerüchten von einem Kapitalverbrechen gab, wie wir mitteilten, der Tod der Ehefrau des Händlers Schwab in der Weisbach ftraße zu Hermsdorf Veranlassung. Frau Schwab hatte ihren Mann verlassen, aber ohne dessen Wissen das Haus wieder aufgesucht. In der Nacht zum Freitag vergangener Woche erwachte Schwab, nahm
Funkwinkel.
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Bom Mittwoch ist noch eine hübsch zusammengestellte Nachtmusik zu erwähnen. Das Orchester Kermbach spielte Spanisches , das man wegen seiner Herkunft aus dem Lande des Ebro allerdings nicht immer allzu scharf unter die Lupe nehmen durfte. Dafür sang Mattia Morro, von Ben Geysel am Flügel begleitet, mit prächtigem, leider wenig gepflegtem Barriton echt spanische Kompo fitionen. Der Donnerstag brachte ein außerordentlich schönes Nachmittagsprogramm. Mufit für zwei Klaviere spielten Lisa und Alfred Schroeder; Emmy Don Stetten sang, begleitet von Lisa Schroeder. Man hörte Klaviertompofitionen von Johannes Sebastian Bach, Hummel und Brahms . Emmy von Stettens Sopran, auf das Edelste fultiviert, mit schönem weichen Anjab, tam besonders in Liedern von Mozart prächtig zur Geltung. Ihre Klarheit der mufifalischen Linienführung steht der Sängerin innerlich näher als auch nur mäßig Modernes. Dr. Hans Luftig sprach über Berühmte Theaterstandale". Er schilderte sie nicht nur, sondern er belebte fie auch aus zeitgenössischen Dokumenten und wußte in knappester Form die Zusammenhänge fultureller und geschichtlicher Art aufzudecken, die den Ausbruch dieser Theaterrevolutionen und Revolutiönchen verursacht hatten. Der interessante Bortrag erinnert u. a. an die literarischen Theaterkämpfe zwischen der Neuberin und Gottsched, an die Theatersfandale um kleifts Berbrochenen Krug", Wagners Tannhäuser", Hauptmanns Bor Sonnenaufgang" und" Florian Gener", aber auch an die großen politischen Ereignisse, die auf dem Theater mehrmals recht deutliche Schatten vorausgeworfen haben. Les.
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raum. Solche Durchbrechungen fommen auf einem größeren Schiffe etwa fünfmal vor; sie können bei Gefahr durch wasserdichte und druckfeste Schiebetüren mittels hydraulischer Vorrichtungen von der Kommandobrüde aus geschlossen werden. Ein sinnreicher Apparat zeigt an, ob die Schließvorrichtung funktioniert hat. Wenn unter dem Deck, bis zu welchem die Schwimmfähigkeit unter allen Um ständen erhalten werden soll, Abflußöffnungen find, die bei tieferfallendem Schiff möglicherweise unter Wasser kommen, pflegt man diese Deffnungen mit Schiebern zu versehen, die gleichfalls maschinell von der Brücke aus oder manuell geschlossen werden können.
Außer Doppelboden und Schotten befizen die modernen Seo fchiffe zahlreiche andere Einrichtungen: Feuerlöschgeräte, Einrich tungen zur Sicherheit des Schiffsauftriebs und der Schiffsführung, und vor allem die drahtlose Station, der die Passagiere der Principessa Mafalda" ihre Rettung verdanter
Rettungsboote.
und
Tritt trotz aller Sicherheitsmaßnahmen die Notwendigkeit ein, das Schiff zu verlassen, so bleibt als ultima ratio die Benugung der Für jeden Fahrgast und jeden Rettungsboot. Mann der Besagung ist ein Play in einem (!) Die Rettungsboote Rettungsboot vorgesehen. sind durch eingebaute Luftkästen unfinkbar unsintbar gemacht Trinkwasser. Es gibt folde enthalten Dauerproviant und mit Motorantrieb, mit Funksprucheinrichtung und Scheinwerfern. Wichtig ist die Frage der Bootsaufstellung und der Einrichtungen, die dazu dienen, die Boote zu Wasser zu bringen. Es leuchtet ein, daß die Bedienung dieser Apparate erschwert wird, wenn das Schiff aus irgendeinem Grunde schief liegt. Es wird daher von manchen Seiten vorgeschlagen, dem Schiff außerdem noch Rettungs= flöße mitzugeben, die leicht zu Wasser zu bringen sind oder von selbst aufschwimmen. Diese Konstruktionen sind in legter Zeit auch in Deutschland von der Seeberufsgenossenschaft zugelassen worden. Sie stellen nach den neuesten Erfahrungen ein hervorragendes Hilfs. mittel zur Rettung Schiffbrüchiger dar. Versuche. die z. B. mit dem ,, Rettungsboot Möwe ", einem Gummiboot, dessen Wandun gen aus einem mit Schotten versehenen Schlauch gebildet werden, erist, daß man es ohne jede Hilfsvorrichtung über Bord werfen tann, gaben, daß das Boot innerhalb von 1½ Minuten gebrauchsfertig wobei eine Gefahr des Zerschellens an der Bordwand auch bei harter See unter feinen Umständen besteht. Die neuesten Konstruktionen dieser Boote ähneln in der äußeren Form den normalen Rettungsbooten. Man fann fie auch mit Motorantrieb versehen. Wenn diese Boote dauernd in gutem Zustande erhalten werden, sind sie in bezug auf Seetüchtigkeit und Unfinkbarkeit, aber auch in bezug auf Billigfeit in der Anschaffung den Holzrettungsbooten überlegen. Diese Boote dürften sich daher nicht nur für Ozeandampfer, sondern auch Dor allem für fleinere seegehende Fahrzeuge vorzüglich eignen. In entsprechender Zahl und leicht auffindbar sind die Schwimmmesten vorhanden. Jeder Passagier empfängt beim Anbordgehen die Information, wo er sie findet. Wünschenswert ist noch, daß die Schiffsmannschaft regelmäßig in der Bedienung der Boote und ihrer Aufsehvorrichtungen geübt wird, im Hafen und auf See. Gute Be leuchtung während der Nacht sorgt für reibungsloses Aufsehen. Sind infolge Unterwasserstehens des Hilfsmaschinenraums die elektrischen Maschinen nicht mehr betriebsfähig, so tritt eine auf dem obersten Ded untergebrachte not dynamomaschine in Kraft, die das Notbeleuchtungsnetz speist und so hoch aufgestellt ist, daß ein leberfluten erst dann eintritt, wenn das Schiff ganz wegfact. Es sind also das kann man tros des linfalls des italienischen Dampfers fagen Dampfers fagen auf modernen Passagierschiffen Sicherheits- und Rettungseinrichtungen in so großer 3ahl vorhanden, daß im allgemeinen die höchste Gewähr für Sicherheit und Gesundheit der Passagiere gegeben ist. Täglich werden auf allen Weltmeeren Tausende von Meilen gefahren, und es gehört zu den ganz seltenen Ausnahmefällen, daß ein modernes Passagierschiff untergeht. sonders die deutschen Reedereien haben von jeher ihr besonderes Augenmert auf die Sicherheit ihrer Schiffe gerichtet und zahlreiche Sicherheitseinrichtungen erstmalig eingeführt, die zum Allgemeingut der Weltschiffahrt geworden sind."
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Be
| auf dem Hausflur einen starten Gasgeruch wahr und fand feine Frau in der Kellerküche zwischen Geschirrschrank und Herd auf dem Rohlenfasten sigend tot auf. Nachbarsleute und die eigenen Kinder verbreiteten, daß Schwab an dem Tode seiner Frau schuld sei. Daraus entstand eine große Aufregung, Schwab wurde wiederholt bedroht und erhielt eine ganze Reihe von Drohbriefen. Die Ermittlungen der Kriminalpolizei ergaben jedoch nicht den geringsten Anhalt für ein Verbrechen. Die vorgestern von Prof. Strauch und Prof. Hommrich vorgenommene Sektion der Leiche bestätigte die Saltlosigkeit der Gerüchte und die Schuldlosigkeit des Mannes. Frau Schwab ist an Rohlenorydgasvergiftung gestorben. Die Leiche wurde zur Beerdigung freigegeben.
Tante aus Südamerika , wo die großen Affen wachsen", von BallenRofe- Theater: Charleys Tante. Wer kennt sie nicht, die reiche berg, Thielscher und anderen Darstellern des Humors jeder neuen Generation stets wieder zum Ergößen serviert. Jegt lacht wohl schon die Dritte darüber, denn über 30 Jahre wirbelt diese lustige Ber wechselungskomödie über die Bretter. Ein Stückeschreiber heutigen Datums lockte ja mit einem Mann in Weiberkitteln feinen Hund mehr hinterm Ofen hervor; hier ist es aber in der Hauptsache die Stärke der amerikanischen Situationskomik, die sich auch in ihren Filmen so gut bewährt, mit allereinfachsten Mitteln ein prasselndes Raketenfeuerwerk tomischer Einfälle loszulassen. Natürlich verlockt solch eine Rolle mit ihrem ungehemmten Sichauslebendürfen leicht zu Uebertreibungen und Hans Rose , alias Lucia d'Alvadorez unterlag start dieser Bersuchung. Schließlich aber erwartet man ja von solch verHeidetem Kerl möglichst viel Blödsinn und je öfter er in fomische Geschlechtskonflikte gerät, desto mehr wird gelacht. Auch das übrige Darstellerpersonal spielte flott und lebendig, vielleicht etwas allzu berlinisch, denn den diversen Lordschaften und Ladies merkte man ihre Herkunft nicht an. Sehr hübsch die neu aufgenommenen musitalischen Einlagen von Hugo Hirsch .
Eine Weltreise im Kutter.
Meldungen aus New York befagen, daß dort der deutsche Rapitän Rircheiß mit gerfeßten Segeln und defektem Motor auf feinem zu einem Reiseschiff umgearbeiteten Schiffsfutter ,, Hamburg " angelangt ist. Kircheiß ist am 2. Januar 1926 mit diesem nur 68 Tonnen großen Schiff in Begleitung eines Steuermannes, zweier Matrosen und eines Kochs in Hamburg abgefahren und hat in den seither vergangenen 22 Monaten eine schwierige und oftmals sehr gefährliche Reise durch das Mittelmeer , den Persischen Golf, die westindischen Inseln, über Japan , San Franzisto, durch den Banamafanal zurückgelegt. Er hofft, wie mitgeteilt wird, Ende des Jahres wieder in Hamburg zu sein. Ein bibelfester. Gemeindewähler.
Bei den Gemeindewahlen in Wisterschan bei Teplig wurde von einem bibelfesten Gemeindewähler ein Kuvert abgegeben, aus dem die Wahlkommission unter großer Spannung einen Bettel entnahm, der die Worte trug: Psalm 14, Vers 3. Man schlug nach und fand nun folgenden Wortlaut, nach welchem der bibelfeste Wähler tein besonderes Bertrauen zu seinen Stadtvätern und Parteien be fundet:
,, Alle find abgewichen, jämtlich sind sie verdorben. Reiner tut Gutes, auch nicht einer!"