„ Die verratenen Gemeindearbeiter."
Die außertarifliche Lohuzulage.
Die Rote Fahne" versucht die beispiellose Leicht. ertigteit, mit der sie ihre Leser informiert, durch eine perärtte Schimpffanonade gegen die Sozialdemokratie zu verdecken. Wir haben gestern festgestellt, daß die zwischentarifliche Lohnerhöhung der Berliner Gemeindearbeiter nicht, wie die Rote Fahne" behauptete, 3 mei, sondern fünf Pfennig beträgt. Die gesamte Zulage beträgt also jezt acht Pfennig pro Stunde. Ein Blatt, das auf so schlampige Art seine Leser unterrichtet, das buchstäblich nicht einmal bis fünf zählen tann, hätte allen Grund, etwas bescheidener aufzutreten. Statt dessen verstärkt sie ihre von uns bereits festgestellten Lügen durch neue, wenn möglich noch hanebüchenere Lügen.
Gegenüber den einfältigen, aber unverschämten Behauptungen der Roten Fahne" wollen wir einmal die Tatsachen in ihrer nüch ternen Klarheit feststellen. Das jetzt geltende Lohnabkommen trat am 1. April in Kraft und ist gültig bis zum 31. März 1928. Nach diesem Lohnabkommen trat am 1. April eine Lohnerhöhung von fünf Pfennig in Kraft und am 1. Dttober eine weitere von drei Pfennig.
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schließlich noch hinzufügen, daß die Berliner Gemeindearbeiter| dadurch ließen sich die Vertreter der freien Gewerkschaften nicht ins
sehr froh sind, so„ verraten" zu sein, und daß die Moskauer Gemeindearbeiter sich glücklich schäzen würden, wenn sie auch derart ,, verraten" würden.
Elbing , 4. November. ( Eigenbericht.) Die Betriebsleifung von Coefer u. Wolff hat heute vormittag Uhr den Betrieb stillgelegt, nachdem am Donnerstagnachmittag die Kistenmacher, Kistenfertigmacher und Sortiererinnen befchloffen hatten, als Antwort auf die Kündigung zum 12. November die Arbelt niederzulegen. Der Betriebsleitung war die Forderung auf Jurücknahme der Kündigung sowie auf eine 15prozenfige Lohnerhöhung unterbreitet worden. Sie gab zu der festgesetzten Frist ausweichende Antworten und berief fich darauf, daß ihr Generaldirektor bei den Berliner Instanzen des Rd3( Reichsverband deutscher Zigarrenhersteller) verhandele. Die Arbeiter ließen sich jedoch nicht weiter vertröffen, sondern legten sofort die Arbeit nieder. Von der Aussperrung werden insgesamt etwa 2200 Arbeiterinnen und Arbeiter betroffen.
Angestelltenversicherungswahlen.
Der Verband der Gemeindearbeiter hatte keinerlei Möglichkeit, über diese drei Pfennig hinaus eine weitere Lohnerhöhung zu erzwingen. Wenn er trotzdem an den Magistrat herantrat und unter Kreise Teltow , Oranienburg , Niederbarnim, Bernau . Hinweis auf die eingetretene Teuerung eine weitere zwischen= tarifliche, von der Stadt Berlin freiwillig zu gewährende Die Vertrauensmännerwahl zur Angestelltenversicherung findet Lohnzulage beantragte, jo ging er dabei von der Erwägung aus, in den Vorortwahlkreisen nicht wie in Berlin am 13. November daß die Zusammenfegung des Magistrats und der Stadtverordneten statt. Im Wahlkreis Teltow und im Wahlkreis Oranien: versammlung die Gewähr für eine wohlwollende Prüfung des Anburg wird am Sonntag, dem 20. November, im Wahlkreis trages bietet, ohne zu erwarten, jeinem Antrage würde ohne Niederbarnim und im Wahlkreis Bernau am Sonntag, dem weiteres voll entsprochen werden. 27. November, gewählt. In den Wahlkreisen Teltow , Niederbarnim und Bernau ist eine freigemertschaftliche Liste des Zentralverbandes der Angestellten eingereicht, im Wahlkreis Oranienburg eine frei gewerkschaftliche Liste aller AfA- Verbände mit der Listen: bezeichnung„ Liste Ausbau"( AFA). Alle Anfragen sind zu richten an den Zentralverband der Angestellten, Gau Brandenburg, Berlin GO 16, Oranienstr. 40/41. Werbematerial und Stimmzettel werden von dort geliefert.
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Bekanntlich ist der Beschluß der Stadtverordnetenversammlung, dem Antrage des Gemeinde- und Staatsarbeiterverbandes beizu treten, im Magiftrat zu Fall gekommen, weil die beiden fom munistischen Stadträte sich vor der Abstimmung darüber gebrüdt haben. Dann hat der Magistrat einen Ausschuß zur Prüfung eingesetzt, der aus drei bürgerlichen und zwei fozialdemokratischen Stadträten bestand. Dieser Ausschuß beschloß gegen die Stimmen der sozialdemokratischen Mitglieder, eine Lohnerhöhung von zwei Pfennig vorzuschlagen.
Genoffe Brühl als Dezernent mußte selbstverständlich den Beschluß des Ausschusses dem Magiftrat mitteilen; Genosse Brühl hat jedoch niemals für den Antrag der bürgerlichen Ausschuß mehrheit gestimmt, und zwar weder im Aus schuß noch im Magistrat. Die„ Rote Fahne", die das Gegenteil behauptet, fagt nachweislich die Unwahrheit.
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Da aber angesichts der Zusammensetzung des Magistrats wohl Aussicht bestand, über den Ausschußantrag hinauszugehen, wenn auch bei der Finanzlage der Stadt Berlin eine Berdoppe lung der Lohnerhöhung vom 1. April auf zwischentariflichem Wege nicht in Aussicht genommen werden konnte, verständigten sich unsere Genossen im Magistrat mit den fommunistischen Stadträten über einen Antrag, der dahin ging, statt der vom Ausschuß vorgeschlagenen zwei Pfennig eine außerordentliche zwischen tarifliche Lohnerhöhung von fünf Pfennig pro Stunde zu schließen. Dieser Antrag wurde dann auch angenommen. Das ist der Verrat unserer Bartelgenossen an den Gemeindearbeitern. Infolge dieses Verrats" betragen nunmehr die Löhne der Facharbeiter mit Frau und einem Kind in den städtischen Gas merken 1,12 M. die Stunde, die der Kämmereibetriebe 1,14 M. und die der Elektrizitätswerte 1,29 M Dazu fommt eine Reihe non Bergünstigungen, die in Brivatbetrieben nicht bestehen, wie 3ah. lung des Krankenlohnes bis zu 90 Broz. des ordentlichen Lohnes, Urlaub pon 4 bis 28 Tagen, Alterspension bis 75 Proz. des Lohnes und schließlich auch bie größere Beftän digkeit in der Beschäftigung.
Man tann also wohl sagen, daß durch den„ Berrat" der Sozial. Denwokraten die gesamten Lohnbedingungen der Berliner Gemeindearbeiter über den Lohnbedingungen liegen, die im Durchschnitt in Bripatbetrieben gegenwärtig in Kraft sind. Man fann auch meiter sagen, daß es fein Beispiel dafür gibt, daß auf zwischentariflichem Bege eine derartige Lohnerhöhung gewährt worden ist. Man tann
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Die Gelben auf Agitation.
Der Erfolg ist für die freien Gewerkschaften.
Bor einiger Zeit berichteten wir, daß bei der Firma Butt u. Co., unterstüßt von Angestellten der Firma, ein vaterländischer" Arbeiterverein ins Leben gerufen worden ist. Jeder Arbeitslose, der 1 M. Aufnahmegebühr und einen Wochenbeitrag leistete, wurde durch den von diesem Arbeiterverein" geleiteten Arbeitsnachweis ( nicht von den Bezirksnachweisen der Stadt Berlin ), mit Hilfe eben: unterschlagung der Beitragsgelder jetzt aus der so vaterländisch" orientierter Schachtmeister, oder des wegen Firma entfernten Betriebsrates Achtelftetter, als Gleisbauarbeiter bei der Firma eingestellt, während freigewerkschaftlich„ verdächtige" Arbeiter abgeschoben wurden. Durch den Zentralverband der Steinarbeiter und den Deutschen Baugewerksbund wurde mit Erfolg gegen diese Zustände angekämpft Benn noch nicht alles erreicht wurde, dann liegt es daran, daß ein großer Teil der im Gleisbau beschäftigten Arbeite: den freien Gewerkschaften noch fremd gegenüberstehen.
SP
Als nun aber die Faschistenhäuptlinge merkten, daß ihnen ihr Agitationsfeld nach und nach entzogen wird, versuchten sie zu retten was zu retten ist. In ihrem Auftrage wurde vor einigen Tagen von einigen Strohmännern eine Betriebsversamm Iung einberufen. Bon einigen der Oberfaschisten war geäußert sollten, diesen die Jade vollgehauen werden sollte. Das hinderte worden, daß, wenn etwa Gewerkschaftsangestellte auch erscheinen Bertreter des Verbandes der Steinarbeiter sowohl wie des Baugemertsbundes nicht, zu der Bersammlung zu erscheinen. Die Gelben fuhren die größten Kanonen auf. Außer dem Borfigenden des Reichsbundes vaterländischer Arbeitervereine, Goti mann, meldete sich der Protektor dieser Organisation bei der Firma Butt u. Co., ein jezt zur Disposition gestellter Angestellter Dr. Apel Schließlich sprang der Schachtmeister Flasche in die Bresche und verlangte, da der Saal von ihm gemietet sei, daß die Bersammlung geschlossen werde.
Backshorn jagen. Nachdem dann gegen einige Stimme der nachgekommenen Hafenkreuzler, die bestimmt nicht bei der Firma arbeiten, eine Resolution angenommen wurde, nach der sich alle An= wesenden verpflichten, dafür zu sorgen, daß jeder Gleisbauarbeiter der freien Gewerkschaft zugeführt werde, wurde die Verfammlung geschlossen.
Nur der Entschlossenheit der Organisationsvertreter und einer Reihe anwesender freigewerkschaftlich organisierter Kollegen mar es zu danken, daß es nicht zu ernsten Zwischenfällen fam. Wir hoffen, daß alle von den„ Baterländischen" einberufenen Betriebsversammlungen einen solchen Berlauf nehmen; dann wird der auf den Arbeitern bei Butt u. Co. lastende Drud bald beseitigt sein.
Erste Sechstagenacht.
Bereits um 1 Uhr war das Feld gesprengt.
Nach den ersten zehn Wertungsspurts geht die erste Spren gung des Feldes vor sich. Kühl- Wette wagen einen Borstoß, den fie jedoch aufgeben müssen. Als Endergebnis dieser Jagd wird später befannt, daß die Baare Wambst- Lacquehan, Linari- Banaga und auch Kühl- Wette je eine Runde verloren haben. Im Felde geht es dann wieder ruhiger zu.
Die 2- Uhr- Nachtwertung.
Das Feld findet sich jedoch wieder zusammen, bis wieder Borstöße Dann gehen Charlier Bauer los und können gut Platz aufholen. einsetzen. Ehmer Krofchel jagen los, bis sie eine Runde aufholen! Man findet im unruhigen Felde vorerst nicht zurecht und freut sich später zu hören, daß Rausch- Hürtgen zu Ehmer Kroschel stoßen fonnten. Diese beiden jungen Mannschaften haben nun allein die Spize. Kühl- Wette haben zwei Runden verloren! Die Spurts brachten folgende Ergebnisse: 1. Spurt: 1. Ehmer, 2. Spurt: 1. Thollembeet, 3. Spurt: 1. Ehmer, 4. Spurt: 1. Nid el, 5. Spurt: 1. Ehmer, 6. Spurt: 1. Kroschel, 7. Spurt: 1. Ehmer, 8. Spurt: 1. Buschenhagen, 9. Spurt: 1. Bauer, 10. Spurt: 1 Tonani. Nach der 2- Uhr- Nachtwertung ergibt sich folgender
Stand des Rennens:
1. Ehmer- Kroschel 39 Bunfte. 2. Rausch- Hürtgen 3 Bunfte. Eine Runde zurüd: 3. Tiez- Thollembeet 30 Punkte. 4. BauerCharlier 26 Punkte. 5. Kroll- Miethe 21 Puntte. 6. Dorn- Nickel 20 Buntte. 7. Dewolf- van Rempen 17 Puntte. 8. Knappe- Tonani 17 Bunfte. 9. Aerts Duvivier 12 Bunfte. 10. Koch- Buschenhagen 12 Buntte. 11. Junge- Behrendt 11 Punkte. 3wei Runden zurüd: 12. Linari- 3anaga 7 Punkte. 13. Wambft- Lacquehan 2 Punkte. Drei Runden zurück: 14. Kühl- Wette 3 Punkte. Um 3 Uhr früh hat das Feld insgesamt 200,050 Rilometer zurückgelegt! Bis zum Beginn der Neutralisation- sie währt von 6 Uhr früh bis 12 Uhr mittags ist die Kilometerzahl auf 305,750 gestiegen. Nach der Nachtwertung gab es im Felde keine besonderen Momente!
Boren in der Hafenheide.
Der letzte Kampfabend des Borringes Neue Beir war Beter gab es auf der ganzen Linie harte und prächtige Rämpfe wieder ein voller Erfolg. Mit Ausnahme des Treffens Harlos Engländer Young Spears( 126 Pfund) und Refzger Den sportlich interessantesten Kampf lieferten sich der ausgezeichnete ( 121,3 Bfund). Der Deutsche , der in ausgezeichneter Verfassung den Ring betrat, war dem Engländer, der schon wiederholt durch seine finessenreiche und famose Kampfesart Bewunderung hervorrief, tnapp unterlegen. Spears Punttfieg mar aber verdient. Fischer ( 125,3 Bfund) und A. Dübbers Köln( 117,1 Pfund) trennten fich nach pier hihigen Runden unentschieden Diedman* ( 157 Bfund) erhielt über Sa B Belgien( 158,1 Pfund) nach 6 Rum ben einen Buntisieg zugesprochen. Ein Unentschieden wäre dem Kiausch( 144 Bfund) Outrine Belgien( 134,1 Bfund) in Stampfverlauf gerechter geworden. Glatt nach Punkten fertigte 6 Runden ab. Bleibt das wenig rühmliche Treffen zwischen Harins ( 130,1 Bfund) und Peter( 128 Bfund). Nachdem Beter in der zweiten Runde auf einen rechten Rinnhafen zu Boden mußte, landefe Harlos in der dritten Runde einen Tiefschlag, der seine Disqualifi fation zur Folge hatte. Der Kampf wird noch ein Nachspiel haben, da Harios durch eine Säure, die sein Gegner an den Handschuhen hatte, nach einem Schlag gegen das Auge am Gehen verhindert war,
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Der dadurch einfegende Tumult veranlaßte die Drahtzieher, fchnell weitere Unterſtügung heranzuholen. Blöglich erschienen 20 bis 30 Hakenkreuzler.( Wahrscheinlich das zum Verprügeln der Gewertschaftsangestellten bereitgehaltene Rollkommando.) Über auch und Berlagsanftalt Baul Ginger Co. Berlin G 68, Lindenstraße&
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