Der Metallarbeiterverband marschiert.
Hunderttausend neue Mitglieder.
Der Deutsche Metallarbeiterverband hat in den ersten brei Bierteljahren 1927 in feinem Mitgliederbestand sehr bedeutende Fortschritte zu verzeichnen. Die Mitgliederzunahme steigerte fich son Bierteljahr zu Bierteljahr; fie betrug im ersten Bierteljahr 14 983, im zweiten Bierteljahr 30 296 und im dritten Bierteljahr 45 535. Mit dem auch im vierten Bierteljahr zu erwartenden Mitgliederzuwachs kann der DMB. im Jahre 1927 einen Gesamtzugang von weit über 100 000 neuen Mitgliedern verbuchen. Das ist die beste und würdigste Antwort auf die Rampfanfage der Schmereisenindustrie, die den sozialen Fortschritt mit Gewalt zu verhindern sucht; zugleich auch eine gute Borbereitung für die nächsten Reichstagswahlen.
Cando d
Aufstieg im Holzarbeiterverband. Im ersten Halbjahr Mitgliederzunahme 12 500. Die brechnung des Deutschen Holzarbeiterverbandes für das 2. Quartal 1927 zeigt, daß die finanzielle und Mitgliederbewegung in diesem Bierteljahr günstig gewesen ist. Der Mitgliederbestand erhöhte sich von 268 383 am Schlusse des 1. Quartals auf 278 559, also um 10 176 oder 3,8 Proz. Von diesen 10 176 neu gewonnenen Mitgliedern find 8361 männliche, 1046 weibliche und 769 jugendliche Mitglieder. Gegenüber dem Jahresschluß 1926, wo der Holzarbeiter verband 266 055 Mitglieder zählte, hat sich der Mitgliederbestand im ersten Halbjahr diefes Jabres um 12 504 gehoben. ask Ein ebenso günstiges Bild weist die Abrechnung über die eingegangenen Beiträge aus! Einer Beitragseinnahme von 2.053 042 m. im 1. Quartal steht eine Einnahme von 2.328 359 m. im 2. Quartal, allo eine Mehreinnahme von 275 317 m. gegenüber. Die Aktivität des Verbandes, die im vorigen Jahr wegen der schweren Wirtschaftstrife so start gebroffelt war, spiegelt sich in den Ausgaben für Lohnbewegungen gefreu wieder. Diese Ausgaben sind von 141 399. im 1. Quartal auf 288 617 m. im 2. Quartal, mithin um mehr als das Deppelfe gestiegen.
Die Ausgaben für Lohnberegungen und Streifs sind im ersten Halbjahr dieses Jahres fast so groß wie die für das gesamite Jahr 1926. Jm ersten Galbjahr 1927 murden dofür insgesamt 429 936 m. ausgegeben. im gesamten Borjahre 437 336 2.
Infolge der günstigen wirtschaftlichen Entwicklung und des Damit verbundenen Rüdganges der Arbeitslosigkeit sind die Ausgaben für Arbeitstofenunterstützung von 357 739 m. im 1. Quartal auf 156 360 M. zurückgegangen. Ebenfalls geringer geworben sind die Ausgaben für Krantenunterstügung. Sie betrugen im 2. Quartal 129 818 M. gegenüber 172 256 m. im 1. Quartal. Alles in allem affo ein erfreuliches Bild gewerkschaft. fisher Tätigkeit.
0154180
Der Streit bei Feiffer u. Roßmann. Berliner Nähmaschinen- Industrie, Stalizer Straße.
Die Belegschaft dieser Weltfirma hatte der Teuerung halber eine Lohnzulage von 10 Pf. pro Stunde gefordert. Die Firma, bei der die Arbeitsverdienste ohnehin niedrig find, bot eine Zulage an in Höhe von 4 Broz. Die Belegschaft lehnte dieses Angebot ab und legte am 26. Ottober die Arbeit nieder. Angebot in Höhe von 4 Proz. wegen der lnbotmäßigkeit" der In dem Verhandlungstermin erklärte die Firma, daß sie dieses bedingungslose Arbeitsaufnahme. Arbeiterschaft, zu streiken, nunmehr zurückziehe. Sie verlange
Die anschließende Streitversammlung nahm von dieser Erflärung Kenntnis und beschloß, weiter einmütig im Kampfe auszuharren, bis die Direktion zu der Einsicht gekommen ist, daß es an der Zeit ist, auch in ihrem Betriebe, der ja besonders auf die arbeitende Bevölkerung ganz Deutschlands als Abnehmer Wert legt, menschenwürdige Löhne zu zahlen.
Die Arbeiterpresse wird um Abdruck und die übrige Arbeiterschaft um Solidarität mit den Streitenden gebeten.
Die aussperrenden Zigarrenfabrikanten.
Ihre mißlungenen Verwirrungsmanöver. Um die Arbeiterinnen und Arbeiter der Zigarrenindustrie zu verwirren und gegen den Deutschen Tabatarbeiterverband aufzu bringen, ist dem Reichsverband deutscher Zigarrenhersteller( Rd3.) jedes Mitiet recht. Nachdem feine Betriebsbekanntmachungen nicht den gewünschten Erfolg gehabt haben, versucht er es jetzt mit einem Flugblatt, in dem schon der erste Satz mit der Wahrheit auf sehr gespanntem Fuße fteht.
vom Deutschen Tabalarbeiterverband, sondern vom Rd3. veranlaßt De Aussprache am Abend des 26. Oktober in Berlin ist nicht worden. Aber wenige Stunden vor der Aussprache hatte der Große Ausschuß des Rd3. einstimmig der Gesamtaus fperrung zugestimmt und von den Mitgliedern verlangt, mit aller Energie die beschlossenen Maßnahmen durchzuführen. Gelchzeitig beauftragte er den Vorstand, unter rücksichtsloser Anwendung aller ihm sagungsgemäß zu Gebote stehenden Mittel im gleichen Sinne zu wirken, also über die widerstrebenden Firmen Strafen bis zum Hundertfachen des Jahresbeitrages zu verhängen und ihre Namien in ten Mitteilungen" zu veröffentlichen. Daraus geht einwandfrei hervor, daß es dem Rd3. gar nicht um eine Berständigung zu tun gewesen ist, sondern daß er bewußt auf die Aussperrung hingearbeitet hat.
Swede ber Ausfperrung fowohl von organisierten wie mich umor ganisierten Arbeiterinnen und Arbeitern mit der sofortigen Arbeitseinstellung beantwortet worden. Das ist u. a. der Fall in Hamburg , Bremen , Berden, Treffurt , Dingelstädt , Bünde , Kirchenlengern, Lübbecke , Minden , Vlotho , Löhne, Deynhausen, Mannheim , Heidelberg , Würzburg , Elbing usw.
Damit ist den aussperrenden Bigarrenfabrikanten deutlich zu Gemüte geführt worden, was die Arbeiterschaft von ihren Maßnahmen hält. Jezt erklären Firmeninhaber und Wertmeister, daß es nicht zur Aussperrung fomme und bis zum 12. November alles erledigt sei. Die Bigarrenarbeiterschaft wird sich durch diese Redensarten ebensowenig verwirren lassen wie bisher durch die Betriebsbekanntmachungen und Flugblätter.
Aus der Blumen-, Blätter- und Federindustrie. Die Arbeitgeber bestehen auf ihren Schein! Der Verband der Fabritarbeiter hatte für die in dieser Industriegruppe Beschäftigten mit Schreiben vom 14. Ottober eine zwischen tarifliche Lohnregelung verlangt. Unter dem 3. November erhielt der Verband die Antwort, daß die Arbeitgeber zu ihrem Bedauern nicht in der Lage seien, den bestehenden Tarifvertrag abzuändern. Bei den seinerzeitigen Verhandlungen sei die Frage der nach dem 1. Oftober zu erwartenden Teuerung eingehend erörtert worden und lediglich mit Rücksicht darauf sei der für die damaligen Verhältnisse und die Situation der Branche nicht unerheblich hohe prozentuale Zuschlag gewährt worden.
Lediglich die Aussicht, bis zum Ablauf des Tarifvertrages geordnete Verhältnisse zu haben, sei für die Arbeitgeber bestimmend gewesen, die damaligen Opfer auf sich zu nehmen. Es würde eine schwere Belastungsprobe für eine Tarifpolitit in der Zukunft bedeuten, wenn der Arbeitgeberverband dies seinen Mitglieder: ge= die derzeitige Wirtschaftslage der Branche durchaus nicht da, d gebene Versprechen jezt nicht einlösen würde. Hinzu kommt, daß angetan sei, Lohnerhöhungen vorzunehmen.
Zu dem Hinweis, daß bei den Lohnverhandlungen im April dieses Jahres die Teuerung nach dem 1. Oktober von den Arbeit gebern mit berücksichtigt worden sei, mögen folgende Zahlen sprechen. Es handelte sich um die Erneuerung eines Tarifvertrages, der im April 1925 abgeschlossen war. Es wurde eine Erhöhung der Löhne von 5 bis 8 Proz. zugestanden. Damit betrug der Wochenverdienst einer hochqualifizierten Facharbeiterin über 21 Jahre 25 Mt. und der einer Hilfsarbeiterin im gleichen Alter 20 Mart.
und Dekorationsbranche aus. Hier schwantt der Lohn Noch trüber sieht es mit den Verdiensten in der Palmen. einer gelernten Facharbeiterin zwischen 33 und 45 Pf. pro
Stunde.
Deshalb auch die stets abwechselnden Begründun gen des Aussperrungsbeschlusses. Nach dem Unternehmerflugblatt geht es nämlich jetzt nicht mehr um die Beilegung der Arbeitgeber. Den Arbeitnehmern jedoch rufen wir zu, sich ihrer Wir überlaffen der Deffentlichkeit das Urteil über das Berhalten des tarifwidrigen Streifs in Leipzig und Breslau , sondern einzig Organisation, dem Verband der Fabritarbeiter, vollzählig anzuund allein um die Aufrechterhaltung des bestehenden Tarifvertrages, schließen, damit bei den tommenden Lohntarifverhandlungen bessere der der Bigarrenarbeiterschaft in diesem Frühjahr gegen den Einschließen, damit bei den kommenden Lohntarifverhandlungen bessere spruch der Tabatarbeiterverbände vom Reichsarbeitsministerium auf Resultate erzielt werden können. Antrag des Rd3. aufgezwungen worden ist.
Das Unternehmerflugblatt hat denn auch eine den Wünschen des Rd3. entgegengesette Wirkung ausgelöst. An fast allen maßgebenden Blägen, wo sich Sortierereien und Verfandabteilungen der Bigarenfabriken befinden, ist die Kündigung zum
Berantwortlich für Politik: Dr. Curt Gener; Wirtschaft: 6. Klingelhöfer; Gewerkschaftsbewegung: 3. Steiner; Feuilleton : R. S. Dicher; Lotales und Sonstiges: Friß Karstäbt; Anzeigen: Zh. Olode; fämtlich in Berlin . Beriag: Borwärts- Berlag 6. m. b. S., Berlin , Drud: Borwärts- Buchbruceret und Berlagsanftalt Baul Ginger Co. Berlin G 68. Lindenstraße& Sierau 2 Beilagen und unterbaltuna and Biffen.
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