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Unterhaltung unö ZVissen
Sie Strommaschine. (Aus dem Roman: Heinrich Dolkmann.) Von Erich Grisar  . Heinrich packte die Arbeit, an der«r herumbastelte, fort. Dann ging er zu Langbein. Sag' mal, was soll das eigentlich werden,»as du da zurecht- murkst?" Hier diese Stroinmoschine," und ganz Schöpferstolz, holte er aus seiner Brusttasche eine zerknitterte Zeichnung hervor, die er irgendwo aufgetrieben hatte. lind du glaubt, die funktioniert?" Wenn ich sie doch genau noch Zeichnung mache." Wae es nicht doch besser, du spartest dir 10 Mark und kauftest dir einen Dynamo?" Ja. es macht doch mehr Spaß, wenn man ihn selbst macht." Nun, deinen Spaß will ich dir nicht nehmen, aber sag' mal, hättest du Lust, die Brücke, die wir jetzt angezeichnet haben, auch selbst zusammenzubauen und zu nieten?" 'Nein." Macht es dir denn keinen Spaß, eine Brücke zu bauen?" Ja, aber zusammenschrauben und nieten ist nicht mein« Arbeit, Das machen die anderen bester und schneller." Dann hast du aber die Brücke nicht gebaut, sondern der Nieter." Doch, der Techniker sagt auch, ich habe die Brücke gebaut, und er hat nur die Zeichnung ausgezogen, die der Ingenieur ent- warfen hat." Und mein Vater sagt auch, wenn ich mit ihm durch die Stadt gehe, diese Brücke Hab' ich gebaut und dieses Haus und diesen Kran: nnd er war bloß Kolonnensührer auf der Montage. Ich glaub«, jeder kann sagen: Ich habe diese Brücke gebaut, der, solange daran gebaut wird, nichts anderes tat, als an ihrer Vollendung zu helfen." Dann hat jeder an der Brücke gebaut. Aber keiner hat die Brücke gebaut." Das ist dasselbe. Jeder muß das machen,«as er am besten machen kann, dann wird das Ganze dos Best« und Billigste." Ja, dann laß doch den Dynamo von dem machen, der ihn am besten und billigsten machen kann." Ich will ihn aber doch selbst machen." Denk' ober doch mal an, wenn jeder alle, selbst machen wollte, wo kämen wir da hin? Da müßtest du ja nach Aegypten   laufen und selbst die Baumwolle pflanzen, damit du dir einen Anzug weben und schneidern kannst. Und ehe du ihn fertig hättest, müßtest du schon wieder Baumwolle pflanzen für den nächsten Anzug. Du hättest kaum Zeit, die Bäume zu fällen, aus denen du dir Haus und Möbel zimmerst. Und müßtest Kartoffeln bauen und Gerste, und wenn du mal ein Buch lesen wolltest, müßtest du es erst selber schreiben. Aber dazu hättest du schon gar keine Zeit. Wer ober sollte die Brücken bauen und die Dynamos  ? Und wer sollte dir sagen, daß du bloß einen Durchfall hast, wenn du glaubst, du hast die Ruhr? Und wer sollte dir eine Brille machen, wenn keiner Zeit hat, darüber nach- zudenken, wie man aus schlechten Augen gute machen kann und aus einem kranken Körper einen gesunden?" Die anderen machen sich doch alles selbst. Der Schmied hat erst gestern wieder einen Bügelbalzen für den langen Horstmann gewacht, und der Dreher hat«inen schönen Briefbeschwerer gedreht, und all- machen sich was." Das sind einfache Dinge und Spielereien. D!« macht man, wenn man Langeweile hat oder das Geld sparen will, sie zu kaufen. Du willst aber doch eine Maschine bauen, von deren Wesen du kein« Ahnung hast." Und ich baue sie mir doch." dachte der Jung«. Aber Langbein wußte, daß er so dachte und fuhr sort:Du sollst sie ja auch bauen, aber doch nur den Teil daran, den du bauen kannst." Welchen Teil denn?" Alle, aber warte erst ab. Du brauchst doch Kupfer für deine Maschine?" Ne ganze Menge sogar." Wie willst du denn daran kommen?" Ich geh' in'n Laden und kauf' mir's." Wo hat es aber der Laden her?" Don der Fabrik." Und die?" Von Amerika oder Rußlands  . Ich glaub«, auch in Deutschland  gibt's welches." Na. das ist ja auch egal. Denk' aber mal. das Kupfer muß einen Weg von Amerika   nach Deutschland   machen, ehe du es im Laden kaufen kannst. Es kommt auf großen Schissen wird in Rotterdam   oder Hamburg   niit großen Kränen und Baggern um- geladen. Und dann?" Heinrich dachte: was hat das alles mit meiner Strommaschine zu tun? Aber er antwortete doch:Dann bringt es die Bahn zur Hütt« und zum Walzwerk." Siehst du, die Bahn fährt über Brücken und Bahnhöfe an die Verladerampen heran und unter die großen Kräne, die wieder das Kupfer packen und fortschaffen. Und diese Brücken und Bahnhöf« und Verladerampen und Kräne bauen wir Und glaubst du, das.ist nichts? Und was denkst du, wo dein Kupfer bleibt, weun wir keine Brücken und Kräne mehr bauen? Glaubst du nun noch, daß dein Anteil an der Strommaschinc geringer ist. als der des Elektrotech- nikers, wenn er auch die Maschine baut?" Rem." sagte Heinrich, und seine Augen hatten Glanz. Etwas veränderte sich in ihm. Ohne daß er gleich die Worte dafür fand, fühlte er die Verbundenheit aller Ding«. Er sllhlt«, daß. wenn er beim Bau einer Brücke hals, er nicht nur von dieser Brücke sagen konnte: Bei ihrem Bau Hobe ich geHolsen, sondern daß er teil hatte am Werden aller Dinge, die über diese Brücke transportiert werden sollten. Daß er mit dem fernen Chinesen, der hinten in China   seinen Reis und seinen Tee baut, und dem Farmer, der in Australien   Baumwolle pflanzt, und dem Schweden  , der hoch im Norden Erz gräbt, verbunden ist durch die Arbeit: denn Reis und Tee, Baumwolle und Erz, alles muß seinen Weg über die Brücken nehmen, ehe es Im Bedarf der ganzen Welt ausgeht. Und selbst die Künstler, die Moler und Dichter, zu deren er noch mit dem Respekt derer aussah, die die Kehrseite des Lebens nicht kennen, waren ihm mit einem Mole näher gerückt: denn auch sie, die die personitizierende Freiheit zu sein scheinen und mit großen Ansprüchen an das Leben herantreten, sind gebunden in diesem Kreislauf aller Ding«, in dem auch Heinrich ein gültiges Glied ist, wenn er auch einstwellen nur ein Neiner unbedeutender Lehrjunge in einer unbedeutenden Fabrik war,
Stolz schwellte sein« Brust, und mit neuen Augen sah er nun olle Fehler an der begonnenen Maschine, und das Bewußtsein, sie doch nie oder nur sehr unvollkommen fertig bekommen zu haben, kroch in sein Gefühl, und ohne die geringste Wehmut packte er die begonnenen Teile und warf sie in den Schrottkosten. Da lagen sie nun und sahen kläglich aus. Nun, er hatte eine schlechte Maschine gebaut und sortgeworscn. Morgen würde er eine gute Brücke bauen, und die sollte bestehen.
hugenberg-Journalisten.
.Und so was soll uns im fluslanü vertreten, ein flüliger, der sich 1918 zur Republik   bekannt hat. Die Amerikaner müssen uns ja für verrückt halten."
Selbstmorö als Toöesjhafe. Im Gebiete der reinen Profitvernunft, in den Vereinigten Staaten   von Nordamerika  , bietet sich den Anhängern der Todes- trase und anderen neroischen Naturen ein reichhaltiges An- chauungsmaterial über die zweckmäßigste humanste hier zu sagen wäre Notzucht am Wortsinnc, also über die zweckmäßigste Art der justizlichen Vernichtung von Menschenleben. Das bei uns übliche Köpfen ist den Amerikanern schon längst nicht modern genug ge- wesen. Ebensowenig aber genügte dem Partikularismus der Union- staaten der elektrische Stuhl, dem man übrigens selbst drüben kein einheitliches Lob singt, und der daher auch nicht im Gejamtgebiet der USA  . zur Vollziehung der Todesstrase benützt wird. Es lassen sich vielmehr in den Vereinigten Staaten   studieren: die Hin- r i ch t u u g durch Erschießen. Erhängen, E r st i ck e n mit Blausäureaas, Vergiftung mit Blausäure, Kohlenoxyd- gas Vergiftung, und endlich durch Elektrizität. Das sind zu- sammen sechs oerschieden« Methoden der Hinrichtung, die aus dem Fleiß? der Bemühten um das Objekt zu praktischer Wirksamkeit er- hoben wurden. Doch damit nicht genug. In manchen nordamerikanischen Staaten tut man außerdem mehr: man bleibt eingedenk der Lehren der Philosophie, achtet ihr Axiom von der Willensfreiheit und stber- läßt solglich dem zum Tode Verurteilten die Wahl seiner Hinrich- tungsart. So zum Beispiel im sehr christlichen Staat« Utah  , wo dem Hinzurichtenden die Wahl zwischen dem Erschießen und Er- hängen bleibt. Noch fortschrittlicher ist nian lange Zeit im Staate Nevada   gewesen, der seine Hinzurichtenden vermittels Blausäure vom Leben zum Tode zu befördern pflegt. In den Jahren 1911 bis .1926 forderte er seine Delinquenten zum Selbstmord vermittels des staatlich gelieferten Giftes auf, indem in seine Zelle«ine Flasche Blausäure mit der Ausschrist gestellt wurde:.... Dies darfst du einnehmen, um das Todesurteil, das gegen dich ausgesprochen wurde. selbst zu vollziehen...." Diese Zumutung ist scheinbar auch den hartgesottensten Sündern zu toll gewesen, denn seit diesem Jahre wird sie nicht mehr praktiziert. Vielmehr läßt Nevada   die Todes- strafe jetzt vollziehen, indem der Verurteilte im Schlaf« mit Blau- jäuregas vergiftet wird. Er bekommt mit seiner letzten Mahlzeit ein Schlafmittel und wird dann, wenn er das Bewußtsein verloren hat, in eine Gaszelle gebracht, die er nicht mehr lebend verläßt. Da Kohlenoxydgas den gesetzlichen Mord noch schneller und sicherer be- werkstclligen soll, wird zur Zeit erwogen, es an Stelle der Blausäure- Vergiftung zu verwenden. Im übrigen ist im Hinblick auf die jetzt bei uns aktuelle Debatte über die Todesstrase interessant, daß in den Vereinigten Staaten  vor einigen Jahrzehnten«ine heftige Auseinandersetzung über die Frage stattgefunden hat, ob nicht die Todesstrafehumaner" sei als lebenslängliche Einsperrung. Damals siegten die Freunde des elek- irischen Stuhles und seiner Konkurrenzmittel, sie bekamen die Mehr- heit für ibr« immerhin ungewöhnliche Ausfassung von Menschlichkeit. Inzwischen aber hat gerade die Praxis des elektrischen Stuhles soviel gelehrt, daß man auch in den USA  . d!« Menschlichkeit nicht mehr nennt, wenn von der Todesstrase die Rede ist. Genosse Paul Löbe   hat kürzlich den beachtenswerten Vor- schlag geniacht, es solle ein international«? Gesetz geschossen werden, das bestimmen müsse: alle Staatsmänner, Diplomaten und Politiker, die nütschuldig am Ausbruche eines Krieaes seien oder ihn wenigstens nicht mit allen Mitteln zu verhindern versucht hätten, seien unverzüg- sich zum Dienste an der Front bestimmt Wie wäre es mit einein ähnlichen Gesetze: alle Parlamentarier, die für die Todesstrafe ein- treten, sind verpflichtet, während der Dauer ihres Mandats sämtlichen Hinrichtungen in ihrem Lande beizuwohnen? Und wenigstens ein- mal selbst den Henker zu spielen? kd.
Settagi. des vorwärts
Das stärkste Licht. Der Mensch hat es jetzt fertiggebracht, eine Sonne herzustellen. freilich nur ein winziges Abbild der Leben spendenden Himmels- leuchte, ober doch immerhin einen Lichtstrahl, der an Stärk« dem der Sonne gleicht, und einen Hitzegrad, der dem der Sonne nahe- kommt. Zu Charlottesville in Amerika   ist diesemenschliche Sonne" ausgestellt: In dem Strahl eines mächtigen Scheinwersers, der mehr als 1000 Millionen Kerzenstärte besitzt, ist eine Stelle von der Größe, einer kleinen Münze, die so heiß ist wie die Sonne. Diese Hitze ist mit 10 909 Grad Fohrenheit gemessen worden. Weißglut ist dafür nicht mehr die richtige Bezeichnung: es istBlauglut". Während die ungeheuren elektrischen Ströme um die Lücke zwischen zwei Kohlenfaden kreisen, bombardieren Elektronen einen dieser Kohlenfäden und schaffen einen kleinen Krater an seinem Ende. Innerhalb dieses Kraters bilden sie eine Kugel, von der man an- nimmt, daß fi« verdampftes Kohlen gas ist, und diese Kugel ist so heiß wie das Feuer der Sonne. Der Scheinwerfer wurde von der Sperry-Gyroscope-Gesellschaft ausgeführt: er war gedacht als ein Leuchtsignal für Flugzeuge. Der Strahl, der fünfmal so stark ist als irgendein anderes bisher hergestelltes Licht, enthält die Stärke von 1385 Millionen Kerzen. In einer klaren Nacht ist er fast 50 Kilometer weit sichtbar, und wenn er geradeaus in die Luft ge- richtet wird, durchdringt er sogar eine Entfernung von 1500 Kilo- meiern. Nach dem Bericht einer amerikanischen Zeitschrift hofit man, daß dieser Scheinwerfer der Wissenschaft und der Menschheit große Dienste leisten wird. Vielleicht werden wir mit seiner Hilfe Neue; über die Nawr des Atoms und den Ursprung des Lebens erfahren. Auch für Wettervorhersagen hofft man ihn verwenden zu können. Während der Versuche, die man mit dem Scheinwerfer anstellte, zeigten sich seltsame Erscheinungen am Himmel. Man sah in der Atmosphäre Lichtkugeln, die vorher nicht beobachtet worden waren. Die Höhen der Wolken konnten gemessen werden, und man beob- achtete Zusammenballungen von Nässe und Staub, die im Tages- licht unsichtbar sind. Wolkenschleier wurden in einer Höhe von 14 Kilometern festgestellt. Wenn diese bisher nicht beobachteten Schleier sich näher auf die Erde herabsenken und zusammenziehen, entsteht Regen. Der Scheinwerfer enthält die größte Menge ullra- violetten Lichts, die bisher erzeugt worden ist. Will man hinein- blicken, so muß man durch einen Rahmen sehen, der ein besonders hergestelltes Glasfenster enthäsi. Wer so unvorsichtig wäre, seine Haut diesem Licht auszusetzen, würde sofort eine Verbrennung er- leiden. Nach der Aussage von Sachverständigen kann mit diesem Licht ein Flugzeug des Nachts in einer weiteren Entfernung beob- achtet werden, als bei Tage möglich ist. Bei Nebel bildet dieses Licht in der Nebelbank eine Lichtinsel, die dem Flieger als retten- des Zeichen dienen kann._ «Segen die Daumlutscher. Die Freudsche Schule, die sich so eifrig mit den sexuellen Empfindungen des Säuglings beschäftigt, hat auch das Daumenlutschen als einunbewußtes Verlangen" erklärt und dies« bei den Kindern so häufige Gewohnheit als schädlich hingestellt, weil sie Träume bei dem Kind hervorrufe und seine geistige Ent- wicklung verzögere. Di« Zahnärzte sind der Meinung, daß durch dos Daumenlutschen vielfach Mißbildungen der Kinnbacken und der Zähne hervorgerufen werden, und daß man schon aus diesem Grunde da­gegen einschreiten müsie. Jedenfalls sind sich die Aerzte darüber einig, daß das Daumenlutfch«» weder hygieuifch noch notwendig für das Kind ist, und so hat man schon seit langem auf Mittel und Wege gesonnen, um den Säuglinen dieses süße Laster möglichst rasch ab- zugewöhnen. Die Anwendung von irgendwelchen bitteren und schlecht schmeckenden Mixturen war früher beliebt, genügt ab«r nicht mehr in unseremZeitalter der Technik". Belohnungen und Strafen, die seit uralter Zeit angewendet werden, führen meist nicht zu dem gewünschten Erfolg. Kleine Mädchen gewöhnen sich dos Daumen- lutschen eher ab als Jungens, weil die erwachende Eitelkeit sie aus ihre Finger und Fingernägel achten läßt und sie diese nicht durch das Lutschen entstellen wollen. In Amerika   hat man jetzt ver- schieden« Apparate gegen die Daumenlutscher erfunden, über die in Scientilic American" berichtet wird. Der einfachste Apparat ist eine Röhre aus starker Pappe, die den Ellenbogen wie eine Manschette bedeckt und festgemacht ist. Das Kind kann dann nicht den Arm so biegen, daß es den Daumen in den Mund stecken kann. Solch eine Röhre kann man sich selbst verfertigen; es gibt ober auch Röhren in allen Farben mit Befestigungsvorrichtungen zu kaufen. Ein anderer Apparat wieder schließt den Daumen fest an die anderen Finger an, so daß er nicht abgespreizt werden kann. D. DIeviel role Blutkörperchen haben wir? Die roten Blut- körpcrchcn haben, seitdem sie vor mehr als 100 Iahren zuerst im Blut gesehen wurden, ein« große Rolle in der Medizin gespielt, denn man erkannte bald, daß ihre Zahl für die Gesundheit von großer Wichtigkeit ist. Aber die Zählung dieser Blutkörperchen machte große Schwierigkeiten, und erst in neuester Zeit ist man in dieser Hinsicht zu ganz genauen Bestimmungen gekommen. Wenn die Ziffer der roten Blutkörperchen beträchtlich unter Millionen auf das Kubik- Millimeter liegt, dann fällt der betreffenden Person das Atmen schwer, und sie hat wenig Widerstandskraft gegen Krankheiten. Bei solchen Zahlen macht ein Unterschied von 10000 nicht viel aus, aber größere Unterschiede sind von Bedeutung. Der amerikanische  Physiologe Dr. C. D. Leake hat mit seinen Mitarbeiter» von zahl- reichen Studierenden im Alter von 10 30 Iahren Blutproben in stündlichen Abständen genommen. Dabei ergab sich, daß die Zahl der roten Blutkörperchen zu verschiedenen Zeiten des Tages um 34S 000 bei Männern und 310 000 bei Frauen variieren kann. Eben- solche Schwankungen kommen im spezifischen Gewicht des Blutes vor. Die Bestimmung solcher Schwankungen in der Zahl der roten Blutkörperchen und im Gewicht des Blutes sind von großer Wichtigkeit, um den Wechsel in dem Zustand eines Kranken fest- zustellen. Ein tägliches Schwanken der Zahl der Körperchen, das sich nicht üb«r 315 000 erstreckt, ist normal: andere Schwankungen dagegen müssen als Krankheitserscheinungen angesehen werden. Eine Sonnenwarte in einer höhle. Ein eigenartiges Sonnen- observatorium ist von dem amerikanischen Smithsonian Institut   auf dem Gipfel des Brukkaros-Berges in Südwestafrika errichtet worden. Der troterförinige Berg erlfebt sich 5000 Fuß über dem Meeresspiegel und 2000 Fuß über der Ebene. Nur wenige Siedlungen von Ein- geborenen finden sich in einem 1lmkr«Is von 100 Kilometer, und der Berg selbst liegt ganz einsam und verödet. Die Wilden glauben, daß er von einergroßen weihen Schlange" bewohnt sei. Dr. William Hoover, der Leiter dieser Warte, hat sich aber von der weißen Schlange nicht abhalten lasten, ein kleines Haus auf dem Gipsel zu errichten, in der er mit seiner Frau, seinem Töchterchen und einem Assistenten wohnt. Er arbeitet in enger Verbindung mit ähnlichen Stationen, die in Chile   und Kalifornien   errichtet worden sind. Der Zweck dieser verschiedenen Sonnenwarten, die sich aus so entfernten Teilen des Erdbolls befinden, besteht in einer Reihe von Experi. muten über Sonnenstrahlung, die für die Wetterbeobachtung von großem Nutzen sein werden. Das Observatorium selbst liegt einige Meter vom Haus entfernt und befindet sich in einer Höhl«, über der eine Plattform errichtet ist. Die Plattform ist mit Fernrohren und Spiegeln aller Art bedeckt, während die Höhle durch ihre wunder- lichen Apparate an ein Märchen aus Tausend und einer Nacht er- innert. Die Hauptaufgabe ist, die Gesamtwärme festzustellen, die die Sonne ausstrahlt. Wenn man erst die Veränderungen der Wärmestrahlung der Sonne in ihrem olljährlichen Ablauf genau fest« gestellt hat, wird man wertvolle Schlüsse auf die Temperatur und Witterung ziehen können.
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