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Augen außerhalb feines Geschäfts. Sollte allerdings der Stand der Verkäuferinnen ein derartig verachteter sein, dann hätte ja dieser Herr recht, aber ich glaube, es giebt unter denselben im allgemeinen doch noch mehr anständige Mädchen, als jener Herr

meint.

Aus diesem Grunde habe ich mich auch entschlossen, vor­stehende Begebenheit der Deffentlichkeit preiszugeben, um andere junge unerfahrene Mädchen zu warnen, leichtsinnig derartige Engagements anzunehmen.

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Kunst und Wissenschaft.

Gerhart Hauptmann's Weber" sehen die Polizeifauft

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Das alte Opernhaus wird am Freitag mit Fidelio" wieder eröffnet werden, nachdem der Umbau, der 600 000 Mark gekostet haben soll, nunmehr beendet ist.

Ein Kind erschossen. Ein schrecklicher Unglücksfall hat sich Wetter- Prognose für Dienstag, den 22. Oktober 1895. am Sonntag Nachmittag turz nach 3 Uhr auf dem Grundstück Kühles, zeitweise heiteres, vielfach woltiges Wetter mit etwas Berlinerstr. 50 in Rixdorf zugetragen. Der Pächter des Grund- Regen und mäßiger Luftbewegung. Berliner   Wetterbureau. stücks  , Restaurateur A. van Hab, hat daselbst einen in die Sandberge mündenden Schießstand errichtet, auf welchem ein Polizeibericht. Am 19. d. M. nachmittags sprang an der Teschinklub seine Schießvergnügungen abhält. Der Scheibenstand Corneliusbrücke ein Mädchen ins Wasser, wurde aber alsbald wird von einem niedrigen Wall abgeschlossen, der einen wirk wieder herausgezogen. Gegen Abend erschoß sich ein Mann famen Schuß gegen abirrende Geschoffe absolut nicht bietet in der verlängerten Bellermannstraße. Am 20. 6. M., nach­und da es in Nixdorf allbekannt ist, daß namentlich die Kinder mittags warfen sich in der Friedrichstraße   zwei Schwestern aus mit Vorliebe die Sandberge als Spielplaß wählen, so ist es noch nicht aufgeklärten Gründen vor zwei Wagen und wurden Einen schönen Zug von Solidaritätsbewußtsein zeigten geradezu unbegreiflich, wie die Rixdorfer Polizei, die sonst die überfahren. Eine blieb unversehrt, während die zweite anscheinend die Arbeiter der königlichen Eisenbahn Werkstätten bei der vor fleinsten Uebertretungen sieht, nicht allein die Schießerei mitten innere Verlegungen davontrug. Am 19. und 20. d. M. fanden einigen Tagen erfolgten Beerdigung des im Bahnbetriebe ver- im Ort hat ruhig dulden können, sondern es auch ge- fünf unbedeutende Feuer statt. unglückten Arbeiters Samuel Klümpel. Klümpel war als Achsen- litten hat, daß jede Vorkehrungen fehlten, welche das Be­dreher beschäftigt und ist, wie von uns gemeldet worden, beim treten des Schießplates unmöglich machen. Infolge dieser Hinausschieben eines Schlafwagens in einem Thorweg furchtbar unbegreiflichen und in Rixdorf ganz ungewöhnlichen Nachsicht zerquetscht worden. Zu der Beerdigung, die am Mittwoch vom war es zu natürlich, daß auch am Sonntag auf dem Schießplay Sterbehause, Lindowerstr. 23, nach dem Nazareth Kirchhofe er- tinder spielten. Besonders interessirte sich für die Schießerei der folgte, waren nicht allein die Kollegen von der Ostbahn, sondern 13jährige Sohn des Amtsgerichts- Gefängnißwärters Riemer, aller Orten in Bewegung. In an an wollte das Gewerkschafts auch solche aus allen anderen Berliner   Inspektionen erschienen; obwohl er von dem Anzeiger wiederholt hinter dem Schießwall fartell das Drama rezitiren laffen. Die Polizeidirektion richtete und in passenden Kranzspenden gab man dem Todlen die letzten fortgejagt war. Als der Bau- Unternehmer Hartmann, der jedoch am 14. Oktober eine Zuschrift an den Leiter des Kartells, Zeichen alter Freundschaft mit ins Grab. Der Verstorbene hinter dem Klub eben beigetreten war, seinen ersten Schuß in welcher das Verbot diefer Rezitation ausgesprochen wurde. fäßt außer seiner Frau vier Kinder; der älteste seiner Söhne ist abgab, schlug die Kugel auf, prallte über den Wall Der Staat ist wiederum gerettet und die Arbeiterschaft ist aufs in diesen Tagen vom Militär freigekommen. Es sei noch be- und traf den fleinen Riemer so unglücklich in den Hals, daß der neue an ihre Pflicht erinnert worden, aus dem Klassenstaat merkt, daß an derselben Stelle, wo Klümpel sich den Tod geholt Knabe starb, bevor ärztliche Hilfe zur Stelle war. Man kann heraus eine Gesellschaft zu schaffen, in der auch die geistigen hat, auch vor zwei Jahren ein Arbeiter zu schaden gekommen ist. fich den Schmerz der unglücklichen Eltern vorstellen, als man Güter jedermann zugänglich sind. Dreizehn Mordthaten sind nach der Täglichen Rund- ihnen ihren einzigen Sohn, der kurz vorher wohl und munter schau" im polizeibehüteten Berlin   allein in den letzten 3 Jahren die elterliche Wohnung verlassen hatte, als Leiche nach Hause unentdeckt geblieben. In Auffindung" politischer" Greuelthaten, brachte. Die gerichtliche Untersuchung ist eingeleitet. deren Straffälligkeitserklärung dem Arbeiter den letzten Rest Ihre drei Kinder und sich selbst versuchte in der vorver- Unter dem Titel Die Kunsthalle" erscheint im Verlag von feiner Bewegungsfreiheit nimmt, ist die Berliner   Polizei begangenen Nacht gegen 1 Uhr in ihrer Wohnung in der Hollmann- Rosenbaum u. Hart in Berlin   seit dem 1. Oktober eine von Herrn kanntlich bedeutend forscher. straße 36 die Wittwe Hecht durch Kohlendunst zu tödten. Um Dr. Georg Galland   herausgegebene und von Frit Stahl redigirte Aus dem Inhalt der ersten beiden Hefte Aus den Nachtlokalen. Die Bestzer der feinen" Ball- 122 Uhr wurde ihre Nachbarin Frau Köppe durch heftiges Halbmonatsschrift. lokale wollen an die Polizeibehörde petitioniren, auf daß diese Klopfen an der Korridorthür aus dem Schlafe geweckt. Aufheben wir hervor: Die Reichsmetropole und die Kunst.­F. Stahl: Robert die bekannten Stätten, an denen Prostituirte ihren Körper den ihre Frage, wer da sei, antwortete eine weinerliche Stimme: S. H  . Meißner: Berliner   Neu- Romantik. zahlungsfähigen Tugendbolden feilbieten, bis um 4 Uhr morgens Bitte, kommen Sie doch sofort herüber zu Frau Hecht  . Frau Toberent. Meue Museen( vom Herausgeber). W. v. Dettingen: freigiebt. Die Besizer anständiger Arbeiterlokale wären bekannt Röppe bekleidete sich nothdürftig und ging hinaus; als sie den Flur Die Fortschritte der Modernen. Die Einzelnummer der vornehm lich froh, wenn sie ihre Räumlichkeiten bis 12 Uhr nachts geöffnet betrat, nahm sie sofort einen Brandgeruch wahr. Das Dienst- ausgestatteten Zeitschrift kostet 40 Pf. halten dürften. Wie ausgedehnt die Berliner   Sittlichkeit übrigens mädchen der Frau Hecht führte sie in deren Küche. Hier lagen an auch im kleinen ist, möge die Betrachtung zweier Straßen lehren. der Erde zwei Kopfkissen ausgebreitet, auf diesen die beiden ältesten Die Grenadierstraße wie die Dragonerstraße haben je 50 Häuser. Kinder von 3 und 7 Jahren, neben ihnen Frau Hecht, alle drei In diesen zählt, wie ein hiesiges Blatt meldet, die Dragonerstraße angekleidet, und im Kinderwagen vor der Maschine lag nackt Ein Akt der Bosheit, den man einem älteren verständigen 20 Kneipen, darunter 5 mit Damenbedienung, die Grenadierstraße das kleinste, ein Jahr alte Kind. Die Maschine war mit Breß- Manne kaum zutrauen sollte, führte gestern den Händler Wilhelm fohlen vollständig angefüllt, selbst die Deffnung, die die Asche Sch ubahn vor das hiesige Schöffengericht. Der Angeklagte gar 30, darunter 13 mit Damenbedienung! Seit der Eröffnung des städtischen Erziehungs- aufnimmt, enthielt eine glühende Kohle. Die Schieber waren wollte eines Tages ein Abtheil 2. Klaffe der Stadtbahn bes Seit der Eröffnung des städtischen Erziehungs- vollständig geschlossen. Frau Köppe riß Thüren und Fenster auf steigen, wurde aber von dem Stationsvorsteher, der ihn hauses für 3wangserziehungs- Kinder zu Rummels. und trug die Kinder auf den Flur hinaus, wo sie alsbald ohne bemerkt hatte, befragt, ob er sich nicht irre und auch burg sind demselben 643 Böglinge überwiesen worden. Hiervon besondere Bemühungen wieder zu sich kamen. Bei der Frau einen Fahrschein zweiter Klaffe befize. Es tam darüber zu find definitiv 240 entlassen, durch den Tod find 11 dusgeschieden, dauerte es sehr lange, bis sie erwachte. Man nimmt an, daß einem kurzen Wortwechsel zwischen ihm und dem Beamten, der burch Auswanderung 1, die Zwangserziehung wurde bei 2 3ög- Noth die Frau zu dem Schritte getrieben hat. Frau Hecht  , eine durch die Weiterfahrt des Buges beendet wurde. Der Zwischen­lingen aufgehoben. Frau von 87 Jahren, nährte sich durch Schneiderei. Die Frau fall scheint aber den Angeklagten in höchstem Maße getränkt zu ist noch nicht außer Lebensgefahr. haben und ein thörichtes Rachegefühl trieb ihn dazu, ein scharfes Messer aus der Tasche zu nehmen und damit das Bolster des Wagenabtheils zu zerschneiden. Ein Mitfahrer hatte die Frevelthat bemerkt und veranlaßte auf dem Alexander­ platz   die Festnahme des seltsamen Menschen. Er hat schon an Reparaturfoften etwa 36 m. bezahlen müssen und wurde nun auch noch wegen rechtswidriger Zerstörung eines zum öffentlichen Nutzen dienenden Gegenstandes unter Anklage gestellt. Sein Einwand sinnloser Trunkenheit wurde durch die Zeugen wider­legt und so verurtheilte ihn das Gericht zu 30 M. Geldstrafe event. 10 Tagen Gefängniß.

Ju der Angelegenheit des Pflanzervereins Südost er halten wir eine längere Erwiderung auf die Darlegungen des Das Verschwinden des Rentiers und Hauseigenthümers Wirthes Wanzlich. Der Vertheidigung dieses Herrn gegenüber Wilhelm Lägel, Knobelsdorferstraße in Charlottenburg  , erregt in bleiben die Pflanzer im wesentlichen bei der Darstellung, welche unserer Nachbarstadt großes Aussehen. Er hat sich am 16. d. M. sie in den ersten, in dieser Angelegenheit veröffentlichten Artikel aus seiner Wohnung entfernt und seiner Familie feine Nachricht gaben. Judem wir dies ausdrücklich konstatiren, glauben wir die Angelegenheit des Vereins an dieser Stelle für erledigt halten aukommen lassen. Es besteht die Vermuthung, daß der sehr ver­mögende Mann verunglückt ist. zu können. 4500 m. verloren. Am 20. b. M. vormittags zwischen Für das Waschen der Handtücher in den städtischen Schulen will der Magistrat nach der Staatsbürger- 3tg." fortan 83/4 bis 93/4 Uhr hat der Brauer Deuckardt in Rummelsburg  , nicht mehr 5 Pf. sondern nur 31/3 Pf." zahlen. Das Blatt klagt Türrschmidstr. 23 wohnhaft, hier in der Königstraße bis zur Stadt­ferner darüber, daß faum in einem Konferenzzimmer der bahnüberführung einen Werthbrief mit 4500 m. verloren. Der Gemeindeschulen Seife und Handtuch vorhanden seien, während Brief war in Tilſit   aufgegeben und an Dauckardt, poftlagernd den höheren Schulen diese Sachen geliefert würden. Hoffentlich Postamt 17( Schlesischer Bahnhof  ) adressirt. giebt Stadtschulrath Bertram, an dessen Adresse diese Beschwerde gerichtet ist, Auskunft darüber, ob dieselbe auch begründet ist und wenn ja, warum diese Schäbigkeit?

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Gerichts- Beitung.

pflege spielt, beweist wieder folgender Fall, der gestern vor der

Welche bedeutende Rolle der Zufall in unserer Rechts­8. Straffammer verhandelt wurde. Vor längerer Zeit war von derselben Kammer eine Kutscherfrau Schwarz zu 6 Monaten Gefängniß verurtheilt worden, weil sie überführt er­schien, ihr Stieftind mit einer Heugabel mißhandelt zu Rechtsanwalt Dr. Fr. Friedmann entdeckte haben. dem Protokoll einen fleinen Fehler, indem der in Gerichtsschreiber vergessen hatte, in dem Protokoll zu ver­merken, daß der medizinische Sachverständige vernommen worden war. Diesen Mangel machte er zum Ausgangspunkte des Rechts­mittels der Revision und erzielte damit, daß das Reichsgericht das erste Urtheil wirklich aufhob und die Sache in die Vorinstanz zurückwies. Gestern fand die erneute Verhandlung mit dem Ergebniß statt, daß die Angeklagte diesmal freigesprochen wurde. Der Staatsanwalt hatte wiederum sechs Monate Ge­fängniß beantragt.

Von unserer Zeiten Größe. Der am 28. September in Geestemünde   wegen Majestätsbeleidigung verhaftete dänische Kapitän Petersen vom dänischen Dampfer, England" wurde von der Strafkammer zu Verden   zu zwei Monaten und zwei Wochen Gefängniß verurtheilt.

Versammlungen.

Arbeiterrifiko. Schwer verunglückt ist am 17. b. M., nach mittags um 5 Uhr, der 36 Jahre alte Puter Emil Günzel, der verheirathet ist und Schliemannstr. 19 wohnt. Er war auf dem Der neue Bahnhof   Rigdorf liegt 8 Meter über Erdhöhe, Neubau Danzigerstr. 67 beschäftigt und arbeitete auf einem etwa hat einen von allem vier Seiten offenen überdachten Bahnsteig, 4 Meter hohen Gerüft. Dabei stürzte er anscheinend infolge eines deffen Dachkonstruktion von eisernen Säulen getragen wird. Die Fehltritts seitwärts ab und fiel auf den gepflasterten Hof des Beleuchtung erfolgt mittelst Gasglühlicht. Bom Bahnsteig führt Nebengrundstücks Nr. 66. Auf der Unfallstation II wurde ein eine bequeme Treppe nach der Vorhalle, von welcher aus zwei Schädelbruch festgestellt, und der Verunglückte nach Anlegung Ausgänge nach der Rixdorfer und Rudower   Seite angelegt find. eines Nothverbandes in das Krankenhaus am Friedrichshain  Mit der Fertigstellung dieses Bahnhofes ist das Wert der Er- gebracht. weiterung des Nord- und Südringes zum großen Theil beendet. Ein Bild furchtbarsten Jammers entrollte sich am Sonn­E3 fehlen noch das dritte und vierte Geleife zwischen Rigdorf tag Morgen auf dem dem Anhalter Bahnhof  . Dort ge und Tempelhof  , sowie auch bei Treptow  . An dieser Stelle bar um 81/2 Uhr die 24 Jahre alte Pauline R. an dürften die Arbeiten bald zum Abschluß gebracht werden; die einem entlegenen Orte ein Kind. Die Mutter, die bei Konstruktion der Spreebrücke ist so weit gediehen, daß in der dem Gastwirth H. in der Berlinerstraße zu Groß- Lichterfelde  Zu unserm neulichen Gerichtsbericht vom Elend der Kon­nächsten Woche bereits die Geleise- Anschlüsse herzustellen sind. wohnt, wußte sich nicht anders zu helfen, als daß sie das Kind fektionsarbeiter theilt uns Herr Stier in der Kommandantenstraße Auf dem Nordring sind noch die Bauten auf dem Gesundbrunnen   in einen Unterrock widelte und in einer Droschte ein Kranken- mit, daß der niedrigste von ihm für Jaquets gezahlte Preis zu erledigen, was noch über sechs Monate dauern soll. haus aufsuchte. Beim Eintreffen daselbst war das Kind, das 2,50 M. betragen habe; dem Schneider R. feien zum theil auch Die fechste Berliner   Volksküche ist am Montag, den vorher kräftig gefchrien batte, eine Leiche. Ob es erstickt oder Arbeiten zu 3,50 m. bis 4,50 M. für Röcke mitgegeben worden. 21. Oftober, von Invalidenstraße 106 nach Invalidenstraße 123 verblutet ist, kann nur durch eine ärztliche Leichenöffnung fest- Herr Stier erklärt noch, daß er von der Nothlage des Arbeiters im Keller( gegenüber dem Stettiner Bahnhof) verlegt worden. gestellt werden. Eine eingehende Vernehmung der Mutter über St. nicht unterrichtet gewesen sei, andernfalls würde er die Straf anzeige unterlassen haben. Es fällt übrigens auf, daß für die mehr in den Vorstadtgegenden den Sachverhalt ist vorläufig nicht zulässig. belegenen Vollstüchen stets Kellerlokale gemiethet werden, während And Dalldorf   entsprangen am Sonnabend drei wilde sie in der Innenstadt sich zu ebener Erde in luftigen Räumen Männer", welche zur Beobachtung in der städtischen Frrenanstalt befinden, die einer gewissen Behaglichkeit bei mäßigen Ansprüchen untergebracht waren. Sie hatten sich unter einander zu ver­nicht entbehren. Der Hunger des Arbeiters ist zwar überall der ständigen gewußt; alle brei wußten am Sonnabend Abend gegen felbe, aber es ist eine alte Jacke, daß es in einem einigermaßen 9 Uhr das Freie zu gewinnen und eilten nach Berlin  , in der anheimelnden Raume besser schmeckt als in einem dumpfen Absicht, sich ihrer Anstaltskleidung bei der Geliebten eines der Kellerloch. Flüchtlinge zu entledigen. Als die wilden Männer" gegen Schwarz contra roth. Der fatholische Arbeiter"-Verein 12 Uhr nachts die Barnimstraße passirten, wurde einer von ihnen Die Generalversammlung der Delegirten der All. St. Josef in Rigdorf hielt am Sonntag feine Fahnenweihe ab. von einem Schuhmann festgehalten. Die Festnahme der beiden gemeinen Ortstrantenfasse gewerblicher Ar= " Pater Alfonsus" aus dem Dominikanerkloster zu Moabit   anderen gelang anderen Beamten. beiter( Meyer'sche Kasse), deren Entscheidung in ärztlichen und hielt dabei die Festrede, welche hauptsächlich in heftigen Aus­Unter Hinterlaffung von 80 000 Mart Schulden ist der Kaffenkreisen mit großer Spannung entgegengesehen wurde, hat fällen gegen die bösen Rothen" und den Vorwärts" bestand. Namentlich über das rothe Blatt schüttelte er feinen ganzen Born Bigarrenhändler 3. in Steglitz  , der in vielen Vororten Filialen am 20. d. Mts. im Englischen Garten stattgefunden. G3 wurde mit großer Majorität beschlossen, für das kommende Jahr mit aus, vielleicht weil der Vorwärts" feinerzeit über die famose hatte, flüchtig geworden. Konferenz der fatholischen Arbeitervereine, die in den Unbekannt gestorben ist am Sonntag Abend ein Mann dem Verein der Berliner   Rassenärzte mit freier Arztwahl Vertrag Vittoriafälen  " in Rigdorf stattfand, wahrheitsgetreu berichtet in einem hiesigen Krankenhause. Der Mann wollte gegen abzuschließen. Bei dieser Gelegenheit sei berichtigt, daß die hatte. Hoffentlich hat Pater Alfonfus" das füße Bewußtsein in 72 Uhr vor dem Hause 41 in der Elsasserstraße einen Pferde- Resolution, die in der am 13. Oktober abgehaltenen Bersammlung fein Kloster mitgenommen, daß er die bösen Rothen", die ihm bahnwagen besteigen, fiel aber vom Trittbrett rücklings auf die der Allgemeinen Ortskrankenkasse angenommen wurde, nicht von so verhaßt sind, durch seine Rede mit Haut und Haar ver- Straße und blieb liegen. In ein Krankenhaus gebracht, starb er Dr. Heymann, sondern von der Dreizehner Kommission ge­nichtet hat. bald nach der Einlieferung, ohne zum Bewußtsein zurückgekehrt stellt war. Der Verband aller im Handels- und Trans­Beim Neubau der Weidendammer Brücke ist endlich zu sein. Wahrscheinlich hat ein Schlaganfall seinem Leben ein Ende gemacht. Beim Würfelspiel wurde Sonntag Nachmittag port Gewerbe beschäftigten Hilfsarbeiter etwas von der versprochenen Beschleunigung der Arbeiten zu merken. Die Pfeiler und Widerlager für die drei Durchfahrten um 31%, Uhr der 40 jährige Arbeiter Karl Kerber, der sich ohne( Bureau und Arbeitsnachweis Neue Grünstraße 10, 1) bielt au find fertiggestellt und damit ist die Hauptschwierigkeit beseitigt. Wohnung aufhielt, vom Tode überrascht. Kerber saß in der 10. d. M. feine dritte ordentliche Generalversammlung in der Ber Der Oberbau erfordert verhältnißmäßig geringere Zeit. Somit Schankwirthschaft von Dammann in der Havelbergerstr. 28 und liner Ressource ab. Nachdem der Vorsitzende einige Mittheilung ist es nicht ausgeschlossen, daß die neue Brücke doch noch in der würfelte mit anderen Gästen die Beche aus. Plöglich wurde gemacht hatte, wurde das Andenken des verstorbenen Kollegen Mitte des nächsten Jahres dem Verkehr übergeben werden kann. ihm unwohl, er fiel vom Stuhle und war eine Leiche. Die Todes- Wyaderni in der üblichen Weise geehrt, worauf der Kassirer Kaßler den Kaffenbericht gab. Danach hatte der Verband im Im Kaiferpanorama sind in dieser Woche Südafrika  , die ursache konnte noch nicht festgestellt werden. legten Vierteljahr eine Einnahme von 9682,90 M. und eine Aus­Inseln St. Helena  , Mauritius   2c., sowie Südtirol   zu sehen. gabe von 3288,29 M., so daß ein baarer Kassenbestand von 6394,61 M. übrig blieb. Ferner theilte der Kassirer mit, daß im letzten Vierteljahr wieder 178 Kollegen dem Verband beigetreten sind, demnach die Mitgliederzahl rund 1700 beträgt. Jm An­schluß hieran forderte er die Kollegen auf, auch ferner recht rege den Verband zu agitiren. Einige Anträge wurden der vor­geschrittenen Beit wegen bis zur nächsten Zusammenkunft vertagt Die Versammlung war sehr stark besucht.

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Witterungsübersicht vom 21. Oftober 1895.

Stationen.

In frühester Morgenstunde erlitt vor einigen Tagen der Böttcher J. in der Weddingstraße eine sehr unliebfame Störung. Er war vor einiger Zeit in einer Bagatellfache zu 100 M. Geldstrafe verurtheilt worden, welcher Betrag am 6. d. M. von ihm per Post an die Gerichtskasse eingesandt wurde. Am Mon­tag vor acht Zagen erschienen Morgens 6 Uhr plötzlich zwei Schuhleute vor seiner Wohnung, um ihn zu verhaften. Glück­licherweise hatte J. die Postquittung zur Hand, so daß auf deren Vorzeigung die Beamten von der beabsichtigten Siftirung Abstand Hamburg  Berlin  nehmen konnten.

Swinemünde  

Barometer­

stand in mm,

reduzirt auf

d. Meeressp.

MSM

8 BUE ดี ดี Windrichtung|

Windstärke

2222222 NNW( Stala 1-12)

763

764

MSM  

765

28

765

Still

764

GO

764

NW

750

N

752

SW

765

0

Aberdeen.

766 765

NNW

N

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Wiesbaden Erschoffen hat sich auf offener Straße am Sonnabend München  Nachmittag um 5 Uhr ein Mann, der die Bellermannstraße auf Wien  . dem Gesundbrunnen   entlang ging. Plötzlich streckte er sich durch Haparanda  . einen Revolverschuß in die rechte Schläfe nieder und war auch Betersburg alsbald todt. Wie die hinzugerufene Polizei ermittelte, handelt es sich um den 48 Jahre alten Reisenden Friedrich Seeger, der in Charlottenburg   gewohnt haben soll. Welche Veranlassung Paris  . dem Selbstmord zu grunde liegt, ist bisher unbekannt geblieben.

Cort

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Wetter

halb bedeckt

halb bedeckt

Regen

bedeckt

Temperatur

34

3

6

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wolkig

6

wolkig

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bedeckt

1

bedeckt wolfig

10

woltenlos

2 -0

( 5° C.= 4° R.)

für

Im Verein zur Wahrung der Interessen der Maurer Berlins   und Umgegend wurde am 13. Oktober in einer Ver­fammlung bei Buske, Grenadierftr, 33, folgende Abrechnung vom 8. Quartal gegeben: Einnahme 296,87 M., Ausgabe 187,49 M., Bestand 159,38 M. Die Richtigkeit der Abrechnung wurde von den Revisoren bestätigt. Der Borsitzende berichtete dann über die Thätigkeit des Vereins, wobei er feststellte, daß trotz aller Agitation doch nur wenig neue Mitglieder gewonnen worden sind. Aus der Vorstandswahl gingen hervor: Karl Knöpchen als erster Vorsitzender, Ma't tul als erster Raffirer, Pfister als erster Schriftführer, Meste als zweiter Vorsitzender, Bittner als