Dummheiten.) Eine absolute Kurzsichtigkeit bedeutet es, die Leninabsolute grader Demonstration vom 17. Oktober zu unterschäzen.( Rufe, Lärm. Eine Stimme: Schämt ihr euch denn nicht.)
Die Arbeitermaffen stimmen bei uns in Rußland während der ganzen Revolution in einer eigenartigen Form. Am 17. Ofto: ber 1927 haben sie in ihrer Weise, in einer sehr eigenartigen Weise gestimmt.( 3mischenrufe, Lärm, die Glocke des Präsidenten.) Seid nicht blind und taub. Achtet auf die Stimme der Leningrader Arbeiter!( Zwischenrufe, Lärm. Stimmen: Ber: leumbung, Lüge.)
Es wäre der größte Fehler, den ihr begehen könntet, wenn ihr das Kräfteverhältnis in diesem Saale dem Kräfteverhältnis in der Partei und in der Arbeiter. tlasse gleichsetzen wolltet.
Die Sozialdemokratie marschiert! Die Sprache der Wahlziffern.
Heffen im Wahlkampf.spo
Wahltag: 13. November.
Die Gemeindewahlen in Altona , Hamburg , Oldenburg und Darmstadt , 7. November. ( Eigenbericht.) niedlenburg haben stattgefunden. Landtagswahlen in Bremen , Der hessische Landtagswahltampf ist in vollent Braunschweig und Hessen stehen bevor. Gange. Trotzdem sind die Wahlversammlungen der Parteien im allDie Ergebnisse der bisherigen Wahlen zeigen die Sozialdemo- gemeinen nur schwach besucht. Die Wahlkundgebungen fratie im Vormarsch. Hier sind die Ziffern. des Reichsbanners weifen dagegen eine außergewöhnliche Beteiligung auf.
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Sozialdemofrafische Stimmen in Hamburg : 7. Dezember 1924: 203 431 32,2 Proz. der abgeg. Siimmen 9. Oftober 1927: 248 163 38,1 Sozialdemokratische Stimmen in Oldenburg und Rüstringen : 12978 35,5 Proj. der abgeg. Stimmen eg. Stim 1927: 17 849 39,5
1924:
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Das wäre ein verhängnisvoller Fehler. Die Opposition ist bereits jetzt eine Massenbewegung innerhalb der Partei..( Lärm, Rufe: Verleumdung! Oho!) und innerhalb der Arbeiterklasse. Eure Verfolgungen werden uns nur nügen! Das Bild von Medienburg ist das gleiche. Die Lehre der Der größte Fehler ist es, zu glauben, daß man alle Streitigkeiten mit Repreffalien, Drud und Gewalt lösen könne. Im politischen bisherigen Wahlen lautet: gefehmäßiges Wachstum der Sozialdemokratie! Sie sind ein Anfporn zu neuer begeisterter Arbeit, zur Kampf gibt es oft Situationen, wo Drud und Gewalt nur den Widerstand steigern, und die Meinung, die man unter- organisatorischen Befestigung des neu gewonnenen drücken will, der Boltsmaffe näherbringen und sie ihr populärer Einfluffes in der Wählerschaft. machen. Niemand fordert eine ,, ideale", eine vollkommene Wiedereinführung der Demokratie. Es find schwere Zeiten, das verstehen wir. Es werden noch mehr Schwierigkeiten kommen.
Stimmen: Runter, genug.( Die Glocke des Präsidenten.) Sinowjew : Nur noch einige Minuten.( Lärm. Glocke der Präfidenten. Zurufe: Genug, mach daß du fortkommst!) Wenn ich es in zwei Worten fagen soll, so tann die gegenwärtige Situation unseres Kampfes in der Partei wie folgt ausgedrückt werden: Entweder werdet Ihr uns die Möglichkeit geben müffen, in der Partei zur Partei zu sprechen oder Ihr werdet uns alle verhaften müffen. Eine andere Wahl gibt es nicht.( Gelächter. Die Glocke des Präsidenten. Stimmen: Genug, runter von der Tribüne, raus! Unter Lärm, Schreien und Rufen: Runter, runter verläßt
Genoffe Sinowjem die Tribüne.)
Trotti spricht.
Trohki: Mein Vorschlag, die Angelegenheit des Wrangelschen Offiziers und der militärischen Verschwörung besonders zu behandeln, ist abgelehnt worden.
Stworzow Stepanow: Wieder. Ach, ach, ach. Eine Schmach! Trohti: Ich habe die grundsägliche Frage gestellt, weshalb, wie und durch wen die Partei betrogen wurde, als ihr gesagt wurde, daß die Kommunisten, die mit der Oppofition in Berbindung stehen, an einer fonterrevolutionären Organisation teilnehmen.
Deshalb versucht man diese Frage durch die Diskussion über die Opposition zu vertuschen. Alle Dokumente, die Menschinski veröffentlicht hat, sprechen aber gegen die jetzige Politit. Darüber hat Sinowjem gesprochen. Ich habe nur die Grundfrage zu stellen: Auf welche Weise und
weshalb die heute führende Fraktion( SkworzpwTschepanow: Fraktion?) sich gezwungen jah, die Bartei zu betrügen und einen Agenten der G. P. 1. ( Zscheka) als Wrangeloffizier auszugeben
Wahlangst im Bürgerblock!
Eine Stimme aus dem Zentrum der Industrie.
Effen, 7. November.( Eigenbericht.) Die„ Deutsche Bergwerts 3eitung" veröffentlicht am Montag einen Don hervorragender industrieller Seite" stammenden Artikel, der sowohl an der Reparationspolitit des Bürgerblocks wie an der Finanzwirtschaft des Reiches tein gutes Haar läßt. Trotzdem warnt die hervorragende Seite" vor einer Verstärkung der Opposition gegen den Bürgerblock, augenscheinlich aus Furcht vor vorzeitigen Neuwahlen. Unter dem Hinweis auf die sozialdemokratische Opposition wird nämlich betont, deren Schärfe habe allmählich so zugenommen, daß schon jetzt vielfach für den Winter mit Wahlen und den in ihrem Gefolge möglichen unargenehmen Begleiterscheinungen gerechnet wird". Diese möglichen unangenehmen Begleiterscheinungen haben nach der Diese möglichen unangenehmen Begleiterscheinungen haben nach der " Bergwerfs- Zeitung" mit anderen Borgängen faft überall eine starte Nervosität erzeugt" und es wird von dem Artikelschreiber ge fordert, daß den Momenten und Elementen bald ein Ende gemacht wird".
mit uns, den oppofitionellen Mitgliedern des Zentralkomitees und der zentralen Kontrollkommiffion. Wir übernehmen dafür die Verantwortung.( Lärm.)
Das hauptsächlichste Charakteristikum des jetzigen Parteifurfes ist, daß er an die Allmacht der Vergewaltigung glaubt, felbft in bezug
auf die eigene Partei.
Babuschkin: Er lieft den Sozialistischen Boten! Der Kleinbürger im proletarischen Staat! Rufe: Menschewit?
Troyli: Bei der Leninschen Führung, bei der Leninschen zu sammensetzung des Politbureaus spielte der Generalsekretär nur eine untergeordnete Rolle.( Lärm.) Die Lage hat sich geändert seit Lenins Krankheit. Die Auswahl der Leute durch das Sefretariat
und Teile der noch nicht zu Ende geführten Untersuchung heraus zuzerren, um die Partei durch falsche Mitteilungen über die Teilnahme der Oppositionsmitglieder an fonterrevolutionären Verschwöging unabhängig von der politischen Linie vor sich. rungen zu schrecken. Woher fommt das? Wohin führt es? Allein diese Fragen haben politische Bedeutung. Alles andere fommt in zweiter, in zehnter Reihe. Der heutige Organisationsfieg. Stalins ist nur ein Vorspiel zu seinem politischen Zusammenbruch. Es ist unmöglich, ihn aufzuhalten....
Tschubar: Jezt zitiert er schon den„ Sozialistischen Boten". Troßfi:... und er wird entsprechend dem Stalinschen Regime auf einmal eintreten. Aufgabe der Opposition ist, dafür zu sorgen, daß die Folgen der verhängnisvollen Politik der heutigen Führung der Partei und der mit ihr verbundenen Massen so wenig als möglich Schaden zufügen möge.
Ihr wollt uns aus dem Zentralfomitee ausschließen. Wir verstehen, daß diese Maßnahme vollkommen der Linie der jetzigen Parteiführung in diesem Stadium ihrer Entwicklung, oder, besser gesagt, ihres Zusammenbruches entspricht. Die führende Fraktion, die hunderte unserer besten Parteimitglieder, unerschütterliche Arbeiterbolschewiken, ausschließt. Der Apparat der Fraktion, der es wagt, solche Bolschewiten wie Mratschowski, Serebrakow, Preobraschensti, Scharoff, Sarkis, Wujowitsch auszuschließen, mit anderen Worten Genossen, die imstande wären, ein Parteisekretariat zu bilden, das unermeßlich mehr Autorität besigen würde, viel vorbereiteter und unermeßlich mehr im Sinne Lenins ( Lärm)
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Worofchilow: Eure Partei ist das Sekretariat. Petrowski: Eine menschemistische Rede. Trokki: als das heutige Sefretariat.( Lärm.) Die Fraktion Stalin Bucharin , die in das Innengefäng nis der GPU. so vorzügliche Parteimitglieder wie Netschajew, Styrhold, Wassiljew, Schmidt, Fischilem und viele andere. Eine Apparat- Fraktion, die sich allein über Waffer hält durch Bergewaltigung der Partei, durch Erwürgung des Parteigedankens, durch Desorganisation der proletarischen Avantgarde nicht allein innerhalb der Sowjet- Union, sondern auch in der ganzen Welf; eine durch und durch opportunistische Fraktion, die im Laufe des letzten Jahres mit sich schleppte die Tschiankaischet, Fun Yui Sun, Purcell , Hick, Ben Tillet, Kuusinen, Smeral( Lärm), Peper, Heinz Neumann , Martinow, Kondratjem und Urspalow.
Petromsti: Eine empörende Rede, eine menschemistische Rede einfach schrecklich!
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Strypnit: Was für Gemeinheiten reden Sie, Trotti. Trohki:
Das war der Grund, weshalb Lenin die Bedeu tung seines Rücktritte von der Arbeit abwägend, der Partei noch den letzten Ret erteilt hat: Nehmt Stalin weg, der die Partei zur Spaltung und Ver. nichtung führt.
Stepanowo Storzow: Alte Berleumdungen.
Talberg: Auch Du Schmäherhans! Du Prahlhans! Rufe: Schmach!
Strypait: So weit ist es gekommen. Welch eine Gemeinheit! ( Rufe: Lüge.)
mod nor
Petrowski: Sie verächtlicher Menschemit. Kalinin : Kleinbürger, Radikaler.( Eine Stimme: Martow!) Nachdem Trohli die sozialen Elemente charakterisiert hat, die Stalin um sich im Kampfe gegen die Opposition vereinigt hat,
spridt er:
Entscheidend ist nicht der Bidzadurs, sondern die grundfägliche politische Linie, entscheidend ist die Wahl der soziale Stüße, die die Partei hat. Man kann nicht einerseits mit einer Hand die Arbeiterzellen würgen und andererseits gegen den Kuladen vorstoßen wollen. Eines ist mit dem anderen unvereinbar. ( Lärm, Pfeifen.)
Rufe: Totengräber der Revolution! Schmach! Runter! Runter mit diesem Gewürm! Nieder mit dem Renegaten!
Trohki spricht weiter, aber seine Borte gehen im Lärm unter. Mit den Rufen Runter" vermischt sich lautes Pfeifen. Der Borsigende schwingt vergeblich seine Glocke und unterbricht die Sitzung. Genosse Trokki setzt aber seine Rede fort. Die Mitglieder des Plenums erheben sich von ihren Plähen und verlassen den Saal.
Mostau, 7. November.
Im Mittelpunkt der Feier des 10. Jahrestages der Begründung der Sowjetherrschaft stand die Veranstaltung auf dem Roten Blaz. Vom frühen Morgen an zogen aus den Fabrikvierteln Büge von Demonstranten, die insgesamt auf über eine Million geschätzt werden, auf den Roten Platz . Auf der Tribüne des LeninMausoleums versammelten sich die Mitglieder der Regierung, des Zentralkomitees der fommunistischen Partei, des revolutionären Kriegsrats und des Präfidiums des Zentralrates der Sowjetgewert. Rich- schaften. 3u beiden Seiten des Mausoleums gruppierten sich die Mitglieder des diplomatischen Korps und Hunderte von Delegierten aus dem Auslande. Die Parade der Roten Armee unter dem Strypuit: Wozu hört man ihn überhaupt an. Das ist ja nichts Kommando Boroschiloffs nahm Kalinin ab. Nach ihm sprachen anderes als ein Geschimpfe auf das Zentralkomitee. Bucharin im Namen des Zentralfomitees der Kommunistischen Golofchtschefin: Er tröstet sich selbst. Partei und Gallacher namens der Kommunistischen InternatioTrohti: Was bedeutet diese Furcht vor der Plattform. Es nale. Die Umzüge mit Mufittapellen, Bannern, Blafaten und Allegorien dauerten bis zum Eintritt der Dunkelheit. ift flar:
Solch eine Fraktion kann uns im Zentralfomitee felbst einen Monat vor dem Parteifongreß nicht dulden. Dafür haben wir Verständnis. Unsere Plattform hat man versteckt. tiger gesagt, man hat sie zu versteden versucht.( Lärm.) Babuschkin: Euch muß man verstecken.
Die Furcht vor der Plattform bedeutet nichts anderes, als die Furcht vor den Massen. Wir haben am 8. September erklärt, daß wir unsere Plattform allen Verboten zuwider zur Kenntnis der Partei bringen werden. Wir haben es getan. Wir werden unsere Arbeit zu Ende führen.
Die Genossen Mratschkowski, Fischifem und die übrigen Berhafteten, die unsere Plattform gebrudt und perbeitet haben, handelten und handeln vollkommen solidarisch
Sturm auf das Sowjetkonsulat in Schanghai . Schanghai , 7. November.
Ein ernster 3mischenfall, der den Tod von mehreren Personen zur Folge hatte, ereignete fich am Montag im Zusammen hang mit der im russischen Konsulat veranstalteten Revolutionsfeier. Etwa 300 Weißrussen stürmten das Konsulat und drangen in das Gebäude ein. Aus dem Konjulat wurde gefeuert und zwei Bersonen, darunter eine Frau, getötet und fünf verwundet.
Die Rechtsparteien sind natürlich von diesem gemeinsamen Kampf der republikanischen Parteien sehr unangenehm berührt. Ihre Bersammlungen finden größtenteils unter Ausschluß der Deffentlichkeit statt. Die Splitterparteien, wie Nationalsozialisten, Wirtschaftspartei und Evangelische Boltsgemeinschaft haben, da sie feinen Wahlvorschlag zustande brachten, Stimmenthaltung protlamiert. Auch die Kommunisten, die sich untereinander eifrig bekämpfen, sind nur wenig aftiv. Ihre schüchternen Störungsversuche in den Wahlkundgebungen des Reichsbanners wurden ohne Mühe unterdrückt.
Die unbelehrbaren partikularisten.
Bayern droht mit einer füddeutschen Fronde. München , 7. November. ( Eigenbericht.)
Der preußische Kultusminister Dr. Becker hat sich dieser Tage in der Hochschule für Politik in Berlin in einem Vortrag für den Einheitsstaat ausgesprochen. Das Organ des bayerischen Ministerpräsidenten, die Bayerische Boltspartei- korrespondenz", nimmt dazu am Monatg in einem bemerkenswert scharf gehaltenen Artikel Stellung, in dem es u. a. heißt:
Dr. Becker befindet sich in einem groben Jrrium, wenn er meint, Bayern würde schon mitmachen. Bayern wird nicht mitmachen, wird niemals mitmachen und wird sich auch nicht zwingen lassen. Darüber soll man sich endlich einmal klar sein. Die deutsche Politif fcheint uns sehr verhängnisvoll zu sein, die Bayern überhaupt erst vor entscheidende Fragen stellt, ob es mitmachen lann oder nicht. Man fönnte Enttäuschungen erleben. Wir warnen! Und wie es in Bayern ist, so ist es auch in Württemberg und Baden. Man unterschätze die immer lauter werdenden Stimmen cus dem schwäbischen und dem badischen Lande nicht, die vor dem Beginnen warnen, den Süddeutschen verpreußen zu wollen. Wir wollen feine Gespenster an die Wand malen, aber es gibt ein einheitliches deutsches Gefühl vom Rhein bis nach Wien ."
Parfer Gilbert nicht zufrieden.
Mündliche Replif an Köhler.
Bon unterrichteter Seite wird dem„ So3. Pressedienst"
mitgeteilt, daß der Reparationsagent parter Gilbert die Alatwort der deutschen Reichsregierung auf ein Memorandum als völlig unbefriedigend betrachtet. Seine Bedenken über die Entwicklung der deutschen Finanz- und Wirtschaftsverhältnisse feien durch das Schreiben des Reichsfinanzministers nicht im geringsten gegenstandsios geworden.
Eine Fortjehung des Briefwechsels ist von dem Reparations agenten froßdem nicht beabsichtigt. Parker Gilbert will feine Anficht über die Antwort auf sein memorandum dem Reichsfinanzmini schon in allernächster Zeit mündlich vortragen.
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Reichsgericht gegen Reichsbanner.
Eine verworfene Revision.
Leipzig , 7. November. ( Eigenbericht.)
In Wilhelmsburg fam es am Borabend des Volksent scheids zur Fürftenabfindung zu Zusammenstößen zwischen Stahlhelmern und Reichsbannerleuten. Dabei wurden zwei Reichsbannerleute durch Messerstiche erheblich verlegt. Aber das Gericht ging nicht etwa gegen den völkischen Messerhelten vor, sondern verurteilte die Reichsbannerleute wegen Belästigung und Nötigung zu hohen Geldstrafen. Gegen dieses Urteil des Land gerichts Stade vom 2. Februar 1927 legten die Reichsbannerleute
Revision ein.
Der 3. Straffenat des Reichsgerichts beschäftigte fich ant Montag mit der Sache, kam aber trotz des fiaren und den Stahlhemmann belastenden Tatbestandes zur Verwerfung der
Revision.
Das Offiziers Hehblatt beschlagnahmt!
Auf Grund des Republiffhußgefehes.
Gestern, Montag früh, ist auf Anordnung des Amtsgerichts Berlin- Mitte die Nr. 43 der 3eitsgrift des National= verbandes Deutscher Offiziere Deutsche Treue" wegen Verstoßes gegen das Gefeß, zum Schuße der Republit beschlagnahmt worden. Der Berstoß ist in einem Treulose" überschriebenen Ziufsatz enthalten, der sich mit der Staatsumwälzung am 9. November befaßt und in dem es heißt: Eine durch Berbrechen, Rechtsbruch, Empörung und Verrat, durch Revolution und Usurpation entstandene Staatsordnung und die von einer solchen defretierte und oftronierte Weimarer Verfassung ents behrt jeder wirklichen Rechtsgrundlage und fann teaser auch teine neue Staatsordnung schaffen."
Zuversichtliche Stimmung in Polen .
Auch für die deutsch - polnischen Verhandlungen.
Wie von maßgebender polnischer Seite mitgeteilt wird, begrüßt man die Wiederaufnahme der polnisch- deutschen Wirtschaftsverhandlungen in Polen außerordentlich, ba Bolen seine Hauptaufgabe nunmehr unter anderem auch im Wiederaufbau seiner Wirtschaft und feiner Finanzen sieht. Borläufig stede man zwar noch ganz in den Vorbereitungen zu den Verhandlungen, aber es liege fein Grund vor, bei beiderseitigem guten Willen an dem fünftigen Erfolge zu zweifeln.
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Wie weiter in offiziellen Kreisen mit Genugtuung festgestellt wird, hätten sich die polnisch russischen Beziehungen bedeutend gebessert. Bolen dente nicht daran, sich für fremde Interessen in eine agressive Front gegen Sowjetrußland hineindrängen zu lassen. Was die Gerüchte über ein deutschrussisches Zusammengehen anbetrifft, so wiffe man, daß sie übertrieben seien und man beunruhige sich darüber in Warschau nicht. Für Polen sei die litauische Fittion eines litauisch polnischer Kriegszustandes auf die Dauer unerträglich. Man müsse verlangen, daß Litauen davon abgehe. Uebrigens werde Polen die Aufrollr der Wilna - Frage in Genf nicht zulassen.
bo