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Konflikt in der Metallindustrie.

Morgen Streifabstimmung der Eisenformer.

Eine außerordentliche Funktionärfonferenz der in den BBMI.­Betrieben beschäftigten Eisenformer nahm Mittwochabend zu der Ablehnung der Lohnforderungen durch den Verband Berliner Me­tallindustrieller Stellung. Die Funktionäre waren sehr empört darüber, daß der VBMI. jede Lohnerhöhung glatt abgelehnt hat, trotzdem in seinen Betrieben eine außerge­wöhnlich gute Ronjunttur herrscht.

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Kampf um die Angestelltenversicherung.

Kundgebungen des ZDA.

Am Dienstag fanden weitere Rundgebungen der Ortsgruppe Groß- Berlin des Zentralverbandes der Angestellten statt, die wiederum einen außerordentlich guten Besuch aufzu weisen hatten.

der BBMI3. in den Verhandlungen ausdrücklich erklärt hat, daß In Charlottenburg und in Often Lichtenberg die Löhne der Former hoch genug jelen und er jede sprachen Reichstagsabgeordneter Hoch, Landtagsabgeordneter allgemeine Lohnerhöhung strikte abgelehnt hat, ist die Differenz Meier, Stadtverordneter Bubliß und Sekretär Eschbach zwischen den Auffassungen beider Parteien so groß geworden, daß über die Bedeutung der Wahlen. Die zahlreich versammelten Ange ihre Ueberbrückung faum noch möglich und daher der Streit un­vermeidlich erscheint. Auf jeden Fall wird der Metallarbeiterverſtellten bekundeten durch ihren Beifall ihre Zustimmung zu den Aus Metallarbeiterverführungen der Redner und damit zu den Forderungen des AF­band die letzten Verhandlungsmöglichkeiten wahrnehmen, bevor er Bundes. Auch hier wurden die Vorträge mit Gesängen von Arbeiter. zum letzten gewerkschaftlichen Kampfmittel greift. Sängerchören umrahmt.

Die Versammlung beschloß nach längerer Diskussion, morgen, Freitag, in allen Berliner Eifengießereien eine Urabftimmung Der BBMJ. will feinen Tarifvertrag. durchzuführen, in der über die Frage Streit oder Arbeit entschieden werden soll. Es wurde weiter beschlossen, am Donnerstag abend Wie die BS.- Korrespondenz" mitteilt, hat es der Berband Ber­ liner Metallindustrieller abgelehnt, eine fleine Berhand: überall Betriebsversammlungen einzuberufen, in denen über das liner Metallindustrieller abgelehnt, eine fleine Berhand­Berhandlungsergebnis berichtet werden soll. Trogdem die Funktioungstommiffion zu bilden, die gemeinsam mit einer näre es ablehnten, den Schlichtungsausschuß anzurufen, erklärte mission unter dem Corsiz des Gewerberats Körner Borschläge aus näre es ablehnten, den Schlichtungsausschuß anzurufen, erflärte gleidh ſtarten, aus Bertretern des Metallfartells bestehenden Kom­Genoffe Koch vom Metallarbeiterverband, daß die Organisation arbeiten sollte, auf deren Grundlage erneut über einen Tarifabschluß entsprechend den statutarischen Bestimmungen die amtlichen Schlich für die Facharbeiter der Berliner Metallindustrie tungsinstanzen nicht übergehen fann und alle Verhandlungsmög verhandelt werden follte. lichkeiten erschöpfen muß, bevor die Arbeit niedergelegt wird.

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Die Organisation wird dieser Erklärung ihres Vertreters ent sprechend auch handeln. Es ist daher zu erwarten, daß in den nächsten Tagen vor dem Schlichtungsausschuß Groß- Berlin der Kon­flikt der Eisenformer aus den BVMI.- Betrieben zur Berhandlung

fommt.

Ob es dort zu einer Einigung oder zu einem Schiedsspruch kommt, der von beiden Parteien angenommen wird, erscheint nach der gegenwärtigen Sachlage mehr als unwahrscheinlich. Nachdem

In einer öffentlichen Bersammlung des A- Ortstartells Potsdam sprach Sekretär Swolinsky von 3d2. und hielt scharfe Abrechnung mit den bürgerlichen Verbänden, vor allem dem Deutschnationalen Handlungsgehilfen- Verband. Ein Vertreter des seines Verbandes zu begründen, was allerdings auf allseitigen Wider­Gewerkschaftsbundes der Angestellten verfuchte die Stellungnahme spruch in der Bersammlung sticß.

Alle Veranstaltungen waren von einer feitenen Begeisterung ge­tragen, die sicherlich die beste Borbedeutung für die am Sonntag stattfindende Wahl sein dürfte. lubed moll

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Was in Amerifa möglich ist.

Der Metallarbeiterverband hatte sich zur Bildung einer solchen Kommission bereit ertlärt und auch bereits die Teilnehmer bestimmt. Obwohl dem Metallarbeiterverband bis heute mittag von der Ablehnung des BBMI. nichts befannt war, zweifeln wir nicht an der Richtigkeit dieser BS.- Meldung. Sie bestätigt ein­deutig, was wir wiederholt betont haben, daß es dem Verband Ber­deutig, was wir wiederholt betont haben, daß es dem Berband Ber - 3n Deutschland passiert das nicht. liner Metallindustrieller mit den Tarifverhandlungen nicht ernst mar. Seine angebliche grundsägliche" Bereitwillig feit zu einem solchen Tarifabschluß war nichts als eine faule Aus rede. Man wird nach dieser Komödie in Zukunft irgendwelchen Grundsatzerklärungen des BBMI. feine Bedeutung beimeffen können. Der BBMI. hat sich als Tarifgegner entpuppt.

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( IBG.) Der Direktor für öffentliche Arbeiten und Bauten der Vereinigten Staaten teilte laut American Federationist" den Unternehmern einer Brücke, die im Auftrag der Regierung gebaut wird, fürzlich mit, daß Ueberschreitungen des At­stundentages mit einer Buße von 5 Dollar für jeden mehr als acht Stunden beschäftigten Arbeiter bestraft wird, wobei die Summe von dem Geld abzuziehen ist, das die Regierung diesen Unternehmern schuldet.

Die friedlichen" Bigarrenfabrikanten. worden ist," gab die Bezirksgruppe des Rb3. ihren Mitgliedern bis sie die ftritte Einhaltung des Achtſtundentages bei staat.

Sie suchen den Spieß umzudrehen. Der Reichsverband der Zigarrenhersteller ftügte sich bei seinen Aussperrungsbeschluß auf wilde Streits der Arbeiter. Wie es aber mit diesen ,, wilden Streits" in Wirklichkeit bestellt ist, er­gibt sich deutlich aus dem Beispiel der Firma Dathmann, Bernhalm u. Schmidt in Leipzig . Diese Firma richtete am 7. Oftober an ihren Betriebsrat folgendes Schreiben:

,, Nachdem die Sortierer, Kistenmacher und Fertigmacher be­schlossen haben, morgen in den Streit zu treten, sehen wir uns als Abwehrmaßnahme veranlaßt, der übrigen Belegschaft unserer Firma für den nächsten Freitag zu tündigen."

Bevor also die Arbeit eingestellt worden war, wurde der Ar­Wenige Stunden bevor die Vertreter des Reichsverbandes mit den Bertretern des Deutschen Tabalarbeiterverbandes zusammen famen, angeblich, um mit ihnen über eine friedliche Beilegung der Bewegung zu verhandeln, waren die Herren mit ihrem Großen Ausschuß versammelt. Die Süddeutsche Tabatarbeiterzeitung" be­richtet darüber:

Der Große Ausschuß des R. d. 3., in dem sämtliche Bezirks­gruppen vertreten find, faßte in feiner am 26. Ottober 1927 in Berlin , Hotel Russischer Hof", stattgefundenen Tagung einstimmig folgende Entschließung:

Dem Beschluß der Tariffommission, die Gesamtaussperrung zum 12. November 1927 zu verfügen, wird in vollem Umfange zu­geftimmt. Nachdem die tarifwidrig streifenden Arbeiter die Arbeit trog aller Bemühungen nicht wieder aufgenommen haben und im Gegenteil an pielen Stellen im Reich in auffallend gleichmäßiger Weise weitere Forderungen gestellt werden, bleibt zur Berteidigung des Tarifvertrags fein anderes Mittel übrig. Da es sich um eine Entscheidung handelt, die auf Jahre hinaus von grundsäglicher Bedeutung ist, fordert der Große Aus­chuß von allen Mitgliedern, mit aller Energie die beschlossenen Maßnahmen durchzuführen. Er beauftragt gleichzeitig den Vor­stand, unter fchärfster Durchführung aller ihm fagungsmäßig zu Gebote stehenden Mittel im gleichen Sinne zu wirfen."

Rann man noch friedlicher" in Vergleichsverhandlungen ein­treten?

Berlegenheiten der Aussperrer.

Das erwähnte Organ der Fabrikanten gab am 6. November einen Situationsbericht, der für fagen wir die Naivität dieser Unternehmer charakteristisch ist.

folgende Anweisung:

Die amerikanische Arbeiterbewegung führte einen langen Kampf, lichen Arbeiten zu erwirten vermochte. Nach verschiedenen unpraktischen Maßnahmen gelangte jedoch im Jahre 1912 ein Gesetz zur Annahme, das die Festlegung des Achtstundentages in den von ber Regierung abgeschloffenen Kontrakten vorschreibt. Daß dem Ar- Gesez allgemein nachgelebt wird, ist natürlich zu einem großen Teil auch darauf zurückzuführen, daß sich der Achtstundentag in den Vereinigten Staaten auch auf anderen Gebieten allgemein eingebürgert hat.

,, Wenn einer unserer Mitgliedsfirmen dasselbe paffiert, bitten wir, uns das fofort zu melden. zu fragen, warum f beit niederlegen. Wenn darauf die Antwort erteilt wird, daß das Wir bitten weiter, die Arbeiter zu fragen, warum sie die auf Veranlassung des Deutschen Zabalarbeiter verbandes geschieht, bitten wir, uns die Namen der Ar­beiter mit genauer Adresse mitzuteilen, die diese Be hauptung machen."

Daraus ergibt sich die Absicht, dem Deutschen Tabatarbeiter. verband aus den Antworten der Arbeiter einen Strid zu drehen. In einem Schreiben an den Verband hat sich der Rd3. Schaden­erfaßtlagen vorbehalten. Haben die Aussperrer im Ernst ge­glaubt, die Zigarrenarbeiter würden die Kündigungen zur Aus­Iperrung ruhig hinnehmen, alle notwendigen Arbeiten fertig machen und sich dann auf die Straße jezen laffen? Dann hätten sie die Geduld ihrer Arbeiter ebenso start überschäßt wie sie deren gewerkschaftliche Schulung überschäßten. sid dome

Die Herren haben den Kampf, den sie gewollt haben, mit allen Verlegenheiten", die sie noch erfahren werden, wer derart leichtfertig mit dem Feuer spielt, barf sich nicht wundern, wenn er sich dabei die Finger verbrennt.

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,, Seit unserem legten Berichte find noch weiter in verschiedenen Bezirken und an mehreren Orten die Arbeiter in den Ausstand ge= treten. Indessen erfolgt die Niederlegung der Arbeit so unregel­mäßig, daß es schwer ist, eine planmäßige Organisation des Aus standes zu erkennen, mit Ausnahme eines allerdings recht schwer­wiegenden Faktums. In den weitaus meisten Fällen verblieben die bei der Herstellung der Zigarren tätigen Arbeiter( nach der Kündi gung zum Zwecke der Aussperrung". D. Red.) bei ihrer Beschäfti gung, wogegen aber die Sortierer, Ristenmacher und Betleber ihre Arbett eingestellt haben. Während also in der Auswahl ber bestreiften Betriebe bzw. Firmen eine ſyſte mattiche Anordnung faum erkennbar ist, verrät die Auswahl der Blumenspenden streifenden Arbeitsfategorien( n a dy dem Aussperrungsbeschluß. Die Red.) offenkundig und flar eine wohldurchdachte Methode, welche verhindert, die Ware in den Berbrauch überzuleiten. Der Bigarren­hersteller ist infolge diefer Anordnung der Möglichkeit be­raubt, die Bigarren an die Kundschaft abzu Tiefern; es entgeht ihm also nicht nur die Gelegenheit, die in der halbfertigen Ware investierten Mittel wieder hereinzubekommen, fon dern er muß das Lager in dieser Ware nolens volens bis zum Ablauf der Kündigungsfrist weiter anwachsen lassen, da es ihm verwehrt ist, die fristlose Niederlegung der Badstubenarbelt durch eine fristloje Einstellung der Bigarrenanfertigung zu paralysieren. Die Ber legenheiten, die einem sehr großen Teil der Herstellungs­betriebe aus einer jo erzwungenen Festlegung der Betriebsmittel erwachsen, fann nur derjenige in ihrer vollen Auswirkung schäßen, der einen Einblick in die überaus gespannte finanzielle Situation hat, welche in der Zigarrenindustrie gar häufig anzutreffen ift...."

Also nicht etwa die Generalaussperrung der Aussperrer, sondern die Gegenmehr der Ausgesperrten soll an den Berlegenheiten schuld sein, in die sich die Unternehmer gebracht haben!

Sie drohen mit Schadenersatzklagen.

Die Pfiffigkeit der Unternehmer geht aber noch weiter. Sie Derjuchen, der Organisation threr Arbeiter, bem Deutschen Tabatarbeiterverband, nicht nur bie Schuld zuzu­chieben für ihren mahnmißigen Generalaussperrungsbeschluß, sie suchen dem Berband auch juristisch beizukommen.

Weil die Kündigungen zum 3mede der Aussperrung" nadh thren Feststellungen fast burchweg mit der fofortigen Arbeits nieberlegung burch die Sortierer und Fertigmacher beantwortet

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Konstantinopel , 9. November .( Eigenbericht.) Die Polizei hat das Bureau der Vereinigung zur Hebung der Lage der Arbeiterschaft geschlossen. Generalsekretär Sabri Effendi und zwei Borstandsmitglieder, Ferid und Derwisch Pascha find in Untersuchungshaft. Obwohl die bisherigen Ermittlungen tein belastendes Material ergeben haben, sind sämtliche Bezirksverbände der Bereinigung aufgelöst worden!

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