habe. Gleichzeitig wurden in die Sowjetpresse Nachrichten lanciert, Die geeignet waren, Birk vor seinen Vorgesetzten zu kompromittieren. Zwischen Kurst und Birt begann ein Kampf. Auf der Seite des ersteren stand der estländische Generalstab. Der Kampf wurde geschürt durch von der Gẞll. ausgestreute Gerüchte über Birks angeb liche geheime Ronferenzen mit Tschitscherin. Das sowjetrussische Außentommiffariat dementierte diese Gerüchte in einer äußerst verdächtigen Weise. Der Dezernent für baltische Staaten, Luganowski, suchte auffallend oft zusammenfünfte mit Birt. Dann teilte die Spigelabteilung eines Tages Kurst mit, daß Birk
Verhandlungen über seinen Uebergang in den Dienst des Außentommiffariats
führe. Der Attaché verlangte in Reval die Berhaftung Birks führe. Der Attaché verlangte in Reval die Berhaftung Birks und seine lebergabe an das Gericht. Andererseits wurde wieder Birk durch die GPU. von Kursts Maßnahmen gegen ihn in kennt nis gesetzt, und es wurde ihm zu verstehen gegeben, daß seinem
Leben Gefahr drohe.
Die Berichte des Militärattachés nach Reval , die Zeitungsnotizen, die Differenzen zwischen den verschiedenen Mitgliedern der estnischen Gesandtschaft und Birt führten dazu, daß man in Reval gegen diesen mißtrauisch wurde. Man trug sich mit dem Gedanken, ihn seines Postens, den er bereits vier Jahre innehatte, zu entheben, beschloß jedoch, ihn zuerst persönlich anzuhören, zu melchem Zwecke er nach Reval eingeladen wurde. Am 28. Mai 1926 wurde ihm vorgeschrieben, sofort nach Repal zu kommen. Er wollte dem Befehl Folge leisten, doch gelang es Luganowski, ihn zu überreden, in Moskau zu bleiben. Birk beschloß, sich nach Südfrankreich zu begeben, besorgte sich ein türkisches und ein französisches Visum und verließ, ohne Abschied zu nehmen, am 20. Juni das Gesandtschaftsgebäude. Als er sich darauf am selben Tage im Außenfommiffariat zweds Rücksprache befand, merkte er, daß man die Absicht habe, ihn zu verhaften, und benutzte einen unbewachten Augenblid, um zu verschwinden.
Er fuhr nach Leningrad , wo er am 31. Juni sich mit dem estländischen Bizekonsul Kanger in Verbindung setzte. Mit dessen Hilfe versuchte er nun, Rußland über die finnische Grenze zu verlaffen. Als Birt und Ranger sich an der Grenzstation Bjeloostrow im Büfett befanden und letzterer sich für kurze Zeit entfernt hatte, wurde
Birk plöglich von Abgesandten der GPU. gepadt,
in ein Auto gefeßt und in einen Vorort von Leningrad gebracht. Am selben Tage erschien bei ihm, der Dezernent für baltijde Staaten am Außenkommissariat, Luganowski, und verlangte von ihm einen Brief, aus dem hervorgehen sollte, daß er frei. willig in Rußland geblieben fei.com stol onu g бли
Aus Leningrad wurde Birt nach Mostau gebracht und hier unter Bewachung der GPU. gehalten. Unter dem seelischen Druck, der auf ihn ausgeübt wurde, willigte Birk ein, die beiden Schriftftüde aufzusehen, die später mit einigen Aenderungen in der Jswestija" erschienen. Unter anderem war bei ihm auch der russische Gesandte in Reval , Petrowski, erschienen, der ihm von der äußerst schwierigen Lage erzählte. in die seine Familie geraten sei. Nachdem Birk noch ein Interview an die Presse gegeben hatte, wurde ihm von dem Mitglied des Kollegiums des Außenministeriums, Aralow, mitgeteilt, daß er zwar nicht ins Ausland gelaffen würde, jedoch in die Krim fahren dürfe.
Am 20. September fuhr Birt in die Krim und von dort nach Tiflis . Auf der Station Prochladnaja traf er
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zufällig mit dem finnländischen Gesandten Hadzell zusammen, dem er über seine Lage Mitteilung machte. Am 4. Ottober wurde er darauf verhaftet übrigens befand er sich die ganze Zeit unter Bewachung der GPU. und nach Woronesch transportiert. Er schickte von hier aus einen Brief an Litwinow und begann einen Hungerstreit. Erst am 24. Januar wurde er nady Mostau zurückgebracht und hier in einem Hotel einquartiert. Nach wie vor befand er sich unter Bewachung. Birk trug fich aber unablässig mit dem Gedanken der Flucht. Sie gelang ihm auch wirklich am 4. März dieses Jahres, als er fich in Bewachung eines Agenten der GPU , auf dem Spaziergang befand.
Er sprang auf eine vorüberfahrende Elektrische, verließ sie bald darauf und erschien nachts vollkommen durchmäßt in der norwegischen Gesandtschaft.
Diese setzte sich mit der est nischen Gesandtschaft in Verbindung, und so wurde es schließlich ermöglicht, daß Birt nach Estland zurückging, um hier vor Gericht zu erscheinen.
In der Affäre Birt spielt auch seine Freundin, eine gewisse era, eine Rolle. Man hatte sie auf Birts Wunsch zu ihm fommen lassen, sie durfte auch die ganze Zeit bei ihm sein und ihn begleiten; sie wurde aber, als sie gegen Birks Verhaftung protestierte,
geftect.
in das Gefängnis der GPU
Dies in großen Zügen der Fall Birt. Es wird behauptet, daß er jetzt nach seinem Freispruch ins Ausland zu gehen beabsichtige, um hier seine Memoiren zu schreiben. Man dürfte auf fie gespannt sein.
Ein Geständnis.
Die Hitler - Partei betennt sich zu Mordbuben. Wir lefen im Organ der Hitler- Bewegung, dem„, Bölkischen Beobachter", die folgende parteiamtliche Rundgebung: " Scheidemann- Attentäter.
Zwei ehemalige Mitglieder der NSDA P., welche an dem angeblichen Attentat gegen Bhilipp Scheide mann, mit der immer noch unverdorrten Hand, beteiligt waren, wurden nunmehr nach Abbüßung einer fünfjährigen(!) 3uchthausstrafe aus dem Zuchthause der neudeutschen Republit entlaffen. Die Beiden liegen arbeitslos auf der Straße. Es ist Pflicht aller Parteigenossen, zu versuchen, den Beiden Arbeit zu vermitteln, oder, wo angängig, Arbeit im eigenen Betrieb zu geben. Es handelt sich um einen gelernten Kaufmann und um einen Landarbeiter. Arbeitsangebote find an die Gauleitung des Gaues Ruhr, Elberfeld , Alsenstraße 27, zu richten.
NSDAP , Reichsleitung München ."
Ein offenes Befenntnis und eine Solidaritätserklärung mit den Mordbuben Sustert und Dehlschläger, die den Genossen Scheidemann heimtüdisch mit Blausäure ermorden wollten.
Diese Mörderpartei ist in Bayern amtlich geduldet und begünstigt worden, bis sie offen putschte!
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eine offenkundige Senkung des Lohnniveaus.
Die Plattform der russischen Opposition, die im Verlage| Die Arbeitslosen fallen direkt oder indirekt dem Budget des Arbeiters der Fahne des Kommunismus" erschienen ist, ist mit ihren zu Lasten. Das Budget wird angegriffen durch den schnell wachsenTatsachenfeststellungen über die Lage in Rußland ein er den Konsum von Spirituofen. Das Ergebnis ist namentschütterndes Dokument. Man vermeint lich in den Abfäßen über die Lage der Landarbeiter die Feststellungen über die menschenunwürdige Lage der Arbeiter die sich in englischen Blaubüchern um die Mitte des vorigen zur Zeit des wilden, aufstrebenden Kapitalismus zu lesen, Jahrhunderts und bei Marr finden. Jahrhunderts und bei Marr finden.
Wir geben aus dieser Plattform die folgenden Fest stellungen über die Lage der Arbeiterschaft wieder: „ Die Wiederherstellungsperiode gab eine ziemlich rasche Era höhung des Lohnes bis zum Herbst 1925. Die bedeutende Senkung, welche im Jahre 1926 begann, wurde erst im Anfang 1927 überwunden. Der Monatslohn in den ersten zwei Vierteljahren des Wirtschaftsjahres 1926 auf 1927 bildete durchschnittlich in der großen Industrie, gerechnet in Mostauer Rubel, 30 Rubel 67 Hopefen( rund 60 Mark im Monat) und 30 Rubel 33 Kopeten gegen 29 Rubel 68 Ropeken im Herbst 1925. Im dritten Quartal betrug der Reallohn nach vorläufigen Berechnungen 31 Rubel 62 Kopeten. So blieb der Reallohn im jetzigen Jahr ungefähr auf dem Niveau des
Herbstes 1925.
Selbstverständlich ist der Reallohn und das allgemeine materielle Niveau der einzelnen Arbeiterkategorien und der einzelnen Bezirke, vor allem der Hauptstädte Mostau und Lenin grad zweifellos höher als das genannte mittlere Niveau; aber andererseits ist das mittlere Niveau sehr breiter Arbeiterschichten bedeutend niedriger als selbst diese mittleren Zahlen.
In realen Rubeln ist das Ausgaben budget einer Die ErArbeiterfamilie feit 1924/25 fleiner geworden. höhung der Miele zwingt, einen Teil des Wohnraumes zu vermieten.
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Im Jahre 1926 ging eine offenfundige Verschlechterung des Berallen Gebieten vor sich. Bei den ungelernten Arbeitern bildete im hältnisses des Cohnes der Arbeiterin zu dem des Arbeiters auf faft
März 1926 in den verschiedenen Industriegebieten der Lohn der Frauen 51,8 Proz. bis 61,7 Proz. des Cohnes der Männer. Es werden nicht die notwendigen Maßnahmen zur Erleichterung der Arbeitsbedingungen der Frauen auf solchen Gebieten ergriffen wie Torfindustrie, Lade und Entladearbeiten usw.
Nur 20 Proz. der Landarbeiter sind durch die Gewerkschaften crfaßt. Die Registrierung der Cohnverträge, die durch die Bank flavenmäßig sind, ist kaum eingeleitet. Der Lohn der Landarbeiter ist für gewöhnlich niedriger als das staatliche Minimum und zwar häufig fogar in Sowjetwirtschaften.
Der Reallohn beträgt im Durchschnitt nicht mehr als 63 Proz. des Borkriegslohnes.
Der Arbeitstag beträgt felten weniger als zehn Stunden, in der Mehrzahl der Fälle aber ist er faktisch nicht beschränkt. Der Lohn wird unregelmäßig ausgezahlt mit außerordentlichen Verspätungen. Die außerordentlich schwere Lage der Arbeiterschaft ist nicht nur ein Ergebnis der Schwierigkeiten des sozialistischen Aufbaues in einem rückständigen Bauernlande, sondern auch eine unbestreitbare Folge eines falschen Kurses, der in der Praxis, in der Wirklichkeit, im Leben, seine Hauptaufmerksamkeit den oberen Schichten des Dorfes, feineswegs aber seinen unteren Schichten widmet."
Dieser Ausschnitt sagt den deutschen Arbeitern mehr, als hundert Reden sogenannter Arbeiterdelegationen.
40% Beitragserhöhung ohne Rentenerhöhung
Was der Hauptausschuß in der Angestelltenversicherung durchführen will.
Die letzten Schleier sind gefallen. Es fann nicht mehr geleugnet| Angestelltenversicherung bedeutet jedoch nicht nur gewaltige Steige werden, wohin der unter Führung des Deutschnationalen rung der Beiträge ohne Rentenerhöhung, Handlungsgehilfenverbandes stehende Hauptausfie verhindert auch auf alle Zeiten den sozialen Ausbau der schuß die Angestelltenversicherung bringen will. Im Befiz des Angestelltenversicherung. AfA- Bundes befindet sich ein Dokument, dessen Echtheit unbestreitbar ist. Es ist der Bericht über die Sigung der Siebenerfommission des Hauptausschusses vom 20. September d. 3. Der Bericht ist unterzeichnet von Bechly, Vorsteher des Deutschnationalen Handlungsgehilfenverbandes.
Nach diesem Bericht waren anwesend: Reif, Thal, Blau, Nedes, Röffiger, Bösche( GA.), Dr. F. Glaß, Schuckert, Schulze ( BwA.); Brost, Münnich, Dr. Wischer, Bechly( DHV.); Wallbaum ( Reichsverband deutscher Guts- und Forstbeamten); Fischgrafe ( Berband junger Kaufleute, GdA.).
Was erstrebt der Hauptausschuß? Wir zitieren wörtlich:
Wir finden uns mit dem gegenwärtigen System der Mittelaufbringung( Umlageverfahren für den Grundbetrag, Kapitaldedungsverfahren für die Steigerungsbeträge) als Notmaßnahme ab. Unser Ziel ist, wieder zum Anwartschaftsdedungsverfahren zurückzukehren, das wir als die beste Form der Mittelaufbringung
anerkennen.
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Gleich nach Bekanntwerden dieses Dokuments über die Sigung der Siebenerkommiffion des Hauptausschusses wurde ein bekannter Erstattung eines versicherungsBersicherungsmathematiker um mathematischen Gutachtens darüber gebeten, was eine Rückkehr Das Gutzum Anwartschaftsdeckungsverfahren bedeuten würde. achten liegt jetzt vor. Nach den äußerst vorsichtig angestellten verficherungsmathematischen Berechnungen müßten die gegenwärtigen Beiträge um mindestens 40 Proz. erhöht werden, um die Voraussetzungen des Anwartschaftsdedungs. verfahrens zu erfüllen.
Die bescheidenste Berbesserung der gegenwärtigen Leistungen würde bei einer Rückkehr zum Anwartschaftsdeckungsverfahren eine noch größere Beitragssteigerung zur Folge haben. Jetzt wird auch verständlich, warum die Verbände des Hauptausschusses in allen ihren Rundgebungen die Forderungen der freien Angestellten verbände zum Ausbau der Angestelltenversicherung als übertriebene Leistungsforderungen hinstellen, obwohl sich diese Forderungen in äußerst bescheidenen Grenzen halten und troz Leistungserhöhung die Ansammlung eines refpeftablen Vermögens ermöglichen.
Was bedeutet die Rückkehr zum Anwartschaftsdeckungsver fahren? Gewaltige Steigerung der Beiträge ohne Rentenerhöhung. Warum? Weil der Hauptausschuß sich einbildet, daß nur dieses privattapitalistische Versicherungsprinzip Leistungssicherheit bedeutet. Ist das wahr? Wenn der Staat die Pensionsansprüche seiner Beamten Der Hauptausschuß opfert die fozialen Jntereffen der Angestellnach dem Anwartschaftsdeckungsverfahren zu sichern hätte, dann ten einem privatfapitalistischen Versicherungsprinzip. müßten Reserven angesammelt werden, die das gesamte Bolfseinkommen übersteigen würden. Das wäre ein Die Angestellten sollen dauernd hohe Beiträge bezahlen, aber mit Händen zu greifender Unsinn. Deshalb ist es noch feinem, nur niedrige Leistungen erhalten, damit die AngestelltenMilliardenvermögen ansammeln Menschen eingefallen, vom Staat zu verlangen, die Benfionsversicherung ein ansprüche seiner Beamten mit Hilfe des Anwartschaftsdeckungs- fann, das den Unternehmern dann wieder als billige Kredite zufließt. verfahrens zu sichern. Die Erfüllung der Pensionsansprüche ist Wer das verhindern will, wähle freigewerkschaftliche Bertrauensmänner, damit die Bahn frei wird für den sozialen Ausbau auch ohne das Anwartschaftsdedungsverfahren gewährleistet. Eine Rückkehr zum Anwartschaftsdeckungsverfahren in der der Angestelltenversicherung.
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Eine leicht
bracht hat, sondern auch, ob die vielumfämpfte Bortoerhöhung, die Berlin gegen Hugenberg. der Reichstag übrigens noch nicht genehmigt hat, berechtigt war. Herr Dr. Schäßel wird sich auch über das Umstellungs- und Die Deutschnationalen als Städtefeinde. fertige Auskunft des Reichsfinanzministeriums. Verbesserungsprogramm zu äußern haben, das er den Kunden der Reichspost als Kompensation für die schweren Neu3n der Berliner Stadtverordnetenfißung belastungen versprochen hat. Ein Berliner Blatt verrät, daß von nahmen gestern abend Genoffe Dr. Cohmann als Redner der diesen Umstellungen im ganzen noch nicht viel zu spüren war, daß Sozialdemokratischen Fraktion und Oberbürgermeister Dr. Böß aber Bayern , die Heimat des Herrn Schätzel, schon gewiffe Vorscharf Stellung zu den Angriffen der Hugenbergschen Nacht- teile daraus gezogen habe. Hoffentlich kommt Herr Schäßel diesmal ausgabe" gegen die Finanzgebarung der Stadt Berlin . Der Oberbürgermeister teilte mit, daß der Hehartikel auf eine fofort mit der Farbe heraus, so daß sich das von früher bei ihm Auskunft des Pressechefs im Reichsfinanzmini- gewohnte Theater nicht wiederholt. fterium zurückzuführen sei, die ohne jede fachliche Grundlage ge- h geben wurde. Der Oberbürgermeister bedauerte, daß es möglich das Geschrei von draußen. war, durch diesen Artikel die Stadt Berlin und die Selbstverwalfung überhaupt in so bedenklicher Weise bloßzustellen.
Genoffe Dr. Lohmann sprach sich in schärffter Weise gegen die Nachtausgabe" und die hinter ihr stehenden Deutschnationalen aus und bezeichnete den Artikel als eine Denunziation der Finanzgebarung der Stadt bei den Aufsichtsbehörden und beim Reparationsagenten, die geeignet sei, die kreditwürdigkeit der größten deutschen Stadtverwaltung zu fchädigen. Die Deutschnationalen ließen die Urheberschaft an dem Artikel beftreiten; ihre Partei sei nicht städtefeindlich, sondern stehe zu einer vernünftigen Selbstverwaltung"(!).
Herr Schätzel erstattet Bericht. Die Finanzlage der Reichspoft.
Der Herr Reichspostminister Schäßel wird heute in einer vertraulichen Sigung des Berwaltungsrates der Reichspoft über deren Finanzlage Bericht erstatten. Diesem Bericht darf die Oeffentlichkeit mit einer gewissen Spannung entgegensehen, weil er nicht nur zeigen muß, welche betrieblichen und finanziellen Erfolge die Bortoerhöhung der Reichspost ge
Deutschnationale Erfindungen über preußische Beamte.
Die Deutsche Tagesfeitung" ereifert sich nachträglich über die Bersonalpolitit der Breußenregierung, im fpe= ziellen über die Ersetzung des Staatssekretärs Ramm im Landwirtschaftsministerium durch den Regierungspräsidenten von Lüne burg, Genossen Krüger. Sie behauptet, Minister Steiger sei von dem Personalwed jel nicht erbaut:
sid
„ Er hat nämlich mit Herrn Dr. Ramm einen Privatdienstvertrag abgeschlossen, in dessen Verfolg der Staatsfefretär a. D. einige wichtige Referate, wie das der Düngemittel und das der Moor. und Deblandfulur, weiter bearbeitet. Des neuen Staatssekretärs gesinnungs, tüchtige Kräfte reichen also offenbar nicht an die feines Vorgängers im Amte heran."
Dr. Ramm bearbeitet noch einige wenige Sondergebiete, die mit den Aufgaben des Staatssekretärs nicht in Verbindung stehen. Es ist freie Erfindung, daß mit Dr. Ramm ein Privatdienstvertrag abgeschlossen worden sei. Bon Gesinnungstüchtigkeit" follten die Freunde des Herrn v. Keudell beffer nicht reden. Im übrigen verstehen wir den Schmerz, daß es vorbei ist mit dem konservativen Monopol auf die preußische Verwaltung. Daher das Geschrei der außen Befindlichen.