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gierungen, zur bürgerlichen Presse, zu fapitalistischen, eher fann das die deutsche   bürgerliche Bresse, die entweder

Konfortien, ja sogar zur deutschen   Reichswehr   bessere Be­ziehungen unterhalte als zur deutschen   Arbeiterbewe gung, die doch nun einmal in ihrer Masse von der Sozial­demokratie repräsentiert sei. Allerdings fügten wir hinzu, daß dieser anormale Zustand im Wesen des russischen Kom­munismus seine Wurzel habe, denn so lange der ruffifche Kommunismus dabei bleibe, seine Methoden der europä ischen Arbeiterbewegung aufzwingen zu wollen, sei der Kampf gegen die Sozialdemokratie für ihn eine Lebens­notwendigkeit.

Im Berlauf dieser, wie gesagt in der Redaktion des ,, Vorwärts" und unter Barteigenossen geführten Unterhaltung war auch die Sprache darauf gebracht worden, daß die ganze bürgerliche Presse Deutschlands   einschließlich der ultrareat tionären Hugenberg- Bresse in Rußland   zugelassen sei, nur die sozialdemokratische Bresse nicht.

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Dieser in der Redaktion geführten Unterhaltung folgte eine Besprechung in der russischen   Botschaft, über die wir erst unterrichtet wurden, nachdem sie statt gefunden hatte. Insbesondere war in feiner Weise ein Auf­trag erteilt worden, sich nach ,, Bedingungen" zu er kundigen, unter denen ein Vertreter des Vorwärts" in Moskau   zugelassen werden könnte. Abgesehen davon ist uns über den Berlauf dieser Besprechung wortgetreu dasselbe mitgeteilt worden, was ießt Stalin   in Moskau   berichtet hat.

Die Redaktion des Vorwärts" hat dem parteigenössischen Mittelsmann für seine Bemühungen gedankt und ihm zur Weitergabe folgendes erklärt:

aus außenpolitischen oder aus tapitalistisch- geschäftlichen Gründen auf gute Beziehungen zu Moskau   großes Gewicht legt. Darum ist auch der Berliner Lokal- Anzeiger" in Moskau   beliebter als der Borwärts".

Den deutschen   Sozialdemokraten bekommt es nicht gut, wenn sie sich bemühen, die Beziehungen zwischen ihrer Partei und dem russischen   Kommunismus zu bessern. Dann heißt es stets in der kommunistischen   Preise, der russischen   wie der deutschen  , die Sozialdemokratie sehe jezt die Weltrevolution mit Riesenschritten heran nahen, und in ihrer fürchterlichen Angst davor, bitte fie bei den großmächtigen Kommunisten um gutes Wetter. Natürlich können solche Albernheiten uns nicht daran hindern, an der Grundlinie unserer Politik festzuhalten, die Das auf ein besseres Verstehen gerichtet ist. Gesagte genügt aber, um darzutun, daß von russischer Seite bisher alles getan worden ist, um ein solches besseres Verstehen unmöglich zu machen. Solange es den Moskauern nicht genügt, Rußland   zu regieren, solange sie auch uns regieren wollen, wird sich an diesen unleidlichen Zuständen auch kaum etwas ändern lassen. Erst wenn man drüben ein sehen wird, daß unsere Methoden nicht die russischen sind und die russischen nicht sein fönnen, fängt die Möglichkeit des besseren Verstehens an.

Vor dem Ausschluß Trohkis.

Die Zentralfontrollkommission hat den Ausschluß bereits beschlossen.

Das Interesse des Vorwärts" an der Errichtung einer st än­digen Vertretung in Mostau ist unter den gegebenen Umständen Die Zentralkontrollfommission der Kommunisti­nicht allzu groß. Ein ständiger Bertreter in Moskau   müßte entschen Partei der Sowjetunion   hat, wie der Ostexpreß mitteilt, den weder auf die Wünsche der dortigen Regierung weitgehende Rücksicht Ausschluß der Oppositionsführer Trotti, Sinowiew, ehmen oder aber er fönnte in Konflikt mit ihr geraten, was die Radet, Smilga, kamenem und preobraschensti Reibungsflächen zwischen dem russischen   Kommunismus und der aus der Partei beschlossen. Der Beschluß bedarf der Bestätigung des deutschen   Arbeiterbewegung nur vermehren würde. Viel erwünsch 3entralfomitees. nich ter ist die Möglichkeit häufigerer Studienreisen, über die dann nach der Rückkehr ganz unabhängig und objektiv berichtet werden

fann.

3entralfomitees. ſen. Der Beißluh bedarf

Ausschluß aus der Partei bedeutet für die Oppositionsführer den politischen Tod. Eine legale politische Tätigkeit fann nur von Mitgliedern der kommunistischen   Partei ausgeübt werden. Jllegale politische Tätigkeit der Oppositionsführer verstößt nach dem Ausschluß gegen die Sowjetgefehe und zieht automatisch das Eingreifen der GPU., Berhaftungen und Aburteilungen nach sich.

Gegenüber Gerüchten, daß Trohli aus Rußland   entflohen sei, stellt die TU. fest, daß Trotti noch am Sonnabendabend vor dem Großen Theater in Mostau eine öffentliche Ansprache gehalten habe, an deren Fortjehung er schließlich von Polizisten der gehalten habe, an deren Fortjehung er schließlich von Polizisten der GPU.   verhindert wurde. mo apljunied kas

Wenn die russische   Regierung einen Vertreter des Vorwärts" in Mostan zulassen will unter der Bedingung, daß das Blaft Be­weise für sein Wohlverhalten" erbringt, so lehnen wir ein solches Angebotentfchieden ab. Würde die deutsche Regierung die Zulassung eines ausländischen Berichterstatters von ähnlichen Bedingungen" abhängig machen, so würden wir sie des­wegen aufs fchärfste angreifen. Kein anständiges Blatt fann fich Bindungen auferlegen für die Erlaubnis, in einer auslän­dischen Hauptstadt einen korespondenten unterhalten zu dürfen. Der Borwärts" hat das Bestreben, die Zustände und Ereignisse in Ruß­ land   völlig objektiv zu würdigen. Seine Redafilon möchte aber nicht den Eindrud erweden, als wolle sie sich durch Wohlver- Der Expräsident leicht verletzt, seine Begleiter schießen auf halten" die Gunft der Mostaner Regierung und die Zulassung eines Korrespondenten in Moskau   verdienen. Dergleichen lehnt sie rund­weg ab.

Im übrigen hat sich Stalin  , der wahrscheinlich keine Zeit hat, den Borwärts" ſelbſt zu lesen, eine grobe Un wahr- heit aufbinden lassen, wenn er behauptet, wir betrachteten es als unsere Aufgabe, die Sowjetunion   ,, ungeheuerlich zu verleumden". Solange man uns Sozialdemokraten Berräter" ichimpft, weil wir nicht alles so machen wollen, wie es in Rußland   gemacht worden ist, bleibt uns die Pflicht, darauf hinzuweisen. daß auch die russischen Methoden ihre it ar fen Schattenfeiten haben. So lange die deut fchen Kommunisten fortfahren, Rußland   als das Paradies der Arbeiter hinzustellen, bleibt notwendig zu sagen, daß das eine Lüge ift.se

Attentat auf Obregon.s

die Täter.

Merito, 14. Rovember. Als der ehemalige Staatspräsident Obregon sich in einent

Graftwagen nad, der Stierfanfarena begat, murde eine Bombe gegen ihn geschleudert. Die Scheibe des Windfängers wurde zer trümmert und die Glassplitter verlegten den Präsidenten an der Wange. Die Begleiter Obregons, die in zweiten Wagen folgten, gaben auf zwei Personen, die die Bombe geworfen haben sollen, Schüsse ab und verwundeten sie, eine dritte Berson wurde verhaftet. Die Polizei untersucht, ob das Attentat von Verschwö­rern verübt wurde. Obregon blieb vollkommen gelajjen, setzte seine Fahrt nach der Arena fort und wohnte dem Stterkampf bis zum Ende bei. Als Präsident Calles, der ebenfalls in der Arena anwesend war, von dem Vorfall erfuhr, sprach er Obregon seine Glückwünsche aus.

In Rußland   ist man aber gegen eine Kritif, die sich jede andere Regierung überall, auch im eigenen Lande, ohne Der italienische Grabsteinerlag für Südtirol   verbietet für neue Grabsteine deutsche Inschriften; nur den Zwang, alte Grab­weiteres gefallen lassen muß, überaus empfindlich. Man inschriften zu übersetzen, enthält er nicht. Die( dementierte) Schande wünscht, als unfehlbar bewundert zu werden. Diesen Geist also wahr, nur ihre Steigerung zur Grabschändung war eine fallen können wir der russischen Regierung nicht tun. Viel Hebertreibung, die aber nach allem Erlebten durchaus begreiflich ist.

Die Hannoveraner.

Tanzmatinee der Boltsbühne.

Das Parkett des Bülowplay Theaters glich einem Tänzerkongreß. Aus ganz Deutschland   waren sie gekommen, um Yvonne Georgi   mit ihren Hannoveranern zu fehen..

sauber in der Choreographie wie in dem Aufbau der dreifach ge= staffelten Treppenbühne und den großen, eindrucksvollen, blaurot weißen Farbenflächen des Szenenbildes. Die auf diesem cou­pierten Gelände", besonders schwierigen Probleme der Gruppen­gliederung, teilung, ballung vollkommen gelöst. Der Stil nicht streng abstrakt, wie die Gruppentänze der Bigman, Storonel oder Balucca, sondern weich, gelockert und nach meinem Gefühl zu weilen zu dekorativ. Jedenfalls von stärkster Theaterwirtung. Und höchster fünstlerischer Bollendung. Geschickter Wechsel von Gruppen-, Zwei- und Einzeltänzen. Die Bühne in jedem Augenblic ein ein­beitlicher, lebendiger Organismus. Die Bewegungen des einen Teiles stets durch die aller anderen bedingt. Das Auf- und Nieder­wogen, das Durcheinanderschlingen, das dynamische Anschwellen und Berebben aufs feinste berechnet und abgestimmt. Die Wirkung war ein urunterbrochenes rhythmisches Fluidum, das von der Bühne in den Zuschauerraum strömte und alles in seinen Baubertreis 303. In diesem Rahmen als Glanzpunkt zu nennen ein Zweitanz, den die Georgi mit Werner Stammer( früher in Hannover  , ieht am Effener Stadttheater) produzierte; dramatisch beginnend mit harten Armschwüngen und starken Schritten, dann zarter, weicher, lyrischer werdend und mit den starken Anfangsrhythmen abschließend.

Der Beifall des Publifums war nach allen Brogrammnummern sehr start und steigerte sich nach Schluß der Arlésienne" zu ftür­mischen Kundgebungen. Neben vonne und ihrer Tänzerschar konnten auch die vortrefflichen musikalischen Begleiter Friedrich Bildens und Georg Meyer den wehlverdienten Dank ent? gegennehmen.

John Schifowsti.

Die Tanzgruppe, die die Georgi am Städtischen Theater Hanno­vers leitet, hat sich aus Ballettresten entwickelt. Diese sind, nament lich bei den weiblichen Mitgliedern, noch nicht ganz aufgezehrt. Moderne Technik, aber Vorliebe für pantomimische und dekorative Formen. Die Gruppe, als Schöpfung der Yvonne, ist noch jung. Jugendlich in ihrer Hingabe und Begeisterung. In Gärung be­griffen. Noch nicht ganz fattelfeft im Zusammenschluß. Den Män= nern mangelt zuweilen der wenn man jo jagen darf- Ensemble­Applomb, der einheitliche Geist, der von innen wirkende Harmonie schafft. Das trat namentlich in einer ultigen Männergro­teste" zutage, die, in straffen, zurzen Reihenbewegungen auf Girl- Wirkung eingestellt und reich an originellen choreographischen Motiven, tänzerisch nicht restlos bewältigt wurde. Biel   besser ge­lang der Feierliche Tan 3", mit dem drei Tänzer und sechs Tänzerinnen die Matinee einleiteten. Ein ernster, fast fultischer Auftakt in gehaltenen Rhythmen und streng symmetrischem Aufbau. Hier vollzog sich die einfate Gruppenentwicklung in diagonalen Reihen mit wechselnden Fronten tabelios. Außer diesen beiden Gruppentänzen brachte der erste. Programunteil vier Soli der Georgi. Als Mittel- und Gipfelpunkt den herrlichen Tanz der Salome", den wir neulich im Theater am Nollendorfplatz zum erstenmal sahen. Tiefste Geheimnisse der Menschen natur entschleiernd. Zwiespalt zwischen dem barbarischen Halbtier, das um den Kopi tät des Programms, allerdings handelt es sich um feine Berfiflage Joseph Plauf im Schiller- Saal. Jonny spielt auf" ist die Novi des Täufers tanzt, und der hochentwickelten Kultur altorientalischer Tanzkunst. Beide Elemente tommen zur Geltung Bechselnd. Die auf das Wert Krenets. Plaut übernimmt nur den Schlager O, Barbarin in hemmungsloser Wildheit, triecht mit getrallten Fäusten, Miß Anne" und komponiert eine Jazztapelle um diefen finnigen wälzt sich am Boden. Dann Aujraffen zur Klarheit eines wohl Vers. Kleine und ausgewachsene Sarophone heulen durch fämtliche reformen Tanzes. Eine Reihe junkelnder, blühender Rhythmen. Oftapen, die Stimme rutscht bald in den Baß, und bald ist sie ein lind wieder Versinken in den Rausch unbeherrschter Ekstase, und mustelstarker Tenor. Selten glänzte Plaut mit derselben bestricken­wieder Sammlung zum bewußt raffinierten, lockenden, beförenden den Birtuofität, selten war er so groß im Barodistischen. Das Lächer Lang. Als Komposition ein Wunderwerf. In der Vorführung fiche dieser Jazzübung setzt er unter Scheinwerferbeleuchtung, und durch die Georgi, in deren Blut fich mütterlicherseits arabische Ele- der Zuhöhrer bedauert, daß der Jazz nicht mit der Länge des mente mischen, eine einzig dastehende Meisterleistung. Vorher, in ,, Nibelungenringes". aufwarten tann. Daneben stehen kleine Skizzen ihrer zwiespältigen Formung der Salome ähnlich, eine Ma= des Amerikaners Stephan Leacod, des Ruffen Anton Tschechow  , zurta". In prächtigem orientalischem Kostüm. Grelle Drehiprünge aus denen Blaut Szenen von kammerspielartigem Charakter machte. und Schulterstöße. Entspannung aller Glieder. Taumeln in schau- und wie immer ist er bei Andersen von ſtiller Zurückhaltung, um felr- den Schritten. Kosatähnliche Sprünge, wilder Wirbel. Plög taftet zart und vorsichtig die Umriffe diefer beinahe zerbrechlichen lich Beherrschung, jäh abgebrochene Schwünge, flare, reine Gestal- Lyrik in Proja. Maria Blaut- Schneider fingi fleine Dinge tung der tänzerischen Rhythmen. Ein Prélude", trop gelegent­von Suppé   und Millöcker  , ohne in Kabaretthaltung zu fallen, aber licher Ursicherheit der Knie- und Fußgelenke, weich und zugleich das schöne Lied von der Jugendzeit klinat etwas unterstrichen meh­leidig. Benedictus Mann, der Begleiter am Klavier, spielt ein paar musikalische Grotesken, furze, gut pointierte Wize. Ini ganzen ein unterhaltender Abend, an dem man von Herzen lachen fann, 1. S.

frajtroll, mit wundervollem Aufwärtstlimmen der graziös aus­druckstarken Hände, mit großen, schwellenden Seitenschritten und Austlingen in herrlicher Attitude. Und zum Schluß ein Fest= tanz": feierliches Aufstweben, treiselndes Laufen, anmutig fich öffre de Formen.

Der zweite Teil des Programms brachte die Arlésienne", ein Tanzspiel der Georgi mit Muft von Bizet  . Streng, flar,

Ueber Goethe und kleift spricht Prof. Dr. Georg Minde: Bouet bei der Ortsgruppe Berlin   der Goetbe Gefellichaft im groken Saal des Oberverwaltungsgerichts, Hardenbergfir. 31, am 15., 19% Ug

Borwärts auch in Mecklenburg  !

Große Mandatsgewinne der Sozialdemokratie.- Links. mehrheit in Güstrow  . OFF

Rostod, 14. november.( Eigenbericht.)| Die Ergebnisse der Kommunalwahlen in mehreren Medlenburger

Städten bestätigen den starken Aufstieg, den die Sozialdemo rafie in diesen Landesteilen während der letzten Zeit verzeichnen konnte. Gewählt wurde gestern in Rostock  , Güstrow   und Warne münde. Ueberall kann die Sozialdemokratie große Stimmen- und wichtigen Mandatsgewinne verbuchen, und zwar hauptsächlich auf Kosten der bürgerlichen Rechtsparteien, denen es nichts half, daß außer der bürgerlichen Einheitslifte auch Splittergruppen des Mittel­flandes und der Hausbesitzer auftauchten und Sige eroberten. Jm Stadtparlament Güstrow, wo die Sparergruppe( Bolkswohlfahrts­partei) die Cinke unterstützt, hat die Wahl eine Sints mehrheit gebracht. In Roffod find die Völkischen, die im letzten Stadtparla. ment noch 6 Mandate besaßen, auf ein Drittel zusammengehauen

worden.

In Rostock   brachte die Sozialdemokratie statt bisher 10 338 Stimmen deren 15 124 auf und steigerte so ihre Mandatsziffer von 19 auf 26. Der Stimmenzuwachs der Sozialdemokratie bes trägt fomit fast 50 Broz. Die Kommunisten gingen dagegen von auf 3 mandate zurück und büßten von ihren 2906

bisher pon 5

Stimmen bei der letzten Stadtverordnetenwahl über 800 ein. Die bürgerliche wirtschaftliche Arbeitsgemeinschaft ging geradezu katastrophal zurüd. Sie fonnte von ihren 20 Mans daten ganze 13 retten. Auch die Bölkischen verloren von ihren 6 Mandaten 4. Die Demokraten verloren von ihren bisherigen 2 Mandaten 1.

In Warnemünde  , wo das Stimmenverhältnis zwischen deir brei beteiligten Barteien sich gegen 1924 nur wenig verändert hat, erhöhte die Sozialdemokratie ihre Stimmenzahl von 882 auf 1034 und behält damit ihre zwei Mandate. Die Wirtschaftliche Einheits­liste behält ihre drei, die Beamtenliste ihr ein Mandat wie bisher.

In Güstrow   hatten die Wahlen folgendes Ergebnis: Sozial.. demokraten 3994( letzte Stadtverordnetenmahl 1924: 3093), Gruppe für Volkswohlfahrt( Mieter) 829, Kommunisten 443( 446), Bürgerliche Einheitsliste 3644( 3917), Sozialwirtschaftliche Arbeits­gemeinschaft 485. Danach werden sich die Size in der Güstromer Stadtverordnetenversammlung voraussichtlich wie folgt zusammen. jezzen: Sozialdemokraten 14( 13), Bruppe für Volksmohli fahrt 2(-), Kommunisten 1( 1), Bürgerliche Einheitslifte 12( 16), Sozialwirtschaftliche Arbeitsgemeinschaft 1(-).

Bur Notiz für Muffolini. Marinfowitsch erläutert den Vertragsschluß mit Frankreich  . Paris  , 14. November.( Eigenbericht.)

Der füdflawische Außenminister Marintowitsch hat dem Quotidien" erklärt, daß Frankreich   und Jugoslawien   für sich selbst feinen besonderen Vertrag notwendig gehabt hätten, denn sie seien über ihre Politif einig. Ein vertraglofer Zustand hätte aber den Ber dacht entstehen lassen können, daß ein Geheimvertrag bestehe und viel leicht als Schwäche und Aengstlichkeit ausgelegt werden fönnen. Frankreich   und Jugoslawien   hätten es für beffer gehalten, öffentlich zu proflamieren, wie weit die Grenzen ihrer Non­sessionen im Interesse des Friedens gehen. Weiter hob der Minister hervor, daß Muffolini den südslawischen Gesandten in Rom   zwei Monate warten ließ, ehe er ihn zu einer Besprechung empfing; das zeige die Schwierigkeit des Berhandelns mit Italien.  f

Minifferialrat Genoffe Goslar bittet uns mitzuteilen, daß er mit einem Herrn Goslar  , der die augenblicklich an zahlreiche Stellen zur Berschickung gelangenden Aufrufe, Drucksachen und Zirkulare für Geldsammlungen des" Kampfbundes gegen Kulturreaf­tion unterzeichnet, nicht identisch ist. Er habe keinerlei Be ziehungen zu diesem Bunde.

Die Notgemeinschaft der deutschen   Wissenschaff hat auf ihrer Stuttgarter   Hauptversammlung folgende Entschließung an die Reichsregierung gerichtet: Die Notgemeinschaft der deut­fchen Wissenschaft danft anfäßlich ihrer Stuttgarter Hauptversamm lung vom 12. und 13. November der Reichsregierung und den gesetz­gebenden Körperschaften für die Förderung, die die deutsche Wissen­schaft in den letzten Jahren trotz der gespannten Finanzlage erfahren hat. Nur so war es möglich, den wissenschaftlichen Wiederaufbau Deutschlands   in Angriff zu nehmen. Das hoffnungsvoll Begonnene würde in Frage gestellt und jeder Versuch, im Wettkampf der Nationen erfolgreich mitzuarbeiten, unmöglich gemacht werden. menn jetzt eine Kürzung der an sich bescheidenen Mittel in Reich und Ländern eintrete. Zur Erhaltung der menschlichen Arbeits­fraft, zur Wiederherstellung und zum Schuße der Boltsgesundheit, zur Entwicklung der Technit, zur Erstattung der Wirtschaft für die gewaltigen Leistungen, die von ihr verlangt werden, ist die Führung und sind die Ideen der Wissenschaft unentbehrlich. Diese Erfennt nis ist Gemeingut aller Kulturvölfer. In dieser tiefernsten Stunde richtet die Gesamtheit der in der Notgemeinschaft vereinigten Ber­treter der deutschen   Wissenschaft und Technit die dringende mah­nung an die Reichsregierung und die gefeßgebenden Körperschaften, die bisher gewährten öffentlichen Mittel in unverkürzter Höhe zu erhalten."

20. Herbstfalonausstellung eröffnet, an der sich auf Einladung ber Eröffnung des Pariser Herbstjalons. Dieser Tage murde die Ausstellungsleitung auch die Berliner   Sezeffion mit 31 Bildern und 12 Stulpturen beteiligt hat. Eugen Spiro   und Willy Jäckel   find persönlich anwesend, um in dem Kleinen Salon, der den deutschen   Künstlern zugewiesen ist, die Honneurs zu machen. bei, die starkes Intereffe fand. Unter den Ausstellern feien genannt Botschafter v. Hoesch wohnte der Eröffnung der deutschen   Ausstellung Lovis Corinth  , Max Beckmann  , Willy Jäckel  , Paul Klee  , Leo v. König, Bruna Kraustopf, Mar Bechstein, der Münchener   Georg Schrimpf  , Leffer, Urn, Rudolf Levy  , George Groß   und die Bildhauer Georg. Kolbe und Josef Thoraf. Unabhängig von der Sezeffion hat sich ein junger deutscher   Bildhauer Johannes Jimari mit zwei Stulp turen an der Ausstellung beteiligt, dessen Werte bereits im vorigen Jahr die Aufmerksamkeit des französischen   Publikums gefunden haben.

Kampf gegen die Claque in Wien  . Gegen das Treiben der Claque, die an der Wiener Oper in lekter Beit eine sehr auffällige Rolle spielt, wird jeẞt ein ernsthafter Kampf organisiert. In einer Umfrage haben sich eine Reihe von Sängern fowie der Koniponist Korngold zu der Angelegenheit geäußert und durchweg die Inan­pruchnahme der Claque grundsäglich abgelehnt und sich zum Teil: fcharf gegen die mit dieser Einrichtung verbundenen Erpressungs­gewohnheiten gewandt.

Berichtigung. In unserer Kritik über das Schiller. Theater( Sonnabendabendnummer) ist von dem ,, Gefeß der Ber gänglichkeit aller Substanzen" die Rede. Das ist ein Druckfehler, gemeint ist natürlich die Unvergänglichkeit der Materie.

Die Palucca tangt nochmals aun 19., 20 gr, in a-Saal