Die Bolts-G. in Oldenburg ist durch Kaufvertrag vom 3. November endgültig erworben worden und wird ab 1. Dezember von der GEG. Hamburg betrieben werden. Sie tann 1500 Personen beschäftigen, täglich 1600. Schweine und Rinder schlachten und bei voller Betriebsausnüßung pro Tag Fleischwaren im Werte von 300 000 m. herstellen. Nach amerikanischem Muster gebaut und in betrieblicher Hinsicht mit allen technischen Fortschritten versehen, läßt sich der Eindruck der neuen GEG.Fleischwarenfabrit am besten mit den Worten wiedergeben, daß sie fo aussieht, als hätte die GEG, fie felbst gebaut. Die GEG. wird der Deffentlichkeit bemeifen, daß fie im Dienst der orga nifierten Berbraucher beffer und nachhaltiger derartige Betriebe zu bewirtschaften weiß als das Privatfapital.
Die Gesamtbewegung des Zentralverbandes Deutscher Konsum pereine hat im britten Bierteljahr 1927 ihre Aufwärtsbewegung fortgesetzt. Die berichtenden Genossenschaften( nur 2½ Proz. der Gesamtmitgliedschaft sind dabei nicht erfaßt) melden gegen das zweite Bierteljahr eine Steigerung des Geschäftsumfages von 231,9 auf 236,0, was gegenüber dem dritten Quartal vorigen Jahres eine Steigerung um rund 41 Millionen oder mehr als 20 Prog. bebeutet. Der Umfaz je Mitglied ist gegenüber dem britten Quartal des Borjahres von 61,86 m. auf 83,49 M. gestiegen, gegen 79,48 m. im zweiten Quartal dieses Jahres. Die Ge= Ichaftsguthaben haben sich gegenüber dem dritten Bierteljahr 1926 von 29,6 auf 38,9 millionen erhöht. Die Spareinlagen find weiter rapid angewachsen, gegenüber dem zweiten Bierteljahr 1927 von 175,4 auf 199,0 millionen, nachdem sie im dritten Quartal des vorigen Jahres erst 127,0 Millionen Mart betragen hatten. Besonders deutlich kommt die Leidenschaft, mit der die Mitglieder die finanzielle Grund. lage des tonfumgenossenschaftlichen Aufbaues fördern, in der Tatsache zum Ausdruck, daß das Verhältnis der Spareinlagen zum gesamten Vierteljahresumsaß im dritten Vierteljahr 1927 gegenüber der Zeit des Borjahres von 65,02 auf 84,32 Broz. gestiegen ist.
Ebenso rasch wächst das Vertrauen in die Qualität der Eigenproduktion der GEG. Der Umsatz der eigenen Fa briten ist gegenüber dem zweiten Bierteljahr sprunghaft von 12,42 auf 16,56 Millionen gestiegen. Das ist in drei Monaten eine Steigerung um nicht weniger als 33 Pro3. Der Gesamtumsak der GEG. hat sich gegenüber dem zweiten Vierteljahr von 82,09 auf 99,05 Millionen erhöht, so daß der Anteil des GEG.- Umfaßes am Gesamtumfaß der berichtenden Konsumvereine von 35,39 auf 41,97 Proz, während der Monate Juli bis September steigen
fonnte.
Aus der Drahtindustrie. Die Bildung eines deutschen Draht verbandes und die Preis- und Absahvereinbarungen zwischen Deutschland , Belgien , Frankreich und der Tschechei haben auch zu einer Erhöhung der Preise geführt. Der Geschäftsbericht der West. fälischen Drahtindustrie 2.-G. Hamm ist damit natür lich einverstanden. Die Gesellschaft hat auch allen Grund, mit ihrem Geschäftsabschluß für 1926/27 zufrieden zu sein. Die Betriebsge minne find von 1,9 auf 2,6 mill. M. gestiegen und der Reinge minn ist mit 0,47 mil. m. vervierfacht. Diese Entwicklung ist um so bemerkenswerter, als das Unternehmen noch por zwei Jahren den hohen Verlust von 0,86 mill. M. auswies. In der Bilanz erscheinen die Maschinen und Betriebseinrichtun gen mit 3,6 Mill. M. sehr niedrig bewertet, da trop der im Geschäftsbericht erwähnten umfassenden Rationalisierung und der Anlage neuer Walzenstraßen teine Zugänge erscheinen. Die Abschreis bungen auf diese Anlagen betragen allein 0,5 mill. m. Die ver stärkte Beschäftigung fommt einer Erhöhung der Betriebsmittel von 5,4 auf 6,9 mill. M. sowie der Verpflichtungen von 5,6 auf 6,7 mill. M. zum Ausdrud. Die Dividende, die durch den Vertrag mit dem Krupptonzern nur formale Bedeutung hat, beträgt mieder fünf Prozent.
Das soziale Recht der Bergarbeiter
Abwehr fommunistischer Demagogie im Landtag.
Der Landtag überwies gestern zunächst eine Reihe von Anträgen über Berkehrsverbesserungen ohne Debatte dem zuständigen Ausschuß und erledigte eine große Anzahl von Eingabenberichten gemäß den Anträgen der Berichterstatter.
Abg. Harsch( 3.): Die Worte, die mir Abg. Sobotka in den Mund gelegt hat, tann ich im Ausschuß schon deshalb nicht ge sprochen haben, weil ich an der Ausschußsizung überhaupt nicht teilgenommen habe.( Heiterfeit.) Abg. Martin( Dnat.): Wir wollen uns in den Familienstreit. Der Beschluß des Geschäftsordnungsausschusses auf Aufhebung der Immunität der tommunistischen Abgg. Bied und berwischen Sozialdemokraten und Kommunisten nicht einmischen. Wir wollen jederzeit gern die Bergarbeiter unterstügen, aber der Berglein in dem bekannten Hochperratsprozeß gegen die tommunistische bau als solcher muß lebensfähig bleiben. Parteizentrale von 1923 wurde ohne Debatte an den Geschäfts- Abg. Sobotta( Stomm.) hält alle seine Behauptungen aufrecht. ordnungsausschuß zurüdverwiesen. Der Antrag des Ge- In der sozialdemokratischen Fraktion entschieden über Bergarbeiterschäftsordnungsausschusses war dahin gegangen, die Immunität fragen nicht die Bergarbeiter, sondern die Lagerhalter und Koawährend der Dauer der Sommerpause aufzuheben, war aber vor litionspolitiker. den Sommerferien nicht mehr zur Erledigung gelangt.
Noch mehr polnische Wanderarbeiter!
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die
Es folgte die wiederholte Abstimmung über die deutschnationalen Anträge, betreffend den Mangel an Arbeitsträften in der Landwirtschaft, bei der gestern das Haus beschlußunfähig gewesen war. Der Antrag, der versteckt eine Vermehrung der Zulassung polnischer Wanderarbeiter empfiehlt, wurde gegen Stimmen der Sozialdemokraten, Demokraten und Kommunisten an= genommen. Es folgt ein Bericht des Handelsausschusses über eine Reihe von Bergarbeiterschußanträgen. Abg. Sobotta( Komm.) bezeichnet die jetzige Arbeitsmethode im Ruhrrepier als Menschenschinderet. Menschenschinder seien aber nicht nur die Bergherren, sondern auch die Sozialdemokraten und die Gewerkschaften, die eine ganz erbärmliche Lohnpolitik trieben. Der staatliche Bergbau werde dauernd gegenüber den privattapitalistischen Unternehmen zurüdgesetzt.
Abg. Jacobs( Soz.):
Die Behauptungen, die Abg. Sobotta heute über das Berhalten der sozialdemokratischen Ausschußmitglieder aufgestellt hat, hat er bereits im Ruhrecho" vom 18. Ottober verbreitet. Es trifft sich gut, daß gerade gestern der Handels- und Gewerbeausschuß einstimmig festgestellt hat, daß die Darstellung des Abg. Sobotta Abschluß des mitteldeutschen Bergarbeiterstreits follte Herrn Sovon Anfang bis Ende unrichtig ist.( Lebhaftes hört, hört!) Der botta gezeigt haben, daß die Bergarbeiter etwas mehr Berstand für praktische Lohnpolitit haben als die tommunistischen Phraseure im Breußischen Landtag.( Sehr gut! bei den Sozialdemokraten.) Einen Teil der offenbaren Mißitände im Berg bau des Ruhrreviers müssen wir auf die Person des Generaldirektors von Belfen zurückführen, der nicht imstande ist, die staatlichen Bergwerksunternehmungen praktisch technisch und wirtfchaftlich zu gestalten. Den fommunistischen Anträgen werden wir zu stimmen, soweit wir das als praktische Gewerkschaftler für richtig halten. Abg. Otter( Soz.): Wir haben mit Freude begrüßt, daß das Kohlensyndikat die Beteiligungsquote der Staatlichen Aktiengesellfchaft Recklinghausen um 130 000 Tonnen Kots erhöht hat. Trozdem bleibt der private Bergbau noch immer begünstigt, namentlich bei der Kohlenquote. Schon bei der Beratung des vorjährigen Handelsetats ist auf unfer Verlangen ein Antrag gegen die Ausbrei tung des sogenannten Einmanngedinges genommen worden. Trotzdem greift dieses Zentimetergedinge im westfälischen Bergbau immer weiter um sich. Die Regierung sollte diesem ungefunden System nachdrücklich entgegentreten.( Bravo ! bei den Sozialdemokraten.)
Täglich frisch!
Rama
die feine
an
Abg. Jacobs( Soz.): Die Deutschhnationalen tun recht daran, fis nicht in unseren Streit mit den Kommunisten einzumischen; denn wenn sie der Wahrheit die Ehre geben wollten, fönnte ihre intime Freundschaft mit den Kommunist en darunter leiden. Gegenüber dem Abg. Sobotta stelle ich nochmals feft, daß im Ausschuß der Abg. Osterroth nur Berichterstatter war, und daß für unsere Fraktion die Kollegen Thiele, Otter und ich gesprochen haben, und zwar haben wir alle vier in genau dem gleichen Sinne einer vernünftigen und praktischen Wahrnehmung der Bergarbeiterinteressen gesprochen.
Damit schließt die Debatte, die Anträge werden nach den Be, schlüssen des Ausschusses erledigt.
Das Notgesetz über ein erweitertes Staatsmonopol zur Aufsuchung und Gewinnung von Steinkohle und Erdöl wird dem Handelsausschuß überwiesen. Es folgt die zweite Lesung des Gefeßentwurfes über Herstellung der
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Deffentlichkeit bei Disziplinarverfahren gegen Richter. Justizminister Dr. Schmidt bittet um unveränderte Annahme des Gesezentwurfes gemäß den Ausschußbeschlüssen. Die Vorlage solle dazu dienen, das Vertrauen zum Richterstande wieder zu heben.. Die Vorlage sei etwas Neuartiges, aber nichts Verfassungswidriges. lung nur gewinnen. Der Richterstand werde im Endeffekt durch die öffentliche Verhand
Abg. Dr. Deerberg( Dnat.): Deffentliche Berhandlung im Diszi plinarverfahren ist nur in soweit berechtigt, als es sich um öffentliche Berehlungen handelt. Handelt es sich aber um Angelegenheiten des inneren Dienstes, so muß unter Ausschluß der Deffentlichkeit verhandelt werden, sonst wird die Ruhe im Richterstand gefährdet. Abg. Dr. Rosenfeld( Soz.) tritt für die Vorlage ein und dankt Gefeßentwurf veranlaßt worden ist. dem Republikanischen Richterbund für die Initiative, durch die der
obwohl es sich um eine nicht sehr wirksame Teilreform handelt. Abg. Obuch( Komm.): Wir werden der Vorlage zustimmen, Rechtsparteien unverändert angenommen. Gegen die fofortige Nach weiterer Aussprache wird das Gesez gegen die Stimmen der Abhaltung der dritten Lesung erheben die Rechtsparteien Einspruch.
In zweiter und dritter Lesung angenommen wird eine Novelle zum Schulpflichtgefeg.
Eine Reihe von Anträgen, betreffend Genehmigung zur Strafverfolgung, wird nach den Vorschlägen des Geschäftsordnungsausschusses erledigt. Genehmigt wird die Strafverfolgung nur gegen den Abg. Grafen von Helldorf( Völk.)
Hierauf vertagt sich das Haus auf Donnerstag, den 1. Dezember Auf der Tagesordnung steht die zweite Lesung der Landgemeindeordnung und gegebenenfalls die zweite Lesung der Besoldungsordnung.
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