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Deutsches Reich .

3um Fall Lorenz. Genosse Hülle bat nun ebenso wie der Staatsanwalt gegen das Urtheil des Schöffengerichts Berufung eingelegt.

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blüht das gleiche Schicksal. Die Ermächtigung zur Straf- hat, dem Beispiel Mississippis folgend, die gemeldete Wahl verfolgung hat bekanntlich der Landtag zu ertheilen.

Desterreich.

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verschlechterung vorgenommen, und zwar bestimmt das neue Gesetz, daß nur derjenige wahlberechtigt sein solle, der entweder Lesen oder Schreiben kann oder nachweist, daß er für ein Gigen­Eine deutsche Volkspartei für Böhmen . thum im Werthe von mindestens 300 Dollar Steuern zahlt. Ga Ein antisemitischer Parteitag hat in Erfurt Die deutschnationalen Blätter melden aus Prag : Die Vertrauens wurde ungenirt ausgesprochen, daß es sich darum handle, den getagt. Es ist das die Gruppe Zimmermann- Liebermann- Förster, männer- Bersammlung der deutschnationalen Partei Böhmens be- Farbigen die doch seit dem Ende des Bürgerkriegs gleich Deutsche Reformpartei genannt, die dort berathen hatte, wie dem schloß einmüthig die Bildung einer deutschen Volkspartei für berechtigte Bürger sind das Wahlrecht zu nehmen und Judenthum in Deutschland der Garaus zu machen ist. Die Böhmen und nahm einstimmig das Programm an. Zu den damit den Weißen die ungestörte Herrschaft zu sichern. Daß, antisemitischen Weisen haben tiefsinnige Betrachtungen dar- bevorstehenden Landtags- Wahlen wurde beschlossen, an der besonders durch die dritte Bestimmung, auch ein großer Theil über angestellt, wer denn eigentlich als Jude anzusehen für den 27. Oftober ausgeschriebenen Vertrauensmänner- der weißen Bürger entrechtet würde, ward von keinem der Ab­fei. Zu einem Schluß sind sie aber nicht gekommen. Die Versammlung Der liberalen Parteileitung nicht theilzugeordneten berührt; auch hat man bisher noch nichts von einer

Einen waren der Ansicht, daß jeder als Jude zu betrachten sei, nehmen, wohl aber bedingungsweise an den Berathungen des dem innerhalb der letzten drei Generationen in direkter Ab- deutschen Landtagsklubs. In mehr als 20 Bezirken werden eigene stammung auch nur eine jüdische Person nachgewiesen werden Kandidaten aufgestellt. Die Auflösung der liberalen Partei in tönne. Andere wollten zwar eine jüdische Urgroß- Desterreich macht täglich Fortschritte.- mutter gestatten, aber jeden als Juden betrachten, unter dessen Eltern und Großeltern sich eine Person jüdischen Bekenntnisses befindet. Schließlich wurde dem nächsten Parteitag die Definirung überlassen. Wer aber als Jude anzusehen ist, sou ausgeschlossen werden vom Beamten und Soldatenstande, vom Merzte- und Rechtsanwaltsberuf, von kommunalen Körperschaften und Volksvertretungen. Im Uebrigen kommen die Beschlüsse auf die sogenannte Hebung des Mittelstandes heraus, für dessen Wohl alle möglichen reaktionären Mittelchen in Aussicht ge­

nommen werden.

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- Der Beobachter" in Stuttgart nimmt jett redaktionell Stellung gegen den von der Berliner Volts­Beitung" ventilirten Plan, die Deutsche Bolkspartei nach Norden uber die Mainlinie auszudehnen. Dadurch wird. der Plan aussichtsloser als je.-

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Die Bourgeois Republik Hamburg und der Herrscher aller Reußen. Seit einer Woche wurde auf der Vorstadtbühne des Ernst Drucker - Theaters das fenfatio­nellste Drama der Jehtzeit" Stambulow oder die Blutthat von Sofia ", ein elendes Machwert eines sensationslüsternen Schnell­dichters Dr. Okonkowski aufgeführt. In demselben wird Stam­bulow bis in den Himmel gehoben und Fürst Ferdinand und dessen Minister Natschewitsch arg zerzauft. Dabei fließen dann natür lich einige scharfe Ausfälle gegen Rußland und die russische Politit mit unter. Das hat den hiesigen russischen Generalkonsul, der sich jedenfalls durch einen Getreuen über den Inhalt des Stückes hat Bericht erstatten laffen, arg verschnupft. Von dieser seiner Verschnupfung hat er offiziös dem hiesigen Polizeigewaltigen, Senator Dr. Hachmann, Mittheilung machen und durchblicken lassen, daß sich der Schnupfen auch auf das Väterchen an der Newa übertragen könne. Der Wink wurde verstanden. Da es aber in Hamburg feine Theaterzensur giebt und das unbequeme Stück daher nicht einfach verboten werden konnte, ließ Senator Hachmann sich den Direktor des Theaters kommen und fchleunigst ist Stambulow" von der Bühne des Ernst Drucker­Theaters verschwunden. Man sieht, es geht auch auf dem Wege freundschaftlichen Einwirkens"..

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Wirken werde doch auch anerkannt.

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3. d. m. stattgehabten Schwurgerichtsverhandlung gegen Genossen Ein Erfurter Lorenz in Brünn . Bei der am Idersch hat der Staatsanwalts- Substitut Dr. Heyberger den Genossen Romprda beleidigt, was der Bertheidiger Dr. Weizmann protokolliren ließ. Derselbe Heyberger beleidigte auch den Advokaten Dr. Stransky. Genosse Komprda hat eine Ehrenbeleidigungsklage gegen Heyberger eingebracht, der Reichs raths- Abgeordnete Dr. Stransky steckte die Beleidigung ruhig ein. Wir werden über den Ausgang dieser Affäre Bericht er­

statten.

Ungarn .

- Von chauvinistischer Seite werden die Vorgänge in Agram zum Anlaß genommen, um der Regierung Schwierig­feiten zu bereiten. Das Parlament verhielt sich diesen Versuchen gegenüber schon deshalb mit recht ablehnend, weil ein halbes Hundert Leute in Agram verhaftet sind und der Regierung eber wegen ihres Uebereifers als wegen ihrer Lässigkeit in der Ver folgung jugendlicher Studenten Vorwürfe zu machen sind.- Frankreich .

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der Sekretär des Ver­

die

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Opposition seitens jenes Theils der weißen" Arbeiterbevölkerung gehört. Und da, wie schon bei früheren Gelegenheiten angeführt, die weißen Arbeiter im Süden noch vollständig, mit dem alten Rassenhaß gegen thre farbigen Klassengenossen behaftet und sie auch im im übrigen noch rückständiger find, doch auch noch arg hinter der europäischen Arbeiter des Nordens, Arbeiterbewegung troddelnden so ist vorderhand keine Hoffnung, daß sie sich gegen ihre prin­zipielle politische Entrechtung auflehnen werden. Wie schon erwähnt, rechnen sie ja in ihrem Unverstand und blinden Egois­mus darauf, daß das Gefeß auf sie keine Anwendung finden werde. Bemerkenswerth ist, daß derartige Vorkommnisse den organisirten Arbeitern im allgemeinen, so weit sie auf dem Boden der Neugewerkschaftlerei" stehen, kaum Veranlassung geben, darüber ein Wort zu verlieren; außer in den sozialistischen Kreisen, fümmert man sich nicht darum.

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Die Reichstagswahl in Dortmund- Hörde.

Möller bei der Wahl zu unterstützen, folgende Fragen an ihn Welt ja zu der Ansicht gelangen, Herr Möller habe recht. Die freisinnige Partei hatte in der Absicht, den Kommerzienrath gerichtet, die er beantworten sollte: 1. Sind Sie für Aufrecht­erhaltung des jetzt bestehenden allgemeinen, geheimen und direkten Wahlrechts und wären Sie bereit, zur weiteren Sicherung des selben für den Antrag Rickert einzutreten? 2. Sind Sie ein Gegner der Ausnahmegesete? 3. Werden Sie nach wie vor Ihren Standpunkt in der Frage der Handelsverträge einnehmen? 4. Sind Sie ein Gegner der Tabaksteuer?

Dortmund , den 21. Oktober 1895. Am Freitag, den 25. Oktober findet die Nachwahl zum Reichstag im hiesigen Wahlkreise statt. Alle Parteien entfalten Paris , 21. Oktober. ( Eig. Bericht.) 3ur Lage in Carmaux, Nach all den letzten provokatorischen Vorgängen, zur Zeit eine außerodentliche Rührigkeit; der Wahlkampf nimmt täglich an Schärfe zu. Vor dem Ausfall der Wahl Schäßungen die ein zweites Fourmies befürchten ließen, ist plöglich voll- über die Stimmenzahl anzugeben unterlassen wir, weil solche fommene Ruhe in Carmaux eingetreten. Keine hin- und her- vorherigen Prophezeiungen immer auf subjektiven Empfindungen sprengende Kavallerie mehr, keine Haussuchungen, keine Ver­haftungen. Alle Leute können wieder ruhig ihren Geschäften beruhen und auf Zuverlässigkeit keinen Anspruch haben. Drei Parteien kämpien um das Mandat: die National­nachgehen, die Kinder auf die Spielplätze geben und die Nach- liberalen, das Zentrum und die Sozialdemokratie. Das Stimmen­barinnen mit einander vor ihrem Hause verkehren, ohne Gefahr verhältniß derselben war bei der Wahl 1890 folgendes: zu laufen, von den Kavalleriepferden niedergetreten oder von den verhältniß derselben war bei der Wahl 1890 Nationalliberale 11 815, Zentrum 10 191, Sozialdemokratie Gendarmen verhaftet zu werden. Ja, noch mehr: Charpentier 10 422 Stimmen. Die Hauptwahl 0011 1893 zeigt und Davidou, der Kassirer wie folgendes Ergebniß: Nationalliberale 16 284 Stimmen, Zentrum theidigungs- Komitees der Glasarbeiter, die bekanntlich verhaftet 18 188 Stimmen, Sozialdemokratie 17 170 Stimmen. In der worden sind, weil sie einigen von Rességuier unter falschen Vor- darauffolgenden Stichwahl bekam der nationalliberale Kandidat spiegelungen angeworbenen Glasarbeitern das Reisegeld zur Möller 21 589, unser Kandidat Genoffe Tölte 21 525 Stimmen. Rückkehr in deren Heimathsort gegeben, find, ohne daß es zu Gine Stichwahl ist dieses Mal ebenfalls unerläßlich und soviel einem Werhör gekommen ist, in Freiheit gesetzt worden. Woher gilt als sicher, mit dem Kandidaten unserer Partei. Ob die dieser plögliche Umschwung? Ist es, weil die sozialistischen Nationalliberalen oder das Zentrum mit unserem Kandidaten in Abgeordneten Boyer, Chauvin, Lavy und Millerand, sowie der Stichwahl fommt, läßt sich zur Zeit nicht beurtheilen. Die Trier , 23. Oktober. Der Landtags Abgeordnete Gemeinderath Landrin beim Ministerpräsidenten vorgesprochen Nationalliberalen haben mit der nochmaligen Aufstellung des für den Wahlkreis Berncastel Dr. Thanisch( Zentrum) ist haben? Aber alles, was sie ihm sagen konnten, wußte Herr Herrn Möller, nachdem er zweimal im unrechtmäßigen Besitz des geftern plöglich gestorben.- Ribot ja schon vorher. Während er aber noch vor kurzem, als Reichstagsmandats gewesen, zweifellos feinen guten Griff gethan. In Württemberg hat der Minister v. Mittnacht, Millerand ihn wegen der Vorgänge in Carmaux aufgesucht, Dazu fommt noch, daß Herr Möller sich durch sein dem das Eisenbahnwesen untersteht, an die Eisenbahn nichts als leere Rebensarten hatte, die alles beim alten beließen. Gintreten für das Zustandekommen des russischen und beamten einige Mahnworte gerichtet, die auch anderswo Be- bat er mit einem Male strikte Ordres nach Carmaux geschickt, die auf rumänischen Handelsvertrages mit dem Bund der Land­herzigung verdienten. Anläßlich des 50. Jahrestages der Eröffnung den Präfekten , die Staatsanwaltschaft, Polizeikommissäre zc. wie wirthe, welche 1893 seiner Wahl unterstützte, überworfen der ersten württembergischen Eisenbahnstrecke war vom Verein ein kalter Wasserfirahl wirkten und allen Ausschreitungen und hat. Die Korrespondenz des Bundes der Landwirthe fertigt der Eisenbahnbeamten in Stuttgart eine Feier veranstaltet Provokationen ein jähes Ende bereiteten. Damit hat er aber Herrn Möller folgendermaßen ab: Einige Blätter heben in bezug Der Minister sagte bei dieser Gelegenheit im Verlauf einer nur den Beweis geliefert, daß, wenn er, wie es ſeine Pflicht ge- auf die Wahl in Dortmund hervor, daß gegen die Sozialdemo längeren Ansprache: Wenn auch das sehr verehrte Bublifum oft wesen, früher eingegriffen hätte, es zu all den Ausschreitungen fratie politischen Parteien zusammenhalten müßten. scharfe Klagen gegen die Eisenbahn richte, so dürfe dieselbe nicht und Provokationen gar nicht gekommen wäre. Wenn er dies Prinzipiell ist das richtig, allein wir müssen andererseits hervor= ungehalten sein, denn jenes habe das Recht zum Urtheil, erst jetzt gethan, so liegt der Grund hierfür einfach darin, daß heben, daß Herr Möller eine zu eigenthümliche Art hat, unsere und man solle nicht vergessen, daß es noch keine Beamten außer den kapitalistischen Bedientenblättern es fein einziges, politische Unterstüßung nachzusuchen. Er glaubt uns durch Be­unfehlbarkeit gebe; man lerne wohl am meisten nur halbwegs unabhängiges Blatt giebt, das auf Seite schimpfungen födern zu können. Wenn er z. B. in seiner von denen, für die die Bahnen gebaut wurden. Refféguier's und der ihn unterstützenden Behörden stünde, Kandidatenrede feierlich wiederholt, daß die Leitung des Bundes Die Verwaltung soll für Belehrung zugänglich sein, denn ihr und daß die Kammer morgen wieder zusammentritt. Und der Landwirthe" eine thörichte sei, so verbietet uns unser poli­bei der bevorstehenden Interpellation über die Vorgänge in tisches Ehrgefühl, für ihn einzutreten, denn dann würde die Carmaux will eben Herr Ribot nachweisen, daß er stets für die hat der Staatsanwalt das Rächeramt für die hohe bayerische beiter eingetreten sei und diesbezügliche Ordres an die Behörden München , 23. Oktober. ( Gig. Bericht.) Mit frischem Gifer Neutralität in den Streitigkeiten zwischen Unternehmer und Ar­Rammer angetreten und die Ermächtigung bei der hohen Kammer ertheilt habe. Da wird es denn, dachte er sich, gut sein, wenn selbst nachgesucht zur Strafverfolgung der Münchner Post" und er zu diesem Behufe dem Hause einige Depeschen vorlegen fann. der( demokratischen) Münch. Freien Preffe". Besagte Sünder Darum die Ordres an den Präfekten u. s. w., in deren Folge sollen nämlich nach der Meinung des Herrn Staatsanwalts Charpentier und Davidou auf freien Fuß gesezt wurden, die das Abgeordnetenhaus durch die Besprechung der Haltung" Gendarmen und Dragoner sich in die Kasernen, die Kommission der beiden großen Parteien anläßlich des von Grillen sich in ihre Bureaus zurückzogen, der Präfekt Carmaux verließ berger und unseren Genossen im Landtag beantragten Mißbilli- und damit wieder Ruhe in diese Stadt eintehrte. Die Kammer hat bis jeht trob gungsvotums beleidigt haben. Verurtheilung des Rességuier'sch en Blattes. alledem noch so viel Wig gehabt, derartige freundliche Anträge Zu der plöglichen Umwandlung in Carmaux ist am Sonnabend des Staatsanwalts abzulehnen und das Hauptorgan des Zen- auch noch die Verurtheilung des Rességuier'schen Blattes e trums, die Augsburger Postzeitung", welche ja wissen muß, Télégramme" hinzugetreten. Dieses Blatt, das hauptsächlich zur wie der Wind in der Majorität webt, ist der An Bekämpfung Jaurès ' ins Leben gerufen wurde, hatte diesen sicht, daß die Genehmigung zur Strafverfolgung auch nämlich beschuldigt, das Votum der Glasarbeiter, die sich bei Diesmal nicht ertheilt wird. Aber selbst wenn fie Beginn des von Rességuier provozirten Konfliktes für den Streif hergegeben werden sollte, ist es mehr wie fraglich, ob der Staats- erklärt hatten, gefälscht bez. eine Anzahl von Stimmzetteln, die rath Möller durch ein besonderes Flugblatt. Seine Stellung zum An die Arbeiter des Wahlkreises wendet sich Herr Kommerzien­anwalt feinen Eifer belohnt sehen kann, denn wenigstens fo- gegen den Streit gewefen feien, beseitigt zu haben. Diele Verleum- allgemeinen, gleichen, geheimen und direkten Wahlrecht ist darin weit die Münchener Post" in Frage kommt, den Ar- bung wollte Jaurès natürlich micht auf sich ſizen laffen und hatte in folgenden Sägen ausgedrückt: tikel des volksparteilichen Blattes kennen wir nicht " Hüten wir diese köst. darum das Blatt gerichtlich belangt, infolge dessen denn auch der Chef liche Errungenschaft( das Wahlrecht) durch weisen Gebrauch. die Kritik wendet sich sich nicht etiva gegen die ganze Redakteur Bouteillier, sowie der verantwortliche Redakteur zu je Das Wahlrecht soll dazu dienen, die sozialen Schichten Kammer, sondern von Anfang bis zum Ende lediglich 25 Frants Strafe, 100 Franks Schadenersatz und zur Einschaltung zur Erkenntniß ihrer gemeinsamen Interessen am Vaterlande zu gegen die wackeren Umfallhelden vom Zentrum und den so- des Urtheils verurtheilt worden sind. Damit ist zugleich die erziehen. Wer es dazu ausnüßt, den Klassenkampf zu schüren, genannten Liberalen, denen allerdings und mit Fug und Recht moralische Berurtheilung jener kapitalistischen Blätter erfolgt, treibt Mißbrauch damit und gefährdet dasselbe. Wir wollen, wegen der völligen Preisgabe der verfassungsmäßig gesicherten die, wie der Temps u. f. w., seinerzeit dieselbe Verleumdung gegen um das Wahlrecht zu schützen, diesem Mißbrauch Rechte der Kammer gehörig der Tert gelesen wird. Nun Jaurès gebracht hatten. repräsentiren aber die beiden Großen" noch nicht das Steuern. Möchte uns jeder einsichtige Arbeiter darin unterstützen." bayerische Abgeordnetenhaus, sondern dazu müssen wohl oder Sonntag im 5. Wahlbezirke erfolgten Gemeinderaths Stichwahl halten, wenn er solche Stoft bietet! - Pariser Gemeinderaths. Wahl. In der am Für wie unwiffend muß der Kommerzienrath Möller die Arbeiter übel auch die Sozialdemokraten und Bauernbündler, welche ist, wie vorausgesehen wurde, Genosse André Lefèvre, Mitarbeiter für den Antrag Grillenberger eintraten, gerechnet werden. Der Petite République", als Sieger aus der Wahlurne hervor Dabei wird auch die juristische Findigkeit des ersten Staats­anwalts vom Landgericht I sich bescheiden müssen. Herr v. Feilisch, der Minister des Innern und berühmte hat sich ein Auftritt abgespielt, wie er in Paris nicht selten vor Vor dem Zuchtpolizeigericht in Amiens Interpret des bayerischen Vereinsgesetzes, soll trotz des Kniefalls der beiden" großen" Parteien über die Mißtreicherei angeklagten Gefangenen über Namen und Stand ant­kommt. Auf die Frage des Vorsitzenden an einen wegen Land­billigung, so ihm gedroht hatte, sehr verschnupft sein, das behauptet ein sonst nicht schlecht orientirter Korwortete der Häftling kurz:" Ich heiße Antoine und Ihr alle seid respondent des liberalen Kourier für Nieder- Bayern " in Sch...... Die großen Spizbuben laßt Ihr laufen und die Landshut . Dazu könnte eine Bemerkung der offiziösen Auge- fleinen fangt Ihr. Wenn ich Robespierre wäre, so ließe ich burger Abendzeitung" in gewiffer Beziehung stehen, welche einem Euch allen die Hälfe abfchneiden." Das Gericht verurtheilte ihn Dementi der Nachricht vom drohenden" Rücktritt Feilitzsch's an- sofort zu 2 Jahren Gefängniß wegen dieser Antwort. gehängt ist und welche besagt, daß er gesonnen sei, mindestens Wir kennen die Richter in Amiens nicht, können daher nicht noch diese Session" mit der Kammer weiter zu arbeiten. Allein wissen, ob deren Beurtheilung durch den Angeklagten be­der ganzen Veranlagung des früheren Polizeidirektors und jetzigen rechtigt ist. inneren Ministers nach, ift auf eine derartige träftige Regung seiner Empfindlichkeit nicht zu hoffen. Herr von Feilißsch, der aus der in gewissen Kreisen herrschenden Furcht vor dem berufen. rothen Gespenst" seine Erfolge gemünzt hat und, wie man sagt, noch zu münzen versteht( diesbezügliche Thatsachen sind Madrid , 22. Oktober. Der Ministerrath hat beschlossen, bei der Königskatastrophe im Jahre 1886 zur genüge in die drei Torpedoboote nach Ruba zu entsenden. Deffentlichkeit gelangt), Herr von Feiligsch wird zum weiteren Gedeihen bayerischer Polizeibureautratie von seiner Ver­schnupfung bald wieder geheilt sein. Denn Ministersessel sind Konstantinopel , 23. Oktober. Haussuchungen bei höheren weich gepolstert und ein Gehalt von 28 000 m. ist auch Hofbeamten im Yildizkiost sowie Verhaftungen unter der Palast tein Pappenftiel. Dienerschaft in Verbindung mit einigen außerordentlichen Sicher heitsvorkehrungen riefen neuerdings beunruhigende Gerüchte hervor, unter denen dasjenige, es feien auch im Yildizkiost be schimpfende Pamphlete gefunden worden, wohl das wahrschein­lichste ist. Das Palais des Marineministers ist seit gestern militärisch besetzt. Amerika.

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- Fuchsmühl und kein Ende. Die Besprechung der Kammerverhandlung vom 17. Oktober, den Antrag: das Tadels­votum gegen die Minister wegen ihres Verhaltens in der Fuchs­mühler Angelegenheit betreffend, soll der Münchner Post" einen Prozeß eintragen. Wie die Münchner Neuesten Nachrichten" er­fahren, hat der erste Staatsanwalt Antrag auf Ermächtigung zur Strafverfolgung gegen unfer Münchner Partei- Organ ein­geleitet, da er in dem fraglichen Artifel eine Beleidigung der Abgeordnetenkammer erblickt. Der demokratischen Freien Breffe"

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gegangen.

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Die freisinnige Partei am hiesigen Orte beauftragte deshalb in Möller gab eine gewundene und ausweichende Antwort. einer Bersammlung ihren Vorstand zu der gedrechselten Erklärung, bringend zu empfehlen, den Parteigenossen bei Ausübung ihres Wahlrechtes im gegebenen Falle vollständig freie Hand zu lassen.

Lensing wieder aufgestellt. Beide Parteien, Zentrum und Das Zentrum hat den Verleger der, Tremonia", Lambert Nationalliberale, liegen sich im Wahlkampfe hauptsächlich wegen Kampf heraufbeschworen. Die" Tremonia " erzählte u. a. in fonfessioneller Fragen in den Haaren. Das Zentrum hat diesen Dadurch ist der konfessionelle Streit auf beiden Seiten entbrannt, einem Artikel, daß Luther sich am Bettpfosten erhängt habe. der noch durch die unvermeidlichen Lieber'schen Dummheiten bei der Wahlagitation geschürt wird.

Unserer Partei gegenüber benimmt sich Herr Lensing durchaus schofel. In Ermangelung befferer Gründe verdächtigte er in gemeiner Weise unseren Kandidaten Genossen Lütgenau. Mit der Androhung, dessen Vergangenheit aufzudecken, hat Herr Lensing sich selbst in den Augen der Gegner blamirt. Dazu getrieben, endlich mit den Enthüllungen herauszurücken, wußte er weiter nichts aufzuzählen, als eine Flunkerei über eine angeb­Das Parlament ist für den 20. November ein- liche frühere Stellungnahme Lütgenau's für den Kulturkampf. Bei den Zwickereien der Gegner untereinander haben sie natürlich die beste Gelegenheit, die brennenden sozialen Fragen der Gegenwart todtzuschweigen oder sich mit einigen Phrasen darüber hinweg zu setzen.

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Italien .

Spanien .

Türkei .

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New York , 8. Oftober.( Eigener Bericht.) Wahlrechts verkümmerung. Die Verfassungs- Konvention Süd karolinas

Um so mehr nußen unsere Genoffen die Situation dazu aus, die Grundsäße und Forderungen der Sozialdemokratie zu ver breiten. Diese Propaganda fällt auf fruchtbaren Boden. Der Prozeß SchröderundGenossen hat den scharfen Gegensatz zivischen Bourgeoisie und Proletariat dargethan. Die Arbeiterklasse ist es, welche die Früchte davon erntet. Das zeigt sich bei der hiesigen Wahlbewegung. Die Stimmung ist überall eine vorzügliche. Das Ergebniß davon wird die Wahl zeigen.

Die Entscheidung in der, Stichwahl wird keine leichte sein. Wie überall werden sich die Gegner auch hier wenn sie sich jetzt auch arg befehden, gegen die Sozialdemokratie zufammenfchließen. Diese ist in dem Kampfe auf sich selbst angewiesen. Sie hat ihre ganze Kraft zu entfalten. Uns fommt zu gute, daß der Westfale an dem, was er einmal begriffen hat, mit Bähigkeit festhält und es zur Ausführung bringt.