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Rabiate Patienten.

Teet Merkwürdiger Dank für ärztliche Hilfe.

Daß Undant der Welt Pohn ist, sollte ein vielbeschäftigter Frauenarzt aus der Schönhauser Allee   am eigenen Leibe erfahren. Eines Tages, es war im Januar d. I., wurde er vom Bräutigam feiner Patientin empfindlich durchgebläut, mährend ihm die Batientin selbst, an der er eben erst eine erfolgreiche Operation nollzogen hatte, nach allen Regeln der meiblichen Kunst das Geficht zerfragte. Und das fam so.

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Die Braut des Herrn L. jetzt ist sie bereits seine Frau mußte an sich einen operativen Eingriff vornehmen lassen. Der Krankenkaffenarzt, an den fie fich wandte, wies fie ins Krankenhaus und behielt für sich den Kupon vom Krantenschein. Fräulein K., so hieß damals die Patientin, wollte aber nicht ins Krankenhaus. Sie suchte deshalb den Krantenlassenarzt F. auf und bat ibn, die Operation an ihr vorzunehmen. Da der Rupon bereits abgelöst war, wies er fie ab. Sie erflärte jedoch, daß sie sich von ihm privat behandeln lassen wolle. Da er als Kranken­faffenarzt in diesem Falle auch das nicht durfte, sollte die Operation durch den mit ihm liierten Arzt vollzogen werben, unter seiner Teil­nahme: das Honorar in Höhe von 20 Mart follte wohl aufgeteilt werden. Die Operation war glücklich überstanden. Der Bräutigam hatte auf ihren Ausgang im Wartezimmer gewartet. Schon das falte Zimmer, in dem er über eine Stunde hatte warten müssen, hatte ihn verdrießlich gestimmt. Noch verdrießlicher war er aber wegen des Verlustes der 20 Mart. Als er vom Arzt eine Quittung für die 20 Mart verlangte, fam es zuerst zur wörtlichen, dann zur handgreiflichen Auseinandersehung. Dr. F. fonnte natürlich als Krantenfaffenarzt teine Quittung über die 20 Mart geben. Dr. R. dagegen hatte seinen Stempel nicht mit. 2. murde ausfallend seine Braut soll sich auch über beleidigende Behandlung durch Dr. F. beklagt haben, und stürmte ins Empfangs­zimmer. Dr. F. gebot ihm Ruhe, wies ihn hinaus und erhielt einen Schlag versetzt; Fräulein L. trallte ihm die Finger ins Gesicht. Bräutigam und Arzt wälzten fich am Boden, als der Chauffeur des Arztes diasen von der Uebermacht seines An­greifers befreite. 2. rief aber die Portierfrau und deren Sohn zu Hilfe und nun gab es oben ein neues Geschimpfe. Es fielen Be­leidigungen wie Dir werde ich anzeigen", Abtreiber, hier muß aufgeräumt werden", ber Betrieb ist hier zum Kozen" und anderes mehr, das sich nicht gut wiederholen läßt. Schließlich erhielt 2. feine 20 Mark zurück. Dr. F. erstattete aber Strafanzeige gegen Herrn 20 Mark zurück. Dr. F. erstattete aber Strafanzeige gegen Herrn L., dessen Frau, die Portierfrau und deren Sohn. Nun hatten sich die vier vor dem Schöffengericht Bern- Mitte zu verantworten Es ergab sich, daß die Portierfrau schon seit langem Differenzen mit dem Arzt hat und bereits einmal megen Beleidigung zu 80 Mark_ver­urteilt worden war. Das Gericht verurteilte L. zu 40 Mark Geld­ftrafe, seine Frau zu 20 Mart, die Portierfrau zu 200 Mart doch etwas zu biel und deren Sohn zu 50 Mart Geldstrafe.

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300 Straßenbahn- Zwillingswagen.

Wieder Vorhänge an den Vordertüren.

Die neuartigen Wagen der, Straßenbahn, die sogenannten Zwillingswagen, die seit mehreren Monaten auf der Linie 177 zur Probe gefahren wurden, haben sich sehr gut be währt. Nach den gemachten Erfahrungen find in technischer Bes ziehung keine Beanstandungen vorgekommen. Auch das Publikum hat sich mit der Art dieser Wagen sehr schnell befreundet. Die günstige Anordnung der Sitze und die Mitteltür laffen ein schnelles Ein- und Aussteigen zu. Daraufhin sind jetzt von der Direktion der Straßen­bahn 300 Wagen in Auftrag gegeben worden. Da die Herstellung solcher Wagen längere Zeit beansprucht, so ist der Liefer­termin auf ein Jahr festgesetzt worden. Sämtliche Wagen werden cuch mit Rotoren ausgerüstet werden, da auch, diese sich für die Lüftung als äußerst praktisch erwiesen haben.

Nachdem die Vordertür der Straßenbahn seit Donnerstag auf Wunsch von Zuschriften von Fahrgästen wieder geschlossen ist, find bereits gegenteilige Preteste aus dem Publitum eingelaufen. Trotzdem bleiben für die Winterzeit die Bordertüren geschlossen. Um die Wagen während der Heizungsperiode gut warm­zuhalten, werden an den Bordertüren wie in früheren Jahren wieder Friesvorhänge angebracht.

Verstärkter Totenfonntagsverfehr.

Auf der Hoch- und Untergrundbahn ist für Toten­fonntag eine verstärkte 3ugfolge nach und von den in der Nähe der Friedhöfe liegenden Bahnhöfen vorgesehen, um dem zu erwartenden regen Berkehr Rechnung zu tragen.

Raubüberfall auf einen Bahnmeister.

Revolverattentat auf den Ehemann

Weil sie kein Osterei bekam.

Das ausgebliebene Osterei war für die erst ein halbes Jahr ver­heiratete junge Frau des Schneidermeister Sp. der Anlaß, ihrem Manne am dritten Osterfeiertage dieses Jahres eine Revolver­fugel in den Leib zu jagen. Wegen dieses Revolperattentats hatte sich gestern Frau Sp. vor dem Schwurgericht I, unter Borsiz von Landgerichtsdirettor Schulze wegen versuchten Totschlags zu ver­antworten. Rechtsanwalt Dr. Max Cantorowicz hat den Einwand erhoben, daß die Angeklagte, die sich damals in einem kritischen 3 u ft and befand, nicht bei vollen Sinnen gewesen ist. Die Ehe war von Anfang an unglücklich. Frau Gertrud Sp. Klein, zierlich und schmächtig sieht sie, ist eine überreizte Person. obwohl schon 26 Jahre alt, fast wie eine Zwanzigjährige aus. Von dem Vater ihrer Freundin, einem älteren Lehrer aus einer Stadt bei Berlin   verführt, hatte sie ein Kind. Durch eine Heiratsanzeige suchten ihre Angehörigen einen Mann für sie. Dieser fand sich auch in dem Schneider Speer, der an dem Kinde keinen Anstoß nahm, da ihm die Mittel für eine Geschäftsgründung zur Verfügung gestellt wurden. Bon Anfang an war die Ehe unglücklich. Der Mann soll gewalttätig gewesen sein und die Frau oft geschlagen haben, während sie ebenfalls zant- und streitfüchtig war. Außerdem verstanden beide Cheleute nicht recht zu wirtschaften. Das gab wiederum Anlaß zu Zank und Streit. Die wirtschaftliche Lage ver­schlechterte fich, als im Februar durch einen Einbruch der Laden in der Berleberger Straße ausgeräumt wurde. Su Ostern hatte fich der Mann eine Bindjade und Sportsachen gekauft. Frau Speer

legen, nicht so sehr der Fall zu sein. Sanft fönnte es doch wohl nicht möglich sein, daß gerade diese Autos vielfach Schnellzugtempo belieben, daß sie ungehindert wildes Hupengebrüll ertönen lassen und mit den Blendlaternen zum Schaden der Passanten und anderer Fuhrwertführer spielen. Weiterhin aber ist es dann grotest, daß die Zehlendorfer   Bezirfsverwaltung in einer neuen verkehrsstillen Siedlung Straßen von Heerstraßenbreite ausführen läßt, andererseits aber bet der Berliner   zentralen Straßenverwaltung offenbar nicht durchsetzen kann, daß die oben gekennzeichnete gefähr­fiche Straßentre uzung, über die täglich Tausende von Autos passieren, verbreitert wird. Diese Kreuzung, die ursprünglich den seitlichen Ausgang aus dem alten Dorf Behlen dorf darstellte, ist heute nicht viel breiter als vor 50 Jahren. Wenn an jeder Stelle, an der auf der Potsdamer Chaussee zwischen Zehlendorf   und Wannsee   ein Mensch totgefahren worden ist oder schweren Schaden erlitten hat, ein Denfstein errichtet werden müßte, dann würde die Chauffee eine Straße des Grauens und des Schreckens sein.

Sich selbst der Polizei gestellt. Der Chauffeur Radaß aus Berlin   Dahlem  , der einen Straßenpassanten überfahren hat und dann geflüchtet war, hat sich in Wriezen   der Polizei selber gestellt. R. hatte mit drei jungen Leuten, die er am felben Abend in einer Konditorei fennengelernt hatte, eine Schwarzfahrt unter­

nommen.

Mädchenmord bei Dresden  .

Ermordete und Mörder vermutlich Berliner  .

Ein Kapitalverbrechen wurde gestern in der Nähe der Ortschaft Dippelsdorf   bei Dresden   entdeckt. In einer Strohmiete auf dem Felde unweit des Gasthofes Bur Aue" fand man in das Stroh gebettet die Leite eines Mädchens von etwa 20 Jahren. Am Gale e eines maddens ung etwa Die genauere Besichtigung durch die Dresdener   Kriminalpolizei und einen Gerichtsarzt stellte aber auch noch einen Schuß in die linke Bruft fest, der wahrscheinlich aus einem Trommelrevolver ab gegeben worden ist. Die Person der Ermordeten fonnte noch nicht festgestellt werden. Vielleicht ist es eine junge Frau, denn sie trug einen Trauring, der aber nicht gezeichnet ist. Die Ermittlungen der Dresdner   Kriminalpolizei ergaben, daß die Unbekannte sich mit einem ebenfalls noch nicht ermittelten Manne am Bußtage in dem Gasthof Zur Aue" aufgehalten hat. Der einzige Anhalt für die Feststellung sind bisher die Wäschezeichen H. F. und A. F. Das Paar erschien mit einem starken" India" oder Mabeco": Motorrad mit Soziusfiz. Der Führer, der nach der Ermordung seiner Begleiterin allein gewesen sein muß, ist nach den bisherigen Ermittlungen in der Gegend nicht mehr gesehen worden. Man vermutet, daß er ein Berliner   ist, der über Bußtag mit seiner Begleiterin einen Ausflug gemacht und sie dann aus irgendeinem Grunde in der Strchmiete ermordete. Deshalb wurde auch die Mordinspektion hat entsprechende Maßnahmen getroffen. Der mut Berliner   Kriminalpolizei benachrichtigt, und die maßliche Täter steht etwa am Ende der zwanziger oder im Anfang schwarzen Schnurrbart und trug entweder umgearbeitete Militär­der dreißiger Jahre. Er ist Elein und unterlegt, hat einen fleinen fachen oder einen Sportanzug von feldgrauer Farbe. Bei fich hatte er eine Attentasche. Das Motorrad hat einen rotgestrichenen Tant. Mitteilungen nimmt Kriminalrat Gennat im Zimmer 104 des Polizeipräsidiums entgegen.

Funkwinkel.

Der Bahnmeister Affelmann von der Kleinbahn Dahms. dorf Müncheberg- Budom wurde von vier noch un­bekannten Begelagerern überfallen und beraubt. Den Räubern fielen jedoch nur 12,50 Mart, das Privatgeld des Bahn­meisters, in die Hände. Die Räuber hatten es vermutlich auf 3000 Mart Lohngelder abgesehen, die Asselmann jedoch nicht bei sich führte. Affelmann hatte in Müncheberg   dienstlich zu tun und befand fia auf dem Rückwege nach seiner Station. In der Nähe von Wald­ Sieversdorf   wurde er plöglich von vier Männern aus dem Hinterhalt überfallen und niedergeschlagen. Offenbar hatten die Täter, die mit den dortigen Berhältnissen genau vertraut zu sein scheinen, es auf die 3000 Mart abgesehen. Asselmann hatte diesen Betrag jedoch nicht mit auf den Weg genommen, sondern vorläufig auf seiner Dienststelle gelassen, weil das Geld erst einen Tag später ausgezahlt merden sollte. Mit diesem Zufall konnten die Verbrecher nicht rechnen. Sie vermuteten das Geld bei dem Bahnmeister, der es jonst immer Donnerstags mitnahm, und schritten zur Ausübung der Lat. Sie schlugen den Bahnmeister nieder, fesselten den Ueber­fallenen, schleppten ihn in eine Gerätebude am Roten Luch, durch- pators Tanzmusil. Jedenfalls entsteht ein Höllenlärm. Saxophone suchten feine Taschen und raubten das Portemonnaie, das nur 12,50 Marf enthielt. Als Asselmann wieder zu sich fam, waren die Räuber verschwunden. Es gelang ihm, sich von der Fesselung zu befreien und sich nach der nächsten Wärterbude zu schleppen, von wo aus der Amtsvorsteher von Wald- Sieversdorf und die Landjägerei von dem lleberfall in Kenninis gesetzt wurden. Auch die Berliner   Kriminalpolizei wurde benachrichtigt. Auf die Ergreis fung der Täter wird eine Belohnung ausgefeßt. Zweckdienliche Mitteilungen find an Kriminalkommiffar Werneburg im Berliner  Polizeipräsidium zu richten.

Eine Chauffee des Grauens.

Die Verkehrsverhältnisse in Zehlendorf   haben in den letzten Monaten derart standalöse Formen angenommen, daß die Behörden, und zwar die Polizei fowohl wie der Berliner   zentrale Straßenbau nicht mehr länger zusehen dürfen. An dem gestrigen Freitag vor­mittag find dort nicht weniger als zwei Personen von Privatautos totgefahren worden, und zwar das eine Mal wieder an einem der schlimmsten Berliner   Gefahrenpunkte, der Kreuzung der Berliner Straße, der größten Berliner  Ausfallstraße, und der Hauptstraße, und das andere Mal an der Einmündung der sehr schmalen Kirchstraße in die Hauptstraße. Wenn auch in dem legten Fall der zu Tode gekommene Motorrad­jahrer nicht ganz schuldlos zu sein scheint, steht doch soviel fest, daß bas Privatauto, trojdem ihm die Fahrstraße durch haltende Auto­tagen und Rohlenwagen verengt war, in schärffter Gangart anfam. Während es auch einwandfrei feststeht, daß sich die Autotarenführer in Zehlendorf   der liebevollsten Aufmerksamkeit der Polizei erfreuen, scheint bas bei ben zahlreichen in Zehlendorf  , Dahlem  , Schladytenfee, Nitolassee und Wannsee   beheimateten Lugus autos, beren Besiger selber auf größte Schnelligteit Bert|

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ärgerte sich, daß für sie nicht einmal ein Ofterei abgefallen war. Deswegen gab es während der Feiertage mehrfach neuen Streit. Am dritten Osterfeiertag hatten beide einen Radausflug gemacht, und auf dem Rückweg sich erneut gestritten. Als der Ehemann nach dem Abendessen nochmals allein mit einem Kunden weggehen wollte, rief Frau Sp. ihn mit den Worten: Franz, fomm doch mal her, ich möchte Dir bloß noch etwas fagen!", in das Wohnzimmer. Ahnungs­los betrat Sp. das dunkle Zimmer. Ohne ein Wort zu sagen, feuerte Frau Sp. aus einer Schnelladepiftole, die ihr Mann nach dem Ein­bruch angeschafft hatte, aus nächster Nähe einen Schuß auf ihn. Die Kugel zerriß die Leber und Sp. schwebte wochenlang zwischen Leben und Tod.

Die Angeflagte behauptete, gar nicht zu wissen, wie es zu dem Schuß gefommen sei. Sie habe gar nicht geglaubt, daß so ein Ding gleich losgehe, wenn man es in die Hand nehme und vor sich halte". Der verlegte Ehemann verweigerte sein Zeugnis. Er hat sich mit seiner Frau ausgeföhnt und lebt mit ihr wieder zusammen. Wiewohl Rechtsanwalt Dr. Mar Cantorowicz darauf hinwles, daß sich die junge Frau damals in einem kritischen Zustand befunden habe, verneinten Sanitätsrat Dr. Leppmann und die anderen Sachverständigen entschieden das Vorliegen, das die Die freie Willensbestimmung bei der Tat ausschließenden§ 51. Zeugenvernehmungen zogen sich bis in die Nachtſtunden hinaus. Das Urteil wird demnach erst heute, Sonnabend vormittag, gefällt werden.

Bum neuen Kraftfahrzeugsteuer- Entwurf.

Man schreibt uns:

Seit Jahren bemühen sich alle einsichtigen Wirtschaftskreise, eine Aenderung der Automobilsteuergeseggebung herbeizuführen. Während das Kraftfahrzeug vor noch nicht allzu­langer Zeit nur Lurusfahrzeug der befizenden Kre se gemefen ift, haben der Umschwung der wirtschaftlichen Verhältnisse und vor allem tie Rationalisierungswünsche der fabrikatorischen und kaufmännischen Betriebe die Verbreitung des Kraftfahrzeuges herbeigeführt; be­günstigt wurde dieser Umschwung durch die führenden Werke der Automobilindustrie, die sich auf die Schaffung fleiner leistungss fähiger Automobile einstellten. Diesen fleinen Wagen von 4: over 6- Steuer- PS, die den Hauptteil der deutschen Kraftfahrzeuge bilden, müßte nun eine seibstverständliche Pflicht gesunder Wirtschafts­führung führung bei Neuregelung der Steuer weitgehendst entgegenge tommen werden, schon alle'n um die notwendige Verbreitung des Kraftfahrzeuges und damit rückwirkend ein genügendes Steuerauf­tommen zu sichern. Das Gegenteil ist der Fall. Dem Reichstag  wird in nächster Zeit ein Gesezentwurf zugehen, in dem verlangt wird, daß fleine Wagen mit 4- Steuer- PS einen Steuersatz zahlen sollen, der 10 Broz. über dem bisherigen Satz liegt, bei Wagen mit 10- Steuer PS 9,35 Proz. Dagegen sollen sich die Steuern der Wagen Don 12 bis 30- Steuer- PS um 8,6 bis 44,5 Proz. vermindern.

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Man sollte nicht für möglich halten, daß ein Entwurf von jo un sozialer Einstellung alle Instanzen passiert und dem Reichstag vorgelegt wird. Scheinbar sind die Mitarbeiter dieses Entwurfs unter den Fabrifanten oder mindestens doch Be nuzern schwerer Lugusfahrzeuge zu suchen, denn anders ist es nicht zu erflären, daß die großen Wagen in der Steuer abgebaut, die fleinen Wagen von 4 bis 10 PS steuerlich jedoch stärker belastet werden sollen. Das Gegenteil müßte der Fall sein! Eine gewisse Steuerleistung von 12 bis 15 PS bildet die Grenze, die das Gebrauchsfahrzeug vom Lurusfahrzeug scheidet und feine noch so geschickte Darstellung vermag zu verbergen, daß übermäßige Motorleistungen und alle Fahrzeuge von der 10 000- Mart- Grenze ab in das Gebiet des Lugus gehören und mur von menigen Be­güterten gefahren werden. Der Reichstag   hat nicht nur über ein beliebiges Gesez abzustimmen, sondern in diesem Falle eine Kultur­mission zu erfüllen: Und das ist einzig und allein mur dann mög­lich, wenn der vorgeschlagene Steuersag von 12 M. auf 6 M. bis 8 m. für fleine Wagen abgebaut und für stärtere Wagen( etwa von drei Lifer Hubvolumen ab) auf 15 m. pro 100 Rubifzentimeter erhöht wird. Wenn wir auch heute noch von amerikanischen Verhältnissen entfernt sind, die auch dem Arbeiter die Beschaffung eines Autos ermöglichen, fo geht die Entwicklung doch zweifellos auch bei uns diesen Weg. Eine Erhöhung der Steuer für fleine Wagen wirft sich daher legten Endes volksfeindlich aus und begünstigt nur den Lurus der Be­güterten.

Sabotageversuche in Potsdam  .

In dem Potsdamer Städtischen Glettrizitäts­werf wurden seit diesem Frühjahr bis in die letzten Tage zu ver. schiedenen Malen Maschinen durch Einstreuen von Sand und hineinwerfen von Materialgegenständen uns brauchbar gemacht. Es murden auch direkte Beschädigungen duró Abschrauben einzelner Teile vorgenommen, die, wenn sie nicht recht­zeitig entdeckt worden wären, eine schwere Explosions- und Lebens­gefahr für die im Wert beschäftigten Arbeiter bedeutet hätten. Der Magistrat hat auf die Nennung des Täters eine Belohnung von 500 Mart ausgesetzt.

Volkstümliche Gymnastik.

Das Jugendamt des Bezirts Charlottenburg hat am letzten Donnerstag in der Rolfsschule Wiglebener Str. 34, nahe dem Untergrundbahnhof Sophie- Charlotte- Straße, mit einem Dolfstümlichen Einführungsfursus in die Gym, nast it begonnen, der sich sehr lebhaften Zuspruchs von Jung und

Am Donnerstag abend machen die Weintrauben- Synco­t zu erfreuen hat es hat sich nämlich herausgestellt, daß die Teil­quäfen und quietschen in allen Tonarten und ganz fortgeschrittene nehmer des gleichfalls von dem Bezirk veranstalteten vorbereitenden Gemüter, die ihre Erziehung zu Lebeleuten in unwahrscheinlichen Stitrodenturs förperlich feineswegs so disponiert waren, daß sie den Anforderungen dieses Kurses gewachsen waren. Besonders Bars und Dielen empfangen haben, werden vielleicht nach diesen chaotischen Geräußen tanzen können. Für den Durchschnitteuropäer machte ich ein Mangel an Beweglichkeit in den Hüft- und find diese Laute eine verwüstete Angelegenheit und ein jagophonisch funktionieren, dann wird auch aus dem Stisport nichts. Im Gegen­Beingelenken bemerkbar. Wenn diese Partien aber nicht wie geölt verjazzter Walzer bedeutet ungefähr den Gipfel unfreiwilliger teil, die Strapazen werden für den Ungeübten zu groß. Aus diesen Komit. Freitag nachmittag stilistert sich die Kapelle Emil Rooß auf russische Musit. Sehr schön gelingt Rubinsteins Romanze.hr beachtenswerten Erwägungen heraus kam man in Charlotten­Schmachtend schluchst die Geige, die Celli bemühen sich um eine burg zu der Errichtung des Gymnastikvorbereitungskurses, der im männlich gestraffte Haltung, und das ganze Konzert ist tatsächlich besonderen der Loderung fämtlicher Gelente dient. Da nun aber der Kursus für alle Lebensalter berechnet ist, so scheint es fünstlerisch zusammengeseht und bleibt für die kleine Kapelle ein uns angebracht, die Uebungen der ersten Stunden nicht zu forcieren, Zeichen ihrer Leistungsfähigkeit. Nachdem abends Frank Thieß  wie das in der ersten Stunde geschah. Keine Maschine wird sofort im Plenarjaal des Herrenhauses eine Noelle vorgelesen hatte, auf Bolldampf gestellt. Es ist aber sehr wichtig, daß auch die spielt Konzertmeister Georg Kniestädt von der Staatsoper Bioline­romanzen von Beethoven  , Bruch und Wieniawski  . Kniestädt ist Körperübungen herangeführt wird, und es liegt im Wesen dieser ältere Generation, Männer und Frauen, an fyftematische kein Virtuose, der mit equilibriftischen. halsbrecherischen Kunst- sogenannten Ausgleichsgymnastik, daß sie in ruhigerem, stücken auf der Geige glänzen will, fein Nachkomme Baganinis, gemefienem Tempo, am besien auch durch einen älteren Lehrer, fein glänzender Techniker, aber ein verinnerlichter Musiker, dem ausgeführt wird. es mehr auf den Ausdrud tiefen Empfindens ankommt als um faszinierende Fingerfertigkeit. Sein Künstlertum ist herb und ver schlossen und von gediegenem technischen Können. Daß er auch über graziöse Leichtigkeit verfügt. zeigt er in der Kreisterschen Bearbeitung eines Dittersdorfschen Scherzo Darauf fingen Elisabeth Boehm van Endert   und Franz Baumann Volkslieder, die Bruno Seibler- Winkler als Duette eingerichtet hat. Trog der sehr ge­schickten und geschmackvollen Bearbeitung muß man doch feststellen, daß diefe Lieder in der einfachen einstimminen Form packender und prägnanter find. Uebrigens ist Seidler- Winkler wie immer ein ausgezeichneter Begleiter. Die Dreiteilung des Abendprogramms erscheint durchaus begrüßenswert, da sie jedem etwas bietet. F. 6.

Es dürfen aber auch Entspannungs. übungen nicht fehlen, und ebensowenig Atemgymnast it. Anfang erfolgreich entwickeln. Die nächsten Uebungsstunden sind am Werden diese Erwägungen beachtet, so kann sich der Charlottenburger  Donnerstag, dem 24. November, abends von 6-7 und 7-8 Uhr. Damen und Herren üben getrennt. Der ganze Kursus foſtet nur 2,50 Mart.

Laxin

Das ideale Abführ- Konfekt