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Schweres Einsturzunglück in der

Lothringer Straße.

Gin Arbeiter getötet, einer lebensgefährlich verletzt.

Auf dem Grundstüc Lothringer Straße 1, das gegenwärtig abgeriffen wird, um dem Neubau eines Warenhauses Platz zu machen, ereignete fich in den heutigen Bormittagsffunden ein folgen­schweres Einsturzunglüd, bei dem ein Arbeiter getötet, ein anderer lebensgefährlich verletzt wurde. Die Feuerwehr und das Rettungs­amt erschienen auf den Alarm mit mehreren Reffungswagen an der Unglücksstätte. Bon der Polizei wurden umfangreiche Absperrun­gen vorgenommen. Zu dem Unglüd wird nachfolgendes mitgeteilt: Das Haus Lothringer Straße 1, das in unmittelbarer Nähe des Prenzlauer Tores liegt, ist zurzeit bis auf die Grundmauern ab­getragen und an einigen Stellen sind bereits die Ausschachtungs­arbeiten vorgenommen worden. Heute vormittag follte num die etwa 70 meter lange Mauer, die an das Grundstück Lothringer Straße 2 angrenzt, der Spighade zum Opfer fallen. Die Grenz mauer wurde zu diesem Zwed unterfangen. Plöhlich gab ein Teil der Mauer nach und stürzte zusammen. 3wei Arbeiter, der etwa 50jährige Maurer Krauskopf aus Oberschöneweide   und der 55jährige Maurer August Tifur aus der Ahlbecker Str. 2 wurden unter den Stein- und Sandmassen begraben. Nur wenige Sefunden später stürzte der übrige Teil der Mauer, die dem Drud der Grenzmauer des Nachbargrundstücks nicht mehr stand hielt, in einer Länge von elma 70 Metern unter ohrenbetäubendem Krach zufammen. Zum Glüd fonnten sich die übrigen hier beschäftigten Arbeiter noch recht zeitig in Sicherheit bringen.

Bildungsarbeit und Kunstpflege der Stadt.

Eine Aussprache in der Kommunalen Konferenz.

Die vom Stadtverordneten Genoffen Krille geleitete Rommunale Ronferenz der Bezirksorganisation Groß- Berlin der SPD.   brachte eine Erörterung der Leistungen Berlins   in Bildungsarbeit und Kunstpflege.

liner Stadtpermaltung ist nötig, wenn unsere Au gaben auf dem Gebiet fommunaler Kulturpolitit befriedigend gelös werden sollen.( Lebhafter Beifall.)

An der Konferenz beteiligten sich neben sozialdemokratischen Stadiverordneten und Magistratsmitgliedern und Bertretern unserer Bezirksverordnetenfraftionen sozialdemokratische Leiter von Bezirks­bildungsänitern und sozialdemokratische Bürgerdeputierte aus der zentralen Kunst- und Bildungsdeputation, auch Bertreter des Berliner   Bezirksbildungsausschusses der Partei und der Streis bildungsausschüsse sowie der Boltsbühne. Dem Vortrag folgte eine längere Aussprache, in der besonders die Bildungsarbeit und schiedene Redner betonten, daß in diese Arbeit mehr Einheit. Kunstpflege der Berwaltungsbezirte erörtert wurde. Ber­Es sprachen Schulrat Dr. Löwenstein- Neatölln, Stadirat Horlik- Charlottenburg, Stadtrat Schneider- Neuföln, Bürgermeister Schneider Mitte, Stadtperord neter Weinberg- Berlin, Stadtrat Gensch- Friedrichshain  , Dr. Neftriepfe von der Boltsbühne, Profeffor Hans Baluichet und auch Abendgymnasium die Aufbauschulen Neuföllns und Berlins  Professor Kestenberg  . Hervorgehoben sei, daß& ömenstein bem als wertvollere Schuleinrichtungen entgegenstellte. Me it riepte er­wähnte, daß Berlin   für Mufit und Theater jährlich noch nicht 40 Pf. pro Kopf der Bevölkerung ausgibt. Schneider Neukölln mandte sich gegen Eigenbrötelei der Bezirke. Weinberg forderte ein städtisches Theater für Schulen. Folgende von Weima beantragte

Der Vortrag des Stadtverordneten Genossen Flatau betonte die Pflicht der Städte. Die Kulturpolitit nicht ganz dem Staat zu überlassen, sondern durch Schaffung eigener oder Förderung schon bestehender Einrichtungen das Ihrige beizutragen. Sorgfältig mülle aber erwogen merden, was der Unterstügung wert ist. Unter den vielen Volkshochschulen fet manche, gegen deren Tendenz man Bedenken haben müsse. Das neu entstandene private Abend barf, hat der Stadt fein weitgehendes Mitbestimmungsrecht gewährt. gymnasium, das nicht zu einer Stätte der Halbbildung werden 3m Bibliothetswesen ist die Stadt bemüht, die Berfäumlich feit hineingebracht merden müsse. nille früherer Jahrzehnte gutzumachen. Aber Gelb mangel hemmi vieles. Der Fonds zum Anlauf von Kunstwerfen ist verstärkt worden. Leider hat man beim Antauf manche Diß griffe begangen. Ob die Stadt eine eigene zentrale Kunstgalerie anlegen soll, erscheint dem Vortragenden fraglich. Bielleicht jei es besser, die Kunstwerke auf die Bezirke zu verteilen. Die Musit pflege ist eine Aufgabe vornehmlich der Bezirksbildungsämter, aber hier bedarf es der Einheitlichkeit. Berlin   unterstüßt das Phil harmonische Orchester und das Blüthnerorchester; voltstümliche Ron­serte sind die Gegenleistung. Die Schaffung der Städtischen Oper war eine Tat. Sie foftet Gelb, doch fleinere Städte geben mehr für folge 3wede aus. Unterstügt wird das Bandertheater unternehmen Jugendbühne", und die Bühnengenossenschaft erhält eine Beihilfe. Der Vortragende streifte auch die Beziehungen der Stadt zur Bolfsbühne. Die früher von der Stadt gegebene Hypothet von 1% Millionen Papiermart hat mit dem ,, Die Kommunale Konferenz beauftragt das tommunale Gefre­drückend hohen Betrag von 750 000 Goldmart aufgewertet werden tariat der Berliner   Partei, gemeinsam mit dem Bezirksbildungs­müssen. Genosse Flatau schloß mit dem Hinweis darauf, daß auch ausschuß und den sozialdemokratischen Mitgliedern der zentralen Bildungsfragen und ihre Lösung schließlich Deputation für Kunst und Bildungswesen eine Systemati= Machtfragen werden. Unsere Genossen im Rathaus haben an dem bisherigen Fortschritt der Bildungsarbeit und Kunstpflege fierung und Bereinheitlichung des tommunalen Sofort nach Bekanntwerden des entsetzlichen Unfalls erschienen Berlins   starten Anteil gehabt. Aber weitere Stärtung des Bildungswesens Berlins   auf Grund der Anregungen der Beamten der Baupolizei an der Unglüdsstätte, um die notwendigen Einflusses der Sozialdemokratie auf die Ber- Kommunalen Konferenz in die Wege zu leiten." Ermittlungen vorzunehmen. Die Schuldfrage ist noch unge. 1931 flärt. Der Vorfall hatte in der verfehrsreichen Gegend eine große a sit Menschenanfammlung zur Folge, in der die wildesten Gerüchte furfierten. Schußpolizei mußte eingefegt werden, um die Schar der Neugierigen von der Unfallstelle fernzuhalten.

Die Feuerwehr erschien mit mehreren Fahrzeugen an der Unfallstelle und nahm die Bergungsarbeiten vor. Das Städtische Rettungsamt hatte gleichfalls vier Wagen unter Leitung seines Direttors Dr. Paul Frant entsandt. Der Maurer Kraustopf fonnte nur noch als Ceiche unter den Trümmern hervorgezogen werden. Tifur, der schwere Kopf und Rüdenverletzungen, somie mehrere Armbrüche davongetragen hatte, wurde in bebentlichem zu stande in das Krankenhaus am Friedrichshain   übergeführt. Die Leiche des tödlich Berungiüdten wurde in das Schauhaus gebracht. Müdlicherweise bestätigte sich der Berdacht, daß noch weitere Ar­beiter unter dem Steinhaufen liegen, nicht.

Das Attentat auf den Ehemann.

1 Jahr Gefängnis für Frau Speer.

Das Schwurgericht I verurteilte gestern nacht gegen 1 Uhr die Schneidermeisterfrau Gertrud Speer, die ihren Ehemann durch einen Schuß in den Lelb schwer verletzt hatte, wegen versuchten Totschlages unter Zubilligung mildernder Umstände zu 1 Jahr 3 Monate Gefängnis und Anrechnung von 3 Wochen Unter­juchungshaft. Auf Grund der Gutachten waren der Angeflagten mildernde Umstände zugebilligt worden. Der Staatsanwalt hatte nur 1 Jahr Gefängnis beantragt. Eine Bewährungsfrist wurde

nicht ausgesprochen.

Mutter und Tochter durch Gas vergiftet!

Entschließung

wurde einstimmig angenommen:

Die gefälschten Tscherwonetnoten.

200

Wie die Fälschungen entdeckt wurden!

Zu dem Millionenfälschungen von russischen Tscher| Koffer des Berhafteten entdeckte man fünf Drudtlischees, die wonenoten erfahren wir, daß es sich unt teine pollendeten den Schriftfah der Ein- Tscherwonegoten wiedergaben. Dieje Fälschungen handelt, sondern nur um Borbereitungen. Es handelt Klischees sollten nach der Behauptung des Festgenommenen noch sich auch nicht um Drei- und Fünf, sondern nur um Ein Tcher nicht bemißt worden sein. Die mitroftopische Untersuchung bewies woonegnoten. Ueber die Verhaftung des Hauptbeteiligten, des jedoch das Gegenteil. Sie sind aber nach den Drudtypen nicht in Deutschland  , sondern im Auslande gebraucht worden, und daher Georgiers Sadat   hieraschwili, wurde bereits im September stammen ohne Zweifel die Noten, die S. von seinen Landsleuten berichtet. erhalten hat. In Deutschland   ist es zur Herstellung von Noten noch nicht gefommen. Schon bei den Vorbereitungen wurde S. entlarot und festgenommen. Unter dem Verdacht der Beihilfe wurde Böhle bereits am 18. Oftober perhaftet. Er hat dem Georgier nicht nur die Druckerei nachgewiesen, sondern steht auch im Ber dacht, das Wasserzeichenpapier nermittelt zu haben. Auch Dr. Weber und her britte Mann in Breslau   find porläufig feits genomment porden. Inmiemeit fie der Beihilfe schuldig pber fonftric beteiligt find, habari noch ber meiteren Untersuchung. Das ber Georgier mit Sarbsleutent int 2ustande in ständiger. Berbindung farb, unterliegt feinem Zweifel. Es geht u. a. daraus herpar, baß er einen Teil der unter falfcher Botspiegelung erlangten Drud­flischees nachweislich ins Ausland gelchidt hat. Neft ftabt, daß ar Beziehungen hotte u einem Kaufmann Aron Simanowitsch, ben früheren Sekretär Rajputins, einem Kaufmann Ritolai Coholofamili und dem Prinzen Nefior Eristami, die im Februar dieses Jahres megen Falschmünzerei in Baris verhaftet wurden,

In ihrer in der normannenstrasse 1. au mitalasie gelegenen Bohmung murden heute früh die 52jährige Bitme Clifabeth alle und deren 20jährige Tochter Gertrud in ihrem gemein femen Schlafzimmer, bas völlig mit Gas angefüllt war, bewußt Ias aufgefunden. Wiederbelebungsverfuche der alarmierten Feuer wehr blieben ohne Erfolg. Nach den polizeilichen Ermittlungen fiegt unzweifelhaft ein unglüdsfall por. Der Schlauch beschäftsleute lieben ihm auf 1500 Stüd Gin- Thermottehnofen im Sastochers in der Küche hatte fich gelöst, fo baß große Stengen Gas ausströmten, bie ihren Weg in das Schlafzimmer nahmen und den Tod der beiden Frauen herbeiführten.

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Teilnahme ab, von Handlung ist keine Rede mehr. Das Alte stirbt ermüdend langfam, aber eine prophetische Greisin verkündet schon den Aufstieg des neuen Herrn: des Wafa mit dem Bauernperstand und den Bauernfäusten. Das riecht nach Wildenbruch, wirkt mie der Auftakt einer Serie von Dramen zum Ruhme der herrschenden Dynastie. Dresdens   Stadttheater hat mit der Wahl dieses von Schering überlegten Stüdes feinen glüdlichen Griff getan. Die von Oberregiffeur Riefan fauber, aber ohne Begeisterung, die aus dem Glauben an die Sache entspringen fann, einstudierte Auffüh­rung, in der Hoffmann- Kapoih als Sture, Antonia Diet rich als feine gleichgesinnte Frau, Bruno Decarli   als Erzbischof Trolle, des Verwefers grimmigster Feind, und Willi Kleino. ich egg als Gustav Baja schärfer hervortreten, batte selbst bei dem boch so staatstheaterfrommen Dresdner   Publitum taum einen Achtungserfolg.

B. M.

21: aufführung von Respighis Oper Die verfunkene Glode". Respighis Oper Die verfunfene Glode" erlebte Freitag in Hamburg  in Anwesenheit bes Romponisten und Gerhart Hauptmanns   ihre Ur­aufführung, der ein starter Erfolg zuteil murde. Das Bublifum feierte Respighi   und dankte stürmisch den Hauptdarstellern, dem Dirigenten des Werkes, Werner Wolff, und dem Intendanten Sachje.

Kleift- Preise. Als Preisrichter der kleift- Stiftung für das Jahr 1927 hat Monty Jacobs   einen Preis( 1000 mart) bem zmei­unddreißigjährigen Gerhard Menzel   in Gottesberg bei Balden­ burg   in Schlesien   für sein Drama Toboggan" und einen Breis ( 500 Mart) dem siebenundzwanzigjährigen Dr. Hans Meisel in Berlin- Wilmersdorf   für feinen Roman Torstenson" verliehen. Der Preisrichter fügt seiner Entscheidung die folgende Begründung hinzu: " Gerhard Menzels Drama erwedt Hoffnungen auf das Werden eines neuen dramatischen Talents. Sein Wurf: das Aufbäumen eines Willens gegen fein Schidfal, eines Sterblichen gegen den Tod. Seine Stärke, Kraft: dem im Kriege gefallenen und durch eigene Rraft auferstandenen Hauptmann Toboggan den Atem des Leben bigen und das Phosphoreizieren des Gespenstes zugleich zu schenken. Hans Meifel zeigt gleichfalls das Lasten einer neuen Begabung, auf Döblins Begipur. Sein Roman padi ein politisches Problem vor den Mund tritt, so fern er auch aller Nüchternheit bleibt. Ein Buch, scheinbar zeitlos, und doch im Tafte der Zeit vibrierend, eine Erzählung von jungen Leuten im Strudel der Gegenwart, ein Bilb

des Ostlandes mit seinen Menschen und Waffen, mit Aurlands Städten und Rußlands   Steppen. Die Probe auf die Echtheit des Beitgefühls besteht jede Seite des Buches, die Probe eines schöpfe rischen Fabulierens bietet die Simjon- Legende im Tonfall des neuen Rußlands  .

Reut  

Erstaufführungen der Woche. Mont. Nose. Ib.: Einer von unsere Mittw. 3entraltb.: Der Günstling der Zarin." Freit Boltsbühne: intemann." Sonnab. Stammerspielt. Broug Expreg. 2uftisielhaus: Baza. Sonnt. D per a Blat b. Republif: Der Kuß. b. a. Surfürstendamm( vorm. 11%) Claude Anet  ."

Harden- Gedenkseler. Der Club 1926 veranstaltet am Sonntag, bem 20. November, 11% 11hr vormittags im Deulichen Theater eine Bebentfeier jir Maximilian Harben. Es merben forechen: Bertrub Ensoldt, Paul Diegler, Emil Lubmig, Julins Kalisti und Wilhelm Herzog  .

S. tauchte zunächst in München   auf. Dort und in Berlin   waren bei Privatbanken Ein- Ticherwoneznoten zum Einwechseln norgelegt worden. Man hatte sie auch für edt gehalten, bis ein porfidhtiger Abnehmer sich an die Reichsbant- Falschgeldabteilung mandie. Hier wurde die Fälschung von technischen Sachverständigen am Drud perfahren entdeckt. Der Georgier hatte die Noten nach Deutschland  gebracht hat find fie, wie er angibi, pom Auslande har nu Bandsleuten zugestellt worden, die ebenfalls wie er felbft fidh an­geblich an Ruslanbrächen wollen, weil fie mährend des Um iurzes ihres Bermögens beraught machen. S. batte in München  erzählt, baß er der Geschäftsführer einer Gesellschaft fet, die 20fer tümer und Suriositäten aus dem Stautojus einführen molle. Ge­ganzen 20 000 Mart. Das Einfuhrgeschäft tam jedoch nicht in Gang. Einer dieser Beleiher versuchte min, die Noten einzumechseln, ftieß aber dabei auf große Schwierigkeiten und tam endlich nach Berlin   zur Falschgeldstelle. 500 Stid hatte er in Berlin   abgelegt, ohne daß er oder der Abnehmer die Fälschung ahnien. S. benutzte noch einen zweiten Trid. Bon Budapest   her hatte er Verbindung bekommen mit einem Dr. Weber in München   und durch diesen mit einem Buchbruder Böhle in der Braubachstraße zu rantfurt a. M., außerdem mit einem dritten Mann Breslau  . Ihnen spiegelte er vor, daß er, der ihnen als ehemaliger Sekretär des Generals Avaloff bekannt war, die Absicht habe, ein Buch über die Rämpfe der Weißgardisten im Rautajus heraus­zugeben, das 25 Mart fosten solle und sicher großen Abfah finden werde. Die Druckerei zur Herstellung molle er felbft leiten. Böhle empfahl ihm eine eine Druckerei in der Gluckstraße zu Frant. furt a. M., wo S. mit Landsleuten arbeitete. Wie Jolidmünzer es oft hun, hatte er sich auf Umwegen Teiltlife es besorgt und diese zum Drud zusammengestellt. Bei der Verhaftung des Georgiers anfangs September fand man in der fleinen Druckerei, beren Inhaber nicht mußte, was bort mirklich betrieben wurde, so viele Ballen Wafferzeichenpapier, daß es zur Herstellung von etwa 200 000 Iicherwoneynoten ausgereicht hätte. In dem

Bahnüberfall in Merito.

in

Zahlreiche Zote und Verletzte. Megito- City, 19. November.( Eigenbericht.) Auf der Linie Palmira und Aguas Calientes wurde am Freitag ein Personenzug von Räubern überfallen. Bon der Jugwache wurden dabei 19 Soldaten getötet. 3 Soldaten und 6 Reifende, darunter eine Frau und zwei Kinder, wurden verletzt. auch der Lokomotivführer und der Heizer wurden von den Räubern getötet.

Ein ganzes Dorf daktyloskopiert.

Um einen Mord an einem 20jährigen Mädchen, das unter den

Burschen ihres Dorfes viele Liebschaften unterhielt, aufzuklären, Blowig in der Tschechoslowakei Fingerabbrüde genommen, doch fand man auch dadurch den Mörder des Mädchens nicht. Ein Zweiundachtzigjähriger als Hoteldieb.

zur

Die amtliche Pressestelle der preußischen Justizpermaftung teilt russischen Fälscheraffäre folgendes mit:

In der Angelegenheit der Fälschungen ruffischer Bantnoten schwebt ein Ermittlungsverfahren der Berliner   Staatsanwaltschaft seit August dieses Jahres. Es wurde damals auf Beranlassung des Münzdezernats des Berliner   Polizeipräsidiums ein gemisfer Dr.- Ing. Beder festgenominen, der versucht hatte, fa Ifche Gin fer­monegnofen bei Berliner   Banten abzusetzen. In der weiteren Berfolgung dieser Angelegenheit sind verhaftet worden ein Buchdrucker Böhle und der Georgier Sadat   hierajchwili in Frankfurt   a. M., ein Drucker Schneider und ein Dr. Beber in München  , und Hefrat Dr. Ralette in der Nähe von Breslau  . Die Berhafteten befinden sich mit Ausnahme von Dr. Beder, der wieder aus der Haft entlassen worden ist, zurzeit im Berliner  Unterfuchungsgefängnis. Weitere Personen werden sted. brieflich, zum Teil im Ausland, verfolgt. Aus welchen Motiven die Fälschungen begangen find, läßt sich zurzeit noch nicht mit Sicherheit fagen.

Sport.

Wieder Eishoden im Sportpalast.

Mit einem gelungenen Brogramm eröffnete der Berliner   Sport­beutsche und ausländische Mannschaften die Holzbahn the palast gestern abend feine Eislauffaison. Wo noch vor turzer Bait rennen umfreiften, tat sich gestern wieder die blanke Gisilädje auf und ein buntes Brogramm wurde vor überfüllten Tribünen abge= wickelt. Ueberflüffig noch einmal zu sagen, daß der Eissport, nicht zuletzt der Clou dieser Beranstaltungen, das Eisboden, fich eine riesige Anhängerschar geschaffen hat. Der Massenbesuch gestern beries es. Wenn die Kunstläufe der Prominenten des Berliner  Schlittschuhklubs noch nicht das Formvollendete und Sichere zeigten, mie man es Dom Schluß der vorigen Saison her gewöhnt ist, mar der Anjang, wenn das furze Training berüdsichtigt wird vielversprechend. In einem Einzellauf bominierte Herr

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hatchäfer- Wien  , ein Meister des Kunstlaufs. Der Beifall war sehr start. Neuariig u. a. ein ruffischer und moderner Tanz auf dem Eise. Bleibt der Eishockey- Wettkampf, auf den fich das Haupt intereffe tonzentrierte, zwischen den London  - Canadians und dem Berliner   Schlittschuh- Club( BSC.). Gespielt wurde in drei Dritteln 31 je 15 Minuten. Die Berliner   führten sich fehr gut ein und maren ben englischen Gästen, die etwas enttäuschten, jeberzeit über­Legen. Dem englischen Sturm fehlte zeitweise jede Kombination und Verteidigung wie Torwächter verjagten mehr als einmal, Auf Berliner   Seite dagegen reihte die Stürmerreihe durch gutes Zusammenspiel und Einzelburchbrüche Tor an Tor. Der Berliner  Torwächter Linte hatte einen besonders guten Tag und hielt tod fichere Schüffe auf das Goal. 9: 3 für Berlin  , ein schöner Erfolg! Im Schnellaufen über 10 Runden( 1500) fiegten im 1. Borla Menta vom BEB. und im 2. Borlauf Boluta vom BSC.

Einen sonderbaren Dieb ermijchte die Gendarmerie in Bud­meis nach einem Hoteldiebstahl Der Täter wurde in der Berson des 82 Jahre alten Josef 3 adet gefaßt, eines Mannes, der von Jugend auf in Hoteldiebstählen eingeübt war und der mun Er ist der älteste Häftling weit und breit. als Greis wieder und immer wieder ins Gefängnis einziehen muß.

12 Millionen Auffern fortgefchwemmt. Durch die gewaltigen Stürme, die in ben legten Tagen an der frana filen Rüfte tobten, follen ungeheure Mengen von Austernnestern, vor allem in der Gironde   Mündung, fortgespült worden sein. Es mird befürchtet, daß dadurch rund 12 Millionen Austern verlorengegangen find.

Der Berliner   Bolfschor( Dirigent Er. Zander) veranstaltet am Sonne tagabend 8 Uhr. in der Singalabemie einen Mabrigalahend unter wit her A Cappella- Bereinigung und bes Regitators Ludwig Hardt  . Eintritts. fartenfür 1, Mart an der Abendlajfe.