,, Nun wollen wir den Bau einer neuen Ordnung beginnen", so oder so ähnlich spricht Lenin zum Schluß. Die neue Ordnung, sie ist nun da, und, ob gut oder schlecht, darin ähnelt sie jedenfalls jeder anderen, daß sie verdammt nüchtern ist, wie es jede richtige Ordnung sein muß. Ste besteht aus einer Unmenge von trockener Arbeit, bureaufra tischen Erwägungen und Bedenken, und sie ist die absolute Negation ihres Gegenteils, der Unordnung, die die Mutter der Romantik ist und den Stoff für die wirksamsten TheaterStüde liefert. Bedächtig und nach alter russischer Gitte unumschränkt herrscht der Mann des Apparats, der sogenannte Apparatschif", der Funktionär, der Bonze". Revolutionäre Rhetorik und Klang der Internationale sind nur noch die traditionelle Begleitmusik zum ruhigen Trab seines Amtsschimmels.
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Möge die nüchterne, sachliche Arbeit Rußland helfen. Sie wird im Namen des Sozialismus geleistet, und so sind auch wir an ihr einigermaßen interessiert. Kindstöpfe, die meinen, wir deutschen Sozialdemokraten wünschten Rußland lebies, Wir verwerfen die despotische Manier, mit der drüben noch immer, wie zu Rajputins Beiten, Politit getrieben wird aber wenn die Russen mit ihren wirtschaftspolitischen Methoden große, leuchtende Erfolge erringen politischen Methoden große, leuchtende Erfolge erringen würden, wenn es ihnen mit diesen Methoden gelänge, Not und Elend aus dem Lande zu bannen, was doch der Zweck und Elend aus dem Lande zu bannen, was doch der 3 weck des Sozialismus ist, wem tönnte das lieber sein als uns? des Sozialismus ist, wem fönnte das lieber fein als uns? Dann wäre Rußland das große Probierland gewesen, und bei tommenden Wahlen und Boltsentscheiden in Deutschland würde eine gewaltige Mehrheit auf dem Wege der Demokratie erstreben, was in Bland durch Diktatur geworden ist. Wir würden die Speiseschränke der Arbeiter füllen fönnen, ohne die Gewissen pergewaltigen zu müssen. Was könnte uns lieberes passieren als dies?
Wir werden also sehr gern bereit sein, die großen, leuch tenden Erfolge der russischen Wirtschaftspolitik anzuerkennen wenn sie da sein werden. Auf den Versuch, sie herbeizuschwindeln, während sie noch auf sich warten lassen, fönnen wir uns nicht einlassen. Die Kommunisten, die das versuchen, übersehen, daß die unmöglichste aller Revolutionen die Revolution gegen die Wahrheit ist. Wir beobachten und warten ab.
Abwarten ist nicht stillstehen. Golange nicht bewiesen ist, daß der Weg Rußlands der richtige ist, gehen wir unseren eigenen. Welcher der bessere ist, wird die Zufunft zeigen. Die deutschen Kommunisten haben die deutsche Arbeiterbewegung gespalten, also an ihr das getan, was nach den Anklagen der Apparatschifi" die Opposition am Bol schewismus tun will. Der Unterschied besteht darin, daß zwar auch wir das Tun unserer Kommunisten als ein Verbrechen brandmarken, daß wir aber zwischen ihnen und uns die Arbeiterklasse zur freien Entscheidung anrufen. Solange ein Teil der Arbeiter die fommunistische Lehre für richtig hält, verteidigen wir das Recht dieses Teils, frei seine Meinung zu vertreten. Weder die Kommunistische Bartei noch die Anhänger Trottis brauchen hier in die Illegalität zu flüchten. Bogeine infreiheit macht stumm, aber nicht fatt. Joonis.
Die Freiheit der Demofratie ist eben doch nicht, wie man in Rußland lehrt, eine Begleiterscheinung des faulenden Kapitalismus und eine teuflische Erfindung der Bour geoisie. Sie ist in Westeuropa von den Arbeitern mit ihrem Blut im Kampf gegen die herrschenden Klassen errungen worden. Schüßen wir sie wer meiß, ob nicht eines Tages Trofi und Sinomiem und Smilga und wie * ie alle heißen, in sie herüberflüchten werden! Auch das wäre sin interessantes Stück Weltgeschichte und ein Stoff zu einem bühnenwirksamen Theaterstück. Aber wird man das auch bei Piscator spielen?
Einweihung des Reichsarbeitsgerichts. Der Reichsjuftigminifter fennt feine Vertrauenstrife. Der Reichsgerichtspräsident beklagt die Sintflut der Hochverratsprozesse.
Leipzig , 19. November. ( Eigener Drahtbericht.) Am Sonnabend vormittag stattete der Reichsjustizminister Hergt sowie der Reichsarbeitsminister Dr. Brauns dem Reichsgericht einen Besuch ab. Gleichzeitig wurde das Reichsarbeitsgericht eingeweiht. Dieser Feier wohnten alle ernannten Reichsarbeitsrichter sowie eine Anzahl geladener Gäfte bei. Hergt hielt eine längere Rede, die beweisen sollte, daß eine Vertrauenstrife in der Justiz nicht besteht. Reichsgerichtspräsident Dr. Simons hatte den Mut, ihm zu widersprechen und ihn auf den Umfang der Gintflut von Hochverrats, Landesperrats und Spionageprozessen aufmerksam zu machen. Er schloß seine Antwort auf Hergts Rebe mit den Worten:
Das ungeheure legislatorische Wert, das die Reichsjustizverwaltung in der Zeit der Inflationstrife und des Ermächtigungs gefeßes geleistet hat, ist vom Reichsgericht stets in seiner Bedeutung begriffen worden. Daß es anerkannt wurde als dem verfassungsmäßigen Willen des Gefeggebers entsprechend, hat dem Reichsgericht vielleicht ebenso viele Kritif und Feindschaft eingetragen, wie jeine unheimlich anwachsende Recht prechung in Hochperrats, Landesverrats- und Spionagefachen. Laffen Sie mich der Hoffnung Ausdrud geben, daß die Zeit nicht mehr allzu fern ist, wo diese beiden bösen Rechtsfolgen einer schweren Zeit, die Aufwertungs- und die Hochverratsprozesse, mit dem Eintritt wirtschaftlich und politisch gefundeter Zustände für die Reichsregierung wie für das Reichsgericht überwunden sein
werden.
Es ist nicht bekanntgeworden, ob sich der Reichsjustizminister zu ber deutlichen Mahnung des Reichsgerichtspräsidenten geäußert hat.
Anklage im Arensdorfer Fall. Schmetzer Gohn wegen Zotschlags- Schmelzer Bater wegen Anftiftung.
Der Oberstaatsanwalt in Frankfurt a. d. D. hat nach Schluß der Boruntersuchung nunmehr gegen die Landwirte August Schmelzer megen Totschlags an zwei Reichsbannerangehörigen und versuchten Totschlags an weiteren Reichsbannerangehörigen sowie gegen den Landwirt Paul Schmelzer( Bater) wegen Anstiftung au der Tat femes Sohnes Anflage erhoben und die Eröffnung des Hauptverfahrens vor dem Schwurgericht in Frankfurt a. b. D. beantragt,
Was Proletarier Moskau wert sind.
Proletariereinspruch gegen eine Hinrichtung verzettelt und unbeachtet.
Irma Menbl, eine ungarische Sozialistin, den Horthy -| Schergen nach Rußland entronnen, war dort wegen Spionage verurteilt. Ihr drohte die Todesstrafe, die Ermordung von Rechts wegen, um so mehr, als zum Ausgleich der Jubiläumsamnestie jeßt dort wieder massenhaft Todesurteile gefällt und vollstrect werden. Ladislaus Fennes, der tapfere Befämpfer des HorthyRegimes, der Entdecker der Massenmorde weißgardistischer HorthyOffiziere, ist schließlich nach Wien geflüchtet, da ihm und seinem Rampf ewige Stillfegung in den Horthy- Kerfern drohte. In dem lintssozialistischen Abend", der stets Sympathie für Sowjetrußland äußert, hat Ladislaus Fennes einen Appell zur Rettung Irma Mendis veröffentlicht; auf Grund entlastender Angaben ungarischer revolutionärer Proletarier forderte er, daß man Irma Mendl nicht hinrichte. Darauf griff die Wiener Rote Fahne" den Abend" als fewjetfeindlich an. Hören wir die Antwort Fennes':
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Mir ließen uns bei dem Gesandten selbst anmelden, der nach Aus tunft des Portiers anwesend mar, Nach langem Warten erschien der Pressechef Risch und erklärte, der Sowjetgefandte sei nicht zugegen, man fönne mit ihm nicht sprechen.
Nachdem wir das Wesen meines Ersuchens dem Pressechef Risch vorgetragen hatten, erwiderte er:
Von den Sowjetrichtern fann nicht angenommen werden, daß fie jemanden unschuldig verurteilen."
Ich antwortete:„ Diese Antwort pflegt auch die Reaktion zu geben. Ich erinnere Sie an die Ermordung der unschuldigen Frieda Gardos- Szabados."
Pressechef Risch erklärte, vor dem nächsten Donnerstag teine Auskunft geben zu tönnen, worauf wir ihm vorstellten, daß es dann
vielleicht schon zu spät sein werde.
Hierauf brachte ich notgedrungen und um vielleicht dem Unglück eines Justizmordes vorzubeugen, den Fall vor die Deffentlichkeit und fagte, was ich jetzt wiederhole: Ich weiß nicht, ob Irma Mendi tarifchen Genossen, die mit ihr gekämpft haben, ihre Unschuld schuldig oder unschuldig ist, ich weiß nur, daß von ihren prole. beteuert wird, da ihre Genossen für ihre Ehrlichkeit bürgen und behaupten, die Verfolgung Irma Mendis sei einer alten persön Itchen Rache zuzuschreiben.
3rma Mendl hingerichtet!
Bevor ich mit den Aeußerungen der ungarischen Proleten und mit dem Einspruch gegen die Hirrichtung der zum Tode verurteilten Irma Mendl vor die Deffentlichkeit getreten bin, ließ ich am 3 Round Aeußerungen im Original der Wiener sowjetrufli ember durch einen Schriftleiter des„ Abend" sämtliche Protokolle schen Gesandtschaft vorlegen und richtete an die zuständige Persönlichkeit der Gesandtschaft die Frage, ob sie mir in der Angelegenheit Ausfünfte ertellen wolle, wie es um Irma Mendel stehe; man möge mit Rücksicht auf das vorliegende neue Material nach Rußland telegraphieren, damit die Hinrichtung auf gehalten werde. Dieser Schriftleiter, der die Schriftstücke bei der sowjetruffischen Gesandtschaft hinterlegt hat, tam mit dem Bescheide zurück, daß der Pressechef Arnold Risch es für die dringendste dem Abend" am 19. d. M. von zuständiger Stelle die Mitteilung des Moskauer Militärtribunals übermittelt worden, daß Irma Mendi bereits vor zwei Monaten wegen Spionage zugunsten eines auswärtigen Staates, nachdem sie ein volles Geständnis abgelegt habe, hingerichtet worden ist. Das Urteil wurde öffentlich vollstreckt und der Vollzug fundgemacht, wovon aber allem Anscheine nach die Wiener Gesandtschaft nicht unterrichtet murde.
Sache halte, sich von der Glaubwürdigkeit der Nachricht des Todes urteils zu überzeugen; zu diesem Zwecke werde er umgehend nach Moskau telegraphieren, und es sei
die Antwort für den nächsten Tag zu erwarten.
Ich wartete bis zum nächsten Tage, und als kein Bescheid tam, länger. Auf wiederholtes Drängen erhielt ich die Antwort, da zunächst ein Feiertag fei, dann, daß die Antwort nicht so rasch eintreffen könne, schließlich, daß die telegraphische Antwort bereits eingetroffen sei, ich werde also die Auskunft am nächsten Tage" erhalten. Es tam aber auch dann nichts.
Hierauf bat ich am zehnten Tage, dem 12. November, morgens, den Herausgeber des Abend", Gen. Carl Colbert , um Bermittlung. Er( ein tranfer Mann von 70 Jahren. Red. d. ,, Borw.") hatte die Freundlichkeit, eine für diesen Tag festgesetzte Reise zu ver schieben und mit mir bei der Sowjetgefandtschaft vorzusprechen.
Anknüpfend an die Erkundigungen vom 3. und 12. d. M. ist
Soweit das Wiener Blatt. Bir aber sagen: Ronnte die Wiener Gesandtschaft nicht früher Klarheit schaffen, dann ist das ein Beweis für eine schändliche Verlotterung des bolichemistischen Behördenapparates. Wollten aber Gesandtschaft, Moskauer Außenamt und Militärjuftiz dem Hilferuf ungarischer revolutionärer Proletarier nicht folgen- und wir glauben. daß es so ist dann unterscheiden sie sich in gar nichts von den Behörden irgendeiner anderen Galgendiktatur, sei es die eines Fuller, eines Mussolini , eines Horthy, Woldemaras oder Kemal.
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Politische Justiz in München .
Schwere Gefängnisstrafen für die Provozierten.
Manchen, 19. November( Elgenbericht.)
Die am Sonnabendmittag erfolgte Urteilsverkündung im Candfriedensbruchprozeß brachte einen außergewöhnlichen großen Andrang des Publikums. Ein verstärktes Polizeiaufgebot forgte für die Ordnung. Kurz nach 12 Uhr verkündete der Borsigende folgende Urteile:
Der 18jährige Schott wird wegen eines Berbrechens der Körperverletzung mit Todesfolge in Tateinheit mit einem Verbrechen des Landfriedensbruchs und einem Bergehen des Raushandels zu vier Jahren Gefängnis verurteilt;
der 23jährige eindl erhält 2 Jahre 6 Monate Gefängnis,
der 17jährige eindlbauer erhielt 1 Jahr 6 Monate Gefängnis,
die übrigen 11 Angeklagten zwischen 4 und 10 Monaten. Einer wurde freigesprochen.
Sämtlichen Angeklagten wird die erlittene Untersuchungshaft in Höhe von zwei Wochen bis zu fechs Monaten angerechnet. Bewährungsfrist wurde jedem der Angeklagten wegen der Schwere der Straftaten" versagt!
In der Begründung zu diesem Urteil hat sich das Gericht faft wörtlich die Argumente des Staatsanwalts zu eigen gemacht. Es wird als erwiesen erachtet, daß die Nationalsozialiften durch das höhnische Verhalten der Gruppe Schott veranlaßt waren, die Straße zu überqueren und die Burschen zur Rede zu stellen. Von wem der Anstoß zu den Tätlichkeiten ausging, das will das Gericht als nicht festgestellt wiffen. Bei Schott
Großagrarische Liebesgabenpolitif.
Die Bauern lehnen fie energisch ab.
Die Deutsche Bauernzeitung", das Zentralorgan der deutschen Bauernfchaft, der größten deutschen Bauernorganisation, fett in fehr beachtlicher Weise ihren Kampf gegen die großagrarischen Subventions- und Kreditpläne fort. Nicht nur die Aktionen des Reichs. landbundes, sondern auch die Borschläge des preußischen Landwirtschaftsministers Dr. Steiger werben als schwere Schädigung des Bauerntums und als Liebesgabenpolitik für die Großagrarier abgelehnt:
Es ist ein wirtschaftlicher Unfinn, die unter der fehlter Wirtschaftspolitik leidende Landwirtschaft, bzw. die unter verfehlter Betriebsführung leidenden Großgüter durch staatliche Bins perbilligung wieder rentabel machen zu wollen. Ein solcher Borschlag bedeutet ein Kurieren an äußeren Krankheitserscheinungen, nicht aber das Heilen der Krankheit selbst. Wenn wir heute beginnen wollen, verfehlte Wirtschaftspolitik oder minderwertige Betriebsführung des einzelnen durch finanzielle Unterstügung der Betroffenen aus öffentlichen Mitteln wieder gutzumachen, so berech tigt das jeden schlechten Wirt für die Zukunft zu den schönsten Hoff nungen..... Die deutsche Bauernschaft vermag aus allen biefen Gründen diefen Weg der Staatszuschüsse für private Wirtschaftszweige auf Kosten der großen Masse, auf Kosten des bäuer lichen Steuerzahlers nicht mitzugehen, ganz gleichgültig, von welcher Seite folche Vorschläge auch kommen mögen. Die Ablehnung solcher Liebesgabenpolitit erfolgt im Intereffe des Bauerntums, im Interesse der Ehrlichkeit und Sauberkeit der deutschen Wirtschaft und damit der Berfügungsfreiheit des
ma onu dupa dumisenemi
wird zugegeben bab er zuerst durch die Fahnenpige der Nationalfo3latiften verlegt worden war. Bei dieser außerordentlich hohen Strafe für eine ganz gewöhn liche Straßenrauferei glaubte das Gericht noch ein Besonderes su fun, indem es erklärte, den verschiedenen Angeklagten the jugendliches Alter straf mildernd angerechnet zu haben!
Nach der Verhandlungspraɣis war im voraus mit einem scharfen Urteil zu rechnen. Berhandlungsführung, Urteil und Urteilsbegründung sind einander würdig. Sie atmen den Geist des Leiters der bayerischen Justiz.
ausschuß des Bayerischen Landtags gefällt worden. AngeDas Urteil über Gürtner ist fürzlich vom Untersuchungsfichts des belastenden Materials wagten selbst seine Freunde nicht, ihn restlos zu deden. Das Bild, das sich vor dem AusSchuß aufrollte, war vernichtend für die banerische Justiz. Wenn Dr. Gürtner trotzdem auch heute noch seines Amtes walten darf, so entspricht das dem Mangel an Mut und Einsicht, bet den verantwortlichen Bolitikern Bayerns , der das Land schon einmal ins Unglüd geftürzt hat.
Deshalb ist es nicht verwunderlich, wenn die Gürtnerjustiz in Bayern fortfährt, nach dem alten Rezept zu arbeiten: Kampf der Republit und ihren Verteidigern, freie Bahn ihren Feinden!
Das Mißtrauen zur Justiz tann unter solchen Umständen nicht behoben werden, es wird sich mit jedem Unrecht fester einniften und vertieft die Krife.
deutschen Bauern über sein Eigentum. Was aber in der heutigen Situation mit allem Nachdruck vom Staate verlangt werden muß, ift eine erfolgreiche Wirtschaftspolitit, ein einfaches und gerechtes Steuersystem in Berbindung mit Maßnahmen zur Befestigung und Mehrung des bäuerlichen Besizes."
Mieter und Hausbesitzer.
Wem gilt der Mieterschuh?
Im Wohnungsausschuß des Reichstags verwahrte fich am Sonnabend bei der Weiterberatung des mieterschußgefeges Abg. Nowad( S03.) gegen den Borwurf bürgerlicher Ausjajußmit glieder, daß Stadtverwaltungen, in denen die Linke großen Einfluß hätte, bie Mieter nicht in die städtischen Neubauten aufnehmen. Er wies nach, daß gerade diese Gemeinden sich die größte Mühe geben, die ärmeren Beute unterzubringen. Die Wohnungsnot set aber fo groß, daß die Stadt Leipzig 3. B. nicht einmal mehr alte Eisenbahnwagen für Wohnzwede laufen konnte, so sehr seien diese begehrt.
Abg. Clpinfti( Soz.) hob hervor, baß es 13,4 m ftttonen Haushaltungen gibt, von denen 15 Bro3. Hausbefizer sind, die im eigenen Hause wohnen, vielfach allein. Die legt porliegende Novelle sei auf einige hundert Hausbesiger zugeschnitten und nehme teine Rücksicht auf die 11 Millionen Mieter. Er felbst fei Hausbesizer. gleichwohl liege ihm das soziale Interesse an diesen 11 Millionen näher als das an den wenigen Hausbefizern. vorfißende fest, daß die Reden der Opposition bisher 387 miUm Legendenbildungen vorzubeugen, stellte der Ausschußlage 608 Minuten, darunter 277 Minuten ber Regierungsvertreter. nuten in Anspruch genommen haben, die der Befürworter der VorWeiterberatung: Mittwoch.