Vor einigen Wochen Hai der„Vorwärts" berichtet, in welch g« walligem Lnsmahe der Stromabsatz der Berliner Städtischen Elektrizitätswerke in den ersten drei Vierteln dieses Jahres ge- wachsen ist. Es ist nun interessant, festzustellen, wie sich der Strom- absatz auf die verschiedenen Stadtgegenden verteilt und welch« Unterschiede in der Größe des Zuwachse« die Stadtgebiete aufweisen. Die Bewag hat ihr gesamtes Versorgungsgebiet in neun Bezirke«ingeteilt, an deren Spitze fe ein Rechnungsbureau steht. Die Rechnungsbezirke weisen unter einander erheblich« Größen unterschiede auf. In den Rechnungsbureaus lausen die Strom- rechnungen der Kleinabnehmer zusammen, die ihren ElektrizUätsoerbrauch nach dem bekannten Grundgebiihrentarif bezahlen. Die Großabnehmer werden nicht von den lokalen Rechnungsbureaus, sondern zentral von dem chauptrechnungsbureau am Schiffbauerdamm bearbeitet.
Zahl der angeschlossenen Zähler
Rechnuugs- bureau
Umfang de» Rechnungobezirt»
Potsdamer Zentrum, Westen u. Teile de« Brücke Nordens und Südens.. Reinickeu- Norden und Teile de» Osten» dorfer Str. und Nordwestens.... Iannowitz- Teils des Nordens, Süden» brücke und Ostens...... Lichtenberg Lichtenberg, die eingemeindet. östlichen Vororte u. 71 Ort- schaften außerhalb Berlins Pankow Pankow u. die eingemeindeten nördlichen Bororte... Steglitz
und Slromabsatz. x„M v,, Geiamker Stromadfoh ZSHler a. tibi«*0.9.27 am SO.« XI in Millionen ttiiowallstiulden
Ortschaften Neukölln Neukölln , Britz , Rudow und ein Teil von Treptow .. Spandau Spandau,Pichelsberge,Schild - Horn und Saatwinkel,, Charlotten- dura Charlottenburg...,, Großlichterfelde und Friedenau .... (Inkasso durch die Berliner Aorort-Elektrizitätswerk«.) Summa chauptrech- Großabnehmer im gesamten nungsbur. Versorgungsgebiet...
80 191 84 883 98 827 88190 88387 29381 38725 21923 88810 22 857
54.7 8tS 50,9 13-2 10,1 8ch 10,5 4L 27.7 Sfi
531093 Ii 168
217,8 418L
Gesamtsumme 542 261
636,0
Groh- und Slewkäufer. Am interessantesten an der obigen Aufstellung find die drei letzten Zeilen. Sie lehren, welche ungeheure Roll« die Großabnehmer in der Wirtschast der Bewag spielen. 11188 Großab» nehwer, das sind rund 2 Proz. von der Gesamtzahl der Abnehmer, vereinigen fast zwei Drittel(genanbS. 7 Proz.) de, ganzen Strom ab sah es in flch. Diese Zahlen er» möglichen«in Urteil Uder die immer wieder auflebenden Beftre» bungen, die Elektrizitätstarife zu erhöhen, um für die städtischen Finanzen aus den Elektrizitätswerken erhöhte Einnahmen zu schaffen. Ein« etwaige Tariferhöhung würde sich nur auf das«ine Drittel des Stromabsatzes erstrecken können, das auf bis Kleinabnehmer entfällt. Die Großabnehmer, die tue Energie auf Grund besonderer, langfristiger Stromlieferungsoerträg« beziehen. würden von einer Erhöhung des Kleinabnehmertarifes nicht betroffen worden. Der Preis, den die Großabnehmer für«in« Kilowattstunde zu bezahlen haben, verhält sich zu dem Kleinabnehmerprei, im großen Durchschnitt wie etwa 1:3. Es ist an sich wirtschaftlich gerecht- fertigt, daß ein Großabnehmer, der Zehntaufende oder Hundert- tausende von Kilowattstunden jährlich abnimmt, die Energie zu einem niedrigeren Preise erhall, als ein Kleinabnehmer, der im Jahr« nur wenige Hundert Kilowattstunden verbraucht. Es erscheint aber nicht
gerechtfertigt, diesen Preisunterschied noch mehr zu vertlefen, au» Gründen, die nicht in dem Wesen der Elektrizitätswirtschast liegen. sondern gleichsam von außen hereingebracht sind. Bemerkenswert sind auch die Unterschiede, die die Rechnung» bezirke in der durchschnittlichen Stromentnahme des einzelnen Ab- nehmers sowie hinsichtlich des Tempos ihres Wachstums aufweisen. DurchschnilMche Zählergröße und prozentuale Entwlitlnng der Anschlüsse und des Slromverbranches. Iuwach« In d«r JMt Bit— 30.9.S7 grootttber dem Vorjahr in Prozent Nilowati
Sechnungsbureans Potsdamer Brücke.,. Reinickendorfer Straße., Ionnowitzbrücke..., Lichtenberg ...... Pankow Steglitz . Neukölln . Spandau . Charlottenburg ..... Groß-Lichterfelde u. Friedenau (Inkasso durch BBEW>_ Allgemeiner Durchschnitt.. Hauptrechnungsbureau(Groß- abnehmer)......
i» e « t i
Dorchschnittl Stromabsotz für einen Zähler in der Zeit v I.I—Z0.!> 27. in Niiowat! stunden , 683 , 381 .' 544 , 261 , 286 , 231 , 271 190 417 241
Zähler 36,0 20.0 13.3 28,0 26.8 7L 40.0 12.5 15,3 11,0
stunde 20.0 17.3 10,8 24,0 32,1 17,6 40,7 24,6 23,6 24L
410 87 500
19,0 9,2
24.1 29,5
Stärkste Zunahme in Neukölln. Der Stromoerbrauch eines Kleinabnehmer» km gesamten Berliner Bersorgungsbezirk— immer bezogen auf die Zeit vom 1. Januar bis 30. September d. I.— betrug im Durchschnitt 410 Kilowattstunden, der«ine» Großabnehmer, 37 500 Kilowattstunden. Es verbrauchte also ein Groß- abnehmer durchschnittlich rund OOmol so viel wie ein Kleinabnehmer. Das größte prozentuale Wachstum, sowohl hinsichtlich der Zahl der ongeschlosienen Zähler wie hinsichtlich des Stromoer- brauches weist der Rechnung sbezirk Neukölln , also«in ausgesprochene« Arbeiterwohngebiet auf. Die schwächste prozentuale Zu- nahm« an Zählern und beinahe auch die geringste prozentual« Zu- nähme an Stromabsatz zeigt der Rechnungsbezirk Steglitz , dessen Arbeitsgebiet die Ortsteile Steglitz, Zehlendorf , Schlachtensee, Nikolassee usw„ also ein« verhältnismäßig wohlhabend« Bevölkerung umfaßt. Der Vergleich der beiden Rechmmgsbezirk« Reokölln and Steglitz gibt ein« Vorstellung davon, wie viel stärker im letzten Jahre, wie überhaupt seil Einführung de» bMgea Grundgebührenkarste». die Zahl der Anschlüsse und der Stromverbrauch in den Wohnge- bieten der minderbemittelten Bevölkerung, als in denen der mehr begüterten Schichten der Stadt gewachsen ist. Die letzteren haben eben bereits seit langem sich die Segnungen der Elektrizität zunutze gemaiht. während es der Arbeiterschaft erst in den letzten Iahren ermöglicht wurde, nicht zum wenigsten durch die Bemühungen der Sozialdemokratie, in den Genuß der Elektrizität zu gelangen. Im allgemeinen hat sich in diesem Jahre der Stromverbrauch im Kleinabsatz um 24,1 Proz.. bei den Großabnehmern sogar um 20,5 Proz. gehoben. Di« letzter« Zahl ist sehr beachtenswert Im Jahre 1026 hatte der Zuwachs an Stromverbrauch der Großabnehmer gegenüber 1025 nur 3,8 Proz. betragen. Der stärkere Elettrizitätsbedarf der Großabnehmer in diesem Jahre ist eine Folge der besseren Be» chäftigung der Industrie. Das letztere Moment ist aber zugleich auch die Ursache für die riesige Anschlußbewcgung und den gesteigerten Stromverbrauch der Kleinabnehmer, well bessere Be- schäftigung der Industrie zugleich auch Vermehrung des Einkommens der Arbeiterschaft bedeutet. So zeigt auch dieses Beispiel wiederum, wie da» Wohl und der Ausstieg der modernen Volkswirtschaft letzten Endes auf der Kaufkraft der großen Massen beruhen. Dr.-Ing. W. Majeeczik.
Hohe Gewinne— keine Dividende. Oer Abschluß der MAN. Die Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg, der Mofchinentrust des Haniel -Konzerns mit 13 300 Arbeitern, scheut d i e O e s f e n t> l i ch k e i t. Di« Entwicklung der vielseitigen Betriebe dieses Riesen- unternehmen wird im Bericht überhaupt nicht erwähnt. So erfährt man weder etwas über die Hauptbetriebe des Dieselmotoren- b a u e s. in dem die Airgsburg-Nürnberg A.-G. in der Welt- mofchinenindustrie an führender Stell« steht, noch über die Entwick- lung der bedeutenden Waggonbau, und Lastwagenbe- triebe, noch irgendetwas über den Ausbau der Schnellpressen- Werkstätten. Die wichtige Frage der Rationalisierung wird mit einigen Phrasen abgetan. Von Bedeutung ist, daß trotz der Mechanisierung der Betriebe die A e l e g s ch a f t e u von 11 000 im Juni 1026 und 13 300 Mann im vergangenen Sommer g e st i e g e n sind. Wenn diese Zahl auch noch erheblich unter den Belegschaftsziffern von 1025 mit 16 000 Mann liegt, so spricht die Vermehrung der Belegschaften doch für eine ganz erhebliche Steigerung der Geschäftstätigkeit und des Umsatzes. Der Jnhaltlosigkeit des Jahresberichtes entspricht die Auf- mochung der Bilanz sowie der Gewinn- und Verlustrechnuug. Bruttogewinnee und Fabrikationskosten werden überhaupt nicht aus- gewiesen, sondern es werden lediglich Geschäftsgewinn« in Höh« von 0.8 gegen 0,4 Millionen Mark ausgewiesen, von denen die Handelsunkosten vorweg abgezogen sind. Auch Steuern, Soziallasten und Zinsen sind mit 7,6 gegen 7,3 Millionen Mark zusammengefaßt und nur aus einer Bemerkung des Geschäfts- berichls läßt sich ersehen, daß hiervon 4,0 Millionen Mark auf Steuern und sozial«„Lasten" entfallen. Nach Abzug der Ab- schreibungen von 1,2 Millionen Mark in der Höhe des Vor. jahres wird einschließlich des Gewinnvortrages von 1026 ein Reingewinn von 1,6 Millionen Mark ausgewiesen, der für die 20,0 Millionen Mark Aktienkapital die Zahlung«wer acht- prozentigen Dividende zulassen würde. Trotzdem wird kein« Divi- deiche gezahlt, sondern der gesamte Reingewinn auf neue Rechnung vorgetragen. Der Zuwachs der Anlogewerte um 2.7 auf 24,2 Millionen Mark entfällt hauptsächlich auf die im Frühjahr durchgeführte Verschmel- zung mit der Maschinenfabrik R i e d i n g c r, deren Aktien- Majorität sich bereits früher bei der MAN. befand. Der Stand der Betriebsmittel ist durch die Aufnahme einer langfristigen Anleihe von 14,7 Millionen Mark wesentlich besser als w der vorigen Bilanz. Sämtliche Posten sind durch den vergrößerten Um-
satz bedeutend»höht. Bankguthaben sind von IL auf 1.9. Wechsel von 0,0 auf IL Millionen Mark gestiegen, während sich die F o r d e r u n g e n mit 25.4 Millionen Mark mehr als o e r- doppelten. Dementsprechend sind auch die Warenoerpflich. t u n g e n von 13,4 auf 23,4 gestiegen, zu denen noch Kunden- anzahlungen etwas oermindert von 14,6 auf 14,1 Millionen Mark hinzukommen. Die Vorräte konnten von 13,9 auf 13,6 und die halbfertigen Arbeiten von 22,7 auf 22,0 Millionen Mark ermäßigt werden. Immerhin sind die Gefamtoerpflichtungen mit üb» 64 Mil- lionen Mark noch ein« schwere Belastung der Betriebe. Die Aus- Wirkungen der guten Konjunktur werden sich im neuen Geschäfts- jähr, das am 1. Juli begonnen hat, noch besonders auswirken.
Krieg und öffentliche Finanzen. Llniersuchungen des Statistischen Reichsamts. Nach allen Kräften schlägt die Privatwirtlchoft aus den seit der Vorkriegszeit gestiegenen öffentlichen Losten für ihre steuerlichen Sonderinteresscn polnisches Kapital. Mit den mehr oder minder privaten Vermutungen wurde und wird sehr viel Unfug getrieben. Dos Statistische Reichsamt oerösfentlicht setzt die ersten wichtigen Ergebnisse üb» die Entwicklung der gesamten Ausgaben von Reich. Ländern und Gemeinden im Jahre 1023/26. verglichen mit dem Jahre 1013/13.
ringen 3,4 auf 11,0 Milliarden Mark gestiegen, d. h. pro Kopf rung von 03,36 M. auf 100,20 M. In erster Linie ist der Mehr. bedarf von 1023 gegenüber 1913 durch mittelbare und un- mittelbare Kriegs folgen bedingt Die inneren und äußeren Kriegslasten verlangte» von dem erforderlichen Zu- fchuhbedarf von 6,3 allein einen Mehrbedarf von 2,7 Milliarden Mark, davon IL Milliarden Mark innere und 0,9 Milliarden Mark äußer« Kriegslasten. Der zweite große Posten des Mehrbedarfs, der ebenfalls weitgehend sich aus Kriegsfolgen«klärt, liegt bei der Wohlfahrtspflege. Ewschließlich der Erwerbslosenfürsorge und des Wohnungswesens ist der Bedarf der Wohlfahrtspflege van 0,57 auf 2,84 Min:arton Mark im ganzen Reich gestiegen. Während das Volks- und F o rtbildungsschulwssen im ganzen Reich einen Mehrbedarf von 490 und die Polizei einen solchen von 430 Millionen Mark erforderte, ist der Heeresbedarf gegenüb» der Vorkriegszeit von 1,7 auf 0L3 Milliarden Mark gesunken. Wir wollen uns heut« mit der Wiedergab« dieser wenigen Entwicklungszifsern begnügen und behalten uns ein« eingehende Würdigung der Veröffentlichungen des Statist'schen Reichsamts vor. Jedenjalls ist heute schon klar, daß, wenn man die unvermeidlichen
Bekafkmgen ans den Kriegsfolgen in Abzug bringt und weit» die feit Vorkriegszeit eingerrerene allgemeine Teuerung um 30 Proz. berücksichtigt, die Eteigerungsziffern der öffentlichen Lasten, mit denen die Privatwirtschaft jongliert, sich in einem ganz anderen Sehte darstellen, als man es aus den Schilderungen der Privatwirtschaft gewohnt ist._____ Sparkassen gegen Privatbanken. Der deutsche Sparkassen- und Giroverband hat aus der Kampf- ansage d» Privatbanken gegen die Sparkassen jetzt die selbstver- ständlich« Konsequenz gezogen. Der Sparkassen- und Giroverband teilt mit, daß er sich von der Fortsetzung d« Verständigungs- Verhandlungen zwischen Sparkassen und Privatbanken über die bankmäßige Teilung der Arbeitsgebiete so lange keinen Er- folg»»sprechen kann, als der Beschluß der Banken über die Cr- richtüng von Sparkonten und die Ausgabe von Sparbüchern nicht rückgängig gemacht sei. Otatürtich ziehen die deutschen Spar- lassen mit dieser Stellungnahme nur die Konsequenz aus der von den Privatbanken geschossenen Situation. Für die G e s a m t w i r t- s ch a f t ist aber zu erwarten, daß ihr die schärfere Konkurrenz zwischen privaten und össentlichen Banken besser bekommen wird als eine Verständigung, deren Kosten letztlich in allen Fällen nur der Kreditnehm» zu tragen hätte. Amerikanisches Aluminiumkapital in Nußland Die Aluminium Company von Am»iko. an deren Spitze der jetzige Staatssekretär Mellon steht, hat nach langwierigen Verhandlungen vom Konzessionskomitee der Union der Sowjetrepn- bliken die Erlaubnis erhalten, ein großes Aluminiumwerk in Rußland zu errichten. Die Amerikaner, die sich in ihrer Politik durch eine besondere Angst vor bolschewistischer Verseuchung aus- zeichnen, haben mit der Sowjetregierung ohne Rücksicht auf ihre sonstige politische Einstellung gegenüb» Rußland einen langsristi- gen Vertrag abgeschlossen, der sie oerpslichtet, größ»e Arbeiten in Rußkind vorzunehmen und Kapital zu investi»en. Man ersieht hieraus, daß es den Amerikanern gar nicht darauf ankommt, mit einem Partner Geschäft« zu machen, den man in politischer Beziehung nicht für voll nimmt und den man nicht einmal m sein Land hinein läßt Für die europäische Aluminlumindustrie ist der Vertrag des amerikanischen Trusts mit Rußland von außerordent- licher Bedeutung, da hierdurch die Aluminium Company ihren Ein- fluß In d» europäischen Aluminiummirtschaft vergrößert. Dte Aluminium Company besitzt bereits in Norwegen und in Spa- n i e n einige Aluminiumhütten, so daß sie den europäischen Alu- Miniumerzeugern zum Teil aus den eigenen Märkten Konkurrenz macht. Nach den Berechnungen für das Jahr 1026 entfallen bei ein» Aluminiumwelterzeugung von 200 000 Tonnen einschließlich Spa- nien und Norwegen auf den amerikamschen Aluminiumirust Stria •54 Proz. und aus die im europäischen Aluminiumsyirdikat zu- sammengeschlossenen Erzeuger etwa 46 Proz. Die Lauta -Werke in Deutschland , die zum Mag-Konzern gehören, stehen an der Spitze der europäischen Alumimumerzeuger. Diese Beteiligung des amerikanischen Kapitals an d» russischeu Aluminiuminduftria ist nicht der ein.zige Fall. Es wird von einem Abkommen zwischen d» Sowjetregierung und dem amerikanischen Finanzier Farquhar berichtet, wonach d» letztere die �Errichtung eine» großen Stahlwerks in Südrußland übernimmt. das 20 Millionen Dollar kosten soll. Es dürste sich hierbei um die im Zusammenhang mit dem deutschen Großindustriellen Otto Wolff genannte Konzession handeln, von der bih » nur geheim gehalten wurde, daß die Aufbaukosten nicht vom deutschen, sondern direkt vom amerikanischen Kapital getragen werben. tvewianabschlüsse im Stumm-Konz»«. Di« Konjunktur in dtt Großesseninduftri« hat auch den Werken des Stumm- Konzern, die in den letzten Jahren noch an alten InflationMnden krankten, höh« Gewinn» gebrocht So wurde in der Aufsichtsratssitzung der Rheinisch-Westsälischen Stahl««und Walzwe-rta Aktiengesellschaft(früher Gelsenkirchener Gußstahl, und Eisenwerke A.-G-) das Ergebnis des letzten Jahres als so günstig bezeichnet, daß von dem Reingewinn ein« Dividende von 8 Proz. gezahlt werben könnte. Im o»gangenen Jahr« hatte das Unternehmen«inen Verlust von IL Millionen Mark zu verzeichnen. der zu ein» Sanierung der Gesellschaft durch Kavitalh»absetzunz von 4,3 auf IL Millionen Mark geführt hatte. Zur Beschaffung neu» Mittel wurde das Kapital auf 6,5 Millionen Mark wieder- »höht. Auch die zun, Stumm-Konzern gehörend« Annen er Gußstahlwerke A.-G, weist gegenüber einem Vorjahrsverlust von 286 000 M. für 1926/27«inen Reingewinn von 115 000 Mark aus. Stillegung de, Slöckn» Stnhlw»?» Osnabrück . Auf der Gen»alv»sammlung des Klöckner-Konzerns hat sich der Aussichts- ratsvorsitzende Pster Klöckner über die weitere Entwicklung der deutschen Eisenindustrie sehr optimistisch geäußert und aus dem vorliegenden Auftragsbestand den Schluß gezogen, daß die Stahl- und Walzwerksindustrie gut durch den Winter hindurchkommen würde. In krassem Gegensatz zu diesen Erklärungen steht die jetzt vorgenommene Stillegung des Klöckner-Stahlwerks Osnabrück , durch die zunächst 100 Arbeit» auf die Straße gesetzt wurden, wäh- re>-d mit weiteren Entlassungen zu rechnen ist. Diese Maßnahme erscheint um so merkwürdiger, als das Stahlwerk Osna- brück erst im letzten Jahr modernisiert und ausgebaut wurde. Es gehk auch ohne Preiserhöhung. Es wird gemeldet— die Meldung wird als zuverlässig bezeichnet—, daß die letzten Der. Handlungen im Ru h r k o h l e n s y n d i k a t nicht um neue Preiserhöhungsanträge geführt worden sind. Auch vom Reichskohlenrat und vom Reichskohlenverband sei bestätigt, daß von Preiserhöhungsanträgen für Steinkohle nichts bekannt sei. und es wnbe für durchaus unwahrscheinlich gehalten, daß der Ruhrkohlen- bergbau in nächster Zeit sein« Forderung auf Erhöhung der Kohlen. preise wiederholen wird.— Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben, denn von den Zechenherren an der Ruhr ist bisher noch nicht bekannt geworden, daß sie leicht mnlernen. Wäre es aber der Fall, so würden sie nur der gegenwärtigen Loge gerecht, bei der für die Weltkohlenkankurrenz aus Preiserhöhungen nichts mehr zu ge- wmnen, im Inland aber am Absatz nur zu verlieren ist. Exportsteigerung d» Spielwarenindustrie. In den ersten neun Monaten� dieses Jahres hoben sich auch in d» deutschen Spiel- Warenindustrie, die eine typische Exportindustrie ist, die Absatzoerhältnisse gebessert. So wurden in dieser Zeit rund 20 000 Doppelzentner im Werte von 3,0 Millionen Mark mehr aus- geführt, als in d» entsprechenden Zeit des Vorjahres. Be- anders günstig liegen die Verhältnisse in Belgien , das in diesem Jahr etwa 30 Proz. mehr Spictaxiren abnahm alz 1926. Auch die Vereinigten Staaten , die außer England die besten Kunden in der Vorkriegszeit waren, dann aber ein« eigene Industrie gründeten und durch hohe Zölle schützten, haben in diesem Jahre eine Wehreinfuhr von etwa 2L Millionen Mark aufzuweisen. Die sächsische eaudespfandbriesanflall. die im Jahre 1023 ,zur Vermittlung von Hypothekenkrediten für die Industrie gegründet wurde und die in zweijähriger Arbeit ihre Eristenzb»echt!gung voll bewiesen hat, dehnt sich aus. Da» sächsische Gesamtministeriuni Hot «ine Borlag« angenommen/ wonach die Grenze für um- laufende Pfandbriefe der sächsischen Landes- pfandbriefanstolt von 50 auf 75 Millionen M. erhöht wird zu dem Zweck, dem langfristigen Kreditbedarf der mitt» leren Industrie in einem noch größeren Umfang Rechnung zu tragen als bisher. V»Iin» Sindl-Vrauerei wieder 16 und 20 Proz. Dividende. Der Aufsichtsrat der Berliner Kindl-Brauerei A.-G.. Berlin , beschloß die Ausschüttung einer Dividend« von 18 Proz. auf die Stammaktien und von 20 Proz. auf die Prioritätsstammaktien wie im Vorjahre vorzuschlagen.