Bring Carol ist im Laufe des heutigen Abends wieder in Schutz- und Trukbündnis Rom - Tirana.- Als Antwort auf den jugoslawisch
Paris eingetroffen. Aus den Mitteilungen seiner Umgebung entnimmt man als sicher, daß er sehr bald vielleicht schon übermorgen nach Butaret fahren wird, da mit dem Tode Bratianus das größte Hindernis gegen feine Rüdfehr fortgefallen ist und eine persönliche Gefahr für ihn nicht mehr besteht. Der neue Ministerpräsident Bintila Bratianu wird von hiesigen rumänischen Kreijen als eine bedeutungslose Persönlichkeit hingestellt, die einen Kampf mit der Carol- Partei nicht würde wagen fönnen.
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Die Deutschen in Ostoberschlesien. Ein Gefängnisurteil faffiert ein Gefängnisurteil gefällt. Gestern wurde in Warschau vom Obersten Gericht das Kattowiher Gerichtsurteil aufgehoben, das seinerzeit mehrere Führer des Deutschen Bolfsbundes( Dudet und Genoffen) mit Gefängnis- und
Königshütte der Redakteur
einen Monat beantragt!
Auch der Redakteur des sozialdemokratischen Bolts willens", Genoffe Helmerich, wurde in Hattorit zu 200 3loty verurteilt, well er einen Artikel von Korfants mit Angriffen
franzöfifchen Freundschaftspakt.
Nach einer a milichen Mittellung ist am 22. November in Tirana zwischen Italien und Albanien ein Schuh büadais abgeschlossen worden. Der Berireg wurde für Albanien vom Minister des Aeußeren, 31ias Brioni, und für Itallen vom Italienischen Gesandten in Tirana , Sola, unterzeichnet. Er wird bem Bölferbund unterbreitet.
Die Kunde hat in politischen Kreifen überrascht und wird als unmittelbare Antwort auf den französisch- südslawischen Freundschaftspatt aufgefaßt und in diesem in Sinne gedeutet. is patt aufgeiaht and
Man tonn Mussolini das Zeugnis nicht verjagen, Geldstrafen bedacht hatte. Dafür wurden am gleichen Tage in daß er in seiner Rolle als prominentester Friedens. des„ Oberschleischen Kuriers, roczek, zu sechs Monaten Gefängnis von der Straf- ftörer Europas eine unermüdliche Aktivität entfaltet: Raum roczek, zu sechs Monaten Gefängnis von der Straf - hat sich die Aufregung über seine Flottendemonstration in fammer verurteilt, nachdem er in der erften Instanz mit 500 3tofn Tanger einigermaßen gelegt, da überrascht er die Welt mit Geldstrafe dauongekommen war. Selbst der Staatsanwalt hatte nur der Kunde eines neuen italienisch- albanischen Vertrages. Dader Kunde eines neuen italienisch- albanischen Vertrages. Dabei ist selten ein Vertrag so überflüssig gewesen wie dieser. Denn es besteht ja schon ein Tirana - Vertrag, durch den sich Italien bereits alle denkbaren Vormundschaftsrechte über Albanien angemaßt hat. Dieser erste Bertrag ist zwar beim Bölkerbundssekretariat registiert worden, doch ist es fehr zweifelhaft, ob er sich mit dem Wortlaut des Bölferbundsstatuts vereinbaren läßt, da er praktisch die Unabhängig teit Albaniens , das auch Bölkerbundsmitglied ist, auf hebt. Mit dem Geift der Völkerbundsatzung vertrug sich dieser Tirana - Vertrag jedenfalls nicht. Doch ließen die Großmächte Italien gewähren, aus Angst vor Komplikationen, insbesondere vor dem Austritt Italiens aus dem Bölkerbund.
gegen den polnischen Staatspräsidenten abgebrudt hatte!
Ein schlechter Anfang. Hermes und die deutsch - polnischen Verhandlungen.
Südflamien fühlte sich bedroht und suchte Anlehnung an Frankreich . Frankreich lavierte anderthalb Jahr lang und schob die Ratifizierung des in Belgrad gewünschten Freund fchaftsvertrages immer wieder hinaus. Bergebens bemühte sich Briand , Italien zu bewegen, dem Vertrag mit Belgrad als dritte macht beizutreten. Erst als Mussolini Anfang November feine gegen Frankreich gerichtete Flottenattion in zeichnung dieses Freundschaftspaltes.
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minister Mussolini offenfundig protegiert. Man sieht jetzt, zu welchen Ergebnissen diese Duldung geführt hat. Noch hat England die Möglichkeit, dem Friedensstörer in Rom Einhalt zu gebieten. Läßt aber Chamberlain Mussolini weiter ge währen, dann ist das Unglück nicht aufzuhalten und die Schuld daran wird auf dem konservativen England fast ebenso schwer laften wie auf dem faschistischen Italien .
Der Wortlaut des Bertrags.
Rom , 24. November. Der neue Bertrag mit Albanien , der natürlich als Defensiv bündnis" bezeichnet wird, beginnt mit einer Präambel und enthält sieben Artitel:
Artikel 1. Alle zwischen den beiden Staaten nach dem Eintritt
Albaniens in den Bölferbund abgeschlossenen Verträge werden innerhalb der durch den Wortlaut der Berträge selbst bestimmten Grenzen genau und treulich beachtet werden, so daß eine aufrichtige und roll. fommene Freundschaft zwischen den beiden Völkern und den beiden Regierungen, sowie eine beiden Regierungen, sowie eine gegenseitige Unterst ü yung daraus entstehen werden. Es versteht sich, daß jede der beiben Barteien die Intereffen und den Torteil der anderen mit bem gleichen Eifer wahrnehmen wird, wie ihr eigenes Inter? effe und ihren eigenen Vorteil.
Artikel 2. Es wird ein unwandelbares Verteidigungsbündnis zwischen Italien einerseits id Albanien_andererseits geben. Diefes Bündnis ist für eine Zeitdauer von 20 Jahren abgeschlossen und fann im Berlauf des achtzehnten oder des neunzehnten Jahres gekündigt werden. Wenn keine Künbigung erfolgt, so wird das Bündnis stillschweigend für einen gleichen Zeitraum erneuert. Die beiden Parteien werden ihre ganze Aufmerksamkeit und alle ihre Mittel für die Garantie der Sicherheit ihrer Staaten und für ihre gegenseitige Berteidigung und Schutz gegen jeden Angriff von außen anwenden.
Artifel 3. Infolge der durch die vorhergegangenen Artifel eingegangenen Verpflichtungen werden die beiden Parteien im Eindernehmen für die Erhaltung des Friedens und der Ruhe handeln und, falls eine der Parteien von einem von ihr selbst nicht provo
Der Antrag der Reichsregierung an Dr. Hermes, bie Leitung ber deutschen Delegation für die deutsch - polnischen Handelsvertragsverhandlungen zu übernehmen, bedeutet für die polnische Deffentlichkeit eine große Enttäuschung. Die Warschauer Blätter hatten am Donnerstagmorgen noch mit der Ernennung des Minifterialdirektors Dr. Ernst gerechnet, worüber sie rein sachlich berichteten. Die Abendblätter bezeichnen Dr. Hermes als den er trauensmann der deutschnationalen Minister und den Interessenvertreter der deutschen Agrarier, die hier als Uranger unternahm, entschloß sich Briand zur Unterzierten(!) Krieg bedroht werden sollte, würde die andere heber der Verschleppung der Verhandlungen gelten. Auch die Eigen schaft von Dr. Hermes als Zentrumsmann könne, so erklären die polnischen Blätter, nicht darüber hinwegtäuschen, daß seine Ernennung einer Anregung der deutsch nationalen Mitglieder bes Reichstabinetts entspreche.
Darüber ungeheure Aufregung in Rom . Indessen hielt noch am Mittwoch der in Belgrad zurückgekehrte Außenminister Marintowitsch in der Stuptschina eine Rede, in der er zwar die Bestätigung der alten Freundschaft mit Frantreid) mit marmen Borten pries, andererseits aber betonte, daß
Bartei alle die ihr zu Gebote stehenden wirffanften Mittel anwenden, nicht nur um die Feindseligkeiten zu verhindern, sondern auch um der bedrohten Partei eine gerechte Genugtuung zu verfchaffen.
Bürgerblockvorstoß im Schulausschuß. Jugoslawien auch gute Beziehungen zu Italien wünsche und dem Schifal der anderen zu verschmelzen, indem sie ihren Berbündeten
Die weltliche Schule soll zu einer Diffidentenschule
abgestempelt werden.
Der Kampf um die weltliche Schule fand gestern im Bil: bungsausschus des Reichstags eine sehr lebhafte Fortiezung. Unter Führung der Deutschen Bolkspartei haben die Regie rungsparteien einen Antrag eingebracht, der verlangt, daß nur kinder, die keinem Befenntnis angehören, in die weltliche Schule aufgenommen werden dürfen.
Es war der Abg. Heinze( Dt. Vp.), der diesen Antrag begrünbete, allerdings mir Dom juristischen Gesichtspunkt. Es ist aber Es ist aber bezeichnend, daß Heinze nunmehr zum zweiten Male bas erstemal gegen die fächſiſchen Volksschulen juristische Begründungen gibt, bie der schärfften Kulturreattion die Wege ebnen. Die Abgeordnete Frau Bäumer( Dem.) wandte sich sehr scharf gegen die Verballhornung der weltlichen Schule. Der Antrag gehe weit über die Regierungsvorlage, die schon schlimm fei, hincus. Die Kommunisten Rosenbaum und Hörnle stellten wieder einmal Grundsatzlosigkeit und Berrat der SPD . fest.
Bon dem Genoffen Schred betamen fie gesagt, daß wir jetzt ein Gefeh im Rahmen der Verfassung zu machen haben und dabei für die Bolksschule das Günftigste herausholen müßten. Genoffe Fleißner, der von den beiden KPD. - Leuten besonders angegriffen wurde, stellte fest, daß die Kommunisten wieder einmal verdächtigen, Unterstellungen vornehmen, um dann dagegen anzufämpfen.
Genosse Löwenstein behandelte eingehend die Bedeutung der Erziehungsfragen in der weltlichen Schule. Nachdem die Betenntnisschule einen außerordentlich st a rt einengen ben Charatter erhalten habe, bleibe nur noch die weltliche Schule, die die Möglichkeit einer wirtlichen Gemeinschafts schule gebe. Der Antrag der Regierungsparteien bedeute aber auch eine starte Einschränkung des Elternrechts, für das sich der Bürgerblod bei der Bekenntnisschule noch eingesetzt habe. Die weltliche Schule sei nach der Verfassung nicht nur eine Schule für Diffidentenkinder.
Genosse Crispien sagte den Kommunisten, daß nicht nur die Rede Wilhelm Liebknechts auf dem Erfurter Parteitag bei der Begründung der Forderung: Religion ist Brivatsache, sondern daß auch bie Rede Klara Betfins aus dem Jahre 1921 zum Schulzschen Gesetz entwurf die Richtigkeit der Haltung der Sozialdemokraten beweise. Genoffin Core Agnes zeigte dann noch, daß der Antrag der Regierungsparteien gegenüber dem jezt bestehenden Zustande insbefondere im Westen des Reiches eine große Berfchlechterung bebeute. Frau Abg. Weber( 3tr.) bestreitet die Absicht der Einengung. Fortfehung der Beratung Freitag früh 10 Uhr..
Judenriecher.
Kleine Szene aus dem Reichsrat. Bayrischer Bevollmächtigter von Imhoff, Bericht
erstatter:
Die Ausschüsse des Reichsrats beantragen, die von Bayern gegen die Einbürgerung des Diplomingenieurs Anasal heller in den preußischen Staatsverband erhobenen Bedenken für un begründet zu erklären."
Bayrischer Gesandter von Preger beantragt Feststellung der Mehrheit.
Der Antrag der Ausschüsse wird mit allen Stimmen gegen die Stimmen Bayerns angenommen.
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Als Antwort auf diese zurückhaltende Rede erfolgt nun die Veröffentlichung des neuen Schuh und Truh bündnisses zwischen Stalien und seinem albanischen Basallen! Eine offenfundigere Provotation ist gar nicht denkbar. Sie beweist den zielbewußten Willen Muffolinis, Europa nicht zur Ruhe kommen zu laffen und vor allem Jugoflawien und Frankreich immer aufs neue zu reizen. Wenn das so weitergeht, dann muß diese Politik ein schlimmes Ende nehmen.
Chamberlains indirette Schuld an dieser fyftematischen Bergiftung der europäischen Atmosphäre ist ungeheuer groß. Denn England hätte es in der Hand, Italien im Baume zu halten. Seit Locarno hat statt dessen der englische Außen
Artikel 4: Benn alle Mittel der Schlichtung versagt haben follten, so verpflichtet sich jede der beiden Barteien, ihr Schicksal mit alle militärischen, finanziellen und sonstigen Mittel zur Verfügung stellt, die ihr helfen tönnen, den Konflikt zu überwinden, natürlich unter der Borausfegung, daß die bedrohte Bartel diese Hilfe Derlangt.
Artikel 5: Für alle in Artikel 4 pargesehenen Fälle verpflichten sich die beiden Bartelen, weber Frieden noch Waffenftillstand, noch Waffenruhe ohne gemeinsame Berständigung zu schließen, noch ent sprechende Verhandlungen aufzunehmen.
Artifel 6: Der vorliegende Bertrag wurde in vierfacher Aus fertigung unterzeichnet, davon zwei in italienischer und zwei albanischer Sprache, die beide gleich maßgebend find
Artikel 7: Der vorliegende Bertrag foll ratifiziert und beim ölferbund hinterlegt werden. Die Ratifikationsurkunden wurden in Rom im Jahre 1927 ausgetauscht. ( gez.) 1go Sola. Ilias Brioni
Wilhelm will nicht zahlen!
Seine Hoffammerbeamten flagen ihr Gehalt ein.
Erfönig Wilhelm fißt, immer noch einer der reichsten Männer| Staatsbeanate, der andere ging in den Privatdienst des ehemaligen Europas , auf seinem Gut in Doorn. Für seine jezigen und früheren Hafkammerbeamten hat er aber fein Geld, die müssen ihr Recht sich auf dem Klagewege erkämpfen.
Hoffammer
so nannte und nennt sich noch heute die Ber waltung der Hohenzollernschen Familiengüter. An ihrer Spitze stand der Hofkammerpräsident; ihm waren untergeordnet die Hoffammersekretäre und Amtsrentmeister, Kanglisten und Kanzleidiener, auf den Förstereien die Forstbeamten. Alle diese Beamten in privaten Diensten des Königs waren aber gewissermaßen gleichzeitig auch Staatsbeamte. Ihr Gehalt war aber höher, als das der letzteren in gleicher Stellung, da eine Beförderung für sie nicht möglich mar. Das Mehr, das sie erhielten, war pensionsfähig.
Daran änderte auch nichts die Umwälzung, die im Jahre 1918 die Beschlagnahme der föniglichen Güter brachte, deren Einnahmen mun unter die Kontrolle des Finanzministers gestellt wurden Die Hoffammerbeamten erhielten nach wie vor ihr volles Gehalt. Als aber im Jahre 1920 die neue Beamtenbesoldungsordnung fam, wurden sie in eine Gehaltsstufe eingeordnet, die für sie eine Bèr ringerung ihres Gehaltes bedeutete.
Die ehemalige Hoffammerverwaltung, an deren Spitze der Hof fammerpräsident v. Keil stand, machte sich die so geschaffene Situation zunuze und verweigerte den Beamten das Mehr, das sie bis jetzt erhalten hatten. Bergebens wandten sich die ehemaligen Hoftammerbeamten an den ,, Hofkammerpräsidenten", er möge doch die Ange legenheit regeln und für die Auszahlung des ausgefallenen Gehaltsteils Sorge tragen. Steil wollte aber nichts davon wissen. Es folgte Eingabe auf Eingabe, alles umsonst. Die Beamten traten an den Generalbevollmächtigten des Dormals preußischen Königshauses heran. Er vertröstete sie auf die Zukunft.
Endlich nach langem Drängen der Beamten trug v. Relf beren
Der Diplomingenieur Heller wird in Preußen eingebürgert. Anliegen dem Finanzminister vor. Dieser erklärte aber, die Frage
Ein alter Reaktionär ist in dem ehemaligen Fürsten " Alfred Windischgrae B, 76 Jahre alt, gestorben. Als er österreichische: Ministerpräsident war, trieb 1893,94 feine hartnäckige Wahlrechtsverweigerung die Arbeiter in leidenschaftliche Erregung, die sich in stürmischen Straßenkundgebungen äußerte. Sein Ahne war 1848 Oberbefehlshaber des t. L. Reaftionsbeeres, für ihn bat ber Mensch erft beim Baron angefangen".
der Fürsten abfindung stehe kurz vor der Entscheidung, eine Menderung der Sachlage sei deshalb im gegebenen Augenblid nicht tunlich. Fast zu gleicher Zeit wurde aber das Gehalt des Kammer, präsidenten v. Keil um 2000 m. erhöht!
Schließlich warde aber doch die Angelegenheit mit den Gütern und Forsten des ehemaligen Königs von Preußen geregelt: ein Teil davon wurde Staatseigentum, ein anderer blieb Eigentum Wilhelms non Preußen. So wurde ein Teil der früheren Hoffamunerbeamten
Königs über. Letzteren gewährte er nun das gleiche Gehalt, das früher seine Hostammerbeamten erhielten. Er wollte aber nichts davon wissen, ihnen auch für die verflossenen Jahre das Mehr aus zuzahlen, auf das sie Anspruch hatten. So blieb nichts anderes übrig, als den Weg der Zivilllage zu beschreiten. Die Beamten forderten für die letzten vier Jahre der Anspruch für die vorher. gegangene Beit war bereits verjährt die Auszahlung der ihnen vorenthaltenen Beträge.
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Wilhelm L R. läßt sich aber nicht verblüffen. Er erklärte durch feinen Rechtsvertreter, das Mehr, das seine Hoffammerbeamten erhielten, sei gewissermaßen eine Gratififation gewesen, die vom Gut dünken des jeweiligen Königs abhinge. Er berief sich auf eine Kabinettsordre vom Jahre 1872, auf Grund der„ kein em Beamten ein Rechtsanspruch auf das Aufrüden in eine höhere Gehaltsstufe zustehe", das hieß mit anderen Worten, daß er. Wilhelm von Preußen in diesem Punkte gewissermaßen überhaupt nicht verflagbar sei. Die Kabinettsorder seines Großpaters von 1885 hatte Bilhelm zufällig vergessen, nach der wenigstens den Hoffammerfefretären sozusagen gefeßlich zugestanden wird, daß ihr Mehr stets bezahlt werden solle.
Der für gestern anberaumte Gerichtstermin mußte ver tagt werden. Drei Tage vorher hatte Wilhelms Bertreter dem Gericht Dezember die gerichtliche Entscheidung getroffen werden. Wie groß einen neuen umfangreichen Schriftsatz eingereicht. Nun soll erst im die Empörung unter den betroffenen Beamten ist, dafür zeugt allein fchen der Umstand, daß zur gestrigen Gerichtsverhandlung aus den verschiedensten ehemaligen föniglichen Forsten Beamte als Zuhörer im Gerichtssaal erschienen waren. Enttäuscht über die Berhöhnung mußten sie ihre Rückfahrt antreten.
Wilhelm darf nicht auftreten!
Auf Antrag der Vertretung Wilhelms II. hat das Berliner Landgericht ohnemündliche Berhandlung durch eine einftweilige Verfügung ber Biscator Bühne bei Bermeidung der gefeßlichen Haft oder Geldstrafe aufgegeben, die Rolle Bil. helms II. in dem Stüd Rajputin" zu streichen.- Wilhelm will feinem Bolte" nicht einmal auf der Bühne begegnen!