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Redner geht dann auf die bekannte ablehnende Haltung Ruß­ lands   gegenüber den Arbeiten des Völkerbunds ein. Die Sowjet­regierung hat ihre Delegation beauftragt, einen

Plan für die allgemeine und vollständige Abrüftung vorzulegen. Sie schlägt folgende Maßnahmen vor:

a) Alle Streitkräfte zu Lande, zur See und in der Cuft werden aufgehoben und ihre Aufrechterhaltung unter einer ver­stedten Form wird verboten.

b) Alle Waffen, Munition und chemischen Kriegs­mittel werden zerstört, ebenso alle übrigen Rüstungs- und Zerstörungsmittel, fei es, daß fie sich in den Organisationen be. finden oder in den militätischen Depots oder in dem allgemeinen

Gebrauch.

c) Alle Kriegsschiffe und kriegsflugzeuge werden abgeschafft

d) Die Einberufung von Menschen zweds militärischer Ausbildung, fei es in der Armee oder in sozialen Organisationen, hören auf und die gesetzliche Abschaffung der militärischen Dienst­pflicht oder des freiwilligen militärischen Dienstes wird verkündet. e) Es müssen Gefeße eingeführt werden, durch die das Auf­gebot von militärischen ausgebildeten Referven verboten wird.

in der Erkenntnis, daß nur die vollständige 3erstörung, durájgeführt werden fönne, hänge von der Roft ett fråge aller Rüstungen die wirksamste Sicherheitsgarantie ab. Es sei auch noch nicht geflärt, ob das Bewährungsgesetz auch und eine genügende Bürgschaft darstellen, den Kriegen vorzubeugen, die Fälle umfassen soll, in denen jemand nach dem jetzigen Straf­beschließt die 4. Tagung der vorbereitenden Abrüstungsfom gefeßentwurf soll bestraft werden können.

mission:

1. Sofort die Ausarbeitung eines betaillierten Blanes einer allgemeinen brüftungsfonvention vor zunehmen, wobei die Vorschläge der Sowjetregierung zur Grund lage genommen weiden,

2. spätestens zum März 1928 die 2 brüstungstonferenz einzuberufen, um die Vorschläge zu diskutieren und zu bestätigen. Für den Fall, baß die kapitalistischen   Staaten die fofortige Abschaffung der stehenden Heere ablehnen würden, so hält die Sowjetreglerung es für möglich, folgendes vorzuschlagen:

Die allgemeine Entwaffnung erfolgt gleichzeitig burch fämtliche beteiligten Staaten in Etappen innerhalb einer Frist von vier Jahren. Die erste Etappe muß innerhalb des nächsten Jahres vollzogen sein. Die durch die Aufhebung der mili tärischen Etats freiwerbenden Mittel können von jedem Staat nach Belieben verwendet werden, aber nur zum Zwecke der industriellen oder fulturellen Entwidlung.

Indem die Sowjetdelegation ihren Standpunkt vertritt, wird fie an allen Delegationen ohne Ausnahme teilnehmen, sofern sich 1). Die Festungen müssen niedergeriffen werden, diese mit praktischen Maßnahmen befassen, die wirklich zur Ab­rüstung führen.

ebenso wie die Stüßpunkte für den See- und Luftkrieg.

g) Die befonderen Rüstungswerte werden abge­schafft h) Alle Posten für militätische 3 wede müffen aus den Etats der Länder veshwinden.

i) Alle Kriegsministerien, Marineministerien, General­fläbe rnd fouffige militärischen Verwaltungen müffen abge­fchafft werden. I

j) Es muß ein gefehliches Verbot erlaffen werden, jede Art militärischer Propaganda und Ausbildung unter der Be­völkerung und jede militätische Ausbildung der Jugend durch den Staat oder durch Verbände vorzunehmen.

k) Alle Patente für Rüftungs- und Zerstörungszwede müssen aufgehoben werden, damit diese Art von Erfindungen nicht ge­fördert werde

1) Gefehe müssen erlaffen werden, durch die erfiärt wird, daß die Berlegung der obengenannten Bedingungen das größte Ver­brechen gegen den Staat darstellen.

m) Alle Handlungen der Regierungen oder alle Abkommen zwischen Regierungen, die diesen Vorschlägen widersprechen, müssen abgeschafft oder abgeändert werden.

n) Die Sowjet- Delegation hat abfolute Bollmacht, das oben­genannte Programm einer völligen Entwaffnung fofort für das In­frafttreten einer entsprechenden Konvention vorzuschlagen, so daß alle Maßnahmen für die Vernichtung des Kriegsmaterials innerhalb eines Jahres durchgeführt werden fönnen.

Die russische Delegation erklärt, daß die Sowjetregierung sich voll und ganz der Konvention anschließt, die das Berbot der chemischen oder batteriologischen Mittel zu Militärzwecken ausspricht. Die Sowjetregierung drängt darauf, daß eine sehr kurze Frist bestimmt werde für die Ratifikation dieser Bestimmungen durch Jämtliche Staaten. Um die Wirksamkeit dieser Konvention zu stei gern, erklärt es die Sowjetregierung für unerläßlich, eine Kon trolle der Arbeiterschaft in dem friedlichen Schreiben der chemischen Industrie einzuführen.- 3um Schluß brachte Litwinow  folgende

ein:

Resolution

In Erwägung, daß das Bestehen von Rüstungen und ihre offenkundige Tendenz zur Vermehrung unvermeidlich die Staaten zu bewaffneten Konflikten treibt, die die Arbeiter und Bauern ihrer friedlichen produktiven Arbeit entziehen und namenlofes Un glück erzeugen.

in Erwägung, daß die Streitfräfte ein Mittel darstellen, dessen sich die großen Staaten bedienen, um die fleinen Länder und die Kolonialländer zu untertrücken,

Die Flucht ohne Ende  .

Ein Roman von Josef Roth  . Kurt Wolff   Berlag, München  . Wie Gerhart Haupmanns Till Eulenspiegel   ist Josef Roths Franz Lunda ein Kriegsleutnant, deffen Wandlungen und Wande rungen mir erleben. Mit dieser Parallele aber endet der Bergleich und es beginnen die Gegenfäße. Hauptmanns Till flieht aus der midrigen Umwelt in bas Reich feiner Narrheit und Phantasterei, Roths Tunda bagegen bleibt in dieser Wirklichkeitswelt, deren ver­logene Konventionen und Kulissen er mit dem Blick unbarmherziger Illusionslosigkeit durchschaut. Das Wichtigste ist das Beobachtete," jagt Roth in der Borrebe, und in der Tat: hier beobachtet einer, der fich durch keine erhabenen Phrasen, durch feine vorgetäuschte Ros mantik über den verächtlichen Wirklichkeitsfern gesellschaftlicher und staatlicher Zustände hinwegtäuschen läßt. Brächtig, wie er immer wieder im scheinbar unbedeutenden Erleben die Ausstrahlung von Syftemen, von Weltanschauungen entdeckt. Wenn Roth 3. B. feinem Tunta in der Enge eines D.Bugabteils das ganze Deutschland  Dorführt. den feefenfofen Ordnun sfimmel, den Subordinations­geist, den gesellschaftlichen Dünkel, ohne daß der Erlebende auch nur den Wagen verläßt, so ist das ein Meisterstück beobachtender Analyse. Mit ein paar Strichen zeichnet Roth die intellektuell- bürgerliche Ge­sellschaft einer theinischen Stadt, ein Spaziergang des Helden ge­nügt, um uns diese Stadt in all ihren Ausstrahlungen zu zeigen. Go interessiert uns das, was Tunda an der Außenwelt sieht und entdeckt, well stärker als sein eigenes. pinchologisch bisweilen etwas unflares Schicksal. Er ist nur das Medium, durch das Roth uns die Welt zeigt. Db Tunda in jäh entflammter und wieder er löschenber revolutionärer Begeisterung mit der Roten Armee gegen die Weißen fämpft, ob er vor dem bolichemistischen Alltag, vor dem bureaufratischen Apparatismus und der widerwärtigen Spigelei bes Sowjetstaates sich aus Rußland   hinwegstiehlt, ob er in Bien, Berlin   oder Paris   die blppokratischen Züge des sterbenden Alteuropa entdeckt, ob er die unter heuchlerischen Phrasen verdeckte Profitcier der älteren Bourgeoisie oder den geistlosen Sport- und Modebetrieb ihrer goldenen Jugend verachten lernt immer handelt es fich für uns um nächfes, uns Angehendes. Daher können wir verschmerzen, daß der in Bassivität verfallende Tunda in seinem Innersten Wesen uns fremd und unerklärlich bleibt. Ein winziges Restchen Romantit hat sich in ihm erhalten: in seiner Brusttasche trägt er die Photographie seiner Jugendliebe. In ihr bekennt er immer noch the Soffnne auf bas höhere, Befre. En lich. rach sinem guten Dugend Jahre, begegnet er der einstigen Verlobten nieter, die längst einen anderen geheiratet hat und siehe da, ein sfd cenunt, um ihm zu sagen, daß auch die angehetete Irene nichts It als eine der vielen elenanten, wohltätigen Gesellschaftspuppen es Bürgertums. Damit ist Tunda erloschen, er steht am Ende seiner urt ohne Riebe ohne Beruf. ohne Hoffnung. chne jedes Streben als der überflüffigste Mensch der Welt. Diefer Sifluß fordert, bei aller Begeisterung für die Wirklichkeitsschilderung Roths, Wider spruch heraus. Barum- das braucht wohl ein Sozialist vor Go zioliften nicht ausführlich auseinanderzusetzen. Daß Tunda feinen

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Litwinow   setzte am Schlusse seiner Rede hinzu: Man würfe ber Sowjetregierung vor, daß fie nur Propaganda machen wolle. Jawohl, fie madhe Propaganda für ihre Ideen und der beste Beweis für ihre friedlichen Absichten liege darin, daß gleichzeitig mit der Note, die sie kürzlich nach Warschau   gerichtet habe, fie eine Note in Row no überreicht habe, in der sie die litauische Regierung aufgefordert habe, ihren Kriegszustand mit Bolen zu beenden. Die Rede Litwinows, die weitaus alle Erwartungen über die rein propagandistische Tätigkeit der Sowjet delegation übertraf, löste an verschiedenen Stellen stille Seiterkeit aus. Als ihre Uebersetzung beendet war, bertante der Vorsitzende die Situng auf heute nach

mittag.

Schmelzerprozeß am 12. Dezember.

62 Zeugen und& Sachverständige geladen.

Termin auf den 12. Dezember um 9% Uhr vor dem Schwurgericht In der Straffache gegen Schmelzer und Genoffen ift des Landgerichts Frankfurt a. d. D. angefeht worden.

Es sind 62 Zeugen und 8 Sachverständige geladen.

Geld für Gefängnisse vorhanden.

Aber nicht zur Borbeugung von Verbrechen.

grundfäßliche Frage, ob bei Betteln, Landstreichen ge. Der Strafgefeßausschuß des Reichstags beriet heute zunächst die meinfchäbliches Berhalten, bei der Ausübung der Un. aucht eine Bestrafung soll eintreten fönnen. Genosse Candsberg verneinte die Frage, indem er barauf hinmies, daß die Straf. bestimmungen   gegen das Betteln vor allem die Arbeiterklasse träfen. Ein Wohlhabender fönne sich umhertreiben", im Frühling an der Reviera, im Winter im Hochgebirge beim Sport, der Mittellofe aber, der den gleichen Drang zu reifen verspürt, foll bestraft

werden können.

Abg. Bahl macht barauf aufmerffam, daß in bem Entwurf von 1919 dem Richter die Möglichkeit gegeben war, in solchen Fällen von einer Strafe abzusehen. Genosse Rosenfeld fragte nach den Vorarbeiten vom Bewährungsgesetz, dessen Inhalt man tennen müsse, um einen Widerspruch zwischen diesem Gesetz und dem Strafgesetz zu vermeiden. Ministerialrat Ruppert vom Reichsinnen. ministerium erwiderte, daß vorläufig erst ein Referentenentwurf für das Bewährungsgesetz aufgestellt sei. Db der Entwurf

nimmt seinem Steplizismus die innere Rechtfertigung. Sollen wir wirklich zugeben, laß der Mensch, der die Gegenwart durchschaut, der die lehten Jllusionen überwunden hat, auf Erden überflüssig ift? Das heißt, jete Hoffnung auf eine beffere Zufunft ist be­graben. Wer aber gegen folche Resignation und Entmutigung durch fozialistischen Positivismus gefeit ist, der sollte die Lektüre dieses wirklich wertvollen Buches nicht verfäumen. Erich Kuttner  .

Quf den Bericht einer Brovinzialregierung hat das preußische Ein Minifterialerlah über rhythmisch- gymnastischen Unterricht. Kultusministerium geantwortet, daß es in Rücksicht darauf, daß eine genaue Bestimmung und Abgrenzung des Begriffs rhythmische Erziehung" gegenwärtig noch nicht erfolgen tann, zurzeit davon absehe, zu der Frage der Genehmigungspflicht für Tanzlehrer und andere Personen, die rhythmisch- gymnaftischen Unterricht erteilen wollen, eine grundfägliche Entscheidung zu treffen. Die Regierung solle vorerst in jedem einzelnen Falle eingehend prüfen, ob der Antragsteller nach seiner Borbildung und nach der Gestaltung feiner Lehrgänge vorwiegend mufifersteherische, förperbildende oder tänze. rische Zwecke verfolge. Je nach Lage des Falles würde über die Anträge nach den Grundsäken zu entscheiden sein, die jeweils für bie Musikerziehung, den Turnunterricht oder die Tanzausbildung gelten. Weitere grundsäßliche Stellungnahme behält sich das Kultus ministerium vor und ersucht, ihn für die fünftige Behandlung der Frage über Fälle von besonderer Bedeutung zu berichten.

Tanzmatinee im Renaiffance- Thenter, Die Tanzgruppe Ruth Alterhands zeigte im Renaissance- Theater eine Komposition ihrer Lehrerin. Das Tanzwert Spiralen" ist, troh einer deut lich fühlbaren intellektuellen Struktur, von startem tänzerischen Eigenleben. Ruth Allerhand, die man bisher hauptsächlich als tüchtige Gymnastiklehrerin fchähte, stellt sich mit diesem Tanzzyflus in die Reihe der Tanzmeisterinnen. Db fie fich freilich hier wird hatten fönnen, läßt sich nach biefer Darbietung noch niit voraus fagen. Das Erlebnis des tänzerischen Körpers oder richtiger ber tänzerischen Körper wurde dem Zuschauer. Das Erlebnis des tänze­risch geelteberten Raumes empfand man nur ganz felten. Zum Teil mag hieran schuld sein, daß der Tanzgruppe, in der jede einzelne Tänzerin eine redt gute Körperdurchbildung besitzt, die Präzision der Zusammenarbeit noch fehlt. Stärker als von den Raum spiralen", bei benen bie Solistin, die begabte Jonny Ahemm, aber auch ein tänzerisches Quartett und Quintett noch wirkungsvoll maren, die gesamte Tanzgruppe jedoch ver fante, ging von ben Rörperspiralen eine einheitliche Wirkung aus. Ster, wo der Tanz mitt Raumauflösung, fondern Roumgestaltung will, die vom Ginzelförper ober einer Körpergrupre ihren Ausgang nimmt, wird der tansbromatische au durch flaine Mängel in der Pfammenarbeit der Gruppe nicht geftört. Die Entwid'ung dieser Tonzszene aus rhythmisch gegliederten Bewegungen in poro­distische Verzerruna, des Zurüdfallen in paffive Erschlaffung, Auf­schnellen in ertatische Berzüdung, Ausflincen in rubige, mleber von scharfem Rhythmus gegliederte Kurven scheint fast eine Art ge­tanzter Weltanschauung anzustreben. Auf jeden Fall überwiegt die tänzerische Idee, und die philosophische Würze wird nicht störend der Wege entdeckt, die aus der Hoffnungslosigkeit herausführen, I empfunden. Dagegen sollte Ruth Allerhand nicht versuchen, durch

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Genosse Rosenfeld bezeichnete die Mitteilung, daß die Kosten­frage entscheidend sei, als geradezu fürchterlich. Alle Parteien des Reichstags forderten das Bewährungsgefeß, die Re­gierung aber wolle es nicht weiter bearbeiten, weil Kosten ent­stehen könnten.

Es set schrecklich, daß man nur Gelder habe für das Strafrecht und für Gefängnisse, aber nicht für Be währungsanstalten, in denen Verbrechen vorgebeugt werden sollen.

Benn von der Regierung noch nicht entschieden sei, ob im Falle gemeinschädlichen Verhaltens auf Strafe verzichtet werden tönne, so fet es unmöglich, den Strafgefeßentwurf über diese Bestimmun gen weiter zu beraten. Gnosse Rosenfeld fragte, was der Reichs= justizminifter, der inzwischen erschienen war, zu der Kosten­frage sage. Genossin pfülf fragte, ob im Bewährungsgefeß, wie sie wünsche, auch diejenigen aufgenommen werden sollten, die schon strafbar geworden seien. Die Rostenfrage darf nicht ent scheiden, da vorbeugende Maßnahmen immer noch billiger feien, weil sie Berbrechen verhüten, deren Berfolgung weit höhere Roften verursachen. Reichsjuftizminister Heigt erwiderte, daß er ein Bewährungsgesetz für notwendig ansehe. Dies habe aber mit dem Strafgesetz nichts zu tun In der Kostenfrage verlangten doch alle Parteien, daß Reichsgefege, welche neue Besten den Ländern auferlegten, zunächst die Kostenfrage regelten. Reinesfalls werte die Koftenfrage nur hervorgefehrt, um das Gesetz nicht machen zu brauchen. Genoffe Rofenfeld fragte den Justizminifter, ob er von dem Standpunkt aus, daß bei neuen Gefeßen zunächst die Kosten­frage entschieden werben müffe, für eine Burückziehung der Schul­( Heiterkeit.) Keinesfalls dürfe die vorlage eintreten werde. Koftenfrage das Bewährungsgesetz zum Scheitern bringen.

Bei der Abstimmung, bejahten die bürgerlichen Parteien die Notwendigkeit einer Bestrafung von Beiteln und Landstreichen gegen die Stimmen der Sozialdemokraten und Kommunisten. Dar auf trat der Ausschuß in die Einzelberatung ein, die noch anbauert.

Sächsisch- Thüringer Gebietsaustausch.

Abrundung der Landesgrenzen.

Dresden  , 30. November.

T

Die fächsische Regierung hat eine Borlage genehmigt, die einen Gebietsaustausch zwischen Sachfen und Thüringen   vorfieht. Da nach gehen die in Sachfent liegenben thüringischen En flapen an Sachsen   und umgefehrt die in Thüringen   liegenden fächsischen Entlaven an Thüringen   über. Für Sachfen handelt es sich vor allem um die große, bisher thüringische Entlave Nuß­dorf bei Limbach  . Sachsen   verliert durch den Austausch etwas an Gebietsumfang, gewinnt aber an Einwohnern. Zu Thüringen  follen 2400, zu Sachsen   4800 Einwohner kommen.

Tschefadrohung gegen Troßfiften.

500 weitere Ausschließungen angekündigt. Chartow, 29. november. Jafowlew, Mitglied der Zentralfommiffion der Kom­munistischen Partel, der zum Partellage der Ukraine   in Charkow  eingetroffen war, erklärte dort, daß die Ausschließung von weiteren 500 Oppositionellen aus der Partei bevorstehe. Ferner habe jeder, der die Gesetze des Sowjetstaates verleht, fortan eine Strafverfolgung zu gewärtigen. Da in der Sowjet­ union   jede politische Betätigung außerhalb der Kommunistischen Partei, wie 2bhaltung von Versammlungen, Drudlegung politischer Schriften und dgl. als illegal gilt, dürfte diefe Andeutung Jafow­tews als die Anfündigung der Bekämpfung der Opposition mit den Machtmitteln der Staatsgewalt aufzufaffen fein.

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| Beleuchtungswechsel mit besonderer Borliebe von Sonnengelb in schwüles Rot  - ihrem Tanzwert einen pikanten Geidmad zu geben. Der ernsthaft zu wertende Tanz muß aus sich heraus Stimmungen weden und verändern können. Weshalb schäßte Frau Allerhand ihr Tanzwerf und ihr Bublikum so gering ein? Roch etwas anderes stötte: das fortgesetzte Berschwinden und Auftauchen_von Tänzerinnen. Leere und Erfülltheit des Raumes ist beim Tanz fein optischer, fondern ein tänzerischer Ausdrud, der nicht vom Borhandensein einer größeren und geringeren Zahl von Personen Dunkle Seitenkulissen wurden von einem volantbesezten weißen abhängt. Schließlich ließ das Bühnenbild alles zu wünschen übrig: Schlafzimmervorhang zusammengehalten, von deni sich die geschmad­vollen, stilisierten Kostüme der Tanzenden feltfam genug abhoben. Tes.

Ein Gebäude für Enfmoffung. Ein eigenes festes Gebäude zur Durchführung der Entmottung ist jetzt, wie R. Braßler im Anzeiger für Schädlingsfunde" berichtet, von einer befannten Färberei in Berlin  - Spindlersfelde eingerichtet worden. Das Gebäude befizt eine aus Stein gebaute Entmottungstammer, außerdem zwei Borräume und einen Borratsraum. Die Kammer fann durch zwei Türen voll ständig dicht abgefchloffen werden, so daß ein Austreten der Giftgafe unmöglich ist; ihre Temperatur wird auf 15 bis 20 Grad gehalten. Zum Töten der Schädlinge dient ein Blausäurepräparat," das die Deutsche Gesellschaft für Schädlingsbekämpfung geschaffen hat. Das Präparat wird von Arbeitern, die mit Gasmasten versehen find, in der Kammer ausgeftreut, nach hinreichender Durchgafung der Möbel, Belze, Teppiche usw., die entmottet werden follen, wird das Gas durch einen Bentilator abgesaugt, und dann wird auf chemischem dann darf sie wieder geöffnet und betreten werden. Nachdem die Wege geprüft, ob die Kammer don den Giftgasen völlig frei ist. Erst enimetteten Gegenstände gelüftet und gellopft sind, können fie fofort in Gebrauch genommen werden.

nicht am 1. sondern am 2. Dez. flatt. Die zur Premiere gelöften Kaiten Die Premiere von Brong- Expreß in den Rammerfpieten bet behalten ihre Gültigkeit. Die jür Freitag, den 2. gelösten Karten müssen umgetauscht werden.

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Eine Schauspieler- Nach vorstellung der Komödie Schieber des Nu'ms" findet am 3. Dezember, 23, Ubr, im Theater am Schiffbauer bamm. autounften eines Schauspieler heims der Genossenschaft für engagementslote Bühnenanaehörige statt. Starten im Bureau des Bez its­verbandes, Keitstr. 11, Zimmer 10.

3u unten des whlfahrts'onds des te'nl'chen Personals der Fein. hard.bühnea fi et am 4. Desember 16 Ubr. im Deutiden Ibeater ene Sonder bortellung von Doro bea Angermann mit der Bremerenbelegung ftatt arten find in beidh drite zabl in Theaters eruältlich. Bielie bon 1-7 art im Büho resp. an der Staffe des Deutjajen

Engagemen's! ofenfürforge der Bühnergenoffen'dha  't 25 Montag, den 4. Dezember finden im Stleinen Theater Watineen  " ftatt, bei d nen engagementsloje Bühnentünſtler in Uraufführungen unbekannter Autoren iptelen werden. Als erstes Wert gebt, leift" von Ernit Braich in Szene, In den von der Stadt subventionierten Rotstandsvorstellungen( Tourneen) sowie den städtischen Schüleronfiührungen im Theater des Beitens wurden im Laufe dieses Binters bis jetzt 169 erwerbsloje Bühnenangehörige beschäftigt.