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Die Probereise der Probierdame. Herr Schulten, Damentonfettion engros, hatte richtig erkannt, woran unsere Zeit frantt. Dber er glaubte wenigstens, Dies erkannt zu haben. Nach seiner Ansicht fehlte es an tüchtigem, ausgebildetem Nachwuchs. Während der Inflationszeit hatten sich die jungen Leute alle mehr darauf verlegt, Geld zu verdienen und nicht daran gedacht, daß man zunächst einmal etwas Tüchtiges lernen müsse. Und nun fehlen eben gelernte, jüngere Kräfte. In diefer Erkenntnis beschloß Herr Schulten, sich selbst Berjonal heranzu­bilden. Als einen geeigneten Berjuch betrachtete er feine Bor führdame Fräulein M., die sich überaus geschickt und an­stellig zeigte. Herr Schulten ließ eines Tages Fräulein M. ins Pripatkontor rufen und bot ihr an, für ihn auf die Reise zu gehen. Er erhöhte ihr Gehalt von 140 auf 200 Mart und be­milligte ihr außerdem an täglichen Reisejpesen 35 M. Fräulein M. mar selbstverständlich einverstanden. Sie fah plöglich eine große Butunft vor sich und war zu allem bereit. Bedenten äußerte sic nur bezüglich der Reisefpesen. Sie war noch nie gereift, mußte nicht, ob sie mit täglich 35 Marf einschließlich Fahrgeldern auskommen würde und wollte sich daher auf eine bestimmte Höhe der Spejen nicht festlegen. Jedenfalls wurde der Musterkoffer im Gewicht von 60 Kilogramm gepackt, dazu tamen die eigenen Roffer, und Fräulein M. ging auf die Tour. Herr Schulten betätigte fich als Lehrherr. Er sandte jeden Tag einen ausführlichen Bericht, gab schriftlich lange Anweisungen, schickte Borschüsse und harrte der Orders, die da tommen sollten, aber nicht famen. Fräulein M. war als Borführdame sehr tüchtig gewesen, aber als Anfängerin auf der Reise fonnte sie fich absolut nicht durchsehen. Gewiß schloß sie hin und wieder kleine Geschäfte ab, die aber in feinem Berhältnis zu den aufgewandten Spesen standen. Herr Schulten glaubte nicht mehr an seine Theorie und schickte Fräulein M. auf teine zweite Reise. Er verwandte sie wieder im Lager, aber er war feineswegs mehr so freundlich zu ihr wie früher. Es tamen allerlei Differenzen und Reibungen vor, das Fräulein ließ sich frank schreiben, und Herr Schulten fündigte noch obendrein.

Schließlich fam die Sache vor das Arbeitsgericht. Fräu­lein m. verlangte noch etwa 580 Mart, Herr Schulten wollte dagegen noch 165 Marf zurückhaben für zuviel verbrauchte Reisespejen. Die Beisiger, und zwar besonders die Arbeitgeberbeisiger, machten Herrn Schulten flar, daß man einer jungen Dame, die man zum erstenmal auf eine Reise schide, etwas mehr Spesen bewilligen müsse als einem alten versierten Reisenden, der vielleicht schon seit zwanzig Jahren regelmäßig auf die Tour geht. Da der Fall berufungsfähig ist, verglich sich das Fräulein schließlich mit 100 Mart, mozu sie um so eher in der Lage war, als sie bereits wieder eine Stellung' ge­funden hatte.

Bannerweihe der AEG.- Zählerfabrik.

Die freigemertschaftlich gut organisierte Arbeiter und Ange­stelltenschaft der Zählerfabrik in der Ackerstraße hatte sich ein Banner für gewerkschaftliche und politische Veranstaltungen beschafft. Um legten Sonnabend ging die Bannerweihe im Etablissement Sans­ souci vor sich, unter Mitwirkung des Männerchors Reinickendorf . und Umgegend( M. d. ASB.). Die Weiherede hielt der Genosse Biska vom Deutschen Metallarbeiterverband, der in seinen Aus­führungen einen historischen Ueberblick über die Arbeiterbewegung gab und als Symbol auch der politisch organisierten Arbeiterschaft die rote Fahne als Zeichen der internationalen Solidarität feierte. Borsigende des Gesamtbetriebsrates des AEG.- Konzerns, sowie der Es sprachen weiter die Genossen Rooch und Bernhard Wolf als Genosse Lange vom 3d2. als Vertreter des AfA- Ortstartells. Der Verlauf der Veranstaltung bietet die Gewähr dafür, daß in diesem Betriebe die Solidarität der Kopf- und Handarbeiterschaft ihre Früchte tragen wird.

Bei den Wahlen zur Zahnärztekammer, über die wir bereits furz berichteten, sind in Berlin insgesamt 944 Stimmen abgegeben worden. Davon entfallen auf die Liste der Organisation( Reichs­verband der Zahnärzte Deutschlands ) 801 Stimmen, auf die Gegen lifte 132. Unter den Gewählten befindet sich neben dem schon ge­nannten Genossen Dr. Drucker auch der Genosse Dr. Glaser.

Bezirtsbildungsausschus. Nächste Broletarische eierstunhe am Montag, dem 26. Dezember, bormittags 11 1hr, im Großen Schau Stulturpolitisch- fatirithe Szenen, dargestellt von Mitgliedern des Staats­spielhaus. Aus dem Gudfasten der Jahrhunderte", theaters, Stadtmufitanten, Chöre des Arbeiter Sängerbundes, Ansprache. Eintrittspreis 1 M. in allen bekannten Verkaufsstellen. heater borstellung am Sonntag, dem 4. Dezember, nachmittags pünktlich 3 Uhr, im Staatlichen Schiller- Theater, Charlottenburg. bem, der lugt", Luftspiel von Grillparzer . Starten a 1,20 M. find noch zu haben:

Web

Eine Führung durch Alt- Berlin( Hohes Haus, Graues Noster, Stadt­vogtei, Standesamt) unternimmt Dr. Franz Lederer am Sonntag, 4. Dezember, bormittags 10 Uhr. Treffpunkt: Untergrundbahn Klosterstraße.

Bühnenfunft im Wandel der Zeiten. Dr. Johannes Günther bietet amt 1. Dezember, 20 Uhr, im Schillersaal den fünften Vortrag feines Syllus Bühnentunst im Wandel der Reiten und be­bandelt Das Reunzehnte Jahrhundert( 2. Teil). Regie der Szenen: Saldja Schaah. Tanz: Ruth Martus( Staatsoper Berlin).

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Die neue Nummer der Arbeiterwohlfahrt" enthält einen Auffah des neu zum Stadtrat von Frankfurt a... gemählten Gen. Dr. Michel über den pflege". Im Anschluß daran berichtet Genoffin Hanna Colm- Niel über die Abbau der Wohnmgszwangswirtschaft und die Aufgaben der Wohlfahrts­Ergebnisse der Bohnungszählung 1927". Ueber Landesgelege und-Ver­ordnungen berichten Genoffin Martha Eva Brochownit und Genosse Krauß­Göppingen, die erstere über Die sozialen Aufgaben der Geschlechtskranten­und Gefährdetenfürsorge nach den Breußischen Ausführungsverordnungen", der lettere über Wohlfahrtspflege in Württemberg". In der Umschau be­hanbelt Genoffin Fechenbach die Schulfürsorge" und Genoffin Burkhardt gibt einen Bericht über die Sigungen des Wohlfahrtsausschusses des Deutschen und Preußischen Städtetages. Genoffin Möller schildert ferner Die Schubauificht als Aufgabe der Arbeiterwohlfahrt". Mitteilungen aus der Organisation und ein Ueberblid über literarische Neuerscheinungen folgen.

( Nachbr. verb.) Weiterhin trübe und troden bei schwachen östlichen Binden Welterbericht der öffentlichen Wetterdienststelle Berlin und Umgegend, Temperaturen langsam unter Rull sinkend. Für Deutschland : Ucberall Temperaturabnahme bei vorwiegend trodenem Better.

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Am 28. November, nachts 11 Uhr, nerschied mein lieber Mann, unfer guter Boter, der Gastwirt

Fritz Thunack Un stille Teilnahme wird gebeten Frau L. Thunack und Kinder Charlottenburg , Bielant ftr. 4.

Die Beerdigung findet am Freitag, dem 2. Dezember, nachm. 2.30 Uhr, in Stahnsdorf statt.

Gestern morgen entriẞ der Tod uns unseren lieben Freund

und Kollegen

Herrn Direktor

Albert Florin

nach längerem schweren Leiden.

Wir beklagen in dem Entschlafenen einen aufopferungs­vollen Mitarbeiter, einen treuen, gütigen Freund aller derer, die bei ihm Beratung suchten. Er wird uns stets ein leuchtendes Vorbild sowohl als Mensch, als auch als Kollege und Vor­gesetzter bleiben. Seine hervorragenden Eigenschaften sichern ihm bei uns ein unauslöschliches Andenken.

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