1. Beilage zum„, Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Nr. 135.
Korrespondenzen und Parteinachrichten.
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Sonnabend, den 13. Juni 1891.
Wer nicht liebt Wein, Weib und Gesang,
Der bleibt ein Narr sein Leben lang,
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8. Jahrg.
Gegen die Kornzölle.
spektive, indem ihnen beständig der grobe Unfugsparagraph mit unmittelbar die blutige Revolution bevorstände und als ob der den diversen 6 Wochen im Nacken fäße. Es kommt eben dabei Zentralverein" den bürgerlichen Widerstand gegen dieselbe ornur in Betracht, welche wissenschaftlichen Forschungen" der ganisire:" Der allgemeinen Schwäche gegen die Rebellen, dem Strafrichter für richtiger hält, diejenigen katholischer Professoren, Mangel an Widerstand in den Kreisen, welche rechtzeitig eine welche ein gewisses Interesse daran haben, daß der Tod Luther's Schuhmauer hätten bilden müssen, verdankt die französische Hamburg , 11. Juni. Am Montag dieser Woche machten so dargestellt wird, wie er sich nach ihrer wissenschaftlichen Revolution von 1789 ihren Erfolg. Sorgen wir bei Zeiten, daß die" Freifinnigen" Hamburgs einen schwächlichen Versuch, der ueberzeugung und Forschung zugetragen, oder die Ergebnisse der man uns nicht schwach finde!" Nun, mit so kindischen Revolu sozialdemokratischen Partei hier am Plaze bezüglich der Anti- Forschungen orthodoxer Evangelischer, die ein Interesse daran tionsschreckmitteln wird man hier keinen Erfolg gegen uns haben, RornzoIl- Bewegung den Wind aus den Segeln zu nehmen. haben, ihren Reformator als engelreines Wesen erscheinen zu sondern höchstens der Lächerlichkeit verfallen. Der selbst immer in den Vordergrund zu drängen sich bestrebende lassen. Die von uns den„ Lichtstrahlen" entnommene Notiz Herr Dr. Walte math, bekannt durch seinen mißglückten enthält Nichts, was nicht in den weitesten Volksfreisen bekannt Druckfehler- Berichtigung. Der Name des zweiten VerReichstagswahl- Kandidatenversuch im 19. hannoverschen Wahl- wäre. Darf man sich denn von einem Manne, welcher neben trauensmannes im V. Wahlkreis ist gestern falsch wiedergegeben treise, hatte eine Versammlung einberufen, welche im Tüdtge'schen feinen Gottgefälligkeits- Bestrebungen auch sehr irdische Bedürf- worden. Sein Name lautet Clemens Mager, nicht Mayer. Saale stattfand. Anwesend waren aber fast lauter Sozialdemo kraten. Da die aus der Versammlung heraus beantragte Resolu- nisse hatte, benn tion vom Bureau unterschlagen wurde, so kam es auch über die von Herrn W. befürwortete Resolution zu keiner Beschlußfaſſung gar so sehr verwundern, wenn ihm schließlich die Lust zum und ging die Versammlung unter Absingung der Arbeiter- Reben verging und er dementsprechend verfuhr? Oder wird es marseillaise( nicht der Polizeikommissarischen auseinander, den etwa die evangelische Bevölkerung innerlich" weniger erregen, Rigdorf. Eine imposante Volksversammlung fand am freisinnigen Doktor mit seinen Paar Freunden in ungehobenster wenu fie erfährt, daß ihres" Reformators bekannte„ Tischreden" 11. Juni unter dem Vorsitz des Genoffen Ostermann statt, Stimmung am Borstandstische zurücklassend. Freilich hat der Herr Waltemath insofern seinen Zweck erreicht, als er sich doch vor kurzem in Defterreich verboten wurden, ihres anstößigen um zu dem Verhalten der Reichsregierung gegenüber den KornInhalts wegen! wieder einmal bemerklich gemacht hat. Die Antikornzoll- Bewegung unter der hiesigen Arbeiterpartei nimmt dagegen einen glänzenden Fortgang. Mehr als 15 Verfammlungen in find Hamburg gemeldet und zum Theil mit größtem Erfolge schon worden. Abend Am Dienstag abgehalten der Sprach Reichstagsabgeordnete Tubauer aus Berlin im obengenannten Lokale über die Kornzölle vor einer imposanten Versammlung von 4000 Personen. Genosse Tuhauer erledigte sich seiner 3u ſein: Aufgabe in 11/ eftündiger Rede, welche häufig von lebhaftem Beifalle unterbrochen wurde. Redner beantragte als Zusatz zu der sozialdemokratischen Reichstagsfraktion formulirten Resolution, den Hamburgischen Bevollmächtigten beim Bundesrathe, Herrn Senator Dr. Burchard, aufzufordern, beim Bundesrath im Namen der Stadt Hamburg die Beseitigung der Kornzölle zu beantragen, welches mit der Resolution zusammen von der Versammlung einmüthig zum Beschluß erhoben wurde.
von
und
zöllen Stellung zu nehmen. Es mochten gegen 1500 Personen beitervereine wird auf dem Beschwerdewege keine Korrektur er den Vortrag. Nachdem auf die Aufforderung des Vorsitzenden, Magdeburg , 11. Juni. Das Schicksal der aufgelösten Ar- anwesend sein. An Stelle des am Erscheinen verhinderten GeAr- nossen Max Schippel hielt der Genoffe Wilhelm Werner an= Umgegend fahren, wie wir soeben durch Bescheid des Regierungspräsidenten etwa anwesende Gegner sollten sich zum Wort melden, niemand belehrt werden. Wir lassen den Wortlaut des Schriftstückes hier darum nachsuchte, wurde die Protestresolution ein ft immig folgen, um hoffnungsfreudigen Beschwerdeführern in ihrer Stellungnahme zu dem ev. allgemeinen Arbeiterverein behilflich
Auch die Reichstags- Abgeordneten Bruhns, Frohme und Molkenbuhr sprachen in derselben Angelegenheit in verschiedenen Versammlungen mit großem Erfolge. So nimmt die Anti- Kornzoll- Bewegung in Hamburg- Altona einen impofanten Verlauf.
Gestern hielt Genosse Liebknecht in Jakob's Tivoli, St. Georg , I. Hamburger Wahlkreis, einen 21/2 stündigen Vortrag über die große französische Revolution, vor ungefähr 2500 Anwesenden. Mehr verinag das Lokal nicht zu fassen. Die Leute standen gedrängt Kopf an Kopf und folgten der spannenden Rede mit größter Ausdauer und Aufmerksamkeit, den beliebten Redner am Schlusse mit rauschendem Beifalle lohnend.
angenommen.
Brandenburg , 11. Juni. Eine start besuchte Volksversammlung nahm nach einem Referat Ewald's die Protestresolution mit dem Bebel'schen Zusage an.
Auf Ihre Beschwerde ohne Örtsangabe und Datum ( wie der Beschwerdeführer versichert, war sowohl Ort als Barmen, 9. Juni. Die hiesige Stadtverordneten- Versammauch Datum vermerkt) hier eingegangen am 11. v. M., lung nahm in ihrer heute Abend stattgehabten Sitzung fast einerhalten Sie hierdurch zum Bescheide, daß in der vorstimmig den Antrag an: Mit Rücksicht auf den hohen Stand liegenden Sache von Aufsichtswegen nichts zu veranlassen der Getreidepreise und in Anbetracht der ungünstigen Aussichten ist. Die polizeiliche Schließung des sozialdemokratischen für die nächste Ernte, den Herrn Reichskanzler und Präsidenten Arbeitervereins Magdeburg- Neustadt am 7. v. M. iſt des königlich preußischen Staatsministeriums zu ersuchen, die auf Grund des§ 8b des Vereinsgesetzes vom 11. März fofortige Suspensirung und demnächstige Aufhebung der Getreide= 1850 erfolgt, weil der gedachte Verein mit fünf anderen zölle zu veranlassen." Vereinen gleicher Art zu gemeinsamen Zwecken in Verbindung getreten ist.
warten.
ak
Schmalkalden , 11. Juni. In einer am 10. Juni stattgehabten sehr zahlreich besuchten Volksversammlung wurde nach einem Referat unseres Vertrauensmannes, Genossen W. Hugo, die von der Parteileitung vorgeschlagene Resolution einstimmig angenommen.
Sangerhausen . Eine am 10. d. Mts. Hierselbst tagende öffentliche Volksversammlung, in welcher Genosse Peus aus Berlin referirte, nahm die von der Parteileitung vorgeschlagene - Resolution einstimmig an. Resolution einstimmig an.
Wegen dieser strafbaren Verbindung ist seitens der hiesigen fönigl. Staatsanwaltschaft die gerichtliche Voruntersuchung beantragt. Sie haben daher die gerichtliche Entscheidung abzuDer Regierungs- Präsident. Aachen , 10. Juni. Der heutigen Stadtverordneten- Versammlung lag ein Antrag auf Ueberlassung des Kurhaus- Saales Neuhaldensleben, 9. Juni. In der heutigen Sitzung des zu einer sozialdemokratischen Volksversammlung vor. fönigl. Schöffengerichts hierselbst wurde Genosse A. Holzhausen- längerer Verhandlung nahm man den Antrag mit 18 gegen Althaldensleben wegen Verkauf von Druckschriften in einem öffent- Stimmen unter der Bedingung an, daß eine Miethe von lichen Lokal, ohne einen Gewerbeschein gelöst zu haben, zu zwölf 150 m. gezahlt und kein Eintrittsgeld erhoben werde. Zur Mart Geldbuße und den Kosten verurtheilt. Sicherstellung dieser lettern Bedingung soll bei der Stadtkaffe eine Raution von 1000 M. hinterlegt werden, welche sofort verfällt, wenn Eintrittsgeld zur Erhebung gelangt. Ein Antrag, man möge den genannten Saal überhaupt nicht mehr politischen Parteien überlassen, wurde mit 18 gegen 6 Stimmen abgelehnt.
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Saalfeld . Was man nicht anders fassen tann, sieht man als groben Unfug an. Anfang dieser Woche ging uns folgendes amtliche Schriftstück zu:
Strafbefehl.
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Nach
Dabringhausen , 8. Juni. Eine Voltsversammlung unter freiem Himmel fand gestern in Emminghausen statt, die sich trot der schlechten Witterung eines sehr zahlreichen Besuches erfreute. Als Redner fungirte Herr Karl Meist aus Köln , der einen mit großem Beifalle aufgenommenen Vortrag über die Getreidezölle und die bekannte Aeußerung des Reichstanzlers v. Caprivi hielt. Sodann wurde die vom Parteivorstand vorgeschlagene Resolution vorgelesen und einstimmig angenommen. Mit einem dreifachen, weithin schallenden Hoch auf die internationale Sozialdemokratie wurde die schön und würdig verlaufene Versammlung geschlossen.
Kalt, 7. Juni. Heute Vormittag fand eine öffentliche, zahlreich besuchte Volksversammlung statt. Genosse Reuter aus Köln referirte über die Kornzölle und die Reichsregierung. Die vom Parteivorstande ausgegebene Resolution wurde einstimmig angenommen.
Auf Antrag der Staatsanwaltschaft am Landgerichte Hannover , 11. Juni. Die zunehmende Ausbreitung der zu Rudolstadt : auf Grund des in Nr. 58 Saalfelder sozialdemokratischen Ideen in unserer Provinz flößt der GegenBoltsblattes" enthaltenen Auffages Ueber den Tod partei Besorgniß ein. Die zwischen ihnen selbst noch bestehenden Luthers", welcher mit der wissenschaftlichen Forschung im Unterschiede werden von ihnen faum noch beachtet; jeder darf Widerspruch stehende Behauptungen über den Tod des nur noch daran denken, den gemeinsamen Feind, die Sozial Reformators Luther aufstellt, die in hohem Grade ge- demokratie, abzuwehren. Schon am 6. April hat sich für den eignet sind, in der evangelischen Bevölkerung innerliche Regierungsbezirk Etade ein Hauptverein zu Bekämpfung der Geringswalde ( Sachsen ), 10. Juni. Heute tagte hier eine Erregung hervorzurufen, und sie in den Grundlagen ihres Sozialdemokratie und zur Förderung des Wohles der arbeitenden öffentliche Volksversammlung, in welcher Abg. Schmidtevangelischen Glaubens zu beunruhigen, damit aber öffent- Klassen" gebildet. Für Montag, den 15. Juni, Nachmittags, ist Burgstädt über die Kornzölle und die Reichsregierung" in ausliche Interessen zu gefährden und das Publikum als solches nun nach Hannover eine Versammlung für Männer aus allen führlicher und verständlicher Weise referirte. Die vom Parteiausgenommen natürlich der sozialdemokratischen vorstand vorgeschlagene Resolution wurde einstimmig angenommen. zu belästigen, Uebertretung gegen§ 360,11 des R. St. G. B., Parteien wird eine Geldstrafe von 150 M. und im Falle dieselbe nicht und allen Ständen in" Stadt und Land" einberufen Desgleichen eine Resolution, welche das Stadtverordneten= beigetrieben werden kann, eine Haftstrafe von sechs Wochen behufs Gründung eines Zentralvereins 2c.( folgt der obige Rollegium ersucht, die sächsische Regierung aufzufordern, beim lange Name)". In dem Aufrufe wird zugestanden, daß die Bundesrath die sofortige Aufhebung der Zölle zu beantragen. festgesetzt." Man scheint also diefem unschätzbaren Paragraphen eine Gründung von Lokalvereinen stellenweise schon erfolgt ist". neue Seite abgewonnen zu haben, denn neu dürfte diese Anwen- Deutlicher kann es nicht ausgesprochen werden, daß es sich nicht um örtliche Gruppen desselben Vereins, sondern um eine Anzahl dung desselben, der mit 150 m. oder Haft bedroht, politischer Vereine handelt, welche entgegen dem Vereinsgesetz mit einander in engste Verbindung treten. Bei dieser flagranten Gesetzesverletzung rechnen die Gründer( es sind ihrer 128) auf die Nachsicht der Behörden; wir wollen abwarten, mit welchem Recht. Im Uebrigen hört sich der Aufruf an, als ob
,, wer ungebührlicherweise ruhestörenden Lärm erregt oder wer groben Unfug verübt", auf alle Fälle sein und eröffnete, sofern das anzurufende Gericht diese Strafe bestätigt, verschiedenen Leuten verschiedenen Leuten, welche sich mit Vorliebe historischen Studien widmen, eine liebliche Per
Kapital und Presse.
II.
aus der
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Am 31.
trat
Troh strömenden Regens war die Versammlung überfüllt. Viele mußten wegen Mangels an Plaz wieder umkehren.
Chemnitz , 10. Juni. Heute fanden hier zwei sehr stark besuchte Volksversammlungen, und zwar die eine im Gasthaus zum Wiesenthal", die andere im Gasthaus zum Schützenhause", statt. In beiden Versammlungen referirte unser ReichstagsAbgeordneter Max Schippel über die Aufhebung der
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Redakteur in die„ Spener'sche Zeitung", die, was doch ein Witz und Scharfsinn für eine demokratische Sozialpolitik in solch alter Berliner Journalist wie Herr St. wissen sollte, erster Reihe gefochten hat, daß er selbst ein Opfer des nationalliberal, nicht konservativ, war. Von 1871 bis Sozialistengesezes wurde, daß der Boykott, der ihm zuguterDie Ehrabschneider waren indeß nicht müßig gewesen 1873 war M. in der bekannten Kammerkorrespondenz von letzt widerfahren, im Grunde nur die Quittung für seine und der unseren Lesern bekannte Prozeß Brahm- Mehring Oldenberg thätig. Für die„ Spener'sche Beitung" aber schrieb politische Thätigkeit ist. Und er hat Recht, mit Bercy aussollte die Gelegenheit bieten, um Mehring zu einem stillen er, laut der eidlichen Zeugenaussage des damaligen Chef- zurufen: Mich, den die falt gewordenen Wunden schmerzen, Mann zu machen. Als Zeugen waren die Herren Stephany, Redakteurs, des späteren Geheimraths Wehrenpfenung, eines Nun so geneckt von einem Papagei! Chefredakteur der" Bossischen Zeitung" und Stein, der wohlbekannten Führers der Nationalliberalen, nie einen Berliner Korrespondent der Frankfurter Zeitung " er politischen Artikel. Dezember 1878 Der Handels- Redakteur der Vossischen Ztg.", der in dem schienen. Der Anwalt Brahm's, Herr Jonas ließ sie darüber M. Spenerschen Zeitung" aus. Danach spaßhaften„ Ehrengericht" des Vereins Berliner Presse in vernehmen, daß Mehring angeblich seine journalistische soll er, wie St. sagt, einige Artikel für die" Post" Sachen Lindau den Ehrenrichter gespielt hat, Herr Der erste dieser zwei Artikel ist Schweizer fommt nach Stephany an die Reihe. Kraft schon den allerverschiedensten Parteigruppen gewidmet geschrieben haben. habe. in der Nummer vom 30. März 1878 enthalten. Das Ein Ehrenrichter, der als weiland Handelsredakteur der Die Zeugenaussage Stephany's ging dahin, daß Mehring danach" St.'s umfaßt also über vier Jahre. In dieser National Beitung" in der Milliardenära die blutigsten Als ein Kind seiner seine Laufbahn bei der demokratischen Zukunft" unter Bwischenzeit korrespondirte M. für die Franks. Btg." und war Gründungen mitgründen half. Guido Weiß begonnen hätte, von da sei er irgendwie fort ein eifriger Mitarbeiter der Weiß'schen Wage". Kommt schöpferischen Laune unter dem Wehklagen der beglückten gekommen und zur konservativen Spener'schen Zeitung" ferner der Kaiser- Geburtstagsartikel zu Ehren Wilhelm I. , Aktionäre das Zeitliche segnete, unter sehr, sehr bösen übergegangen. Danach sollte er einige Artikel für die frei- der so überschwänglich gewesen sei, daß ihn die" Post" nicht ab Auspizien, da meldete der von ihm redigirte Handelsfonservative Post" geschrieben haben; dann hätte er sich mit gedruckt, sondern in ihrem Archiv verwahrt habe. Herr St. wollte theil, aus dem Aufsichtsrath der verkrachten„ Staßfurter " Sozialdemokratischen Studien" beschäftigt und fei Korrespondent dies von dem Redakteur der" Post", Herrn Groddeck, er- Chemischen Fabrit" sei Herr Dr. Schweiger ausgeschieden. der Weser- Zeitung" bez. der" Frankfurter Zeitung " ge- fahren haben. Letzterer erklärte umgehend in der Post", Mit der Gewandtheit eines indischen Jongleurs wandelt wesen, bis er die Redaktion der„ Bolts- Zeitung" übernommen daß die ganze Geschichte erfunden sei, daß er sie auch Herrn sich der Dr. Schweizer in den Dr. Schweiger, er verstümmelt hätte. Stephany nicht mitgetheilt habe. Was es übrigens mit der mit dem brünstigen Opfermuth eines Stoppen seinen Namen,
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Diese eidliche Erklärung zerpflückt Mehring mit nn vielberufenen, sich auf zwei Gelegenheitsartikel Mehring's er schweigt sich todt, ohne daß ihm die Wimper zuckt. barmherziger Schärfe und weist Schritt für Schritt die für die" Post" beschränkenden„ Mitarbeiterschaft" auf sich Die Devise lautete eben: Kein Kreuzer, kein Schweizer ! seltsame Verwirrung nach, in der offenbar Herr Stephany hat, hat mit wünschenswerther Deutlichkeit Mehring im Der große Künstler, welcher die Börsendramen nicht feine Aussage abgegeben hat. In der Zuschrift, welche M." Vorwärts" vom 25. Februar dieses Jahres dargelegt. blos schrieb, sondern auch spielte, nicht blos spielte, sondern nach dem Prozeß in diesem Blatte veröffentlicht hat, wur- Mit löblicher Offenheit spricht sich im Anschluß an diese auch rezensirte, so mitleidlos rezensirte, daß er sich aus den dem vergeßlichen Zeugen bereits artig die Wege ge- Affäre Mehring über seine politisch- soziale Entwickelung aus der Liste der lebendigen Gründer strich und bescheiden wiesen. Der Beweis, wie er in der Broschüre geführt wird, und sagt es geradezu:" Ich habe einige Jahre lang in der unter der Maste eines Schweigers vegetirte, war auch bei ist so stringent, wie man ihn sich nur wünschen kann. vor- wie nachher von mir bekannten Ueberzeugung geschwankt, der Gründung der„ Nienburger Zuckerfabrik betheiligt, und Mehring trat 1869 in die Redaktion der Zukunft" daß keine Sozialreform denkbar und möglich sei, welche auch diese geborstene Säule stürzte über Nacht. Aber diesund fand dort als Redakteur Herrn Stephany vor. Und nicht ebenso durch wie für die Arbeiter ausgeführt werde, mal löschte die Schweizer 'sche Wirksamkeit nicht blos Namen dieser ging im Sommer 1870, als die Zukunft" zu daß somit die politische Freiheit im weitesten Umfange die aus, sondern Menschen, leibhaftige, athmende Menschen. krachen begann, irgendwie" zur„ Bossischen Zeitung", unerläßliche Bedingung jeder gesunden Sozialreform fei." Der Abgeordnete Zuckschwerdt, bei dieser Unternehmung be Mehring aber blieb bis zum letzten Tage, den 31. März Wer im politischen Leben steht, weiß, daß Mehring, sobald theiligt, starb eines plöglichen und unerwarteten Todes, er 1871. Erst am 16. August 1873 trat M. als Feuilleton- er diese Illusion als solche erkannte, mit Unerschrockenheit, besaß nicht die Zähigkeit des Herrn Schweiter. Das Nähere
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