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Reichsbahn und Köhler" glaube.

Glänzende Lage.- Dunkler Peffimismus.- Gefährliches Zusammenspiel.

Die deutsche Deffentlichkeit glaubte fange Monate berechtigt zu sein, die Lage der Reichsbahn für ungewöhnlich gut, ja für glänzend zu halten. Jeder Mongi brachte lleberschüsse; allein in den ersten drei Vierteljahren betrug ihr Gewinn über 200 Mil lionen Mart, ungerechnet einen Betrag von über 70 Millionen Mart, der formell der gefeßlichen Reserve überwiesen wurde, tatsächlich aber ebenfalls dem Gewinn zuzurechnen ist. Rechnet man diesen Betrag mit ein, so läßt sich unschmer für das Jahr 1927 ein Reingewinn von annôhernd 400 millionen vorous fehen. Demgegenüber versichert jetzt auf einmal die Deutsche Reichs­

Bergarbeiterstreits bedeubete. An den Kräften der deutschen Kons junttur liegt es also wahrscheinlich nicht, wenn bald Störun gen eintreten sollten. Berantwortlich für diese Störungen find die höchsten Herren in Deutschland , die unverantwort liche Bolitit machen.

Die deutschen Reparationslaften.

Nach dem Dames- Plan werden Deutschlands Reparations. zahlungen bis zum 31. August 1928 gewissermaßen als Einleitung zu den normalen Reparationszahlungen angesehen. Denn die nor malen Jahre beginnen erst am 1. September 1928, und as erste jahr hat Deutschland den festen Betrag von 2500 Millionen Normaljahr läuft bis zum 31. August 1929. In dem Normal­Mart und außerdem eventuell noch einen 3usagbetrag zu zahlen, der auf Grund des im Dames- Plan porgesehenen ohi­austandsinder' in jedem Jahre in vorgeschriebener Weise erst be­fonders errechnet werden muß.

investitionen var. Er fäßt darüber hinaus auch noch die Möglich­teit weiterer Anleiheaufnahme offen. Seine Schöpfer haben ge. wiß nicht daran gedacht, daß es der Reichsbahn schon in den ersten beiden Jahren möglich sein würde, weit über zwei Drittel ihres Anlagezumachses aus laufenden Mitteln zu bestreiten, wie es ge schah, und noch viel weniger daran, fie direkt zu zwingen, wie es das Emissionsverbot des Reparationsagenten bewirten würde, vom dritten Geschäftsjahr ab die Mittel für den Anlagezumachs schließlich den laufenden Einnahmen zu entnehmen.

bahngefellschaft, ihre Lage sei ernst, nur mit Mühe tönne fie eine des Dawes- plans ruhig hinzunehmen, und die Reichsregierung Deutschlands Reparationszahlungen

Tariferhöhung vermeiden, Lohnerhöhungen müßten jedoch zwangs­läufig zu Tariferhöhungen führen.

.Solange die Deutsche Reichsbahngesellschaft besteht, hat sie stets einem schönen und ehrenwerten Pessimismus gehuldigt. Diese Tattit fest fie auch jetzt fort. Aber in diesem Jahre ist besonders intereffant

die Begründung ihres Pessimismus.

Neben den laufenden Ausgaben der Reichsbahn nimmt sie, mie jedes andere industrielle Unternehmen, alljährlich erhebliche In­vestitionen( Neuanlagen) vor. Sie betrugen im Borjahr rund 400 Millionen Mart und dürften in diesem Jahr kaum hinter diefem Betrag zurüdbleiben. Es besteht sogar Grund zu der Annahme, daß sie eher etwas höher sein werden. Unsere Forderung an öffent­liche Unternehmungen ist eine Politik der Auftragsverteilung je nach dem Stande der Konjunktur. Die Reichsbahn verfährt genau umgekehrt. Im Krisenjahre 1926 mußte sie durch den Druck der öffentlichen Meinung gezwungen werden, Aufträge an die schlecht beschäftigte Industrie zu vergeben, obwohl die große Arbeits­losigkeit das dringend erscheinen ließ. Im Jahre 1927, dem Jahr der Hochkonjunktur, vergab sie rückhaltlos an Aufträgen, was irgend möglich war.

Grundfag aller Finanzierung solcher Investitionen bei gemein nügigen Unternehmungen ist, daß fie nicht aus laufenden Mitteln gedeckt werden sollen. So follte auch die Reichsbahn auf den An­leihemarkt gehen, um ihre Anlagen zu finanzieren, d. h. von den ihr verbliebenen Borzugsattien im Betrage von 1119 Millionen Mark einen Teil zur Deckung ihrer Investitionen vertaufen. Ais die Lage des amerikanischen Emissionsmarktes günstig war, im Frühjahr, wäre dies der Reichsbahn ein leichtes gewefen. Der 3u-| stimmung der Reichsbank oder des Reichsfinanzministeriums be durfte es für sie nicht, da für die Borzugsaktien eine Befreiung von der Kapitalertragssteuer nicht in Frage tommt.

Dennoch deckte die Reichsbahn vorläufig ihre Anlageaus gaben aus den laufenden Einnahmen, und ihre Ausgabenüber schüsse reichten bis in den September hinein reichlich zur Dedung dieser Ausgaben aus. Erst im September mußte sie auf ihre über­reichlichen flüffigen Refernen zu diesem Zwed zurüdgreifen. Im Sommer wäre es ihr noch immer möglich gewesen, den amerikani­fonen Martt in Anspruch zu nehmen. Sie nahin davon Abstand. Sept, nachdem der Reichsbankpräsident Dr. Schacht den amerikani­ schen Emissionsmarkt für deutsche Anleihen verdorben hat, entdeckt die Reichsbahn ihren Anleihebedarf und erklärt, fie tönne ihn nun­

mehr nicht befriedigen und müffe daher nicht nur in diesem, sondern auch im nächsten Jahr ihre Reuanlagen aus laufen den Mitteln bestreiten. Dhendrein nersichert sie dem deutschen Bublifum auch noch an einigen Stellen der bürgerlichen Bresse,

der Reparationsagent laffe eine Ausgabe weiterer Vor­zugsaftien nicht zu!

Demgegenüber wollen mir darauf hinweisen, daß der Repa­rationsagent mit einer solchen Stellungnahme gegen die Borschriften des Dawes Planes verstoßen würde. Dieser sieht ausdrücklich die Schaffung von Borzugsaftien zur Finanzierung der Reichsbahn

Die Reichs bahn scheint aber auffälligerweise diese Berlegung verzichtet anscheinend darauf, mit Nachdruck für die Einhaltung der gefchloffenen Verträge Sorge zu tragen. Oder wollen Reichsbahn und Reichsregierung gemeinsam die finanzielle Lage der Reichs bahn der Deffentlichkeit möglichst ungünstig erscheinen lassen? Bollen fie daher, daß das Gerücht über die ablehnende Stellung­nahme des Reparationsagenten verbreitet wird, ohne daß es die tatsächliche Haltung des Agenten richtig wiedergibt? Darüber muß Klarheit geschaffen werden.

Weil Lohnerhöhungen unerwünscht sind...

Interesse. Ihr pessimistisch frisiertes Kommuniqué über ihre Finanz­Die Reichsbahn hat an der Berbreitung dieses Gerüchts ein lage weist darauf hin, daß wegen der Uebernahme der Investitionen auf die laufende Rechnung Lohnerhöhungen un­möglich feien! Aber auch die Reichsregierung ist an dieser Auffassung intereffiert. Nachdem Herr Dr. Köhler einen Teil der Reserven des Reichshaushalts vertan hat, ist er auf der Suche nach neuen Mitteln, die unter anderem ja auch dazu herhalten sollen, die Entlastung der schwer bedrückten Bermögenssteuerzahler und den Abbau der Einkommensteuer zu ermöglichen. Er ist auf den Ge­danken gekommen, hierfür die Reichsbahn in Anspruch zu nehmen. Sie soll ihm Vorzugsaktien, die das Reich seinerzeit übernommen hat, ablaufen und außerdem die Kredite, die das Reich ihr ge­mährt hat, zurüd zahlen. Auf diese Weise will er seinen Etat balancieren, nachdem es ihm an der notwendigen Energie gefehlt hat, den Verwaltungsaufwand der Reichs- und Länderbehörden wirksam zu droffeln.

Sie

Statt daß der Reichsbahn neues Kapital zugeführt würde, soll ihr also noch Kapital entzogen werden. Das will man anscheinend auf dem Rücken der Eisenbahnarbeiter tun. fallen auf ihre Lohnforderungen verzichten, da mit Herr Köhler seine perfehlte Steuerpolitif treiben und trotzdem die bayerischen Finanz­münsche auch weiterhin erfüllen fann. Ist das nicht vielleicht der mahre Hintergrund der angeblichen Stellungnahme des Reparationsagenten?

Die Berantwortlichen sollen ihre Pflicht fun!

Die Lage der Reichsbahn ist glänzend. Aber sie hat eine ver. fehlte Finanzierungspolitik getrieben. Aber auch jetzt ist sicherlich eine Begebung von Vorzugsaftien möglich, wenn die Reichsbahn und die Reichsregierung auf ihrem offensichtlichen Recht bestehen und der Reichsbantpräsident, mie es feine Pflicht als beut der Staatsbürger ist, fich für diese Emission einfekt. Dann aber ist für die Reichsbahn ein Entgegentommen in der 2ohnfrage ohne weiteres möglich.

Schließlich aber wird im Notfall der Reichsfinanz: minister darauf verzichten müffen, feine Steuerpläne auf dem Rüden der Eisenbahnarbeiter durchzuführen. Er braucht den Rüdtauf der Borzugsaftien nicht, wenn er die vorhandenen Steuerquellen gerecht ausschöpft. Die 100 Millionen Mark, die diese Transaktion der Reichsbahn tosten soll, würden mehr als ausreichend sein, um eine Lohnerhöhung im Ausmaß der Dorjährigen zu ermöglichen.

England hin nötig. Für

Wechselbalg Beratungsstelle arbeitet" mäng. Sur Deutschland ift bas Geſchäft beshaft

Ueber die mit Hilfe Schachts zum Wechselbalg privatkapitalifti­scher Sonderinteressen gewordene Beratungsstelle des Reichsfinanz­ministeriums mird gemeldet, daß sie die Rundfrage über den An­leihebedarf der Kommunen vor etwa acht Tagen an die Länder­regierungen weitergegeben habe, damit diese die Kommunen zu den entsprechenden Erklärungen auffordern. Man hofft, etwa um den 10. Dezember herum, im Befik der fommunalen Angaben zu fein. Dann fall, wie gemeldet wird, mit größter Beschleunigung" das Material bearbeitet werden. Die normale Tätigkeit der Beratungs­stelle wird voraussichtlich erst dann wieder einfegen tönnen, wenn cin erster lleberblic" über das Material ein ungefähres Bild des Gesamtbedarjes ergeben hat.

Hoffentlich machen sich die deutschen Kommunen über diese offen­bar zur Beruhigung der Gemüter offizios inspirierte Mitteilung teine Illusionen. Das Wort der Großkapitalisten, die Gee meinden werden feinen Pfennig erhalten, sie, die schweren Indu­strien, hätten das Geld und die Macht, ist gefallen, und der Reichs­wirtschaftsminister Dr. Curtius hat in seiner Reichstagsrede bestätigt, daß der Sperre gegen fommunale Auslandsanleihen auch nach feinem Billen noch die Zwangsbewirtschaftung der Kommunen folgen foil. Die tommunalen Berwaltungen werden sich darauf ein­zustellen haben, daß der Kampf auf lange hinaus hart gegen hart geführt werden muß, und größte Borsicht in ihren Dispositionen, sowie weite Boraussicht in ihren Entschließungen find für die energijoje Verteidigung ihrer finanziellen Selbständigkeit zu nächst das erste Gebot. Auch durch die schönen Augen Schachts dürfen sich die Kommunen nicht in die Srre führen lassen.

Amerikanische Hilfe für Rußland . 40 Millionen Dollar- Das größte Stahlwerf Rußlands . Samjetrußland hat Glüd im Unglüd. Seine innere Birt­schaftspolitik ist miserabel, seine Außenpolitik ist so, daß es sich bisher die Hilfsquellen des Auslandes verschlossen hat. Aber es fann don den Gegenfäßen zwischen England und Amerifa und nicht zuletzt auch von den Dummheiten der deutschen Auslandsanleihepolitiker profi­tieren. Das ist Rußland für den Ausbau seiner Wirtschaft auch zu

gönnen.

Jedenfalls scheint das große Anleihegeschäft mit dem amerita­nischen Finanzier Farquahr zum Abschluß gekommen zu sein, durch das Rußland die Finanzierung neu zu errichtender Eisen­und Stahlwerte im Ausbauwert non 40 Millionen Dollar ermög­licht wird, und zwar trotz des Theaterbonners des Washingtoner Staatsdepartements, das nicht so fun darf, als ob es das staatsrecht lich noch nicht anerkannte Rußland unterstütze. Diese Geste ist nach

wichtig, meil Rußland jett wachsende Aussicht bekommt, als Ron turrent Deutschlands auf dem amerikanischen Kapitalmarkt aufzu treten, ein Nachteil, den Deutschland bei der Aufnahme späterer Ant­leihen noch spüren wird. Im übrigen ist auch Deutschland an diesem Geschäft nicht unerheblid beteiligt. Der Ausbau der Eisen- und Stahlwerte soll nämlich zwar mit amerita: nischem Geld( man muntelt auch von einer deutschen Garantie dabei) erfolgen, Deutschland soll aber in sehr erheblichem Umfang mit erfolgen, Deutschland soll aber in sehr erheblichem Umfang mit Lieferungen bei diesem Ausbau beteiligt werden.

Nach den Erklärungen des Borfizenden im russischen Haupt fonzessionsausschuß soll die Jahresproduktion des neuen Bertes fast 900 000 Tonnen Roheisen betragen; das Wert würde also das größte in Rußland sein. Neue Kohlengruben und Erzberg­werte sollen zur Rohstoffversorgung angelegt und die Ausrüstung des neuen Berkes soll in drei Jahren zu Ende geführt merden. Der 40- millionen- Dollarkredit foll sechs Jahre laufen und später eventuell in eine zwanzigjährige Anleihe umgewandelt werden. Wenn das pefchieht, sollen sehr umfangreiche Eisenbahn- und Hafenbauten sowie Ronzeffionen zur Errichtung neuer Hütten- und Stahlwerte diefer ersten Transaktion folgen.

Ein neuer Reford des Güterverkehrs. der Reichsbahn gegenüber der Vorwoche von 166 200 auf 177 900 In der Woche zum 19. November hat sich die Wagengestellung pro Arbeitstag erhöht.

Tabellarische Uebersicht seit September( in 1000 Stüd) Moche wöchentlich durchschnittlich bro Arbeitstag

1927

1926

1927

25, 9.- 1.10.

960,0

859,3

160,0

1926 143,2

2. 10. 8. 10.

962,8

880,3

160,5

146,7

9. 10.- 15. 10.

1007,8

901,9

168,0

150,8

16. 10.- 22.10. 28. 10.- 29. 10. 30.10.- 5.11.

998,5

931,4

166,4

153,2

1034,9

950,0

172.5

158,8

970.8

900,3

161,8

150,0

997,4

943,2

157,2

889,5

848; 4

169,7

6. 11.- 12. 11. 13. 11.- 19.11.

166,2 177,9

Diefe Güterverkehrsziffer in der dritten Novembermoche ist ge­waltig. Sie erklärt sich zum großen Teil aus den starken Ber­fendungen, die für das Weihnachtsgeschäft erfolgen. Die Steige rung bestätigt, daß bis zur dritten Novemberwoche die Schman­fungen im Güterverkehr, die vorher zu verzeichnen waren, no ch zusehen waren. Die 177 900 Wagen arbeitstäglich find ein Reford, nicht als die Borboten einer Verschlechterung der Konjunktur an­den wohl niemand erwartet hat. Er liegt noch mit über 8000 Bagen höher als die entsprechende Ziffer des vorigen Jahres, ob­mehl im vorigen Jahr das Weihnachtsgeschäft noch durch die großen Kohlenausfuhren verstärkt wurde, da die dritte November woche des vorigen Jahres den stärksten Höhepunkt des englischen

א

Z

19225-1928/ 29 2500 In Millionen Mark Industrieobligation en

Reichshaushalt 1750 Reichsbahn 1500

200

B

1220

595

500 125

5.50

250

002

300

099

790

Norm

1540

660

300

1924/25 1925/26 1927 1928 1928/29

Der festgelegte Normalbetrag von 2500 Millionen Mart setzt sich aus drei often zusammen: 1540 Millionen Mark aus dem Staatshaushalt Deutschlands , 660 Millionen Reichsbahnreparations­Schuldverschreibungen und 300 Millionen Mart Industrieobli­Deutschland seine Einnahmen aus Berbrauchssteuern und Zöllen gationen. Da zur Sicherung der Reparationsleistungen Derpfändet hat, so erfolgen die Zahlungen beim Reparations­agenten in der Weise, daß derselbe aus den verpfändeten Einnahmen Deutschlands monatlich soviel für fich abrechnet, um ein Zehntel der Jahresverpflichtung aus dem Reichshaushalt abzudecken. Rach dem Dames Plan hat Deutschland bis zum 20. eines jeden Monats die verpfändeten Einnahmen dem Reparationsagenten zur Verfügung zu stellen.

Die auf Grund des Wohlstandsinder zu zahlenden Be­fattoren berücksichtigt werden müssen: die Gesamtsumme der träge follen alljährlich verrechnet werden, wobei feds Ein- und Ausfuhr, die Einnahmen und Ausgaben des Haushalts, abzüglich der Jahreszahlungen, das Gewicht der beförderten Güter­mengen, der Wert des Berbrauchs an Buder, Tabat, Bier und Brannimein, die Bevölkerungszahl Deutschlands und der Kohlenver­brauch auf den Kopf der Bevölkerung.

-P

Die Kohlen

Berfahrene Kohlenwirtschaft in England wie in Deutschland . Der englische Bergbau hai fein Kohlensyndikat, aber die englischer Internehmer scheinen non demselben Kaliber zu sein wie die deurt fchen Bergherren. Es finden gegenwärtig in England Besprechun gen statt, wie man der allmählich unhaltbar gewordenen Lage ver­fchiedener englischer Kohlendiftritte abhelfen fönne. befizer sehen rach Londoner Meldungen die einzige Möglichkeit einer preije für das Inland. Wir Deutsche wundern uns nicht vorübergehenden Lösung in der Erhöhung der Kohlen= über solche Weisheiten, denn mir sind sie ja von unseren deutscheit Unternehmern nur allzusehr gewöhnt. Allerdings ist auch der außerordentlich start. Die sehr angesehene Westminster Gazette", Widerstand in England gegen eine Erhöhung der Kohlenpreise die fich immer start für eine vernünftige Rationalisierung des eng fifchen Berghaues eingefegt hat, geht jogar soweit, das Publikunt im Falle der Kohlenpreiserhöhung zu einem Bontott der ver teuerten Rohlen aufzufordern. So gefund ist der Wirt­schaftsverstand des englischen Boltes, dem es selbstverständlich ist, daß das Volf fich um die Nationalität der Kohlen nicht zu füm­wollen. In Deutschland wurde noch vor wenigen Wochen ein sonst mern braucht, wenn die Zechenherren die Konsumenten. ausbeuten hochangesehener privater Generaldirektor als Landesverräter hatte, die deutschen Gaswerfe zum Kauf englischer Kohle aufzu von der schwerindustriellen Bresse gebrandmarkt, weil er den Mut fordern, wenn die Bechenherren von der Ruhr die Kohlenbelieferung der Gaswerte erschweren sollten.

versammlung der Vereinigte Fahrzeugwerfe 2.-G., Refordproduktion in der fofen Saison. Wie auf der General­Redarfulm, mitgeteilt wurde, erreichte die Produktion im November, dem sonst stillsten Monat des Jahres, Rekordziffern. Die Nach­frage nach dem neuen Motorrabinp ftieg derartig, daß sie nicht befriedigt werden konnte. Zur Erhöhung des Aktien­fapitals pon 12,5 auf 20 Millionen und Auslegung der Amerika­Anleihe in Höhe von 16 Millionen Mart erklärte der Borsitzende, daß die neuen Mittel zu Rationalisierungszmeden und zur Durch­führung der Fließarbeit in den Betrieben Neckarsulm und Heilbronn verwendet würden. Bon den 7,5 Millionen junger Attien zum Umtausch von Obligationen in Aftien zurüdgehalten werden. würden 4.0 Millionen Mark für die amerikanischen Anleihezeichner

Die deutsche Grammophonplatte im Ausland. Daß die Schall­plattenindustrie trotz des Radio noch sehr gute Abfagmöglichkeiten hat, zeigt die Entwicklung des deutschen Schallplattenerports in diesem Jahre. In den Monaten Januar bis Oftober 1927 wurden etwa 5,5 Millionen Schallplatten für Grammophone im Werie von 7,5 Millionen Marf ausgeführt. Die Steigerung gegenüber der entsprechenden Zeit des Borjahres beträgt etwa 2,2 Millionen Blatten bzw. 3,1 Millionen Mart. Der größte Ab­nehmer mar, wie in den früheren Jahren, Holland . Bemerkens­mert ist die steigende Aufnahmefähigkeit der Türkei und Chinos. Die Türtei führte 1927 bisher aus Deutschland mehr als die vier fache Menge ein als im vergangenen Jahr, während China mit einer halben Million Schallplatten als Abnehmer an zweiter Stelle steht. Auch Deutschlands Einfuhr ausländischer Schall­platten stieg in diesem Jahre von 0,59 auf 0,88 Millionen Stüd, 63 millionen Mart erheblich über den Stand des Borjahres. jeboch bleibt der Ausfuhrüberschuß dieser Industrie mit rund

Neugründung des Steinjalz- Syndikates.. Am 29. November falz gewinnenden Werte fich zu einer Bertaufsvereinigung 1927 haben in einer Gründungsversammlung jämtliche deutsche Stein­deutscher Steinjalzwerte G. m. b. H. zusammengeschlossen. 1. Januar 1928 den Bertauf der von ihren Mitgliedern bergmännisch Die neue Bertaufsvereinigung mit dem Sitz in Berlin wird am gewerbliche und industrielle Zwede aufnehmen. gewonnenen Salzproduktion für Speise und Genußzwede sowie für