1. Beilage zum„, Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Ur. 252.

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Sonntag, den 27. Oktober 1895.

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12. Jahrg.

fönnen, vielmehr müssen die meisten

Das

Tokales. aus Berlin   253. Interessant wäre, zu wissen, wie viele, gekommen sein können, untergebracht worden sein. Nichtberliner doch schon seit längerer Zeit in Berlin   oder als 2andarbeiter untergebracht Nachdem die Wahlen zur Lokalkommission am Berliner   Vororten gewohnt hatten. Den Beruf( vermuthlich lektere iſt thatsächlich auch die Absicht des Vereins. Im letzten Donnerstag in allen sechs Wahlkreisen vollzogen worden find, oft nur den ehemaligen) gaben noch weniger an, 1482. Jahresbericht wird als eine erfreuliche Erscheinung" bezeichnet, werden die in diefe Kommission gewählten Parteigenoffen ersucht, Darunter waren 349 Arbeiter, 216 Arbeitsburschen, 46 Knechte daß es gelingt, eine nicht unbeträchtliche Zahl der jugendlichen ihre Adressen an K. Scholz, Wrangelstraße 32, einzusenden. Die und Kutscher, also zusammen 611, die man etwa als" Ungelernte" Berurtheilten, welche in früheren Jahren sehr ungern aus Berlin  gleiche Bitte ergeht an die neugewählten Lokalkommiffions- bezeichnen fann; ferner 114 Schloffer, 67 Bäder und Konditoren, herausgehen wollten, für die landwirthschaftliche Mitglieder der Umgegend Berlins  . 60 Tischler, 50 Maler, 47 Maurer, 33 Klempner, 32 Schneider, Thätigkeit zu gewinnen". Bei dem Gewicht, das der Verein 32 Schuhmacher, 30 Schmiede und Stellmacher, 24 Schlächter, darauf legt, daß durch seine Thätigkeit zugleich die Landwirthe Die städtische Deputation für Kunstzwecke hat in ihrer 18 Gärtner, 17 Barbiere, 17 Sattler, 10 Weber u. s. w., schließlich mit Arbeitern versorgt werden, darf man eine andere Behand gefingen Sigung beschlossen, den Koppenplay mit einer Marmor­gruppe auszuschmücken. Die vorgeführte Modellsfizze, das Ball- noch 23 Lehrlinge, zusammen 591 Handwerker; weiter 43 Kellner, 79 lung der Frage, wo die Jugendlichen unterzubringen seien, kaum Spiel" darstellend weibliche Idealfigur, umgeben von Kinder- Hausdiener, 76 Kaufleute, 24 Schreiber, 17' Technifer, 4 Lehrer, erwarten. 5 sonstige Beamte und 8, studirte Leute". Diese Zahlen lehren, ebenso gestalten hat im allgemeinen den Beifall der Kommission ge- wie die früher von uns besprochene Uebersicht der Berurtheilungen musikern war, wie noch erinnerlich, zu Beginn des Frühjahrs Zu dem Kampf zwischen Zivilmusikern und Militär­funden und soll der Künstler ersucht werden, unter Berück sichtigung der in der Deputation angeregten Gesichtspunkte eine wegen Bettelei und Obdachlosigkeit im Jahre 1894, daß es gemeldet worden, daß sich bei dem Generalfommando des Garde neue Stizze vorzulegen. Derselbe Beschluß wurde bezüglich der für durchaus falsch ist, anzunehmen, es seien fast nur" Nichtberliner" forps so etwas wie Mitleid mit den Zivilmusikern geregt hätte. einen anderen städtischen Plaz bestimmten Marmorgruppe„ Kinder- und meist„ Ungelernte", die in Berlin   arbeits- und obdachlos Diese seien, so hieß es auch in dem militärfrommen Theil darauf angewiesen, mit reigen" weibliche Figur mit Kindern einen Reigen auf weibliche Figur mit Kindern einen Reigen auf- werden und dann entweder durch das städtische Obdach ins der bürgerlichen Presse, doch führend gefaßt. Die Büste des verstorbenen Direktors der Gefängniß und Arbeitshaus oder durch die Schrippentirche" in ihrer Kunst sich und ihre Familie zu ernähren; und die Arbeiterkolonie wandern. Ueber das Alter dieser Unglück- man habe in maßgebenden militärischen Kreifen sich der Wasserwerke, Gill, von dem Bildhauer Risch verfertigt, findet lichen kann der Bericht bei 1614 eine Angabe machen. 14 bis Ginsicht nicht verschlossen, daß die Zivilmusiker, die doch auch vor den Wasserwerken am Müggelfee auf einem Felsblock Auf- 16 Jahre alt waren 68, 17-20 Jahre 624(!), 21-30 Jahre Staatsbürgerpflichten erfüllen müßten:, unmöglich durch die Kon ſtellung. Ein Antrag, das Kunstgewerbe durch einen Auftrag zur 468, 31-40 Jahre 280, 41-50 Jabre 158, über 50 Jahre 71. Der furrenz der von den Steuerzahlern ernährten Militärnusifer zu Anfertigung eines Ehrenpokals der Stadt Berlin   zu unterstützen, fand Bericht fügt hinzu:„ Es ist eine traurige Wahrnehmung, daß so viele grunde gerichtet werden könnten. In der That wurde auch den nicht die Zustimmung der Deputation. Der frübere Beschluß, die Büste von Werner Siemens   auf dem an der Markgrafen- und jugendliche Kräfte brach liegen." Bu der Erkenntniß, daß unter Militärmusikern der Berliner   Garnison   aufgegeben, nicht unter Lindenstraßen- Ecke belegenen Plage aufzustellen, kommt nicht zur liche und alte, brachliegen müssen, tönnen sich natürlich die der Herrschaft des Kapitalismus zahllose Arbeitskräfte, jugend einem bestimmten Preise zu spielen. Wie es zur Stunde mit dieser humanen Anordnung steht, Ausführung, weil das Komitee für das Siemens Denkmal seine Leiter der Schrippenkirche" nicht aufschwingen. Deshalb werden lehrt folgende erbauliche Meldung: Thätigkeit auch auf die Errichtung eines Denkmals für den versie auch die Erfolglosigkeit ihres Thuns nie einsehen. Mag sein, Der Streit zwischen den Militär- und Zivilmusikern ist in storbenen Physiker Helmholz ausdehnt und für beide Denkmäler Nachdem sieben Leiter von daß sie manchen durch ihr" Bete und arbeite" zu einem geordneten ein neues Stadium eingetreten. einen gemeinsamen Blaß sucht. Die Deputation genehmigte den Leben zurückführen. Aber die Grundursachen der Arbeitslosig- Regimentsmusiken des Gardekorps, die unter der Hand zu einem Antrag an die Gemeindebehörden, für die nächstjährige Jubiläumsfeit, die ihnen immer neue Schaaren von Arbeits- und Obdach- niedrigeren Preise mit einigen Besitzern größerer Etablissements Kunst- Ausstellung vier Ehrenpreise der Stadt Berlin   für Malerei, lofen zuführen müssen können sie durch teine„ Schrippenkirche" und abgefchloffen hatten, von ihren obersten Vorgesetzten rettifizirt Bildhauerei, Architektur und Kupferstich von je 3000 M. zu feine Arbeiterfolonie beseitigen. Sie wollen es aber auch gar worden waren, schien endlich ein einheitlicher Tarif erreicht zu stisten. Für die Ausschmückung des Andreasplages wurde nicht; ja sie bemühen sich sogar, die gegenwärtige Gesellschafts­nach den vorliegenden Skizzen die Anfertigung eines ordnung, deren Begleiterscheinung die Arbeitslosigkeit ist, zu Modells steinerne Ruhebank mit reichem Figuren schmuck beschlossen. Die Berathung über das Projekt schüßen und zu stüßen. der Ausschmückung des Eingangs des Friedrichshaines wurde bis zur nächsten Sigung vertagt, weil die nothwendigen Bor arbeiten noch nicht beendet sind. Der Ankauf des Gemäides Der Kronpring 1870 im Hauptquartier zu Versailles  " sowie der Ankauf des Farbenlichtdruckes von Keller's Apotheose Kaifer Wilhelm I  " wurden abgelehnt. Zur besseren Beleuchtung des Blazes vor dem Brandenburger Thor sollen hohe Masten mit elettrischen Lampen aufgestellt werden, für deren künstlerische Herstellung eine Konkurrenz ausgeschrieben wird.

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fein. Die Militärmusiker mußten aber bald die Erfahrung machen, daß man, da sie nun erheblich mehr verlangten als früher, vielfach auf ihre Mitwirkung bei Privatfestlichkeiten verzichtete. Manche Kapellen hatten daher im letzten Sommer Unter den entlaffenen Strafgefangenen, die in Berlin   im Vergleich zu früheren Jahren einen erheblichen Ausfall. vegeblich nach Beschäftigung und Verdienst suchen, wird das Dieser wäre wahrscheinlich im Winter noch größer ge lend immer größer", also steht es zu lesen in einer worden, wenn auch für diese Zeit der hohe Sommertarif durch die bürgerliche Presse gehenden Notiz, durch die der hiesige aufrecht erhalten worden wäre. Es hätte dann infolgedessen die Verein zur Besserung der Strafgefangenen" das wohlthätige" Gefahr vorgelegen, daß gute Musiker die Provinzialregimenter Publitum für eine von ihm in Aussicht genommene Matinee zu der Garde vorzögen wegen des höheren Nebenverdienstes in den intereffiren sucht. Sonst hieß es in der Regel umgekehrt, die Garnisonen der Provinz. Diese Gefahr fing schon jetzt an sich Thätigkeit des Vereins gefalte sich immer erfolgreicher. bemerkbar zu machen. Das Generalfommando des Gardekorps Was entspricht nun den Thatsachen? Solchen Widersprüchen hat daher den Tarif für den Winter wesentlich ermäßigt. Der Zum Umfang der Arbeits- und Obdachlosigkeit in fann man aber int den Mittheilungen über die geringste Sag für Konzertmufit an Sonn- und Feiertagen z. B. Berlin liefert der neueste Jahresbericht des Vereins Thätigkeit unserer wohlthätigen" und gemeinnützigen" betrug nach dem Sommertarif 7 Mark für die Person bei Dienst an Arbeitslosen" wieder einen sehr lehrreichen Vereine mehrfach begegnen, wenn man die Berichte über 6 stündiger Dauer des Konzertes; er soll künftig bis zu Beitrag. Der Verein veranstaltet in den Wintermonaten jeden den Erfolg ihrer Thätigkeit und die Aufrufe zur Beschaffung 5 Stunden 5 M. und für jede weitere angefangene Stunde 1 M. Sonntag um 8 Uhr früh Andachten für Obdachlose und spendet der Geldmittel neben einander hält. Noch ein anderer Wider mehr betragen, und an Wochentagen statt 4 nur 3 M. bei drei dabei ein unentgeltliches Frühstück( 1 Becher Kaffee, 2 Schrippen). Spruch ist uns in der Notiz aufgefallen. Von den jugend- stündiger Dauer und für jede fernere Stunde 50 Pf. Die Obdachlosen nennen diese Andachten Schrippentirche". Im lichen Uebelthätern" wird gesagt, sie würden meistens" zu Man ist also so ziemlich vieder auf dem alten Standpunkt Winter 1894/95 wurden beide Schrippenfirchen"( am Wedding Handwerkern in die Lehre gegeben. Dieses meistens" muß angelangt, und die Zivilmusiker, die sich ja zum großen Theil und am Johannistisch) an 32 Sonntagen von 15 067 Gästen be- wohl ein Irrthum sein. In den Jahresberichten des Vereins, noch etwas darauf zu gute thun, brave Staatsstüßen zu sein, fucht( gegen 13 258 an 83 Sonntagen in 1893/94). Auf jeden die sonst sehr detaillirte Zahlenangaben bringen, fehlt leider jede können wieder von vorne anfangen, unterthänigst zu petitioniren. Sonntag tamen im Durchschnitt 471 Gäfte( im Vorjahre Mittheilung gerade darüber, wieviele Jugendliche zu Hand- Vielleicht reibt sich aber hier und da unter ihnen doch einer die 401). Anderweitige Hilfe( Kleider, Geld, Arbeitsvermittlung, werkern in die Lehre gekommen sind; man erfährt nur, wie Augen. Beschaffung von Legitimationspapieren u. f. 1.) baben 2469 viele von ihnen im ganzen in Arbeit bezw. Lehre" gebracht verschiedene Personen vom Verein erbeten. Was der Verein wurden. Man kann sich aber wenigstens ein ungefähr Was ist Sozialdemokratie? Wer das nicht weiß und es an Hilfe leisten konnte, war nur gering, wie auch im Berichte zutreffendes Urtheil über die vermuthliche Zahl der erfahren will, der lese den„ Lokal- Anzeiger" vom Sonnabend zugegeben wird. Werthvoll sind aber die Erhebungen über Handwerkslehrlinge bilden, wenn man erwägt, daß z. B. Morgen. Dort wird( dritte Beilage, Briefkasten) einem ,, Cottcher" Heimath, Beruf und Alter der Hilfesuchenden, die bei dieser Ge: im Jahre 1893( dem letzten, über welches bisher ein Bericht auf diese Frage die folgende Auskunft gegeben: legenheit( übrigens nicht immer mit Erfolg) angestellt wurden. veröffentlicht ist,) von zusammen 2842 Jugendlichen und Er- Die Sozialdemokratie ist die politische Partei, welche die Ihre Heimath( ob Geburts- oder letzter Aufenthaltsort vor der wachsenen untergebracht wurden: 1. 63 als Kaufleute, Buch wirthschaftliche Lage der arbeitenden Klasse durch völligen Um­Buwanderung, ist nicht klar, doch scheint es sich um den Geburts halter, Verkäufer, Ausseher, Schreiber; 2. 188 als Tischler, Sturz der bestehenden Verhältnisse des Staats und der bürgerlichen ort zu handeln) gaben nur 1646 an. Aus dem Auslande Schlosser, Maler, Schneider, Stricker, Schuhmacher; 3. 131 als Gesellschaft verhindern will, und zwar namentlich durch Be tamen 61, aus Deutschland   1585; von diesen z. B. aus König. Rutscher, Gärtner, Hausdiener; 4. 77 als Fabritarbeiter; feitigung des Klassenunterschieds und der kapitalistischen reich Sachsen   72, aus Königreich Preußen 1333; von 5. 281 als Erd- und Ziegeleiarbeiter; 6. 2102 als Landarbeiter. Produktionsweise." Dunkel ist der Rede Sinn. Aber Lottchen", Du weißt legteren z. B. aus Schlesien   289, aus Brandenburg   303 Die Zahl der untergebrachten Jugendlichen allein war 881. E3 ( wie viele darunter aus Berliner   Vororten, wird nicht gesagt) ist klar, daß unmöglich die meisten davon zu Handwerkern es nun!

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Runft und Wissenschaft.

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und verlangt unerbittlich Genugthuung. Die vornehme in der Titelrolle zur Aufführung gelangt. Als Nachmittags Mutter soll ihr ihr Kind öffentlich anflagen und ihre Vorstellung geht heute Sonntag Der Herr Senator in Szene, Schande eingestehen. Welche Grausamkeit von dem Zucht. während für nächsten Sonntag Nachmittag das Schauspiel bäusler. Aber Philippi ist ein Gemüth und sorgt für die Gemüth- Gin Tropfen Gift in neuer Rollenbeseyung vorbereitet wird. lichen. Bülau hat eine Tochter, die den ältesten Sohn von Frau Im Berliner   Theater wird heute Nachmittag um 1/28 Uhr Wedekind liebt. Das Glück dieser Tochter ginge in Trümmer. das Birch Pfeiffer  'sche Schauspiel Die Grille aufgeführt; abends So quilt auch die Thräne der Rührung aus dem Auge des um 1/28 Uhr geht das vieraktige Lustspiel Nachtrühm von Robert rachedürftigen Bülau; er vergiebt aus übergroßer Liebe zur Misch in Szene, das in nächster Woche Montag, Mittwoch, Tochter, was Frau Wedekind aus Mutterliebe gesündigt hat. Donnerstag und Sonntag, 3. November, wiederholt wird. Auf Frau Buze Frau Wedekind) versuchte es zum ersten Male, Sonnabend ist die erste Ausführung von Shakespeare's König die Rolle einer alten Frau zu spielen. Ihre schauspielerische Lear angefeßt. Dienstag wird Göz von Berlichingen, Freitag Sicherheit war auch da nicht zu verkennen, wenn auch Der Pfarrer von Kirchfeld, Sonntag, 3. November( nach­freilich ein gemüthlich weicher, warmer Ton die fürchterliche mittags) ,, Die Grille wiederholt. Whittwoch und Sonnabend Seelenmarter nicht recht überzeugend erscheinen ließ. Die dank-( nachmittags) finden Aufführungen von Freytag's Jour barste Rolle, ein alter fluger, freuzbraver Better aus Bremen  , nalisten" für Schülerinnen und Schüler der höheren Lehr war Herrn Mertens zugefallen. Er fand hierfür die behäbig- anstalten statt. Der Spielplan des Neuen Theaters ist humorvolle Sprache. Im übrigen kommt es bei Dramen, wie Sonntag, nachmittags 8 Uhr: Francillon, abends 71/2 Uhr, zum dem Dornenweg, zumeist auf eindrucksvolle lebende Bilder an, ersten Male: Der tapfere Gardunois, vorher 10 000 Fuß hoch! insbesondere bei den Attschlüssen, wenn der Vorhang langsam Montag: 9. Abonnementsvorstellung, und Dienstag: Der tapfere Cardunois, 10 000 Fuß hoch! Mittwoch: Der Militärstaat. Donnerstag und Freitag: Der tapfere Gardunois, 10 000 Fuß

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Im Leffing- Theater wurde am Freitag das Schauspiel Der Dornenweg von Felix Philippi   zum ersten Male aufgeführt. Das Drama ist auf Sensation gestellt und verfehlte bei Sensations- Bedürftigen und Naiveren die Wirkung nicht. Ein spißfindiger Kopf, der von jeher auf den Spuren der Pariser Thesenoramatiker wandelte, hat es ergrübelt, mit dichterifch warmer Anschauung hat es nichts zu schaffen. Wie feine Pariser Vorbilder eine möglichst fomplizirte These aufstellen, um durch die stoffliche Behandlung ihrer These zu spannen, so erfindet sich auch Philippi feinen raffinirt verzwickten Fall. Suchen die Pariser das Temperament ihrer Landsleute dadurch zu packen, daß sie aus ihrer These stark bewegte, leidenschaftlich heroische Affette mit Vorliebe schöpfen, so versucht es der deutsche Philippi, aus seiner These das Rührsam- Familiäre möglichst breit hervor zuholen. Seine These liegt so: Frau Wedekind, eine vornehme Patrizierin, hat einen Dornenweg zu durchwandern. Sie wurde aus Mutterliebe zur Verbrecherin. Ihr leichtfertiger Sohn Egon niedergeht. hat aus tes Vaters Kasse 20 000 Mark gestohlen. Der Verdacht, den Diebstahl begangen zu haben, fällt Theater Wochenchronik. Sonntag, 27.: Jn Kroll's hoch! Sonnabend: Der Militärstaat. Sonntag, nachmittags auf den Buchhalter Wedekind's, Herrn Bülau. Egon Theater nachmittags 1/23 Uhr: Hänsel und Gretel. Slavische 3 Uhr: Francillon, abends 71/2 Ubr: Der tapfere Gardunois, schweigt, angeblich aus jugendlichem Unverstand; mancherlei Brantwerbung. Im Opernhause abends 7 Uhr: Der Pro- vorher: 10000 Fuß hoch!- Im Schiller- Theater gravarence Umstände führen zu einem Rechtsirri hum, Bülau phet. Montag, 28.: Tristan und Isolde. Anfang 6/2 Uhr. fommt Sonntag, nachmittags 3 Uhr, Göz von Ber wird unsa uldig verurtheilt. Nach kurzer Zeit gesteht Egon in Dienstag, 29.: Der Evangelimann. Phantasien im Bremer   Raths- lichingen zur Aufführung, abends 8 Uhr: Der zers einer Anwandlung von Neue seiner Mutter die volle Wahrheit. feller. Mittwoch, 30.: Fidelio. Donnerstag 31.: Der fliegende brochene Krug und Die zärtlichen Verwandten.- Im Frau Wedekind schweigt aus übergroßer Mutterliebe und Bülau Holländer. Freitag, 1. November: Carmen. Sonnabend, 2.: Bürgersaale des Rathhauses ist 7, Uhr Weber- Abend. Montag duldet. Wie das Wort Mutterliebe die Zuhörer förmlich tienzi. Sonntag, 3.: In Kroll's Theater nachmittags mird Das Glas Wasser wiederholt, Dienstag, Mittwoch und hypnotifirt und teine Nachdenklichkeit bei ihnen auftommen läßt. 1/2 8 Uhr: Operuvorstellung. Im Opernhause: Unbestimmt. Sonnabend wird Wilhelm Tell   gegeben. Donnerstag kommit zum Barum nannte Philippi sein Wielodram im Stil der Familien. Montag, 4.: Lohengrin. Anfang 7 Uhr. Herr Emil Göße als Gaft. ersten Mal zur Aufführung Durchs Ohr und Der Adelsnarr blatt- Romane nicht ehrlicher: Aus Mutterliebe." chauspielhaus. Sonntag, 27.: Niemand weiß es. Frauenlob.( Bourgeois Gentilhomme)". Diese Vorstellung wird Freitag zum Einen Dichter hätte es wohl reizen mögen, fünstlerische Montag, 28.: Die Braut von Messina  . Dienstag, 29.: Niemand ersten Male wiederholt. Im Friedrich Wilhelm. Tiefen aufzuspüren und darzuthun, wie aus dem Verbrechen weiß es. Frauenlob. Mittwoch, 30.: Gin Sommernachtstraum. ft ä dtischen Theater belustigen die Liliputaner mit der einer schwachen Mutter nirgends ein Heil aufsproẞt; Donnerstag, 31.: Niemand weiß es. Frauenlob. Freitag, 1.: Reise nach dem Mars die kleine Welt Berlins  . Sonnabend und nicht für die Lügnerin und nicht für den, in deffen 1812. Sonnabend, 2.: Wie die Alten fungen.( Annaliese Frl. Sonntag führen die Kindervorstellungen jedesmal hunderte ver­Interesse sie log, die gemeinsame Schuld, die Mutter und Adele Wienrich vom herzogl. Hoftheater in Koburg   als Gast.) gnügter Kinder ins Theater. Jin Theater Unter Sohn aneinandertettet, tann beide innerlich entfremden und zu Sonntag, 3. Niemand weiß es. Frauenlob. Montag, 4.: den Linden ist heute die letzte Sonntags- Aufführung einer Tragödie führen. Aber erstens fragt der Thesendramatiker Othello, der Wiohr von Venedig  . Im Deutschen   von Der goldene Kamerad. Am Mittwoch geht zum nicht nach dem Wie; er ist zufrieden, wenn er die Neugierde Theater ist heute die erste Wiederholung von Fuldas neuener ernen dreiaktige Operette Die Karlsschülerin nach dem Was geschieht weiter" erregen fann. Zweitens ist es Komödie Robinsons Giland, die außerdem in nächster Woche noch von Hugo Wittmann  , Musik von Karl Weinberger in Szene. undontbar, die gute deutsche Bürgersfrau, die für das Gedeiben Dienstag, Freitag, Sonnabend und nächfolgenden Sonntag Abend Im Bellealliance Theater geht heute Abend Leopold des Theaters maßgebend wirkt, in ihrer sanften Rührsamkeit, in Szene geht. Sonntag Nachmittag wird Don Carlos mit Herrn Ely's Gesangsposse Berliner   Raubvögel" in Szene. Ihr folgt in ihrer füßen Thränenfreude zu stören und sie dadurch Kainz in der Titelrolle gegeben. Montag und Donnerstag das Balletpotpourri. Nachmittags 3 Uhr findet die letzte Auf­erichrecken, daß zwischen Mutter eine gelangen Die Mütter zur Ausführung. Für Mittwoch ist der führung von Jbiens Volksfeind" statt. Das National und Kind wahrhafte Tragödie sich aufbaue. Philippi also denft Wieiner von Palmyra mit Frau Sorma und Herru Kainz an- Theater bringt heute Abend Göz von Berlichingen mit der mit den Klügeren, Nad giebigkeit ist alles. Er fiellt also gesetzt. Wegen des andauernden Erfolges dieses Stücks ist der eisernen Hand", nachmittags Maria Stuart  " als Volksvor­Frau Wedekind in einen Kontrast zu dem entlassenen Sträfling Urlaub des Herrn Kainz noch auf acht Tage hinausgeschoben. stellungen. Im Alexanderplay Theater ist auch der Bülau und was sie nun äußerlich erlebt, das soll auf das Am nächstfolgenden Sonntag Nachmittag tritt der Künfiler als Beginn der heutigen Sonntagsvorstellung auf acht Uhr festgesetzt. Publikum den besonderen Spannungs- und Nervenreiz üben. König Astolf in Der Talisman auf. Im Lessing Theater Die Kleinen Lämmer" wurden gestern vor vollbesetztem Hause Wie Frau Wedekind sich verräth, das ist gewiß geschickt und wird das Schauspiel Der Dornenweg heute, Dienstag und gegeben. Das Zentral Theater bringt auch diese Woche fleißig gemacht; aber ist der Spannungsreiz einmal verflogen, so Donnerstag wiederholt, Gräfin Frigi wird Montag, Mittwoch, hindurch die Poffe Gine tolle Nacht" zur Aufführung. Das bleibt nur die wässerige Weinerlichkeit mehr übrig. am nächsten Sonntag gegeben, während 21 pollo Theater theilt uns mit, daß es für den nächsten Herr Bulau tobt anfangs, als er die Wahrheit erfährt am Freitag Madame Sans- Gêne   mit Fräulein Groß Monat 14 neue Künstler engagirt habe.

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