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Das Tagebuch eines Matrosen.

Warum die deutsche   Flotte zerbrach.

Im Reichstag hat der Untersuchungsausschuß sich jahrelang mit den Ursachen des militärischen Zusammenbruchs beschäftigt. Vor allem die Vorgänge bei der deutschen   Marine, die schließlich den revolutionären unten auslöften, sind in bändereichen Protokollen immer wieder abgemidelt worden. Die Admiräle und ihre Gehilfen haben alles aufgeboten, um flare Tatbestände zu verdunkeln.

Einer der letzten Sachverständigen, der vernommen wurde, erregte durch seine Aussagen bei dieser Admiralsgesellschaft, ein­schließlich des Zigarrenadmirals Brüninghaus, peinliches Aufsehen. Dieser Sachverständige gehörte nicht zu dem Klub der Offiziere, er mar auch fein verdächtiger Sozialdemokrat, sondern ein einfacher chriftlicher Arbeiter, der Zinngießer Richard Stumpf   aus Nürnberg  , der seine für die Offizierswirtschaft vernichtenden Aus­fagen nicht nur auf die Erinnerung, sondern auf ein während des Strieges forgfältig geführtes Tagebuch stüßte.

Zweistündige Wilna  - Rede angedroht.

Alles dreht sich um Woldemaras.

V. Sch. Genf  , 7. Dezember.  ( Eigenbericht.) Die Bormittagsflhung des Rates war ziemlich belanglos, fo daß Stresemann sich durch Staatssekretär Schubert vertreten ließ und in seinem Hotel blieb, wo er eine lange Besprechung mit Wolde­wieweit Stresemann damit Erfolg hatte, ist nicht bekannt, doch ver­maras hatte- ein letzter Versuch, den Citauer zu überreden. In­wieweit Strefemann damit Erfolg hatte, ist nicht befannt, doch ver­laufef zum allgemeinen Schreden, daß Waldemaras die Absicht habe, am Nachmittag im Rat eine 3 weistündige Rede zu halten, die an Schärfe alle bisherigen litauischen Erklärungen im Rat übertreffen werde. In der Sache felbft werde er seine Zustimmung zu den Vorschlägen der Großmächte geben, jedoch unter Bedingungen militärischer Natur, um die dann der Kampf auszusechten wäre.

V

und bemerkte, daß eine nicht geringere Berantwortung für den Bölferfrieden den Rundfunkgesellschaften zufalle. Die Regierungen follten dessen stets eingedent fein. Es müffe verhindert werden, daß der Budapester Sender systematisch zum Zwede der Bropaganda in den abgetretenen Gebieten( Siebenbürgen  , Banat  , Slowakei  ) irredentistische Veranstaltungen heraussendet, die von den madjarischen Minderheiten der Kleinen Entente   begierig ge hört werden. Comnene vergaß hinzuzufügen: Gegen diese Radio­Propaganda ist sogar die rumänische Zensur machtlos!

Pilsudski   fährt nach Genf  .

Warschau  , 7. Dezember.

Es wird halbamtlich bestätigt, daß Pilfubfti heute nach­mittag nach Genf   abreist. Die im gestrigen Ministerrat be­sprochenen Berichte Balestis aus Genf   sollen den Ausschlag ge­Pilsudski, den der Kabinettschef des Kriegs­ministeriums Oberft Bed begleitet, wird über Breslau  , Stuttgart   und Zürich   reisen und Freitag morgen in Genf  eintreffen.

Dieses Kriegstagebuch eines christlichen Arbeiters" ist unter dem Titel Warum die Flotte zerbrach" soeben im Verlag Der wichtigste Bunft der Bormittagssigung war der von 3. H. B. Diez Nachf., Berlin   SW 68, erschienen. Stumpf befennt Bethancourt Ruba erstattete Bericht über die internationale fich auch heute noch zu einem chriftlich nationalen Breffefonferenz vom August d. J. Alle Refolutionen der Konfrenz Patriotismus und ist bis zur Stunde überzeugter christlicher werden den Ländern zur wohlwollenden Berücksichtigung und Begeben haben. Gewerkschafter. Um so tiefer müssen seine bis zur Leidenschaft gefolgung empfohlen. In der Debatte mies der Rumäne Comnene Steigerten Anklagen gegen den faiserlichen Militarismus und gegen auf eine Stelle der Resolution hin, die die Preffe als einen wichtigen die Behandlung der Mannschaften durch die vom Machtwahn Faftor für das gute Einvernehmen zwischen den Bölkern bezeichnet beseffene Offizierskaste wirken.

zu welchem Urteil kommt dieser gute Soldat, dieser von allen Idealen des Christentums und der Vaterlandsliebe erfüllte Mann

über das Offizierstorps der Marine? Am 15. Juni 1915 schon

Ichreibt er:

Ordnungszelle Thüringen  .

Haushalt!

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Sozialdemokratische Kritit.

Den Inhalt der mit einem unerhörten Material angefüllten Das ist mehr als ein Tagebuch. Es ist die historische An 22% Millionen Fehlbetrag in einem noch nicht bewilligten 212 Geiten des Buches auch nur knapp anzudeuten, ist unmöglich. ttageschrift der Millionen proletarischer Frontsoldaten, der gefchuriegelten, gepiefacten, verachteten, mit groben Worten und mit elendem Essen abgespeisten proletarischen Soldaten. Es ist der Be­Beweis für die eherne Latham, the Tatsache, daß die Klassenfront das

Ich kann sagen, daß während meiner Dienstzelt noch nie mals die Kluft zwischen dem Offizier und dem Mann fo tlaffend fief gewesen, wie gerade jetzt während der zeit. Nicht menig bat au biefem unerfreulichen Berhältnis Tatsache beigetragen, daß fich die Offiziere zu feinerlei Einschränkung bequemen. Während wir uns mit halber Brotration begnügen müssen, finden in der Messe- und Trinkgelage statt."

Er spricht dann zornig von den Offizieren als von Drohnen" und sagt, Schikanen und Bosheiten werden förmlich er dacht, um uns zu quälen". In erschütternden Worten gedenkt dann der gegen die Sozialisten verhette christliche Arbeiter des großen verblichenen Freundes der deutschen   Soldaten, unferes August Bebel  :

Ich weiß nicht, ob ich mich eines Tages nicht doch vergesse. Wäre nicht die Rücksicht auf Eltern und Angehörige, hätte ich meinen Ingrimm schon längst an einem Kerl gefühlt, der alles getan hat, um die Ideale von Vaterlands: liebe und Gerechtigkeit in meinem Herzen zu zerstören. Was fein Buch, teine Zeitung und fein Sozialist vermocht hat, das gelang dem System des Militärs. Ich habe diese verförperte Autorität hassen und verachten gelernt wie nichts auf der Welt. Diese Autorität, die ihren Rückhalt nicht in der fühlbaren Ueberlegen Beit, sondern einzig in der Furcht vor dem Paragraphen des Delitärstrafgesetzbuches hat. August Bebel  , ins Grab hinein rufe ich Die heißen Dank für alle Deine Bemühungen zugunffen der armen bedrückten Soldaten. Ich habe Dich früher mißper. Itanben, Dir ob aller Uebertreibungen Deiner Reden zum Militäretat gezürnt; heute empfinde ich sie als patrio. tische Tat, für die Dich die deutschen   Mütter und Geschwister fegnen."

Als dann im September 1917 Stanbrechtsfugeln auf der Wahner Heide   die beiden Matrosen durch einen schändlichen Justiz­mord, dessen Urheber noch heute Richter ist, zerrissen hatten, nennt Stumpfs Tagebuch den Spruch des Kriegsgerichts Schandurteile" und meint: Ich glaube, daß, wenn der Erzengel Michael  für die Unschuld dieser Leute gezeugt hätte, es ihm der Staats­animalt nicht geglaubt hätte." Cin Glud für Stumpf, daß sein Tagebuch nicht während des Krieges gefunden worden ist. Sonst läge er jetzt still und stumm neben den beiden Märtyrern der Matrofen auf dem Militärfriedhof zu Wahn.

Glück

Wunder des Films.

Bon Hans Bauer,

Es müßte mal ein Marsbewohner, unterrichtet wie er über Es müßte mal ein Marsbewohner, unterrichtet wie er über den Weltfrieg wäre, fich in den verschiedenen Ländern die per fchiedensten Kriegsfilme ansehen, und dann müßte man ihn fragen, wie er sich, auf Grund des Gesehenen, den Berlauf des Krieges vorstelle. Natürlich hätte er feinen Schimmer davon. Im Kino steht man den Krieg noch durchaus aus der Perspektive des Be­lagerungszustandes. Es hat sich auf der Leinwand noch nicht herumgesprochen, daß mal die anderen die Hände hochhoben, mal aber auch die Eigenen. Gewiß gibt es Kriegsfilme, die im ganzen hocherfreulich, nämlich pazififtisch sind. Aber was unter allen Um­ständen verboten bleibt, ist dies: Neun Jahre nach Friedensschluß Nachteiliges über die eigene Heeresmacht zu verbreiten. In der Großen Parade zum Beispiel bombardiert ein deutsches Flugzeug eine amerikanische   Marschkolonne. In amerikanischen   Original wird das Flugzeug abgeschossen. In der deutschen   Bearbeitung hingegen diese Szene natürlich aus Gründen der militärischen Scham weggelassen. Es weiß ein jeder, daß Hunderte von Malen deutsche Flugzeuge im Krieg abgeschossen worden sind und Hunderte von Malen gegnerische. Das brachten die Kugeln so mit sich. Aber pist: im Film ist hiervon noch nichts bekanntgeworden.... Dieses Kasperletheater, das da auf der Leinwand oorgeführt wird, ist international. Jezt ist in London   nach Material aus den Archiven ein offizieller Kriegsfilm pern" über die Leinwand gegangen, und dazu hat man auch authentisches deutsches Material Derwertet. Beispielsweise einen von einem deutschen   Graben aus aufgenommenen deutschen   Sturmangriff. Zunächst einmal sträubt sich in einem ja allerhand gegen die Borstellung, daß die deutschen  Soldaten nicht nur Statisterie des Todes zu sein hatten, sondern, wie sich nachträglich herausstellt, auch Komparserie eines Film regiffeurs. Aber das ist ein menschlicher Einwand, der bei Kriegs bingen teine Rolle spielt, und wenn man ihn unterdrückt hat, ist man geneigt zu sagen: Schön von den Engländern, daß sie sich im Gegenfag zu uns nicht fcheuen, auch mal einen Angriff des Feindes von einst im Filmbild zu zeigen. Ja, sie scheuen fish freilich nicht, ihn zu zeigen, sondern mur banor, ihn als Angriff ertennen zu lassen. Die aus sich entfernenden Rücken bestehende Photographie eines deutschen   Borsturms wirb, im Rahmen der norangehenden und der folgenden Bilder, zur Photographic einer Bludt...

Und damit sind dem Kriegsfilm aller Länder neue Wege ge­miefen. Marum länger das Material ber anderen bem eigenen Bolt vorenthalten? Es ist ja gar nicht wahr, was man dem ungestellten Wirklichkeitsfilm immer vorwirft nämlich daß er die Wahrheit erkennen fäßt. Man muß ihn nur richtig interpretieren. Bern   etwa die Eigenen im fremden Film weiße Tücher Schwenfen, ei, jo zeige man hinterher den Feldmarschall, dem ihr Gruß gift.

taiferliche Seer zerriß, wie sie tief unb unüberbrüdbar ihre Ab­gründe in der Wirtschaft aufreißt. Darüber täuscht auf die Dauer die Predigt teiner Weltanschauung hinweg. Des christlichen Arbeiters Striegstagebuch ist dafür eine neue heilsame Lehre.

Am Donnerstag, dem 8. Dezember, werden im Unter. iu dhungsausschuß des Reichstags die Abgeordneten Brü ninghaus und Dittmann ihre Schlußvorträge über die Marinevorgänge von 1917 und 1918 halten.

Bürgerblocktrost.

Die Presse des sterbenden Bürgerblods ist über die gestrige Abstimmung im Reichstag sehr schweigfam; von Befriedigung oder Genugtuung feine Spur.

Man tröstet fich, fo gut man fann, und so findet die treuz. Zeitung", das Organ Westarps, der Reichstag   habe mit an= ständiger Mehrheit" das Mißtrauensvotum abgelehnt. Mit anständiger Mehrheit! Es geht bei gedämpftem Trommel­flang.

Lieber tot als- deutsch  !" Goldene Borte eines Parteifreundes v. Kendells. München  , 7. Dezember.  ( TU.)

Der aus der Liste der Nationalsozialisten gewählte und jetzt der deutschnationalen Fraktion des Landtages angehörende Abgeordnete Dr. Ruz hatte für gestern abend unter der Depise einer chriftlichen großdeutschen Boltsbewegung Baŋerns eine Protest­verjammlung gegen die Bedrohung der banerischen staatlichen Gelb. ständigkeit durch den Einhelisstaat" einberufen. Er stellte die Losung auf: lieber bayerisch sterben, als einheits­staatlich verberben und forderte die Wiederaufrichtung des Rönigsreiches Bayern auf gefeßlichem Wege.

rüdwärts drehen.

Wenn sie in Trupps als Gefangene abgeführt werden, so vergleiche man ihre lächerliche Minderzahl im nächsten Bild mit der Ueber­zahl der Gefangenen, die man selbst gemacht hat. Dann weist der Film noch einen anderen Borteil auf, der lange nicht genug ge würdigt worden ist: im Gegensatz zur Wirklichtett läßt er sich diefer Form leider unbrauchbaren Film liegen, auf dem sich ein Da hat man etwa im eigenen Archiv einen in feindlicher Tank den eigenen Linten nähert und der auf Gewehr. füsse   überhaupt nicht reagiert. Erbarmungslos wälzt er sich vorwärts. Man spanne den Streifen nertehrt ein und nun voll­zieht sich das Bunder ohnegleichen. Das Ungetüm meicht unter den Gewehrkugeln zurüd... immer weiter... immer weiter. bis es fich demütig am Horizont vertriecht. Aber man ft lezt schön im Zug und rolle auch den übrigen Film rüidwärts immer rüdmärts. Berstümmielte werden wieder heil, Lote er. stehen, die anfängliche Gedrücktheit der Kriegsstimmung verwandelt fich allmählich in hellen, törenden Jubel, die Monarchie fehrt wieder. Fast so schön ist das, wie es die nationale Presse immer schreibt. Und dabei alles authentisch... alles authentisch!

Eine Komödie à la Zoubfoff.

Seit Karin Michaelis   ist das gefährliche Alter ein beliebtes roman ben Stoff abgegeben und ebenso für das neue Stüd des Thema geworden. Es hat nun auch für einen franzöfifchen Mode Theaters am Kurfürstendamm  " Chéri" von Colette  und Leopold Marchand  . Dankbar ist das Thema allein für die Autoren. Wir werden von der Tragit der alternden Frau nur noch ausnahmsweise gepackt. Zu diesen Ausnahmefällen gehört bestimmt nicht das Schicksal der Lea von Lonval und des jungen Fred Belour, den sie aus der Goffe   aufgelesen und zu einem noblen jungen Mann Chéri, Liebling, nennt. Als ihm die 18jährige Edmonde über den sowie zu ihrem Liebhaber erzogen hat, worauf sie Fred nur noch Weg läuft, fliegt er auf das junge Blut und heiratet, ohne auf die leicht verleßlichen Gefühle der alternden Lea Rüdficht zu nehmen. Dies ist eine Entwicklung, die feinen von uns Wunder nimmt.. Die Berfasser aber, die einen Stoff für einen Aft zu drei Atten aus­walzen wollen, laffen ein Benteln der Gefühle eintreten, das dus Problem von feiner Lösung immer weiter entfernt. Mal liebt er Edmonde, mal fiebt er Beo, wie's trefft. Kein Bunder, daß die Romödie alles andere als turzweilig wirkt. Ida üst stattet die gur der alternden Lea mit grandioser Oberflächlichkeit, meist jogar mit leichtfertiger Schnuppigkeit aus. Was in der Komödie vielleicht an zarter Empfindung vorhanden ist, wird dadurch völlig unsichtbar. Ida Büst setzt den unbefangenen Buschauer stets durch ihre Routine in Erstaunen. Wer fie aber öfter sieht, mast die Entdeckung, daß sie immer diefelbe Rolle spielt. Sie tut den feelischen Gehalt sowohl wie die Mehrzahl ihrer Säge mit einer brücken Hantbewegung ab. Das stört bei Cherie" mehr als der grämliche Liebhaber, den Glles von Rappard auf die Szene stellt. Trog famoser Leistungen( Hans Waßmann  , Rosa Baletti, Margarete Schlegel  ) ist das Publikum nicht restlos befriedigt. In den schüchternen Beifall mischt sich vernehmliches Zischen, Dgr.

Weimar, 7. Dezember.

Haus Nach längerer Bause trat gestern der Thüringer Landtag   zu einer längeren Sigung zusammen, um endlich den thüringischen aus. haltsplan für 1927 zu verabschieden. Vor Eintritt in die Aussprache erklärte der Finanzminister, daß die in der Zwischenzeit von den Oppofitionsparteien im Haushaltsausschuß eingebrachten Bufazanträge das Defizit auf 22,4 Millionen RM. erhöhen würden. Der Etat sei in dieser Form undurchführbar.

Die Regierung habe eine Denkschrift über die notwendigen Sparmaßnahmen in der Verwaltung ausgearbeitet. Unter solchen Verhältnissen wäre auch eine Befferung des Finanzaus gleichs zwischen Thüringen   und dem Reich nicht zu erwarten. Jedenfalls fönne niemand für den Etat in der vorliegenden Form Berantwortung tragen­

Der Redner der Sozialdemokraten Genoffe Frölich stellte auch die Schuld der Rechtsparteien an diefen verfahrenen Zuständen fest und verweigerte die Zustimmung seiner Partei zu einem Er mächtigungsgefeß, das dieser Regierung noch besondere Bollmacht geben sollte. Sparmaßnahmen müßten auf dem Wege der ordentlichen Gefeßgebung durchgeführt werden. Wenn Thüringen   seinen Haushalt nicht ins Gleichgewicht bringen tönne, fo folle es Reichsprovinz werden und darin anderen deutschen   Ländern mit gutem Beispiel vorangehen.

Die Kriegsanleihe Schwindler. Run auch deutsche und italienische Papiere aufgewertet" Paris  , 6. Dezember.( Eigenbericht.)

Die Ermittlungen der Kriminalpolizei über die Schiebungen mit beutschen Kriegs- und Borkriegsanleihen in Paris   haben durch Angaben des deutschen   Rechtsanmalis Dieß eine wichtige Förde rung erfahren. Gleichzeitig taucht eine neue Fälscheraffäre auf, ein großzügiger Bersuch, gefälschte italienische Wertpapiere zu

Derwerten.

Uraufführung in Dresden  . Alfred Kihn, der Berfasser des pielgespielten Meisecken", hat in Dresden   in der Komödie" mit seinem neuen fünfattigen Luftfpiel Die Ejelsklippen eine durchschlagende Niederlage erlitten. Das Stüd, das wahrscheinlich zum Schauplan ein füdhannoversches Dorf, in dem Benus und etwas Aehnlides werden sollte wie Der fröhliche Weinberg", bat herrschen. Eine Art Gemeindekind, das zu drei Männern Papa Bacchus, der Gott des Beines, aber des gebrannten, allmächtig fagt, Riefe Dalichau, tommt als Gräfin heim, entpuppt fich aber allmählich als weggelaufene Animiertelnerin, die nicht einmal ein Hemd auf dem Leibe hat. Nichtsbestoweniger glüdt es schließlim, ihr als Gegengabe für ihren Säugling, den Riefes eigentlicher Bater, der Gemeindevorsteher, übernimmt, den Dorf Don Juan   zu­tung, für acht uneheliche Kinder Alimente zu zahlen, mit in die zuschanzen, der außer einem gefegneten Appetit noch die Verpflich junge Che bringt. Die Handlung ist verworren, die Menschen im Stile der Hintertreppenromane. Regisseur und Darsteller standen find psychologisch unmöglich und reden bald Derbheiten, bald Tiraden dem Stück hilflos gegenüber. Die Aufführung war uneinheitlich, ziellos, Luftlos. Das Publikum quittierte durch vorzeitigen Auf bruch, ironisches Gelächter an unfreiwillig tomischen Stellen und durch Nichtachtung des anwesenden Autors. P. M.

Eine Weltkraftfonferenz Berlin   1930. Die Weltkraftfonferenz, eine der ersten internationalen Konferenzen, an denen Deutschland  arbeitete, wird im Jahre 1930 in Berlin   tagen. Die erste Konferenz von Anfang an, seit der Gründung 1924, völlig gleichberechtigt mit glieder der Konferenz geworden und durch nationale Ausschüsse hatte 1924 in London   stattgefunden. Seitdem find 46 Länder Mit­glänzenden Verlauf. So sind auch für die Berliner   Bolffonferenz vertreten. Die erste Gesamttagung, 1924 in London  , nahm einen große Pläne in Aussicht: man will neben einem umfangreichen Bortragsteil Studienreisen nach allen wichtigen Kraftzentren Deutsch­ lands   machen und den Teilnehmern einen Ueberblick über die deutsche Kraftwirtschaft geben.

Auf dem 3, Autorenabend der Bitsbühne am Freitag, 20 Ubr. m Andersen Rego aus seinen 2erten vorlesen. Einlaßtarten 60 Pfg. Bürgerfaal des Berliner   Ratbauses, Eingang Königitrage, wird Man

Der Schau pieierabend, ber Donnerstag, 22, Uhr, im Blüthner  -( Bach-) Saal stattfindet, wird eröffnet durch einen Dialog zwifchen der Schan fpielerin( Stathe Forich) unb bem Dramaturgen( Otto Baret). Danach behandelt Baul Wegener Die Rolle und zum Schluk spright Tilla Durieur über das Thema Bom Manushipt bis zur Premiere".

in der Bailbarmonie 8 1hr ihr Einfübungstonzert. Mitwirkende: D: 8 Die Bürger- Konzerte- Bereinigung Groß- Be fin gibt am 8. Dezember Maria Schrefer. Die Veranstaltung steht unter dem Protektorat des bet ftärkte hilharmonische Orchefter, Dirigent Artbur Molinar; Solift: Reichstagspräsidenten Löbe.

mittags 12 11hr, im Zhealer am illowplak Mozarts Fantasie und Conate Artur Schnabel   mi: b im IV. Stonzert ber Vo'tsbühne am 11. Dezember, C- moll, Bachs Stalienisches Ronzert und Schumanns Kreisleriana zum Bortrag bringen.

wirb, ift bie flowenische Ueberfesung von Gerhard Hauptmanns neueitem Hauptmanns Eulenspiegel be'chlagnahmt. Wie aus Marburg   gemelbet Epos Lid Eulenspiegel" von der Polizei als antireligiös beschlagnahmt

worden.