Nr. 563* 44. Jahrgang
1. Beilage des Vorwärts
Sonnabend, 40. Dezember 4927
Oer Tag des Zeitungsfahrers.
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Wer kennt sie nicht, die im Sommer und im Winter, bei trockenem und nassem Wetter, auf dem Rücken beladen mit großen Hucken, schnell und sicher die Straßen durchfahren: die Zeitungs- fahrer! Es lohnt sich, einiges aus ihrem gefahrvollen Leben und zu ihrer Ehre zu sagen. Denn nicht der ganze Teil der Stadtalis- läge einer Großstadtzeitung wird durch Autos und Wagen expediert, ein wesentlicher Teil, der zu den kleineren Speditionen und zu de« Händlern führt, harrt der Bestellung durch den Zeitungsfahrer. Wenn der Großstädter noch im tiefen Schlase liegt oder gerade das Bett aussucht, müssen die Zeirungssahrer das Bett verlassen. In der zweiten Morgenstunde eilen sie aus. stabilen Rädern den Verlagshäusern z«, um hier in der N a cht ex p e di t i o n ihre großen Zeitungshucken in Empfang zu nehm«». Oft verbleiben noch bis zum Antreten der Zeitungstour einig« Minuten Freizeit, die zum Austausch der Erlebnisse vom letzten Tage benutzt wird. Um drei Uhr früh, mit einem Gewicht von ungefähr I5Ö Pfund im Rucksack auf dem Buckel, verlassen sie ihr Verlagshous, um in�i« Nacht hinauszuschießen. Von Spedition zu Spedition, von Händler zu Händler geht der Weg. Die vorgeschriebene Anzahl von Exem- plaren wird schnell abgegeben, und ehe man sich versieht, ist der Fahrer schon wieder auf und davon. Schirelligkeit muß ihn vor allem auszeichnen. In drei Stunden hat er im Durchschnitt sein« Tour erledigt und er weiß dann, was er getan hat. Nun geht cs nach Haus, um die Nachtruhe nachzuholen. Das ist, kurz mit- geteilt, die Tätigkeit des Zeitungsfahrers, die einfach erscheint und dach viel Gefahren in sich birgt. In der Nacht ist es die schlechte Beleuchtung der Straßen, am Tage der betäubende Groß- fiadtnerkehr, die größte Aufmerksamkeit gebieten..Wir müssen Akrobaten auf dem Rade sein." meint unser Gewährsnunur, der auch in Rennfahrerk reisen einen Namen hat. Stellen wir uns einmal die Straß« Unter den Linden oder die Friedrichstraße vor. Wie werden in dem Gewühl die Nerven der Fahrer angestrengt, wenn sie sich zwischen Autobussen. Taxa» m«ern und zwischen Fußgängern hindurchschlängeln müssen, um rechtzeitig— und das ist die Hauptsach«— ihre Tour zu erledigen. Zur Straße gehört der Schupomann. Er tau», wenn er will und verständig genug ist. den Zeilungsfahrer in seinem schweren Dienst unterstützen. Wir denken hierbei an Beamte, die den Berkehr zu regeln haben. In diesem Zusammenhang sei auch die Absicht des Polizeipräsidiums, die Straßen erster und zweiter Ordnung— es kanunen 96 in Betracht— für Radfahrer ,zu sperren, einer kleinen Kritik unterzogen. Man mag dazu stehen wie man will. Jedoch erscheint es unmöglich, dem Zeitungsfahrcr diese Straßen zu sperren. Selbstverständlich hat sich der Vertehrsbund, gemeinsam mit dem Arbeitgeberverband für dos Zeitungsgewerbe, an das Polizeiprä- fidium gewandt, um den Erlaß dieser Verordnung zu unterbinden.
Die Möglichkekt, daß die Verordnung nicht in Kraft tritt, besteht, zumal die Stadtverordneten einen Beschluß gefaßt haben, der emp- fiehlt, den Radfahrern die Benutzung der Straßen erster und zweiter Ordnung zu untersagen, jedoch den Zeitungsfahrern, die ihr Rad im Großstadtverkehr beruflich brauchen, das Befahren dieser Straßen zu gestatten. Was verdient der Zeitulugssahrer? Im Durch» schnitt erhält er pro Tour, d. h. also in etwa dreistündiger Arbeits- zeit. 4,80 M. Da die meisten Berliner Blätter am Tage zweimal erscheinen, hat er zwei Touren zu erledigen, kommt also auf etwa 40 M. pro T a g. Er muß jedoch ein eigenes Rod stellen! Die Fahrer, die hauptsächlich nur Händler bedienen, erhalten außer Tourengeldern noch einen prozentualen Zuschlag, der sich nach dem Umsatz richtet. Ein Teil der Zeitungssahrer ist im Hauptberuf Rennfahrer. Alis einem tüchtigen Zeitungssahrer ist schon oft ein tüchtiger Rennfahrer geworden. Man denke an Karl Saldow, Willi Lorenz, Walter vawall und Emil Lcwanow. die alle in früheren Jahren den großen Zeilungssack getragen haben. Die Zeitungssahrer wissen, was sie ihrem Beruf schuldig sind. Etwa 90 Proz. der Berliner Zunft sind im Vertehrsbund organi. s i e r k, wo sie seit längerer Zeit eine eigene Gruppe bilden. Auf der anderen Seite der Zeitungssahrer finden wir die Redaktionsfahrer. Sie haben am Tag« und in der Nacht, je nachdem ihre.Schicht" liegt, die Depeschenbureaus abzufahren. um die einlaufenden Meldungen abzuholen. Doch damit iit noch lange nicht die Tätigkeit der Redaktionsfahrer erschöpft. Auch sie kennen nur wenig ruhige Momente. Neben den Depeschenbuvemis müssen sie auch die Parlamente, wie Reichstag , Landtag, Stadtver- ordnetenversammiung, zur Abholung des Materials aufsuchen. Hin- zu kommen noch die Pressestellen der Reichs- und Staatsregierung wie die einzelnen Ministerien. Versogt der Redaktionsfahrer zu einer Zeit, wo es auf jede Minute ankommt— und das ist in den Mittagsstunden bzw. Mitternachtsstunden der Fall—, so macht sich das bei der redaktionellen Fertigstellung der Zeitung bitter bc- merkbar. Und wenn der Zeitungsleser in Ruhe sein Organ liest, ahnt er bei weitem nicht, in welcher kurzen Spanne Zeit das Nachrichtenmaterial zusammengetragen werden mußte.
Oer poisdamer Kurpfuscherstaudal. Eine Zuschrift der„Ehristlichen Wissenschast". Unsere ausführlichen Mitteilungen über die Kurpfuscherei- epidemie im Regierungsbezirk Potsdam hoben uns erneut eine Zu- schrift eingetragen, die diesmal von der„Christian Science " („Christliche Wissenschaft ") ausgeht. Wiewohl diese„Be- richtigung" genannte Mitteilung nicht unsere Behauptungen wider- legt, halten wir uns doch aus Loyalitätsgründen für verpflichtet, die wichtigsten Teile der Zuschrift wiederzugeben. Der Borleser der„Christlichen Wissenschaft ", Herr L i s z t. hat, so heißt es, erklärt, zu der Erkrankung der beiden Kinder der Familie Paul in Werder nicht zugezogen worden zu sein. Es wird aber zugegeben, daß die Familie Paül und Liszt seit 1920 in freund- schaftlichem Verkehr standen. Dabei sei wohl auch die Religionslehre der„Christlichen Wissenschaft" erwähnt worden. Weiter wird nicht bestritten, daß Frau Paul gelegentlich Be- kannte auf die„Christliche Wissenschaft " hingewiesen hat, wenn— so heißt es wörtlich in der Zuschrift—„diese Bekannte» glaubten, mit ärztlicher Hilfe nicht auskommen zu können". Dann wird sehr schön gesagt:„Bei den freundschaftlichen Besuchen hat Herr Liszt auch Gelegenheit gehabt, mit dem Schwiegervater des Herrn Paul zu sprechen und ihm Worte der Aufmunterung und des Trostes zu sagen." Der Schwiegervater selbst sei aber nicht in Behandlung des Herrn Liszt gewesen. Mas den Fall des P o st s e k r e t ä r» K. angeht, so»rklärl Herr Liszt ,„daß er nach seiner Erinnerung K. aus dessen Bevan- lossung nur einmal besucht habe". Etwas anderes hatten wir ja auch nicht behauptet, denn K. hat Herrn Liszt ja hinausge- schmissen, wie wir mitteilten. Von der Behandlung einer Wöchnerin will Herr Liszt nichts bekannt sein. Es folgt sodann eine längere Erklärung, die nach der„Ehristlichen Wissenschaft" von dem Obersteuerinspektor Paul stammt, die ober so weit außerhalb des Rohmens unserer Mitteilung bogt, daß wir ihr im einzelnen nicht Raum geben können. Sie schließt mit den bezeichnenden Worten:„Niemand ist durch die gänzlich unerwartet gekommene Verschlimmerung der Krankheit schwerer ge- troffen worden als die Familie Paul selbst." Da? sagt doch wahrlich genug. Einbruch in der Laubenkolonie. Die Laubenkolonisten in der Umgebung Berlins werden auch jetzt wieder von Einbrechern arg heimgesucht. Viele suchen sich da- durch zu sichern, daß sie mit polizeilicher Erlaubnis auf ihren kleinen Grundstücken Selbstschüsse legen. So machte es auch der Inhaber einer Wohnlaube in der Kolonie„Wiesendamm" an der Spandauer Brücke in Charlottenburg . Als er gestern sein Grundstück aufsuchte, fand er starke B l u t s p u r e n schon im Garten und dann auch in dem Häuschen, in dem er zwei Selb st schösse gelegt hotte. Einbrecher hatten an der Vorderseite eine Scheibe eingedrückt, das Fenster aufgeriegelt und waren beim Einsteigen gleich an die drinnen liegenden Schüsse geraten. Es scheinen zwei Mann gewesen zu sein. Der eine muh durch einen Schrotschuß erheblich verletzt sein, wahrscheinlich am Leibe. Ein« Kugel aus dem zweiten Selbstschuß hat wohl nicht getroffen. Sie durchschlug einen Spind- aufsatz und drei Holzwände. Ein Diensthund nahm Spuren nach zwei Richtungen. Sic gingen aber bald verloren, ein starker Rauh- reif hatte sie verwischt. Die Nachforschungen nach dem verletzten Einbrecher haben noch keinen Erfolg gehabt. Auf einer Rettungsstelle hat er sich nicht verbinden lassen, er muß aber unbedingt ärztliche Hilfe in Anspruch genommen haben. Mitteilungen an die Dienststelle B. 4, Zimmer 199, Anruf 303, im Polizeipräsidium. Sie werden vertraulich behandelt. Durch Starkstrom getötet. Im Keller des Hauses Ansbacher Straße 29 wurde gestern nachmittag der 43jährig« Architekt Hans Reich aus der Stubenrauchstraße 40 in Friedenau mit einer klaffenden Kopfwunde besinnungslos aufgefunden. Die Feuerwehr brachte R. in das Wilmersdorfer Krankenhaus in der Achenbachstraße, wo di« Aerzte jedoch nur noch den inzwischen eingo- tretenen Tod feststellen konnten. Nach den polizeilichen Ermttt- lungen ist Reich dos Opfer eines Unglücksfalles geworden. Bei Messungen, die er im Keller vornahm,� kam er der Start st romleitung zu nahe und schlug im Stürzen mit dem Kops aus dem Boden aus. Hier blieb er hilflos liegen, bis er nach einiger Zeit gefunden wurde.
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Zement. Zfaman oon Fjodor Gladtorv.
Em Teil der Frauenorganisation mit Dascha an der Spitze war mit einer Sanitätsabteilung in die Stellungen gegangen, ein anderer Teil bediente unter Poljas Kommando die kommunistische Abteilung in den Kasernen und bereitete den Abtransport der Arbeiterfamilien im Falle einer Eva- kuierung vor. Am Tage traf Gljeb einige Male Polja, sie lief, ohne müde zu werden, in die Gewerkschaften, in die Betriebe, rn das Parteikomitee, in das Exekutivkomitee. Sie verteilte ihre grauen zur ständigen Fühlungnahme, überall hin, in alle rganifationen, um die Sache im Gang zu halten und im Falle eines Befehles auf einmal, mit ganzer Wucht und in wenigen Stunden einige Tausend Frauen und Kinder eva- tuieren zu können. Die Züge standen unter Dampf bei dem Werk, auf den Kais und in den Vororten zur Verladung bereit, und der Atem der Lokomotiven verflocht sich mit den Seufzern des fernen Kanonendonners. Polja hatte schon zwei Tage nicht geschlafen, ihre Augen waren wie im Fieber, und auf ihrem Gesicht brannten typhöse, rote Flecken. An diesem Tage nahm sie sich eine freie Minute, lief zu Gljeb in die Kaserne und lachte mit ihren trockenen Lippen. Sie merkte nicht, wie das Blut aus ihren gesprungenen Lippen quoll, ihre Zähne rot färbte und sich mit Speichel verinengte. „Ja, Gljeb... das ist eben die richtige Arbeit.... Wir haben gelebt, haben Thesen über Gewerkschaften ein- gepaukt und über die neue ökonomische Politik.... Wir drehten uns auf dem grauen Alltagskarussell. Wir sind auf den Sitzungen bis zur Verblödung blind und taub geworden. Haben Bureaukratismus gezüchtet. Wir haben uns aus- gegeben, uns in Berufsbeamte verwandelt. Neue ökonomische Polftik.... Ich hörte einmal, wie so ein Wassennensch. ein Taucher, sagte:„Diese neue Politik ist gut, ist gescheit: Wein und Bier, Restaurants zum Trinken und zum Verkaufen. Ja das ift gut, das werde ich unterstützen und mit Freude dafür stimmen----" Rein. Gljeb. das wird nicht fein. Der zehnte Partestag wird diesen Weg nicht betreten.... Nein!" Gljeb klirrte mst jemem Gewehr und lachte laut.
„Hüpf nicht wie eine Henne, Genossin Mjechowa. Laß uns nur erst dieser Räuberbande da über den Schädel gehauen haben, dann werden wir diese deine richtige Arbeit zum Teufel schicken. Der Partestag wird zu Ende gehen, und dann werden wir die berühmte neue ökonomische Polstik ankurbeln. Und deinen Taucher, den werden wir in die Verwaltung der Kommune stecken. Soll er nur dort alle möglichen Restaurants züchten und Geld herausschlagen." Polja fuhr erschrocken zusammen und ihre Augenbrauen zuckten vor Wut. „Das wird niemals geschehen.... Die Partei kann diese Frage nicht in dieser Weise behandeln, wie ihr es alle tut. Wir könnn die Revolution nicht verraten. Das wäre ärger als der Tod. Das ist unmöglich. Die Intervention ist geschlagen, die Blockade ist ein sinnloses Abenteuer. Unsere Revolution hat die ganze Welt angezündet. Das Proletariat der ganzen Welt ist mit und für uns. Die Reaktion ist machtlos. Ist nicht auch die neue ökonomische Politik eine Reaktion, eine Restaurierung des Kapitalismus? Nein, das ist Unsinn, Gljeb." „Was du da redest!... Wie kann man das Reaktion nennen, wenn es um den Bauern und die Produktion geht?" „Ich verstehe das nicht, wie ist es also, es sollen wieder Märkte existieren? Wieder die Bourgeoisie?... Willst du denn, daß man den Kapttalisten eine Konzession für unser Werk gibt? Darüber hat man heute erst im Exekutivkomitee gesprochen. Man sagt. Schramm habe einen Bericht in die Zementzentrale geschickt. Wirst du dich darüber freuen, ja? Gefällt dir so eine Reaktion, ist sie nach deinem Geschmack?" Auf ihrem blassen Gesichte, auf den Backenknochen brannten rote, zerrissene Flecken, und auf ihrer Stirn und Oberlippe glänzten Schweißtröpfchen. Gljebs Gesicht wurde grau, und ganz erschüttert beugte er sich zu Poljas Augen. „Was, was, Genossin Mjechowa? Eine Konzession? Was faselst du da? Die Arbeiter sollen ihr Werk dem Bourgeois geben? Beim Teufel.... Ich werd's ihnen zeigen, was das heißt... eine Konzession... diesem Gesindel...." „Aha, das sitzt!... Ja, das ist eben deine neue ökono- mische Politik.... Versuch es nur, sie anzukurbeln!... Konzessionen, Restaurants. Märkte, Kulaken , Spekulanten. ... Wirst vielleicht etwas Tröstendes über die Arbeiter- genossenschaften sagen?... Naturalsteuer... Genossen- schafteu... vielleicht braucht man das alles... aber rwr
kein Rückzug, nur nicht das!... Den Heldentod für die unsterbliche Revolution... gut! einen Weltenbrand ent- zünden, ihn vertiefen, die erkämpften Stellungen nicht ver- lassen, sondern neue im Kampf nehmen!... So soll es sein!" Sie lief fort, rote Flecken brannten auf ihrem Gesicht und er. Gljeb, stand erregt, erschüttert und dachte an das, was Polja eben gesagt hatte. ... In dieser Nacht stand Gljeb mit seiner Abtellung im Tale außerhalb der Stadt und bewachte die Landstraße und den Vorort. Alle seine Leute waren in einer Kette von der Landstraße bis zu den Abhängen des Vorgebirges verteilt und eine Patrouille von drei Genossen ging durch die Vororte, beunruhigte die schreckhaften Hunde und man konnte dem Bellen nach genau feststellen, wo die Patrouille sich momentan befand. Gljeb und Sergeij standen am Waldesrand und ver- folgten mit ihren Blicken die Feuerfackeln in den Bergen. Ein Feuer flatterte dort in den Bergen wie ein roter Vogel auf und flog in die Höhe. Hob sich wie eine Rakete und zerschnitt den Nebel. Im Feuerscheine erblickte man bald eine ausgestreckte Hand, bald die Schultern eines Mannes. Sehr weit in der Ferne flammte in der Schlucht wieder eine schwebende Fackel auf und flog wie ein fallender Stern ins Dunkel. Höher oben erzitterte und überschlug sich eine dritte und dann immer wieder und wieder.... Sie er- loschen, flammten auf, lockten, wanden sich schlangenartig.... Rückwärts ist der Wald. Man sieht ihn nicht. Neben der Landstraße bewegen sich Bäume mit ihren zottigen Schatten, fliegende Aeste schichten sich übereinander und zwischen ihnen— undurchsichtiger Nebel und graue Schlangen. In dieser Nacht, wie auch in der aestriaen, erstarben die Bewohner der Stadt aus Angst vor dem Tode, der von den Bergen herunter kam. Ueber der Stadt klingt die von Grauen durchtränkte Stille. Die Stadt fürchtet in der Nacht ihr eigenes Geflüster und versteckt sich in den Kellern. Und auch im Wald ist Schweigen. Wellenartig schwimmt es aus den Tiefen und riecht nach Sumpf und Malz. Die neugeborenen Blättchen flattern wie Schmetterlinge, niesen und kratzen sich. Ein fernes, märchenhaftes Orchester ergießt sich von überall und klingt wie Bienengesumme. Sergeij erschien alles gespenstisch, veränderlich und grenzenlos. Diese Urfinsternis sog ein Grauen aus seiner Seele. Durch die Unheimlichteiten ihrer düsteren Geheimnisse. __(Fortsetzung folgt.)