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Die Arbeiterfrage in Südamerika .

Hemmung der Gewerkschaftsbewegung durch staatliche Zersplitterung.

Buenos Aires , Ende November.

Daß die sozialen Verhältnisse in den südamerikanischen Republiken nicht so sind, wie sie von den Konsulaten dieser Länder in Europa geschildert werden, haben verschiedene Er­eignisse in der jüngsten Zeit bewiesen. So vor allem der große Indianeraufstand" in Bolivien , an dem mehr als 100 000 Eingeborene beteiligt waren und der sogleich der bolfchemistischen Propaganda" in die Schuhe geschoben worden ist. In Wahrheit hat der Bolschewismus oder Kom­munismus mit diesem Aufstande ebensowenig zu tun wie mit der Unterwerfung Nicaraguas durch die Bereinigten Staaten, der Errichtung der Militärdiftatur in Chile und der Annahme des Ausnahmegesezes gegen den Kommunis mus in Brasilien , mit dem die Regierung Vollmacht er­hielt, die ihr unangenehmen oppofitionellen Bolitiker und Beitungen mundtot zu machen. In all diesen Fällen ist die Furcht der herrschenden Oligarchien und der ausländischen Kapitalistenintereffen vor den sozialen Bestrebungen der werttätigen Massen in den Städten wie vor den Kolonisten, Landpächtern und Landarbeitern im Innern des Landes das treibende Element. Die Arbeiterbewegung beginnt überall in Südamerika feste Gestalt anzunehmen, und auch die Kolo­nisten und Landpächter sowie die von ihrem angestammten Grund und Boden vertriebenen Urbewohner suchen immer energischer die Fesseln zu sprengen, in die sie strupellose Selbstfucht der herrschenden Klassen geschlagen hat. Bei den werftätigen Maffen kommt das durch die sogenannte pan amerikanische Arbeiterbewegung zum Ausdruck, die die Zentralisierung der Berufsorganisationen in dem Panamerikanischen Arbeiterbund und dann ihren Anschluß an den von Samuel Gompers gegründeten und jetzt von William Green geleiteten Nordamerikanischen Arbeiterbund anstrebt. Daß dahinter der nordamerikanische Einfluß steht, ist ebenso flar wie die Gewißheit, daß dieses Ziel nicht so bald und so leicht erreicht wird, als man es sich in Washington vor­gestellt hat. Politische Quertreibereien der bürgerlichen Bar teien und ihr Jonglieren mit dem Nationalstolz" der noch so wenig entwickelten Völker sind die Ursache. Der letzte, in Washington abgehaltene Panamerikanische Arbeiterfongreß mit seiner schonungslosen Kritik an der imperialistischen Lateinamerikapolitik Washingtons hat fünf Tage lang außen­politische und nationale Fragen Lateinamerikas leidenschaft­lich debattiert, aber sich nur zwei Tage lang mit wirtschaft lichen und allgemeinen Arbeiterfragen beschäftigte. Das zeugt von einer eigenartigen Auffassung der wirklichen Aufgaben eines Arbeitertongresses, ist aber bei den allgemeinen sozialen Verhältnissen Südamerikas nicht zu verwundern, da sie ein einheitliches Arbeiten vorläufig noch unmöglich machen.

amerifas beträgt nur 67 Millionen auf dem Gebiet vom Karaibischen Meer bis zum Kap Horn und zwischen dem Atlantischen Ozean und dem großen Ozean. Die räumlich fleinste, zugleich aber am dichtesten bevölkerte Republik ist das zwischen Brasilien und Argentinien eingeklemmte Uruguay mit 187 000 Quadratkilometer Flächenraum und 1% Millionen Einwohnern. Von den 67 Millionen Ein­wohnern Südamerikas steht ein sehr hoher Prozentsatz auf sehr niedriger Kulturstufe, nämlich die Urbewohner, die Misch­linge und die Einwanderer aus futurell tiefstehenden euro­päischen und asiatischen Ländern.

Die

Massen nicht mehr zu trennen. Das Städte und Landprole­tariat verlangt immer dringlicher sichere Eristenzmöglich feiten. Aber auch das internationale Großfapi tal verlangt ein Recht auf die natürlichen Reichtümer der südamerikanischen Republiken. Alles das stellt die Regierun­gen vor Probleme, die einseitig, das heißt nur zugunsten der befizenden Klassen, nicht mehr gelöst werden können. Wo es doch mit Hilfe der Diktatur versucht wird, wie in Chile , Bra­ silien , Peru und Bolivien , oder durch die Intervention Nord­ameritas, wie in den mittelamerikanischen Republiken, be­sonders in Merito und Nicaragua , da werden die sozialen Probleme politische Machtfragen von ungewöhnlicher Bedeu­tung für ganz Südamerika , denn nun treten der Ronquista­dores des Kapitals die Konquistadores der Arbeit geschlossen entgegen.

Sozialistische Arbeiterjugend Groß- Berlin.

Borfiherbe, Berbebezirksleiter und B.-B. Heute, Sonnabend, 18 Uhr, Er. fcheinen erwünscht.

und ihnachtsausstellung im Seim Lindenstr. 3. Bollzähliges Er­

Werbebezirksleiter und B.-R. Heute, Connabend, 19% Uhr, gemeinsame

Sigung im Sekretariat.

nachtsausstellung heute, Sonnabend, um 17% Uhr im Lindenheim. Singtreis: Bir treffen uns zur Mitwirkung bei der Eröffnung der Weih­FELICAL/ FLEECETILLECTIFELLEFFIELD

Unsere Weihnachtsausstellung im Jugendheim Lindenstr. 3 ist von Sonntag, 11., bis Freitag, 23. Dezember, werktags von 16-20 Uhr, Conntags von 10-20 Uhr geöffnet. Sedes Mitglied muß die Aus stellung besuchen.

Heute, Sonnabend:

fegung des Kursus Einführung in die Gesellschaftswissenschaft" Werbebezirk Prenzlauer Berg : 19 Uhr im Heim Danziger Str. 62, Foria

Werbebezirk Besten: Sonnenwenbe. Alle Teilnehmer traffen sich um lottenburg, Bebel und Liebknecht um 19% Uhr Bahnhof Charlottenburg. Berbebezirk Lichtenberg: Der angesezte Vortragsabend muß wegen Bera

21 Uhr am Totsdamer Pahnhof( Pahnsteig nach offen). Die Gruppen Char .

Die wirtschaftlich und sozial bestentwickelten südamerika­nischen Republiken sind Argentinien mit nahezu drei Mil­lionen Quadratkilometer Fläche und rund zehn Millionen Einwohnern, dann Brasilien , Uruguay und Chile , das auf 750 000 Quadratkilometer Fläche 3% Millionen Einwohner hat. Diese vier Republifen erregen denn auch das größte Intereffe in den europäischen Ländern mit einem großen Be­völkerungsüberschuß und einem ausdehnungsbedürftigen Außenhandel. Das hindert allerdings nicht, daß die allge meine Renntnis dieser Länder, ungeachtet der sehr lebhaften offiziellen und privaten Propaganda, noch sehr viel zu wünschen übrig läßt. Das gilt besonders von den wirtschaftlichen und sozialen Kenntnissen, was hunderten Auswanderern und zahlreichen Geschäftsleuten das spätere Borwärtskommen oder Fußfassen im Lande ihrer Träume oft bis zur Unmöglichkeit erschwert. Die soziale Rechtspflege ist noch in allen südamerikanischen Staaten äußerst primitiv. Bersicherungspflicht gegen Unfall und Krankheit wird nur in den Hauptstädten, allerdings äußerst man­gelhaft, durchgeführt. Bersicherung gegen Ar= beitslosigkeit gibt es nirgends, ebensowenig eine gefegliche Kündigungsfrist, ausgenommen für Handelsange­stellte. Die Gewerbeaufsicht, wo es sie gibt, ist durchaus un­zulänglich. Gewerbliche Schiedsgerichte zur Lösung von Lohnstreitigkeiten sind unbekannt; überall werden solche Kon- bort: Ueben zur Weihnachtsfeier in Heim. Treffpunkt der Musiker 18 Uhr, flikte von den Friedensrichtern gelöst. Gefeßlich festgelegte Mindestlöhne und Höchstarbeitszeit bestehen nur auf dem Papier Da es eine zentralisierte Gewerkschafts­organisation nicht gibt, haben auch die Arbeitsver­träge verschiedener Berufsorganisationen mit den Unter­nehmern nur recht problematischen Wert. Arbeiter und An­gestellte in der Landwirtschaft und Industrie im Innern des Landes sind selbst von diesem geringen fozialen Schutz aus­geschlossen.

hinberung des Referenten ausfallen.

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Renkölln VI: Uebungsabend im Heim Kanner Straße, 19 Uhr. Serms.

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Faltplay 1: Besuch der Weihnachtsausstellung. Treffpunkt 94 Uhr Cozia listenecke. Faltplah U: Besuch der Weihnachtsausstellung. Treffpunkt 14 Ühe

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hf. Schönhauser allee. Stöllnischer Fart: Besuch der Weihnachtsausstellung. reffpunkt 14 Uhr Röllnischer Bart, Ede Rungestraße. Frankfurter Biertel: Seim Tilsiter Str. 4. Seimabend. Schöneberg 1: Seim Hauptstr. 15. Heim­abend. Eteglik: Fahrt. Treffpunkt 8 Uhr Rathausplay. Tempelhof : Fahrt. Treffpunkt 8 Uhr hf. Tempelhof . Hermsdorf : Treffpunkt zur Werbebezirksmitgliederversammlung 16% Uhr Dianastraße( an der Eiche). Westen II: Führung durch Alt- Berlin. Treffpunkt 9 Uhr Bhf. Bülow­ftraße. Rottbuffer Tox: Alle Genossen erscheinen pünktlich 15 Uhr zur Probe im Heim Reichenberger Str. 66. Neställn VI: Besuch der Sternwarte. Treff­Werbebezittsmitgliederversammlung mit Vortrag: puntt 15 Uhr Sergbergplas( Beitungstiost). 20 B. mitbringen. Werbebezir? Prenzlauer Berg : 19 Uhr im Altersheim Danziger Str. 62 Der religiöse Sozialis mus Sämtliche Mitglieder des Berbebezirks milffen erscheinen, v.Bahnhof Spittelmartt. 19 Uhr im Seim Hauptstr. 15 2ichtbilderportrag: Werbebezir! Schöneberg : Führung durch Alt- Berlin. Treffpunkt 9% Uh unfer Werbebezirk." seimöffnung 19 Uhr. Werbebegirt Bentöln: Heim Steinmegste. 114. Politisch- satirischer Thend. Berbebezist Reinickendorf ; Heim Neinidendorf- Oft, Residenzftr. 46, Geebab. Borgruppe, Seltowlanal: Ortsgruppe Teltowlanal: Elternabend 20 Uhr im Lotal Schwarzer Abler

Mufit, egitationen, Reigen, Jugendspiel Eintritt 50 Pf. Jugendliche bis

18 Jahre fret.

Kommen und Gehen der Arbeiter aus der Stadt in das Die ständige Einwanderung und das fortwährende Landesinnere und umgekehrt, das überall in Südamerika Der Einheitlichkeit der südamerikanischen Arbeiterbewe- gleich ist, erzeugt unstabile Berhältnisse. die in Nordamerika gung steht vor allem entgegen, daß Südamerika " fein ge- oder in Europa unmöglich sind. Die Hauptsache ist, daß es fchloffenes Staatswfen ist wie Nordamerika " bzw. die Vereine träftige Industrie in ganz Südamerika noch nicht gibt, einigten Staaten von Amerika . Wenn man von Süd- obgleich die Borbedingungen, besonders Rohstoffe und aus­amerifa" spricht, so meint man immer einen Kompler von gebildete Arbeitskräfte im Ueberfluß vorhanden sind. Der zehn unabhängigen Republiken und drei der füdamerikanische Großfapitalist betreibt mit Vorliebe Bieh­Monroedottrin trogenden Kolonien" europäischer Staaten, zucht und Landwirtschaft im großen oder er arbeitet in nämlich Britisch, Französisch- und Holländisch Guayana Boden- und Börsenspekulationen. Für Industrie und Handels­Diese politisch- gepgraphische Teilung Südamerikas wird in unternehmungen intereffiert er sich nur, wenn sie von aus Europa zu wenig beachtet von denen, die an der Ausländischen Kapitalisten begründet und geleitet werben. Pfarrer Heumanns Heilmittel wanderung oder geschäftlichen Ausdehnung, interessiert Seit 1920 werden einige Industrieunternehmungen aus euros find. Ich wandere nach Südamerifa aus" oder Ich suche päischen Ländern nach Argentinien , Brasilien , Uruguay und neue Geschäftsverbindungen in Südamerika " ist ein Borsaß, Chile verpflanzt, doch verarbeiten sie zumeist Halbfabrikate. der grundverschieden ist von der gleichen Absicht für Nord Eine Ausbeutung der reichen Bodenschätze an Erzen, Kohle, amerita. Dieses ist ein gefchloffenes Staatswesen mit voll Petroleum ist wegen der großen Berkehrsschwierigkeiten nicht entwickeltem Wirtschaftsleben, gefestigten politischen und lohnend genug. Dagegen beginnt die Textilindustrie fozialen Einrichtungen usw. Von den Staaten Südamerikas besonders in der Beberei und Häuteverarbeitung allmählich ist aber noch keiner den Kinderschuhen der Entwicklung ent- eine beachtenswerte Stellung einzunehmen. Allein südameri wachsen. Südamerika hat 18 Millionen Quadratkilo fanische Industriemagnaten wird es noch lange nicht geben. meter gegen 8 Millionen der Bereinigten Staaten von Nord- Dagegen wird die aus Europa herübergebrachte indu­amerita. Brafilien allein ist um eine halbe Million Quadrat ft rielle Reservearmee mit jedem Jahr filometer größer als die Union . Dagegen hat es nur dreißig größer, merden die sozialen Probleme immer dringlicher Millionen Einwohner gegen 106 Millionen des großen und verwickelter. Die Agrarfrage ist schon überall eine Art Bruders im Norden". Die Bevölkerungszahl ganz Süd- Lebensfrage geworden, denn sie ist von der Erwerbsfrage der

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