Dirette polnisch- liiauische Verhandlungen in Lettland vereinbart. Aeußerungen Woldemaras und Zalesfis. V. Sch. Genf , 11. Dezember Bäre der polnisch- litauische Konflikt in einer Zeit ausgebrochen, mo es den Völkerbund noch nicht gab, so hätte diese Spannung un absehbare Konsequenzen nach sich gezogen.
Zum zweitenmal innerhalb von zwei Jahren hat der Bölferbund einen drohenden Konflikt verhindert: das erstemal im November 1925 beim griechisch- buf garischen Konflitt und jetzt wieder. Damit hat der Völker bund die Notwendigkeit felnes Daseins erwiesen.
Diese Feststellung ist zugleich eine Rechtfertigung für Die Bejahung des Völkerbundes durch die Sozialistische Inter nationale; sie darf uns aber nicht verleiten, die hier gefundene Lösung als befriedigend zu erklären; es handelt sich im besten Fall um eine Notlösung, durdy die man Zeit gewonnen, aber noch lange nicht die Einigung erreicht hat. Das zeigten sehr deutlich die Worte Woldemaras' an die Pressevertreter am Sonntagnadmittag. Woldemaras erklärte, daß sich
einfimellen an der polnisch- litauischen Grenze nichts ändern werde, der Berfehr bleibe weiter unterbunden, Litauen betrachte
nach wie vor das Wilna - Gebiet als litauisch. Alle die äußerst schwierigen Probleme, die sich aus diesem von der Resolution unberührt gebliebenen Rechtszustand ergeben, blieben offen; z. B. die Frage der Staatszugehörigkeit der Wilna Bewohner, die Litauen nach wie vor als Litauer betrachte und zum litauischen Heer einziehe, wenn sie auf litauischem Gebiet angetroffen werden! Man hat tatsächlich solche Bilna- Bewohner, die in Polen gemäß der Wehrpflicht haben dienen müssen, nad her in Litauen wegen ,, Dienens in einem feindlichen ( oder wenigstens fremden) Heer" schmer bestraft!
Weiter sagte Woldemaras, was Polen als„ Grenze" bezeichne, fet nichts weiter als die ,, Demarfationslinie" und dergleichen mehr. Immerhin erblickt auch Woldemaras einen Fortschritt, nämlich darin, daß der Bölferbund die beiden Gegner veranlaßt hat, miteinander zu verhandeln, und er hoffe, daß man dadurch eine Entspannung erreichen werde, die man eventuell zu einem Einvernehmen erweitern fönnte.
Gleich nach diesem Empfang der Pressevertreter erhielt Woldemaras den Besuch des polnischen Außenministers 3aleffi; beide
hatten eine lange Aussprache ohne Zeugen. Von Zalesti, der nachher die Berichterstatter empfing, erfuhr man, daß dieses Gespräch des Polen und des Litauers- französisch geführt worden ist; es hat immerhin
zu einer feffen Bereinbarung direkter litauisch- polnischer Berhandlungen geführt, die anfangs Januar auf lettlichem Boden. also wohl in Riga , beginnen sollen. Borher werden die beiden Regierungen durch Vermittlung einer dritten Regierung die Berhandfungsgegenstände dieser Konferenz festsetzen. 3alesti bestätigte, daß bas Wichtigste dieser Völkerbundstagung die Herbeiführung dieser Berührung und Verhandlungsbereitschaft ist. Auch 3alesti meint, daß diese Verhandlungen langwierig sein werden; es würden pielleicht Organe des Bölferhundes einspringen müssen, falls man nicht vorwärts tomme.
Briand besuchte nachmittags Stresemann ; ihre einundeinhalbstündige Unterredung hat besonders von der Bedeutung der fommenden Barlamentswahlen ir: Deutschland und Frankreich für die Förderung der deutsch - französischen Annäherung gehandelt.
Mastierte Räuber im Zoo.
Dreißigtausend Marf geraubt.
Ein dreister Raubüberfall wurde mit großem Erfolg in der vergangenen Nacht in dem Dekonomiegebäude des 300logischen Gartens, am Gartenufer 5/6, verübt. Drei Räuber, von denen zwei schwarze Halbmasten trugen, überfielen mit erhobener Waise gegen 2½ Uhr den 52 Jahre alten Kassierer Heinrich Kasten und erbeuteten nicht weniger als 30000 Mart. Sie entlamen in den Tiergarten hinein.
Der Anführer ist ein großer starter Mann. Der zweite, der eine Halbmaske trug, ist fleiner und schwächlich. Di.se beiden hatten buntle Ueberzieher. Der dritte war mit einem grauen Baletot befleidet. Er ist schlank und hat ein glatt rasiertes Gesicht und blondes Haar. Alle trugen weiche Hüte. Das geraubte Geld besteht aus 100, 50 und 10- Markscheinen. Dazu kommen eingerollt 100 m. in 10- Pfennigftüden, 200 m in Fünfzigpfennigftüden und 150 m. Silbergeld. Auf die Ergreifung der Räuber haben die Kriminalpolizei imb der Bächter der 300- Defonomie eine Belohnung Don je 1000 Mart ausgefeht, auf die Wiederbeschaffung des geraubten Geldes werden 10 Broz des herbeigeschafften Betrages zugesichert. Mitteilungen zur Aufflärung nimmt das Raubdezernat der Kriminalpolizei im Zimmer 80 des Polizeipräsidiums, Haus anruf 433, entgegen.
Die Meineidfabrik.
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Silberner Sonntag.
Berlin auf den Beinen.- Gasvergiftungen.
Benn auch das Better gestern nicht gerade befonders einladend zu längerer Promenade wirkte, so ist der„ Silberne" eben doch ein Tag im Jahre, an dem man ausgehen muß und wenn's selbst Strippen regnet. So bösartig war ja Petrus nun wieder nicht, er hatte bloß aus dem bißchen Neuschnee, der noch keine rechte Lebensfraft zeigte, so einen richtigen Matsch gemacht und die schier endlose Prozession der weihnachtlichen Käufer mukte tüchtig im Dred waten. Der silberne Sonntag, der vorlegte vor Weihnachten, ist also jener Tag, an dem man seine sämtlichen Wünsche und guten Absichten einer legten, eingehenden Begutachtung unterzieht und an Hand der Wunsch bzw. Kaufobjekte feine Dispositionen trifft. Schenker und zu Beschenfender nehmen einträchtig die große Schaufenster und Leitung" ist und nicht verstehen fann oder will, dem sagt man ganz Warenlagerparade ab. Wer Besizer einer sogenannten„, langen einfach, wies einem ums herze ist und wer eine leichte Berstehste hat, bei dem genügt schon ein feiner Halt beim betreffenden Geschäft und ein leiser Lobgesang des betreffenden Objektes.
- Tragödien der Not.
Ein Doppelfelbstmord wurde am Sonntagnachmiting t der Hedwigstraße 3a entdeckt. Aus der Wohnung des 27jährigen Schriftstellers Leo Ehlers drang starter Gasgeruch, so daß Hausbewohner Berdacht schöpfteen. Die Polizei verschaffte sich gewalt= sam Einlaß und fand Ehlers sowie feine 23 jährige Braut leblos auf. Wiederbelebungsversuche der Feuerwehr blieben ohne Erfolg. Das Motiv zu dem gemeinsamen Berzweiflungsschritt ist noch unbekannt.
Kindertragödie in der Leffingstraße.
Im Hause Lessingstraße 42 ereignete sich in der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag eine schwere Gasvergiftung, der ein dreijähriger Knabe und dessen 2% jähriges Schwesterchen zum Opfer fielen. Ein drittes Kind, der sechsjährige Heinz M., tonnte von der Feuerwehr ins Leben zurückgerufen werden.
Der 30jährige Schloffer M., der im Hause die Bortierstelle inne hat, verließ am Sonnabend zusammen mit seiner Frau die Woh
Wenn man mit dem Zuge marschierte, so fonnte man die Fest: stellung machen, daß das Hauptintereffe jener Weiblichkeit, die den Kinderschuhen entwachsen ist, sich ausschließlich modischen Dingenung, nachdem die drei Kinder, zwei Knaben und ein Mädchen im zuwendet. Andächtig betrachten sie all die zierlichen und ach so furzlebigen Schühiein in zarten, hellen Farbtönen und fofetten Ver zierungen, dann haben es ihnen die duftigen Kleidchen und die fefchen Mäntelchen angetan. All ihre oft recht unbescheidenen wünsche zu erfüllen, wäre wohl ein Ding der Unmöglichkeit. Die Männer, die teilweise auch mit schönen Krawatten tofettieren, guden doch aber auch wenigstens mal nach einem Buch, einem Rodaf, einem Lautsprecher und ähnlichen Dingen. Gekauft wird und wurde auch diesmal, wie gesagt, nicht allzuviel. Jedenfalls schien aber alles, was gehen tonnte auf den Beinen. Bis zum Ladenschluß um 6 Uhr waren sowohl die Straßen im Zentrum Westen und in allen anderen
wie
im auch draußen
Bezirken schwarz vor Menschen; in den Kaufhäusern mußte man Schritt por Schritt vorwärts schieben und bei den besonders begehrten Abteilungen gab es oft beängstigende Berfehrsstedungen. Genau dasselbe Bild bot sich bei den Schaufenstern. Um 7 Uhr herrschte dann wieder sonntägliche Ruhe auf Straßen und Blägen. Berfäufer und Verkäuferinnen eilten als die hauptsächlichen Leidtragenden dieses filbernen Sonntags" schleunigst nach Hause
Selbstmorde und Unglücksfälle.
sten Sorgen und Nöten des Lebens erfüllt. Der letzte Berzweif Für viele anderen aber war dieser Sonntag mit den schlimmften Sorgen und Nöten des Lebens erfüllt. Der legte Verzweiflungsschritt wird nach den Feststellungen der Polizeichroni! ummer arr den Tagen ausgeführt, die für die anderen im Zeichen festlicher Erwartung stehen.
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die Glücklichen
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Alter von 2% bis 6 Jahren, zu Bett gebracht worden waren, in Bekannte in der Nachbarschaft aufzusuchen. Als das Ehepaar nachis gegen 2 Uhr morgens heimfehrte, machte es die furchtbare Eitdeckung, daß die Wohnung ganz mit Gas erfüllt war. Die Kinder lagen leblos in ihren Beften. Die alarmierte Feuerwehr nahm Wiederbelebungsversuche mit Sauerstoff vor, die je do h nur bei dem fechsjährigen Jungen von Erfolg waren. Die Leichen der beiden anderen Kinder wurden beschlagnahmt und in das Schauhaus gebracht. Die Kriminalpolizei ist noch mit der Klärung über die Ursache des Unglücks beschäftigt. Im Klubhaus eines Rudervereins in der Köpenider Straße 7 zu Oberschöne weide wurde am Sonntag var mittag der 32jährige Ingenieur Georg K. aus der Wartburgstraße in Schöneberg durch Leuchtgas vergiftet von Klubkame raden aufgefunden. Die von der Feuerwehr angestellten Wiederbelebungsversuche waren ohne Erfolg.. ist unzweifelhaft das Opfer eigener Unvorsichtigkeit geworden. Der Hahn des Gasofens war nur halb geschlossen. In seiner im Hause Dire schauer Straße 6 gelegenen Wohnung war der 51jährige Tischler Georg Reje ebenfalls einer Gasvergiftung erlegen. Auch hier liegt ein Unglücksfall vor. Rese hat, wie die polizeiliche Unter suchung ergab, den Gashahn vor dem Schlafengehen statt zu schlichen. aus Berfehen geöffnet.
Rein Achtuhrladenschluß vor Weihnachten .
Der Berliner Polizeipräsident hat den Antrag des Einzt!- handels auf Berlängerung der Ladenschlußstunden an mehreren Tagen vor Weihnachten bis 8 Uhr abends abgelehnt. Der Polizeipräsident begründet seine Auffassung damit, daß seines Erachtens fein unabweisbares Bedürf nis des faufenden Publikums für diese Verlängerung der Berfaufsstunden vorliegt. Er ist vielmehr der Meinung, daß die Ausflar ergeben habe, daß an dem bedauerlich geringen Umjazz bes Einzelhandels die schwache Kauftraft der Berbraucher schuld sei. Der von den Arbeitnehmern beantragte frühere Labenschluß ist ebenfalls abgelehnt worden, da zu einer solchen Maßnahme die gesetzliche Handhabung fehlt.
Die Feuerwehr mußte im Laufe des Sonntages auf den Alarm ,, Gasvergiftung" etwa zwanzigmal ausrüden, um Hilfe mit Sauerstoff zu leisten. In den meisten Fällen handelte es sich um Lebensmüde, die hauptsächlich tas schon nach verhältnismäßig kurzer Zeit tödlich wirkende Leuchtgas zur Ausführung des Freisprache, die am 1. Dezember im Polizeipräsidium stattgefunden hat, todes wählten. In einigen Föllen, wo die Tat rechtzeitig entdeckt wurde, fonnten die Lebensmüden, oft aber erst nach langen Be mühungen der Feuerweh samariter, ins Leben zurückgerufen werden. Nur ein kleiner Teil der Gasvergiftungen entfällt auf das Konto nur ein kleiner Teil der Gasvergiftungen entfällt auf das Konto Unlüdsfälle.
Maffenausbruch aus Sonnenburg.
Fünf Schwerverbrecher in Freiheit.
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Damen- und
Aus dem Zuchthause in Sonnenburg find auf noch nicht geflärte Weise in der Nacht zum Sonnabend fünf Sträflinge im Alter von 24 bis 30 Jahren entwichen. Sie werden jezt von der Kriminal polizet gesucht Es handelt sich um einen 30 Jahre alten aus Graudenz ge bürtigen Balter S) a pte, der 1,77 Meter groß ist, schwarzes Haar und auf den Armen charakteristische Tätowierungen Herfi lesgestalten hat. Der zweite ist ein 28jähriger Mar Meth, ein Mann von 1,74 Metern Größe, der durch eine Narbe über der 27 Jahre alte Walter Maas , der aus Neu- Ruppin stammt dem rechten Handgelenk auffällt. Zu den Entwichenen gehört ferner und in seinen Kreisen das„ Räuber Giger!" genannt wurde. Er hat früher in Pankow gewohnt und ist an Tätowierungen auf ter Brust fenntlich. Der vierte Ausbrecher ist ein 25jähriger Robert Hornig, und der fünft der 24 Jahre alte aus Berlin gebüntice Karl Bundfuß, der 1,80 Meter mißt und am gan. zen Körper mit Tätowierungen bedeckt ist. Alle Entwichenen find wegen schweren Raubes und Einbruchs zu längeren Zuchthausstrafen verurteilt worden und hatten noch durchschnittlich 4 bis 5 Jahre zu verbüßen. Da ein großer Teil ven ihnen schon in Berlin gewesen ist, so ist anzunehmen, daß die Flüchtigen wieder hierherkommen und Unterschlupf suchen werden.
Nur vier Wochen der Freiheit erfreut hat sich ein 28 Jahre alter Erich Hoffmann, der Mitte November ebenfalls aus Sonnenburg entwich. Hoffmann war zu dreieinhalb Jahren Buchthaus verurteilt worden, weil er im Winter 1925 26 auf: gemertete" Fünfzigmartscheine in Umlauf gebracht hatte. Seine Opfer suchte er damals in den Kreisen der Kohlenhändler, die ihr Geschäft in einem unzulänglich beleuchteten Keller betrieben. Dort erschien, angeblich im Auftrage irgendeines Mieters aus der Nachbarschaft, und bestellte mehrere Bentner Briketts. Im Schuße der spärlichen Beleuchtung bezahlte er dann mit einem Inflationsschein, den er geschickt auf 50 Rentenmart aufgewertet" hatte. Erst wenn die Kohlen geliefert wurden, kam der Stwindel ans Licht. Am Sonnabend abend wurde Hoffmann von Beamten der Fahndungsstelle am Lehrter Bahnhof erwischt, als er im Begriff stand, nach Hamburg abzudampfen. Er hatte zwei große Handfoffer bei sich, die mit Kleidern und Wäsche gefüllt waren. Wie fich eraab, botte Hoffmann mit einem Komplicen in Berlin Ein brüche in Blätttellern und fleinen Abrahlungsgeschäften verübt und auf diesem Wege seinen Bestand an Wäsche und Kleidungsstücken ergänzt". Er wird der Strafanstalt wieder zugeführt werden.
Der verhängnisvolle Revolver.
Eine Hauptzeugin räumt mehrere Meineide ein. In dem Riefen- Meineidsprozeß Ohlerich Mittendorf Tam es zu einem hochdramatischen Zwischenfall Die bejahrte Frau Kiebach, die wegen ihrer schweren Ertranfung am Freitag in ihrer Wohnung vernommen worden war, und ihre früheren Aussagen vor dem Schwurgericht III aufrecht erhalten hatte, mußte heute zur Gegenüberstellung im Gerichtsjaal erscheinen. Unter der Last des ihr vom Landgerichtsdirektor Dr. Schulze vorgehaltenen Beweismaterials brach sie schließlich im Geri htssaal zusammen und legte unter Tränen das Geständnis ab, zwei Meinelde zugunsten der Frau Ohlerich und außerdem mehrere falsche Die Spielerei mit einer Schußwaffe hat gestern abend wieder eidesstaatliche Versicherungen abgegeben zu haben. Besonderen Ein- einmal ein junges Menschenleben vernichtet. Der 37 Jahre alte drud hat es auf die Beugin gemacht, als ihr vorgehalten wurde, daß Ingenieur Dr. Rudolf Flügge erhielt ten Besuch einer 22 Jahre ihre Tochter Charlotte schon in der Boruntersuchung einen Mein aften Bardome Emmi Berner aus der Nürnberger Straße. eid zugestanden hat. Landgerichtsdirektor Dr. Schulze ließ, nachdem Als die beiden eine Reihe von Gegenständen betrachteten, die aus die alte Frau Kiebach in den Berzweiflungsruf ausgebrochen mar: dem Nachlaß der Eltern des Dr. Fl. stammten, oineen fie mit einem Die Geschichte mit der Nähmashine ist nicht wahri" eine Baufe Trommelrevolver . Der geladen war, ohne daß Dr. Fl. es felbft eintreten, um der völlig getnickten Frau eine kleine Erholungspause roußte. fo unvorjitia um, daß ein Schuh ausgelöst wurde. Die zu gönnen. Kupel brang der Besucherin in den Kopf und tötete sie auf Der Gerichtsfaal wurde geräumt. Auf Anordnung des Border Stelle. Dr. Fl. benachrichtigte selbst die Polizei und einen Arzt. fizenden mußten die bereits vernommenen Zeugen im Saal bleiben, und die Zeugen draußen wurden von den Justizbeamten streng bewacht, damit ein Berfehr zwift en ihnen und dem Bublifum auf dem Korridor verhindert meide. In der Pause bemühten sich Landgerichtsdirektor Dr. Schulze und die Rechtsanwälte Dr. Hirschberg und Dr. Mendel, Frau Ohlerich zu einem Geständnis zu be wegen. Alle Vorstellungen blieben erfolglos. Frau Ohlerich zeigte fich polltommen unbewegt
Modefönigin 1928.
Am Ball der Berliner Manne. qins im 3ro fand als Höhepunkt der Festlichkeit die Krönung" der neuen Modefönigin statt. Zuiti Fertig, dies der Name der neugebedenen Majestät, hatte bei den Krönungsfeierlichkeiten allerhand Widerständen zu begegnen. Aufgeregte Protestruje, Pfeifen auf Hausschlüsseln befundeten des Volkes Unwillen über die geI troffene Wahl. Vielleicht nicht so ganz mit Unrecht, was man jo am
Bilde feststellent fann. Aber über Schönheit läßt sich bekanntlich streiten, allerdings auch gleichzeitig über die Eristensberechtigung der ganzen Angelegenheit.
Unglück auf einem Wiener Bahnhof.
Wien , 12. Dezember.( Eigenbericht.) Am Sonntag abend gegen 9% Uhr fuhr im Wiener AfpangBahnhof ein Bersonenzug mit 30 Kilometer Geschwindigkeit auf einen Prellbod. Insgesamt wurden 15 Personen verletzt; Tote find nicht zu verzeichnen. Das Unglück ist darauf zurückzuführen, daß der Lokomotivführer das auf Halt stehende Signal überfuhr. Der Lokomotivführer selbst behauptet, daß ein Bremsdefekt an der Lokamotive die Ursache des Unglücks jet.
Das Ende des deutschen Amerikaflugversuchs. Wie aus Lissabon gemeldet wird, sind die Flieger des deutschen Flugzeuges D 1230, bas in Horta beim Start nach Neufundland beschädigt wurde, heute in Lissabon eingetroffen. Die Wiener Schauspielerin Lilli Dillenz murde von ihrem Gatten erwartet. Die Flieger werden auf dem schnellsten Wege nach Deutschland zurückkommen. Nach Meldungen aus Horta ist nicht nur das Wafferflugzeug 1230, sondern auch das Wafferflugzeug 1220 an Bord des nach Hamburg bestimmten Dampfers havenstein" verladen worden.
Sport.
Diener schlägt Breitensträter f. o.
Der Borkampf awischen Franz Diener und Hans Breiten fträter, der im ausverkauften Leipziger Achilleion vor 10 000 Buschauern vor sich ging, endete mit einem Sieg des deutschen Schmesgewichtsmeisters Diener, der Breitensträter in der fünften Runde t. o. schlug.
Rennen zu Ruhleben am Sonntag, dem 11. Dezember. 1. Rennen. 1. Gilly Dillon( F. Schmidt), 2. Elfenkönigin, 3. Linsea Garvester. Toto: 246: 10. Plag: 128, 47, 62: 10. Ferner liefen: Brig Balmetto, Farmer, Glücsvogel, Hänft Dillon, Heider, Frieda Edelstein, Brigitte, May Dalziel, Mistral, Die vegte, Ditmart, Mia Halle, Dolnian, Mizzi Bingen.
2. Rennen. 1. Lufticbiffer( Frömming), 2. Siegrimm, 3. Freund Edelstein. Toto: 99: 10. Blat: 32, 19, 19: 10. Ferner liefen: Good Gov. Beffie, Casanova, Cbristl. Freibeuter, Botsdam, Daisy Worthy, Johannis. feuer, Michael, Schnadehilpfl, Ehrenberg. Mö ich.
3. Rennen. 1. Barometer( Herfortb), 2. Mantua , 3. Zeltgeift. Toto: 46: 10. Plot: 25, 42, 41: 10. Ferrer liefen: Erich S., Coriolanus, Broveller, D'Captain Leerberg, Doorn , Banner, Sufi Leyburn, Lombardel, Diana Magowan, Holstein, Bring Kudud, Manfred, Heideprinz I, Rotula, Eibpring jr., Peralia.
4. Rennen. 1. Arnulf( Eberl), 2. Erasmus, 3. Peter Harvester, Toto: 29:10. Blab: 17, 20, 25:10. Ferner liefen: Carl Eugen Duitte B. Linecott jr., Sinoftein, Flamingo, Kazbach, Brinzessin Etawah, Copa!, Rubin , Denkmünze, Fiametta. 33:10. Blat: 20, 90, 36: 10. 5. Rennen 1. Eilento( F. Babr), 2. Roryphae, 3. Buffelchen. Toto: Ferner liefen: Mizzi Bingen, Alarich . Jungfer im Grünen. Alcibiades, Turandot , Martha Halle, Landrat, Eitel. izieb, Coeur Maid, Hellina, armenier, Koblentönig, Hans Behrens, Aletterrose, Sultan S.
6. Rennent. 1. Romtesse Dizzi( J. Kaupper fr.), 2. Gelbitem, 3. Arnfried. Toto: 23: 10. Blak: 16, 20, 22: 10. Gerner liefen: Stafimir, Angelinde, Grifa, angemann, Theodora, Morgentan( als 3. disqua., 30 Proz Plas zurüd). Interessent, Beinbrand. Prinzes Fortuna, Nurqait, Barmaib. 7. Rennen. 1. True for( Jauß jr.). 2. Billy A, 3. Brinzeß Beters. Zoto: 34: 10. Blab: 20, 45, 21: 10. Ferner liefen: Fenelon, Franziste, Buchdruder, Bechfadel, Fels, Native Forbes, Satyre , Colonel Dillon, Starneval, Bregres.
8. Rennen. 1. Martelle( Shug jr.), 2. Harfenmädchen. 3. Modern. Zoto: 41:10. B'ak: 28, 21, 43: 10. Ferner liefen: Charley Worthy, Athener . Monoftatos, Abeline, Leuchtturm, Lur, Elfenföni in, startenspieler, Roda Frisco. Beter Hall, Draga Batts, Leuchttäjer, Orientale, Einsicht Behojetin, Fredegundis.