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auf der Straße, 15 meter hinter ber Bieging, berichtet hatte, äußerte t fich der Schießfachverständige Collat- Frankfurt a. d. D.

Nach seiner Ansicht aus dem Gewehr, einer alten belgischen Jagoffinte, aus einer Entfernung von höchstens 80 meter ge­hoffen worden, und zwar mit 8- millimeter- Posten, fogenannten Saupoften, die aber auch aus 100 bis 120 meter Entfernung tödlich wirken tönnen.

Se feiner der Schrot, befto geringer müfie bie Entfernung fein, wenn man ben gleichen Durchschlag erzielen wolle.

Die Pilsudski- Legende.

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Jubelnder Empfang in Barschau. Der Briefwechsel Stresemann- Tscheng Loh.

Bei fetner Rückkehr nach Warschau   ift Marschall Pilsudski wie ein Triumphator mit Spalierbildung, Blumensträußen, Hurra rufen empfangen worden, obwohl er, mie verfichert wird, folche Huldigungen bantend abgelehnt hatte. Zu einer solchen Jubelfeier Huldigungen danfend abgelehnt hatte. 3u einer folchen Jubelfeier Die beiden Brüber bes Angeklagten Auguft Schmelzer, 24 undlag inbeffen nicht ber minbeste Anlas oor. Bilfubftis Rolle 21 Jahre alt, bestätigten die Befunbungen ihrer Schwester. Um in Genf   bet ber Schlichtung des litauisch- polnischen Konflikts ist im Schrank versteckte Gewehr zu holen, habe ihr Bruder bas Spind völlig eingebradt Frig Schmelzer ist nach dem durchaus untergeordneter Natur geweien, doch haben seine Beginn der Schlägerei im 21 uftrageleines Baters zur Boft übereifrigen Anhänger ble Legende verbreitet, daß erst durch sein geeilt, um das Ueberfallfommando zu holen. Erscheinen und durch sein entschiedenes Auftreten in der Ratssigung am Sonnabend pormittag Boldemaras zur Nachgiebigkeit gezwungen worden set. Diese Legende ist von allen militaristisch verfeuchten Blättern Europas  , u. a. vom Berliner   Botal Anzeiger unb vom cho be Barts", mit Behagen verbreitet worden: die Biviliften" in Genf   hätten tagelang hilfies an einer Löfung herum gedoftert, ohne zu einem Ergebnis zu tommen erst der Marschall babe in Genf   erscheinen müffen, um Drbnung zu schaffen. Deshalb babe auch Bilsudsti darauf bestanden, daß eine Machtigung ftatio finde, um die Lösung noch in seiner Gegenwart besiegeln zu lassen.

Polizeitonamiffar Sydow von der Frankfurter   Schußpolizei be­ftätigte, daß auf den Anruf der Arensdorfer Boftbeamtin bas Front furter Bolizeltommando jojort nad Arensdorf kommandiert

morden sei.

Richt geistesfrant

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das Urteil des Psychiaters. Dann begannen die Gutachten über ben Geistes3uftanb August Schmelzers. Mebiginalrat Dr. Müller, der ihn so fort nach der Einlieferung in das Krantenhaus untersucht hatte und babet zunächst am Kopf und im Gesicht einige geringfügige Hautabschürfungen und später aui bem Rilden blaue Flecken feft. geftellt hatte, erflärte, daß diele Verlegungen wahrscheinlich weder von Gummifnüppeln noch Schlag ingen herrührten. Bei der Ein lieferung fei der Angeklagte pon einer leichten, aber nicht trant haften Depression befallen gemesen und habe sich auch fonft vernünftig benommen. Bet späteren Unterfudyungen habe er einmal den Arzt plötzlich damit angefahren, er folle ihn

nicht reizen,

habe sich aber bei der Antwort, es wäre zmedlos, ben wilden Mann zu spielen, gleidh wieder beruhigt.

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Gegen diefe militaristische Stimmungsmache hat fich der bereits ermähnte Brief Stresemanns an den Rats­vorsitzenden Licheng Loh gerichtet, in dem festgestellt wird, daß die Ratsmächte von Anfang an über die wesentlichen Bunkte der Lösung einig gewesen seien, und daß es sich in den letzten Stunden nur noch um Detailfragen gehandelt habe. Die Einberufung einer Nacht­figung sei feineswegs auf irgendeinen Druck zurückzuführen gewesen. Tfcheng Loh hat in feiner Antwort Stresemanns Darstellung Dollinhaltlich bestätigt, und es wurde beschlossen, den Briefwechsel zu veröffentlichen.

Die Initiative Stresemanns enthielt feinerlei Cinige Zeit später habe dann August Schmelzer in seiner Belle alles demolieri, porcuf feine Ueberweisung in die Spige gegen Biljubiti, bon bem man übrigens annimmt, trenauftalt angcorbnet morben fet. Det Sachverständige baß er biefem Treiben fernstand. Stresemanns Schritt erfolgte wies weller daraufhin, daß merkwürdigerweise der angebliche Sturz in vollem Einbernehmen mit Chamberlain und vom Bierdz feltens des Angeklagten im Renienverfahren erft über- Briand  , bie ebenfalls in dieser Bilfubffi- Legende eine Gefährdung haupt nicht erwähnt worden fei. des Ansehens des Bölferbundes erblidren. Auch Briand   hat sich vor seiner Abreise aus Genf   den franzöfifchen Journalisten gegen über sehr scharf über diese Stimmungsmache geäußert, namentlich Bitfubfti barstellt, wie er den Knirps Woldemaras am Hofenboben über eine tendenziöse Karikatur in Matin", die den Riefen" padt und in der Buft schwingt, während Briand  , Stresemann und Chamberlain bewundernd und ratios baneben stehen.

Oberstaatsanwalt: Hielten Sie bie Erregung Schmelzers ba mais für edi?

Sachverständiger: 3 hielt sie zunädft mehr für eine Komödie. auch zweifelte ich bei bem späteren Tobjuchtsanfall, ben i felbft gefehen habe, an der Edtheit desselben. Ich hatte Auguft Schmelzer für einen Psychopathen, aber nicht für geiftestrant.

Die Ruhrmillionen.

Die Gozialdemokratie fordert Wiedereinziehung der Weber zahlungen.

Die fozialdemokratische Reichstagsfrattion bat zu dem Besicht, bes Ruhruntersuchungsausschusses, beffen Be fprechung im Reichstag   noch nicht zu Ende geführt worden ist, eine neue& affung beantragt; wonach der Reichstag mig billigt, bc the Reichsregierung die Entschädigungszahlungen des Reiches an bie Großindustrie bes befeßten Gebietes unter Berlegung des Etatsrechts bes Reichstags vorgenommen hat

Die Reichsregierung wird aufgeforbert, die durch das Urteil der Ausschußmehrheit festgestellten erheblichen Ueberzahlun­gen wieder einzuziehen und sie zur Entschädigung derjenigen An gehörigen des Mittelstandes, Angestellten und Arbeitern zu ver. menben, bie gar nicht oder au gering entfchädigt wurden und noch Ansprüche an das Reich haben.

Zum Schweizerischen   Bundespräsident für 1928 murbe Bundes rot Dr. Edmund ultheis mit 156 von 175 Stimmen gewählt. Bizepräsident wird Bundesrat 5aa6.

Cubendorff erflärte auf einer Beranstaltung bes beutschvolfischen Offiziersbundes, daß er nicht wieber für bent Reichstag zu fandidieren gedente.

Konzertumschau.

Von Klaus Pringsheim  .

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Den großen Orchestertonzerten in der Bhilhat. monie gibt die Pflege der finjonischen Weltliteratur fünstlerischen, die Wahrung unferer tonzert öffentlichen Musikkultur, gefellschaftlichen Inhalt. Bürgerlich gefeufchaftlichen, gemiß, mi bürfen uns barüber midt täufden. Noch barüber, daß es mefenilich bie bürgerliche Ge. fellschaft ist, auf deren Grund das tunstsoffizielle Muftileben errichtet ift, und in deren Rahmen es sich heute abspielt. Aber es wäre ver. tehrt, darum feindselig oder auch nur gleichgültig fich davon abzu­wenden, als Begründung die Frage auf den Lippen: was geht uns bie Sade gn? Ste geht uns unmittelbar an, die Sache dieses Mufit. lebens. Bergeffen wir nicht: das Bürgertum, bem im neunzehnten Jahrhundert die Pflege der Bettmufit als ufgabe zugefallen ist, hat, bom achtzehnten her, die Heberlieferung höfifchen Musizierens als Funbament übernommen. Und die bürgerliche Mufitfultur von heute bildet bie historische Borauslegung für all unsere Bemühungen um das beginnende oder tommende Arbeiter Mufifleben. So not wentig ohne Zweifel ist, neue musikalische Werte aus der heutigen proletarischen Gefühlswt heraus zu schaffen( diese Notwendigkeit ift hier mehr als einmal betont worden), so wertvoll ist Standpunkt der proletarischen Mufitintereffen die Wahrung der großen Musiktradition im bürgerlichen Konzertfael. Zwei Konzert stunden in der Bhilharmonie, selbstverständlich, lassen sich nicht ton servieren; auf die Kontinuität unserer Mufiftultur fommt es an.

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nun pom

Neben den zehn philharmonischen Stonzerten, mit ihrer mehr als pierzigjährigen Überlieferung, find heute, von gleichem Schnitt unb Buschnitt wie diese, doch unterschieden burch die Bersönlichtelt des Führers die fechs Bruno Walter   Konzerte ein fpnftanter Faltor des Berliner   fillebens geworden, die überragende Stellung fennzeichnend, die darin der künstlerische Leiter der Städtischen Oper einnimmt. Das überraschente Ereignis feines dritten Abends war Brahms   Erste Sinfonie überraschend für die verwöhnteste hörer schaft Bruno Wolter, von Mujit jo erfüllt wie von seiner Mufiter miffion, fann, indem er mufigiert. nicht anders, als sein Leztes, Aeußerstes, nämlich Innerftes zu geben; wie durch ihn ein Wert, das wir so oft und auf gewiß vorbildliche Art gehört, neues Leben ge­winnt hinreißend neues Leben in der Tat, wie sinfonischer Formalismus fid) blesmal in eruptive Dramatit gemanbelt bat: folcher Ueberral hung ist nur bas nachschöpferische Gente madhtig. nb ebenso außerordentlich, wie bon ben Philharmonifern( die ( pielen, moté fie geführt merden) Sognds G- Dur- Sinfonie, bie zwölfte in der Reihe ber forenannien Bondoner", mufiziert wird mit oller fubtilen Feinheit ihres Stils, doch zugleich in der natürlichen Herzlichkeit. die bem fechzigiabrlgen nen einen bleb: fle wird fazu lagen erlöft ron ber Steilheit bes Bublifums, für bas er fie 1791 geftrieben. Und zwischen ben Sinfonien fingt Maria Müller zwei Overnarien, die in ihrer Art, in ihrer Bollkommenheit, mple Lotte Lehmann  , unvergleichliche Künstlerin. Ein Abend der böden Ronzertfultur.

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Pleich hohe Kultur des Mufizierens fennzeichnet bie Leistungen des Rose Quartetts. Diese Wiener, einst Bortämpfer des tammermusikalischen Fortschritts, vertörpern heute, einzig auf ihre

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Auch in anderen Ländern als Bolen gibt es Marschall­Legenden, die wert sind, befämpft zu werden.

Der Stalin   Artikel.

Ruffifches Dementi

Bou Moskau finanziert.

Die verräterische Aktentasche.

Paris  , 15. Dezember.  ( WIB.) Aus Schriftsfüden, die dem fommuniffischen Bürger­meister des Bororis Jory, Maranne, gehören, ergibt fich Havas zufolge, daß Mitglieder des 11nten Flügels der Soziali fifchen Partei in ftandigen Beziehungen zu fommunistischen Führern flehen und geldlich für ble propagierung extremiffischer 3deen innerhalb der Sozlalistischen Partei unterstützt wurden. Die Dokumente en halten auch präzife Einzelhellen über die Angelegenhelf der gefälschten ungarischen Wertpapiere fowie über die bolichemiffische Tätigkeit im franzöfifchen Heere.

Zu diesen Jefiftellungen hat ein Zufall geführt. Maranne hatte vor einigen Tagen feine 2ttentatge in einer Droite llegen laffen. Bei einer Ueberprüfung des Fundes, der den Be­hörden zrgestellt wurde, ergab sich der politische Juhalt der Dofu mente, die photographiert und dann Maranne wieder ausgehändigt wurden.

Nachspiel zu Kanton.

13 Ruffen hingerichtet.

anton, 15. Dezember. Die tantonefifche Regierung hat 13 Ruffen verhaftet. die sie für die jüngsten Unruhen verantwortlich macht. Drei ven ihnen wurden fofort erfchoffen. Die übrigen wurden vor ihrer Hinrichtung durch die Straßen der Stadt zur Schau herum­geführt.

Eine Anti- Rußland- Rede Tfchiangfaifchefs. Shanghal, 15. Dezember.( Reuter.) De Santinger Regierungspartei begann eine Brotest­attion gegen den angeblichen russischen Einfluß in den Angelegenheiten Chinas  . Ischiangtaildet fagte heute abend in einer Rebe, die So miettonfulate in ganz China   dienterz als Brutstätten fommunistischer Propaganda, fofortigen Abbruch der chinesisch russischen Beziehungen not wendig mache. Wenn fein bereits vor einiger Zeit gegebener Rat, die Beziehungen abzubrechen, befolgt worden wäre, lo hätte dy ble Katastrophe in Stanien wahrscheinlich niemals ereignet.

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Der stellvertretende Minister bes Aeußeren, Ruotaischi, erflärte in einer Ansprache bei einem heute abend vom Universitätstub buedasinogegebenen Effen, China   sei entschlossen, sich felbst vom Kom munismus zu befreien, der bas Band in tiafftes Ungli gestürzt habe.

Wie die russische Botschaft in Berlin   mitteilt, ift der angebliche Artifel von Stalin  , der am 2. Oftober in New Yort im New Artifel von Stalin  , der am 2. Oftober in New Dort im Rem Dort American" erschien, bereits brei Tage später im Rem Dort American" erfdien, bereits drei Tage später im Rem Darter Daily Borter" fowjetamtlich als alichung gelenn jeichnet worden.

Die Berliner   Beriretung der Dew Dort Times" bittet uns im Auftrage ihrer Redaktion mitzuteilen, daß ihr Blatt mit dem Stalin  - Artifel nichts zu tun hatte.

Rein Originalartifel

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Jagd nach Ranton Abgeordneten.

module Shanghal, 15. Dezember.( Reuter.) CIF Abgeordnete aus Ranton, die zur Konferenz ter Ruomintangführer, in der über eine Umbildung der nationalistischen Regierung beraten werden sollte, nach Schanghai   gelommen find, halten sich in der franzöfifchen Rieberlaffung verborgen. Sie wechseln täglich ihre Wohnungen und haben bie franzöftiden Behörden um dug vor den Berfolgungen bes Generals Pei­schunghat, bes Militärtommandanten von Schanghai  , gebeten, ter über den kommunistischen   Aufstand in Kanton erzürnt ist und ver fucht, die fantonesischen Abgeordneten in seine Gewalt zu bekommen. Die franzöfifchen Behörden halten strenge Wache, um jebe Gesetz widrigkeit zu verhindern. Obwohl die Abgeordneten sehr gern von Schanghai   abreifen möchten, fo fürchten fie boh, von ihren Feinben­gefangengenommen zu werden, wenn fie ihre fichere Zuflucht in der franzöfifchen Rieberlaffung verlaffen.

Condon, 15. Dezember.  ( Eigenbericht.) Der Londoner   Bertreter der Hearst- Bresse teilt dem Bericht erstatter des So3. Breffedienstes mit, daß der Stalin- Artitel teinen Originalartikel für ben nem Vort American" darstellte, sondern daß er dieser Zeitung von der amerikanischen Agentur Wide World Boston"( nicht identifd) mit dem Wide World Photo Der ungarische Jeantenfälscher Marizovffi ift aus ber holländi Service") geliefert wurde und das Recherchen über seine Authentischen Strajhaft entlassen worden, da er zwei Drittel feiner Strafe zität im Gange find. abgefeffen hat. Sein Kumpan 3antowitsch fizt weiter.

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Weise, jene Tradition, in der das Bermächtnis der flaffischen| Quartettkunst, der Meister ihres Landes, von Handn bis Schubert, lebendig geworden ist. Ihr Zusammenspiel hat in feiner Abgeflärtheit ( in der fein Beisag von Routiniertheit zu merten ist) in Wahrheit eine Art flaffifcher Gültigkeit erlangt. Ihr Programm: Mozarts Jagdquartett". Beethonens F- Moll op. 93, Schuberts felten ge­Entstehung, aufgeführtes G- Dur, op. 161, ein spätes fühnes Wert zum erstenmal 1850 ein Bierteljahrhundert nach seiner feiner unbegreiflichen Produktivität. lleberflüssig, zu fragen, ob Dar feiner unbegreiflichen Broduktivität. Ueberflüssig, zu fragen, ob Dar­bietungen wie diese ihre legte Bftimmung vor dem bürger­lichen Bublifum erfüllen, das sie in der Singakademie finden. Jedenfalls, das Konzertpublifum der Boltsbühne hat oft genug bewiesen, daß es reif geworden ist, die beften, höchften reproduttiven Leistungen aufzunehmen und zu würbigen. Hier also, auf dem Bodium des verdunkelten Hauses deffen akustische Berhältnisse, dant feiner warmen Holgardhitettur, der Birfung intimen Mufi zieren besonders günstig find sigt Artur Schnabel   am Flügel und fpielt Mozart, Bach, Schumann ihrem Ursprung nach Werfe böfifcher obet bürgerlicher Klaviermufif( pielt fie, tief in ihren Geist sich perfentend, ots Meister feines Instruments, ein Großer lebens- und die Hörer, die Parkett und Ränge füllen, bilden um unter den Pianisten des großen, nämlich bürgerlichen Konzert­ihn eine andächtige, gläubig hingegebene Gemeinde. Nicht fritisch eingestellt, zum Urteilen, Berurteilen, Frelspredjen bereit wie die Be­fucher der Philharmonie, sind sie gekommen, doch voll hoher Er wartung, millig, Mufit diese Must Mozarts, Bachs, Schu manns aufzunehmen. Allerdings, bel Artur Schnabel   ist noch, außer den Kräften des feltenen Mufiters und Instrumentalisten, die er einzusehen hat, das Plus eines modern gerichteten Künstlers, eines wahrhaft gegenwärtigen. von Gegenwartsproblemen bewegten Ropfes zu spüren, und tiefes Plus an durchaus heutiger Persönlich feit mag es sein, was zwischen ihm und dem Boitsbühnenpublikum jenen fast beispiellosen Kontakt schafft.

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baß bei Einführungsabenden nur bie Sache, aber noch nicht das Bublifum, an das sie sich wendet, eingeführt wird Bublifum, das eben in folchem Falle allemal vorzieht, abwartend braußen zu bleiben. Bu hoffen ist bennoch, daß hier eine gewiß begrüßensmerte Sache ihren Kreis, und daß bas Bahresabonnement cer BAB. es toftet für das ganze Jahr, beginnend am 1. Januar 1928, 6 Mart und wird übrigens auch non ben Borwärts" Filialen permittelt auch in den Kreisen der Arbeiterschaft Antlang finbes: au hoffen nicht allein im Intereffe des guten finanziellen 3w: ds. Das Bürgerliche in der Mufir nicht von der politischen, sondern von der intellektuell- artistischen Linten her ist es heute, nocy im befonderen Sinn, beliebtes Angriffsziel. Man bekämpft, weil es die Mode will, das Romantische, und weil die romantische Epode der Musik mit der bürgerlichen zusammenfällt, spricht man benn gleid von bürgerlicher Romantit" in einem Zon, der in das Beiwort Bürgerlich zugleich den Nebenfinn des Valitisch- Reatiionären und Spießbürgerlich- Sentimentalen legt. Aber das ist, fehr nerbreitet zur Stunbe, nichts weiter als ein Spiel mit Schlagworten. Sm Kampf, ber folder Art mit Modeschlagwörtern geführt wird, ist Erich Kleiber   als Mann des rabitalen Fortschritts, Repräsen tant des Antiromantischen emporgetragen worden. Nun sucht er an einem Romantischen Abend" in der Philharmonie sozusagen als Mufiter jeine rüdwärtigen Berbindungen zu sichern. Aber er dringt nicht in die Tiefe des Romantischen  , das er wieder nur, jetzt freilich nicht als Gegner, in einem fchlagwortmäßigen Sinn erfaßt; auch dem Brogramm, bas er aufgestellt hat, liegt die oberflächlid; fte Formulierung des Begriffs Romantik zugrunde.

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Im Konzert der Internationalen Gefettfchaft für neue Mufit gibt es, zwischen Alban Berg   und Schönberg, ein in feiner Art neues Wert zu hören, Beitungsausschnitte", ein Llaber zyklus. für hohe Stimme und Klavier. Die Idee ist neu, ble dem nur halb relungenen Wert grunde liegt: die Idee Aftag der Bo ftabt, des Hinterhauses, ter Kleinen, Armen und Gebrüdten unmittel er in En ik umzusehen( unmittelbor: nitt hergerittet für ten Gebra der Kurfürstendamm Rev). Hier ist, beim Komponiten hanns Gisler, ein neuer Wille. hier ist vielleicht etrons Neres im Werden; nennen wir es versuchsweise: Proletarische Romantik.

Kleist und Büchner.

Schiller Theater.

Oft bas nicht ein Wunder? Man wird ins Staattime Schitter Ibeater einoelaten. rm an einer nerfpäteten fett

Noch einmal: im Bereich der M fit tann und soll das Bürger­liche" nicht in unvereinbarem Gegensatz zum Proletarischen, zur Welt des Arbeiters stehen. Diese Feststellung ist nötig, um dem neuen Konzertunternehmen gerecht zu werden, das sich, unter dem Brotekto rat des Reichstagevräsidenten Löbe, jüngst in der Philharmonie präsentiert hat. Die Bürger Ronzerte Bereinigung will feineswens eine Institution nur des bürperlichen Konzertlebens fein, ihr Ziel ist die Pflege valfetümlicher Orchestermufit, Förderung Jozialfultureller Intereffen und Unterstügung der Wohlfahrtstaffe des Reichsbanners Schwarz- Rot- Gold, Gau Barlin- Brandenburg". Allo: Musif ols Instrument ber Politit. Orchestertonzerte, Rammer mufitabente, Choraufführungen in verfchiedenen Stadtteilen Barlins find geplant, ben Gebenttagen der Republit fo bem Berfaffungsseter teilzunehmen. Das Guiscorb" Fragment reicht tag, dem Tubestaa des Reichspräsidenten bert Toffen mürtige Beranstaltungen gewidmet. durch die hende der BKB. soll der republifonische Einheitscebante ständiren fünftfertigesellschaftlichen Ausdrud erhalten wie er ihn, es ist wahr, bis heute noch taum irgendwo gefunden hat. Das erste Konzert, mit der Fünften von Beethoven   als Hauptnummer, mit den Philharmonifern unter Arthur Molinar, mit Maria Schrefer als Goflitin. erfüllte im inftlerischen hohe Ansprüche, boch leider im Gesellschaftlichen, nämlich in puncto hohe Ansprüche, boch leider im Gesellschaftlichen, nämlich in puncto Befuch, nur bescheidene Erwartungen, Aber das pflegt ja so zu fein,

nicht aus, um den Abend zu füffen. Man führt tem Shaunlar Walter Frand zuliebe nrch den Büchnerfchen, o33ef" auf. und die Leute laufen bei her trarischen Berwicluna aus dem Theater, meil fie die aufregenten Greignisse nicht ertragen. De Unzufriedenen pfeifen und zien. Sie plauben. daß der..Wozzet" ein Stid unferer Lage und schimpfen mitten in die Aufführung hinein. Sie nennen den Wogger" eine Edweineret und wollen nicht folch modernes Beug und mitermärtig entarietes Menschengewurm unserer Lane in Staatstheater, also auf Kosten der Steuerzahler, auftommen lassen.

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