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find, von der Lohnsteuer frel bleiben. Ero gestiegenen Nominal| bandes ber beuifden Industrie, einen Feldzug gegen die weitere lohnes ift aber Aufnahme von Auslandsanleihen unternommen.

ber Reallohn gefunken,

die Lohnbezieher, die früher steuerfret waren, sind es heute nicht mehr.( Sihr wahr! bei den Soz.) Wenn diese Entwicklung sich so fortjeßt, so führt das zur Aufhebung jedes, auch des kleinsten Existenzminimums.( Sehr richtig! bei ten Soz.)

Der neue Entwurf unterscheidet sich von dem bisherigen Zu ftande in brei wichtigen Bunften:

1. Die Senfung der Lohnsteuer ist nicht mehr abhängig ge macht von der Erhöhung des Lohnsteueraufkommens während eines halben Jahres, fondern nach einem ganzen Jahre 2. Der Aufkommensbetrag wird von 1200 auf 1300 Mil­lionen Mart im Jahre erhöht

Man hat vollkommen frele Hand behalten, wie man diese Senfung vornehmen will. Die Berlängerung der Zeitperiode auf ein Jahr hat zur Folge, daß beispielsweise die Berechnung für das Jahr 1928 erst im Frühjahr 1929 erfolgen tann, bis wohin das Aufkommen auf 1500 und 1600 Millionen Mart geftiegen fein tann.

Die Folge davon ist, daß die Cohn- und Gehaltsempfänger nicht nur 100 millionen Mart mehr, sondern mehrere hundert mil. flonen mehr aufbringen müffen, als in der Cer Brüning fest­gejezt ist.

Diese Debatte hat praktisch dazu geführt, daß der Anleihe zu strom nach Deutschland seit Wochen völlig unterbrochen worden ist. In ihrer Antwort, an den Reparationsagenten hat seiner zeit die Reichsregierung die Anleihepolitik der deutschen öffentlichen Rörperschaften verteidigt, in der Brag is hat sie ihm und Dr. Schacht völlig nachgegeben. Sie hat es sogar zugelassen, daß mit dem Ein spruch gegen die Ausgabe von Borzugsaftien der Deutschen Reichs bahngesellschaft in New York der Reparationsagent fich in Widerspruch zum Dames- Plan sette.

Der Bericht kommt in dieser Frage an feinem endgültigen Er gebnis. Der Reparationsagent tann nicht beweisen, daß die Auslandsanleihen zu einer wesentlichen Preissteigerung in Deutsch­Auslandsanleihen zu einer wesentlichen Breissteigerung in Deutsch land geführt haben. Er muß die Tatsache der steigenben Aus= fuhrentwidlung zugeben, die mit der Behauptung steigender Inlandspreise in Widerspruch steht. Er kann nicht behaupten, daß die Verwendung der öffentlichen Auslandsanleihen zu unpro duktiven Zwecken erfolgt sei. Er muß zugeben, daß die Transfer­frage von den Auslandsanleihen nicht entscheidend berührt wird. Anleihen an Deutschland seien nicht wesentlich anders anzusehen als Anleihen an andere Länder, und die Lage der Ausländer, die in Deutschland Geld zinstragend anlegen wollten, unterscheidet fich nicht von der anderer Ausländer, die dasselbe in anderen Ländern täten. So muß er zugeben, wenn er es auch nicht ausdrücklich tut, daß die große Kampagne gegen Deutschlands Auslandskredit unbe­

Der Reichsfinanzminister hat die Ler Brüning an die Länder Dertauft, um ihre Zuffimmung zur Besoldungsvorlage zu ge minnen. Bir mibaönnen den Beamten die Gehaltsaufbefferung nicht, wir haben dem Besoldungsgefeß trok schwerer fozialer Berechtigt met. denten zugestimmt, aber wir protestieren dagegen, daß die Mehrbelastung in erster Linie den wirtschaftlich Schwächsten des deutschen Voltes auferlegt wird. Die Arbeitervertreter des 3entrums haben ihre Bedenken gegen die Gehaltsordnung durch Stimmenthaltung zum Ausdruck gebracht. Wir erwarten, daß sie dieser Vorlage nicht zustimmen. An die Stellung der wenigen Arbeitervertreter bel ben Deutschnationalen fnüpfen wir allerdings diese Erwartung nicht. Die Lohn- und Gehaltsempfänger, die bisher noch diesen Leuten ihre Stimme gegeben haben, werden bei den nächsten Wahlen mit ihnen schon ferila merden( Sehr richtig! bel den Goz.)

um

Diele Borlage bewegt sich ganz in der Richtung des Bürger­blods. Es ist charakteristisch, daß er einig ist, wo es fich Interessenpolitit handelt, aber wenn Fragen der Arbeiter­politik auftauden. dann türmen fich fofort Schwierigkeiten auf. Wir haben nicht nur steuerpolitische Bedenken gegen die Borlage, sondern

Die zukünftige Entwicklung des Dawes Plans sieht der Repara­tionsagent durchaus optimistisch an. Der Plan sei bisher in ange­messener Weise durchgeführt worden. Aber er betont, daß der Dames- Plan, auf längere Sicht gesehen, nur ein Uebergangs­stadium darstelle. Er beruhe auf der Trennung von innerer Reparationsaufbringung durch Steuer­leistungen und lebertragung der aufgebrachten Beträge an das Ausland. Für die erste trage die Reichsregierung, für die an­dere das Transferkomite, dessen Vorsitzender er selbst ist, die Ber­antwortung, wenngleich der Plan der Reichsregierung, verpflichte, das Transferkomitee bei seiner Arbeit zu unterstüßen. Diese Tren nung set auf die Dauer nicht zu halten. Der Transferschut Deutschlands müsse einmal aufhören. Die Voraussetzung da für sei die endgültige Festseßung von Deutschlands Schuld und Lei­fahrungen werde es immer flarer, daß weder das Reparations­problem noch die mit ihm verbundenen Probleme endgültig gelöſt werden fönnten, ehe Deutschland eine endgültige, deutlich umrissene Aufgabe unter eigener Berantwortung ohne aus. ländische lleberwachung und ohne Transferschutz zu erfüllen habe. Diese Aufgabe der Ueberwindung des Dames Plans und seines Ersatzes durch ein unkontrolliertes System müsse allen Be­teiligten gegenwärtig sein, während die Ausführung des Planes

Deutschland muffe doch den Beweis erbringen, baß es allein und ohne Aufsicht fähig sei, seine Finanzen zu verwalten, ohne feine Steuerfraft und seinen Kredit durch unnüße Ausgaben zu ruinieren. Diese Frage gibt der nationalistischen Presse willkommene Gelegenheit, um den Borschlag Gilberts rundweg abzulehnen. Wenn man Deutschland von der Finanzkontrolle befreit, schreibt der nationalistische Avenir", dann läuft man Gefahr, daß es seine Rüstungsausgaben sofort ins Un­geheuerliche erhöht.

Deutsch - französisches Chemiekartelt.

Aufteilung der Farbenmärkte.- Gemeinsame Regelung der Produktionsbedingungen.

Ueber das Ergebnis der feit Monaten geführten Berhandlun­gen über eine deutsch - französische Verständigung auf dem Farben­gebiet wird von deutscher Seite folgendes mitgeteilt:

Die deutsche und die französische chemische Industrie haben in Borbereitung und als Teil einer ihrer beiderseitigen Gesamt­intereffen auf den wichtigsten Gebieten der Chemie umfassenden Regelung fich auf dem Farbengebiet dahin verständigt, daß produktion und Verkauf beider Gruppen nach ein heit­lichen Gesichtspunkten geschieht. Von ihrer gegenwärtigen Produktionsbasis ausgehend, beabsichtigen fie, bei voller Aufreht­erhaltung der nationalen Selbständigkeit der Gesellschaften beider Länder die Produffion und den 2bfah in den einzelnen Erzeugungs­gruppen nach dem Grundsatz höchster Wirtschaftlichkeit unter sich zu verteilen. An der fünftigen Entwidlung bleiben sie im gleichen Verhältnis einander beteiligt, wie es für ihre heutige Produktion vereinbart ist. Der offizielle Bericht fährt fort:

Jegliche monopolistische Tendenz liegt den beiden Industrien ebenfo fern wie eine Kampfstellung gegen­über Industrien anderer Länder. Berbindungen mit solchen In­dufirien find durch die erwähnten Bereinbarungen feineswegs aus­gefchloffen, im Gegenteil von vornherein vorgesehen

An der Versicherung, daß feine Monopolpreise beabsichtigt find, wird man nach der bisherigen Politif berechtigte Zweifei hegen müssen.

wir erinnern auch an die Gefahren staatspolitischer Art. ftung. Mit dem Fortgang der Zeit und der Ansammlung von Er. Der Reichswehragent der Putschfreunde

Mit der fleinen Ausnahme der Kapitalertragssteuer wird die Quellenbesteuerung nur bei der Lohnsteuer burch geführt. Die geplante Neugestaltung muß nur dazu führen, die Gegnerldhaft gegen die Quellenbesteuerung zu verstärken. Wer das ftaatspolitische Verständnis im Bolte stärken will, der muß das aufs tieffte bedauern. Die Sozialdemokratie lehnt aus allen diesen Grün­den den Ausschußantrag ab und hält an ihrem eigenen fest, der fich als ehrliche Erfüllung der Ler Brüning erwiesen hat. Wir geben uns freilich feinen Säufionen hin, daß unser Antrag angenommen wird, weil die Mehrheit dieses Hauses, die längst feine Bolfsmehr. heit hinter fich hat, ihr zahlenmaßiges Uebergewicht rüdsichtslos gebraucht. Aber der Tag tommt, wo die Lohn- und Gehalts empfänger diefer Mehrheit das Handwert legen werden.( Lebhafter Beifall bei den Soz.)

Der Bericht des Reparationsagenten.

Auslandsanleihen und Transferschuh.

Der neue Bericht bes Reparationsagenten ift mit Spannung erwartet worden. Der bekannte Briefwechsel zwischen ihm und der Reidsregierung ließ die Hoffnung, daß ber Bericht über die Auffassungen des Agenten völlige Klarheit schaffen werde. Dabei Ponzentriert sich unser Intereffe in erster Linie auf die Behandlung der Frage der Auslandsanleihen

meiter fortschreite.

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noch durchaus damit rechnet, daß der Dames Plan weiter Diefe Dariegungen zeigen, daß der Reparationsagent zunächst in Kraft bleibt. Der Beweis, daß Deutschland imftande ist. Milliarden jährlich zu zahlen, ist ja auch längst noch nicht erbracht. Für den Augenblid fann Deutschland auf den Dames- Blan noch nicht verzichten. Unserer Meinung barf es das überhaupt nicht, ehe feine Gläubiger zur Minderung seiner& aft und zur Aufnahme deutscher Waren in weit größerem Um­fange als bisher bereit sind.

Paris überrascht und feindlich.

Paris , 17. Dezember.( Eigenbericht.)

Die größten Blätter geben den Borschlag des Generalagenten| für die deutschen Reparationszahlungen wieber, baß an Stelle ber vorläufigen Regelung einer unbestimmten Anzahl von Jahres­deutschen Schulben treten foll. Der Petit Parisienne" fteht nicht an, diesen Vorschlag Gilberts als Genfation zu bezeichnen. Der Matin" gibt der gleichen Ansicht Ausdrud, aber er erhebt fofort die Frage, ob Gilbert wirklich der Meinung sei, daß die Probe periode bereits als abgeschlossen gelten fann.

Der Dames- Plan felbft erfannie befanntlich an, daß Deutschland anfangs Auslandskapital benötigen werde, und er bezeichnete auszahlungen die endgültige Festlegung der Gesamthöhe der drücklich die Bieberherstellung des deutschen Kredits im Auslande als eine Borausfeßung feiner Durchführung, ja als Ziel der in ihm enthaltenen Borschläge. Abweichend von den Bor­fchlägen haben deutsche Stellen, an ihrer Spize der Reichsbant präsident und-törichterweise der Borsitzende des Reichsver

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Nachtigall " und ,, Feuervogel"

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Städtische Oper.

Igor Straminify, stärffter Anreger der Mufitepoche, Sucher und Finder neuer faie, überragender Repräsentant dieser Derworrenen Uebergangszeit: immer steht er mit zur Diskussion, mo es um Fragen der mufitalischen Gegenwart geht. Es ist darum notwendig, und es ist nun fozusagen höchste Beit, daß Berlin feine wesentlichen Berte Bühnenwerte fast nur- fennenlernt. Höchste Zeit ein menig auch, meil es, bei manchen, bald vielleicht zu spät sein würde. Die Städtische Oper alfo tut gut daran, baß fie nun ziet Strappinifys eine Oper und ein Ballett ur Distuffion stellt. Biel mehr freilich wird sie diesmal nicht ge fan haben. Denn ber Feuerbogel", für die Diaghilemruffen gefdrieben, wird in folcher tänzerisch izenischen Berwirtlichung, die mir gestern fahen, wohl fein langes Leben haben. Und die actigall", eine Oper und doch keine, bereichert die Literatur, bie um das Problem der modernen Oper mächst, mehr als die Opernliteratur; für die Hörer ist es eine Stunde innerer Armut und Kälte gewesen.

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Gibt es in der weiten Welt irgendeine Person, die uns, gerade berausgefast, so gestohlen bleiben tann wie ein Kaiser von China"? Gans gewiß teine wie diefen, den Strawinffys und Mitusoffs Operndichtung auf die Bühne stellt genauer: fett( im zweiten) und legt( im dritten Att). Ob er schließlich stirbt oder leben bleibt well die Nachtigall, die für ihn viel zu schade ist, den Tod von seinem Krantenlager fingt: er hat für uns nicht den be­scheidensten Brad von Lebendigkeit, nämlich theatergemäßer Lebens fähigkeit erlangt. Man tenni Andersens wundervolles Märchen, das hier in die Sprache der Opernbühne übert: agen ist- jo wört ich zum Teil, daß wir noch in der Uebersehung aus dem Russischen ben uns vertrauten Text( übrigens ist er im Programmheft ab­geb: udt) wiedererkennen. Indes aber märchenferner Kunstver. stand allen Zauber des Märchens hinauspräpariert, all feine latente Wärme lieblos abtut, hat es doch an der Hand oder am Sandwerk gefehlt, den Stoff bühnengeredt umzuformen. Und die Musik Straminsins, höchst interessant als Dolument seines Werdens zwischen dem e: ften und dem zweiten 2t liegen Jahre der. Ent. bidlung gibt dem Mufiter eine Fülle feffelfi er, artiftifdh an regender, ja aufregender Details: bas Publitum findet sich mehr und mehr in den Erwartungen getäuscht, die durch die koloristischen Stimmungsreize ber einleitenben Szenen gewedt werden Beit günftiger, im Sinn der Wirkung, steht es um das zweite Stüd des Abends, den Feuerpopel". Auch hier ein Märchen: midt ver. starblich in allen Einzelheiten, aber baran ist man bet lett dichtungen ja rewöhnt, doch in Jeiner primitiven Symbolit start genug, um a's Handlung" auszureichen. Und hier, in dem früheren Wert, ift aus zarter Melodie, hin eißenden Rhythmen und be: auschenden Farben ein ganzes Gemisch, daß vom Autor alle Bebingungen für einen großen Bühnenerfolg gegeben sind. Beide Partituren, aar die der Oper, stellen an den musikalischen Apparat außerordentliche Forderungen. Ihnen wird, vor allem im Drefter, unter der Führung Robert F. Denzlers in

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faft überraschentem Maße genügt. 3u fingen gibt es nicht viel, und die Hauptpartien sollen nach der Vorschrift des Komponisten nicht auf der Bühne, sondern im Orchestetraum gesungen werden. In der Städtischen Oper nehmen Lotte Schöne und José Riavez abwechselnd den Bir des Intendanten in ter rechten Broszeniumsloge ein: er in der Rolle des Fischers, dessen lyrisches Räsonnement er mit angenehmem Tenorflang ausstattet, sie als Nachtigall, der sie Kopftöne von beträchtlicher Zaube: haftigkeit leiht. Die Seele des Bolfs, dem allein ihr Gesang zum Herzen spricht, verförpert Elfa Jülich mit stimmlicher und figürlicher Anmut. Dem Kaiſer gibt Wilhelm Guttmann wahrhaft wilhelmi nischen Scheinglanz.

Für die Inszenierung ist Prof. Issai Dobrowen berufen morden; ohne es zu sein, wie fich zeigt. Er gilt als Renner des Russischen ; wichtiger märe: Senner und Rönner der Bühne. Hier ist ein Bunte eines Regieeinfalls, dor fie illumiert. Was wir zu fehen befommen, das ist tas alibetannte, läppisch hüpfende, fächer. flirrenbe Operettendhina. Und die zischende Dampfwolle, die den in die Versenkung fahrenden Tod verhöhnt, enthüllt das Stil­unvermögen eines Regisseurs, der jedenfalls feiner für Berlin ist. Klaus Bringsheim.

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berichterstatter: Nach dem die Städtische Oper vor kurzem neben Ueber die tänzerische Seite des Balletts schreibt unser Lanz­dem tänzerisch dürftigen, choreograph ich und szenisch verunglückten Tanzfpiel Der Rußtnader" bie weitaus beste Inszenierung Bühnen gesehen habe, erlitt sie gestern mit dem Ballett Der der Puppenfee" herausgebracht hat, die ich je auf Berliner Feuervogel" eine schwere Niederlage. Wen die Schuld trifft, ist nicht leicht zu sagen. Nicht weniger als fünf Verantwortliche standen auf dem Zettel: je einer für die musikalische Komposition, für die musikal sche Leitung, für die Inszenierung. für die chofeo. graphische Einstudierung und für die Gesamtausstattung. Ueber die Musit wäre vom Standpunft moderner Tanzauffaffung prinzipiell zu sagen: Ein vollkommenes Tanzdrama wird nicht vom Musiker, fich dem Tanz anzupafen. Bo aber d'e Musik sondern vom Tänzer gefchaffen. Die Musik ist das Gefundäre, hat Feuervogel" wie im Fall

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führend ist, hat der moderne Tanzstil einen schweren Stand. Da ist tas alte oder das modernisierte russische Ballett beffer am Plaz, das fich ben mufitalischen Notwendigkeiten fügen, die Birtungen der Mufit zwanglos unterſtügen tann. Nötigt fügen, die Wirtungen der Mufit zwanglos unterstügen tann. Nötigt man eine moderne Tanzgruppe zu solcher Leistung, fo mird me stens ein 3mittergebilde zustandekommen. Mit dieser Feststellung find der geftrigen Aufführung die milbernten Umstände gegeben. Um tänzerije Aufaaben zu lösen, mie sie hier vorlagen, bedurfte man n'cht der Kunst einer Alice Uhlen, eines Georg Grote. Die Aufgaben für die Seliften waren übermiegend ballett- panto­mimisch, nur selten tänzerisch im modernen Sinne. Wen aber bie Schuld an dem jämmerlichen Versagen der Gruppentänze trifft, wird nur der entfcheiten fönnen, der d'e Machtverteilung zwischen dem Regiffeur Dobromen unb ber Choreographin Lizzie Maubrif fennt. Ein großer Aufwand, schmählich ist vertan. Ein chronischer Feuerzauber, ein Fortissimo wechselnder 2chter und Farben raufd; te ununterbrochen monoton über die Szene und ver ior schon nach wenigen Minuten jede Wirkung. Unter seinen Sturz

Statt Bestrafung- Beförderung zum Oberstleutnant.

Wir berichteten in unserer heutigen Morgenausgabe von der Spionage des banerischen Reichsmehrfommandos während des Hitler Butsches bei außerbayerischen Truppenteilen. Der Nach richtendienst hatte den 3wed, festzustellen, ob die anderen Truppen Leiter der Erkundungen war der damalige Major Baumann in gegen einen Putsch versuch auftreten mürden oder nicht. München , der später nach Regensburg verfegt wurde.

Diefer Major Baumann in Anfang 1926 in Regens burg zum Oberstleutnant befördert worden und führt das I. Bataillon des 20. bayerischen Reichswehrinfanterieregiments.

Rach den neuerlichen Enthüllungen wird wohl das Reichs­weh ministerium einsehen, daß es seine Pflicht ist, Leute dieses Schlages fleunigst da hin zu befördern", wohin fie fich felbft in ten Zivil= in den erregten Zeiten von 1923 gestellt haben stand der Butschfreunde!

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Kommunistische Schimpfbolde.

Gechs Kommunisten aus dem Landtag ausgeschloffe:. Bei Beginn der heutigen Landtagsßigung fezten die Kom munisten ihre Obstruttion gegen die Berabschiedung des Etats für 1927 nicht nur fort, fie überschütteten den Präsidenten, Genoffen Leber, mit gemeinen, nicht wiederzugebenden Schimpf­worten und Verleumdungen. Erst als der Präsident von den acht tommunistischen Abgeordneten sechs aus geschlossen hatte, war es möglich, mit der fachlichen Arbeit zu

beginnen.

bächen bewegten sich Massen prächtig bunt gekleideter Ensemble­tänzer, ungegliedert, ohne Stufung, Ballung, Aufteilung. Ein über­bites wirres Durcheinander. Rein einziges flar herausgearbeitetes tänzerisches Thema. Eine Art Stileinheit zwischen Bühnenbild und tänzerlicher Bewegung bestand. Wer aber war der Schöpfer dieses ,, Stils"? War es Herr Dobrowen , so wäre der Schmerz vorüber­gehend, tenn tiefer Herr fungierte nur als Gast- Regiffeur. War es aber Fräulein Maubr t. jo läge das Leiden tiefer. Um Klarheit zu erhalten, sollte der Leiterin unseres städtischen Tanzensembles recht bald einmal Gelegenheit gegeben werden, ein selbständiges Bert zu schaffen, ohne Hemmung durch Musik und szenische Regiekünste. Dann könnte man definitiv urteilen. John Shitomsti.

Direktor Fris Holl hat den Vorstand der Boltsbühne E. V. gebeten, ihn mit Ablauf der Spielzett von feiner Stellung als fünft­lerischer Leiter des Theaters am Bülomplag und des Theaters am Schiffbauerdamm zu en binden, weil er megen der Uebernahme anderer fünstlerischer Aufgaben in Verhandlung steht. Es ist jedoch zu erwarten, daß Direktor Holl auch weiterhin als Gastregisseur an der Boltsbühne mitarbeiten wird.

In der Weihnachtsansstellung der Deutschen Kunstgemeinschaft hat die Kunstdeputation der Stadt Berlin Werte von Richard Bau­roth, Prof. Walter Klemm und Felix Krause erworben. Auch das Privatpublikum mußt erfreulicherweise die gute Gelegenheit, durch ein originales Kunstwert als Weihnad tegeschenk von bleiben em die bequemen Zahlungsbedingungen der Deutschen Kunstgemeinschaft Werte non mehr als 10 000 m. umgefeht werden. Neben der Wert zu erwerben. In den ersten zwei Wochen sind Werte im Ausstellung im Schloß hat die Deutsche Kunstgemeinschaft in ten Bezirksämern Brenzlauer Berg und Rein'dent orf( Stealgymnasium Berner Straße). in den Foyers det Voitsbühne am Blowplay und im Warenhaus H. Joseph u. Co., Neukölln, Ausstellungen ein­gerichtel. Die Weihnad tsausstellung im Schlcß ist täglich von 9 bis 19 Uhr, am gelchen Sonntag von 10 bis 18 Uhr bei freiem Eintritt geöffnet.

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Erf au führun en der Woche. Mittw. u ftiptelkans: Unter e fchäitsaufsicht". Donnerst aufbielbaus: Fra Diavolo". Re err pon... Frel Dentiges ünierib.: Goelgne". h. nailiancetheater: Coeur Fubet. Berliner beater: Ter b. eftens: ünchhausen. b. Ld. Kommandanten ftr.: Sufis Starneval". Sobarith.: Be a Sonnt. b. a. Sur riten damm: Fei uns um die Gebächtnisin dhe rum. Neues Tb am Roos Heute nacht eventuell". 6. i d. oft erit r.: Der froliche Bein berg . Roletheater( 23 Ub): Die ibanische Fliege". Urauffübiung Die Abenteuer De Piscator- Bühne im Theater am N llendorfple bereitet als ache Schweit, nh dem Roman von Jaroslav Haief in der Bearbeitung des braven Soldaten bon Mag Bro und Hans Reimann vor. Die Liteliolle spielt Mag Ballenberg. Inszenierung Erwin Biscator.

Borlandswahl bei den Jurnfrelen. Auf der Generalverfamm'ung ber Arbeitsgemeinschaft der Zun hire.en ist folgender Borstand ein timmig ge Schwarz, Friedrich Bindler- Tannenberg wablt worder: Leo Michelson , Crit Nichter, Hermann Sandluhl, Heinrich