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Der abgelehnte Panzerfreuzer.

Sugenberg möchte wettrüften!

Die Preffe der Rechten entrüstet sich über die Streichung der ersten Rate für ein neues Panzerschiff. Die Entrüstung Der Rechten wendet sich gegen Preußen. Die preußische Re­gierung müßte eigentlich andere Sorgen haben," meint giftig die Tägliche Rundschau"; die Kreuz- Zeitung  " feift: Das rote Preußen gegen die Reichswehr  ," und der Hugenbergiche ,, Tag" fefundiert: Breußen hinfertreibt den Linienschiffbau. Die Herrschaften regen fich auf. Wenn der Reichsrat den ganzen Sozialetat gestrichen hätte, würden sie sich nicht auf regen. Es hat sie nicht interessiert, daß die Regierung die Mittel für Ferienverschidung von Kindern Schwerkriegsbe­schädigter gestrichen hatte!

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Was wollen die Leute von der Rechten? Bettrüften! Man liest im Hugenbergschen ,, Tag":

,, Aber, neben dem deutschen   Danzig   wuchert, in zäher Arbeit entwickelt, der polnische Kriegshafen Gdingen  , die polnische Kriegsflotte und Ostpreußen  , die Infel im feindlichen Meer, lebt nur von der Seestraße nach dem deutschen  Mutterlande. Drüben in Kronstadt  , geheimnisvoll wie alles unter dem Blutbanner mit Sichel und Hammer, antern die modernen Panzer, die Schlachttreuzer des roten Rußland  , von denen niemand zu fagen weiß, gegen went ihre Geschüße sich zuerst richten werden."

Wir sollen also aufrüsten gegen Polen   und Rußland  , da­mit Bolen und Rußland   weiter rüsten, weil wir rüsten! Dies Bekenntnis ist politisch intereffant, aber außenpolitisch noch weniger flug als die Worte Geßlers von der Sicherung des Seeweges nach Ostpreußen  !

Nord- Osteuropäische Konferenz. Internationaler Gozialismus und polnisch- litauischer Konflift Im Sizungsfaal des Parteivorstandes der deutschen   Sozial­demokratie begann am Sonntag vormittag unter dem Borsiz des Sefretärs der Sozialistischen Arbeiterinternationale Friedrich Adler  eine Konferenz der sozialistischen   Parteien Nordost. europas. us offizielle Delegierte ihrer Bartelen, waren anmelend: Kairys und Epsteinas( Litauen  ), Diamand und Nied zialfomiti( Polen   PPS.), Drohner und Strut( Bolen USB.), Dr. A. Braun, Breitscheid   ,, Crifpien, Hilferding   und Wels( Deutsch  land), Gehl und Mau( Danzig  ), Klara Kalnin( Lettland  ), Dalin, Dan, Refalt und Abramowitsch( Rußland SD.), Gurevitsch und Tschernoff( Rußland SR.), Möller und Hansson( Schweden  ), Stau. ning  ( Dänemark  ). Weiter die Mitglieder der Erefutive der SA: Winter( Tschechoslowakei   Tschechische   SP.), Theretelli,( Georgien  ), Bezpalto(( Ukraine  ).

Die Konferenz befaßte fich mit den inneren Broblemen der Be ziehungen der einzelnen Parteien zueinander und nahm ins hefondere ausführliche Berichte über die Entwicklung der Ereig Hilfe in Litauen   entgegen. Es fand eine ausführliche Debatte statt, an der sich die meisten Teilnehmer der Konferenz beteiligten. Die Sizung wurde fodann auf Montag früh vertagt.

In der weiteren Sigung am Montag normittag wurde die Aussprache zu Ende geführt, wobei die wesentlichen Bunfte, die in Nem auszuarbeitenden Bericht niedergelegt werden follen, erörtert murden.

Es wurde eine fechstöpfige kommission eingelegt, ber neben dem Genoffen Fr. Adler als Sefretär Ser SA3, fe ein Ge­noffe aus Litauen  , Polen  , Lettland  , Danzig  , Rußland   und Deutsch  land angehören. Diese Kommission wird einen Entwurf ausarbei fen, der in einer Schlußßigung am fpäten Nachmittag zur Beschluß failung unterbrei'et werden mird.

Der Sozialismus ist der Frieden.

Die außenpolitischen Forderungen Leon Blums  .

Daris, 19. Dezember.

Der sozialistische Abg. Léon Blum   fordert in einem Artikel über das außenpolitische Programm der Partel für die kommenden Wahlen in erster Cinie die Herstellung normaler Beziehungen ju Deutschland   und infolgedeffen die Räumung des linken Rheinusers. Als Gegenleistung schlägt er die Organisierung einer internationalen, von nichtmilitärs burchgeführten Kon­trolle des Rheinlandes und der enfmilitarisierten rechten Rhein­landszone vor und erklärt, diese kontrolle müsse später auch auf die französische   Gren330ne ausgedehnt werden. Eine Berkuppelung der Räumungsfrage mit den Berpflichtungen Deutsch  lands aus dem Dames- plan lehnt Léon Blum   ab. Er verlangt ferner die sofortige Räumung des Saargebiets und jagt, Frankreich   fonne, ohne das Ergebnis der Entwaffnungstonfe­renz abzuwarten, feinen militärischen Apparat verringern. Frant

Ehrhardt und der Wifing.

Bernehmung im Polizeipräsidium.- Fortgang der Untersuchung.

Adjutant, der im Zusammenhang mit dem neuesten Ehrhardtskandal festgenommene Hartmuth Blaß, der in der Zeitschrift des Ehrhardtfreises Der Bormat fch für Lenin   schwärmt und es für nicht allzu bedauernsmert hält, wenn während der Bolschewisten­revolution ein bedeutender Teil der Intelligenz" abgeschlachtet wurde Es ist derselbe Blaß, der in den Prozeß megen der Er. mordung Rathenaus nerftridt mar. Er hat sich nach dieser Brobe ebenfomenig geändert, wie fich sein Chef" geändert hat.

Nach der Hausfuchung im Berliner Bureau des Buffdisten-, Bertrauten des Confuls genauer anzusehen. Da ist zunächst sein tapitans Ehrhardt und nach dem Bekanntwerden der Polizeiaftion in Magdeburg   gegen die Fortsetzung des verbotenen Bundes Wifing hat Ehrhardt sich durch seinen Rechtsanwalt noch am Sonnabend beim Berliner   Polizeipräsidium melden laffen mit der Bitte, ver­nommen zu werden. Diese Bernehmung erfolgte im Laufe des gefirigen Sonntags durch die Kommissare Scherler und Maslat in Anwesenheit des Regierungsdirektors Windisch; fle dauerte mehrere Stunden. Der Pufschistenkapitan erklärte, daß in preußen miting­gruppen mit feinem Einverständnis oder seinem Wissen niet mehr beständen, se'tdem der Staatsgerichtshof das Berbot der preu­hifchen Regierung endgültig bestätigt habe. Gegenüber dem in Magdeburg   und an anderen Stellen vorgefundenen Materiel, das für die Witingleute und für Ehrhardt belastend ist, wies Ehrhardt auf seine gegebenen Befehle fowle Rundschreiben hin und fagte, daß die Berfuche einer Fortsetzung der Verbandstätigteit lediglich felh ständige Handlungen ehemaliger Wifinger fein könnten, für die er die Verantwortung ablehne. Er bestritt, daß sein. Berliner Bureau mit dem Wikingbund in Berbindung fehe. Dieses habe nur den Zwed gehabt, Arbeiten für den Stahlhelm zu leisten, folange Ehrhardt Mitglied des Bundesvorstandes war, und ferner habe es fich lediglich mit nationalpolitischer Aufklärungsarbeit im ganzen Reiche befaßt.

Ehrhardt wurde nach seiner Bernehmung wieder freigelaffen; ebenso wurden die in Berlin   verhafteten, in die Bifingaffäre ver wickelten Persönlichkeiten auf freien gefekt.

Aus dieser Tatsache kann jedoch nicht der Schluß gezogen wer ben, als ob damit das Ermittlungsverfahren erledigt sei. Dieses geht vielmehr weiter. Die Freilegung der Berhafteten erfolgte lediglich auf Grund der gefeßlichen Bestimmungen, da nach der Beschlagnahme des Materials eine Berdunkelungs­gefahr nicht mehr besteht und die notwendigen Ber: nehmungen erfolgt sind. Das Material ist für die Beteiligten start belastend. Die Vernehmungen find jedoch noch nicht abgeschlossen. So merden auch die Erklärungen des Kapitans Chrhardt zu einem erheblichen Teil badurch entwertet, daß diefer selbst in einem Briefe erflärt hat, man müße im Stahlhelm, dem die Wifingleute bei getreten sind, im Geiste des Bifing weiter arbeiten.

Jedenfalls scheint schon jetzt festzustehen, daß die Magde burger Ortsgruppe des Wifing weiter bestanden und sich fogar noch erweitert hat. Ihr Leiter Harald Maninger stand mit Ehrhardt in engster Berbindung, ebenso aber auch mit Kapitäne Teutnant Sillinger in Dresden   und dein Redakteur des Bor marsch, Schillinger. Von ihm führten auch fäden zur Wiking­bundesleitung in München   und zu den nicht aufgelöften Ortsgruppen des Bundes in Nordhausen  , Neuhaldensleben, Halle, Wilhelmshaven  , Kiel   und Berlin  . In den meisten dieser Städte bahen ebenfalls Haussuchungen stattgefunden, die insbesondere in Nordhausen   wichtige Ergebniffe zeitigten.

Nach den bisherigen Ermittlungen wird genug Anlaß gegeben fein, ein Untersuchungsverfahren wegen Fortführung einer verbotenen Organisation nach§ 19 des Republiffchutzgesetzes einzuleiten.

Heute vormittag hat sich bei der Berliner   Polizei der Verleger des Bormarsch, Rolf Haegele gemeldet, der von einer Reife nach dem Rheinland zurüdgefehrt ist. Haegele, einer der Mitarbeiter Ehrhardts, wird poraussichtlich morgen vernommen werden.

Die neue Affäre, in deren Mittelpunkt Kapitän a. D. Chr.. hardt, der Conful" und Chef", wie die Spitznamen für ihn in seinem Kreise lauten, steht, ist bezeichnend für den Charakter dieses ehemaligen Offiziers. Noch vor einigen Lagen hat er in feinem Prozeß mit dem Reichswehrfistus vor Gericht be hauptet, daß er zurüdgezegen auf den von dem Bermögen feiner zweiten Frau getauften Gütchen lebe und die Pension dringend zur Friftung feines Lebens brauche. Wie er so daftand mußte man ihm glauben, daß er im Grunde genommen ei armer Pensionär und weiter nichts fei. In der Oeffentlichkeit ließ er darüber hinaus ausstreuen, er set jung verheiratet, man werde verstehen, wenn er das jetzt als seinen Beruf anfehe. Nun erfährt man, daß dieser Mann alles andere als zurückgezogen und einfach lebt! Er hält sich in Berlin   ein Bureau mit Angestellten, er leistet sich einen Adjutanten!

Kapitän a. D. Ehrhardt, der pensionierte Puffchist, benutzt also feine Pension dazu, um sein verderbliches Treiben fortzusehen! Um sich davon zu überzeugen, braucht man sich nur die jetzigen

Rußland   protestiert in Shanghai  . Gegen die Sperrung seiner Konsulate

Shanghal, 19. Dezember.

reich habe nicht die Juftimmung oder die gegenseitige Verpflichtung Der Generalfonful der Sowjetunion   hat im Außenminifterium anderer Mächte nötig, um aus seinem Heer ein ausschließlich die Note Tschitscherins überreicht, die gegen die Schließung defenfives Werkzeug zu machen, das durch seine Organija- der Sowjetfofulate innerhalb des füdchinesischen Gebleies flon für jedes Eroberungs- oder Angriffsunternehmen unfähig ge- profeffiert. macht werde.

Die Wahltattif der franzöfifchen Genossen.

Paris  , 19. Dezember. Der Sozialistische Bezirksverband des Saine- Departements hat mit 2377 vertretenen Stimmen eine Entschließung Blum- 3yromiti für eine Rapitalabgabe angenommen, während eine Ent­fchließung, die hinsichtlich der Kapitalabgabe Borbehalte macht, 1093 Stimmen erhielt. lleber die Wahltaftit selbst lagen pier Ent­fchließungen vor, die folgende Stimmenzahlen erhielten. Entschlie Bung A( Léon Blum  ) Zurückziehung der eigenen Kandidaten im zweiten Wahlgang zugunsten des am günstigsten stehenden Links­fandidaten 1408 Stimmen( vier Delegierte für den Nationalkongres der Partei); Entschließung B( bolichewisierende Richtung) 241 Stimmen( ein Delegierter); Entschließung C( 3nromffi) Gegenüber stellung von Broletariat und Rapitaliftenflaffe 1156 Stimmen( vier Delegierte); Entschließung D, die das Gewerkschaftsprogramm in den Bordergrund rüdt, 830 Stimmen( brei Delegierte).

Die Arbeitslosigkeit in Palästina. In der jüdischen Kolonie Betachtiteveh tam es am Freitag zu Zusammenstößen zwifden C00 arbeitslosen Juden und der britischen Polizei. Fünf zehn Juden wurden verwundet und fiebenzehn verhaftet. Die jüdischen Eigentümer von Drangenpflanzungen hatten für die Ernte or a biche Arbeiter ten jüdischen Arbeitslosen Dor gezogen.

Das Gemetzel in Kanton.

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Songtong. 19. Dezember. Aus Kanton wird von vertrauenswürdiger Seite gemeldet, daß Bizetonful Haffis sich unter den am 14. Dezember in gerichteten fünf Ruffen befindet. Ein Lichtbild zeigt Haffis nach der Hinrichtung mit auf dem Rüden festgebundenen Händen, ohne Schuhe und ohne Soden, auf dem Boden ausgestredt. Der ruffifche Generalfonful and fein Perfonal befinden sich noch im Gefängnis Ueber 1000 Häuser wurden 3erflört und in Brand gefeht, 3000 Menschen sind ge­tötet oder verlegt. 700 Personen wurden beerbigt. Reiche Chi­nefen bringen ihre Wertgegenstände in das Ausländerviertel Scha­mien. Der britische Generalkonsul riet den in der Nähe von kan ton wohnenden Engländern, in Schamien Schuh zu suchen, bis wieder Ruhe eingekehrt fel.

Das Wert der Hochschulstrolche. Ein Bericht aus Großwardein   und Klausenburg  . Butarest, 19. Dezember.  ( TU)

Der Sonderberichterstatter der Telegraphen- Union, der mehrere Tage an den Orten der letzten Unruhen roellte, fonnte feststellen, daß insbesondere in Großmardein die Verwüffungen großen Umfang haben. 3n Großwarden and Slaufenburg find tatlahti 3mauzig Synagogen volländig zerstört und zahl.

Ueberhaupt ist der Erhardt sehr eng fiierte Bormarsch" ein Sammelbecken für Leute, die in Zeiten der Minister morde in aller Munde waren. Da ist weiter der wegen Be telligung am Rathenaumord verurteilte und jetzt auch ver­haftete Hans Gerd Lechow. Er wurde vom Bormarsch" nach Abfizung der Gefängnisstrafe mit offenen Armen aufgenommen und fungiert bort als Kritifus und Revanchedichter. Bersteht fich, daß der Conful ihn für würdig seines Bertrautenkreises erachtet. Blättert man weiter in der Zeitschrift, fo stößt man nicht nur auf eine Empfehlung für Ehrhardts, Scheffale und Abenteuer"( fehr bezeichnend der Titel für die fittliche Fundierung dieses Politikers", der fich wahrscheinlich beleidigt fühlen würde, wenn man ihn einen Abenteurer nennen würde), sondern auch auf einen werbenden Hin.. meis für Mo. Killinger, Ernstes und Heiteres aus dem Putsch fèben"( Ein echtes Landsknechtsbuch... mit sprühendem um pr"). Billinger? Wem ist nicht jener Kapitänleutnant bekannt, der die Erzberger   mörder in München   empfing und ihnen zur Flucht ins Ausland verhalf?

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zu den jetzt Vernommenen gehört neben dem Bormarsch"-Unge. Es verlohnt sich, noch etwas beim Bormarsch" zu verweisen. stellten Grich Schillinger ein Heinrich Scheuer. Er ist der Berbetätigkeit für Landsknechistum und Butschismus betreibt, und verantwortliche Schriftleiter der Zeitschrift, die eine so lebhajte erklärt im Dezemberheft zum Austritt Ehrhardts aus dem

Stahlhelm:

Wenn wir auch nicht die Einzelheiten aus der Vorgeschichte des Bruches kennen, fo vermuten wir doch wohl richtig, wenn wir annehmen, daß die Mehrheit des Bundesvorstandes nicht die Ents schlußfraft aufbringen fonnte, den Stahlhelm zu einem entscheiden­ben Faftor politischer Machtergreifung zu machen, während der Kapitän nicht gewillt war, den Gedanken einer Revolutionierung nationaler Majjen preiszugeben, auch nicht zugunsten eines er höhten persönlichen Einflusses auf die Führung des Stahlhelm. Daß dem Kapitän nichts anderes, übrig blieb, als sich vom Stahlhelm zu trennen, wird noch verständlicher, menn man folgende Worte Düfterbergs, des 2. Bundesführers lieft, die et bel ber letzten Bundesporstandsfißung aussprach: Es besteht in einigen Gauen( des Stahlheims) die Gefahr, daß der Bebante einer nationalen Revolution um sich greift." Das war am 27. Rovember. 2m gleichen Idge fled Rapitän Ehrhardt aus.

Die Worte Düfterbergs zeigen die tiefe luft auf, die zwischen feiner Auffaffung imd der des Nationalismus besteht. Den Ges banten der nationalen Revolution fürchten, beißt, fich zur Bout genifie bekennen, beißt, die deutschen   Arbeiter und. Bauern ihres Recytes puf Gestaltung ihrer Zukunft berauben wollen! Deu  tesolutionären Nationalismus ablehnen, bedeutet aber ein Zurüd. welchen vor der Hötte jenes famples, der nicht nur mit Worten geführt wird..

Die nationale Bewegung hat Tur zwei Möglich feiten: entweder ihre Massen landen bei einem zufriedenen Bürgera Batriotismus und überlassen die politische Macht dem Gegner, oder aber fie unterwirft fich einer nationalistischen Minderheit, welche jowohl den Mut zur Führung wie zur letzten Konfequenz haf... Die rüdfichtslose Wehrhaftmachung der Jungmannschaft werde er­gänzt durch die Mobilmagung der Geistert"

Revolution! Das ist es, worauf nach diesem Geständnis eines Eingeweihten der arme Bensionär und neugebackene Ehemann Ehr hardt mit seinem Kreise hinauswill. Mit der Revolution und nun gar, der nationalen Revolution Ehrhardt- Ludendorfffcher Prägung ( man fennt sie ja jezt zur Genüge aus den Ergebnissen des Unters [ uchungsausschusses des Bayerischen Landtages  ) hat es gute Wege. Aber der Staat ist nicht dazu da, um sich von Abenteuer Liebhabern auf der Rase herumtanzen zu laffen. Rach dem Republikschußgesetz werden Personen, die verbotene Bünde   oder Organisationen weiterführen, mit hohen Geld- oder Gefängnisstrafen bedroht. Die Gerichte werden danach zu handeln haben. Jene Stellen aber, die durch ihre unbegreifliche Milde zur Fundierung der neuen DC. beigetragen haben, werden vielleicht bald Gelegenheit finden, sich zu forrigieren.

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telche Geschäfte verwüstet worden. Großwardeln macht den Eindrud, als ob dorf feindliche Truppen gehaust hätten. Fir menfchilder und Schaufenster find zertrümmert. Biele Geschäfte find noch immer nicht geöffnet. Die Regierung hat in beiden Städten die Präfekten   abgefeht und Militärkommandanten ernannt. Tog und Nacht patroullieren Truppen durch die Straßen. dischen Gemeinde in klaufenburg find von der Regierung bisher

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millionen Cei für den Wiederaufbau der Synagogen zur Bet, fügung gestellt worden.

Ministerpräsident Bratianu   hat der Klaufenburger Zeitung Na­3lone" feine Mißbilgung wegen Veröffenfüldung eines Artikels ausfprechen lassen, in dem die Juden beschuldigt wurden, daß sie einen Ritualmord hätten begehen wollen.

Polnisch litauischer Grenzverfehr.

Die Genfer   Entschließung wird befolgt.

Der Genfer   Beschluß hat bereits in der Wiederaufnahme bes fitauisch- polnischen Grenzpertehrs feine Auswirkung gefunden. Die Bojewodschaft Wilna   erteilt täglich Grenzpassierscheine in un­begrenzter Bahl. Ebenso verfahren die litauischen Behörden. Der Verkehr ist sehr lebhaft.

Es geht auch ohne Exzellenz"!

Rachdem kürzlich die Deutschnationalen mit einer Beschwerde darüber, daß die Preußenregierung einem Eradmiral die Anrede Erzellenz verweigert hat, ziemlich böse abgefahren sind, hat jeẞt das Reichswehrministerium auch für Generale die Anrede Erzellenz abgeschafft. Diese werden fortab einfach mit Herr General angerebet.

Die Deuschnationalen planen baraufhin, wie wir hören, eine Interpellation. Sie gegen eine folche Gefährdung des Gefechtsmerts her Reichsmehr stürmischen Proteft erhebt...