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Eine starte Organisation.

Glänzendes Ergebnis bei den Berliner   Buchdrudern.

Die stark besuchte Generalversammlung der Berliner   Buchdruder am Freitag im Gewerkschaftshaus ehrte zunächst ben zweiten Gau­vorfißenben, Genoffen Albrecht, der seit 23 Jahren dem Gaus vorstand angehört und stets unermüdlich für die Organisation tätig ift.

ft allerdings fant Tarif guläffig. Der BBMX hat jedoch bet Berber Böhne widt beftretien forte; er lehntie jebody ebenfalls eine handlungen über die Beseitigung dieses Paragraphen stets betoni,

daß er gegen die Beseitigung dieser Bestimmung mur im Intereffe der finanziell nicht so leiftungsfähigen mittleren und fleineren Be­triebe sei. Gerade die feßte Gehaltsregelung hat aber gezeigt, daß faft alle Wertmeister in den Klein und Mittelbetrieben die zehn­prozentige Zulage neben den Leistungszuschlägen erhalten haben, aber nicht das Gros der Werfmeister, das in den Groß­betrieben beschäftigt ist.

Dann berichtete Genosse Braun über bas abgelaufene Ge­fchäftsjahr. Dem Geschäftsbericht ist folgendes zu entnehmen: Wenn 1926 das Jahr der rise mar, so ist 1927 ein Jahr zähen & ampfes um die Erhaltung der Tarifpofitionen gewefen, aber auch ein Jahr des Aufbaues und der Erfolge. Sehr oft mußte der Gauvorstand in Lohnstreitigkeiten eingreifen, bie wegen der Ablehnung eines allgemeinen, dar Leuerung ent sprechenden Lohnausgleichs burch die Unternehmer entstanden. In den meisten Fällen fonnte ein für die Beschäftigten günstiger 2bschluß erzielt werben. Es war ferner eine rege Berzulegen. Sie können wieder bedeutend felbstbewußter als vor einem Jammlungstätigkeit zu verzeichnen. Der Bildungs. verband hat in Gemeinschaft mit den Sparten gute Arbeit geleistet.

Am 15. Dezember zählte der Verein Berliner   Buchdruder und Schriftgießer 14308 Mitglieder, außerdem sind in der Lehr­lingsabteilung über 2000 2ehrlinge organisiert. Die Kon junktur hat sich in lehter Zeit gebeffert, so daß die Zahl der Er. werbslosen auf 300 zurückgegangen ist.

Die Berliner   Handwerkskammer   zählte immer zu den rücffchritt­lichsten. Um Montag findet nun endlich die erste Beratung des Ent wurfs einer Lehrlingsordnung für Berlin   statt.

Im Auftrage des Gauvorstandes letzte sich Braun sehr eingebend mit den besonders in der legten Zeit von den Kommunist en in Wort und Schrift gegen die Berbandsinstanzen erhobenen haltiosen Berdächtigungen und Be chimpfungen auseinander. Die Versammlung bewies durch fast einmütige Zustimmung, daß diese Abrechnung mit der sogenannten Oppofition", die nur einen geringen Bruchteil der Berliner   Buchdrucker hinter sich hat, im Interesse des Berbandes notwendig war.

Ein Antrag. der dem Gauvorstand für seine Tätigkeit das volle Bertrauen ausspricht, wurde gegen ganze 11 fommu­nistische Stimmen angenommen. Nach längerer Aussprache wurde der Bauvorstand fast einstimmig wiedergewählt, ebenso die einzelnen Kommissionen.

Der Beitrag wird um 10 Pf. pro Woche ermäßigt. Weihnachtsunterstüßung wird auf einstimmigen Be. schluß der Versammlung gezahlt: An Arbeitslose( bei min deftens viermöchiger Arbeitslosigkeit) 15 m., desgleichen für Inva lide and Durchreisende 15 M. Krante erhalten nad) min­Deftens 40 Wochen Krankheit 10 M. Schließlich gab die Bersamm­lung noch die Zustimmung dazu, daß dem Bildungsverband aus der Gaufasse Mittel für bie Bildungsbestrebungen über­wiesen werden. Dem Buchdruckergelangverein I ypographia" wurden einmalig 1000 R. bewilligt.

Wie der BBM3. die Leistungen anerfennt. Und wie er tarifliche Zulagen wegzaubert.

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Die Werkmeister der Berliner   Metallindustrie beschäftigten sich in einer Bersammlung am Freitag abend im Berliner   Klubhaus' mit den Auswirkungen des tenten Gehaltslchieds. fpruches für die Angestellten der Berliner   Metallindustrie.

Wie Genoffe Rothe vom Bertmeisterverband mitteilte, hat diefer Schiedsspruch für das Gros der Werkmeister qar feine o er nur geringe Gehaltserhöhungen gebracht. In der letzten Funktionär fonjerang sowohl wie burch Umfrage in den Betrieben ist festgestellt worden, daß bei rund 90 roz. der Wertmeister die bisher ge zahlten Leistungszufchfage auf die zehnprozentige Zulage boll angered net morten find. So hat man z. B. im AEG Rabelmert bei der Gehaltszehlung Ultimo Oftober den Werkmeistern Beträge von 30 Pf. bis 1 Marf einbehalten mit dem Hinweis, daß bie endgültige Gehaltszahlung am 9. Stopember erfolge. An diesem Tace erhielten mun die Wertmeister nicht bie erwartete 3utage, sondern diese einbehaltenen Betrage abzüglich der Steuern nach gezahlt. Die Firma Lorenz, die bisher noch verhältnismäßig tolerant war, hat bei ihren Wertmeistern[ à mtliche Beistungs­zuschläge abgebaut und zahlt ihnen jeht nur noch das nackte Tarifeehalt.

Die Anrechnung der Leistungszulagen bei Gehaltserhöhungen

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Diese Gehaltszulage" hat bestimmt nicht dazu beigetragen, die Freude der Berfmeister an der Arbeit und am Beruf zu heben. Jedenfalls ist die Behandlung der für den Produktionsprozeß fo wichtigen Wertmeister ein schlechter Dant für ihre aufopfernde Mit­arbeit an der tednilden Umstellung der Betriebe. Der Bertmeister verband wird, möglidft noch in diesem Monat, versuchen, durch Berhandlungen mit dem BBM eine Abstellung dieser Mißstände herbeizuführen. Ungeachtet deffen müffen aber auch die Bertmeister in den Betrieben selbst versuchen, thre berechtigten Ansprüche durch Jahr auftreten, da die Zeit des Abbaues vorbei ist. Genoffe Rothe schloß seine Ausführungen, die die vollste Zustimmung der Bersammelten fanden, mit einem Appell an die Bertmeister, die Bemühungen der Organisation durch größte Rührigkeit in den Be trieben zu unterstützen.

Der Mann mit dem großen Rosenstrauß.

In Nummer 593 des Borwärts" vom vorigen Freitag schil derten wir den Kommunistenstreich" gegen den Tertilarbeiterverband, der in Gestalt eines wilden Streits mit der unorganisierten Arbeiterschaft von Gebauer in Berlin   geführt wurde. Den Kommunisten hat unsere Kennzeichnung ihres unverantwortlichen Treibens natürlich nicht recht behagt, mes halb sie in der Roten Fahne" auf den Borwärts" schimpfen. Daß sie damit ihre faule Sache verbessern, glauben sie selber nicht. Aber sie haben aus Rußland 2000 Mart Streifgelder bekommen und wollen jegt die 32 Gemaßregelten als Opfer ihres Streiferfolgs so lange mit wöchentlich 20 Mart unterstützen, bis sie Arbeitslosen unterſtügung erhalten.

Während die KPD.  - Leute bei jedem legalen Streit der Ge­werkschaften fordern, daß die Arbeit nicht eher aufgenommen werden barf, bis auch der letzte Gemaßregelte wieder eingestellt ist, haben fie hier zum Abschluß ihres wilden Streits den Abschied der Belegschaft von den gemaßregelten Kollegen" gefeiert.

Man muß das Theater nach der Schilderung der Roten Fahne genießen: Unserem Kollegen Sa efkow wurde unter stür mischem Beifall der ganzen Bersammlung ein großer Rosenstrauß mit roter Schleife überreicht mit ber Inschrift: Unserem Kollegen Saeffow für gute Führung unseres Rampfes ein fräftiges Rot Front abwürgungsstrategen, bekommen gewiß nie am Abschluß eines Die reformistischen Freunde des Vorwärts", die Streit Kampfes einen Blumenstrauß

Sehr richtig! Sie überlassen die Blumensträuße ben

Rofentapatteren, tie ihren wilden Streit mit 32 Ge magregelten abmürgen und dann noch mit Erfolgen

prahlen. Ist das: Rot Front"?

Die Reichsarbeiter zur Lohnregelung.

Die im Deutschen   Verkehrsbund organisierten Reichs- und Staatsarbeiter einschließlich Pest und Telegraphie nahmen am Freitag in einer gut besuchten Versammlung in den Residenz- Feit fälen Stellung zu bem Abschluß der Lohnbewegung für die Arbeiter bei den Reidsverwaltungen.

allgemeine Bohnerhöhung ab. In den weiteren Ver handlungen im November war ein befriedigendes Ergebnis nicht zu erreichen. Die foglaldemokratijchen und fommunistischen Reichstags­fraftionen hatten Interpellationen im Reichstag eingebracht, um bei der Beratung der Besoldungsvorlage für die Beamten die Sache ber Reichsarbeiter zur Sprache zu bringen. Diese Aktion wurde jedoch erheblich abgeschwächt, da es am 9. Dezember im Reichs finanzministerium zu einem Abschluß tam, der uns in feiner Beije befriedigte. Für Berlin   beträgt ble Erhöhung 3 Bf. rüdwirtenb ab 16. Oftober. Bei der Deutschen   Reidspot und Eisenbahn ist es noch zu feinem abschließenben Er gebnis gefommen, doch hofft man bestimmt auch bei der Bost Anfang nächster Woche zu Ende zu fommen, so daß auch diesen Arbeitern noch vor dem Fest die Nachzahlung gegeben werden tann. In der Diskussion fam der linwille der Arbeiter über bas Alle Rebner völlig ungenügende Ergebnis deutlich zum Ausdrud. erfannten unumwunden an, daß nur ber feste 3usammen. fluß in einer Einheiteorganisation durchgreifente Henderungen in der Entlohnung bringen fönne und der bisherige Zustand durch den Millen der Mitglieder unter allen Umständen eine Aenderung erfahren müffe. Eine darauf bezugnehmende Entschließung fand einstimmige Annahme.

Lohnerhöhung für die Hamburger   Gemeindearbeiter

Hamburg  , 19. Dezember.

Durch gütliche Bereinbarung zwischen dem Bezirksarbeitgeber. verband Niederelbe und dem Berband der Staats- und Gemeinde­arbeiter, Gau Hamburg  , wurden mit Wirkung vom 20. November 1927 die Löhne für alle männlichen und weiblichen Staatsarbeiter und Gemeindarbeiter über achtzehn Jahren um 3 Bf. und unter achtzehn Jahren um 2 Pf. für die Stunde erhöht. Für die Hand­werter treten im Bezirk Hamburg   dieselben Lohnerhöhunten ein. Das laufende Lohnablommen wird bis zum 31. März 1928 ver: längert.

Abschluß finden. In Hamburg   jowohl als auch in Lübeck   werden Für Lübed werden die Verhandlungen erst am 19. 12. ihren die Auszahlungen der sich aus den Bereinbarungen ergebenden Erhöhungen noch vor Weihnachten   erfolgen.

Die Gewerkschaftspreffe in Amerifa. ( JGB.) In den Bereinigten Staaten gibt es zurzeit zirfa 300 Gewertschaftsblätter, von denen die Hälfte Monatsblätter und die andere Hälfte wöchentlich er In einer fürzlich abgehaltenen einende Organe sind. Arbeiterpreffetonferenz vertraten die anwesenden Re­3000000 Blättern. Berschiedene Blätter haben Auflagen von bafteure von Arbetterblättern eine Gesamtauflage von über 100 000 Exemplaren.

ft

Die Auszahlung der Weihnachtsunterffüßung im Buchbinder. verband erfolgt am 21., 22. und 23. Dezember. Nach dem 24. Dezember wird feine Weihnachtsunter: Bezugsberechtigt ist, wer ( pätestens am 17. Dezember im Arbeitsnachweis eingeschrieben ist. Es erhalten männliche Mitglieder 5-20 R., meibliche Mite glicber 3-15 M., je nach Beitragsleistung. Invaliden erhalten als Weihnachtsunterſtüßung 10 M. Nichtbezugsberechtigte Invali den erhalten den Sah nach ihren geleisteten Beiträgen. Berge arbeitet unb teine Rampffondsmarten geflebt hat, erbalt teine Weihnachtsunterstützung

tügung mehr ausgezahlt.

Jm Berband der graphischen Hilfsarbeiter und-arbeiterinnen Deutschlands  , Ortsvermaliung Berlin  , erfolgt die Auszahlung der Beihnachtsunterfügung an arbeitsloje, trante und in valide Mitglieder( siehe Mitteilungsblatt Nr. 10) am 20., 21. und 22. Dezember in den Stunden non 9 bis 2 Uhr im Kaffenbureau der Ortsdermaltung. Arbeitslojenfontrollfarte refp. Krantenschein und Berbandsbuch find vorzulegen. Beitragsreste schließen den Bezug dieser Unterftigung aus. Wir bitten, biele Lage unbedingt einzuhalten, da späteren Reffamationen auf feinen Fall Rechnung Die Ortsverwaltung.

Schmidt rom   Bundesvorstand ging als Referent ausführlich auf den Berlauf der Bewegung ein und schilderte die Schwierig feiten die sich herausgestellt haben. Bereits am 31. Auguft wurden alle im Torijpertrag aufgeführten Orte gefündigt und das Reichs finanzministerium erfucht, mit den Organisatienen in Berhand fungen über eine Neuregelung der Löhne einzutreten. Auch für die Arbeiter der übrigen Reichsbetriebe, Poft und Elsenbahn, maren ben zuständigen Stellen Eingabet zweds Erhöhung der Löhne zugetragen werden lann. geleitet worden. Die ersten Verhandlungen am 29. September im Reichsfinanzministerium verfiejen ohne jeglichen Erfolg. und erst eine Aussprache mit dem Reichsfinanzminister am 25. Oftober er möglichte meitere Verhandlungen.

Das von den Organisationen vorgebrachte Material mar berart durchschlagend, daß der Minister die Notwendigkeit einer Revision

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