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Um die Arbeitszeitverordnung.

Morgen Verhandlungen in Dortmund.  - Neue Konfliktsgefahren.

Bochum  , 22. Dezember.( Eigenbericht.) Arbeitszeit in der oberschlesischen

Im Auftrage des Reichsarbeitsministers hat der neue Schllater für Westfalen, Regierungsrat Brisch, die an den Tarifverträgen in

industrie statt.

Eisen

machten schweren finanziellen Bedenten fortbestehen, daß angesichts der Belastung der Länder und Gemeinden mit erheb lichen zwangsläufigen Mehrausgaben eine so weitgehende Kürzung ihrer Steuereinnahmen vorgenommen wird. Auch gegenüber der jeßigen Faffung des Gefeßes muß der Reichsrat erneut darauf hin­weisen, daß dieses Gesetz für die gesetzgebenden Körperschaften teine Bindung und nur ein Programm darstellt, bei dessen Aus­führung die späteren Bedürfnisse von Reich, Ländern und Gemeinden zu berücksichtigen sind."

der Großzeiſeninduftrle beteiligten Parteien zu Berhandlungen wegen nung vom 16. Juni b. 3. mit Rüdsicht auf den Fort Auflösung der Hamburger Bürgerschaft

der Durchführung der Arbeitszeitverordnung vom 16. Juli am Freitag, dem 23. Dezember, nach Dortmund   geladen.

Sowohl in großindustriellen als auch in Gewerkschaftstreifen wird diesen Verhandlungen erhebliche Bedeutung beigelegt. Die viel erörterte Arbeitszeitverordnung für die Hütten- und Walzwerks­betriebe erstreckt sich auf die gesamte Großeisenindu­strie im Reich, also nicht nur auf die nordwestliche Gruppe der Metallindustrie, die die Betriebe von Hamm   bis Düsseldorf   umfaßt. Der Reichsarbeitsminister hat zu seiner Arbeitszeitverordnung vom 16. Juli teine Ausführungsbestimmungen er­leffen. Am vergangenen Montag wurde im Reichsarbeitsministe­rium zwischen den Bertretern der Länder und den Schlichtern die Frage der Ausführung der Arbeitszeitverordnung besprochen. Nach eingehender Aussprache gelangte man zu der Auffassung, daß der Begriff Großeisenindustrie" einer besonderen Prüfung bedarf, und daß besondere Bereinbarungen für das Siegener  , das Hagen  - Schwelmer  , das Iserlohner  , das Krefelder   Gebiet und verein= zelte Teile im östlichen Westfalen zu treffen seien.

Aus diesem Gunde sind tarifmäßige Bereinbarungen noch vor dem 1. Januar 1928 abzuschließen, weil für die in Frage kommenden Werke die Arbeitszeitverordnung ab 1. Januar in ihrer nackten Gestalt durchgeführt werden muß. Ausnahme­bestimmungen sind hier lediglich für die in dem Brief des Reichsarbeitsministers näher bezeichneten Betriebe vorhanden. Da­gegen bestehen feinerlei Ausnahmebestimmungen für die kalt einsehenden Walzenstraßen, Röhrengießereien, Hochofengießereien, Buddlereien u. a. Für diese Betriebe muß jegt eine tarifliche Regelung getroffen

werden.

Hierbei wurde entschieden, daß die Arbeitszeitverord d. bestand der augenblidlich in Oberschlesien   geltenden 2ohnregelung erst zum 31. März 1928 zwedmäßigerweile durchgeführt wird. Eine weitere Hinausschiebung des Infrafttretens der Arbeitszeitverordnung gemäß den Antragen der Unternehmer tommt nicht in Frage, es sei denn, daß in einzelnen Betrieben wesentliche technische Ber änderungen zu Ende geführt werden müssen. Berhandlungen in der fächsischen Hüttenindustrie.

Dresden  , 22. Dezember.

Nachdem vom Reichsarbeitsminister der Schiedsspruch für die rheinisch- westfälische Eisenindustrie für verbindlich erklärt worden ist, hat der Landesschlichter für den Freistaat Sachsen  , Ministerialrat ha ad, die Parteien der Hüttenindustrie für Frei tag pormittag 10 Uhr zu Berhandlungen über die Regelung der Arbeitszeit und die damit zusammenhängenden übrigen Fragen geladen.

Braunschweig   hilft!

Sozialvorlage der sozialdemokratischen Regierung. Braunschweig  , 22 Dezember.( Eigenbericht.) Die erst wenige Tage im Amt befindliche sozialdemokratische Regierung Braunschweigs hat ihre Arbeit mit einem umfassen. Landtages eine Vorlage zugehen lassen, nach der den Beamten und den Hilfswerk begonnen. Sie hat dem Hauptausschuß des Angestellten des Staates erhöhte 3uschüsse auf die fünftige Besoldungsregelung gezahlt werden.

Bie verlautet, hat man ursprünglich an zuständiger Stelle be absichtigt, gemiffe territoriale Ausnahmen, beispielsweise für Oberschlesien   und das Siegerland  , von der Arbeitszeitver Arbeitszeitverteten ordnung zuzugestehen. Aus Zweckmäßigkeitsgründen hat das Reichsarbeitsministerium es jedoch vorgesehen, die Berord. nung im ganzen Reich durchzuführen und in bestimmten Fällen einzelne Ausnahmeanträge zu berüidfichtigen. Diese Einzelanträge sind über die Länder an den Reichsarbeits­minister zu richten. Bei der zu erwartenden sehr großen Zahl der Anträge fann natürlich keine unverzügliche Entscheidung vom Reichs arbeitsminister getroffen werden. Boraussichtlich wird die Be arbeitung und Nachprüfung der Anträge Wochen in Anspruch nehmen.

Zu den Berhandlungen der Uebergangsabkommen in der Groß­eisenindustrie steht bis zum 1. Januar, dem Termin für das In trafttreten der Arbeitszeitverordnung, nur ein außerordentlich kurzer Zeitraum zur Berfügung. Daß die Verhandlungen sich angesichts der erheblichen Gegenfäße der beiden Parteien und der Differenzen innerhalb der Gemertschaften selbst außerordentlich schwierig ge ftalten werden, liegt auf der hand. Aus biefer überaus fompli sierten Situation refultieren berechtigte Befürchtungen, daß das Ende des Arbeitszeitfonflitts in der Großeisenindustrie no nicht abzusehen ist.

Aufschub des Achtstundentages in Oberschlesien  ?

Aus Gleimiz berichtet die TIL unterm 21. Dezember:

Heute fanden im Reichsarbeitsministerium zwischen Bertretern der oberschlesischen Eisenhütte, der Bereinigten ober schlesischen Hüttenwerke 2.-G., Borfig- Werte.- G. und Bertretern der oberschlesischen Gewerkschaften Berhandlungen über die

Konzert- Rundschau.

Bon Klaus Pringeheim.

Die junge Musikergeneration, nach Neuen verlangend, sucht, Die junge Mufifergeneration, nach Neuen verlangend, sucht, was sie nicht findet und findet, was sie sucht, in verflungenen Jahrhunderten. Vor dem Krieg hörte sozusagen die Musik bei Bach auf, das heißt, fie fing mit ihm an. Heute gilt es, die geschichtlichen Unter- und Hintergründe der Bach- Zeit zu durchleuchten. Solche- gewiß begrüßenswerte Erweiterung des Musikhorizonts, an der nicht mehr nur die Fachwelt, sondern das weitere Bublifum teil hat, ist als Fortschritt und Verdienst dieses Jahrzehnts zu buchen; sie tommt mehr und mehr in unseren Konzertprogrammen beispielhaft zum Ausdruck. Kein Zufall ist es, wenn das zweite Sinfonie. fonzert der Staatsoper, wenn ein paar Tage darauf das

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Der Hauptausschuß hat am Mittwoch entsprechend dieser Bor. lage   mit den Stimmen der fozialistischen Abgeordneten bei Stimm enthaltung der bürgerlichen Abgeordneten befchloffen, den verheira teten Beamten und Angestellten 40 m.( statt bisher 30 m. monatlich), den ledigen Beamten und Angestellten in Zukunft 35 M. ( ſtatt bisher 25 M.) Zuschuß zu zahlen. Diese neuen Säge werden ab 1. Oftober nachgezahlt, und zwar so beschleunigt, daß die rüd­ständigen Beträge und die am 1. Januar fällige Summe noch vor elhnachten ausgezahlt werden können. Die Wartegeld- und Ruhegehaltsempfänger sollen noch vor Weihnachten einen Borschuß Don einem Monatsgehalt erhalten. Die Sozial- und Klein­rentner und sonstige Unterstügten einschließlich der Krisenunter ftüßten erhalten neben den vom Reich ausbezahlten Beträgen eine Sonderunterstützung des braunschweigischen Staates in Höhe von 15 M. für den Hauptunterstügungs­empfänger, 10 m. für die Ehefrau und 7 M. für jedes Kind. Die Arbeitslosen erhalten aus staatlichen Mitteln diefelben Be­träge, nämlich 15 M. für den Hauptunterstügungsempfänger, 10 M. für die Ehefrau und 7 M. für jedes Kind. Diese Wirtschaftsbeihilfe für Sozialrentner und Arbeitslose erfordert einen Aufmand van 500 000 0. Die Staatsarbeiter erhalten ebenfalls eine Wirtschaftsbeihilfe.

Reichsrat und Lohnsteuergeseh.

Reine Bindung, nur ein Programm."

Der Reichsrat beschloß gestern, gegen die Beschliffe des Reichstages, betreffend Aenderung des Einkommensteuergeleges im Sinne einer Senfung der Lohnsteuer, feinen Einspruch zu erheben. Angenommen wurde jedoch eine Resolution folgen den Inhalts: Der Reichsrat fieht von der Einlegung des Einspruchs ab, obwohl die von ihm bei Einbringung der Vorlage geltend ge­

Immerhin, auch hier erhebt sich, nicht zum erstenmal, die Frage, wie so unbedenkliche Stilbuntheit eines Konzertprogramms gegen den Borwurf der Stillosigkeit zu verteidigen ist.

Das gute Borhaben, die Meister vor und um Bach lebendig zu unserem Musikteben einnimmt. Das Bermächtnis seiner geistlichen machen, findet einigen Widerstand in der Stellung, die Bach in Werte ist längst nicht mehr eine Angelegenheit der Kirche, sie sind Träger und Mittler all dessen geworden, was uns, weit hinaus über firchenfromme Kreise, die großen Feste des Jahres bedeuten. Oftern ohne Matthäus- und Johannis- Passion scheint unvorstellbar auch im heutigen Berlin  ; unvorstellbar Weihnachten ohne Weihnachtskantaten oder Weihnachtsoratorium. Ein anderes ist: das ganze Ora torium  , alle sechs Teile an einem Abend, auch wenn von den vier. undsechzig Nummern ein paar gestrichen sind, ist für unsere Empfänglichkeit zuviel: in der gestrigen Aufführung der Sing akademie( in der Philharmonie) wurde das fühlbar. Am Abend vorher, bei der Beranstaltung der Staatlichen Hochschule für Mufit, war das ursprüngliche Programm, das nur zwei Kantaten und das große Magnificat umfaßte, wohl ein wenig zu furz geraten, um den Rahmen eines normalen Konzertabends auszufüllen, darum mußte es durch eine Folge alter Weihnachtslieder gestreckt werden, die Lotte Leonard   mit Orgelbegleitung fang übrigens so schön jang, daß es eine reine Freude war, sie zu hören. Und eine reine Freude ist es, welche Höhe der gesamten chorischen Kultur der Hochschulchor erreicht hat; dazu diese Frische und diese Fülle des Stimmklangs. Wie Bachs Bokalmufit bei Siegfried Ochs   auf­gehoben ist, wie sie von ihm, dem Schöpfer eines neuen Bach- Chor­ftils, zelebriert wird, ist weltbekannt. Auch die überlieferten Werte der Singakademie, die Direktor Georg Schumann   unermüdlich verwaltet, brauchen gewiß nicht von neuem gewürdigt zu werden. Trotzdem aber und trotz ausgezeichneten Gesangsfräften wie Emmi Leisner  , Hermann Schey  ( denen die Altistin Baula Lindberg vermöge etnes starten musikalisch fundierten Ausdruckswillens am nächsten tommt) troz Staatskapelle und Philharmonikern: diese Bach- Ausführungen sind nicht oder nicht mehr auf der Höhe, die dafür zu wünschen, also gerade heraus gejagt, zu fordern ist. Ein neuer Aufführungsstil und vielleicht auch neue Aufführungsbedingungen wären wohl nötig. Mit den beiden elek: trisch illuminierten Chriftbäumen zu beiden Seiten des Podiums ist es nicht getan.

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fünfte Philharmonische Konzert mit so einer Aus­grabung" eröffnet wird. Zwei Erstaufführungen für Berlin  : leiber bringt eine Suite für Streidhorchester, aus fleinen Stüden zusammengesetzt, die einst, es ist fast ein Bierteljahrtausend her, Henry Purcell   für den Gebrauch der englischen Schauspielbühne ge­schrieben hat zusammengesezt von Arthur Blisß, dem modernen Musiker, Sohn des heutigen England, in dem der Ehrgeiz ermacht ist, die große nationale Mufiltradition Purcells zu erneuern. Eine sehr zeitgemäße Ausgrabung also für England. Aber sicher ist, daß diese fünf kurzen Säge für uns keinen erheblichen Gewinn bedeuten. Ebenso sicher freilich, daß Gottfried Heinrich Stölzei, Bachs Zeitgenosse, uns in dem Concerto grosso, deffen Bekanntschaft Furtwängler   vermittelt, nicht irgendwie nahekommt. Gut gemachte, unpersönliche, durchaus herkömmliche Musik von damals was fann sie uns heute ernstlich angehen? Bielleicht waren die Beispiele Purcell   und Stölzel nicht fehr glüdlich gewählt. Ohne Zweifel schlecht gewählt war das Stüd ganz neuer Mufif, das Kleiber unvermittelt neben die alte Suite stellt: Bräludium und Fuge" von Emil Peeters, 1927 tompo­niert. Präludium und Fuge, die Form, der Name ist bachischen Geistes oder befundet wenigstens den Willen zu Bach. Doch das war ein wahrhaft schlecht gemachtes, ungekonntes Stück moderner Bach Imitation. Dann aber folgt der große Könner von gestern, der Sinfonifer Richard Strauß  ; feinen Till Eulenspiegel  " spielt die Staatsfapelle nicht mit magimaler Präzision, doch mit prachtvollem Elan. Nach folchem Hin und Her der Richtungen( auch der inneren) ist die Hörerschaft faum noch empfänglich, zum Schluß Mozarts Es Dur- Sinfonie aufzunehmen, mit der Kleiber den angekündigten Mozart- 3pflus fortsetzt. fel llebrigens, auch Furtwängler führt. über Glud und Brahms  ( wobei Sigrid Onegie als Eolistin herzlich gefeiert wird), sein Programm bis zu Richard Strauß  , dessen Barathustra" freilich der Höhepunkt des Abends und als Orchesterleistung der Philharmoniker einer des Winters wird.

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Nicht nur durch Chriftbäume zeigt das Weihnachtsfest fich an, sondern mehr und mehr durch leere Säle: durch Konzerte, die nicht

oder die vor leeren Reihen stattfinden. Nur wenige freilich kommen als Hörer in Betracht, wenn einen ganzen Abend nur Werke für Cello allein gespielt werden, sei es auch von einem hervor. ragenden Bertreter des Instruments wie Brofeffor Georg Wille Die wenigen aber, die zu ihm gekommen sind, finden sich durch eine Leistung von höchstem Rang belohnt. Biele Pianisten haben sich hören lassen in den letzten Wochen. Boran steht in der Erinnerung 1: 2 ab

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Hamburg  , 22. Dezember. Der Präsident der Hamburger Bürgerschaft ertlärte gestern, entsprechend der Entscheidung des Reichsgerichts, woned die legten Wahlen ungültig sind, das Parlament für aufgelöst und fündigte Neuwahl innerhalb 60 Tagen an. In der Zwischenzeit führt der Bürgerausschuß, den die frühere Bürgerschaft gewählt hat, die Geschäfte.

Bertreter verschiedener Fraktionen gaben dann noch Erklärungen ab. Die Mittelstandspartei will, wie ihr Sprecher ausführte, den Hamburgischen Staat für die ihr entstehenden Bahlfosten haft­bar machen!

Freispruch in Wien  .

Die Anflagen brechen zusammen.

Wien  , 21. Dezember.( Eigenbericht.) In dreitägiger Berhandlung hatten sich vor den Wiener   Ge­fchworenen 10 junge Leute von 17 bis 22 Jahren unter der An­tlage des Aufstandes und vieler anderer Delifte zu verant worten. Sie wurden beschuldigt, am 15. Juli im Zusammenhang mit den Unruhen in Wien   sich an dem Sturm auf eine Bach. stube beteiligt, gegen die Bache Barrikaden errichtet, vor der Wach­ftube einen Scheiterhausen in Brand gesteckt und überdies Plünde zeitig die Geschmorenen, die anderen zu verurteilen. Die Geschwore rungen begangen zu haben. Der Staatsanwalt hatte gegen einen der Angeklagten die Anklage zurückgezogen, beschwor aber gleich­zeitig die Geschmorenen, die anderen zu verurteilen. Die Geschwore nen sprachen trotzdem alle Angeklagten e in stimmig sowohl vom Aufstand wie von öffentlichen Gewalttätigkeiten frei. Nur einen Angeflagten verurteilten sie, weil er eine gestohlene Dienstpiſtole angekauft hatte, wegen Uebertretung zu Monaten Arreſt. Diese Strafe ift durch die Untersuchungshaft bereits verbüßt.

Die Katastrophe der S 4. Neue Rettungsmaßnahmen für das Unterseeboot! Provincetown  , 22. Dezember.

in den Torpedoraum zu bringen. Man hofft, daß es gelingen Der Hilfsmannschaft ist es gelungen, durch ein Hörrohr Luft wird, die fechs Mann in vier Stunden zu retten, falls fie noch leben follten.

Nach einer weiteren Meldung aus Provincetown   konnten heute früh um 3 Uhr im Torpedorauin des Unterseeboots S 4 teine Cebenszeichen entdeckt werden, nachdem fünf Stunden lang Luft eingepumpt worden war.

Auffindung gefunfener deutscher U- Boote.

In der Nähe von Bindau( Lettland  ) fanden Fischer in thren Negen fegs Sabel und verfchietene lieberreste menfchlicher Gerippe. Dieser Fund führte zu der Ent dedung zweier während des Krieges nor dem Windauer Hafen nach einem Busammenstoß gefunfener deutscher U- Boote. Tragbem bei der Katastrophe brei Ueberlebenbe gerettet wurden, fonnte niemals eine Spur der gefunfenen Fahrzeuge festgestellt perden. Runmehr fanden Taucher an der Stelle, an der die fischer ihren schaurigen fang machten, die beiden Boote in einer Baller tiefe von 125 Fuß. Sie berichteten, daß die U- Boote mur wenig beschädigt feien, und die lettländische Regierung beabsichtigt, bie Fahrzeuge heben zu lassen.

Claudio Arrau  , der junge Chilene. Der Bunderkindheit ist er entwachsen; gewachsen ist seine virtuose Technit, seine phänomenale Klavierhand" ist ihm geblieben. Aber er ist ein sehr ernster, fehr feinfühliger Musiker geworden, der Busoni   spielt- daß man beinahe finer, spielt, daß man ihn faum wiedererkennt: so ist er Herr des glaubt, Bufoni zu hören. Und Franz Osborn, der junge Ber  Instruments und seines Temperaments geworden. Youra Güller ringt mit Erfolg um Bestätigung des glänzenden Rufs, den sie aus Baris mitbringen soll. Alfred und Lisa Schroeber endlich mufizieren auf zwei Klavieren einen schwierigen Reger, daß man wünscht, es wären mehr dabei gewejen.

Thielscher, Arnold und Bach.

Das Lustspielhaus hat seinen Weihnachtsschwant. Das Barkeit lacht unbandig. Man quietscht schon nach den ersten Borten und fragt gar nicht, warum. Der Schwant der Herren Arnold und Griffenfänger, die fich entrüften wollen. Die Herren kennen eben Bach läßt keine Fragen zu, er amüsiert nur und gewinnt auch alle glänzend das Handwert, solchen Unfinn anzufurbeln, zu verfnäulen und wieder aufzufädeln. Sie sind Spezialisten für solchen Amüfter. schwant, der die unmöglichsten Situationen schafft. Und Thielscher spielt das alles mit, noch immer unverwüstlich. Er flatscht sich noch immer auf die Schenkel, wenn er nicht weiter tann. Er läßt sich noch immer bis auf die Unterhosen ausziehen, wenn den Autoren gerade

nichts Besseres einfällt, aber es fällt ihnen genug Derbes, Gr. probtes, feit langem wirksames ein. Der Titel des Schwants: der Pleite. Der Chef protegiert den Revuestar Bussy Angora, und Unter Geschäftsaufsicht". Ein fideles Geschäft steht vor Thielscher, genannt Herr Hafelhuhn, Buchhalter aus Merse­ burg  , soll die erschütterten Finanzen und den Windhund sanieren. Das tut er mun, indem er einen blödsinnigen Wirrwarr anrichtete. Thielscher rettet alles, und zum Schluß hat Pussy Angora einen neuen Freund und ein neues Auto, und Herr Haselhuhn, der in den Ruf eines Schwerenōters und Spizbuben beinahe gekommen wäre, umarmt gerührt seine treue Emilie. Es verlobt sich auch noch ein blondes Kind aus Allenstein   usw. usw.

Es ist zwedlos, den Schwanfmeistern vorzurechnen, daß sie uns langfam der Blödhelt entgegenführen. Das Parkett will aber ver blödet fein. So ist der Erfolg sicher für Fräulein Renate Müller und all die Schwantschauspieler, die dafür sorgen, daß Thielscher in immer neue Nöte vermidelt wird, aus denen er sich mit immer neuer Gelentigkeit herauswickelt. m.h.

tore

Jm Renaissane- Theater ist die Erstaufführung von Coeur Bube auf Freitag berlent. Die für Donnerstag gelösten Eintrittskarten behalten Gültigkeit für Freitag. Dombaumeister Bernhard ferfel ist Mittwoch im Alter von 65 Fahren Ingestorben. Befondere Verdienste bat fich Hertel dadurch ere morben, daß er das Reitungswert am Stölner Dom geförbçit bat. Es ges

in

lang ibm, einen Baustein ausfindig zu machen, ber den Witterungseinflüffens und den Schäden der Großstadt den nötigen Widerstand entgegenstellt.