2. Beilage zum„ Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Nr. 254.
Die Kellelexplosion des türkischen
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Mittwoch, den 30. Oktober 1895.
12. Zahrg.
Torpedojägerstenmittelbaren zeugen sämmtlich nicht mehr am fie schließlich Herr Scheibel mit einem, fein Einverständniß aus
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riß Kommandobrücke, einen Schornstein, u. f. w. fort, notiren fort, notiren diese dann( zwecks Prüfung des persönlichen und tödtete 8 Mann, während 5 Schwerverlette alsbald Eindrucks) Herrn Scheibel nach feinem im Konzert10 weitere Verletzte sind inzwischen ge- haus( Leipzigerstraße) belegenen Bureau zuzuschicken und, wenn Da vor dem Beramt zu Flensburg . Leben sind, so nimmt in der heutigen Verhandlung der Ingenieur drückenden Schreiben zurücksende, in die Präsentationsliste für Duge, welcher ein Patent als Seemaschinist 2. Klasse besißt, das Borchardt bezw. das Ministerium des Innern aufzunehmen. Es Uns wird geschrieben: Am Sonnabend, den 26. Oktober, größte Intereffe in Anspruch. Er bekennt sich als für die Kessel war mit den Angestellten des Kellnerbundes verabredet, daß diese war das Seeamt zu Flensburg berufen, die Ursachen jener und Maschinen allein verantwortlich, betont aber, daß er feine fowohl als Herr Scheibel den Reflektanten eröffnen sollten, ein furchtbaren Reffelerosion an Bord des auf der Germaniawerft Maschine unter teinen Umständen verlassen durfte. Die nach der fe ft e 3 Engagement werde erst 8 Tage vor der, der Zeit nach zu Riel neu erbauten türkischen Torpedojägers festzustellen. Explosion erfolgte Besichtigung durch Staatsanwaltschaft und noch bekannt zu gebenden Abreise nach Riel erfolgen. Mehrere Bereits am 13. Juli fand vor dem genannten Seegericht eine Sachverständige ergab einen Wasserstand von 600 Millimtr. unter der Reflektanten behaupteten nun, daß sie bei der persön Verhandlung statt, die indeß nicht zu Ende geführt werden dem niedrigsten Wasserstand. Duge erklärt, alle 5 bis 10 Minuten lichen Vorstellung bei Scheibel fest engagirt worden sei. konnte, da der Hauptzeuge, Ingenienr Duge, zur Zeit sich an die Speisepumpe revidirt und dieselbe stets in Ordnung gefunden Sie feien indeß nicht mit nach Kiel beordert worden und es feien Bord des nach Marotto entsandten Kreuzers Kaiserin zu haben. Er sowohl als auch der anwesende Direktor Hagen ihnen dadurch ein Gewinn von je 36 M. entgangen. Sie flagten Augufte" befand. Das betreffende Echiff, ein sogenannter und der Oberingenieur Seiz stellen die durch die Presse gegangene deshalb beim Gewerbegericht auf Bahlung von je 36 M. zunächst Torpedojäger, hat einen Raumgehalt von 282,04 Register- Tons netto Behauptung, bei Probefahrten würde absichtlich mit niedrigem gegen Borchardt, ließen dann aber infolge einer Belehrung durch und entspricht an Größe und Form dem deutschen Aviso„ Bliz". Wasserstand in den Kesseln gearbeitet, als böswillige Erfindung den Vorsitzenden Leo gegen diefe Firma ihre Klage fallen und Nachdem im Mai bereits eine Probefahrt gemacht war, wurden hin. Auf eine Frage des Reichskommissars, Kapitän zur See richteten sie gegen Scheibel. Das Gewerbegericht hat sämmtdie Kessel mit einem automatischen schwimmenden Wasserstands. v. Treuenfeld, erklären sämmtliche Zeugen, daß ein diretter Vor- liche Sachen verbunden, und dann, nachdem die Kläger Regulator noch nachträglich versehen, der den Zweck hat, das gesezter nicht offiziell ernannt wurde, aus alt hergebrachter Ueber einen Zettel präsentirt hatten, auf dem sich der Waffer nicht über einen gewissen Punkt in die Kessel eindringen lieferung aber Duge als solcher angesehen wurde. Der Reichs- Vermerk: ,, Angenommen A. S." findet, den Beklagten zu laffen. Die Kessel, vier an der Zahl, waren zu zwei in einem fommissar führt die Kesselexplosion auf Waffermangel in erster Scheibel verurtheilt. Die Behauptung Scheibel's, das: durch wasserdichte Schotten getrennten Raum neben einander Linie zurück. Es sei festgestellt, daß 600 Millimeter unter dem Angenommen A. S.", bedeute nur: angenommen für die in dem vorderen refp. mittleren Theil des Echiffes untergebracht, niedrigsten Wasserstand das Wasser zurückgegangen war, es hätte Bräfentirliste, hielt der Gerichtshof für belanglos. Er war der hinter welchein fich die Zwillings Triple Compound: die Feuerung sofort ausgelöscht werden müssen, statt Waffer nun- Meinung, daß die Kläger auf grund dieses Vermerks fich für maschine befand. Die Kessel waren sogenannte Lokomotivkessel, mehr noch hinzuzupumpen. Bei derartigen gefährlichen Keffeln engagirt hätten halten müssen, und daß dieser Umstand maßaus Martinsstahl geschmiedet, die Feuerbuchsen aus Kupier, zum sei die größte Vorsicht nothwendig, die hier außer acht gelassen gebend sei. plötzlichen Auslöschen des Feuers konnten die Roften durch einen wurde. Wenn nun auch Kupfer beim Erglühen schneller seine Gegen dieses Urtheil legte Scheibel Berufung ein. Im VerHebel zum Fallen gebracht werden, außerdem war an jedem Widerstandsfähigkeit verliert, so sei dies nicht als ein Mangel handlungstermin führte der Vertreter der Berufungsbeklagten zu Steffel ein Injektor zum Sprigen angebracht. Am 27. Mai, vor- anzusehen, daß die Feuerbuchse stets mit Waffer bedeckt nächst aus, daß die Berufung, die nur bei Objekten von mehr mittags 9 Uhr, sollte das Schiff seine leite Probefahrt unter sein muß. Der Unfall ist durch ungenügende Bedienung als 100 Mart gegen Gewerbegerichtsurtheile zulässig ist, nehmen, wozu u. a. zwei Vertreter der türkischen Regierung fich hervorgerufen. Es empfiehlt sich auch neben dem Telegraphen vorliegendenfalls unzulässig sei, da jeder der Kläger nur an Bord begeben hatten. Der mit der Führung betraute Lotse ein Sprachrohr, sowie verschiedene Speiseröhren, die vom Kessel- 36 Mart beanspruche und eigentlich doch mehrere Prozesse Lage aus Laboe ließ dag Schiff allmälig in der raum zu bedienen find. Anträge zu stellen hat er vorlägen. Das Berufungsgericht stellte sich jedoch auf den StandOstsee in forcirte Fahrt übergehen. Um zehn Uhr teine, da im Heizraum der verantwortliche Kommissar fehlte. punkt, den der Vertreter des Berufungsklägers Scheibel eins 56 Minuten war in der Eckernförder Bucht die größte Leistung Der Spruch des Seeamts lautet: nahm, nämlich daß die Prozesse durch die Verbindung zu der Maschine, 256 Umdrehungen in der Minute, bei 133/4 Atmo In erster Linie trifft ein Verschulden den Kupferschmiedes e inem Prozesse geworden sind und somit das Prozeßobjekt sphären Ueberdruck erreicht, welche dem Schiff eine Geschwindig- meister, da er aber nicht mehr am Leben ist, außerdem aber auch 100 M. übersteigt. Das Gericht verwarf demzufolge den Einfeit von 19 Seemeilen verliehen. Ingenieur Duge, der hiervon nicht verantwortlich im Sinne des Seegesetzes ist, so muß un- wand der Unzulässigkeit der Berufung. Hierauf führte der Ver benachrichtigt wurde, gab durch den Kesselraum den Befehl aufgeklärt bleiben, weshalb er nicht den Rost hat fallen lassen. treter Scheibel's zur Begründung der Berufung aus, daß weniger Dampf, d. h. es sollten 13 Atmosphären immer noch in Im übrigen hat er die nöthige Sorgfalt nicht fehlen lassen. Das Gewerbegericht sich zu unrecht in eine Entscheidung den auf 14 Atmosphären geprüften Kesseln gehalten werden. Dem Ingenieur Duge trifft teine Schuld, er durfte seinen des vorliegenden Prozesses vorliegenden Prozesses eingelassen habe; das GeInzwischen ging an Bord alles ordnungsgemäß zu. Oberingenieur Posten an der Waschine nicht verlassen. Die auf Kriegs- werbegericht fei nur fompetent, Rechtsstreitigkeiten zwischen Seit überzeugte sich ab und zu von der Beschaffenheit der Kessel und schiffen bedingten wenig Paum einnehmenden Kessel verlangen den Arbeitern und ihren Arbeitgebern zu ents Maschinen, hatte aber sonst keine verantwortungsvolle Stellung inne die penibelfte Wartung, sie sind im hohen Grade gefährlich. scheiden. Nach dem eigenen Vortrage der Kläger vor dem In den Kesselräumen war der Kupferschmiedemeister Rothe als Die Direktion hat nicht alles gethan, um die Gewerbegericht und dem dort festgestellten Thatbestande sei der Aufsichtsführender thätig, der alle halbe Stunde über den Stad Kesselräume fortwährend von Sachverständigen Beklagte nur Bermitler zwischen den Arbeitern und dem der Kessel nach der Maschine berichtete. Im übrigen bestand die kontrolliren zu lassen, ihr ist deshalb die Arbeitgeber gewesen; der von den Klägern beschrittene Rechtsganze Schiffsbefatung aus erprobten Werftarbeitern, die aber Schuld zuzuschreiben. Es empfiehlt sich die Anbringung weg sei demnach unzulässig und schon deshalb sei der Berufung mit Ausnahme von Duge sämmtlich ohne Patent waren. Als eines Sprachrohrs sowie eine beffere Verkehrsverbindung zwischen stattzugeben, ohne daß auf die Sache selbst eingegangen werden die forcirte Fahrt eingestellt wurde, machte sich in den beiden Kessel- und Maschinenraum. Auch muß eine Aenderung getroffen brauche. Das Gericht schloß sich dieser vom Vertreter der Borderkesseln bei steigendem Dampfdruck ein verminderter Wasser- werden, damit im Maschinenraum zu ersehen ist, in welchem Kellner bekämpften Ansicht an und wies die Kläger unter stand bemerkbar, eine Erscheinung, die stets bemerkt wird, in Kessel Waffermangel eingetreten ist.. Aufhebung des Gewerbegerichts- Urtheils mit diesem Falle aber durch die Sachverständigen dadurch erklärt Wird nunmehr die Staatsanwaltschaft gegen ihrer Klage ab. wird, daß sämmtliche vier Ressel durch ein Speise: die Direktion der Germaniawerft strafrechtlich Reichs- Versicherungsamt. Die rheinische landwirthschaft. rohr gespeist wurden, und die beiden hinteren Kessel, vorgehen? liche Berufsgenossenschaft hatte der Besitzerin Schmidts die Folgen welche nur 11,8 Atmosphären Druck hatten, leichter eines Unfalles, welche in einer sehr beträchtlichen Minderung des Wasser aufnehmen, als die vorderen mit dem stärkeren Dampfdruck. Ingenieur Duge, der die Steuerbord- Maschine Sehvermögens eines ihrer Augen bestanden, mit 25 pet. der Rente für völlige Erwerbsunfähigkeit zu entschädigen. Infolge leitete, telegraphirte mittelst des Maschinentelegraphs, eine be Gin Nachspiel der großen Kiel Holtenauer Befttage falscher Berechnung erhielt aber Frau Schmidts nicht jährlich schriebene Scheibe mit Zeiger, mehr Dampf!" nachdem er zuvor beschäftigte dieser Tage das Landgericht I. Das Vorstands- 55 M., sondern 66 M. Diefelbe mußte dann später, da sich vom Reffelraum auf dem Maschinentelegraph mehr Wasser" mitglied des Gastwirthschaftlichen Spar- und Kreditvereins, das fragliche Auge bedenklich entzündete, wieder ärztlich behandelt benachrichtigt bekommen hatte. Duge befahl dem die andere A. Scheibel, hatte von der Firma F. M. Borchardt, Hoftraiteur, werden. Nachdem die Verschlimmerung beseitigt war, stellte ein Maschine leitenden Werkmeister Sachau, einen zweiten Zusahhahn den Auftrag erhalten, für dieselbe zu den Kieler Hoffestlichkeiten Professor von der Universitätsklinik zu Bonn gutachtlich anzustellen, was auch sofort geschah. Aber aus den schon er- aus Anlaß der Eröffnung des Nordostsee- Kanals etiva 150 Reuner fest, daß nunmehr wieder der frühere Grad der Erwerbsfähigkeit wähnten verschiedenen Dampfspannungen der vorderen und hinteren zu engagiren. Bevor aber ein festes Engagement getroffen wurde, vorliege. Die Berufsgenossenschaft erließ jetzt einen neuen Be Reffelpartien gelangte nach den vorderen Keffeln nicht mehr Wasser follte Herr Scheibel seiner Auftraggeberin Borchardt eine Lufte scheid, in dem Frau Schmidis die vormals bezogenen 25 pt. und obgleich der Maschinentelegraph immer noch mehr Wasser" der Reflektanten einreichen, aus der die Personalien der letzteren, iné zugesprochen wurden, jedoch berechnete man diesmal die zu zeigte, glaubte Duge, seiner Pflicht genügt zu haben. Das Kessel- besondere ihre Beschäftigung während des letzten Jahres ersichtlich sein zahlende Summe richtig, sie wurde für das Jahr auf 55 M. waffer war aber im vorderen Backbordkessel nicht mehr im sollten. Die Firma Borchardt hatte sich verpflichten müssen, eine festgesetzt. Hiergegen legte die Verletzte Berufung ein und Wasserstandsglase sichtbar, so daß nunmehr der Kupferschmiede - solche Liste dem Ministerium des Innern zur Prüfung und beanspruchte, daß man ihr wie ehemals jährlich 66 M. meister, anstatt sofort den Rost fallen zu lassen, den Heizer Olatt eventuellen Revidirung zu unterbreiten. Aus den Reihen der zahle. Sie begründete dies damit, daß die Festseßung nach Duge schickte, um nochmals„ mehr Wasser" zu fordern. von der Behörde unbeanstandeten Reflettanten sollte dann der Jahresrente auf 66 M., wenn auch irrthümlich Duge stellte nunmehr die Speisepumpe an, im selben Augenblick Scheibel die nöthige Anzahl Kellner auswählen und fest engagiren erfolgt, so doch rechtskräftig geworden sei. Das Schieds aber, wo das falte Zusatzwasser den glühend gewordenen Feuer- dürfen. Scheibel erließ zunächst eine Annonce, daß sich die auf gericht schloß sich Dein an und verurtheilte die büchsen- Deckel des Kessels erreichte, verwandelte es fich die Arbeit reflektirenden Kellner im Bureau des Deutschen rheinische landwirthschaftliche Berufsgenossenschaft dazu, in Dampf, wodurch die furchtbare Explosion erfolgte. Kellnerbundes zu melder hätten. Die Angestellten des leyteren die Jahresrente wieder auf 66 Mark festzusetzen. Der Der Backbordkessel flog empor, zersprengte das Deck, waren angewiesen, die Personalien der Meldenden zu Rekurs der beklagten Berufsgenossenschaft beim Reichs
Gasglühlicht.
Das Gasglühlicht steht gegenwärtig im Vordergrunde des Interesses und daher kann es nicht Wunder nehmen, daß am Freitag Abend das wissenschaftliche Theater der Urania, wo Herr Dr. Naß einen Experimentalvortrag über Gasglühlicht angekündigt hatte, sehr start besetzt war.
Zunächst gab der Vortragende einen furzen geschichtlichen Ueberblick über das Leuchtgas, aus welchem wir erwähnen wollen, daß dasselbe 1812 in London , 1815 in Paris zur Straßenbeleuchtung eingeführt wurde, nachdem es schon früher vereinzelte Anwendung gefunden hatte. Berlin Schloß 1825 einen Vertrag mit der englischen Gasgesellschaft, und 1826 brannten hier die ersten Straßenlaternen. Jin Verbrauch ist Deutschland auch heute noch hinter England und Frankreich zurück; die Stadt London allein verbraucht mehr Gas, als das ganze Deutsche Reich; auf den Kopf der Bevölkerung kommen jährlich in London 139, in Berlin 100, in England 70, in Frankreich 16 und im Deutschen Reich nur 10 Rubikmeter Gas,
Soziale Rechtspflege.
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Siemens fabrizirt, in dessen großem Regenerativbrenner, bei welchem auch das zur Verbrennung tommende Gas vorgewärmt wird, eine Lichtstärke von 2000 Kerzen erreicht wird.
Gestalt bekommen, was durch Ausübung eines größeren oder geringeren Gasdruckes geschieht.
Diese Operationen( mit Ausnahme des Jmprägnirens) zeigte Die Verbrennung beruht bekanntlich darauf, daß der in der Herr Dr. Naß und führte im Anschfuß daran eine Reihe von Luft enthaltene Sauerstoff sich mit den in dem Gase enthaltenen Brennern von 10 verschiedenen Firmen vor, welche fämmtlich brennbaren Substanzen( Kohle und Wasserstoff) vereinigt, wobei ein schönes, helles Licht geben. Im Anschluß hieran wurden der überschüssige Kohlenstoff durch die Verbrennungswärme ins dann einige Lampen gezeigt, in welchen fogenanntes SpiritusGlühen geräth; ist die Verbrennung der Kohle jedoch eine voll- glühlicht erzeugt wurde. Dieselben sollen das Problem der ständige, so entsteht eine nicht- leuchtende oder doch nur eine ganz tragbaren Gaslampe lösen. Eine solche existirt ja noch nicht, schwach leuchtende bläuliche Flamme; natürlich muß dann die sondern in den kleineren Haushalten spielt die Petroleumerzeugte Hiße eine um so intensivere sein. Eine solche vollständige lampe immer noch die erste Rolle. Bei diesen neuen Verbrennung fann man erreichen, wenn man dafür sorgt, daß in ge- Lampen wird in ähnlicher Weise wie beim Gas nügender MengeSauerstoff oder Luft zum Gase hinzutritt. Zuerst wurde Glühlicht ein imprägnirter Strumpf Durch die Size dieses Prinzip von dem berühmten deutschen Chemiker Robert Bunsen des aus dem Spiritus entwickelten und entzündeten Gafes angewendet, der seine Brenner mit einer besonderen Luftzuführung ins Glühen gebracht. Das vorgeführte Licht war ein sehr helles, verfah, so daß ein Gemisch von Gas und Luft zur Verbrennung welches das der gewöhnlichen Betroleumlampe bei weitem überfommt. Die heiße, nicht leuchtende Bunsenflamme hat noch den traf; doch scheint es recht unbequem, daß man längere Zeit großen Vorzug, absolut rußfrei zu sein; denn der Ruß besteht warten muß, bis genügend Spiritus vergast ist, um das Leuchten nur in unverbranntem Kohlenstoff. Dadurch eignet sich diefe des Strumpfes zu bewirken. Ueber die wichtige Koftenfrage Flamme sehr gut zu Kochzwecken, weil sie Töpfe troß der großen wurde gar nichts bemerkt; wenn die Spiritus- Glühlampen nicht ihe völlig fauber läßt. Dagegen erscheint es auf den erften erheblich billiger find, als die Petroleumbrenner, so werden die Anblick seltsam, fie auch zu Leuchtzwecken benutzen zu wollen, letteren taum verdrängt werden. Dann zeigte der Vortragende an einer Reihe sehr gelungener wie es bei allem Gasglühlicht geschieht. Zum Echluß gedachte Herr Dr. Naß noch des zu Anfang Projektionsdarstellungen die Einrichtungen einer modernen Gas- Ift nämlich die Temperatur einer solchen Flamme eine sehr dieses Jahres so enthusiastisch begrüßten Acethylens. Unseres anstalt, wozu die Charlottenburger Anstalt II gewählt wurde, viel höhere, als bei den gewöhnlichen Gasflammen, so müssen Wissens ist einem größeren Publikum in Berlin dieses Gas noch welche in vollkommenster Weise eingerichtet ist. In großen Re- auch beliebige unverbrennliche Körper in ihr stärker erhigt werden, nicht vorgeführt worden, und war es daher recht dankenswerth. torten werden die Steinkohlen einer Hihe von mehr als so daß sie ein intensives Licht auszustrahlen vermögen. Echon sowohl die Herstellung als die Flamme desselben in der Urania 1000 Grad ausgefeht; das aus ihnen entstehende Gas wird in im Jahre 1839 wurde in England ein Patent darauf genommen, zu zeigen. Das Ncethylen ist eine Verbindung des Metalles die Kühler( Kondensatoren) geleitet, wo sich die flüssigen ein helles Licht durch Einführen eines Körbchens aus feinem Calcium mit Kohle, welche im elektrischen Lichtbogen Bestandtheile( Theer und sog. Gaswasser) niederschlagen, und Platindraht, das mit einer feuchten Mischung von Kalt und gewonnen werden fann. Um kleine Stücke herzus nach weiteren Reinigungen gelangt es schließlich in den großen Streide überzogen war, in einer Gasflamme zu erzeugen. stellen, genügt es, Kalf auf bie eine der beiden Gasbehälter, von wo es durch gußeiserne Röhren den Verbrauchs- Auch 1848 wurde ein ähnlicher Versuch gemacht. Doch sich gegenüberstehenden Koblen, zwischen denen der stellen und Brennern zugeführt wird. erst 1885 gelang es Auer von Welsbach , einen brauch- Lichtbogen fich bildet, zu bringen; der elektrische Lichtbogen
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Ler einfache Flach- oder Schnittbrenner zeigt einen Ein- baren Stoff herzustellen, der in die nicht leuchtende Gas- wurde auf eine weiße Tafel projicirt, so daß man die Bildung schnitt, aus welchem das Gas herausströmt; angezündet brennt flamme eingeführt in dieser zur glänzendsten Weißgluth erhigt des merkwürdigen Körpers deutlich beobachten konnte. Die gees mit heller gelber Flamme. Dieser einfache und älteste wird. Zunächst wird ein einfaches Gewebe aus Garn hergestellt; wonnenen Stücke Calciumcarbid wurden in Wasser geworfen, Brenner ist trotz der verhältnißmäßigen Dunkelheit, welche die um es feuerfest zu machen, wird es mit einer Flüssigkeit getränti worauf fich fofort Acethylen, eine gajige Verbindung von Koble Gasflammen bei ihm haben, auch heute noch vielfach zu finden;( imprägnirt). Der Imprägnirungsstoff ist das Geheimniß der und Sauerstoff, entwickelte. Angezündet brannte dasselbe, wobei doch ist der schon 1783 von Argand in London er verschiedenen Fabriken, die nach und nach entstanden sind; es ein außerordentlich helles Licht entwickelte. Freilich rußte die fundene Rundbrenner verbreiteter; bei diesem strömt das Auer'sches Gasglühlicht ist ja nicht mehr das einzige, sondern Flamme sehr stark; doch kann dieser Uebelstand durch einen Gas durch eine Reihe von fleinen Oeffnungen, welche im auf Quer folgten eine Reihe anderer Erfinder, so daß passenden Brenner, wie ihn z. B. die Firma Schülke fonstruirt Kreise angeordnet sind, und durch einen als Schornstein wir heute mehrere Dutzende von Gasglühlicht Systemen bat, beseitigt werden. In diesem Brenner gab das Acethylen ein dienenden Zylinder wird für guten Luftzug und Wegführung der haben. Der imprägnirte Glühstoff wird dann auf den Licht, das zu den schönsten Hoffnungen für die Zukunft be Verbrennungsgafe gesorgt. Durch besondere Einrichtungen kann Brenner gesetzt und das entströmende Gas angezündet, wobei rechtigt.
man es erreichen, daß die Verbrennungsgafe die zur Verbrennung die brennbaren Bestandtheile( das Gewebe) vollständig verbrennen Mit einem Hinweis auf die fonstigen Gigenschaften des dienende Lust vorwärmen, wodurch eine große Gasersparniß er- und die anderen Bestandtheile in der bekannten Form, in welcher Acethylens, aus dem ja auch Alkohol hergestellt werden kann, zielt wird; es ist dies das Prinzip der sogenannten Regenerativ sie den sogenannten Strumpf bilden, zurückbleiben. Schließlich wenn auch vorläufig erst zu fehr hohem Preise, wurden die brenner, wie sie z. B. die Firma Schülle und vor allen Friedrich muß derselbe noch formirt werden, d. h, eine überall gleichmäßige interessanten Vorführungen geschloffen.
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