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Ein unsichtbarer Botschafter.

England ehrt deutsche   Schriftsteller. Der deutsche   Botschafter boykottiert sie.

Hus London wird uns geschrieben:

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Die Modern Language Assocation, eine aus Bro. jefforen und Lehrern zusammengefeßte englische Bereinigung, hat dem deutschen   Botschafter in London   Dr. Stahmer den Bor= siz der Bereinigung für das Jahr 1928 angetragen. Dieses Ehren­amt, das in der Bergangenheit von Männern mie Lord Robert Cecil   und dem ehemaligen franzöfifchen Botschafter in London  , Baul Cambon, befleidet worden ist, fällt damit zum ersten Male on einen Deutschen  . Es ist zu begrüßen, daß der deutsche Botschafter diese Ehrung, die von der Verbesserung der fulturellen Beziehungen zwischen den beiden Ländern Zeugnis gibt, ange­nommen und bei der Jahresversammlung und dem Bankett der Gesellschaft den Borfiz geführt hat.

Troßbent fann nicht verschwiegen werden, daß der offizielle

Bertreter Deutschlands   in London   von den Möglichkeiten und

Pflichten, die ihm fein Amt als der offizielle kulturelle mittler zwischen Deutschland   und England auferlegt,

feineswegs den erforderlichen Gebrauch gemacht hat Anlaß zu dieser Feststellung gibt der Besuch zweier deutscher Schriftsteller in England, die beide in der zweiten Hälfte des ab­gelaufenen Jahres auf Grund von Einladungen englischer Ber­einigungen London   besucht haben. Sowohl der Besuch Emil Ludwigs, als auch der kurze Aufenthalt Bion eucht wangers in London   haben zu ganz ungewöhnlichen Ehrungen der beiden Schriftsteller geführt. Beide deutsche Autoren wurden von den offiziell und inoffiziell führenden Kreifen Englands als repräsentative Bertreter des neuen deutschen  Schrifttums und damit des neuen Deutschland   selbst gefeiert, und insbesondere Emil Ludwig   wurde Gelegenheit geboten, fich cusführlicher und mit mehr führenden englischen Staatsmännern über europäische Probleme auszusprechen als irgend einem anderen Deutschen  ( vielleicht den Botschafter selbst eingeschloffen) seit Kriegs ende gegönnt war. Diese bloße Tatsache mag man zu den beiden Männern stehen wie immer, es hat absolut nichts mit der grund­säglichen Seite der Frage zu tun stempelte diese Shrift stellerbesuche zu hochbedeutsamen Anlässen deutsch  - eng­lischer Annäherung, die offiziell nie und nimmer ignoriert werden hurften. Tatsache ist jedenfalls, daß der deutiche Bof­schafter( und mur der Botschafter selbst ist in England Symbol!) bei allen, zu Ehren dieser deutschen   Schriftsteller gegebenen Empfängen usw., und an Einladungen an den Boffchafter hat cs gewiß nicht gefehlt, durch seine persönliche Abwesenheit geglänzt

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Tragödie auf den Schienen.

Der Tod des Schrankenwärters.

Gestern abend ereignete sich nach einer Meldung aus Dresden   in Beinböhlo an dem Bahnübergang ein schweres Autounglüd. Kurze ehe der von Dresden   fommende Berliner   Zug eintreffen mußte, fuhr ein Auto über die Bahnstrecke. Als das Auto die Gleise überquerte, schloß der Schrankenwärter die Schranke. Das Auto blieb mit den Hinterrädern auf dem Gleise, da die Schranfe

die Weiterfahri sperrte. Als der Führer des Autos den heramahen Den Zug bemerkte, sprang er aus dem Wagen. Der Schrankenwärter wolfie den Zug durch Winken aushalten, um einen Zusammenstoß zu vermeiden, was ihm jedoch nicht gelang. Die Lokomotive erfaßte den Krofimagen, schleuderte ihn zur Seite und zertrümmerte ihn. Der Schrankenwärter wurde von dem fortgeschleuderten Kraftwagen auf die Schienen geworfen, von dem Zug, der zwar fofort gebremst wurde, aber noch 20 Meter weiterlief, erfaßt und buchstäblich in Stüde   geriffen.

Provinz im Staatstheater.

Das Staatliche Schauspielhaus hat ein sonderbares Premierenpublifum. Behlings finszenierung der harmlosen Hal­bergichen Barodie inises auf Ithafa" reizi es zu in scharfem 23iderspruch, daß die Boise   abgelegt werden mußte. Mit Kanonen ichießt man auf Spaßen. Im Anschluß an den Theaterslandal unft inan von einer Intendanten trife. Die völlig nerfehlte Neueinstudie­rung des Trauerspiels Benthefile a quittieren bie Zuschauer mit herzlichem Beifall, obwohl sie auf dem Riveau eines jahr zehntelang stehengebliebenen Provinztheaters steht. Während des ganzen Abends wurde ich den Eindruck einer Barodie auf Kleist nicht los. Ein Mißerfolg par vorauszusehen.

Lothar Müthet, der für einen eigens zu dieser Beranstaltung aus der Ferne geholten Regiffeur einspringt, ist gleichzeitig der Träger ber mannlichen Hauptrolle. Eine solche Doppeltätigteit ist eine Unfitte. Ein Schauspieler, der selbst auf der Bühne steht, fann als Regisseur weber fich felbft noch die übrigen Darsteller tontrol­lieren und mit tünstlerischen Anregungen befruchten. Bei einer ffeinen Bühne mag bas hingehen. Bei dem Staatstheater ist eine Doppelverwendung des Hauptdarstellers unverständlich und unver­zeihlich. Im Anschluß an den Ulysses- Strach habe ich für das Staats­fchauspielhaus warme Borte gefunden. Heute tut es mir leid.

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hat. Das wurde insbesondere anläßlich eines zu Ehren Lion Feucht mangers gegebenen Empfanges des Londoner   Ben- Clubs, an dem beinahe alle großen Namen des zeitgenöffifhen englischen Schrift­tums teilnahmen, und das für das geistige England durchaus repra. fentativ war, viel bemerkt und abfällig erörtert. Sei es, daß dem Botschafter die ganze Richtung nicht paßte beide Schriftsteller befannten sich als Bazifisten und Lud fei es, daß in mig überdies bei allen Gelegenheiten als Sozialist Carlton House Terrace, dem Sitz der deutschen   Botschaft, das Gefühl für die politische Seite dieser Besuche fehlte, die dauernden Absagen des Botschafters fonnten nicht anders denn als eine Kritit an den großen und einfluß reichen englischen Kreifen aufgefaßt werden, die diese deutschen Schriftsteller als repräsentative Vertreter der deutschen Lite

ratur ehrten. Die Tatsache, daß eine in einer Millionenauflage ver­breitete Londoner   Zeitung zu Neujahr unter den großen Ereignissen des vergangenen Jahres nicht den literarischen", nein schlechthin den großen Begebenheiten des verflossenen Jahres, das Erscheinen der englischen Ausgabe von Feuchtwangers Jub Süß aufgezählt hatte, muß einen Fingerzeig geben, welch außerordentliche Mission diesen deutschen   Autoren in England 1927 zugefallen ist.

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Das Berhalten des Botschafters mag nach den orthodoxen Auf­faffungen der Diplomatie alter Schule durchaus unangreifbar sein. Es ist jedod) flar, daß und die großen politischen Erfolge, die der österreichische Gesandte seiner flugen kulturellen Mittlerrolle zu verdanken hat, müßte hierfür einen Fingerzeig geben der För­derung der kulturellen Beziehungen, der Verwertung der kulturellen berung der fulturellen Beziehungen, der Verwertung der fulturellen Sympathien in der Diplomatie eines geschlagenen und ehemalig feindlichen Landes eine unvergleichlich größere und michtigere Rolle zufällt als dies unter den normaleren" Berhältnissen der Borkriegs­zeit der Fall gemefen ift. Unter diesem Gesichtspunkt wächst sich jene Unterlassungsfünde zu einem grundsäglichen diplomati. schen Fehler des Bertreters Deutschlands   in England aus und 3mingt zur affenen Darstellung eines bebauernswerten Tatbestandes. zwingt zur affenen Darstellung eines bebauernswerten Tatbestandes. Die vom deutschen   Botschafter in den Jahren 1921 bis 1926 geübte 3urudhaltung in allen Ehren, ebenso wie seine diplomatischen Erfolge, die übrigens zum erheblichen Teil der Tätigkeit eines ganz ausgezeichneten jüngeren Botschafter stabes zu danken waren- in jüngster Zeit hat diese Wohltat angefangen, eine Plage zu werden. Die Forderung nach einem stärkeren Hervortreten des deut­ schen   Botschafters ift eine Selbstverständlichkeit gemorden, die mur deshalb nach außen hin nicht in Erscheinung getreten ist, weil sie von allen, die sie erhoben haben, vor lauter Tali und Rüdsichtnahme nur geflüßtert werbe, statt offen ausgesprochen zu merden.

dieses Grundstück für annähernd 1 Million Marf an die Firma Hermann Zies zu vertaufen, hat im Grundstücscusschuß der Stadio verordnetenversammlung feine Mehrheit gefunden.

Kommunisten unter sich.

Eine interessante Berhandlung vor dem Arbeitsgeria.. Bor der Berufungsfammer des Landarbeitsgerichts I Berit ( pielte fich folgender intereffante Borgang ab. Die Firma Raveg G. m. b. 5., Berlin  , Burgstraße 30, trat als Berufungsfläger gegen einen Vertreter der genannten Firma auf. Vor dem Arbeits­gericht wurde im Monat Oftober 1927 die Firma Raveg G. m. b.§. zur Brovisionszahlung an den Bertreter Gaarz ver urteilt. Sie legte gegen dieses Urteil Berufung beim Landesarbeits­gericht ein.

Interessant ist folgendes: Dir Firma Raveg G. m. b. H. ist tommunistischen ein Anzeigenvertrieb, deren 2eitung in den Händen des früheren Reichstagsabgeordneten und Reichsparteitajjierers Artur König liegt. Der Ber treter, ber gegen die genannte Firma Klage erhoben hat, ist ein

Genoffe des Herrn König. Es hat einen eigenartigen Beigeschmad, wenn zwei parteifreue Kommunisten var der verpänten bürgerlichen Klassenjustiz ihre entstandenen Differenzen ausfragen. Erschienen war ein Beuge der Firma Raveg, der fich als Grndifus" der Firma bezeichnete, meiterhin der Oberreifende, unter dessen Leitung die Bertreter die Arbeit für die Firma Raveg burchführten. Die Arbeit bestand darin, für die Arbeiter lustrierte Being" ( 233) Injerate abzuschließen. König sagte: der Oberreisende ist zuständig, die Provision zu zahlen, der Oberreisende sagte: König ist zuständig, die Provision zu zahlen, der Zeuge des König( Firma Rapeg) erflärt: König ist gar nicht zeichnungsberechtigt, sondern die 23. untersteht Willy Münzenberg, der zugleich Besitzer des Neuen Deutschen   Berlages ift.

Schriftwechsel und auch die Verträge stets unterzeichnet hat. Ein Der Oberreisende wies aber nach, daß König den gesamten Kommunist arbeitet unter Rommunisten für die Unternehmen der Kommunistischen Partei. Er fordert seinen wohlverdienten Lohn, und feiner ist da, der zuständig ist. Doch einer ist da! Billy Münzenberg, tommunistischer Reichstagsabgeordneter, der aber ist durch seine Immunität geschützt.

Willst du nun dein Recht haben, so schreibe nach Moskau  , und Moskau   wird dir flar machen, daß du als guter Kommunist und Parteifoldat den Mund zu halten hast. Sonst dente daran, daß du ausgeschlossen werden fannst. Diftatur des Proletariats innerhalb des Broletariats.

Die Explosion in Dohlem.

Auf der Unglücksstelle in Dahlem   erschienen heute morgen noch. einmal Brofeffor Dr. Benge und Staatsanwaltschaftsrat Ber­ger Landefeld von der Staatsanwaltschaft III mit einem er­fuchten Richter, um das zum Teil zerstörte Haus zu besichtigen und von den norhandenen Chemikalien usw. Proben zu entnehmen. Der Bau wurde nach den Aufräumungsarbeiter zur Wiedering standseßung freigegeben. Daß Stammer Selbstmord begangen haben sollte, ist nur ein leeres Gerebe Als Ursache des Selbst.

Paffagierluftverkehr über den Atlantik. morbes" abt das Gerücht ein Familienzerwürfnis an. Stammer

England will vorangehen.

London  , 10. Januar.

Das Barlamentsmitglied Commander Burnen hielt heute einen Bortrag über die von Deutschland   und England unternom menen Vorbereitungen für die Einrichtung eines regelmäßigen Luft fchiffdienstes zwischen Europa   und Amerika  .

Nach einem Hinweis auf den vorgeschrittenen Bau des Zeppelin Luftschiffes 23 127 ertiärte er, es fei unbedingt notwendig, die Brobeflüge der beiden in England gebauten Luftschiffe zu be schleunigen. Er habe mit dem Luftfahrtminifterium vereinbart, daß nach Beendigung der Probeflüge des Burney Rolls Royce R 100 das Luftschiff als Privatunternehmen fliegen tönne, um Baffagiere auf Demonftrationsflügen über den Atlantischen Ozean au tragen. Er fei entschlossen, e in englisches Luftschiff als erstes den Bemeis für einen Passagierluftdienst über den Ozean erbringen an laffen, da er glaube, bas das Prestige und die fünftigen Baffagiere der Nation zufallen werden, die als erste einen solchen Dienst einrichtet. Nach Gelingen einiger Demonstrationsflüge foll eine Atlantische Luftschiffgesell­fchaft gegründet werden, die für jeden zweiten Tag einen Luft­fchiffperfehr zwischen England und Norbamerila einrichten mürbe Der Flug von England nach Amerita wird auf 48 Stunden, der lug von Amerita nach England auf 38 Stunden geschägt. Die Fahrpreise fallen zwischen 80 und 120 Pfund betragen. Mit dem britischen Generalpostmeister hat Burnen bereits eine Vereinbarung über die Beförderung der britischen Bost getroffen. Mit ben ame= rikanischen und tanadischen Bostbehörben stehen Berhandlungen bevor.

der Britisch- Atlantischen Gesellschaft 7 Millionen Bfund betragen, Nach einer Meldung der Evening Standard foll das Kapital das jedoch erst nach mehreren befriedigenden transatlantischen Baffa­gterflügen voll ausgeschrieben werden fall. Die Stoften her 100. die eine Raumperdrängung von fünt Millionen Kubiffuß hat, werden mit 45 000 Pfund angegeben.

Elli Reinfeldt noch immer verschollen.

Durch die furchtbaren Explosionstatastrophen ber legten Tage, die die Weltstadt in Aufregung verfeßt haben, ist das geheimnisvolle Berschwinden der achtjährigen Elli Reinfeldt, über das wir wiederholt berichtet haben, etwas in Bergessenheit geraten. Leider muß erneut die Feststellung gemacht werden, daß bisher noch immer teine Spur von dem vermisten Rinde, das zweifellos einem Ber brechen zum Opfer gefallen ist, entdeckt worden ist. Die Kriminal pollzei hat bei der Aufklärung mit großen Schwierigkeiten zu fämpfen. Alle Fingerzeige, die augingen, find bisher ergebnislos verlaufen. Ungeheurer Arbeit bedarf es noch, die weiteren zahl­reichen Mitteilungen aus dem Bublitum bzw. Berdächtigungen be­stimmter Personen zu überprüfen. Obgleich die Ermittlungen mit aller Energie und Umsicht geführt werden, hat es faft den Anschein, als ob das geheimnisvolle Berschwinden des Kindes niemals auf­geflärt werden könnte. Allein die Sichtung des eingegangenen Materials, das mit dem Berschwinden im Zusammenhang steht, wird noch viele Tage dauern.

In Kleists Benthefilea" befagt die Handlung wenig. Der Dichter hat fein anderes Ziel, als den Wechsel flammender Empfindungen, einen Gegensatz der Gefühle von feliger Liebe bis zu erbittertem Haß dichterisch zu gestalten. Worauf fommt es also in jeder 3n szenierung an? Die hinreißende Musik der Kleistschen Sprache er flingen zu laffen. Maria Koppenhofer   als Benthefilea teucht diese Sprache in Grund und Boben. Sie müht sich mit den Bersen at wie ein eraltierter Badfisch, der mit Berve, aber mit Unver­mögen ein Gedicht einbrudsvoll zu beflamieren beabsichtigt. Ihre tragische Gefte ist der vorgeschobene Unterfiefer. Sie schlägt mit den Fäusten den Talt zum Borirynthmus. Ihr Ton ift näfelnd, lang gezogen. Die Konfonannten verschwimmen. Fast teine der Unarten aus der Theaterschule läßt sie fich entgehen. Sie hat völlig vergessen, daß die Benthefilea" eine der zartesten Liebesszenen der Welt literatur enthält. Keine Spur von Anmut, nur das blinde Witten  einer Furie fommt in ihrem Spiel zum Ausdrud. Ihre Maste hot fie jo gewählt, daß man fie für die Mutter Achilles   halten tönnte. Bothar Mühel ist fein fiegbaft strahlender Griechenfürft. Er gibt lyn zu meich und zu methisch. In feinem Gesicht zuck die Nervosität Bartien des Berts einen Edhimmer von Bocsie. Die übrigen Dar. steller find entweder jarblos oder pathetisch aufgeplustert. Wie foll den Schauspielern auch ber bichterische Schwung auf einer funstlos aufgebauten Szenerie tommen. ber feber Stimmungsgehat fehlt. Den Schöpfer bes nüchternen Bühnenbildes verschweigt der Bettel.erb zu bei ränten Es ist sein Glüd,

Erni Degner.

Neue Bornemen in Rußland  . Für Straben: Barritado, Komintern, Raifon, Radio, Troy, Boltaire. Spartatus. Für Mädchen: Barrikada, Groletara, Bebelina, Caurela, Darwina. Die Namen tammien aus der fingsten vom Ennenministerium publizierten Lifte der Bornament, die ere Loubt fub

Mitteilungen, die zur Klärung des mutmaßlichen Verbrechens beitragen fönnen, find nach wie vor an Kommiffar Trettin im Polizeipräsidium zu richten.

Fabrikfeuer in der Prenzlauer Mice.

Die Feuerwehr wurde beute früh gegen 9 Uhr nach der Prenzlauer Allee 36 gerufen, um is dem Bagerraum einer Ladieranſtalt aus unbetarnier Urfache Feuer entstanden war. Die Flammen farben an ad und Farbenvorräten reide Nah rung und drohten auf die angrenzenden Räume überzugreifen Durch starkes Wassergeben gelang es jebach, den Brand auf seinen

Die Tieh- Ede Krausen und Jerufalemer Straße, die der stad tischen Klara- Lange- Stiftung gehört, aber vor anderthalb Jahrzehn ten von der Stadt an die Warenhausfirma Hermann Tich auf 60 Jahre vermietet wurde und dann bei der Erweiterung des Warenhauses Tiek mit bebaut worden ist, wird nun wahrscheinlich doch im Eigentum der Stadt bleiben. Der Blau bes Magistrats,

mar ein sonderbarer Mann, der fich feinen Angehörigen gegenübe recht rauh benahm. So tam es oft zu Reibereien. Die letzte Bero ftimmung war nicht schwerer als frühere auch. Sie rührte daher, daß die Familienangehörigen mit einer Silvesterfeier bereits bes gonnen hatten, als Stammer nad nicht zu Hause mar. An der Auffaffung der Kriminalpolizei und der Sachperständigen van ber Urfahe des Unglüids hat sich nichts geändert. Weingärtner. der sich noch in haft befindet, bleibt dabei, daß er feinen Schwa ger wiederholt gewarnt und auf die Gefahr hingewielen habe, die mit seinen Arbeiten und dem Borhandensein der großen Menge von Explosipftoffen verbunden war. Die Geschäfte mit der Reichs bahn und die Herstellung der Knalltapseln babe Stammer alleur und selbständig betrieben. Die Bougenvernehmungen werden noch fortgefeßt.

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Der Auftrag der Reichsbahndirektion Ludwigshafen an die Firma Weingartner auf Herstellung Don Knall­fapfeln für den Eisenbahnsicherungsdienst ist auf dem üblichen Wege der Ausschreibung erteilt worden, und es handelt sich dabei im ganzen um 750 M. Die Explosion selbst tann durch diefe Rnallfapfeln nicht verursacht worden fein Sicherlich rechnete die Firma Beingärtner mit weiteren Aufträgen und hatte daher größere Mengen der zur Herstellung der Kapselu nötigen Stoffe gelagert.

Um den Kopf Böttchers.

Nachdem, wie wir bereits mitteilten, der Juftizminifter und alle mörbers Böttcher abgelehnt haben, ist nunmehr von der Berteidigung in Frage fommenben Instanzen eine Begnabigung des Doppel­Bieber aufnahme des Berfahrens gestellt worden. Böttchers beim zuständigen Landgericht III der Antrag auf

Der Antrag stüßt sich im wesentlichen darauf, daß Böttcher gegen­wärtig als geiftestrant bezeichnet werden muß, und daß er baher auch bei der Ausführung der beiden Berbrechen nicht im Besitz seiner vollen geistigen Sträfte gemefen ift. Gleichzeitig wurde bean­

tregt, die Bolftredung des Urteils bis zur gerichtlichen Entscheidung über das Biederaufnahmenerfahren auszufezen. Bereits morgen wird der Oberstaatsanwalt des Landgerichts III   zu diesem Antrag der Berteidigung Böttchers Stellung nehmen.

Ein Grafentitel zu verwerten.

In einer durchaus nicht rechts stehenden bürgerlichen Zeiting fonnte man das folgende amüsante Inserat finden: Grafentitel

althistorisch foll verwertet werden. Offert. unt. pp.

Nichts geht über einen gesinnungs und geschäfts­tüchtigen Abell Daß man sich durch Adoption oder Namensheirat prunkoolle Adelstitel aus den Geschlechtern der Freiherren   von Koberg, Bimmerzweig und Sauberspurg an­eignen tann, ist nicht neu. Dieses Mal wird aber etwas 11­historisches" zur geschäftlichen Berwertung angeboten. Mit ehrfürchtiger Scheu fragt man sich also: An welchem hochfürstlichen Höflein   mag ber Ururahn Seiner Hochgeboren des Herrn Grajen Obertruchseß oder ftellvertretender Hofmarschall gewefen fein? rap­

Roch intereffanter freilich ist dieses Brablem: Welches lein Neureich aus Berlin   mm. mirb zu seinem Bapachen gehen und es inständigst bitten, die geldhaftliche Bermertung ber Angelegenheit in die zahlungsträftige Hand zu nehmen und den ..alhistorischen Grafentitet" durch einen fleinen Gang zum Standes­amt für Familie Reureich sicherzustellen?

Ein felteuer Januargaft Einem unferer 2efer tit en Biauen auge zugeflogen. Will diefer erste Schmetterling des Jahres 1928 den balbigen Einzug des Frühlings anfündigen

Wieder ein englischer Weltflug. Die belden englischen Flieger Newall und Bincent find gestern von dem Flugplah Stag Bane zu einem Flug rund um die Welt aufgestiegen. Die Flieger beabsichtigen, über rantreid. 3talien und Grie henland nah Indien   und Singapore   und zurüd zu fliegen. Wenn irgend möglich, wollen fie auch über China   und Rußland  fliegen,