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Der 3GB. in Berlin .

Tagung vom 16. bis 20. Januar.

Der Internationale Gewertschaftsbund hat zum erstenmal seine Vorstands und Ausschußsigung nach Berlin einberufen. Und zum erstenmal tagt der Ausschuß zusammen mit den Vertretern der Internationalen Berufsfefretariate, was fortab ständig geschehen soll, um eine beffere gegenseitige Berbindung des Bundes mit den Berufs­fekretariaten aufrecht zu erhalten.

Der Parifer Internationale Gewerkschaftsfongreß im vorigen Sommer hat dem Ausschuß des JGB. so viele und so wichtige Aufgaben zugewiefen, daß die Berliner Berhandlungen und Be­schlüsse von ganz außergewöhnlicher. Bedeutung sein werden. Der Internationale Gewerkschaftsbund ist gegenwärtig noch ohne einen ersten Borsitzenden oder Präsidenten, sein Siz in Amsterdam , der bisher seiner Richtung im Gegensatz zu Moskau den Stempel aufdrückte, soll nach einem anderen Lande, einer anderen Stadt ver­legt werden. Nachdem die Sekretäre Dude geest und Brown ausgeschieden sind und nur noch Sassenbach übrig blieb, wurde Saffenbach die einstweilige Führung der Geschäfte als General­fefretär anvertraut. Der Posten des fünftigen General­fetretärs foll endgültig besetzt werden. Diese Besetzung ist weit wichtiger als die mehr repräsentative Besetzung des Borsitzenden. postens. Die Auswahl an geeigneten Genossen ist nicht allzu groß. In seinem Begrüßungsartikel in der Gewerkschafts- Beitung" fagt Genoffe Graßmann hierzu:

Die Größe der Aufgabe fordert eine Persönlichkeit großen Formats, die Ansehen in der Internationale genießt, die ümficht und Latkraft mit Geschick in der Behandlung von Menschen und Dingen verbindet. Beherrscht dieser Mann außer der eigenen noch eine oder mehrere fremde Sprachen- desto besser. Immer hin würden organisatorische und tattische Fähigkeiten unbedingt noranzugehen haben."

Selbstverständlich ist, daß der neue Generalsekretär des JGB. auch ein reiches Maß gewerkschaftlicher Erfahrungen mitbringen muß. Wir wünschten deshalb, daß unserem Genoffen Sassenbach

Die Straßenbahner wählen gut!

Das Ergebnis der Vertreterwahlen zur Betriebskranten fasse der Berliner Straßenbahn liegt nunmehr end­gültig vor. Die freien Gewerkschaften( Liste 2) haben bei diesen Wahlen einen glänzenden Sieg errungen, trozdem die Christlichen und Deutsch Döltischen alle Minen springen. ließen, um die freien Gewerkschaften an die Band zu drücken. Die Liste 2 der freien Gewerkschaften, an deren führender Stelle der Verkehrsbund steht, erhielt 6310 oder 81,45 Prozent aller abgegebenen Stimmen. Die Liste 1 der Christlichen befant 635 Stimmen gleich 8,2 Prozent und die Deutschvölkischent 802 Stimmen oder 10,35 Prozent. Die freien Gewerkschaften er­halten demnach 25 Mandate, die Chriftlichen 2 Mandate und die Deutschvölkischen 3 Mandate.

das bisher einstweilig versehene Amt endgültig übertragen wird. Es sind aber nicht mir innerorganisatorische Fragen, mit denen fich die Tagung zu beschäftigen hat. Es dreht sich um die Durch­führung der sozialpolitischen Beschlüsse des Pa­riser Kongresses, in erster Linie um den internationalen Kampf für den Achtstundentag, der selbst in den kleineren Ländern, die das Washingtoner Abkommen ratifiziert haben, meist nur auf dem Bapier steht und noch viele Mühen erfordert, ihn in die Praxis umzusetzen.

Wie eine Riesenspinne sucht Mostau in allen Ländern die Ge= wertschaften in sein Netz zu ziehen. Und es hat für seine Bestre­bungen zur Zerreißung und Verhinderung der Einheitsfront weit mehr Geldmittel zur Verfügung als der JGB. Für die Gewerk schaften einiger Länder ist der Anschluß an den JGB. nur noch eine finanzielle Frage; er scheitert an der Beitragsfrage. In anderen Ländern wiederum ist die Amsterdamer Gewerkschaftsrichtung erst wieder im Aufbau begriffen, nachdem sie durch kommunistische Treibereien zerrüttet war. Hier fehlt es teilweise an den nötigen Mitteln, um über die ersten Schwierigkeiten hinwegzukommen. Die Ausbreitung des JGB. begegnet so mancherlei Hemmungen, die jedoch im Interesse der internationalen Gewerkschaftseinheit überwunden werden müffen.

Unsere ausländischen Gewerkschaftsgenossen werden sich in Berlin nicht fremd fühlen. Sie finden hier, ani Sitz der ersten Gewerkschaftsinternationale, am Sitz der meisten deutschen Gewerk­schaften, einen guten Boden, mustergültige Gewerkschaftseinrichtun gen und in Gestalt unserer Gewerkschaftshäuser auch einige sichtbare Beweise für die Stärke der Gewerkschaftsbewegung in Deutschland . Damit begrüßen wir die Berliner Tagung des JGB. und hoffen, daß es ihr gelingt, die Scharten des Pariser Gewerkschaftskongresses auszuweßen und die Grundlagen zu schaffen zum weiteren Aufstieg des Internationalen Gewerkschafts­ bundes .

Die Wahlbeteiligung war allerdings nicht starf. 55 Prozent der Belegschaft stimmten ab. Da in der nächsten Zeit auch die Wahlen des Borstandes der Betriebskrankenkasse vorgenommen werden müssen, gilt es jetzt schon, alle Wahlmüden aufzurütteln und eine jo rege Propaganda zu empfehlen, daß in den- Borstand kein Christ licher und kein Völkischer hinein fommt.

Entscheidung der Dachdecker.

Ueber den Anschluß an den Baugewerksbund.

fcheint es Ernst werben zu wollen. Die mit bem Baugemertsbumb getroffenen Bereinbarungen gehen von folgender Boraussetzung aus:

Jm Zentralverband der Dachdecker wird vom 4 bis 11. März 1928 eine Abstimmung vorgenommen über den Anschluß des Dachdeckerverbandes an den Deutschen Bau gemertsbund. Stimmen bei dieser Abstimmung 65 Pro 3. der abstimmenden Mitglieder des Dachdeckerverbandes für den An­schluß, dann löst sich der Zentralverband der Dachdecker Deutsch­ lands am 30. Juni 1928 auf und tritt mit dem 1. Juli 1928 als Reichsfachgruppe der Dachdecker dem Deutschen Baugewerfs­bund bei.

Hoffentlich kann von dem Ergebnis der vorstehenden Ab­ftimmung gesagt werden:" Was lange währt, wird endlich gut."

Für die Industrie fein Geld. Warum Daimler- Benz Kurzarbeit einführt. Kurzarbeit will die Firma Daimler- Benz , Mann. heim, einführen. Wie die Direktion der Firma mitteilt, soll von der laufenden Woche ab anstatt 48 Stunden nur noch 38 Stunden wöchentlich gearbeitet werden. Außerdem soll noch eine Anzahl Ar­beiter entlassen werden. Die Direktion hat dem Betriebsrat gegenüber erklärt, daß sie zu dieser Maßnahme gezwungen sei, weil fie von den Banken feinen weiteren Kredit erhalten.

Der Konflift in Oberschlesien.

verhandelten gestern über die Forderungen der Arbeitnehmer, die Die Bertreter der Gewerkschaften und der Arbeitgeberverbände 25 prozentige Lohnerhöhung, Gleichstellung der Löhne des Blesser und Rybnifer Reviers mit dem Zentralrevier und den Achtstundentag verlangt hatten. Diese Forderungen wurden von den Arbeitgebern, die an ihrer Forderung einer Lohn­herabfeßung festhielten, abgelehnt. Die Angelegenheit soll nun dem Schlichtungsausschuß bzw. dem Demobilmachungs­fommiffar übergeben werden, jedoch sollen nächste Woche nochmalige Einigungsverhandlungen versucht werden.

SPD. - Holzarbeiter. Bezirk Often II: Für alle im Bezirk Often. II arbeitenden und wohnenden SPD. - Folzarbeiter findet am Montag, 16. Januar, 19 Uhr, im Lotal von Wittschuß, Petersburger Str. 5, eine wichtige Versammlung statt. Es ist Pflicht jedes Genoffen, zu erscheinen. Sympathisierende Kollegen find mit einzuführen. Der Berbeausschuß.

Freie Gewerkschaftsjugend Groß- Berlin. Heute, Connabend, folgende Bere Rationalis anstaltungen: Cübkreis- Jugendkursus: Jugendheim Yordstr. 11. fierungsfragen." Boranzeige: Montag, 16. Januar, findet im Jugendhe.m des Deutschen Metallarbeiterverbandes, Linienftr. 83/85, die zufammenkunft der Mädchen statt. Bortrag: Die Fran im Erwerbsleben."

Jugendgruppe bes ZDA. Seute, Connabend, 14. Januar, 20 Uhr, im Roten Gaal" des Ortsbureaus, Belle- Alliance- Str. 7/10, Bilchertreisabend. Friedrich Wendel spricht über Klaffiter der Raritatur"( mit Bildmaterial). Mar Barthel fieft aus eigenen Berken. Buchperlosung von Büchern, die uns der Bücher freis" freundlichst zur Berfügung stellt. Mufil. Freier Eintritt. Jeder erhält gratis ein Los für die Buchverlosung.

Berantwortlich für Politik: Dr. Cart Geyer; Wirtschaft: 6. Klingelhöfer; Gemertschaftsbewegung: 3. Stetner; Feuilleton: A. S. Döscher; Lotales und Sonstiges: Fris Karstadt : Anzeigen: Th. Gisde: fämtlich in Berlin . und Berlagsanftalt Baul Singer u Co., Berlin G 68. Lindenstraße B. Sierau 2 Bellanen unb unterbaltung und Biffen.

Bor 20 Jahren haben die Dachdecker zum erstenmal über den Anschluß ihres Berbandes an den Berband der Maurer abgestimmt Berlag: Borwärts.Berlag G. m. b. S., Berlin . Drud: Borwärts- Buchdruderet und in der Folge es wiederholt abgelehnt, sich zu nerschmelzen. Jetzt

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