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Rechtsblod für Großagrarier.

Eine Wahldemonstration.

freiheit zu bewahren."

Der Mord an Dora Perske.

Vernehmung des Mörders im Eisenbahnwagen.

Der 25jährige Präparator Horst Kiebach, gegen den nume mehr gemäß dem Antrag von Staatsanwaltschaftsrat Dr. Orimann die Boruntersuchung wegen Raubmordes an der 20jährigen Schlächtermeistertochter Dara Berste eröffnet morden ist, ist heute zum erstenmal dem Untersuchungsrichter, Landgerichts­rat Dr. Birnbach, vorgeführt worden. Diese erste verantwortliche Bernehmung des Angeschuldigten fand jedoch nicht in dem Dienst­zimmer des Untersuchungsrichters im neuen Kriminalgerichtsgebäude in der Turmstraße statt, sondern an dem Tatort, in dem Stadt­bahnwagen zweiter Riaffe, in dem die Bluttat per übt worden ist.

Die Wahlen werfen ihre Schatten voraus. Nachdem der Rechtsblock sieht, daß er bei der Industriearbeiterschaft immer mehr an Anhang verliert, sieht er sich wieder einmal auf dem flachen Lande um. Anders ist eine Interpella­tion nicht zu erklären, die von den Regierungsparteien im Reichstag vorgelegt wurde und die folgenden Wortlaut hat: ,, Die deutsche Landwirtschaft ist in höchster Not und am Ende ihrer Kraft Der Reichsregierung ist dies, wie aus zahlreichen Aeußerungen ihrer verantwortlichen Bertreter hervor geht, bekannt. Sie hat auch wiederholt auf das feierlichste erklärt, daß die Erhaltung der Landwirtschaft und ihrer Produktionskraft die wichtigste Voraussetzung für den Wiederaufbau der deutschen Wirtschaft und der deutschen Bolkskraft nach dem unglücklichen Striegsausgang fei. Es steht auch fest, daß die Wiederbelebung und Erhaltung des Inlandsmarktes in erster Reihe von dem Gedeihen Der Eisenbahnwagen ist noch von der Staatsanwaltschaft be der Landwirtschaft abhängt. Wir fragen an: Bis wann wird sich schlagnahmt und befindet sich gegenwärtig auf dem Abstellbahnhof die Reichsregierung darüber schlüssig sein, welche sofort Grunewald . Dorthin wurde Kiebach) heute mittag aus dem Stabt­wirkenden und welche für die Dauer wirkenden Maßnahmen vogteigefängnis transportiert. Im Eisenbahnwagen selbst wird gleich fie zu treffen gedenkt, um den Untergang der deutschen Landwirtschaft ein gerichtliches Protokoll über die verantwortliche Bernehmung des zu verhüten und das deutsche Volk vor dauernder Nahrungsun- ngefchuldigten aufgenommen werden. Nach den bisher abgelegten freiwilligen Geständnissen Riebachs ftellt sich die Bluttat als ein mit voller Ueberlegung ausgeführtes Kapitalperbrechen dar, und die Vorgänge find nod) grauen hafter, als bisher bekanntgeworden ist. Wie man meiß, hatte sich Kiebach schon seit Tagen vorher mit dem Gedanken eines Raubüber falles unter Anwendung der dreifantigen scharfen Elfenschiene ge­tragen, um sich Geldmittel zu einem Bethnachtsgeschent für seine Braut zu verschaffen. Er war an mehreren Abenden in Begleitung eines Freundes auf der Suche nach einem geeigneten Opfer im Tier garten herumgeftreift, ohne aber zu einer Ausführung zu fommen. Am Morgen des verhängnisvollen Lages steckte er fich in der elter lichen Bohnung die Eisenhiene wieder ein. Seine Mutter, die mohl ahnte, daß er damit ein Berbrechen begehen wollte, nahm sie ihm jedoch weg. Stiebach gelang es dann aber, die Schiene wieder unbemerkt an sich zu nehmen. Auf dem Schlesischen Bahnhof stien Opfer gegenüber. Zunächst hatte er immer nach Gewiffensbedenken, er in das Eisenbahnabteil zweiter Klaffe ein und setzte sich feinem eine so fchwere Bluttat auszuführen. Auf der nächsten Station stieg noch ein Fahrgast ein, so daß der Blan vereitelt fohlen. In Karls horft jedoch verließ der neue Jahrgaft den Sug, und Kiebach war mit seinem Opfer von neuem allein. Noch immer zögerte er. Dann nahm das ihm gegenüberfikende junge Mädchen ihren Handspiegel Geldtäschchen, das ebenfalls in der Handtasche par, ein Geldschein aus der Tasche heraus. Hierbei bemerkte Ricbach, daß aus dem herauslugte. Der Anblid des Gelbes befeltiate alfe bisherigen hemmungen. Stiebach perfekte feinem Opfer einen muchtigen Schlag mit feiner Eisenschiene über den Kopf, fo daß das Blut bercusströmte. Auffchreiend stürzte das junge Mäbchen in ein Nebenabteil, weil sie hoffte, dart Hilfe zu finden. Der Räuber ftürzte ihr aber noch mit erhobenen Händen flebte Dora Berste um Erbarmen Ungerührt davon schlug Kie­bach mit der Eisenschiene, die er inzwischen aus der Umhüllung her: ausgeriffen hatte, auf den Kopf des unglücklichen Mädchens fo lange ein, bis er glaubte, daß fein Leben mehr in seinem Opfer fei

Der Antrag ist eine demonstrative Gefte. Man meiß ja, daß im Reichskabinett nicht einmal darüber Klarheit besteht, ob die Handelsverträge mit oder ohne Herabsetzung von Lebensmittelzöllen gemacht werden sollen, man meiß auch, daß in den Fragen des Siedlungswesens und der Kredit gemährung mie in den meisten anderen produktionspolitischen Fragen der Landwirtschaft pon einer Einigkeit der Regierungsparteien nicht die Rede sein kann.

Das ist der Grund, weshalb der Rechtsblock auf agrar politischem Gebiet außer ein paar Maßnahmen zugunsten Der Großgrundbesiger man erinnere sich an die Mehlzoll erhöhungen, an die wahllose Ausschüttung von Ernte­bergungskrediten usw. nichts zustande gebracht hat. ujm. Anstatt, daß der Rechtsblod sich nun menigstens mit der stillen Blamage zufrieden gäbe, läßt er sich seine Unfähigkeit von den Parteien bestätigen, die nun ein ganzes Jahr hin­durch dem Kabinett ihr ertrauen aussprachen!

Und damit nicht genug. Anstatt nun wenigstens positive Borschläge zu machen, fragt man mit entrüstetem Pathos, wann die Regierung überhaupt etwas tun wird.

Ja mann?

Bir geftatten uns, die Antwort vorwegzunehmen: Für den Großgrundbesig wird der Rechtsblod jeder zeit alles tun; für die werftätigen Bauern aber Die Lönnen marten bis nach den Wahlen.

Nur daß sie pielleicht inzwischen schwarz geworden find, wie die Inflationsgeschädigten, die mit solchen Ber­fprechungen fich für die Rechtsparteien einfangen ließen und mm dem Boribruch ihrer Führer von damals nachtrauern. Nachfolger werben gesucht.

Die Schulden der Städte. Das Märchen von der Anleiheverschwendung.

In dem von uns bereits erwähnten Vortrag vor dem Bezirks: verband Berlin des Reichsverbandes der deutschen Breffe brachie der Präsident des Deutschen Städtetages Dr. Mulert neue Mit­teilungen über die Anleihepolitik der deutschen Städte, die bekannt­licht vom Reichsbankpräsidenten Dr. Schacht scharf bekämpft wird. Ueber die Höhe der kurzfristigen Krebite teilte der Redner mit, daß die in der Presse genannten Zahlen von 1500 bis 2000 Mil­lionen nicht dem wirklichen Anleihestande entsprächen. Nach einer Statistik, die das Reichsfinanzministerium bei allen deutschen Städten über 80 000 Einwohner aufgenommen hat, beträgt die Anleiheschuld nur rund 500 millionen Mart. Hierbei handelt es sich mit Ausnahme von zwei Fällen durchweg um Inlandsanleihen. Ueber diese amtliche Statistit hinaus hat der Deutsche Städtetag eine gleiche Anfrage an die Städte von 25 000 bis 80 000 Einwohner gerichtet mit dem Ergebnis, daß von diesen Städten 135 Millionen Mark im Wege der Inlandsanleihen aufgenommen wurden. Die Gesamtfumme der kurzfristigen Berschuldung der Kommunen liegt hiernach um 700 millionen Mart, bleibt also gegen­über den in der Deffentlichkeit genannten phantastischen Zahlen um mehr als die Hälfte zurück. Eine gewisse furzfristige Berschuldung habe es immer gegeben und wird es immer geben müssen, weil es im laufenden Arbeits- und Anschaffungsprozeß der Städte une möglid) ift, für jebe burch Anleihen zu deckende Ausgabe fofort Iangfristige Anleihen aufzunehmen.

Dr. Mufert setzte sich dann noch besonders dafür ein, daß bei dem zu erwartenden Anleihebedarf der deutschen Kommunen die Beratungsstelle für Auslandsanleihen alsbald mit ihrer Tätigkeit beginnen möge, und daß sie dabei nach anderen Gesichts­punkten arbeite als bisher. Nach den bisher vorliegenden An­meldungen für Auslandsanleihen kann schon jetzt festgestellt werden, dah fast ausnahmslos Geld mir für produktive Zwecke im engeren, Sinne, d. h. für Anlagen für Elektrizitäts-, Gas- und Wasserwerke und den Berkehr gefordert wird. Nicht darin eingeschloffen find die Geldbedürfnisse für den Wohnungsbau. Präsident Dr. Mulert ließ feinen Zweifel darüber, daß nach seiner und des Deutschen Städtetages Meinung Anleihen für den Wohnungsbau durchaus produttiven 8weden bienen. Bielleicht würde die Be­ratungsstelle für Auslandsanleihen bei der Hinzuziehung eines Ver­treiers der deutschen Kommunen günstiger im Sinne der Gemeinden entscheiden tönnen. In Uebereinstimmung mit einen Mitglieds­städten hat der Deutsche Städtetag den Kommunen die Durchführung befonderer fommunaler Sparmaßnahmen empfohlen, und in fast allen beutschen Städten sind allgemeine Sperrverfügungen er­laffen worden, die bestimmen, daß die in den Haushaltsplänen er öffneten Kredite nur mit besonderer Genehmigung der Magistrate oder der Oberbürgermeister verausgabt werden dürfen. Das Bei­spiel einer fübdeutschen Großstadt, die beschloffene und bereits in der Ausführung befindliche Arbeiten in Höhe van 60 Millionen gesperrt hat, zeigt, wie weit die pom Deutschen Städtetag angeregten Spar maßnahmen befolgt werden.

Auf der nächsten Haltestelle perließ er mit dem Geldtäschchen Den Zug und fuhr mit einem zur Abfahrt bereitstehenden Bug auf dem anderen Bahnsteig nach Karlshorst . Bon dort ging er zu Fuß über die Felder bis zu einer Straßenbahn, mit der er in die Stadt hineinfuhr. Die blutbefledten Handschuhe und die Eisanschiene gab er später feinem Freunde in Berwahrung,

Falschmünzer auf Reisen.

Bis zu 3000 Mart Belohnung ausgefekt.

Ein reisender Falschmünzer, der zuerst Anfang Januar 1926 auftrat, ist jetzt wieder an der Arbeit. Der Fälscher vertrieb seine 20 Mart Reichsbantnoten früher in pielen Städten Breußens, Bayerns , Sachsens und Badens, sowohl die Fälschungen

der mangelhaften, unfauberen und horten ẞiedergabe des Frauentopfbildnisses auf der Borderseite der Note leicht zu erkennen waren. Außerdem war zunächst das auf den rechten druckbildfreien Rand der Note befindliche farblose gebracht. Seit Mitte Dezember.. brachte der reifende Fälscher geprägte Linlenmuster, die sogenannte Blindprägung, folich auf­etwas verbesserte Faliditüde in den Verkehr. Diese zeigen die richtige Bage der Blindprägung, aber immer noch das schlechte Kopfbild. Diese Fälschungen taudten in der Weihnachtswoche auch in Berlin und Anfang Januar in Frankfurt a. b. Oder, Guben , Liegnin, Breslau , Görlig und Baugen auf. Der Bertreiber Bauft stets bet Geschäftsleuten eine Kleinigkeit und zahlt mit den falschen Noten. Die polizeilichen Maßnahmen, inse besondere die Warnungen der Geschäftsleute, baben ihn jest augen­scheinlich veranlaßt, feine Reifen einzustellen und in seine Heimat zurüdzukehren, Diefe ift nach den Ermittlungen der Falschgeld abteilung entweder Altona aber Berlin . Der Fälscher ist höchstwahrscheinlich ein Buchbrucer. Auf seine Ergreifung hat bie Reichsbant eine Belohnung bis zu 3000 mart ausgefeßt. Das Publikum wird gebeten, die Polizei auf perdächtige Personen, die sich in der Zeit von Mitte Dezember p. 3 bis etwa zum 10. Januar b. 3. außerhalb Ihres Wohnortes auf Reisen befunden haben, aufmerksam zu machen. Mitteilungen, die auf Wunsch ver­troulich behandelt werden, find an die nächste Ortspolizeibehörde und für Groß- Berlin an Kriminalfommissar von Liebermann, Alte Leipziger Straße 16, Anruf Merkur 3789, zu richten. Die bisher in den Berkehr gerommenen Galfchicheine tragen ble nummer E 4851237 ober E 4178532. Es ist aber wohl möglich, daß der Fälscher die Nummern auch ändert.

Die Häusereinsturzgefahr.

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und das wurde ihm bekanntlich zum Berhängnis. Aus den non Kiebach vor der Tat angestellten Erwägungen folgert die Staats­anmaltichait, daß der Mord mit poller Ueberlegung ausgeführt morden ist.

Die Raufbolde vom Friedrichshain .

Ein merkwürdig milder Staatsanwalt.

Im Großen Schöffengericht tam in diesen Tagen be Prozeß gegen den Maurer Franz Gresies und den Friseur­gehilfen Guftap Dwidiszus zur Berhandlung, die por einiger Beit gemeinsam mit ein paar anderen jungen Burschen harmlose Bassanten im Friedrichshain belästigt und permundet hatten,

Entgegen dem Antrag des Staatsanwalts, der gegen die beiden wegen gefährlicher Körperverlegung Angeflagten nur Gelb trafen beantragte, erklärte Landgerichtsdirektor Steinhaus im Urteil, es wäre ein hohn, wenn derartige Burschen mit Geld­strafen davankommen würden. Gegen jolche halbermachsenen Rüpel, die wie eine wilde Horde in ihrer Angetrunkenheit friedliche Spaziergänger ohne jede Beranlassung überfallen und schmer mis­handelt haben, so daß dem Staatsbürger der Genuß der städtischen Anlagen verleidet werde, müsse die ganze Schwere des Gefeßes zur Geltung kommen. Dos Schöffengericht verurteilte daher auch die beiden wegen gemeinschaftlicher schwerer Körperverlegung zu je vier Monaten Gefängnis und lehnte eine Bewäh rungsfrist ab. Die beiden Angeklagten gehörten zu einer Gruppe von fünf bis sechs Burschen im Alter von 20 bis 22 Jahren, die sämt­lich erft vor furzem aus Tissit nach Berfin gekommen waren. An einem Oftobersonntag war die Bande in angeheiterter Stimmung fingend und gröblend aus einer Sneipe am Friedrichshain heraus getommen und hatte friedliche Epaziergänger im Friedrichshain ahne weiteres überfallen und schwer mishandelt. Am Rande des und scherzten. Grundlos stürzte fich die Bande auf fie. Der erste Partes standen mehrere Schüler und Lehrlinge, die sich vergnügten Angeklagte hieb auf die Jungen ein. 21s sich ein vorübergehendes Chepaar darüber aufhielt, perfekte Greszies dem Manne, einem 44jährigen Jahrradhändler, einen wuchtigen Schlag über den Kopf. fo daß er eine blutende Bunde an der Schläfe davontrug. Auf der Rettungsmache wurde bald darauf ein blutüber Bande auf einige andere Leute gestürzt und diese verprügelt. Ane strömter Mann eingeliefert. Nach jenem Vorfall hatte sich die übelften mar es einem Schlächtermeister gegangen, der im Griebrichs­hain spazieren ging. Unvermutet erhielt er von hinten einen Schlag über den Kopf. Als er sich umdrehte, stand er fünf bis sechs Burschen gegenüber. Is er blutüberströmt zu Boden fant, trat ihm einer ber Burschen mit dem Abfah ins Gesicht. Dem Schlächtermeister ist bei bem Borfall auch eine Brieftasche mit 400 mart abhanden gekommen. Das Gelb wurde aber bei feinem der festgestellten Burschen gefunden, so daß die Anflage wegen Raubes gegen fie nicht zur Durchführung fominen fonnte, da möglicherweise einer der freundlichen Samariter" die günstige Gelegenheit benutzt haben fann. Nur den beiden obengenannten Angeflagten tonnte nach gewiesen werden, daß fie fich aktiv an den Ueberfällen beteiligt hatten. Sie behaupteten, daß fie finnlos betrunten gemelen feien und sich an nichts mehr erinnern tönnten. Im Gegenfah dazu standen die Aus fagen der Zeugen, monach sie nur angetrunten gewefen waren. Dos Schöffengericht ertannie bann auch auf die aben erwähnte Strafe.

Interesse an der Genossenschaft; sie mollen sie nur für ihre Partei­zmede ausnügen. Die wirtlichen Genossenschafter wählen am fommenden Sonntag bie Liste Genoffenfchafts­aufbau.

Die spurlos verschwundenen Kinder.

Zu dem Berschwinden des tieinen Fredy Kurze wird mit­geteilt, daß der Knabe auch bis jekt noch nicht gefunden ist. Schon der Bandposten pon 3orsfelbe hatte gleich nach dem Bekanntwerden des Berschwindens, non etwa 20 Einwohnern unter ftigt, mit seinem Hunde die Nachforschungen aufgenommen, aber Hunden der Kriminalpolizei erftredte fi auf etwa 15 Stilometer feine Spur gefunden. Die große Suche mit zwei und später fünf in der Runde, blieb aber ebenfalls ohne Erfolg. Es ist wohl an zimehmen, daß der Kleine ins Wasser geraten und ertrunten ist Das Haus Kurzes liegt nur etwa 25 Meter von der Havel entfernt. Auch wenn der Kleine nach der Schule seiner Schwester entgegenging, mußte er auf dem geraden Wege an die Havel kommen, und zwar an eine Stelle, an der Stege für Dampfer und Motorboote liegen. Hätte er, wofür er ja eine Bor­liebe hatte, versuchen wollen, auf die Straßenbahn zu fommen, sp

hätte er, weil er fein Geld hatte, unbedingt auffallen müffen. Der Reichsmosferichuk, der gestern abend wegen der Dunkelheit feine Arbeit abbrechen mußte, hat sie heute morgen wieder aufgenommen.

Der in der Angelegenheit der perschwundenen Elli Rein: feldt verhaftete Chauffeur art pie bestreitet nach wie vor, mit der Sache etwas zu tun zu haben. Es scheint mohl auch, daß er dafür nicht in Betracht tommt, weil er fich in der fritischen Zeit in Reinickendorf verborgen gehalten hat. Was ihm sonst an Bergehen gegen fleine Mädchen zur Laft gelegt wird, gibt er zu. Rose wurde dem Amtsgericht Lichterfelde vorgeführt.

Lebensüberbrüssige Mädchen.

In der Wohnung ihrer Herrschaft im Hause Menzelstraße 3 zu Friedenau wurde gestern die 21jährige Hausangestellte Hedwig Eichoff durch Gas vergiftet bewußtlos aufgefunden. Biederbelebungsversuche der Feuerwehr blieben ohne Erfolg. Das Motiv zur Tat ist noch unbekannt. Die Leiche wurde beschlag­nahmt. Die 24jährige Berfäuferin Margarete Baurent aus der Kantstraße 104 versuchte sich Dienstag abend in einem Hotel in der Mittelstraße mit Strychnin zu pergiften. Ihr Borhaben wurde aber bemerkt. Man brachte sie nach der Klinik in der Ziegel­tung erlag. Der Grund zur Tat ist noch unbekannt.

Die fozialdemokratische Stabtoerordnetene fraftion richtet an den Magistrat die folgende Anfrage: Om Bezirk Charlottenburg find in einigen Häufern in der Fritsche und Hebbelstraße burch Senfungen der Funda mente die bapon betroffenen mieter bereits seit längerer Zeit gestraße, in ber sie heute vormittag an der Strychninvergif fährdet. Wir ersuchen deshalb den Magiftrat um Auskunft darüber: Was bisher getan wurde und was weiterhin getan werden soll, um den lebensgefährlichen Zuständen zu begegnen und eine katastrophe zu verhüten?"

Kommunisten gegen Konsum- Genossenschaft.

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So fördert die Reichsbahn den Milchverbrauch! In der Berliner Stabtverordnetenversammlung hat bie fozialdemokratische Frattion folgenden Dringlich. teitsantrag eingebracht:

Nach unwidersprochenen Zeitungsmeldungen plant die Rets­bahn im Rahmen einer allgemeinen Erhöbunn ber Tarife eine erhebliche Erbo buna bes Frachtlages für mitd. Diese Maßnahme würde befonders für Berlin eine nicht zu perantwortende Berteuerung diefes michtigen Nahrungsmittels bedeuten und die vorhandene Notlage. befonders quf dem Gebiete Der Säuglings- und Rinberernährung, außerordent lich steigern. Die Stadtverordnetenverfammlung erhebt deshalb entschiedenen Broteft negen die in Aussicht genommene Erhöhung der Frachtfäße für Mitch und erfucht den Magiftrat, alle erfolg versprechenden Mittel dagegen anzuwenden."

Sonntag, ben 22 Baruar, finben in der Zeit von 9 Uhr por mittags bis 1 Uhr mittags bie Bertreterwahlen zur Ge neralversammlung ber Konjumgenoffenfait Die Rote Fahne " nimmt zurüd. Vor dem Landgericht! Berlin und Umgegenb statt. Aufgestellt sind zwei Borschlags Berlin gelangte am Montag eine Antlage gegen die Rote Fahne" fiften, und zwar eine unter dem Ramne Genossenschaftsaufbau und zur Berhandlung. In einem Bergleich nahm die angeflagte Re eine andere unter der Bezeichnung Oppofition". Unter dem Kenn batteurin ber Roten Fahne" mit dem Ausdruck des Bedauerns die wort Genossenschaftsaufbau haben sich diejenigen Ger gegen die Hindenburg- Spende gerichteten Borwürfe wegen Schwin. noffenschaftsmitalieber zufammengefunden, benen an her fräftigen del. Hochftopelet usw. zurüd. Es babe ihr ferngeleaen, der Hinden. Beiterentwicklung der Konsumgenossenschaft Berlin gelegen ist. Unter burg - Spende und den an ihr beteiligten Persönlichkeiten den Border Firma Opposition" haben sich die Kommunisten ver wurf der unregelmäßigen Geschäftsführung und der parteiifchen ftedt. Bei der legten Wahl haben sie unter ihrer Firma Rommu nisten" so fläglich Schiffbruch erlitten, daß fie es für geraten halten, Jugendtanzleft in Heimat nab Standestrachten bezeichnet sich eine Berwendung der Gelder zu machen. biesmal als Opposition" aufzutreten, weil sie glauben, auf diefe berg, die am Freitag, 20 16r, im Bürgerfaal bes Meuen Schöneberger Rat­Weise außer ihren Partelanhängern noch andere Genossenschaftsbaufes ftattfindet, Gintrittsfarten im Landgemeindehaus, Neue Schönhauser mitglieder auf ihre Liste einzufangen. Zu diesem Zwecke betreiben Straße 8 und im Neuen Schöneberger Rathaus, Bimmer 42. Ein Verlauf fie eine müfte verlogene Agitation. Sie haben feinerlei fachliches an der Abendtaffe findet voraussichtlich nigt flatt

Albert Thomas ist zur Teilnahme an einem begutachtenden Ausschuß für Arbeiterfragen in Katto win eingetroffen und wohnt bei Bräfident Calonder auf dem Schloß Neuded.

Beranstaltung bes Drisausschuffes für Jugendpflege des Bezirks Schöne