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Baubeginn im Scheunenviertel.

Montag fangen die Ausschachtungsarbeiten an.

Der Baubeginn im Scheunenviertel, mo bekanntlich nach den

1.

Gewerkschaften gegen Anleiheboykott.

Entwürfen von Brof. Boetzig auf den Baublods in unmittelbarer Der Ortsausschuß des ADGB.   protestiert gegen die Gefährdung des Berliner  

Nähe des Bolfsbühnengebäudes ein neues Wohn und Geschäftsviertel entstehen foll, hatte sich infolge der schlechten Lage auf dem Kapitalmarkt, die die Beschaffung der er­forderlichen Privathypotheken erschwerte, bis jetzt verzögert. Nun­mehr sind aber, nachdem bereits nach längeren Berhandlungen von der Berliner   Wohnungsfürsorgegesellschaft die Hauszinssteuer­hypothefen gewährt worden waren, auch die in Privathand befind­lichen ersten Hypothefen zum größten Teile abgeschloffen worden. Am Montag wird nun endlich der erste Spatenstich für die Ausschachtungsarbeiten getan werden. Die Bauleitung und Finanzierung liegt in Händen der Firma Schrobsdorff Immo­bilien. Die Bauarbeiten werden zunächst auf vier Baupläßen in Angriff genommen, die um den Untergrundbahnhof Schönhauser Tor herum gelegen sind, und hier werden zunächst Häuser mit Woh­nungen und Geschäftsläden errichtet werden. Es fommen etwa 200 Wohnungen in Frage, und die Bauarbeiten sollen so gefördert werden, daß die Wohnungen bereits zum 1. November bezogen werden können. Die Errichtung der anderen geplanten Ge­bäude, die als reine Geschäftshäuser projektiert sind, und in denen große Räumlichkeiten für Kinotheater, Vergnügungs­etablissements und Bersammlungssäle vorgesehen sind, wird erst in späterer Zeit erfolgen, weil die Finanzierung dieser Projekte, für die feine Hauszinssteuermittel zur Verfügung gestellt werden können, noch nicht völlig abgeschlossen ist. Man beabsichtigt zunächst die Wohnhäuser fertig zu stellen, um auf diese Weise neues Leben in die Gegend des Scheunenviertels zu bringen, die bis jetzt einen Schandfled Groß- Berlins darstellte.

Alles für seine Kunst!

Maler und Postaushelfer.

Der Beamte Wolf hatte seinen Sohn Karl die Kunstgewerbe­schule absolvieren lassen. Nun war er Künstler und brotlos. Er malte Bilder, fand aber feine Abnehmer. Für den Künstler ist aber eine Ausstellung dasselbe wie für den Kaufmann der offene Laden. Hier findet er seine Käufer. Karl Wolf wollte für die Tierkunstausstellung einige Bilder malen; es fehlte ihm aber das Geld, um das nötige Material zu kaufen. Sein Vater gab es ihm nicht. Er hielt die Ausstellung für Unsinn.

Der 22jährige Karl wurde Postaushelfer beim Patetamt. Zwei Monate lang war er Beamter". Er hatte Pakete auszutragen. Bährend der Nachtschicht hörte er davon sprechen, daß man durch die Forderung von Nachtgebühren, die in Wirklichkeit nicht zu zahlen feien, fich kleine Trinkgelder verschaffen könnte. Karl brauchte Geld, um für die Kunstausstellung einige Bilder zu malen, die Nachtgebühren schienen ihm sehr erwünscht. Sechzehnmal forderte er fie, 15 bis 20 Pf., einmal auch 45 Pf. Im ganzen brachte er 5 Marf zusammen. Er faufte sich Malutensilien und stellte seine Bilder in der Kunstausstellung aus. Einen Käufer fand er zwar nicht, dafür tam er aber vor Gericht wegen Verbrechen im Amte. Das hatte er sich nicht träumen lassen, daß er sich durch die Forderung von Nachtgebühren, auf die er feinen Anspruch hatte, gegen eine Reihe von Baragraphen des Strafgesetzbuches verstoßen mürde. Die fünf Mart hatte er bereits den geschädigten Kaufleuten zurückgegeben es war ihm unterdes gelungen, ein Bild, eine Tierstudie, zu verkaufen. Der Staatsanwalt beantragte die Mindest= strafe: drei Monate Gefängnis. Karl bat fleinlaut um Bewährungsfrist. Das Gericht übte Nachsicht. Es brachte einen milderen Baragraphen in Anwendung und verurteilte den Kunst­maler zu einer Woche Gefängnis unter Bubilligung einer meijährigen Bewährungsfrist. B. nahm das Urteil aut. Das Strafregister wird nun auch durch seine Person bereichert. Sollte er auch weiter fein Glück mit feinen Bildern haben, so ist ihm eine Beamtenlaufbahn unter allen Umständen verschlossen. Hätte man wegen der unerheblichkeit des Objektes das Verfahren gegen ihn nicht besser einstellen sollen?

Das Unwesen der Berechtigung".

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Der Bund entschiebener Schulreformer veran staltete in der Aula des Werner- Siemens- Realgymnasiums eine Sundgebung gegen das Unwesen der Berechtigungen". Es wäre zu wünschen, daß die Gedanken, die auf dieser Kundgebung geäußert wurden, über den engen Raum der Aula hinaus in weite Kreise Eingang fänden. Es besteht die Gefahr, daß der wirtschaft­lich Stärkere dank der Examina, die er auf der höheren Lehranstalt ersessen hat, dem Begabteren, aber einseitig Geschulten vorgezogen wird. Wie würde es heute Ferdinand Schichau  , August Bor­ sig   oder Alfred Krupp   ergehen, die troh ihrer Volksschulbildung eine überragende Stellung errangen? Fast alle höheren Berufe sind heute für den Mann ohne bestandenes Eramen gesperrt, und dringt trogdem einmal ein Außenseiter in die geheiligten Re­gionen eines solchen Berufes ein, ohne Berechtigungen, aber wie wäre es anders möglich mit gefälschten Papieren, leistet er noh so Hervorragendes, von maßgebenden Persönlichkeiten Anerkann­tés, er wird ausgestoßen und bestraft. Vor furzer Zeit erst berichtete die Presse über zwei Fälle: über einen Baumeister und einen Arzt. Dagegen wird ein anderer Arzt, diesmal mit richtigen. ersessenen" Bapieren, troß seiner Berfehlungen in bezug auf leichtsinniges Rezeptschreiben auf größere Mengen Opium, Rofain ufw. freigesprochen, weil seine medizinischen Kenntnisse so gering find, daß sie die Verfehlungen entschuldigen". Dieser Arzt" wird weiter auf die Menschheit losgelassen. Grotester fann der Infinn des Berechtigungswesens faum illustriert werden. Die Aus. führungen der Redner, Pädagogen, Gemerffchaftler, Bertreter- afa­demischer, Berufe, murden von der Versammlung mit Beifall auf genommen und man nahm eine Resolution an, die in der Hauptfache betonte, daß alle wesentli hen Gaben jedes einzelnen durch Schu­fung der intellektuellen, fünstlerischen und sozialen Anlagen zur Ent­faltung fommen müßten.

Im Tiergarten vergiftet.

In der vergangenen Nacht gegen/ 12 Uhr wurde auf dem Ber­bindungsweg zwischen der Großen Querallee und dem Großen Weg im Tiergarten eine noch unbekannte Frau von etwa 63-68 Jahren besinnungslos aufgefunden. Weil sie noch Lebenszeichen von sich gab, brachten Beamte des 29. Reviers sie nach der Rettungsstelle am 300. Sie starb aber schon auf dem Wege dorthin. Wahrscheinlich hat sie sich vergiftet, denn man fand bei ihr ein Fläschchen, das noch einen Pleinen Rest einer scharfriechenden Flüssigkeit enthielt. Die Leiche wurde nach dem Schauhaufe gebracht. Die Lote ist etwa 1,52 Meter groß, hat blondes, schon start ergrautes Haar, im Oberfiefer ein faliches Gebiß und an der tinten Halsfeite drei erbfengroße Barzen und trug einen braunen Mantel mit gelbschwarz gemustertem Fufter.

Zirkus Busch. Um die Mitte des Monats hat der Zirtus Busch fein artistisches Programm wesentlich verstärkt und das Schauftüd Der banerische Hiefel" abgelöst durch das Manegestüd Weißes Gold Diga Desmond findet hier Gelegenheit, ihre immer noch faszinierende Kunst zu zeigen, wobei fie in wirkungsvollster Weise von dem Hausballett unterstüht mitd. Die Handlung spielt zur Zeit Auguſt des Starten von Sachsen  , der den Alchemisten Böttcher mit der Herstellung von Gold beauftragte und dabei zur Enidedung bes Borzellans tam 3m Beiprogramm erregt immer noch die Andalufierin Simone Bitterer mit ihrem Lower bfeffarrett und ihrer Zobesfahrt im Auto bie Rernen der Belucher.

Arbeitsmarktes.

Der Ortsausschuß Berlin   des Allgemeinen Deutschen Gemert­Shaftsbundes und das Ortskartell des AFA haben den zuständigen Behörden folgende Eingabe unterbreitet:

Die Beratungsstelle für Auslandskredite hat ihre Arbeiten noch immer nicht wieder aufgenommen. Zahlreiche notwendige, darunter auch die schon längst beschlossenen Anleihen der Stadt Berlin  , harren dadurch noch immer der Erledigung. Diese Tatsache aber in Verbindung mit der Rede des Herrn Reichsbank­präsidenten Dr. Schacht in Bochum   gegen die von den Kommune: aufgenommenen Kredite hat auch bei der Arbeitnehmerschaft große Beunruhigung ausgelöst. Wir gehen wohl nicht fehl, went wi: diese Rede und die Stellung des Herrn Dr. Shacht in Verbindung bringen mit den bekannten Schwierigkeiten, die die Beratungsstelle für Auslandskredite den Kommunen bei der Aufnahme von Krediten bereitet. Hinter diesen Schwierigkeiten vermuter wir starke privat­wirtschaftliche Intereffen, denen die kommunalen Wirtschaftsbetriebe ein Dorn im Auge sind und die auf ihre Entkommunalisierung hin­arbeiten.

Diesen Bestrebungen auf Entfommunalisierung wird auch die organisierte Arbeitnehmerschaft ihren schärfsten Widerstand entgegenießen. Bis jetzt haben die Gegner der kommunalen Wirtschaftsbetriebe nicht den Beweis erbringen fönnen, daß diese unwirtschaftlicher p: oduzieren. Soweit die Be: finer städtischen Betriebe in Frage kommen, ist ermiesen, daß sie in ihrer Leistungsfähigkeit hinter Privatbetrieben nicht zurüdstehen, ihre Wirtschaftlichkeit bewiesen haben und für ihre Abnehmer sogar billiger arbeiten, obwohl ihre Arbeitsbedingungen für die Ar­beitnehmershaft zu einem guten Teil besser sind als in gleichartigen Privatbetrieben.

Wenn die Unterzeichneten im Auftrage der hinter ihnen stehen den gewerkschaftlich organisierten Arbeitnehmerschaft gegen die Schwierigkeiten, die die Beratungsstelle und die Reichsbant den Kommunen bei der Aufnahme von Krediten bereiten, Ich a rift en Botest erheben, so geschieht es in erster Linie deshalb, weil sich diese

Breditschwierigkeiten auch bereits auf dem Arbeitsmarkt in Berlin   ausgewirkt

haben und, wenn sie nicht bald behoben werden, noch weiter ge­radezu katastrophal auswirken müssen. Denn de: gegenwärtige hohe Stand der Arbeitslosenziffer in Berlin   ist nicht nur eine Folge der Witterungsverhältnisse, sondern zum erheblichen Teil darauf nicht imstande ist, die bereits angefangenen Bauter weiterzuführen zurückzuführen, daß infolge der Kreditsperre die Stadt Berlin  und neue in Angriff zu nehmen. Zum Beweis dafür mögen folgende Beispiele dienen:

Shnellbahnbauten mußte verringert werden; Ar beiterentlassungen waren die Folge.

2. Neue Schnellbahnlinien, die zum Ausbau des Verkehrs eine zwingende Notwendigkeit sind, fönnen nicht gebaut werden.

3. Alle weiteren noch nicht begonnenen Bauvorhaben der Stadt Berlin  , und zwar Krankenhäuser, Entbindungsanstalten, Schulen, Verwaltungsgebäude usw., deren Fertigstellung gewiß nicht dem Verlangen nach Lurus entspringt, sondern ein drin gendes Bedürfnis im Interesse der Gesundheitspflege, der Schule und geordneten Verwaltung find, sind durch Generalve:- fügung des Magistrats gesperrt worden.

Alle diese Maßnahmen sind eine Folge der Kreditsperre, die sich, wem die Stadt gezwungen ist, die Fertigstellung der von ihr be­gonnenen Bauvorhaben zu verlangsamen und neue nicht in Angriff nehmen tann, auch auf die Privatindustrie auswirken muß.

Auch die Erfüllung der sozialen Aufgaben der Stadt Berlin  muß darunter leiden, wenn ihr die Möglichkeit neuer Kredite ni ht gegeben ist; denn alle ihre flüssigen Mittel muß fie für die be­gonnenen unauffchiebbaren Bauten verwenden, wenn die bereits hineingesteckten Kapitalien nicht verloren sein sollen. Die Leid­fragenden werden die Kranken und Hilfsbedürftigen sein, also jene Armen und Aermiten der Armen, die in ihrer Not der Hilfe am dringendsten bedürfen. Neben Anleihen für ihre unaufschiebbaren Bauten bedarf die Stadt Berlin   aber auch solcher für die

Förderung des Wohnungsbaues,

Was heute an Neuwohnungen in Berlin   erstellt wird, reicht taum aus, die in jedem Jahre zuziehenden Familien mit Wohnungen at versorgen. Diese Feststellung allein dürfte schon genügen, die Wohnungsnot in Berlin  - zu charakterisieren. Gelingt es der Stadt nicht, neue Kredite zu schaffen, so muß die Wohnungsnot geradezu zur Katastrophe werden.

Gegen die den Kommunen bereiteten Schwierigkeiten bei der Aufnahme von Krediten erheben wir nicht nur als Bürger Ser Stadt Berlin Protest, sondern auch vor allem im Interesse der, Ber­ liner   Arbeitnehmerschaft. Denn jede Arbeit, gleichviel welcher Art, die nicht begonnen oder soweit das bereits geschehen, nicht ausgeführt wird, muß das Heer der Arbeitslosen vermehren. Größere Arbeitslosigkeit aber vermehrt die Not der Arbeitslosen, die ohnehin schon schwer unter der Ungunst der fozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse zu leiden haben und bringt damit den Kommunen neue soziale Lasten.

Wir dürfen darum wohl sowohl an die Beratungsstelle wie an gebenden Körperschaften das dringende Ersuchen richten, den Kom­die zuständigen Stellen der Reichsregierung, aber auch an die gesek. munen die Möglichkeit zu geben, zu arbeiten, indem sie ihnen bei der Aufnahme von nachweislich notwendigen Krediten feine 1. Das Tempo der Fertigstellung der bereits begonnenen Schwierigkeiten mehr zu bereiten.

Unter dem Autobus. Gestern nachmittag versuchte der 23jährige Kutscher Erich J. aus der Lahmühlenstraße zu Neukölln seinem Leben ein Ende zu machen. J. warf sich vor dem Hause Frankfurter Allee 239 plöglich vor einen in voller Fahrt herankommenden Autobus der Linie 19. Die Räder des Wagens gingen über den Brustkorb des Selbst mörders hinweg, der in hoffnungslosem Zustand in das Lichtenberger Hubertusfrantenhaus übergeführt wurde.

T

Handel mit weißen Stlaven in Buenos Aires  ? Wie aus Buenos Aires   gemeldet wird, hat dort die Aufdeckung einer Organisation für den Handel mit weißen Sklaven größte Sensation hervorgerufen. Ein Mitglied des Jockeiflubs, der in der argentinischen Besellschaft eine sehr prominente Rolle spielt, wurde mit zwei anderen Männern in Zusammenhang mit der An­gelegenheit verhaftet.

Die Fotogemeinschaft im Touriftenverein Die Naturfreunde hält ihre Sabresausstellung vom 22. bis 29. Sanuar im Hause des Staats. und Gemeindearbeiterverbandes, Johannisstr. 14/15, ab. Die Ausstellung ist geöffnet: Sonntags von 10-18 Uhr, Berttags ton 18 bis 21 Uhr. Es iit eine reichhaltige Auswahl guter Photographien( auch aus dem Leben der Arbeiterschaft) und von den Freuden des Weekend vertreten. Alle Freunde guter, fünstlerischer Lichtbildkunst find herzlich willkommen. Ein tritt frei!

Arbeiter- Bildungsschule. Folgende Rurje werden fortgefeßt: 1. Streis, Mitte: Dienstag, 24. Januar, 19, 116r, Sophienschule, Beinmeifters straße 16-17. Thema: Staat und Verfassung. Lehrer: Dr. Hennigien. 5. Streis, Friedrichshain  : Dienstag, 24. Januar, 19, 1hr, 2erer: Studienrat Erwin Marquardt  . Saule  , Petersburger Str. 4. Thema: Sozialdemokratic und Außenpolitif. 20. Streis, Reinidendorf: Dienstag, 24. Januar, 19, 16, Zeichenfaal 1. Gemeindeschule, Reiniden dorf- Dst, Lindauer Straße. Thema: Die politischen Parteien in Deutsch  land. Lehrer: Georg Naible

Freireligiöse Gemeinde. Sonntag, borm. 11 Uhr, Bappel- Alee 15, Bortrag des Herrn Dr. A. Rosenberg: Shakespeare   und das Subentum. Harmonium: Aus Hoffmanns Erzählungen  "( Offenbach  ). Gäste wilkommen.

Funkwinkel.

Gemütsmenschen.

Sie suchen Gelbstmordkandidaten.

In Paris   sind vor einigen Tagen zwei junge Leute verhaftet worden, Pierre und Emile Couder, zwei tüchtige Handelsleute: Sie suchten Selbstmordfandidaten, die bereit wären, ihnen ein schnell und schmerzlos wirkendes weißes Pulver für geringes Geld abzunehmen. Das Schächtelchen mit dem wert­vollen Pulver war vor einigen Jahren von einem Dffizier aus Indien   gebracht worden. Nach seinem Tode hatte es die Groß­Wirkung des Giftes und hatte sich desselben eines Tages bedient, mutter der beiden jungen Leute geerbt. Die alte Dame fannte die um ihren alten Hund von den Mühfalen des Lebens zu befreien. Die beiden Brüder entwendeten der Großmutter das Schächtelchen, verteilten das Gift in ganz fleine Dosen und begaben sich in die Bariser Nachtlokale auf die Suche nach einem Selbst­mörderklub. So wurden sie in einem Restaurant auf der Rue Victoire verhaftet. Auf dem Polizeirevier erklärte der ältere von ihnen: Wir haben in den Zeitungen immer wieder von Selbst­morden gelesen; da beschlossen wir die Selbstmordkandidaten aufzu fuchen. Es gibt bekanntlich viele Leute, die sich nicht entschließen fönnen, Hand an sich zu legen, weil sie Schmerzen fürchten. Unser Gift bewirkt aber gar feine Schmerzen. Leider fanden wir zu menig Käufer." Gemütsmenschen

Elf Zote des Hochofenunglücks.

Saarbrüden, 20. Januar. Die Zahl der Todesopfer bei der Bolklinger Hochofen. at a strophe   ist nunmehr auf elf gefliegen, da heute nacht ein Hüttenmeister und ein Arbeiter ihren schweren Brandverlegungen erlegen find. Da für die übrigen sechs Berlegten eine afute Gefahr zurzeit nicht besteht, hoffen die Aerzte, fie am Leben zu erhalten.

Sozialistische Arbeiterjugend Groß- Berlin.

Sozialistische Hochschule: Sonnabend. 4. Februar, 19% Uhr, im großen Gaal bes ehemaligen Herrenhauses, Leipziger Str. 3. Bortrag: Bevölkerungs­politik und soziale Frage." Referent Prof. Dr. Alfred Grotjahn  . Rarten zum ermäßigten Preise in Gefretariat.

Broletarische Feierstunde: Conntag, 12. Februar. 11 Uhr, im Großen Schauspielhaus: Achtzehnhundertachtundvierzig". Bilder, Gaenen, Dotamente aus der Zeit, Karten zum ermäßigten Breife im Sekretariat.

Heute, Sonnabend, 19% Uhr:

Fallplag II: Die Tambourkapelle übt in den Baraden Danziger Str. 62. Berbebezirk Prenzlauer Berg  : Heim Danziger Str. 62. 20 Uho pünktlich Tegter Rurfusabend: Unser Zukunftsstaat"( abgeschlossenes Thema), Wir erwarten zahlreichen Besuch. Dienstag, 15% Uhr, Baden in der Schwimm­halle Oberberger Straße. Ermäßigter Breis.

Werbebezirk Schöneberg: Vorstandssigung 19% Uhr beim Genossen Rohde, Werbebezirk Lichtenberg: Heim Dossestr. 22. Werbebezirksbelegierten tonferenz. Erscheinen aller Delegierten ist notwendig. Beginn pünktlich 20 Uhr. Berbebezirk Often: Heim Litauer Str  . 18. Funktionärkursus; Geschichte und Aufgaben der SAJ.

würdiges Gedenken. Dr. Hanns Martin Elster   wies auf die Be Wilhelm Schäfers 60. Geburtstag fand im Rundfunk ein deutung dieses Dichters aus dem Rheinland hin, Theodor 200s las einige feiner sprachlich feingeschliffenen und wohlgerundeten Anekdo ten. Ueber Fund und Erwerbungsgefchichten von Kunstwerten" Sprach Geh. Reg.- Rat Prof. Dr. Wilhelm Wa ehold, der Ge­neraldirektor der staatlichen Museen. Besonders ausführlich be handelte er die Geschichten zweier Berliner   Kunstschätze, des Gold­schmudes aus Troja  , den wir dem Archäologen Schliemann   ver­danken, und des Bergamon- Altars, mit dem uns der Name Humann Gotenftr. 83, bei Rühne. Berlesen von Briefen der beteiligten Archäologen etwas von der unlöslich verknüpft jein sollte. Der Vortragende verstand es, durch ungeheuren Erregung zu vermitteln, die die Berührung mit einer solche Schilderungen kann auch den heutigen Museumsbesuchern ein längst vergangenen Welt bei ihren Entdeckern auslöfte. Durch Wert mäher gebracht und verlebendigt werden, so daß es ihnen fünftig mehr bedeutet als nur ästhetisch schöne Formung eines Sonnenenergie als Ursache von Bewegungsvorgängen" zeichnete sich Materials. Dr. Herbert Hendes Ausführungen über, Die durch flare, allgemeinverständliche Darstellungsweise qus. Dr. Martha Bode von der Zentrale der Hausfrauenvereine Groß- Berlins be­handelte das Thema Wie wünscht sich die Hausfrau die Küche" leider etwas zu theoretisch; wirklich praktische Anweisungen, wie bereits heute mit geringem oder sogar ohne Kostenaufwand eine zweckvolle Gestaltung der Küche möglich sei, wurden faum gegeben. Einen grundfäßlich sehr begrüßenswerten Vortrag zu dem Abend­fonzert, das aus der Singafademie übertragen wurde, hielt der Dirigent des Konzerts, Hermann Scherchen  . Er sprach über oder richtger für die Komponisten, non denen der Abend Urauf führungen bringen follte, vertrat ihre Kunst weniger mit fünft. lerischen Theorien als mit menschlich warmen Worten und gab allgemeine Anweisungen zum verständnisvollen Hören der Werte. Ueber die Aufführungen felber mich an auderer Stelle des Blattes zu sprechen sein,

Tes.

Morgen, Sonntag:

Sumannplay: Fahrt. Treffpunkt 7 Uhr Prenzlauer Allee Fall. plaz II: Wanderung Frohnau- Hermsdorf- Schulzendorf. Treffpunkt Uhr Bhf. Gesundbrunnen, Eingang Millionenbrüde. Neukölln VI: Fahrt Grune wald. Treffpunkt 7% Uhr Bhf. Kaiser- Friedrich- Straße. Lantwig: Gc. meindeschule Schulstraße. Seimabend, Tempelhof  : Seim Germaniaftr. 4-6. Heimabend. Wannsee  : Sdyule Charlottenstraße. Heimabend. Reiniden. dorf- Oft: Seim Residenzstraße. Seimabend.

Werbebezirt Dften: Heim Litauer Str  . 18. Funktionärkursus, 2. Sag: a) Aufbau ber Organisation." b) Praris der Gruppenarbeit." Werbebezir! Schöneberg  : Heim Sauptstr. 15, 19 Uhr Heimabend, 20 Uhr Beginn des Lichtbildervortrages. Untoften 10 3f.

Werbebezirk Teltowtanal: Seim Steglis, Albrechtste 47. 10 Uhr Werbe bezirksdelegiertenkonferenz. Alle Genoffen müssen pünktlich erscheinen. Jugende beiräte nehmen mit beratender Stimme teil. Werbebeir! Reutöllu: Heim Wanzlifstr. 7. Seimabend.

Schaffen und Wirken in der hauswirtschaftlichen Runft. Unsere Zeit ver Tangt von unseren beutschen Töchtern uzehr als je planmäßige, rationelle Führung der Hauswirtschaft! Mit einem Minimum on Geld und Material gabe unferer houswirtschaftlichen Schulen, und die R. Strahlendorf Rody und Haushaltungsschule, Berlin   SB., ABniggräger Str. 44( Fernsprecher: Bergmann 2877), seigt in ihren Räumen vom Sonntag, dem 29. Januar, bis sum 1 februar einschließlich eine Ausstellung Schaffen und Wirten in ber hauswirtschaftlichen Runst und weist damit neue Wege. Die Ausstellung fit geöffnet non- 10-17 150, Besichtigung foftenlos,

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