Sonnabend
21. Januar 1928
Unterhaltung und Wissen
( Schluß.)
Tatsächlich galoppierten die Tschetschenzen nach der Salve schneller bergauf; nur einige Dshigiten"( Kunstreiter) blieben aus Bravour zurüd und begannen ein Gepläntel mit der Kompanie. Besonders einer, in schwarzem Tscherkessenrod auf weißem Roß, machte seine Reitfunststüdchen, wie es schien, in einer Entfernung non etwa nur fünfzig Schritten von den unseren, daß es aufregend mar, ihn anzusehen. Trotz des ununterbrochenen Schießes ritt er im Schritt vor der Kompanie hin und her; und nur hin und wieder zeigte sich neben ihm ein biäuliches Rauchwölf hen und wurde der abgerissene Schall eines Gewehrschusses zu uns herüber getragen. Gleich nach dem Schuß ließ er jedesmal sein Pferd ein paar Sprünge machen und hielt dann von neuem.
„ Schon wieder hat er losgeknallt, der Schuft!" hieß es neben uns; so ein Pad, er fürchtet sich nicht." ,, Er weiß eben so ein Zaubermort", bemerkte der Schwäger.„ Es hat ihn erwischt, erwischt hat's thn, liebe Brüder," ertönten plößlich freudige Ausrufe, bei Gott, einer hat was abgefriegt. Großartig! Hei, wie geschickt! Wenn sie ihnen auch nicht die Pferde im Kampfe wieder abgenommen haben, so haben sie doch einen von den Teufeln getötet. Wirst nun wohl genug von deiner Hanswursterei haben, Bruder, was?"
Unter den Tschetschenzen machte fich plößlich besondere Bemegung bemerkbar, als läsen sie einen Verwundeten auf, und ein Pferd ohne Reiter lief vor ihnen her. Das Entzücken der Menge erreichte bei diesem Anblid feinen Höhepunkt, man lachte und Matschte in die Hände. Hinter dem lezten Felsvorsprung entschwanden die Gebirgler gänzlich den Blicken, und die Kompanie mahte halt.
Nun, mein Herr, das Schauspiel ist beendet," sagte zu mir mein Bekannter, lassen Sie uns Tee trinken gehn."
Ah, liebe Brüder, sie haben, scheint's, einen von den unseren getroffen," sagte in diesem Augenblick ein alter Trainsoldat, der, die Augen mit der Hand beschattend, die zurückkehrende Kompanie betrachtete, fie tragen irgend jemanden."
Wir beschloffen, die Rückkehr der Kompanie abzuwarten. Der Kompanieführer ritt vorneweg, auf ihn folgten die Musifanten und spielte eines der lustigsten, kühnderwegenſten tautafischen Lieder. Auf den Gesichtern der Soldaten und des Offiziers bemerkte ich den besonderen Ausdrud des Bemußtseins ihrer Bürde und ihres Stolzes.
Haben Sie vielleicht Zigaretten, meine Herren?" sagte R., zu mms heranreitenb, ich habe unheimliche Luft, zu rauchen." Run, wie steht's?" fragten wir ihn.
„ Der Teufel soll sie holen mit ihren Pferden," antwortete er, fich eine Sigarette azündend, sie haben den Bondartschut vermundet."
Was für einen Bondartschut?"
„ Den Sattler, Sie wissen doch, den ich zu Ihnen schickte, damit e: Ihnen den Sattel herrichtet."
h weiß, der Blonde
Salt' einmal das Fußende, Philipytsch," sagte einer von ihnen,„ ich will meinen Durst löschen." Der Verwundete bat eberfalls um Wasser. Die Bahre machte halt. Ueber dem Rande der Bahre waren nur hochgezogene Knie und eine blasse Stirn unter einer alten Müge zu sehen.
Irgend zwei Weiber begamen plöglich, weiß Gott aus welchem Grunde, zu heulen, und in der Menge wurden undeutliche Laute des Bedauerns hörbar, die zusammen mit dem Stöhnen des Verwundeten einen schweren, traurigen Eindruck machten. So ist shnalzend, der redfelige Soldat in blauen Hosen. nun einmal das Leben von unsereinem," sagte, mit der Zunge
Wir traten heran, um einen Blick auf den Verwundeten zu werfen. Es war jener selbe flachshaarige Soldat mit dem Ohrring, der gestolpert war, als er die Kompanie einholen wollte. Er dem Ausdrud seiner Augen und Lippen lag etwas Neues, Befonschien abgemagert und um einige Jahre gealtert zu sein, und in Der Gedanke an die Nähe des Todes hatte diesem ein. fachen Geficht bereits seine schönen, majestätisch ruhigen Züge auf geprägt.
beres.
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,, Wie fühlst du dich?" fragten wir ihn.
„ Schlecht, Ew. Wohlgeboren," sagte er, uns mit Mühe seine schwergewordenen, aber dennoch glänzenden Augen zuwended. So Gott will, wirst du dich erholen."
,, Es ist einerlei, irgendeinmal muß man doch sterben," antwortete er, die Augen schließend.
Die Bahre setzte sich in Bewegung; aber der Sterbende wollte noch irgend etwas sagen. Wir traten nochmals zu ihm heran. „ Em. Wohlgeboren," sagte er zu meinem Bekannten.„ Die Steigbügel habe ich besorgt; fie liegen bei mir unter der Pritsche,
von Ihrem Gelde ist nichts übriggeblieben."
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Am nächsten Morgen famen wir ins Hospital, um den Ber mundeten zu besuchen.
Wo liegt hier der Soldat der achten Kompanie?" fragten wir. Welcher, Em. Wohlgeboren?" fragte ein weißgesichtiger, abgemagerter Soldat mit verbundener Hand, der an der Tür stand. Alarm herbrachte?" sagte eine schwache Stimme von einem Kranken" Es wird wohl nach jenem gefragt, den man gestern vom
bett aus.
Man hat ihn hinausgetragen."
,, Hat er vor dem Tode noch irgend etwas gesagt?" fragten toir. ,, Nein, nichts, nur schmer geatmet hat er," antwortete die Stimme vom Krantenbett.
( Aus dem Russischen übertragen nan Şans Stuff.)
Welche Tiere fönnen sich am schnellsten bewegen? Ein englischer Soologe hat eingehend Untersuchungen angestellt über die Schnellig feit, mit der einige Tiere sich fortbewegen fönnen. Die Ergebnisse des Gelehrten waren folgende: Wenn zwischen allen Bierfühlern ein Wettrennen veranstaltet werden könnte, dann ginge der Hafen. windhund ohne Zweifel als Sieger hervor. Seine Schnelligkeit beträgt mehr als 1250 Meter in der Minute( 75 Kilometer in der Stunde). Nach dem Hafenwindhund tommt das Bierb mit 1160 Meter, die Giraffe mit 900 Meter, der Tiger mit 860 Meter, das Renntier mit 850 Meter, der Wolf mit 570 Meter und der Haje mit 400 Meter. In der Vogelwelt hält die Bofttaube den Schnelligkeitsreford mit 1200 Meter in der Minute, an zweiter Stelle tommt der Albatroß mit etwas geringerer Schnelligkeit. Gegenüber den Bier bauernder in ihrem Fluge find als erstere im Laufen. Der Zoologe hat seine Untersuchungen selbst auf die Fische ausgedehnt und gefortbewegt. Dieser Fisch legt mühelos 31 Stilometer in einer Stunde funden, daß der Delphin derjenige ist, der sich im Waffer am schnellsten zurüd. Der Salm erreicht 27 Kilometer, der Hering 2 Kilometer und der Walfisch trotz seiner Größe und Schwere noch die beachtenswerte Schnelligkeit von 23 Kilometer in der Stunde. Mf.
Was für ein prächtiger Soldat er war! Die ganze Stompanie füßleru fällt für die Bogelwelt in die Wagfchale, daß die Vögel aus. hielt fich durch ihn."
Ist er denn schwer verwundet?"
An dieser Stelle, die Kugel schlug durch," sagte er, auf die Magengegend deutend.
In diesem Augenblick wurde hinter der Kompanie eine Gruppe Soldaten sichtbar, die einen Verwundeten auf einer Bahre trugen.
Vision der Großstadt.
Bon Erwin Frehe.
Fünf Tage umb fünf Nächte schneifte Aloys ruhefos durch bas steinerne Labyrinth der großen Stadt, schief manchmal auf Barkbänken oder den Schuttabladeplägen draußen in der Vorstadt, fchreckte furchtsam auf, wenn mitternächtig das Hupen eines ein famen Autos an sein Ohr drang, wanderte dann wohl schlaftrumten the morgenfahlen Straßen zurüd und konnte dabei noch träumen, daß er jegt wie früher ins vertraute, behaglide Bureau gehe. Wie früher... Die Musik solcher Worte tlang auf aus verschollenen, unirdischen Gründen, früher... Gestern schlug ihn der Tag zum Bettler: die tausend Fenster starrten, glogten herab, Gardinen be mogten sich, ein Kind hüpfte im tablen Hof, er fangah! Schluch, zend fühlte er das träumerische Einst farblos zerrinnen.
Von der kümmerlichen Flamme des Lebenswillens aufrecht erhalten, lüftete es den Herberglosen in der sechsten Nacht nicht nach Schlaf.
War das denn nicht ein vichischer Käfig... Auf einer Fluß brüde stehend, schaute Aloys in Schwärze und Finsternis, bis die verschwommenen Umrisse der Häuser und Werte vor seinen Augen tanzten. Wo war hier noch Freiheit!
Es durchzitterte ihn unvermittelt: was mußte es doch für eine tolle Freude sein, die herrischen Türme und Steinnester mit einem Schlage der Fauft zertrümmern zu tönnen! Selbst ein Berferter zu sein, der den höhnischen Widerpart umrennt, daß er zer jdmettert nieberfinkt und den gestohlenen Raum freigibt, die uferlose
Ferne!
2oys ftarrte finnend in das fließende Wasser. Unruhig bewegte fich sein Körper in Taft der Gedanken. Die Hände schnellten gesti. Pulierend durch die Luft. Auf den dämmernd verhüllten Bafferspiegel niedersehend, hegte mandymal ein Schwall gemurinetter Borte aus feinem Munde, Elang flüsternb wieder ab. Er streichelte die Luft, foste wehmütig mit den Fingern ein Gestaltlofes und hieb bann wieder mit der Länge des Armes grollend zu. Bon folchem felbstvergeffenen Tun beherrscht, adftete er nicht, daß von der anderen Brückenfeite, im Lichttegel einer flimmernden Laterne, ein fremder Beobachter ihn stumm beargwöhnte.
Wie sollte er auch da er doch im Netz eines ungeheuren Erlebens einsam gefangen lag! ie ging es mur zu, daß er von biefem erbarmungslosen Gefängnis aus die Jahrhunderte wie Ter raffen hinunter wandern tonnte, lachenden, perfuntenen Welten za... In die schönen, wilben Urtage zurüd, deren herber, fraft. gesättigter Rauch nähertam... Und der Schauer schüttelte Aloys bebend. War er nicht einst auf der Tierfährte durch wuchernde, üppige Schachtelhalmwälder getaumelt, im Troß ber beubegierigen
Gefährten, von der fressenden Glut des Connenballs grimmig verfolgt? Und war das nicht alles wie gestern, da sie machsam äugend durch die Riesenfurt des seichten Schlammeeres stiegen eine farge Heimat starb verlassen hinter ihnen, und das Rauschen, Brausen, Brüllen der gepanzerten Widersacher schon im Klingen des Mindes lag, in der Sturmmelodie hühnenhafter Wälder... Swischen Tod und Triumph gespannt zogen fie unter fleren, azurn gehämmerten Himmeln dahin, von einer Ferne in die andere, jeden Herzschlag erobert im Rampfe mit einem lauernden Verhängnis... Und jetzt, ja jetzt verfaufte er in einem Grab, daran eine leuchtende Bergangenheit regenbogenfarbig versprühte und verschäumte...
Plöhlich stand der Fremde vor Alons, zog den Hut, sprach leise, gezwungene Worte und lehnte fich, mie er, an das schmale Geländer der Brücke. Lastendes Schweigen, da Aloys nicht antwortete, überging er lächelnd, nur daß der Klang seiner Stimme langjam überging von abfichtslofer, plaudernder Färbuna zu mahnendem, eindringlichem Ernst, als molle er Befiz und Macht über den seltsam Bersunkenen ergreifen. Sanfte, besorgte Worte hörte Allons, schmeichelnd, gautelnder Seligkeit voll umwehten sie ihn; aber er schwieg. Der dunkle Unterton des rauschenden Stromes füllte die Baufen aus, da auch der Fremde stiff war. Aber er sagte es nach den belanglofen Auftakten noch: daß der Fluß hier reißend und tief sei, ja, er machte eine halbe, beschwörende Andeutung, daß es unsinnig wäre, dem Schickjal, das uns alle schlägt, auf solche Art zu begegnen, die Welt hätte Raum für alle... Da jedoch feiner Eindringlichkeit mur ein beharrliches Schweigen entgegen gelegt wurde, wandte er sich ungewiß grüßend zum Gehen, blidle vom Damm der Straße noch einmal prüfend zurüd und entschwand achselzudend im Häuserschatten.
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Wieder ruhte Stille traumschmer um den Brückensteg. Bie scharf und fein ziseliert schaute er das alles bis in die letzte, entdas verzweigte Geader der hellen, Tegenste Linie und Färbung smaragdenen Blätter entging ihm nicht im großen Bilde der grünen Wildnis, durch die die stampfenden Tierherden rasten, von Geheul und Gebrüll dem gähnenden Absturz des hohen Plateaus zu getrieben. Er, Alons, fah sich unter einem glutenden Himmel, von jauchzender Jägerfreude zerrissen, zum Bersten voll von tobendem Lebensüberschwang. O, daß sie doch wiederfäme, diese Urmelt, der eisigen Frage der Fabriken und Städte ins Gesicht zu schlagen!.. Da brauste es hinter ihm auf ein Straßenbahnwagen faufte tnirschend, lingelnd über die nachteinfame Brüde.
Aloys fuhr herum, aufgerüttelt, aber nicht zurüdgerufen in die graue Wachheit seines Daseins, sondern erwacht und eingegangen in ein Leben, das ihn aus verfuntenen Bergangenheiten. anjah. Gierig starrte er nach, wie das Leuchtende zwischen den schwarzen Säuferzeilen hinflog, verdämmernd aufgefogen wurde und in Duntelhelt ertrant Wie der Wurm sich wand inmitten der stürzenben. fintenden Schlagschatten, angstvoll dem Ende zujagend... Bis
Beilage des Borwärts
Der stillste Ort der Welt.
Wenn man einmal eine Umfrage veranstalten würde, wo Ser stillste Ort der Welt ist, würde man die verschiedensten Ansichten zu hören bekommen. Der eine würde vielleicht einen Berggipfel nennen, der andere einen Bunft im Ozean, der weit von menschfichen Wohnorten entfernt ist, oder eine Stelle in der Wüste oder auf dem Meeresgrund. Sie alle bedenken nicht, daß uns auch auf den Gipfeln der Berge und in der Ruhe der Wüste das Krächzen der Bögel stört, und daß mitten im Ozean Wind und Wellen Geräusche verursachen können, daß ferner an feinem Ort der Erde so erbittert um„ Sein oder Nichtsein" gekämpft wird, wie am Boden des Meeres.
Um den stillsten Ort der Welt zu finden, braucht man gar nicht in Utreht in Holland. in die Einsamkeit zu fliehen, er befindet sich, so unglaublich dies schaftlichen Versuchen bestimmter Art gebaut worden ist. Die Bau auch flingt, inmitten einer Stadt Dieser stillste Ort auf Erden ist ein Zimmer, das zu wissen angaben rühren von dem bekannten Bhyfiter und Physiologen Prof. H. 3waardemater her. Bei seinen Untersuchungen handelt es sich darum, jedes von außen tommende Geräusch volltommen auszuschließen. Der Bersuch, einen derartig absolut ge. räuschlosen Raum herzustellen, wurde schon früher von vielen Forschern gemacht, ohne daß es bisher gelang, ein Zimmer völlig Schalldicht abzuschließen.
In Utrecht wurde der erste volle Erfolg erzielt Die Konstruk tion des Raumes erforderte viel Mühe und Arbeit. Da der luft. leere Raum den Shall nicht leitet, mußte das ganze Zimmer von einer luftleeren Hülle umgeben werden. Zu diesem Zwecke wurden gewissermaßen zwei Zimmer ineinandergestellt, so daß das äußere Sas innere vollfommen umidießt.
kräftige: Luftpumpen Lufttleer ausgepumpt. Aber damit noch nicht Der zwischen beiden befindliche Raum wurde dann mit Hilfe genug. Bei der Ausgestaltung der Wände hat man noch darauf gefehen, jeden von außen tommenden Scholl aufzufangen und zu vernichten oder nach außen hin zu reflektieren. Die Wände der beiden ineinanderstehenden Zimmer murden deshalb aus sechs Schichten angefertigt, wobei man Steine verwendete, die nach einem eigenen Fabrikationsverfahren hergestellt wurden. Sie ent halten, wie andere Bausteine auch, Boren; diese Boren sind jedoch nicht mit Luft, sondern mit Pferdehaar ausgefüllt, das nach einer befonderen Methode behandelt ist. Derartiges Pferdehaar ist in der Wissenschaft unter dem Namen„ Trichopiese bekannt. Es wird häufig zu afuftischen Versuchen verwendet, da es, wie eingehende Prüfungen ergeben haben, feinen Schall durchläßt.
Zwischen den Mauern der Wände sind noch Einlagen aus Holz und Kort angebracht. Des weiteren ist das äußere Zimmer mit Blatten aus Blei und darüber mit Holz, Seegras. Korf und Papier umfleidet. Im Innern sind der Boden und die Bände mit dichten Teppichen behängt. Tatsächlich ist es durch diese Bauart gelungen, dem Innern des Raumes buch das geringste Geräusch fernzu. halten. Es herri ht darin eine geradezu idyllische Ruhe, wie sie fonft auf Erden sicher nicht zu finden ist. M. 2. E.
Eine Stadt, die für Straßenreinigung nichts auszugeben braucht. Schneefälle toften Stadtverwaltungen bekanntlich ein schweres Stüd Geld, das für die Hülfskräfte der Straßenreinigung und das Material benötigt wird. Die Berwaltung der Mormonenstadt Salt Lake City , der Hauptstadt des nordamerikanischen Bundesstaates tab, fit in ber glücklichen Bage, fich diese Kosten der Säuberung der Straßen Dom Schnee sparen gu tönnen. Die Stadt bejist eine große Zahl von natürlichen heißen Quellen, mit beren Wasser bei Schneefallen hie Sprißen der Feuerwehr gefüllt werden. Die Feuerwehrleute haben nichts weiter zu tun, als die Straßen zu besprigen, die im Handum. drehen ihres meißen Gewandes" entfleidet werden.
Der 300 Jahre alte Fülhalter. Der Füllfederhalter war schon um 1600 in Gebrauch, wenn auch noch nicht in der technisch voll. tommenen Form wie heute. Im Jahre 1788 wurde diese Art Feder halter zum ersten Male öffentlich erwähnt, und in einem Wörter. buche aus dem Jahre 1754 wird er auch so geschildert, wie er im Brinzip noch heute aussieht.
thn Schwärze spöttisch erdrosfeite, unten im lichtlofen Grund... Im brauenden Berhängnis... Wie damals, auf den wolkenüber. wölbten, nackten Ebenen, da sie die Wildrudel zusammenpfiffen, zu Haufen trommelten und in die auswegtesen Schluchten hetten, so entschwand auch dieser, den Helle ummogte...
Und Alons schlich nachtwandlerisch vom Brückensteg fort, foste balb umgewandt mit den Augen das Dunkle im Straßenabgrund, überquerte ben Fahrdamm und stand still por einem Miethause. Aber er fühlte 3mangpoll, daß er hier zu sichtbar war. Ein schmaler, finsterer Flur gefiel ihm. Seine schwarze Berlassenheit strömte eitt menig Beruhigung aus. Knieenb lehnte er den Kopf an die fühle Hauswand, lehnte den Kopf an eine fandige Fläche in einer Grube im unendlichen Grasmeer, die Horizonte abspähend, indes die Ge fährten neben ihm ebenso auslugten in die Steppe, die fern der Himmel umschlang.
Noch einige der schütternden Wagen fuhren leuchtend heren, erflommen die Höhe des Brückenbogens, gingen erlöschend unter. Schon bei ihrem Nahen frümmte fich Allogs Körper, vor dem aufglimmenden Licht preßbe er sich fest on die steinerne Mauer, als fönne fie feinem Drud nachgeben. Die vorüberbrausende Helle hieß ihn jählings erstarren. Atemlos, unbeweglich fauernd, fegte Licht und Gefährt an ihm vorbei.
Als der nächste schaukelnde Wagen heranrollte, fonnte er sich nicht mehr bezwingen Etwas fremd Bertrautes tollte begierig durch sein Blut hin, trieb, stacelte, mültete zum Angriff. Und es war eigentlich nichts Fremdes, das triumphierend von Alloys Beliz nahm, jo wenig ihm jezt der rasende Rausch fremd war, der die Blutsbridderschaft perzeiten um den erlegten, sterbenden Tiergiganten einte, daß sie allein in trunkenem Tanz ihr mildes Opfer umjubelten. Bitternd und bebend troch es in seine Glieder, wirbelte ungebändigt durch den gangen Körper. Rattern hollte dem Ankömm ling voraus wie Gebrüll aus angstvollen Stehlen duckte das wachsende Geräusch den Harrenden tiefer... Da stand das glitzernde Tier vor ihm. Mit flachem Hechtsprung schoß er aus feiner finsteren Berborgenheit, übersprang gestreckt den schmalen Fahrdamm und proflie hart an einen aufflirrenden Panzer. Einen winzigen Augenblid griffen getrallte Hände in die Weichen des stählernen Feindes, wollte ein zudender Leib sich festsaugen. einschlagent in eine unnad giebige Tierflante, gierte ein einziger Wille nach Schmerzschreien, zerfentem Fleisch, stoßweis schießendem Herzblut... tes
Es scharrte sich schwarz um ihn. Als der Fremde sich erschüttert, mortlos niederbeugte, lebte noch Glanz in feinen Augen, die das Wiedererkennen spiegelten. Dann fiel das Geficht feitmärts Aber der andere, der über ihn gebeugt Träner weinte, Tränen, die blind machten, fah nicht, daß sich Alons Lippen wie zum Fuß wölbten. da ein armfefiges, zwischen den Steinen niftendes Gras ihn berühric, bevor er verschied.