Einzelbild herunterladen
 

Both fiber biefen rapiben Berbrauch an Lambesherren ertiären fornte: 1 ..Jezt sind wir holländisch; das ist nun binnen fünf Tagen der dritte Landesherr. Am Mittewochen waren wir noch Breußisch, am Donnerstag wurden wir wieder Hannoversch, und jetzt sind wir Holländisch. Ja, wie die Zeit vergeht!

Die Gegner der Republik rühmen Heute mit lauten Worten das Bismardsche Reich und beklagen den unitarischen Zug der Berfassung von Weimar . Vor allen Dingen schelten sie auf die Finanzreform vom Jahre 1919, die dem Reich einen eigenen Geldbeutel gab, und vergessen dabei das Wort Bismards vom 2. Mai 1879, daß es gewiß für das Reich unerwünscht sei, ein ,, läftiger oftgänger bei den Einzelstaaten" zu sein, wie es doch im Kaiserreich tatsächlich der Fall war. Die vielzitierte Berechtigung von Stammeseigenheiten ist unbestritten, die Staatsgrenzen von heute sind aber zum großen Teil lächerlicher Unfug, der hervorgerufen ist durch dynastische Erbverträge, durch fürstliche Heiraten und nicht zum wenigsten durch napoleonische Gnade ohne Rücksicht auf das Bolt und den Stam m.

Diese Grenzen von heute zu beseitigen und in Fortführung des Berfassungswertes von Weimar eine vernünftige Neu gliederung des Reiches zu schaffen, das ist das Ziel der Einheitsstaatler, der Unitarier. In diesem Kampfe hat die Sozial­demokratie die Führung übernommen, und sie ist sich gewiß, hierbei auf die Mitarbeit zwar nicht der Deutschnationalen", aber aller wirklich nationalen Deutschen rechnen zu fönnen!

Das Loch im Stadthaushalt.

Der vom Magistrat aufgestellte Entwurf des Stadthaus­halts für 1928 ist jeht den Stadtverordneten zu­gegangen. Er wird in der Stadtverordnetenfihung am Donners­tag vom Stadtfämmerer mit einer begründenden Rede vorgelegt tag vom Stadtkämmerer mit einer begründenden Rede vorgelegt werden. Der Entwurf schließt ab in der Ausgabe mit rund 1174 millionen Mart, in der Einnahme mit nur 1124 millionen Mart. Ob der ungededte Betrag Bon 50 Millionen Mart durch Erhöhung der Zuschläge zur Grundsteuer und zur Gewerbesteuer aufgebracht werden muß, will der Magistrat noch abwarten. Er hält für möglich, daß bei der Regelung des Finanzausgleichs etwas mehr für die Großstädte herauskommt, so daß Berlin die Steuer­erhöhung vermeiden könnte. Die vom Magistrat beigegebenen Er­läuterungen heben hervor, daß die Ausgabefteigerungen gegenüber dem Vorjahr ausschließlich bei den ordentlichen Ausgaben auftreten. Beispielsweise sind bei der Wohlfahrt 18 millionen Mark mehr, bei der Schulverwaltung 8 millionen Mart mehr, bei dem Gesundheits­wefen 7 Millionen Mark mehr eingestellt worden. Für Zwede des Wohnungsbaues stehen diesmal unter den ordentlichen Aus­gaben 5 Millionen, unter den außerordentlichen Ausgaben weitere 25 Millionen. Der größte Teil der außerordentlichen Ausgaben kommt auf die Werte der Stadt, über 195 Millionen Mart.

Kein Obdach?

Die Räumung der Häuser in der Hebbelstraße zu Charlottenburg .

-

für die Bezirksbehörden völlig überraschende Verfügung Räumung ihrer Wohnungen aufgegeben worden war, trai auch die des Berliner Polizeipräsidenten Abt. I ein, daß die Räumung bis abends 6 Uhr durchgeführt werden müsse und Vorsorge zu treffen sei, daß nach 6 Uhr die Wohnungen ohne weiteres nicht mehr be treten werden fönnten. Auf Beranlassung des Wohnungsamts wurde durch besonderen Boten den Beteiligten sofort davon Kenntnis gestellt, um ein Unterfommen für ihn ausfindig zu machen. Die gegeben, dem Mieter Koch auch sofort ein Beamter zur Verfügung zu fönnen. Bei den sieben Wohnungen handelt es sich nach den anderen Mieter erflärten, sich selbst bei Verwandten unterbringen üblichen Erfahrungen des Wohnungsamtes um Wohnungen, die entweder frei maren oder binnen türzester Frist frei gemacht werden können; eine Kenntnis davon, ob diese Wohnungen tatsächlich leer find, hat das Wohnungsamt nicht. Auch bei den anderen Groß- Berliner Wohnungsämtern ist sofort nach folchen Wohnungen Anfrage ergangen, die bereits frei sind. Um gestern vom Bezirksamt ein Betrag von zunächst 2000 m. deni etwaige Mietdifferenzen und die Umzugskosten zu decken, ist bereits Wohlfahrtsamt zur Verfügung gestellt worden. In feinen weiteren Ausführungen fam Genosse Horlig auf die Preffeangrifie gegen das Wohnungsamt zu sprechen. Zum größten Teil find diese un­berechtigt, wenn auch zugegeben werden muß, daß die Baua polizei das Wohnungsamt sehr ungenügend und zu spät von den notwendigen Maßnahmen informiert hat. Auch jetzt bei der schnellen Unterbringung der obdachlosen Mieter mangelt es an der notwendigen Zusammenarbeit. Der Familie Koch wurde eine Wohnung in der Grolmanstraße zugewiesen. Die Besizerin des Hauses hat sich aber geweigert, die Familie Koch aufzunehmen, weil die Wohnung bereits einer anderen Familie versprochen sei. Auch die stundenlangen Bemühungen der Beamten des Wohnungsamtes, die Wirtin umzustimmen, haben zu nichts geführt. Das Wohnungs­amt bat teine Möglichkeit, die Hergabe der Wohnung zu erzwingen. Die Baupolizei, die dazu in der Lage wäre, hat von ihrem Recht, die zwangsweise Einweisung durchzuführen noch feinen Gebrauch ge macht, so daß die Familie noch immer ohne Wohnung ist.

Eine stattliche Prozession Neugieriger umsteht und durchstöbert| Stockwerfen des Hauses wohnenden Familien Reich und Koch de das, auf moorigem Grunde erbaut, bedenklich flaffende Wunden das Haus Hebbelstraße 17 zu Charlottenburg . Das Haus, und Risse zeigt, gleicht einem bresthaften Krüppel, der notdürftigft gestützt und zusammengeflict ward. Aber es ist wie beim morschen Körper des Tobgeweihten bloß ein erzwungener Aufschub vor der unaufhaltsam fortschreitenden Zerstörung. Eine große Mietfaserne unaufhaltsam fortschreitenden Zerstörung. Eine große Mietfaserne mit Berber- und Hinterhaus, dicht bevölkert mit Menschen, deren bem man endlich höheren Ortes die drohende Einsturzgefahr festzu­Leben in diesem elenden Wrack mehr als bedroht erscheint. Nach stellen geruhte, erhielten die Parteien der Borderwohnungen im britten und vierten Stod am Freitag 15 Uhr die baupolizeiliche Auf forderung, bis 18 Uhr abends also innerhalb ganzer 3 Stunden­ihre Wohnungen zu räumen. Was nun? Man kann sich die Rats losigkeit und Berzweiflung der Hausbewohner vorstellen, die jetzt plöglih, zu abendlicher Stunde, aus ihren Wohnungen getrieben wurden, ohne eine Erfagwohnung zu befizen. Das Bezirksamt Charlottenburg hat trop der Versprechungen für die Mieter zunächst wiesen, aber diese Wohnungen waren entweder noch befekt oder nur wenig tun tönnen. Es hat ihnen freie" Wohnungen nachge­unerschwinglich teuer. Nachdem die armen Menschen feit Tagen vergeblich nach irgendeiner Bleibe Ausschau gehalten hatten, fanden sie gestern bei ihrer Rückkehr von einem ihrer ausfichtstofen Gänge diese drakonische Berordnung vor. Ohne viel Federlesens murde der Hausrat vorerst auf die Straße gelhafft, dann funter bunt, wie es eben fam, in einen Möbelwagen gestopft und auf den Hof eines in der Nähe wohnenden Spediteurs gefahren. Die Woh­nungen wurden amtlich versiegelt und um den Verbleib der Obdach losen fümmerte sich vorläufig fein Mensch, wenn nicht Verwandte und mitleidige Hausbewohner sich der Wohnungslosen angenommen und fie notdürftig irgendwo untergebracht hätten. Bei der einen Familie sigt die Frau mit dem Kinde bei einem Haus be wohner, der Mann mußte irgendwo ganz weit entfernt bei Verwandten unterfriechen und die alte Mutter wurde gar nach Müggelheim geschafft. In der Wohnung dieser Familie waren die Verwüftungen bereits so weit vorgeschritten, daß vorige Woche fich von der bereits lange schadhaften Dede Stud broden im Ge­wicht von 45 Pfund lösten und einen freien, ungehinderten Aushl nach der Wohnung der darüber wohnenden Partei gewährten. Das entitambene Soch war jo groß, baß ith ble housbewohner die Hände so die Bautommission, die den Schaden mit als erste feststellen tonben, hindurchreichen konnten. Einer der Herren der damals anwesenden äußerte sich über den Fall mit den Worten: Ach, das bißchen Stud, das ist nicht so schlimm!" Dieselbe Behörde, deren Bertreter solch rührenden Optimismus an den Tag gelegt hatten, gab dann urplöhlich den brennenden Räumungsbefehl, ohne Rücksicht darauf, ob denn auch die erforderlichen Bedingungen erfüllt waren.

Am Sonnabend nachmittag tamen im Charlottenburger Rathaus die Mieter in den gefährdeten Häusern mit Bertretern des Bohnungsamtes zusammen, um über die notwendigen Schritte zu beraten, die eine baldige Räumung der Wohnungen ermöglichen. Zu Beginnt der Sigung gab Stadtrat Genosse Horlig eine ein­gehende Darstellung der Tätigkeit des Wohnungsamtes in der Unter­

Geländeaustausch am Potsdamer Platz . bringung der Mieter: Ein Beschluß des Haushaltsausschusses.

Nachdem durch Berfügung des Berliner Polizeipräsidenten zu nächst ohne jebe Gristlesung den beiden in den oberen

Schreibenben am Inhalt des Geschriebenen, die Spontanität der haft schnellen Erledigung erkennen fönnen. Der Vortragende zeigte schriftlichen Aeußerungen oder die Gleichgültigkeit einer bloß routinen­an Beispielen, welche ursprüngliche Schlußfolgerung von den ersten empiristischen Graphologen aus einem bestimmten Schriftmerkmal ge zogen wurde, zeigte ferner, inwiefern ein solches Urteil berechtigt war, mit welchen Einschränkungen es anzuwenden ist, woran man erfennt, ob es in natürlicher Weise entstanden ist oder willkürlich in die Sayrift hineingetragen worden ist, welche mechanischen Hilfs. physiologischen Ursachen dafür unter Umständen verantwortlich sein mittel zu feiner Erzeugung angewendet werden können, welche tönnen und welche Bedingungen gegeben sein müssen, damit das betreffende Schrifimerfmal nur auf meniale Ursachen zurüdgeführt werden kann, also wirklich nur eine rein psychologische Be deutung hat.

Der Geländeaustausch am Potsdamer Plak, der durch die Magistratsvorlage über den Berfauf des städtischen Grund ftüdes Bellevueftr. 2 an die derzeitigen Besitzer von Bellevue straße 1( Rammer der Landtompanie) in die Wege geleitet war, beschäftigte gestern vormittag in einer beinahe dreistündigen Sigung den Haushaltsausschuß der Stadtverordnetenver fammlung. Dieser Geländeaustausch, den der Magistrat be­fonntlich für notwendig hält, um die Verkehrsverhältnisse am Pots­Damer Play grundlegend zu verbessern und für künftige Unter­grundbahnbauten Raum zu schaffen, ist in der Deffentlichkeit un­gewöhnlich heftig umstritten worden. Die Gegenfäße der beteiligten Interessenten, vor allen Dingen der Widerstand gewisser Berliner Warenhäuser, gegen das Aufkommen einer neuen Kon­turrenz am Potsdamer Plaz, hat dazu geführt, daß in den bürger­lichen Fraktionen sich ein gewisser Widerstand gegen die Magistrats­vorlage bemerkbar machte, trotzdem man von allen Seiten aner­kannte, daß die Verkehrsverhältnisse zu einer Lösung im Sinne des Magistrats drängen. Es wurde deshalb auch heute wieder der Ber­fuch gemacht, die Vorlage zu vertagen. Dieser Antrag wurde aber von der Linten abgelehnt. Der Haushaltsausschuß nahm einen gemeinsamen Antrag der Cinfen an, in dem der Magistrats­vorlage grundfählich zugestimmt wurde, im übrigen aber der Ma­giftrat zu neuen Verhandlungen zur Verbesserung der Bor - schmächtigen und nicht sonderlich intelligenten Jungen, hat die lage zugunsten der Stadt ersucht wurde. Vor einer endgültigen Entscheidung soll der Magistrat über das Ergebnis seiner Berhand­lungen noch einmal Bericht erstatten.

Das historische Altpapier.

Der Prozeß wegen der zum Einſtampfen bestimmten historischen Dokumente aus früheren Jahrhunderten wird nochmals vor der Strafkammer des Landgerichts III zur Verhandlung gelangen. Rechtsanwalt Dr. Hildebrandt hat gegen das unverständliche Urteil des Schöffengerichts Wedding, das den Strafanstaltswachtmeister Lifcher zu einer Gefängnisstrafe mit Bewährungsfrist verurteilt hatte, Berufung eingelegt. Das Schöffengerichtsurteil wird als rechtsirrtümlich angefochten werden, da der Angeklagte durch das Beifeitelegen der von ihm als wertvoll erfannten alten Kabinettsorders fich diese noch nicht angeeignet hatte. Das Schöffen gericht will sich angeblich auf eine alte Reichsgerichtsentscheidung ftüßen, nach der ein derartiges Beiseitelegen und Berstecken bereits als eine Handlung der Beiseiteschaffung aus dem Gewahrsam zu - gelten hat.

4

Das Rätsel der Handschrift.

Das Schicksal des fleinen Helmut. Drei Monate Gefängnis für eine Stiefmutter. Das Martyrium des achtjährigen Helmut D., eines fleinen, baß ihm noch nie ein Kinderkörper in einem Zustande gezeigt Deffentlichkeit bereits einmal beschäftigt. Der Arzt erklärte damals, worden fel, wie er es bei dem achtjährigen Helmut gefehen habe: zahllose blutige Striemen und blutunterlaufene Stellen im Gesicht und am Körper.

Der fleine Helmut befand sich nach dem Tode seiner Mutter im Waisenhause. Als aber der Vater im Jahre 1923 zum zweiten Male heiratete, nahm die Stiefmutter einige Zeit darauf den bereits sechs jährigen Helmut zu sich. Bald begann das Martyrium des Knaben. Die Stiefmutter schlug ihn des morgens, bevor er in die Schule Die Stiefmutter schlug ihn des morgens, bevor er in die Schule ging; mittags wenn er nach Hause fam; abends, bevor er zu Bett ging. Tag für Tag hörten die Nachbarn die Schreie des Kindes. Bis sich endlich das Jugendamt seiner annahm. Die Stiefmutter fam vor das Gericht und wurde zu drei Monaten Gefängnis wegen fortgefehter Körperverlegung verurteilt. Es wurde festgestellt, daß sie den kleinen Helmut mit dem Stiel einer Hundepeitsche, mit dem Ausklopfer täglich bearbeitet habe. Der Vater, der zwar zugegeben hatte, den Leib riemen und den Ausklopfer an seinem Jungen mehr als einmal gebraucht zu haben, wurde freigesprochen da es nicht erwiesen fei, daß er die Grenzen des efferlichen Züchtigungsrechtes über­schritten habe. Der Stiefmutter des fleinen Helmut, Frau D., rufung ein und beschräntie in der Gerichtsverhandlung ihren Ein ( pruch allein auf das Strafmaß: fie wollte milder be­straft werden. Die Beweisaufnahme ergab jedoch keinen Milderungsgrund. Auch der kleine Helmut war anwesend. Er sagte nichts gegen die Stiefmutter aus. Die Mutter behauptet von ihm, fie habe ihn geschlagen, weil er im Guten nicht hören wollte. Er habe gestohlen, gelogen und dergleichen mehr. Eine Nachbarin erzählt aber, daß der elfjährige Erwin, das uneheliche kind der Angeklagten, das sie mit in die Ehe gebracht hatte, in ihrem Laden einmal ale und Sprotten ge­stohlen habe, die Dresche hatte aber hinterher der Helmut er­halten, dem Erwin etwas von dem Gestohlenen abgegeben hatte.

In der von der Gemeinschaft von Freunden der Handelshochschienen aber die drei Monate Gefängnis zu viel. Sie legte Be­schule in der Handelshochschule veranstalteten Vortragsreihe von Robert Saudek London über Experimentelle Graphologie" demonstrierte der Vortragende in seinem zweiten Bortrage seine Theorien an zahlreichen Lichtbildern und besprach das mit seinen Zuhörern durchgeführte Experiment. Er legte Wert darauf, die Richtigkeit feiner Theorien in allen Fällen durch praktische Ber fuche zu beweisen, an welchen fämtliche Zuhörer teilnahmen, so daß fie mit der Feder in der Hand an ihrer eigenen Handschrift die ver schiedenen Lehrfäge anzuwenden lernten. Diesmal galt es, die pfychologischen Schlußfolgerungen aus den im ersten Vortrag barge Tegten Bewegungsgefeßen zu ziehen. Wir sind heute bereits in der Rage, mit eraft wissenschaftlichen Methoden Differential diagnosen zu stellen, bei denen wir die Stärke der augenblicklich obaltenden Schreibimpulse, das innerliche Interesse des

LyzFeder

Heintze& Blanchertz Berlin

AR

Das Gericht verwarf die Berufung der Angea flagten; es blieb bei den drei Monaten Gefängnis. Auch eine Bewährungsfrist wurde abgelehnt. Weg mit den Kindermißhandlun gen, auch mit denen, die die Grenzen des elterlichen Büchtigungs­rechtes nicht überschreiten!

Eine erfreuliche Begnadigung. In der Straffache Eichholz wird mitgeteilt daß aus Anlaß des 80. Geburtstages des Reichs­präsidenten der preußische Justizminister namens des Staats­minifteriums angeordnet hat, daß dem Berurteilten die Strafe erlaffen wird. Der Fall war unter der Ueberschrift Alles

d

frei. Auf die Anfrage des Wohnungsamts, welche Mieter andere Die Wohnung für die Familie Reich ist ebenfalls noch nicht Wohnungen zugewiesen erhalten wollen, haben sich 24 Familien gemeldet. Das Charlottenburger Wohnungsamt hält in gemeina famer Arbeit mit allen Bezirkswohnungsämtern 30 leere Woh­nungen für diese Familien bereit. Der Auszug aus den ge­fährdeten Häusern soll sehr fanell beginnen. Die Stadt Berlin wird alle Regreßftreitigkeiten mit dem Hauswirt ausflagen. Die Um zugsfosten werden den Mietern erstattet. Den Ge. schäftsleuten wird ein langfristiger Kredit eingeräumt, um sich eine neue Existenz schaffen zu tönnen. Die Städtischen Gaswerte haben die Gasleitungen geprüft und intakt gefunden. Die Mieter wünschen aber feine Deffnung der Geshähne aus Furcht, daß durch irgend wel he neue Senkungen die Gasrohre beschädigt werden.

Das Urteil des Oberbaurats Fischer, der den Zustand der Säufer für nicht so gefährdet hielt, wird am Montag durch einen Sachverständigenausschuß nach geprüft werden. Von den Be­schlüssen diefes Ausschusses wird es abhängen, welche weiteren Maßnahmen ergriffen werden.

um 10 Pf." von uns am 30. September 1927 besprochen morden. freulich begrüßen, daß auf diese Weise das preußische Staatsmini Es handelte sich um eine Bagatelle, und man darf es als er.. sterium einem bisher nicht vorbestraften Arbeiter feine Ehre wiedergegeben hat. Der einzig Unzufriedene wird der kleine Referendar sein, der damals als Vertreter der Staatsanwaltschaft eine geradezu lächerlich hohe Strafe beantragte.

Die himmlische Venus.

Das Planetarium hat einen neuen Bortragsstoff: Studienrat Sommer spricht zum Thema: Venus , die Schwester der Erde ". Unter den zahllosen Sternen, die den nächtlichen Himmel bevölkern, find es zunächst die Planeten, welche als erdverwandte Körper unser Interesse erregen. Sie waren es, die schon im frühen Altertum die Gelehrten besonders beschäftigten, da sie auf eine ihnen unerklärliche Weise die ewige Ruhe, die durch die Firsterne über den Himmel ausgegoffen zu sein scheint, störten. Blanete nannte. Bis zur Erfindung des Fernrohres und bis zu Das war die Veranlassung, weshalb man sie Wandelfterne oder dem Tage, da Galilei im Jahre 1610 es zuerst auf den Himmel man die Erde hinzurechnet, auf sehs beschränkt. Mit jener Er. richtete, blieb die Zahl der bekannten wirklichen Planeten, wenn fnidung aber nahm die Astronomie einen nie geahnten Aufschwung; durch sie wurde der Blick in die Schöpfung endios erweitert, unb neben der Bereicherung des menschlichen Ideenfreises murde auch das mathematische Bissen durch. Darlegung neuer Probleme bedeu teid gehoben. Von den inneren Blaneten ist die Benus, die wir zu manchen Beiten als Morgenstern vor Sonnenaufgang am Mor. genhimmel, zu anderen Beiten als Abendstern nach Sonnenunter gang am Abendhimmel glänzen sehen, einer näheren Betrachtung ganz besonders wert. Betrachtet man den Stern zur Zeit seine: größten östlichen Ausweichung als Abendstern, so zeigt er fich nicht als ganze, sondern nur als halbe Scheibe, mie der Mond im ersten Viertel; bei der scheinbaren Annäherung an die Sonne nimmt der sichtbare Teil die Sichelgestalt an, die um so schmaler wird, je näher der Planet der Sonne rückt; mit der Annäheru.ig an die Sonne nimmt der scheinbare Durchmesser der Venus bestän­dig an Größe zu. Bu manchen Beiten, we in auh selten, sieht man ihn dann als kleine, dunkle Scheibe sich von Osten nach Westen an der Sonne vorüberbewegen und man nennt ein solches Ereignis den Durchgang der Benus durch die Sonne. Der Stern muß uns zu dieser Zeit näher als die Sonne stehen. Wenn die Venus nach dieser Richtung als Morgenstern sichtbar wird, erscheint sie zuerst wieder als schmale Sichel nach lints ausgebogen.

Im Altertum blieb man bei dem Scheine stehen, die Erde als den ruhenden Mittelpunkt der Welt zu betrachten; unter den arie chishen Philosophen war es gegen Ende des 4. Jahrhunderts be fonders Eudorus aus Anidos, ein Schüler und Freund des Plato, beffen Ansichten über den Weltenbau bei den ausgezeichneten Phi­lofopher Anhänger fand, und Cicero nannte ihn den Fürst unter den Astronomen". Nach ihm stand die Erde unbeweglich im Mittel punft der ganzen Welt, und um sie treiften in immer weiteren Entfernungen der Mond, die Sonne und die übrigen, damals be. fannten fünf Planeten: Merfur, Venus , Mars , Jupiter und Saturi und über diesen das Heer der Firsterne. Es gehörte in jenen Zeiten

Aufspringen der Hände

und des Gesichts, schmerzhaftes Brennen, sowie Röte und Judreiz der Haut werden beruhigt und ausgeheilt durch die wundervoll fühlende, reizmildernde Creme Leodor. Gleichzeitig herrlich duftende fosmetische Unterlage für Buder. Tube 60 pf und 1 Mt. Erhältlich in allen Chlorodoni- Verlaufsstellen. Brobetube gratis bei Einsendung diejes Injerates durch Leo- Werke A.-G., Dresden N. 6