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Nr. 3745. Jahrgang

2. Beilage des Vorwärts

Wucher mit dem Gefrierfleisch.

Aufsehen erregende Feststellungen des Enquete- Ausschusses.

Seit zwei Jahren wollen die Klagen über Mißstan de in der Gefrierfleischversorgung nicht verstummen, und es ist daher sehr zu begrüßen, daß der Landwirtschaftliche Unterausschuß des Enquete Ausschusses" eine große Untersuchung über die Mißstände in der Gefrierfleisch- Kontingentierung eingeleitet hat, deren erfolgreiche Durchführung in Händen des Genossen Frig Baade lag. Die soeben veröffentlichten Ergebnisse dieser Unter­fuchung erregen größtes Aufsehen.

Im Jahre 1925 wurde das Gefrierfleisch nicht mit einem Zoll belegt, sondern es wurde bestimmt, daß eine begrenzte Menge ( Rontingent) in Höhe des bisherigen Berbrauchs 30llfrei nach Deutschland   hereingelassen werden soll

Das Rontingent wurde an 200 damals im Gefrierfleischhandel tätige Großfirmen vergeben. Man unterließ es jedoch, die geeig netften Firmen auszusuchen, und vor allem, fie einer strengen Preis. überwachung zu unterwerfen. Nur für die Ueberwachung des Klein­handels wurden Bestimmungen erlassen.

Als im Frühjahr 1926 infolge der tnappen Kontingentsbemeffung ein großer Mangel an Gefrierfleisch eintrat, betamen die Inhaber von Kontingentsscheinen eine ausgesprochene Monopolstellung, die es ihnen leicht machte, auf Kosten der ärmsten Berbraucher schichten, denen das Gefrierfleisch zugedacht war,

ganz enorme Monopolgewinne zu machen. Die Preisspanne zwischen Einfuhrpreisen und Kleinhandelspreisen vergrößerte sich in dieser Zeit auf das Drei- und Bierfache gegenüber der Zeit vor der Kontingentierung. Zahlreiche Gefrier­fleisch- Großhändler, die vor der Kontingentierung vor dem Konkurs gestanden hatten, machten sich durch die übergroßen, ihnen mühelos in den Schoß fallenden Extraprofite in furzer Zeit gesund. Der Gefrierfleischmangel war so groß, daß größere Posten Gefrierfleisch zu dem hohen Zollsatz von 45 Pf. je Kilogramm ein­geführt werden mußten. Den Kontingentsinhabern, die diesen Zoll nicht zu zahlen haben, wurde es dadurch möglich,

am Gefrierfleisch Gewinne zu machen, die nahezu ebenjo hoch waren wie der Zoll.

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Ganz besonders erfreulich berührt es gegenüber dieser Bewucherung der Berbraucher durch den privaten Großhandel, daß die Konsum genossenschaften sich von dieser Geschäftsgebarung fern hielten. Wie die Buchnachprüfungen des Enquete- Ausschusses ergaben, haben die Konsumgenossenschaften und unter ihnen vor allem die Probuftion" in Hamburg  , das Gefrierfleisch ohne Monopolgewinne lediglich unter Dedung der Selbstkosten an die Berbraucherschaft abgegeben. Der übrige Gefrierfleisch Großhandel   hat dagegen die ihm vom Reichsernährungsministerium zugeschobenen Gewinne fast restlos in die Tasche gesteckt und in Einzelfällen auch zur Einfuhr von verzolltem Fleisch verwandt. Um welch große Summen es sich dabei handelt, zeigt eine Berech nung des Enquete- Ausschusses, nach der vom Frühjahr 1926 bis zum Frühjahr 1927 den Kontingentsinhabern( mit Ausnahme der Kon­fumgenossenschaften) nicht weniger als 7 Pf. Ertragewinn am Pfund Gefrierfleisch, im ganzen also

etwa 14 millionen Mark Extraprofite zugefallen find. Diefe Summe haben rund 200 Sändler allein in einem Jahre verdient. Wenn auch feit dem Frühjahr dieses Jahres unter dem Drud der Enquete- Untersuchungen die Preisspanne sich etwas verringert hat, so tann doch kein Zweifel bestehen, daß auch in den letzten Monaten noch ganz erhebliche Ge­minne im Gefrierfleisch- Großhandel gemacht worden sind. Zu der Berechnung des Enquete- Ausschusses wären sicherlich noch viele Millionen hinzuzufügen, um die in der ganzen Kontingentierungs zeit vom Gefrierfleisch- Großhandel gemachten Gewinne zu erfassen. anderen fraffen Mißständen geführt. Die Gewinne, bie auf Grund der Kontingentfcheine( Berechtigungsscheine zum Handel) zu erzielen sind, führten bald dazu, daß der Handel den Kontingent schein als ein Vermögensobjekt ansah, auf Grund dessen man nicht nur übermäßige Gewinne im Umfaß machen, sondern den man auch als solchen an andere Händler verfaufen fann. Von Enquete- Ans­schuß sind zahlreiche Fälle von

schaftliche Beziehungen naheftehendes Kleinhandelsgeschäft. Eine Nachprüfung der hier gemachten großen Gewinne ist natürlich außer ordentlich schwer.

Während die Großhändler fast ohne jebe Preisfontrolle gelaffen wurden, hat sich der kleinhandel einer teilweise strengen Preisüberwachung durch die Gemeindebehörden unterziehen müssen, wodurch die Kleinhandelsaufschläge in mäßigen Grenzen gehalten werden sollten. Nur in Hamburg   find die Klein­verkaufspreise, vor allem durch die Tätigteit ber Konjum vereine, so niedrig gehalten worden, daß sich eine Kontrolle erübrigte. Hamburg   ist die einzige Stadt, in der sich die gesamte Spanne vom Einfuhrpreis bis zum Kleinhandelspreis während der Kontingentierungszeit faum verändert hat. Wohl aber hat sich dort das Verhältnis von Großhandelsspanne zur Kleinhandelsspanne wesentlich zugunsten der ersteren verschoben: der Großhandelsgewinn hat sich, ebenso wie in den anderen Städten, um ein Vielfaches erweitert, während die Kleinhandelsspanne unter dem Drud der billigen Gefrierfleischabgabe durch die Konsumvereine auf die Hälfte vermindert worden ist. Dort waren also nicht nur die Verbraucher, sondern auch das ganze Fleischer­gewerbe durch die Großhandelsgewinne fchwer geschädigt

Die Zukunft der Gefrierfleischverforgung.

Es versteht sich von selbst, daß die hier aufgezeigten Mißstände durch eine planmäßige Neuregelung des Gefrier. fleischhandels schleunigst ausgemerzt werden müssen, und das Reichsernährungsministerium wird sich bereits in aller nächster Zeit mit dieser Neuregelung zu befaffen haben. Der Enquete- Ausschuß empfiehlt auf Grund seiner Feststellungen, daß das Kontingent allen denen entzogen wird, die sich offensichtlich gegen den Sinn des Kontingentierungsgefeßes vergangen haben, also allen Kontingentsschein händlern, ferner den Kommiffionären und auch den Importfirmen, soweit diese ihr Kontingent nur als 2od mitte! für ihre Abnehmerschaft verwendet haben. Es handelt sich hierbei um etwa 10 000 Tonnen, d. h. etwa 8 bis 10 Proz. des gesamten Kontingents. Diese freiwerdenden Anteile wären planmäßig zur Stärkung der Kontingente derjengen Kontingentinhaber, die im Sinne des Gesetzes gearbeitet haben, zu verwenden, in erster Linie zur Vergrößerung der konfumgenoffenschaftlichen und fleischergenoffen schaftlichen Anteile.

Dies allein würde jedoch nicht genügen, um eine Wiederholung der zutagegetretenen fraffen Mißstände und der Bewucherung der armen Verbraucherschichten zu vermeiden. Es ist vielmehr uner läßlich, die Preisfontrolle des Kleinhandels durch eine

scharfe Preiskontrolle des gesamten Großhandels

zu ergänzen. Diese Kontrolle wäre am besten in die Hand der zu ergänzen. Diese Kontrolle wäre am besten in die Hand der Kommunen zu legen und durch eine zentrale Ueberwachungsstelle zu ergänzen.

Das Reichs ernährungsministerium hat in der Organisation der Gefrierfleisch- Kontingentierung restlos ver sagt, und wir ftehen auch allen von diesem Ministerium ausgehen. den zukünftigen Regelungen sehr mißtrauisch gegenüber. Es ist daher notwendig, daß die Deffentlichkeit selbst sich für die Frage der Gefrierfleischtontingentierung mehr intereffiert als bisher und darüber wacht, daß sich nicht durch politische Gleichgültigkeit oder darüber wacht, daß sich nicht durch politische Gleichgültigkeit oder durch wirtschaftlichen Unverstand die Mißstände weiter fortschleppen oder wiederholen, durch die das Fleisch der armen Leute" verteuert wird und dem Handel mühelose Zwischengewinne in den Schoß fallen.

Reford des Gesamtaußenhandels.

Sonntag, 22. Januar 1928

vität von 3,9 milliarden auf einen Gesamtaußenhandel von 24,3 milliarden. Daraus ergibt sich gegen 1925 eine Steige­rung des gesamten Außenhandels um 14,6 Proz., zugleich aber eine Steigerung der Passivität um nur 11,4 Proz. Daraus folgt der Schluß, daß trotz der Erhöhung des Einfuhrüberschusses feines­wegs ohne weiteres davon eine Rede sein darf, baß die Steige­rung der Paffivität zugleich eine Verschlechterung der Außenhandelsbilanz bedeute.

Endlich Rückgang der Arbeitslosigkeit. 2350 Erwerbslose weniger.

Die Woche zum 21. Januar hat für Berlin   feit zehn Wochen faum unterbrochener Zunahme die erste Abnahme der Erwerbs= lofigteit gebracht. Das rechtfertigt unsere Erwartung, daß in der Tat die diesjährige seit Jahren längste und stärkste Frostzeit haupta chlich das starte Anwachsen der Erwerbslosenziffern ver ursacht hat. Das Bild bis zum 21. Jamuar zeigte folgende Bu bzw. Abnahme der Ziffern: 1926 Woche zum 24. 10. 2.800

#

to

317

31.10. 7.11.

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14.11.

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-

-

21. 11.+3 600

28. 11.4 900

1927 Woche zum 22.10.

320

3 000

29.10.

150

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3.000

5.11.

700

1.400

12.11.1050

19. 11.

+5,000

26.11.

+5 800

5.12.

+4 200

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3. 12.

12.12.

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+18 400 7.200

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19.12.

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++ 11 400

17.12.

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25.12.

2600

25.12.

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31.12.

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1927

8. 1.

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1928

7. 1.

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15. 1.

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+4 200

14. 1.

14 000 +4600 9300

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22. 1.+1300

21. 1.

2 350

"

"

7000

9 300 8800

Auch aus Rheinland- Westfalen   wird gemeldet, daß der scharfe Sturz des Arbeitsmarttes abgebremst zu sein scheint. Die Beschäftigung in der Textil- und auch Metallindustrie zieht wieder an.

Es waren 203 996 Personen bei den Arbeitsnachweisen ein­getragen gegen 206 348 der Vorwoche. Darunter befanden sich 136 289( 139 309) männliche und 67 707( 67 040) weibliche Ber­fonen. Unterstützung bezogen 143 383( 139 765), Davon Ar beitslosen unterstützung 82 780( 80 249) männliche und 36 088 ( 35 982) weibliche, zusammen 118 868( 116 231), rijen unter­ftügung 18 077( 17 172) männliche und 6438( 6362) weibliche, zu­fammen 24 515( 23 534) Personen. Außerdem wurden noch 25 630 ( 25 501) Personen durch die Erwerbslosenhilfe der Stadt­gemeinde Berlin   unterstützt. Bei Notstands arbeiten wurden 1832( 1228) Personen beschäftigt.

Mit Flugblättern und Film...

Wie uns aus dem Saargebiet gedrahtet wird, arbeitet die Direktion des Rheinisch- Westfälischen Elektrizitätswerts, Effen, per fönlich vertreten durch ihren Generaldirettor Roeppchen, mit aller Macht gegen die Einigung der Stadt- und Landkreise im Saargebiet, die die elettrowirtschaftliche Selbständigkeit des Saar. gebiets gegenüber der Ruhr zum Ziele hat. In den Kreisen Dit­weiler und St. Wendel   ist eine Agitationstolonne mit Flugblättern, Blafaten, Versammlungen und Filmvorführungen tätig. Es tann also feine Rede davon fein, wie gestern noch gemeldet wurde, daß das RWE. an der Saar  zu einem Frieden bereit lei. Auch aus außenpolitischen Gründen müffen jetzt Preußen und das Reich dem Saargebiet die höchste Aufmerksamkeit widmen.

Großhandelsinderziffer des Statiſtiſchen Reichsamtes beträgt 138,8

Der Großhandelsinder. Die auf den 18. Januar berechnete gegenüber 139,0 am 11. Januar, sie ist mithin nur unwesentlich ver­ändert. Bon den Hauptgruppen ist der Agrar inder um 0,9 Proz. zurüd gegangen, während der Industrie inder um 0,2 und der

Diese Monopolſtellung des Großhandels hat aber noch au um 73 Millionen gesenfter Einfuhrüberschuß im Dezember. Bertigfabritate inder um 0,3 Proz. angezogen hat.

gewinnreichem Handel mit Kontingentfcheinen festgestellt worden. Zwar wurde nur in wenigen Fällen der Schein selbst für einige tausend Mark verkauft, weil dadurch der Verkäufer Gefahr lief, seine Kontingentsberechtigung zu verlieren; in der über. wiegenden Zahl der Fälle wurde zum Schein Fleisch, tatsächlich aber nur der innere Monopolwert des Kontingentſcheines gehandelt. Besonders häufig wurden in dieser Form Kontingentsanteile von inländischen Großhändlern an Hamburger Importfirmen zurüd­verkauft, und zwar in der Weise, daß zum Beispiel ein Großhändler vormittags beim Importeur auf seinen Kontingentfchein einige Waggons Gefrierfleisch taufte und sie nachmittags mit einem Auf­faylag bis zu 35 Pf. je kilogramm zurüdverkaufte. Die in viele Tausende von Mart gehenden Erlöse für diese Ueberlassung des Kontingentſcheines waren ein absolut müheloser Zwischen­gewinn des betreffenden Großhändlers, denn das Gefrierfleisch hatte selbstverständlich vom Vormittag bis zum Nachmittag feinen Blaß nicht gewechselt, sondern war im Kühlhaus des Importeurs liegen geblieben. Die Importeure wiederum benutzten diese Kontin gentszufäufe als Locmittel für ihre Abnehmerschaft, indem sie ihren Kunden bei Abschluß größerer Geschäfte aus ihrem eigenen oder dem soeben hinzugekauften Kontingent Gefrierfleischzugaben machten. Nur eine einzige Importfirma hat ihr Kontingent planmäßig zum Ausbau des direkten Berkehrs mit der Fleischerfundschaft benutzt. Es hat sich bei dieser Firma also eine als durchaus fortschrittlich anzusehende Bertruſtung vom Import zum Großhandels- und Kleinhandelsgeschäft vollzogen. In recht unerwünschter Weise da gegen hat sich dieser durch die Kontingentierung begünstigte Zu­fammenschluß in westdeutschen Städten vollzogen. Der Enquete­Ausschuß hat

in Westdeutschland die Bildung riefiger Familienfonzerne festgestellt, in deren Hand fich der Gefrierfleischhandel vom Welt martt bis zum Ladentif fonzentrierte. Beispielsweise faufte ein westdeutscher Großhändler, der sich als Kommissionar aus gah, nur bei einer unter Leitung eines Berwandten stehenden holländischen Importfirma und verfteuerte in Deutschland   von seinem ganzen Monopolgewinn nur eine geringe Provifion. Er verkaufte Benn diefes Gefrierfleisch weiter an ein ebenfalls busch verwandte

Die jetzt veröffentlichte Außenhandelsstatistik für den Monat Dezember zeigt, daß der vergangene Momat jeit 1923 den größten Gesamtumfang des reinen Warenhandels über die deutschen Grenzen aufzuweisen hatte. Mit 2,1 Milliarden Ein- und Aus­fuhr zusammen ist selbst der bisherige Glanzmonat Oftober 1927 noch um 4 Millionen übertroffen. Auf der anderen Seite ist der Einfuhrüberschuß, der im November 377 Millionen wieder erreicht hatte, auf 304 Millionen Martzurüdgegangen.

Warengruppen

Lebende Tiere.

Lebensmittel und Getränke

Rohstoffe u. halbfert.

Waren

Fertige Waren

Einfuhr 1927 Ausfuhr 1927 Deza Nov Jan.- Dez. Dez. Nov Jan.- Dez. In Millionen Mart nach Gegenwartswerten 13,3 17,0 177,2 1,3 1,1 11,0

369,3

391,7 4 350,4 44,9 43,8

418,8

મગ 600 વા

Die AEG. hat zu ihren großen Elektrifizierungsaufträgen in Costa Rica  ( Mittelamerita) noch einen Auftrag für 125 Kilometer Haupttabel und 20 Kilometer Abzweigtabel hinzuerhalten.

Bemberg hat ausverkauft. Neue Kapitalerhöhung? Die Rede des Auffi htsratsvorsitzenden der J. P. Bemberg 2.-G. auf der Generalversammlung war hoch optimistisch. Die gesamte Bro Suktion von Bemberg sei bis Ende Juni ausverkauft. Der Ausverkauf hätte einen noch größeren Umfang angenommen, wenn die Berwaltung sich nicht gescheut hätte, auf zu lange Sicht zu dispo nieren. Bemerkenswert waren die weiteren Ausführungen über die letzte Kapitalerhöhung und ihre Erfolge. Die Beshaffung der neuen Mittel jei gerade zum richtigen Zeitpunkt erfolgt und der größte Teil von ihnen zur Durchführung eines umfangreichen Neu­bauprogramms verwendet worden. Die neue Fabrit in Frank­ reich   nimmt in furzem die Arbeit auf, während die erfolgreiche Produktion in den italienischen und amerikanischen  Betrieben der Gesellschaft voraussichtlich zu neuen Betriebserweite rungen führen wird. So sei bei der fortgesetten Umfassteigerung mit einer weiteren Erhöhung des Kapitals zu rechnen.

661,6 648,7 7 148,9 197,1 181,6 2239,2 213,0 232,9 2 466,5 709,6 682,9 7549,5 Reiner Warenverfehr 1 257,3 1 290,5 14 143,1 953,0 909 6 10 218,7 Gold und Silber. 8,8 13,0 238,2 1,7 2,2 21,8 Zusammen 1266,1 1303,5 14 381,4 954,7 911,8 10 240,5 Die Gesamt einfuhr ist von 1291 Millionen auf 1257 Millio. nen gesunten, die Gesamt aus fuhr von 914 auf 953 Millionen gestiegen. Dabei ist die Lebensmitteleinfuhr der Jahreszeit entsprechen möchte. Es geht drüben wie in Deutschland  . Beide Bar­sprechend um 22 Millionen zurückgegangen, die Rohstoffein fuhr hat mit 661,6 Millionen feit 1925 den höchsten Grad erreicht, und die Einfuhr von Fertigwaren ging von 233 Millionen auf 213 Millionen zurüd.

Gleichzeitig hat sich allerdings die Rohstoff ausfuhr von 181,6 millionen auf 197,1 Millionen erhöht. Die Ausfuhr von Fertigwaren ist nach dem Nüdgang im November wieder von 683 Millionen auf 709,7 Millionen gestiegen, und da bei der Fertigwaren ein fuhr ein Rüdgang um 20 Millionen erfolgte, so ist die gesamte Außenbilanz für Fertigwaren um rund 46 Millio­so ist die gesamte Außenbilanz für Fertigwaren um rund 46 Millio­nen verbessert, also besonders günstig. Start ist die Ausfuhr von Eisenwaren und Walzwerkerzeugnisjen( 11,3 Millionen) und Ma schinen 6,5 Millionen) erhöht.

Für das ganze Jahr 1927, das fich jetzt überlehen fäßt, ift die Baffivität des Außenhandels mit 3,9 milliarden Mart ziemlich groß. 2ber ein Bergleich mit dem Jahre 1925, bas wie 1927 auch ein Konjunkturjahr war, zeigt dennoch eine erheb. liche Verbesserung der Außenhandelsbilanz, obwohl die Baffi vität sich von 3,5 Milliarden im Jahre 1925 auf 3,9 milliarden Mart im Jahre 1027 erhöht hat. 1925 bezog sich die Ballivität von 3,5 Milliarden nämlich auf einen Gesamtaußenhandel( Gin- und von 3,5 Milliarden nämlich auf einen Gesamtaußenhandel( Gin und Ausfuhr) nen 21,2 milliarben, 1027 bezieht fi bie Baffi

Frankreich will feinen Zolltarif revidieren. Die französische  Maschinenindustrie ist mit dem deutsch  - französischen Handels­vertrag nicht zufrieden. Insbesondere feien die langfristigen Kre­dite der deutschen Maschinenindustrie ein Nachteil für die Franzosen. des franzöfifchen Bolltarifes, der Minister Bokanowski auch ent­Auch die französische   Landwirtschaft verlangt eine Teilrevifion feien verlangen eine Revision. Die franzöſiſche   Induſtrie ver­langt aber gegenüber der Landwirtschaft, daß vor der Revision das Ergebnis der Neuwahlen abgewartet werden müffe.

Die englische Arbeitslosigkeit ist nach einem Bericht der Ministry of Labour Gazette" im Jahresdurchschnitt 1927, auf 9,7 Broz. der gegen Arbeitslosigkeit versicherten Personen gesunken, gegen 12,5 Broz. im Jahre 1926, 11,3 Prog. im Jahre 1925 und 10,3 Proz. im Jahre 1924. Dabei sind die vom großen Bergarbeiterstreit 1926/27 betroffenen Kohlenarbeiter nicht als Erwerbslose gezählt morben. Der englische   Arbeitsmarkt hat sich alfo erheblich vera beffert

Rene Goldpfandbriefe. Nach einer in dieser Nummer veröffent­lichten Bekanntmachung der preußischen Central Boden­frebit- Aftiengesellschaft find von den fürzlich an der Berliner Börse   eingeführten 8 proz. 3entralgolbpfand. briefen vom Jahre 1927 weitere 10 Millionen zugelaffen, be die erft en im Dezember eingeführten 10 Millionen Mark bald nach der kürzlich flattgefundenen Zeichnung vollständig begeben waren. Die Blandbriefe sind mit halbjährigen, am 1. April und 1. Ottober fälligen Zinsscheinen versehen und in Abschnitte zu 100 bis 3000 m. eingeteilt. Eine Kündigung ist frühestens gum 1 April 1938 guläffig. Der amtlide Borjenturs ist zurzeit 98,75 Pros