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Zentrums sagt es nur, daß die Zentrumspartei   den Forde rungen aller, der Arbeiter, der Industriellen und der Agrarier, gerecht werden wolle. In der Praxis sieht dies Gerechtwerben so aus: Industriellen und Agrariern Hunderte von Millionen, den Arbetten aber vor der Wahl ein Stüd bedrudtes Papier.

nationalen

Dies Manifeft hat eine verzweifelte Aehnlichkeit mit den famofen Richtlinien, die bei der Bildung des Bürger­block's ausgehandelt wurden. Damals errang das Zentrum auf dem Papier moralische Erfolge gegen die Deutsch  die Deutschnationalen aber blieben Sieger in der Sache. Der Arbeiterflügel des 3en trums hat in diesem Manifest Formulierungen durchge­jetzt, die für den rechten Bentrumsflügel eine moralische Niederlage bedeuten. Aber welche Garantie hat der Arbeiterflügel für die 3 ett nach der Wahl?

Unter diesem Gefichtspunkt hat Imbusch in der stür mischen Debatte erklärt, das Manifest sei nur ein erfolgver sprechender Anfang, die christlichen Arbeiter würden nicht eher ruhen, bis Marg und Brauns aus der Partei führung ausgeschifft feien. Alle Versuche, eine Bertrauens fundgebung für Marg auf dieser Tagung durchzusehen, schlugen deshalb fehl ein Bertrauensantrag für Marg mußte zurüdgezogen werden, da er im gün ftigsten Falle mit einer für Marg blamablen fleinen Mehr­heit angenommen worden wäre.

Ein Teilnehmer des Parteiausschusses erklärte nach der Tagung: Die lendenlahme Verteidigung der Bürgerblodpolifif durch Serrn Marr hat die Mehrheit des Ausschusses von der Notwen digkeit überzeugt, in der Parteiführung möglichst bald eine durch greifende Aenderung eintreten zu laffen. Marg selbst dürfte sich ebenfalls nicht mehr der Einsicht verschließen, daß es so wie bisher und mit ihm nicht weiter geht. Das Manifest an die Zentrums­ partei   ändert daran nicht nur nichts, sondern bestätigt durch eine Einseitigkeit und durch das Fehlen jedes positiven Eingehens auf die Gesamtpolitik der Zentrumspartei  , daß die Glocke des Herrn Marg nicht nur als Reichskanzler, sondern auch als Parteivorsigender bald schlagen wird."

Das ist also der Erfolg der Zentrumsarbeiter: interne Richtlinien und eine Hoffnung darauf, daß Herr Marr durch Herrn v. Guérard erjegt wird. Und die Zusammensetzung der fünftigen Reichstagsfraktion des Zentrums, an der der katholische Adel größeren Anteil als zuvor beansprucht?

Das Schicksal des Schulgesetzes.

Erklärungen von Zentrum und Bollspartei.

Auf der Tagung des Reichspartelausschusses des Zen trums erklärte Reichskanzler Marg über das Schulgesez:

Das Zentrum wird mit aller Kraft daran festhalten, daß die in der Berfaffung von Weimar   festgelegten Rechte, vor allem das Elternrecht, gewahrt bleiben. Hier handelt es sich um Grundfäße der Zentrumspartei  , auf die nicht verzichtet werden kann.

In dem Manifest des Ausschusses heißt es:

Der Reichsparteiausschuß erwartet von der Frattion des Reichs tages, daß fie fich für bie balbige Berabichiebung eines Reichsichulgefeges, das unseren tulturpolitischen Grundsägen eni fpricht, mit aller& raft einfest

Auf einer Tagung der Deutschen   Boltspartei erflärte ber Schulgefegsachverständige der Boltspartei Dr. Runtel:

Sollten die durch die Bresse bekannt gemorbenen ultima tiven Forderungen des Zentrums an die Botts partei Tatsache werden, wonach zu den Baragraphen 9, 14 und 20 ihre von der Mehrheit des Ausschusses angenommenen Anträge zurüdgenommen werden sollten, so müsse er auf das. beftimmtefte erklären, daß die Deutsche Bolkspartei in diesen Bunkien teine zu geständnisse machen könne, da sie ebenso wie die anderen Parteien

Zelle 436.

Bou Sans Bauer.

Es ist etwas unheimliches darum, wie die millionenfach ge­ichundene, getretene, zerstriemte, mit Worten des Hohns gesteinigte, unter Kübeln von Tinte ertränkte Wahrheit sich eines Tages doch gegen ihre Beiniger erhebt, herrlich und strahlend, und sie auf die Knie duckt, sie demütigt und erniedrigt. Militär... Militär... hieß der Göße der Nationalisten, der Gäge, vor dem fie fpeichelten, vor dem jic frochen. Und dann fam militär... Militär... und fette fich am Rhein   und an der Ruhr feft und plagte und pisackte die Bevölkerung, und da heulten die Nationalisten auf und wünschten es in die Hölle, das Militär... das Militär...

Diftatur! war die Parole der Trotti und Ginowjew, die Parole, mit der sie eine alte Welt aus ihren Fugen reißen und cine bessere errichten wollten. Und da kam die Diktatur, und im zehnten Jahre dieser Diftatur wurden sie von ihr in die Einöde sibirischer Dörfer verbannt...

Fort mit dem Humanitätsbujel! hat es der demokratischen Linfen, hat es den Sozialdemokraten dugendfach, hundertfach in den Ohren gegellt, als sie gegen die liebenjährige Marterung Saccos  und Banzettis protestierten. als sie die( freilich schlimmen) Ber­irrungen jugendlicher Landstreicher nicht am Richtblock gefühnt zu sehen wünschten... Aber plöglich ist die Szenerie geändert. Ver= mandlungsaft. Die harten und Strengen, die Unbarmherzigen und Gnadeverweigerer find weich und mild gestimmt. Und das mady, daß draußen, an der düsteren Beripherie Berlins  , draußen in Blogensee, außer Hinz und Kunz, außer Gestrauchelten des Prole tariats und Gesuntenen aus der Masse der Namenlosen, vier der ihren sigen. Phantastisch, wie alles das, was den ewigen Kehrrein menschlicher Menschen und Blätter feit Hunderten von Jahren bildet, sicht Bort für Wort aus dem Mund und aus den Spalten der linmenschlichen fidert. 35 Monate in Untersuchungshaft," schreibt die Deutsche Zeitung, 35 mal 30 Tage, aleid) 25 000 einsamen, Tangjam verrinnenden Stunden zwischen getünchten Wänden!" Oho, ihr Herren, welch eine erfreuliche Mathematit! Gewiß, gewiß: der Monat hat 30 Tage, und der Taa bat 224 Stunden, und die Stunde hat 60 Minuten. Eine schlichte Wahrheit, ein verdammy einfaches Erempel iedoch eine Analyfe der Zeit, die euch nicht immer durch den Sinn gegangen ist, die nur im Unglüd, nur in der Trübfil von einem Besis ergreift und einen dann zer­inalmrt, zerftampft, zerrädert. Wer verantwortet es, fchreibt ihr, daß man diesen durch 35 nervenzerreißende Monate ohnehin ans

gebrachten Mann nicht nur neuen förperlichen Anstrengungen, fondern auch neuen feelischen Erregungen aussent? Fürmahr. liebe Herren eine schwere Berantwortung, eine furchtbare Berantwor tura, eine auf die Seele drückende Last, um die man niemand be­noihen möchte.. 23ie fommt es da bloß, daß ihr iekt zum ersten Male die Berantwortungsqual ber Berantwortlichen erspürt? Er ift tranf," schreibt ihr von Schulz, und ihr mikt es auch, was es war, das ihm die Gefundheit raubte Die 35 Monate sind es gewejen." Jawohl, ihr Herren, es ftimant, es ftimmt. Die 35 Dow  

" Die Aermsten der Armen."

Die

Großagrarische Demonstration.

Heute vormittag also hielt der Reichslandbund seine an-| geben und zu egtenfiven Anbau überzugehen. Der Rebner polemi gekündigte Tagung ab, um die Notlage der Landwirtschaft dem fierte gegen die Beamtengehaltserhöhung und gegen die Lohtfor deutschen   Volke beutlich vor Augen zu führen. Eine Fülle von derungen. Er verlangte die Gründung von Aufnahme. Autos umlagerte die Tagungsstätten, und es waren viele unter organisationen für landwirtschaftliche Produkte ihnen in edlem Belz, mit feineswegs unterernährten Bäuchen und in der Art wie die Getreidehandelsgesellschaft, die schon heute bei roten frischen Gesichtern. Reichlich Militärmusik und ein einem Preisrückgang an dem Getreidemarkt schüßend eingreift. schwarzweißrotgrüner Fahneneinmarsch leiteten die Staldreuth perlangte wetter einen erhöhten Zollschuh, sowie den Ab­Angelegenheit ein. Gleich der erste Redner, der stellvertretende bau aller Handelsverträge, die den Zalltarif in einzelnen Bofitionen Bethge, schlug scharfe Töne an. Borsigende bes Brandenburgischen Landbundes, Gutsbefizer ermäßigte. Schließlich verstieg fich Graf Raldreuth zu ber For derung, daß die Rechte der Politischen   Parlamente ein­aufchränken seien durch die Schaffung eines zweiten ständischen Barlaments. Selbstverständlich wollte er dabei auch die unbequeme Selbständigkeit Preußens beseitigen. 3mischendurch fehlte es nicht an scharfer Bolemit gegen die Sozialpolitik.

Die Fahnen, fagte er, würden hoffentlich wieder einmal in einem Breußen gezeigt werden, wo Ordnung und nicht Unordnung herrsche. Bielleicht zielte er auf die Ordnung bei seinen Stollegen in Ahrensdorf. Als er auf die Zollfragen zu sprechen fan, rief er:

Verschont uns mit dem polnischen Schwein und den polnischen Kartoffeln.

Ein unfreiwilliger Wigbold von 3wischenrufer ließ ertönen: Und mit den Polen  . Damit meinte er sicher die Ueberschwemmung der deutschen Landwirtschaft mit polnischen Arbeitern, die der Groß grundbesitz liebt auf Kosten der deutschen Landarbeiterschaft. Bet allen feinen Kraftausbrüden, die auf Selbsthilfe und Streik hin zielten, donnerte Beifall aus rauhen Kehlen durch die Bersammlung. Nach ihm( prach Reichsernährungsminister Schiele. Er begrüßte feine lieben Kollegen und sagte, daß es für ihn eine Ehre fel, von seinen Gegnern der Landbund- Minister und der Minister für Ernährung der Landwirtschaft betitelt zu werden. Auch er forderte endlich Entschlüsse und Taten, da die Landwirtschaft den Stempel un­geheurer Not auf der Stirn trage. Wenn man jetzt von einer Still legung der Betriebe spräche, bann träfe, wenn dies eintrete, die Band­wirtschaft keine Schuld. Die müde Resignation solle der Teufel holen! Während auf der Kundgebung des Landbundes im Zirkus Busch der Präsident Hepp das Hauptreferat hielt, sprach im Großen Schau­spielhaus Graf Kaldreuth, der die Lage der Landwirtschaft in ben düstersten Farben schilderte. Die Landwirtschaft habe in den legten vier Jahren ein Drittel ihres Bermögens verloren. Wenn die Regierung nicht die Last von den Schultern der Land­wirtschaft nehme, so sei fie gezwungen, ihre Rolle als mild tätige Stiftung zur Speisung des Volkes( 1) aufzu

hier grundsägliche Forderungen vertrete. Die Deutsche Voltspartei habe über die Forderungen der ersten Lesung hinaus ihrerseits noch prinzipielle Forderungen zu erheben... Wenn das Reichsschulgesetz nicht zustande tommt, müffe die Deutsche Bolkspartei die Berantwortung hierfür den Barteien überlassen, die ihre Minderheitsforderungen der Mehrheit aufdrängen

mollten."

nächsten Umfall find. Man macht sich stark, da noch zwei Wochen Frist bis zum

Deutschnationale Angst vor Wahlen. Aber:# 3u Defaitismus ift feine Urfache" fagt effarp.

Der beulfonationale Graf eft arp hat auf einer deutsch­liege tein Grund zu einer porzeitigen Auffung nationalen Sundgebung an Somtag unter anderem gejagt, es des Reichstages und her Bänderparlamente var. Die mehr heit des Reichskabinetts wünsche ebensowenig eine vorzeitige Auf­lösung wie der Reichspräsident. Die Barlamente hätten einfach die Verpflichtung, durchzuarbeiten bis zum Ablauf der Wahlzeit und bis zur Erledigung der wichtigen fachlichen Arbeiten. 3u Pessimismus oder gar Defaitismus sei keine Ursache.

nate des permißten Sonnenlidis, des permißten Bögelgezwitschers, der vermißten Lebensfreude, die find es mohrhaftig, de frant und bleich, elend und todtraurig, machen. Wir glauben euch aufs Wort, es ist nicht leicht, was der, Mann in Zelle 436 in Blößensee er­duldet. Er ist ein Mordanstifter und rober Patron, aber wir glauben es schon, daß auch er unter den Schlacken feines Lands fnechtstums irgendwo ein Stückchen Herz und ein Stückchen Seele hat, verfümmert und zerschrumpft wahrscheinlich, aber dennoch vor­handen, und daß es darin ganz sauber und manierlich aussieht. Die Umstände, die Berhältnisse, das Milieu, das Kriegshandwerk haben ihn zu dem gemacht, mas aus ihm geworden ist. Niemand aus unseren Reihen fordert darum seinen Tod, niemand hat ihn ie gefordert.

Sie alle, Fuhrmann, Klapproth, Umhofer, Schulz, sie alle, die Schlimmes begingen, die Kameradenblut gering achteten, für die der Mensch den Daseinszmeckt einer Sdiehmaschine angenommen hatte, fie alle sollen dem Leben, das sie anderen nahmen, erhalten

bleiben, wenn es auch für einige Zeit eines in engen Bellen wird fein müssen. Ihr findet uns auf eurer Seite bei eurer Forderung. Aber wie wäre es, ihr Herren, wenn ihr als Gegenleistung ein wenig daran dächtet, daß 435 andere Bellen da sein müssen, ehe die Nummer 436 des Fememörders Schulz fommt, daß nach der Nummer 436 noch viele hundert andere Nummern in Blößensee find, und daß auch in diesen Zellen bleiche und zerbrochene Menschen mit zerrissenen Nerven hoden. Um Himmels willen, wir sind nicht unbescheiden, wie ihr, wir fordern nicht die Freiheit für Einbrecher und Diebe, wie ihr sie für Mörder fordert. Aber wir wagen es, den zehnten Teil des Berständnisses für sie zu fordern, das ihr Mordverbrechern entgegenbringt, wir wagen es, euch zu ermuntern, in ihnen, wenn auch in zehnfach geringerem Maße, als es euch bei euren Freunden gelang, das Produft wirrer und wüster Ver hältnisse zu erblicken..

Es war schön, was ihr über das Herzeleid des Mannes in Belle 436 fagtet, es waren menschilfe Töne und wenn ihr fie uns auch von Sacco und Vanzetti her gestohlen habt: wir wollen sie nicht verleugnen.

Tanzmatinee der Palucca.

Die Tänze der Balucca erinnern an Mozart Musik. Man fann beide nicht einfach miteinander vergleichen; aber es gibt zwischen ihnen eine tiefe innere Verwandtschaft, die sich nicht erklären läßt, die nur erfühlt werden kann. Und wie Mozarts Zonfolgen, so tann man die Tanztompofitionen der Balucca immer genießen. Ihr Frohsinn quält den Traurigen nicht, ihr leiser Ernst bedrückt nicht den Frohen. Denn beides ist ein Befenntnis: es fei, wie es wolle, es ist doch so schön Tiefe Tragit und dunkle Schwermut bleiben dem Tanz der Balucca fremd. Es gibt immer schon irgentwie Erflärung der Lebensschaften, Bejahung des Daseins. Das Publikum fühlt die große seelische Entspannung, die von diesen Tänzen ausgeht. Jubelt ihr zu: ihrer Kunst, ihrem Können.

Die Boltsbühnenmatinee, die von der Balucco und ihrer Gruppe bestritten wurde, war ausverkauft. Man mußte, mas man von diesem Langgenie zu erwarten hatte; und man wurde nicht

Bauernfang.

Kennzeichnend für den Geist, in dem die Landbundfundgebung aufgezogen ist, sind Ion und Inhalt einer gestern auf der Ber­treterversammlung des Landbundes angenommene Ente ichließung. Sie beginnt mit der Feststellung, deutsches Bauern­tum jei seit jeher Quelle der Erneuerung des Volkes ge wesen; der deutsche Bauer habe mit seinen Kindern den Städten das Leben erhalten und das deutsche Volt durch die Rentenmark gerettet. Jetzt sei der Bauer am Ende seiner Kraft. Er erarbeite mit Frau und Kind seinen Gläubigern hohen Zins, während die Bauernfamilie das Elend packe und so geht es fort in fattsam be­tannten Tone.

Diese Entschließung wurde angenommen von den Leuten, die im 50pferbigen Auto nad Berlin   kommen, die die Latifundien verwalten und die für den werkttätigen Bauern noch nicht einen Finger trumm gemacht, hingegen durch eine sinnlose Agrar­| politit das Leben schwer machten und die Bauernschaft mit den städtischen Arbeitern zu entzweien suchten.

Eine größere Demagogie ist nicht denkbar. Der Landbund, der durch seine Minister in der Reichsregierung die Verantwortung für die bisher betriebene Agrarpolitit trägt, geht jetzt verzweifelt darauf aus, mit irreführenden Parolen die Bauernstimmen für sich einzufangen. Das wird ihm nicht gelingen, wenn dafür gesorgt wird, daß die Wahrheit auch auf dem Lande gehört wird.

Im Gegensatz. zu allen anderen Propheten gilt Westarp ins feinem eigenen Lager mehr als anderwärts. Wenn er die Auf­lösung des Reichstages verzögern oder verhindern will, so wird das auf der Linfen   nur Freude hervorrufen. Denn Westarps Aufruf an das Barlament, doch ja unter allen Umständen weiter zu ar­beiten, ist nur eine Folge der schlotternden Angst vor der Abrechnung mit den Wählern. Und wenn der Rechtsblock noch eine Beile meiter so wurschtelt uns fann's recht fein. Denn nichts ift beffer geeignet, dem Bolle über die Segnungen der Reaktion die Augen zu öffnen, als bie Fortsegung eines Regierungsturses, der jogar die Anhänger ber Rechten gegen die Unfähigkeit ihrer Führer aufbringt.

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Sommuniften und Staatsgerichthof. Die Kommunisten hatten in Neumahlen ergaben jedoch biefelbe Belegung des Staatsgerichtshofs effischen Bandtag die Forderung gestellt, bei der Zusammenlegung des heifischen Staatsgerichtshofs einen Siz zu erhalten. Die mie bisher, fo daß die Kommunisten in ihrem löblichen Drang, die mie bisher, so daß die Kommunisten in ihrem löblichen Drang, die Berfassung zu schüßen, einen Mißerfolg erlitten. Berfassung zu schüßen, einen Mißerfolg erlitten.

20 Borschlagslisten für die Hamburger Bürgerschaftswahl wurden auf dem Wahlamt des Hamburger Statistischen Landes­amtes innerhalb der vorgeschriebenen Frist eingereicht.

| enttäuscht. Dieser Bormittag wurde ein Fest, ein großes Erlebnis. Die Gruppe ist ihrer Meisterin würdig, von ihrem Geist erfüllt. Und sie hat bei ihr bie Tedmit gelernt. Der Körper setzt der Gestaltung des Tanzes fcheinbar teine Hindernisse mehr. Die schwierigsten Formen, die tunstvollsten Schmünge werden mit leichter Selbst­verständlichkeit ausgeführt, fommen bem Zuschauer threm technischen Inhalt nach gar nicht mehr zum Bewußtjein. Selbst wenn die Palucca in den technischen Improvisationen" im Grunde nichts als eine Folge fomplizierter fachlich- handwerklicher Formen gibt, so tut fie es mit solcher Fülle des llebermuts, als freue sich ein Kind feiner Bewegungsmöglichkeiten. Das Publitum wurde von diesem an­mutigen Frohsinn mitgeriffen, jubelte, tobte. Man fann das Pro­gramm der Balucca nicht in alle Einzelheiten zerlegen; man fann auch nicht Einzelheiten daran tritisieren, abwägen, was mehr, was weniger gut mar. Es ist so start ein Ganzes, daß man es mur als jolches erleben fann. Daß man es hinnimmt mit tiefer, glückvoller Dankbarkeit. Trude E. Schulz.

Blasco Ibanez   im Vorwärts". Der große spanische Roman­schriftsteller, der mit Recht der spanische Bola genannt wurde, ist in früheren Jahrgängen des Bormärts" wiederholt mit namhaften Werten zu Worte gefommen. Der Vorwärts" brachte feine Romane Die Huerta" und Schilf und Schlamm" sowie den großen Stierfämpferroman Die Arena"( sangre y arena), Zahlreiche worin das ganze Spanien   von heute eingefangen ist. Novellen und allerlei Erzählungen von Ibanez   tamen im ,, Borwärts" zum Abdruck; in allen zeigte sich der Freund des Bolles und der Freiheit wie der gründliche Kenner feines Bandes.( In der Liste der im Nachruf aufgeführten Romane ist ein Drudfehler zu forrigieren: es muß heißen mare nostrum" statt Mag Rortmann".)

Das neue russische   Urheberrecht. Das neue Gefeß, das die Autorenrechte in der Sowjetunion   regeln soll, ift joebeu veröffentlicht worden. Es werden danach nicht nur die eigentlichen literarischen Werte geschüßt, sondern auch Vorträge, Borlesungen und Balletts jewie Pantomimen und Photographien. Die Dauer des Schuhes ift auf 40 Jahre, von dem Erscheinen des Berfes an gerechnet, be­grenzt: Ausnahmen werden gemacht bei Bantomimen und Balletts, die nur einen zehnjährigen Schuß genießen, und photographische Reprobuftionen, deren Schutzrecht auf zehn Jahre nach dem Tode des Schöpfers begrenzt ift. Die Regierung behält sich übrigens das Recht der Enteignung jeden Bertes vor, das sie für geeignet und wertvoll genug hält, um es der großen Deffentlichkeit zugänglich zu machen

Anton Wildgens, früberer Direktor des Biener Burgtheaters, lieft im Rahmen des Defterreichisch Deutschen Boltsbundes Dienstag, 8 Uhr, in Herrenbause aus leinem neuen epilchen Gedicht: Ribisch" ober Der Gendarm, die Schande und das Glüd".

In der Stäbil chen Oper erlebt Händels Ezio feine Erstauffübrig Dienstag, den 31. Januar. Die titelrolle inat Wilhelm( Guttmann, der dieje Bartie bereits in Böttingen  , anläßlich der Händel Feitspiele gesungen bat, ebenso wie Frau Maria Bos- Carloforti die Fulvia".

Städtisches Theater Gere. Sum Intendanten des Reußischen Theaters in Gera   wurde Sarl Rofen, der langjährige Mitarbeiter Mar Rein hardts und spätere Leiter der Berliner   Reinhardt Bühnen( zurzeit Direttor bes Großen Schauspielhauses, Berlin  ), ernannt.