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Gelbludistimo C

Der große Lombardschwindel. Rätselhafte Kohlengasvergiftungen

Auch Frau Bergmann verhaftet! Auf der Suche nach Kraah

Die Affäre des Lomborbichmindlers Bergmann beschäftigte gestern noch bis in die späte Nacht den Untersuchungsrichter, Amts gerichtsrat Stödel, die Staatsanwaltschaft und Kriminalkommiffar Seifert im Gerichtsgebäude zu Moabit  . Inzwischen war auch Brau Charlotte Bergmann festgenommen. Gegen sie besteht, ebenso wie gegen andere, der Berdacht, von den Betrügereien ge­wußt und sich beteiligt zu haben.

Sie hielt sich seit einiger Zeit mit dem 31 Jahre alten auf mann Billy Kraag, der ebenfalls bei Bergmann tätig gewesen ist, in der Billa Bergmanns in Garmisch  - Partentirchen auf. Als dort am Sonnabend der Haftbefehl vollstreckt werden jollte, ergab fich, daß Frau Bergmann und Kraaß nicht mehr ba waren. Die Frau hatte von dritter Seite ein Telegramm erhalten, dah Bater Bergmann", ihr Mann, schmer ertranft fei. Sie war daraufhin mit einem Berliner   Buge abgereist. In Berlin   stand ein Hotel in der Mittelstraße, deren Inhaberin die Mutter der Frau Bergmann ist, unter Beobachtung. Als Frau B. dort gestern cintraf, murde fie festgenommen. Sie war mit Kraatz in einem Auto Bergmanns, daß das Erkennungszeiden I. A 50 667 trägt, nach Bartenkirchen gefahren. Gleich nach ihrer Abfahrt mit dem Zuge brachte Kraah den Wagen in Ordnung und verließ Billa   und Ort mit unbekanntem Ziele. Ob er sich noch in Deutschland   aufhält oder über die Grenze gefahren ist, weiß man nicht.

Frau Bergmann ist schon früher bei ihrem Mann im Geschäft tätig gewesen. Als nach dem Zusammenbruch der früheren Betriebe das Lombardhaus in der Baffage 1925 eröffnet wurde, folle Frau

Bergmann ihrem Manne Geld zur Berjügung gestellt haben Sie

11 Angestellte in einer Großbäckerei erfranfit.

In einer Großdampfbäderei in der Simon- Dach, starker Gasgeruch entgegen. In einem kleinen Raum, der als Küche Straße 12 im Offen Berlins   erfranften heute vormittag gegen 11 Uhr elf Angestellte, Arbeiter und Arbeiterinnen, unter geheimnisvollen Vergiftungserscheinungen. Mehrere der Erkrankten verloren das Bewußtsein. Ein hinzugerufener Arzt stellte Vergiftung durch Kohlenoriegate fest. Folgendes wird hierzu noch

bekannt:

In der elfien Bormittagsstunde machte sich bei zahlreichen im Badraum beschäftigten Berfonen eine ftarfe Uebelteit bemerf bar. Plötzlich verloren einige von ihnen das Bewußtsein und stürzten zu Boden. Das war das Signal für die anderen, den ge­fährlichen Raum sofort zu verlassen und die Bemußtlofen ins Freie zu schaffen. Sei von ihnen, die durch die Gaseinwirkung besonders schwer mitgenommen waren und deren Personalien noch nicht be­fannt find, wurden in die Charité übergeführt. Die übrigen neun Erfrankten, die sich bald wieder erholten, fonnten nach ärztlicher Be­handlung in ihre Wohnungen entfaffen werden. Eine Untersuchung über die Ursache des saltsamen Unfalles ist sofort eingeleitet worden. nach den bisherigen Feststellungen scheinen die Kohlenoridgafe dem jedenfalls fchadhaften Badofen entströmt zu fein.

Wieder eine Jugendtragödie.

Eine Fünfzehnjährige stirbt durch Gas.

Gestern berichteten wir über den Selbstmordeines vier­

hat jedoch in Wirklichkeit nichts eingebracht und war lediglich im Gefchäft tätig. Zu einer Zeit, als Gläubiger mißtrauisch ge. morden waren und Konturs drohte, hat sie unbefugt aus ihrem und ihres Mannes Depot Gelb abgehoben, um es der Masse zu entziehen. Man vermutet, daß sie auch jeht wieder größere Summen zehnjährigen Schülers auf dem Laubengelände Gutland" auf die Seife gebracht hat. Gegen alle bisher festgenommenen sonen ist der Haftbefehl bestätigt worden. Sie befinden sich be­in Lichtenberg  . Heute kommt die Nachricht vom Freitod eines fünf­reits in Moabit   in Untersuchungshaft. Aus der Provinz zehnjährigen Mädchens. In den Geschäftsräumen ihres Arbeitgebers gingen heute morgen wieder große Stöße von Briefen mit An im Hause Friedrichstraße 217 wurde heute früh die fünfzehn­zeigen und Lombardscheinen bei der Kriminaliniper- jährige Arbeiterin Gerda Güldenstern aus der Insterburger tion F. ein. Straße 11 leblos aufgefunden. Das junge Mädchen hielt sich gestern nachmittag bei Geschäftsschluß in einem Nebenraum verborgen und ließ sich einschließen. Als heute morgen furz vor 9 Uhr Ange­stellte die Räume zu Arbeitsbeginn wieder beiraten, drang ihnen stellte die Räume zu Arbeitsbeginn wieder beiraten, drang ihnen

Willy Kraaß, der eifrig gesucht wird, ist ein mittelgroßer, bart loser Mann mit dunkelblondem Haar. Das Auto ist ein fieben fiziger, offener Buick- Phaeton- Wagen.

Die Polizei ist auch heute vormittag immer noch vollauf mit der Angelegenheit Bergmann beschäftigt. Auch aus Berlin   haben fich heute noch weitere Geschädigte gemelbet. Wer bet Bergmann gegen Bland Darlehen genommen hat, wird wahrscheinlich gegen Rückgabe des Darlehens fein Pfand, das naturgemäß einen bedeutend höheren Wert hat als das Darlehen, zurückerhalten. Der Polizeipräsident teilt mit: In verschiedenen Mor­genblättern find im Zusammenhang mit der Angelegenheit des Lom bard und Lagerhauses Baul Bergmann Borwürfe gegen Be cmte eines Polizeireviers und auch gegen die Ge­werbepolizei erhoben worden. Der Polizeipräsident hat darauf hin fofort gegen die in Frage tommenden Beamten eine Unter. fuchung eingeleitet und wird, wenn sich ein tatsächliches Verschulden herausstellen sollte, mit den erforderlichen Maßnahmen gegen die Schuldigen vorgehen.

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Erflärung des Altonaer Polizeipräsidenten. Einige Berliner   Zeitungen berichten heute morgen, daß der Altonaer   Polizeipräsident, Genoffe Erwin Barth  , günstige Aus­fimfte über Bergmanns Lombardhaus gegeben haben soll. Wir er­fahren dazu: Im Jahre 1925- als Barth noch nicht Polizei präsident war hatte er bei der Firma eine Spareinlage non 2000 M., die er später on einen Berwandten abgetreten hat. Lediglich auf Anfragen hat Barth die fachliche Auskunft ge geben, daß die Zinsen für diese Spareinlage pünktlich bezahlt worden find. Ein Werturteil über die Firma abzugeben, hat Barth ausdrüdlich abgelehnt. Bei weiteren Anfragen hat er sich darüber hinaus verbeten, als Referenz benut zu werden.

Urteil im Pferdehändlerprozeß.

Milde Strafen.

In dem großen Betrugsprozeß gegen achtzehn Pferde händler, die zahlreiche Geldgeber und fleine Landwirte mit fo­genannten Einspongeschäften auf dem Gebiet des Pferdehandels ge­Schädigt haben, wurde gestern abend nach einer Dauer von mehreren Bochen das Urteil des Großen Schöffengerichts Mitte gefällt. Da die Hauptschuldigen zum Teil verstorben, zum Teil flüchtig sind, famen nur verhältnismäßig milde Strafen heraus. Eine große Zahl der Angeklagten, die nur als Bermittler auf getreten waren, mußte freigesprochen werden, bei einem An­geklagten wurden fogar die Kosten der Verteidigung der Staatskasse cuferlegt. Der Pferdehändler Mar Feldmann, der schon in einer ganzen Reihe von Betrügercien quf diesem Gebiete ein Jahr Gefängnis erhalten hatte, und diese Stroje jezt verbüßt, erhielt noch eine zufasstrafe von vier Monaten. Der Bierdehändler No widi wurde zu neun Monaten, der Pferde­händler Bilczef zu 1 Jahr 3 Monate Gefäng nis verurteilt, beide Angeklagte erhielten auch je drei Jahre Chr. verlust. Die übrigen Strafen für weitere fünf Angeklagte betrugen drei bis fünf Monate Gefängnis, bei diesen kam Beihilfe in Frage.

Tagung der Berliner   Polizeibeamten.

Der Gau Groß- Berlin bes Berbandes Preußischer Polizeibeamten E. B. hat heute in Charlottenburg   feinen dlecjährigen ordentlichen Gautag eröffnet. Für die Berhand hingen find zwei Tage vorgesehen. Der Berhandlungsfaal war mit den Reichs- und Landesfarben reich geschmückt. Aus bem Geschäftsbericht des 1. Borfizenden mar die Erhöhung der Mitgliederzahl besonders beachtlit. Der Gau Groß- Berlin zählt jegt 15 404 mitglieder. Dann sprach der 1. Borsitzende des Berbandes, Schrader, über die Auswirkungen des neuen Polizeibeamtengefeges. Er beschränkte sich darauf, nur die Härten dieses Gefeßes au fennzeichnen; feine Ausführungen fanden die Zuftimung aller Delegierten,

Karnevalistische Kleinkunstbühne.

Dr. Erich Fischer, der Verfasser der bekannten Musikalischen Haustomödien, veranstaltet jegt, in der Epoche allgemein gesteigerten Bergnügungsrummels, im Feurich  - Saale   allabendlich unter der De­vile ilerichs Wanderschmiere" luftigen Bühnenult. Die Eröffnungsvorstellung am Sonnabend brachte als fröhlichen Auf­tatt bas tragikomische Schicksal der bekannten Figur des Herrn Echmierendirettors, der sein Publikum wieder einmal unter aller. hand falschen Vorspiegelungen, die er natürlich nachher nicht erfüllen fonnte, in seine Bude gelockt hatte. Zur Operette Die Windsbraut mit der Wasserhofe" fehlen ihm beide Titethelden, Nr. 2, mit dem mysteriösen Titel Cin startes Stück" tann mangets musikalischer Be gleitung nicht vom Stapel gehen und der Höhepunkt des Abends, das Feenballett", alimo die mitwirkende Weiblichkeit erst so gut wie und zum Schluß nota bene ohne jede Nachzahlung völlig evamäßig erscheint, mußte megen Perjonalstreit abgesezt werden. Nun suchen

jämtliche direktorialen Familienmitglieder die Situation, vor allem aber die ohnedies spärliche Abendtaffe, durch eigene Kunft zu retten. Edgar Lißner als Direttor, Abelheid Marnette als seine Frau und vor allem Edith Rösch als aushilfsbereiter, rettender Engel zeigten bei diejer Gelegenheit nettes Spieltalent und beachtenswertes Stimm­material. Im nachfolgenden Biedermeierspiel das alte Lied" boten material. Im nachfolgenden Biedermeieripiel das alte Lied" boten die drei wiederum sehr nette Leistungen. Insbesondere das zierliche Soubrettchen Edith Rösch holte sich durch munteres Spiel und lieb­lichstes Gezwitscher einen Separatapplaus.

Eine Paßfälscherzentrale.

Das Unglück des Herrn Zemachowitsch.

Die Vereinigten Staaten   von Amerita haben für jedes Band eine bestimmte Einwanderungsquote festgelegt. Unter anderem: 5000 für Bolen und 51 000 für Deutschland  . Natürlich gibt es in Polen   viel mehr Auswanderungsluftige als 5000. Läßt man sich auf der Auswanderungsliste normerten, so muß man jahrelang warten, bis man an der Reihe ist. Da sucht man nach Begen und Umwegen, um cher nady Amerifa zu fammen. Unter anderem sagt man sid), der Nachbar Deutschland   hat die Quote 51 000, weshalb sollen da nicht ein paar Polen   als Deutsche nach Amerifa eingefchmuggelt werden.

Dieser Ansikt war auch Herr 3emachowitsch. Und er verstand seine Sache. Sein Vater saß in Bjalostot und warb da Auswanderungsluftige nach Amerifa. Der Sohn hatte aber seine Residenz in Danzig   aufgeschlagen. Die Angeworbenen fuhren mit bem polnischen Paß nach Danzig  , von dort in Begleitung von Bemachowitsch- Sohn per Flugzeug nach Königsberg  , von Königsberg  mit der Eisenbahn nach Berlin  . Dort erhielten sie gefälschte Geburts: scheine, Führungszeugnisse, Bäffe, Perfonalausweise und Sicht nermezle, und damit schifften fie fich auf einem der Dampfer nach 2merita ein. Die Schiffstarte besorgte natürlich Zemachowitsch. Für jede Berwandlung eines polnischen Bürgers in einen Deutschen  erhielt er natürlich eine gute Beichnung. Umsonst ist eben nichts in der Welt.

Dann passierte aber ein fleines Unglüd. Eines Tages wurde an der deutsch  - holländischen Grenzstation Bentheim ein gewisser Erich Lutter verhaffet, ein junger Mensch von 18 Jahren, mit Aussehen und Dialekt, die mit seinem Namen in feiner inneren Berbindung standen. Erich Lutter fiel der Polizei auf. Er ent puppte fich schließlich als Jofeph Rufche wifi aus Bjaloftot. Sein Bruder, ein New- Yorter Arzt, hatte ihm Geld zur Ueber­fahrt gefchidi, und 3emadowitsch hatte ihn durch seine bewährten Manipulationen mit den erforderlichen Papieren versehen. In Nem Dort hatte man sie aber afs gefäffcht ertannt und den Inhaber auf dem Dampfer derselben Schiffahrtsgesellschaft nach Europa  zurückgeschickt. Während seiner Anwesenheit in Berlin   war er im Danziger Hof abgeftiegen, wo sich auch eine größere Anzahl anderer Amerikafahrer befand, die in gleider Weise von 3emachowitsch bedient wurden. Im Mai glaubte die Polizei, die Spur des Zema­chowitsch gefunden zu haben. Sie hatte einen gewissen Raplanas verhaftet, der nach Beugennussagen der gesuchte Semachowitsch fem ſollte.

Herr Kaplanas Zemachowitsch mußte sich nun vor Gericht der antworten. Er zeigte eine große Schlagfertigkeit und war mit Aus: reden nicht verfegen. Dem Staatsanwalt imponierten sie jedoch nicht, und er beantragte für ihn 2 Jahre 3 Monate Zuchthaus und für einen Helfer von ihm, der sich gleichfalls vor Gericht verant­morten mußte, 4 Monote Gefängnis. Der Glaube der Verteidiger Bemadowitschs alias Kaplanas, Dr. Fren und Dr. Roifugel, an die Unschuld ihres Klienten dien durch die Beweisaufnahme trot allem nicht erschüttert; fie plädierten für Freisprechung; der Ber­teidiger des Helfers, Dr. Themal, für mildernde Umstände.

Das Gericht sprach Kaplanas alias 3emachowitsch von der Anklage der intellektuellen Urkundenfälschung in zwei Fällen frei und verurteilte ihn wegen schmerer Urkundenfälschung in einem Falle zu 1 Jahr 6 Monaten Buchthaus und 1600 M. Geld­strafe. Für seinen Helfer M., der bereits wegen Meineids bestraft ist, bildete das Gericht eine Gesamtstrafe in Höhe von acht Mo naten und redmete ihm vier Monate von der Untersuchungshaft an.

Das Manchen in den Straßenbahnen.

Die Raucher Berlins  , die noch vor nicht zu langer 3eit dadurch erfreut wurden, daß ihnen in den Anhängermagen ber Berliner   Straßenbahn das Rauchen gestattet wurde, merden in nächster Zeit voraussichtlich wieder in anderer Beziehung einen Teil ihrer Raucherfreiheit einbüßen. Auf vielfache Beschwerden, daß bei dem großen Andrang, der auf den Wagen der Straßenbahn herrscht, auf den Plattformen durch brennende Bigarren oder Zigo­retten die Kleider der Mitreisenden beschädigt werden, sind

dient und in dem mehrere Gasappcrate stehen, lag das junge Mädchen leblos am Boden. Alle Gashähne waren geöffnet. Die Feuerwehr und der Arzt der Rettungsstelle Kronenstraße fonnten der Lebensmüden keine Hilfe mehr bringen. Die Gründe, die das Mädchen zu dem Verzweiflungsschritt bewegen haben, sind noch ganz. umgeflärt.

Schwerer Bauunfall.

Ein 14jähriger Maurerlehrling getötet.

Ein folgenschweres Einsturzunglüd, das feltsamerweise erft heute bekannt wird, ereignete sich in den Nachmittagsstunden des gestrigen Montags auf einem Neubau in der Planetenstraße 15 zu Neu­föln. Eine fünfzehn Meter lange und etwa dreieinhalb Meter hohe Wand des Treppenhauses stürzte im zweiten Stodwert zufamment und durchschlug die massive Dede der darunter liegenden Etage. Ein 14jähriger Maurerlehrling murde schwerverlet aus den Trümmern geborgen und sterbend ins Krankenhaus gebracht.

Auf dem Grundstück Blanetenstraße 15 in Neukölln er­hebt sich der ziemlich weit vorgeschrittene Neubau des Neu­föliner Gymnasiums. In den oberen Stockwerfen ist zur­zeit noch eine größere Bahl von Maurern tätig. Gestern nachmittag gegen 15 Uhr machte sich im zweiten Stockwert ein verdächtiges Geräusch im Mauerwerk bemerkbar. Wenige Augenblicke später gab es auch schon einen gewaltigen Strad). Die Treppenhauswand stürzte Decke zum ersten Stockwert. Der 14jährige Maurerlehrling Crich in ihrer ganzen Länge ein und durchschlug die starke und massive Basternad aus der Lehrter Straße 46, der an der Unglücksstätte arbeitete, fonnte sich nicht mehr in Sicherheit bringen und wurde mit in die Tiefe gerissen. Den hinzueilenden Bauarbeitern gelang es, den Berunglückten bald zu bergen. Er wurde schwerverletzt in das Budower Krankenhaus übergeführt, wo er furze Zeit nach seiner Einlieferung ftarb.

Die Befürchtung, daß noch mehrere Arbeiter unter der Trümmern begraben feien, fand zum Glück feine Bestätigung. Eine polizeiliche Untersuchung ist inzwischen eingeleitet worden.

augenblicklich bei der Berliner   Berkehrspolizei Erwägungen im Gange, auf den Plattformen der Borderwagen der Berliner  Straßenbahn das Rauchen zu verbieten, dagegen auf den Anhängerwagen im Innern und auf den Plattformen die Raud)- erlaubnis bestehen zu laffen. Die Einsdyränkung würde für die Raucher darum nicht von so großer Bedeutung sein, weil die meisten Berliner   Straßenbahnen heute mit Anhängerwagen ver­fehren. Außerdem ist beabsichtigt, na ch 9 Uhr abends, wo die Befehung der Straßenbahnwagen nicht mehr so start ist und infolge­deffen auf den Bagen fein großes Gedränge mehr herrscht, für die Spätabendstunden und die Nachtzeit das Rauchverbot aufzu­heben.

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Keine neue U- Boot- Katastrophe.

Das amerikanische   Boot S 3" nicht verunglückt.

New Yort, 31. Januar.

Das Unterseeboot S 3", über dessen Schicksal Besorgnis herrschte, da es auf der Fahrt von Hamptonroads nach uba die Fühlung mit den Begleitschiffen verloren hatte, ist wie Admiral Brumby dem Marinesekretär gemeldet hat, in der ver­gangenen Nacht um 8 Uhr wohlbehalten aufgefunden worden. Es jetzt seine Fahrt nach Guantanamo auf Kuba   fort.

Mit dem Bob in den Tod.

3wei Tote, zwei Schwerverletzte.

Wie die Blätter aus Bordernberg berichten, fuhr gestern eine aus 7 Perfonen bestehende Gesellschaft auf einem Bob auf der Prebichler Straße in den Straßengraben gegen einen Baum. Der Center mar sofort fot. Der führerlofe Bob raste noch 30 Meter ab­wärts und streifte einen Holzstoß, wobei ein anderer Mitfahrer schwere Verlegungen erfitt, denen er im Spital von Leoben   erlag. 3wei Mitfahrer find gleichfalls schwer, die übrigen leicht verlegt.

Der nationalgesinnte Arbeiter" als Einbrecher.

Schon mehrere Male murde das Bureau des 3entrainer= bandes der Fleischer, Ortsverwaltung Berlin  , von Ein­brechern heimgesucht, ohne daß es bisher gelang, die Täter feſt­zustellen. Als nun gestern wiederum ein Einbruch verübt wurde, gelang es, den Täter auf frischer Tat zu fassen. Der Einbrecher, Gärtner Rudolf Gudop, führte eine Mitgliedskarte des Ber­bandes Nationalgesinnter Arbeiter", dessen Bureau in der Sellerstraße 33/34 ist, bei fich. Inwieweit der abgefaßte nationale Arbeiter für die früher verübten Einbrüche in Frage tommt, fonnte noch nicht festgestellt werden. Die polizeiliche Bernehmung ergab, daß er schon wiederholt vorbestraft it.

Kaiser- Geburtstagsfeier im Kursaal.

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Ein Leser unseres Blattes, der von der Allgemeinen Dris­frankenkasse nach Bad Lippspringe   zur Kur geschickt wurde, beschwert sich in einer Zuschrift an uns darüber, daß die Bade­verwaltung den Kursaal dem Kriegerverein zu einer Kaiser Geburtstagsfeier zur Verfügung gestellt hat. Die Patienten waren um so ungehaltener darüber, als ihnen für die Dauer der Feier der Kursaal als allgemeiner Aufenthaltsraum ent­30gen war. Man sollte doch wohl verlangen können, daß der Badeverwaltung das Wohlbefinden ihrer Gäste höher steht, als die Saalmiete für eine monarchistische Feier. In Lippspringe   wirh sicher nach ein anderer Saal zur Verfügung gestanden haben, als ausgerechnet eine Erholungsanstalt!

Die Geflügelzüchtertagung, die gestern im Rahmen der Grünen Woche in der neuen Autohalle abgehalten wurde, fand einen ber­artig ftarten auspruch, daß schon lange vor Beginn der Borträge der Saal wegen Ueberfüllung polizeilich ge­fchloffen werden mußte. Da auch unser Berichterstatter zu den 2usgesperrten gehörie, tönnen wir über die Tagung nicht berichten.

Genoffin Anna Matschte dankt allen, die so herzlich ihres 50. Geburtstages gedacht haben.

108. Ubt Copenid. Unfer Genosse Karl Schulze it am 29. Sanuar verstorben. Ginä cherung: Mittwoch, 1. februar. 17 Uhr, Strematorian Baumschulenweg. Wir bitten um rege Beteiligung.