Fortschritt des Achtstundentags.
Die Arbeitszeit in der Metallindustrie der Provinz Brandenburg .
Die feit mehr als zwei Monaten dauernden Berhandlungen| die Im Laufe des Jahres 1927 auch für die Metallindustrie der zum Abschluß eines neuen Manteltarifs für die Metall Proving Brandenburg zu verzeichnen mar. Betriebsräte industrie der Provinz Brandenburg , haben nunmehr wurden von 451 Betriebe 1265 gemeldet; 118, meistens Kleinbetriebe, endlich zu einem Abschluß geführt. Nachdem ein Schiedsgericht find ohne Betriebsvertretung. auf Beranlassung der Arbeiter nicht weiter tagen fonnte, weil die vom Vorsitzenden Winnig gemachten Vorschläge für die Arbeiter feine annehmbare Grundlage bildeten, fällte nach zweitägiger Ber handlung am 14. Januar 1928 der amtliche Schlichtungsausschuß Potsdam wieder unter Binnigs Vorsitz einen Schiedsspruch, der zwar einige Berbefferungen brachte.
Unannehmbar für die Arbeiter waren aber die Bestimmungen über Arbeitszeit und leberstundenzuschläge. Danach sollten die Unternehmer
eine Arbeitszeit bis zu 54 Stunden anordnen fönnen, obwohl Winnig zu Beginn der Verhandlungen den Arbeitern einen günstigeren Vorschlag gemacht hatte. Es wurde dies damit begründet, daß besonders in Eberswalde die Fahrverhältnisse für die von auswärts kommenden Arbeiter und auch die Produktionsverhältnisse der Industrie es angeblich unmöglich machten, eine Arbeitszeit unter 54 Stunden festzusetzen.
Nachdem die Arbeiter den Schiedsspruch abgelehnt hatten, beantragten die Unternehmer, die den Schiedsspruch angenommen hatten, durch den Verband Brandenburgischer Metallindustrieller die Verbindlichkeitserklärung. Nach zweitägigen Berhand. lungen lehnte der Schlichter für die Provinz Brandenburg , Wissel, die Verbindlichkeitserklärung ab, da der Schiedsspruch vom 14. Januar 1928 zu rechtlichen Bedenten Anlaß gab( es waren lleberstunden bis zu einer Wochenarbeitszeit von 72 Stunden vorgesehen) und eine Notwendigkeit zur Anwendung des sta at lichen 3wangs für die Erzielung der 54stündigen Arbeitszeit pro Woche nicht gegeben sei.
Runmehr vereinbarten beide Parteien, über die ftrittige Frage
der Arbeitszeit und Ueberstundenzuschläge einen neuen Schiedsspruch durch den Oberregierungsrat Dr. 3aefer fällen zu laffen. Dadurch wurde
die regelmäßige Arbeitszeit auf wöchentlich 48 Stunden festgesetzt. Die Anordnungsbefugnis des Unternehmers wurde auf 52 Stunden beschränkt. Bisher fonnte der Unternehmer bis 54 Stunden ohne weiteres anordnen und im Benehmen mit der Betriebsvertretung die Arbeitszeit auf 60 Stunden ausdehnen, d. h. praktisch also 60 Stunden arbeiten lassen. Künftig bedarf der Unternehmer für Ueberstunden von mehr als nier die Woche bis höchstens einer Gesamtarbeitszeit von 60 Stunden der Zustimmung der Betriebsvertretung. Während die Zuschläge bisher modentlich abgegolten wurden und zwar mit 10, 15 bzm. 25 Broz., sind die Zuschläge hunmehr folgendermaßen geregelt: Für die erste Ueberstunde pro Tag 20 Broz., die zweite lleberstunde 25 Broz., die dritte 30 Broz., darüber hinaus 50 Proz
Die Arbeiter in der Metallindustrie der Provinz Brandenburg merden nun durch Abstimmung endgültig Stellung nehmen. Es ist aber nach der Stellungnahme auf der Bezirksfonferenz für den Bezirk Brandenburg am 5. d. M. zu erwarten, daß nunmehr der Streit um den Abschluß eines neuen Manteltarifs beendet ist. Die Unternehmer haben bereits zugestimmt.
Bezirkskonferenz des DMV.
Starte Mitgliederzunahme.
Der Bezirksleiter Mieles des Deutschen Metallarbeiterverbandes für die Provinz Brandenburg eröffnete die Bezirkskonferenz am Sonntag im Gewerkschaftshaus und gedachte zunächst der Kämpfe Der Metallarbeiter in Mitteldeutschland , den Hütten. werfen Sachsens und den anderen Orten. Ebenso gedachte er des bisherigen Bezirksleiters Scheffler, der in den Ruhestand getreten ist.
In der Mitgliederbewegung fonnte von erfreul lichem Fortschritt berichtet werden, ebenso von der Haupttätigkeit der Bezirksleitung für Werbesserung der Löhne und der Arbeitsbedingungen. Die Mitgliederzahl stieg im Jahre 1927 um 25,68 Proz., oder um 5653 auf 27 669. Die Zahl der Bewegungen zur Berbesserung der Lohn- und Arbettsbedingungen umfaßt 928 Betriebe mit 71 109 Arbeitern, wovon 59 einen teilweisen und 3 Bewegungen einen vollen Erfolg hatten.
Die Zahl der statistisch erfaßten Beschäftigten in der Metallindustrie der Provinz Brandenburg beträgt 51 101 gegenüber 40 952 Ende 1926. Es ist dies ein Zeichen für die gute Konjunttur,
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Die Tätigkeit der Bezirksleitung erstredte fich weiter auf die Vertretung in Rechtsangelegenheiten, vor Arbeitsgerichten und zur Bildung der Mitglieder. Als neuer Bezirkssefretär ist Weiß in die Bezirksleitung eingetreten.
Gegen die Einmischung der fommunistischen Presse in die Führung von Lohnbewegungen durch die Bezirks leitung wurde vom Bezirksleiter und auch in der Discussion energisch Stellung genommen. Gewünscht wurde eine besondere Agitation für die Jugend durch Abhaltung von Konferenzen der Jugendleiter und eines alljährlichen Jugendtreffens. Die Anträge wurden der Bezirksleitung als Material überwiesen.
rungen haben, wovon die Rote Fahne" bisher auch nicht eine. 3eile veröffentlichte, ist nun ein nicht minder schöner Erfolg im Verband der Gemeinde- und Staatsarbeiter dank der eifrigen Arbeit unserer Genossen errungen worden.
Bei den Bezirkswahlen, die gestern stattfanden, verlor die tom munistische Opposition, die bisher zehn von den zwanzig Bezirken inne hatte, nicht weniger als fünf Bezirke und konnte nur einen kleinen, unsicheren Bezirt gewinnen. Unter diesen Bezirken befinden sich alte Hochburgen der KPD. , die seit langen Jahren fest in den Händen der Kommunisten waren. Darunter sind besonders zu bemerten die Bezirte Prenzlauer Berg , Lichtenberg und Reinickendorf . In anderen Bezirken, wo die Kommunisten bisher eine 3 weidrittelmehrheit hatten, und zwar in den Bezirken Wedding und Neukölln , haben die Kommunisten einen tatastrophalen Stimmenrüdgang erlitten. behielten im Bezirk Wedding nur acht und im Bezirk Neukölln nur zwölf Stimmen Mehrheit. Unsere Genossen hoffen bestimmt, daß auch diese letzten Hochburgen der Kommunisten im nächsten Jahre geholt werden.
Die„ Rote Fahne " verkündet andererseits angebliche große Siege", die die Kommunisten im Fabritarbeiterverbande errungen hätten. Allerdings verschweigt sie die Niederlagen, die die kommunistische Opposition fich dort geholt hat. Es ist wohl richtig, daß mit ganzt napper Mehrheit die Kommunisten diesmal die Bezirke Wedding und Oberschöneweide erobern konnten, während sie im Vorjahre mit knapper Mehrheit dort unterlegen ist. Dagegen ist es gelungen, den Kommu nisten die Bezirke Kreuzberg und Lichtenberg abzunehmen. Im Endergebnis dürfte sich in der 3 weidrittelmehrheit, die unsere Genossen bisher in der Generalversammlung besaßen, nichts ändern.
Als Bertreter des Hauptvorstandes Stuttgart referierte dann Toft über die Einführung der Invaliden- und Altersunterstügung im Deutschen Metallarbeiterverband. Die Anträge des Borstandes werden vom erweiterten Beirat und der im August in Karlsruhe ftattfindenden Generalversammlung geprüft und endgültig entschieden werden. Das von Toft mitgeteilte Material foll von den einzelnen Verwaltungsstellen mit den Mitgliedern eingehend besprochen werden, damit Abänderungswünsche der Vorlage durch Anträge zum Verbandstag berücksichtigt werden können. Die Konferenz beschloß ein stimmig, daß die Einführung der Invaliden und Alters- Die KPD. fann von Zeit zu Zeit nur damit aufwarten, daß unterstübungen im Deutschen Metallarbeiterverband möglichst einzelne Spigel, die von ihr abfommandiert worden sind, nachdem bald erfolgen solle. Der Bezirksleitung wurde ebenfalls ein- fie ihre Rolle ausgespielt haben, mit großem Tamtam zur KPD. ft immig das Bertrauen für die bisherige Tätigkeit ausgeübertreten. Die Maffen aber laufen ihr davon. sprochen und alle Verwaltungsstellen verpflichtet, zur Stärkung und Kräftigung der Organisation im Hinblick auf die kommenden Kämpfe das Notwendige zu veranlassen.
Achtung, Affordmaurer! Am Mittwoch, dem 8. Februar, nachmittags 5 Uhr, findet im Gewertschaftshaus, Engelufer( Saal 1), eine Bersammlung statt. Tages ordnung: Stellungnahme zum Ablauf unferes Tarifvertrages. Es ift Pflicht eines
Rückgang der fommunistischen„ Opposition". jeden Kollegen, zu erscheinen Deutscher Baugewerksbund, Baugewerkschaft Berlin .
Was die„ Rote Fahne" nicht meldet.
Nach dem großen Erfolg, den unsere Genossen im Ver: band der Sattler , Tapezierer und Portefeuiller er
Am Sonnabend, dem 4. Februar, verschied plötzlich im Zustande hoffnungsvoller Genesung einer gut überstandenen Operation meine herzlich gute Frau und aufopferungsvoll liebende Mutter ihres einzigen Sohnes
Anna Krahn
geb. Tapper
Die Feierlich
in fast vollendetem 42. Lebensjahr. keiten zur Ueberführung finden am Dienstag um 11.15 Uhr in der Hauptkapelle des Hauptfriedhofes statt. Die Ueberführung nach Eichwalde bei Berlin am Mittwoch früh. Die Beisetzung dortselbst um 15 Uhr.
In tiefer Trauer
Robert Krahn und Sohn Walter nebst Angehörigen
Stettin, Töpffersparkstraße 2, den 6. Februar 1928.
Am Sonntag. bem 5. Februar, 22 Uhr, entschlief nach schwerem
Leiben unfere liebe Mutter, Schwieger
Groß- und Urgroßmutter, die Witwe
Auguste Zunk
geb. Schröder, furz vor Bollendung thres 78. Lebensjahres.. Dies zeigen ant in tiefer Trauer im Namen der Hinterbliebenen
Hermann Krüger,
Klara Krüger, geb. Zunk. Eichlampste. G. 16, Nr. 13. Die Einäfcherung findet am Don nerstag, dem 9. Februar, 19 Uhr, im Rrematorium Gerichtstraße statt.
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