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Dingen einen besonderen Ehrgeiz entwidein wollte. Bon mir wird aber alles geschehen, um das zu verhüten. Ich bin ein Feind aller illegalen S Selbständigkeiten und habe das auch den Kommandeuren gesagt. Es ist höchste Zeit, damit Schluß zu machen.

Krach im Landtag.

Ein Nationalsozialist ausgeschlossen.

3 Beginn der heutigen Landtagsfizung beantragte Abg. Haake( Nat. Soz.) zur Geschäftsordmung, seinen Antrag auf Auf­hebung des Berbots einzelner Ortsgruppen der Nationalsozialistischen Arbeiterpartei auf die Tagesordnung zu sehen und sofort zu ver­handeln.

Als der Redner dabei anfing, zur Sache zu reden, wird er vom Präsidenten wiederholt ermahnt, sich an die Geschäftsordnung zu halten.

Der Etat ist mit äußerster Sparsamkeit aufgestellt; das müssen Sparfommissar und Reichsfinanzminister bestätigen. Die Etatreste find restlos aufgebraucht. In der Frage der Motorifierung hemmt uns der Bersailler Vertrag. Bir find also an die Pferde gebunden.( Heiterfeit.) Ueber die Heeresergänzung habe ich noch kein eigenes Urteil. Beim Offiziererfag fönnen wir nicht auf hohe Bildungsforderungen verzichten, wenn wir nicht die ganze Wehrmacht degradieren wollen. Der Reichswehrminister bespricht dann einige Einzelfälle. Mit dem Major Badide haben wir nichts mehr zu fun. Der Besuch des Prinzen Heinrich an Bord cines Kriegsschiffes hat hohe Bellen geschlagen. Ich kann nichts Besonderes darin finden. Ob in allen Einzelheiten richtig vorgegangen worden ist, lasse ich unerörtert, weil ich den Fall, der wirklich nicht lohnt, nicht noch einmal aufrollen möchte. Bei folchen Zwischenfällen spielen Zufälle eine Rolle. Wie man bei uns in Süd­ deutschland sagt: Der Teufel ist manchmal ein Eichhörnchen. Man Abg. Haate versucht unter großer Unruhe weiterzu fagt mitunter, daß sich die Gerichte vom Militär beeinfprechen und beschwert sich über den Terror des Präsidenten. fluffen ließen. Ich würde das bedauern. Von den Gerichten wollen wir nichts, als daß fie Aufklärung schaffen. Wir haben die

Gerichte nicht zu fürchten.( Sehr richtig und Heiterfeit links.) Auch am hessischen Wanderpreisfchießen ist nichts auszu­jegen. Der frühere Großherzog ist Borsigender des Bereins und hat als solcher die Preise überreicht.

In den Kasinos werde ich irgendwelchen Widerspruch gegen die bestehende Staatsordnung nicht dulden. Gegen Berstöße werde ich einschreiten.

Und die Kieler Schiebung was soll ich dazu sagen? Es ist eine gewöhnli he, gemeine Shiebung, die vor den Staatsanwalt ge­hört. Ich wünsche, daß alle gemeinen Kerle, die beteiligt sind, rüd­sichtslos gefaßt werden. Sollte sich herausstellen, daß ein Reichs­wehrangehöriger beteiligt ist, fliegt er in weitem Bogen hinaus. ( Buruf: Bohin? Heiterkeit.) Den Strafantrag gegen das Berliner Tageblatt" billige ich; durch ihn wird Klä­rung geschaffen. Die beschuldigten Difiziere haben ehrenwörtlich ver­sichert, daß sie nichts mit der Angelegenheit zu tun haben.

Die Phoebus- Angelegenheit.

Abg. Saate redet trotzdem zur Sache weiter.

Bräsident Bartels: Herr Abg. Haake, da Sie sich meinen An­ordnungen nicht fügen, entziehe ich Ihnen das Wort.( Bravo ! links und in der Mitte.)

Derfudy unter großer Unnabe

Präsident Bartels: Herr Abgeordneter, ich habe Ihnen das Wort entzogen. Sie sprechen trotzdem weiter. Wegen gröblicher

Verletzung der Ordnung des Hauses schließe ich Sie für die Dauer der heutigen Sigung aus.

Beifall links und in der Mitte, der Abgeordnete Haate ver läßt Tribüne und haus, das Haus tritt in die Fortsetzung der zweiten Lesung des Wohlfahrtsetats ein.

Gefichter. Auch dadurch, daß der Herr im Zivilanzug jetzt ein anderes Gesicht hat, scheint sich nicht viel geändert zu haben. Als erster Diskussionsredner führte

Genosse Künstler

aus, die Reichswehr habe sich im letzten Jahre nicht so geändert, daß unsere Kritik etwa hinfällig werden könnte. Die sozialdemokra tische Kritif etma hinfällig werden fönnte. Die jozialdemokratische Kritik an der Reichswehr sei von jeher von zwei Gefichtspunkten ausgegangen: dem finanziellen und dem militärpolitischen. Was den letzteren Gefichtspunft betreffe, so müffe nach wie vor betont Auf tommunistische Anfrage hin, wie es mit der Phoebus werden, daß auch jetzt die Reichswehr noch den breiten Maffen des Angelegenheit stehe, erhebt sich der Minister noch einmal und ver­Boltes fremd gegenüberstehe und umgefehrt. Er stehe nicht an, diese lieft mit großer Geschwindigkeit eine lange Erklärung, in der unter Entwicklung als die Frucht des Systems Geßler zu anderem gesagt wird: Der Kapitän Lohmann war mit der bezeichnen, eines Systems, mit dem der neue Wehrminister ein Verwaltung der Sondermittel betraut, die der Marine trauriges und schweres Erbe übernommen habe. Daß aus stürmischen Zeiten geblieben waren. Als Sohn eines Direktors unter dem System Geßler eine Reformierung der Reichswehr ein­des Norddeutschen Lloyd mit Hanseatenblick ausgestattet, schien er treten fönne, hatte die Sozialdemokratie faum mehr erhofft. Seine für eine rationelle Berwaltung alle Gewähr zu bieten. Bei Ber - politischen Freunde würden erfreut sein, wenn mit dem neuen Wehr­handlungen über die Auslieferung der Handelsschiffe, die Auflösung minister für die Reichswehr eine neue era beginnen werde. der Blockade, den Seetransport Don Kriegsgefangenen hatte er sich In seiner heutigen Antrittsrede habe der Herr Minister für die außerordentlich bewährt. Lohmann jah, daß die Regierungen anderer Aufgaben der Reichswehr und ihre Stellung zum Staat und seinen Länder in steigendem Maße den Film als Propaganda Symbolen schöne Worte gefunden. Bei aller Loyalität, die mittel benutten. Da in Deutschland eine entsprechende Stelle mir den Ausführungen des Ministers zollen, werde er es nicht der fehlte, beteiligte er sich an einer deutschen Filmgesellschaft. Lohmann Sozialdemokratie verübeln fönnen, wenn fie feinen Versicherungen hat das streng geheim gehalten, weil er seine Borgefeßten nicht mit zunächst mit starter Zurüdhaltung begegne. Die Er der Mittenntnis und Mitverantwortung belasten wollte. Darausfahrungen, die mit feinem Borgänger wiederholt gemacht wurden, erklären sich die ersten Dementis, die gutgläubig waren. Der zwingen zu solcher Vorsicht. Auch der Vorgänger des Herrn Ministers Minister schildert dann die bekannten Schwierigkeiten des Phoebus habe alles nur mögliche versprochen. Aber herausgefommen fei aus und die zweimaligen Hillfsaktionen, von denen die erste im Einver- all diesen Versprechungen so gut wie nichts. Bei der ersten Lefung ständnis mit dem Reichsfinanzministerium erfolgte, während von des Etats habe der sozialdemokratische Redner zum Ausdrud ge­der zweiten die Borgesetzten teine Kenntnis erhielten. Die Unter- bracht suchung hätte ergeben, daß Cohmann zwar durch Ueberschreitung feiner dienstlichen Befugnisse dem Reichsfistus schweren Schaden zugefügt habe, wofür er auch enflaffen, warden fei, daß er aber feinetes unlauferen oder eigennütige Motive gehabt hätte.

Die Abgeordneten haben der im Wirbeltempo erfolgten Bor­lesung nicht folgen fönnen und verlangen schriftliche Bor Iegung der Erklärung, die zugesagt wird. Die Phoebus- An­gelegenheit soll als besonderer Punkt aus der Debatte hervorgehoben

werden.

Im übrigen fann man als Gesamteindrud vorläufig feststellen: es ist wirklich nicht nur äußerlich das alte Bild. Es sind nicht nur die altbekannten Uniformen und die altbekannten

Mensch, ärgere dich nicht!

Bon Jodok.

Bertrauen muß erworben werden. Dieses Wort werden wir auch für den neuen Herrn Wehrminiffer anwenden. Was er molle, hat er heute gefagt Wir werden abwarten, was er fut

Dabei müßte aber heute schon gegenüber einer Aeußerung, die der neue Herr Wehrminister bei seiner turzen Antrittsrebe im Plenum getan habe, mit allem Nachdruck darauf hingewiefen werden, daß es in einem parlamentarischen Staate, wie es die deutsche Republik sei, nur ein Fundament gebe, auf dem ein Minister sicher stehe, und dieses Fundament fei das Bertrauen des Boltes bzw. des Barlaments. Gegenüber dem Bertrauen des Parlaments tönne das Bertrauen, das ein Minister bei irgendwelchen Einzel­personen, gleichviel, wer es fei, genieße, nicht in Frage tommen. Genosse Künstler wies dann darauf hin, daß die Reichswehr

Nr. 42. Die Beamtenbesoldung ist geregelt worden. Der Spieler| darf sich sechs Marken in die Tasche machen, setzt sich aber dadurch vor der Bevölkerung in ein schlechtes Licht und muß auf die 38 zurüd.

Der Spieler darf sich drei Runden lang nicht von der Stelle rühren.

Nr. 50. Der Reichstag wird aufgelöft. Der Spieler sagt sich end gültig von den Deutschnationalen los und gewinnt dadurch zwei Drittel der in die Kasse eingezahlten Mandate.

Ich habe ein neues, unterhaltsames Gesellschaftsspiel ausgedacht. Nr. 45. Die Beratungen über das Schulgesetz ziehen sich endlos hin. Es nehmen drei Spieler an ihm teil, die sich als Koalitionsfreunde zu betrachten haben. Es handelt sich darum, recht schnell durch die Fährnisse der Bürgerblodregierung zum neuen Reichstag zu ge langen. Zu dem Spiel gehören ein Spielplan, drei Steine, ein schwarzer, ein bläulicher, ein blauer und ein Würfel. Jeder Spieler zahlt seine Mandate ein und, muß zunächst einmal zwei( den zahlen­mäßigen Ausdruck für die Richtlinien) trudeln, um überhaupt starten zu fönnen. Und dann geht's los: Nr. 3. Keudell hat eine tatastrophale Rede gehalten. Dem Spieler bleibt vor Schreck der Atem weg und er muß zweimal mit dem Würfeln ausseßen. Nr. 6. Die Außenpolitik Stresemanns findet die teilweise Aner­fennung wichtiger Oppofitionsparteien. Der Spieler erhält einen Auftrieb und darf auf die 8 vorrücken. Nr. 10. Es haben Teilwahlen in einem Freistaat stattgefunden, die der Sozialdemokratie starte Erfolge gebracht haben. Der Spieler fürchtet ftd) vor einem frühzeitigen Termin der Reichstagswahl und flüchtet auf die 5 zurüd.

Nr. 14. Die Zollgefeße find angenommen worden. Der Großgrund­befiz zeigt sich erkenntlich. Der Spieler erhält von den Mitspielern je zwei Marken. Nr. 19. Seldte tritt aus der Deutschen Volkspartei aus. Der Spieler ist von einem Ballaft befreit und darf seinen Stein quf die 26 setzen. Nr. 24. Imbusch hält eine Rede gegen Marg. Der Spieler ist tief­getrübt und muß einen Rückmarsch auf die 20 antreten. Nr. 27. Die Deutschnationalen haben soeben für die Verlängerung der Republitschuhgefeße gestimmt. Der Stahlhelm ist empört und droht, beim nächsten Wahlkampf nicht für die Deutsch­nationalen einzutreten. Diese verweisen auf den Ausgang der Braunschweiger Wahl, wo die Unterstüßung durch den Stahlhelm fie 50 Broz ihrer Mandate toftete und dürfen daraufhin zwei Punkte vorwärtsräden.

R. 30. Geßler ist zurückgetreten. Für den Spieler bedeutet das einen Gewinn und er darf norrücken auf die??? Nr. 35. Hier begeht er aber die Torheit, einen eigenen Kandidaten für die Nachfolge zu präsentieren, der selbstverständlich über gangen wird. Der Spieler muß daraufhin breimal mit dem Bürfel aussehen. 40. Die Koalition befaßt sich mit der Freimachung eines ein­träglichen Bostens für Luther . Sie hat es außerordentlich eilig damit und der Spieler darf gleich viermal hinterein­ander trudeln.

Bolksliederabend in Adlershof . Wer als geplagter Referent schon so oft in Konzerten mancher ersten gemischter Chöre oder fleinere Elitechöre die ausgesungensten, grellsten Sopranstimmen über sich ergehen lassen mußte, der war aufs freudigste über­rascht, in dem etwa 25 Frauen und Mädchen starken Frauenchor Neues Werden" in dem fleinen Adlershof einen ganz jugend­frischen, alle Aufgaben mühelos lösenden Berein zu finden. Sein Gingen ist wirklich tönender Atem", seine Aussprache vorzüglich, die Bhrasen flingen bis auf die lehte Schwebung aus, das Stimm verhältnis und der Chorgang sind tadellos, die Longebung ist leicht und schwebend, auch bei dem ganz einzigen Kontraalt, die Reinheit abfolut. Die sentimentalen Volkslieder leiden nie unter Schleppen, die lustigen flingen wie aus der Pistole geschossen. Die Bolkslieder, Belizer sind, fanden in dieser vorzüglichen Wiedergabe herzlich unter deren Bearbeitung auch zwei sehr gelungene des Chormeisters sten Widerhall. Ein Trio von Haydn und eins von Mendelssohn , von den Herren Ludwig Belizer, Kurt Borchard und Fräu­lein Ursula Mohr mit Schmung und Leidenschaft gespielt, vertreten die solistische Ausschmüdung der Bortragsfolge. H. M.

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unter den heute ver­

niemals veitstümlich werden könne, solange in ihr, wie bis jetzt, der del eine bevorzugte Stellung genieße. Auch der Heereserfah müsse geändert werden. Heute wie früher hätten die Kompagnien bzw. die Kompagnieführer die entscheidende Stellung. Genosse Künstler wies dann weiter auf die Unzulänglichkeiten des jetzt bestehenden Flaggenerlaffes

Am 18. Januar hätten alle Reichswehr = hin Am gebäude offiziellen Flaggenschmud getragen. Der 18. Januar gelte in den breitesten Massen des Bolfes als der Tag der Rrönung eines Hohenzollern zum Kaiser und so fãe auch hier falsch verstandene Traditionspflege neues Miß­frauen zwischen Bolf und Reichswehr .

Genoffe Künstler ging dann zu einer ritit des Etats über und betonte, daß diefer Etat im ganzen zu hoch und viele ein­zelne Forderungen überspannt seien. Die Endsummen des Etats ftänden in gar feinem Berhältnis zur allgemeinen finanziellen Lage Deutschlands . Die sozialdemokratischen Bertreter hätten Anträge vor­rund bereitet, die beim Heeresetat Streichungen von 50 Millionen vorsehen. Das genüge für die Zukunft aber in feiner Weise.

Eine sozialdemokratische Entschließung. Begründung der folgenden Entschließung, die die Sozial­Genosse Künstler gab dann in großen Zügen eine grundsätzliche bemokratie einbringen werd::

Die großen finanziellen Schwierigkeiten von Reich, Ländern und Gemeinden, die im Jahre 1929 erheblich steigenden Repara­tionslasten zwingen zur äußersten Sparsamkeit auf allen Gebieten. Um eine Gefährdung wichtiger sozialer, wirtschaftlicher und tuitu­veller Interessen von Reich, Ländern und Gemeinden zu verhüten, wird die Reichsregierung erju ht, im Etat des Reihswehrmini­steriums für das Rechnungsjahr 1929 die Ausgaben jo zu beschränken, daß der Zuschußbedarf 500 millio= nen Mart nicht überschreitet. Rechtzeitig ist daher für eine sparsame Verwendung der Restmittel und für einen allmäh= lichen Abbau der Ausgaben zu sorgen."

Genosse Künstler unes zum Schluß noch darauf hin, daß ein Abbau der Ausgaben bei dem Posten für die Beföstigung, Be= hausung, Bekleidung usw. der Mannschaften nicht eintreten dürfe.

Sicher in der Liebe seines Volfes.

Ein rührender Hofbericht aus Warschau .

Warschau , 10. Februar.

In der Allee, die zum Palais Belvedere führt, erregte dieser Tage das unerwartete Erscheinen des Marschalls Pilsudski be­deutendes Aufsehen, da er ohne jede Begleitung etwa eine halbe Stunde lang spazieren ging. Der Marschall wurde Gegen­stand lebhafter Dvationen; einige Bersonen hielten es auch für notwendig, den einsamen Spaziergänger darauf hinzuweisen, daß eine solche Promenade für einen an jo hoher Stelle stehenden Bolitiker auch mit Gefahren verbunden sein könnte. Diese eifrigen Warnungen schienen aber auf den Marschall feinen Ein­druck zu machen, da er seinen Spaziergang ruhig fortsetzte.

Mostau gibt wundertätiges Marienbild zurück.

Kowno , 10. Februar.

Das Außentommiffariat der Sowjetunion hat dem litauischen Bevollmächtigten in Mostau das Muttergottesbild des Klosters Don Pazaislis( Litauent) übergeben, das während bes Beltfrieges von den ruffischen Behörden nach Zentralrußland, transportiert worden mar. Das Bild wird seit langer Zeit als

munbertätig verehrt.

Boincaré bleibt Sieger. Die Pariser Rammer beendete am Donnerstag die mehr als achttägige Finanzdebatte. Die von den Sozialisten eingebrachte, gegen die Finanzpolitik der Regierung ge­richtete Tagesordnung wurde mit 370 gegen 120 Stimmen abge­lehnt. Der von den Regierungsparteien eingebrachte Antrag wurde mit 370 gegen 131 Stimmen angenommen. Daladier, der Borsigende der Radikalen, enthielt sich jedesmal der Stimme.

Begreifen des Maffenzufammenhanges nicht der schlechtefte. Mangel an aufführbaren Werfen verhinderte die Volfsbühne, in den legien fünf Spieljahren mehr als die dreizehn Zeitstücke, die über ihre 518 Bühne gingen, herauszubringen.

Seffion für Dichtkunst. Der Minister für Wissenschaft, Kunst und Bolfsbildung hat die Neuwahlen der Seftionen für Dichtfunft der Preußischen Akademie der Künfte foeben bestätigt. Die Settion besteht somit jezt aus folgenden 31 Mitgliedern: Hermann Bahr , Theodor Daubler , Dr. Alfred Döblin , Leonhard Frank , Ludwig Fulda , Mar Halbo, Dr. Gerhart Hauptmann , Hermann Hesse , Dr. Arno Holz , Ricardo Huch, Georg Kaiser , Bernhard Kellermann , Dr. Erwin Guido Kolbenhener, Ostar Loerte, Heinrich Mann , Wilhelm Schäfer, René Schidele, Wilhelm Schmidtbonn , Arthur Thomas Mann, Walter v. Molo, Alfred Mombert , Josef Bonten, Schnitzler, Wilhelm v. Scholz, Karl Schönherr , Hermann Stehr , Emil Strauß, Eduard Studen, Friß v. Unruh, Jafob Waffermann, Franz Werfel . Die Sekretärgeschäfte hat Oskar Loerte übernommen.

Deutsche Kunstkritiker und Bölferbundspalast. Der Verband Deutscher Kunsttrititer hat an den Generalsekretär des Bölferbundes eine Entschließung gerichtet, die zum Wettbewerb um den Bau des Völkerbundspalastes Stellung nimmt. Der Berband betont, daß keinerlei Boreingenommenheit für eine bestimmte Berson oder nationale Empfindlichkeit ihn leiten. Der Verband nimmt allein Stellung gegen den Entschluß des Völkerbundes, dem Preis­träger fechs Architekten beizuordnen, da Kompagniearbeit nur Rom­fofigfeit endet. promiffe und Halbheiten zur Folge haben muß und in Charakter Angesichts der außerordentlichen fulturellen und tünstlerischen Bedeutung des Baues empfiehlt der Verband dem Bölferbund eine nochmalige Ueberprüfung der Entscheidung und eine Revision.

morgens bis 9 Uhr abends, an den Sonntagen wie bisher von 9 bis 3 Ubr Das Schloßmuseum ist an den Wochentagen bis auf weiteres von 9 1hr But befichtigen. Das Eintrittsgeld von 50 Pf. tft auch für den Abendbesuch beibehalten worden.

Schönlants Chorwert Der geipattene Mensch gelangt am Sonntag mittag in der Boltsbühne am Bülowplay zur Aufführung. Es ist au er innern, daß dieses Bert bei seiner Uraufführung in Magdeburg während der Theaterausstellung starken Erfolg errang.

Lautsprecher auf dem Minarett. Die Minaretts der Moscheen in Am driften Diskuffionsabend der Sonderabteilungen der Volks- den indischen Städten werden jetzt mit Funk- und Lautsprecher­bühne sprach in der Aula der Schule Weinmeisterstraße Leo Lania anlagen versehen. Ein Muezzin genügt jetzt, dieser Muezzin sitzt in zu dem Thema Gesinnungstheater". Er gab eine betont der Funtzentrale der Stadt und spricht den Gebetsruf in den Auf­theoretische Klarstellung dieses Begriffs, ohne auf die Biscator- nahmeapparat, und oben auf den Gebetstürmen treten die Laut Bühne, die die Mitglieder der Sonderabteilung natürlich in erster sprecher in Aftion. Linie unter diefem Gesichtswinkel sehen, näher einzugehen. Lania hob hervor, daß Gesinnungstheater nicht unbedingt Tendenztheater zu fein brauche. Bohl aber müsse es bewußt für eine Idee ein­treten. Die Volfsbühne, die in Zeiten entstand, als schwere mirt­schaftliche Not dem Proletariat vom Besuch bürgerlicher Theater aus­schloß, darf nach Lanias Anschauung Runft fein, sondern sie muß Gesinnungstheater" werden, b. h. ben änderten Berhältnissen nicht mehr schlechthin Vermittlungsinftitut für fachlichen Inhalt des Stüdes über seinen fünstlerischen Inhalt stellen. Dr. Nestriepte fand auf diese Forderung Lanias in der Dis­fuffion die richtige Entgegnung. Man braucht den Spielplan der Bolfsbühne gemiß nicht für unanfechtbar zu halten, muß aber ein­sehen, daß nicht die beiont plafatierte Wee, sondern jene, die nur leije als lnterton einer Handlung mittlingt, oft am fruchtbarsten ist. Es gibt Werke, die ewig sind, weil das Menschliche, das in ihnen gestaltet wird, ewig ist. Und wenn dem Publikum aus dem Er­fennen des Menschen, aus dem Mitleid zum einzelnen, Erkenntnis und Mitleid für die Menschheit erwächst, so ist dieser Weg zum ( sti 8 sis) salse)

öfterreichiidhen Befandisgait und des Reichstagspräsidenten Im Rahmen der Sondervorstellungen, die umer dem Brotektorat der Baul be allmonatlich im Reuen beater am 300 stattfinden, gebt Sonnabend, den 11. Februar b.. Rebige Leute", Schauspiel von Feliz Dormann, in Szene. Die Regie führt Rudolf Eger. Chrifta Tordy. Auf der Künstlerredoute Die Bunte Laterne", beute Freitag, dem 10. februar, in sämtlichen Räumen des Zoologischen Gartens wird die Schauspielerin Christa Torby als Laternentönigin an dem Festzug teilnehmen und die Preisverteilung für die 12 originellsten Rostüme über­nehmen.