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Acht Zuchthausjahre für Stefanoff.

Rumänische Terrorjustiz gegen Gesinnung.

Bukarest  , 10. Februar.

Der Prozeß gegen den Kommunisten Boris Stefa noff, der wegen eines Anschlags auf die Staatssicherheit angeklagt war, endete mit der Verurteilung des An geklagten zu acht Jahren Zuchthaus. Die Mit angeflagte Zuckermann und Lisa Disjour wurden in Abwesenheit zu sieben und zehn Jahren Zuchthaus verurteilt. Drei Angeklagte wurden freigesprochen.

Sie Urnendieb!"

Bukarest  , 11. Februar.

In der rumänischen Kammer fam es zu wüsten Tumulten. Während der Rede des Arbeitsministers Lupu rief der Führer der Bauernpartei, Maniu, dem Minister in Anspielung auf die gefälschten Wahlergebnisse zu: Sie Urnendieb!" Der Kammerpräsident erteilte Maniu   eine Rüge, was bei den Abge­ordneten der nationalen Bauernpartei zu stürmischen Pro­testen führte, wobei sie mit Fäusten auf die Pulte trommelten. Es entstand eine wüste Rauferei, die erst durch die Parlaments mache geschlichtet werden konnte. Die Sigung wurde unterbrochen und dann ein Abgeordneter der nationalen Bauernpartei von 30 Sigungen und drei Abgeordnete von 5 Sigungen ausgeschlossen.

Araberangst vor Zionismus  . Massendemonstrationen in Bagdad   gegen Mond.

London  , 11. Februar. Die Erregung der arabischen Bevölkerung über eine vermutete Einführung des Zionismus im nahen Osten fam gelegentlich der Ankunft Sir Alfred Monds in Bagdad   zum Ausdruck. Ueber 10 000 Araber waren am Westtore Bagdads versammelt, wo man Mond erwartete. Studenten trugen Banner mit der Aufschrift ,, Nieder mit dem Zionismus" und wiederholten dies Schlagwort fortgelegt. Die Bevölkerung befand sich in dem Glauben, daß der Besuch Monds mit der Einführung des Zionismus im Iratstaat im Zusammenhang stehe. Sir Alfred Mond   mußte zehn Meilen vor Bagdad   aus dem Auto steigen. Er, wie seine Be gleiter wurden dann auf Umwegen nach Bagdad   gebracht. Am Westtor verprügelte die Menge einige harmlose Reisende, weil fie glaubte, daß es sich um die Begleiter Monds handele.

Maßlofe Forderungen der Standesherrn Gelbst der Rechtsblockregierung Württembergs werden sie zu bunt!

Stuttgart  , 11. Februar.

Im Landtag erklärte heute Finanzminister Dr. Dehlinger, daß die früheren territorialen Herrschaften eine hundert. prozentige Aufwertung verlangten. Die württembergische Regierung fei dieser Forderung entgegengetreten und, habe das Be ftreben, feinesfalls eine höhere Aufwertung zu zahlen, als bei der allgemeinen Aufwertung bezahlt wurde. Die Regierung sude einen Weg, der sie nicht verpflichtet, eine höhere Aufwertung zu zahlen, als mit dem allgemeinen Boltsempfinden vereinbar sei. Die Presse­nachrichten über die Stellung der württembergischen Regierung im Reichsrat zu dieser Frage können nur durch Vertrauensbruch in die Deffentlichkeit gelangt sein.

Die interalliierte Rheinlandtommiffion hat sämtliche für heute und die folgenden Tage geplanten Versammlungen der Nationalsozialistischen   Arbeiterpartei in dem besetzten Gebiet ver boten.

Revolver und Liebe.

Bon Paul Gutman.

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Auf der Anklagebant des Moabiter Landgerichts sitzt ein schmächtiges blondes Bürschchen, das beschuldigt ist, ben Tob zweier schmächtiges blondes Bürschchen, das beschuldigt ist, den Tod zweier Menschen, zweier Altersgenossen, zumindesten ideell mitverursacht zu haben. Dieser angebliche Mordhelfer ist ein Dichter, wenn auch ein recht stümperhafter, ein Philosoph, wenn auch ein ganz nebel­haft unflarer, ein begabter Schüler, der allerdings die Schule zu fawänzen pflegt, ein Idealist mit den verschwommensten Idealen. Er sehnt sich nach Freiheit und Selbständigkeit, die darin zum Aus­druck kommen, daß er eine geplante Reise nach Konstantinopeles hätte auch das Land der blauen Blume sein fönnen an der österreichischen   Grenze wegen mangelnden Basses aufgibt und nach Genuß etlichen Münchener   Bieres nach Hause zurückkehrt. Er haßt die Kirche und verkündet in seinem Tagebuch, daß nicht der Klassen fampf, sondern der Kampf gegen schwarze und gelbe Rassen die Hauptsache sei. Er fämpft im Jungo für die Erneuerung Deutsch­ lands   und seine alten ehrwürdigen Traditionen und verachtet die Lehrer, weil sie an der Vergangenheit festkleben. Er ist für Nächsten­liebe und menschliche Gefühle und leiht sich einen Revolver aus zur Abwehr von Aendersdenkenden. Nichts wäre an diesem Stegliger Gymnasiasten besonders bemerkenswert, wenn nicht mit Hilfe feines Revolvers eines Tages zwei Menschenleben ins Jenseits befördert worden wären, ebenjo unmotiviert, wie alles, was in dem Gehirn dieses Bürschchens bisher vor sich ging.

3ft es mehr als Bufall, daß die Schüsse aus jenem Revolver in Steglig fielen? Erwacht nicht von ungefähr die Erinnerung an andere Steglizer Gymnasiasten, deren Mordwaffen einen herpor­ragenden Menschen trafen, Walther Rathenau  ? Haben nicht wieder­holt Schüler von Steglitz   heimtückisch Republikaner und Sozialisten überfallen? Freilich, der bescheidene Primaner auf der Anklage­bant fieht nicht nach Gewalttaten aus. Die nebelhafte Maffe feines Gehirns ist nicht durch die Politik beinflußt worden, sondern durch die Weiblichkeit, durch das, was man gemeinhin Liebe zu nennen pflegt. Wenn hier der Revolver aus erotischen Motiven in Tätigkeit trat, wenn hier eine irgendwie verlotterte Simmlichkeit die treibende Kraft war und nicht der politische Irrsinn, so darf uns das nicht von der Annahme abhalten, daß ebensogut die politische Leidenschaft ach nein, es war ja auch keine Leidenschaftsagen wir, die politische Phantastit die Rolle der Sexualität hätte übernehmen fönnen.

Betrachten wir das Milieu dieser Knaben und Mädchen. Man absolviert die höhere Schule und findet sie etelhaft. Man ist Tochter aus gutem Hause" wie jene Ellinor und treibt sich nachmittags und abends in Tanzdielen herum. Man poussiert mal mit diefem, mal mit jenem, wahllos, wie zum Beispiel mit jenem angeblichen Gym nasiaften, von dem es fich herausstellt, daß er ein Moabiter unter: fuchungsgefangener mit dem Spißnamen Bogertönig von Berlin"

Die Offpreußenhilfe.

Sondermaßnahmen der preußischen Staatsregierung für Erleichterung und Senkung der Staatssteuern.

Im Rahmen der Ostpreußenhilfe, die von der preußischen Re­gierung gemeinsam mit dem Reich unter Berücksichtigung der durch den Friedensvertrag geschaffenen einzigartigen Notlage der Provinz Ostpreußen   durchgeführt wird, hat das preußis he Staats: ministerium folgende Sondermaßnahmen für Erleichterung und Senkung der Staatssteuern beschlossen:

1. Die staatliche Grundvermögenssteuer wi für den Rest des laufenden Rechnungsjahres außer hebung gefest. Es bleiben demnach für den landwirtschaftlichen, volkswirtschaftli hen und gärtnerischen Grundbesitz die am 15. Februar 1928 fällige Dierte Jah: esrate und für den übrigen Grundbesig die am 15. Februar und 15. März 1928 fälligen Monatsraten un­in denen die besondere wirtschaftliche Leistungsfähigkeit des Steuer­erhoben. Ausgenommen sollen jedoch diejengen Einzelfälle seit, schuldners die Zahlung der Steuerraten unzweifelhaft rechtfertigt. Die Steuerschuldner, für die die Steuer außer Hebung gesetzt wird, werden sobald als möglich entsprechende Mitteilung von der zu ständigen Veranlagungsbehörde enthalten.

2. Die Rückstände an staatlichen Steuern nach dem Stande vom 1. Februar 1928, und zwar nicht nur an staatlicher Grundvermögenssteuer, sondern auch an Hauszinssteuer werden niedergeschlagen, soweit die Steuern gestundet find. Für die niht gestundeten Rückstände wird im einzelnen Fall unter wohlwollendster Berücksichtigung der Verhältnisse des Steuerschuld­ners von Amts wegen geprüft werden, ob und inwieweit die Rück­stände niedergeschlagen werden können.

Die Erhebung der Gemeindezuschläge zur staatlichen Grund­vermögenssteuer wird durch den Beschluß des preußischen Staats ministeriums nicht berührt.

Der fünfte Lombardskandal.

Die Rolle der Frau Oberregierungsrat Kaufmann.

Die Kriminalpolizei beschäftigt sich noch immer auf das genaueste mit dem Zusammenbruch der beiden Firmen des Kauf­manns Mag Schlewinsky. Kriminalkommissar Possehl   wird die Akten erst in der nächsten Woche der Staatsanwaltschaft zu­leiten.

Fast hat es den Anschein, als ob eine Schuld Schlewin­ffys im strafrechtlichen Sinne nicht festzustellen sein wird. Sein Rechtsvertreter Dr. Bindar erklärt, daß eine Verhaftung Schle­winskys oder des Geschäftsführers Lewin nach seinen Erfundi bieten die Verträge zwischen Schlewinfin einerseits, der er­wähnten olfatia" und der Baterländischen Kredit. versicherungs A. G.  " andererseits.

Gewitterffurm über Europa  .

30 Zote in Norwegen  .

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Schwere Schäden in Süd­ deutschland  .

In der legten Nacht sind in den westlichen und füblichen Gebieten Deutschlands   große Regenmengen und Hagel ver­bunden mit Gewitterſtürmen niedergegangen. Auch im Kanal und an der Küste herrschen orfanartige Best­winde. Von vielen Orten wird Windstärke 8 und 9 ge meldet. Es handelt sich hier um die ersten Gewitter in diesem Jahre. Jezt hat sich das Wetter in Süd- und Westdeutschland etwas beruhigt. Dagegen werden aus den Gegenden östlich der Elbe starker Wind, Regen, Hagel und Gewitter gemeldet. Die Ursachen dieser Wetter­lage liegen einmal in einem ungewöhnlich niedrigen Tief über der Mordsee und in der Tatsache, daß zwischen Nord- und Südeuropa   große Drudunterschiede herrschen. viele deutsche Flüsse besteht wieder hochwassergefahr, da mertbar gemacht hat. Die ganze Wetterlage ist für die jetzige Jahres das Tauwetter sich bis in 800 bis 900 Meter Höhe im Gebirge be­zeit ungewöhnlich. Eine Besserung ist für die nächste Zeit leider mcht

zu erwarten.

Für

Stuttgart  , 11. februar. Heute früh gegen 3 Uhr entlub sich hier unter starten Regen und Hagelschauern ein ziemlich startes Gewitter.

Karlsruhe  , 11. Februar.

In der zweiten Morgenstunde gingen in der Pfalz   verschiedene Gewitter nieder. Kurz nach 2 Uhr traten auch in der hiesigen Gegend schwere Gewitter auf, begleitet von Sturm und starken Regengüffen.

Mannheim  , 11. Februar.

Heute nacht ging zwischen 1 und 2 Uhr über Mannheim   ein heftiges Gewitter mit schweren Regengüffen und Hagelschauern nieder. Das Unwetter war von startem Sturmwind begleitet. Audy über Frankfurt   a. Main   entfud sich ein starkes Gewitter.

Nürnberg  , 11. Februar. 3wischen 3 und 4 Uhr 30g über Nürnberg   ein von orfan­artigen Windstößen begleitetes heftiges Gewitter hinweg. Um 24 Uhr gingen die ersten Regen- und Hagelschauer nieder.

Köln  , 11. Februar.

Infolge des Gewittersturmes in der heutigen Nacht wurden auf der Eisenbahnstrecke Koblenz- Köln mehrere Telegraphenmaſte auf die Gleise geworfen, so daß Zugverspätungen von über einer Stunde eintraten. Trier  , 11. Februar.

Die Mosel   ist in den letzten 24 Stunden von drei auf fünf etma Meter gestiegen. Das Wasser steigt noch stündlich um 15 Zentimeter. Man befürchtet, daß bei anhaltendem Regen der Schnee in den Bogesen vollständig zum Schmelzen fomint und mit

gungen bei der Bolizei nicht in Frage tomunt, Grund hierfür einem gefährlichen Hochwaffer zu rechnen ist.

Bei diesen Verträgen hat die Frau eines Geheimen Ober regierungsrates eine große Rolle gespielt. Es handelt sich, wie wir erfahren, um den Oberregierungsrat Dr. Kaufmann, Referent in der IV. Abteilung für gemeinsame und Rechtsangelegen heiten im Reichsfinanzministerium. Frau Kaufmann hatte die Ver­bindung vermittelt und für ihre Bemühungen fünf Bro. zent vom Reingewinn ausgezahlt befommen, so daß fie in den Befiz sehr großer Mittel gelangte. Sie selbst hatte bei Schlewinsky 10 000 Mart zu 30 Broz. pro Jahr angelegt. Die beiden Gesellschaften erhielten geliehene 250 000 mart mit 42 Pro3. pro Anno verzinst. Weitere Sicherungen der beiden Firmen fofteten Schlewinsky nach seiner Darstellung hohe Summen.

Schlewinsty behauptet, von den kreditgebenden Gesellschaften bewuchert worden zu sein. Allein in den letzten Wochen hätten die Gesellschaften 150 000 Mart aus seinen Geschäften heraus­gezogen. Hinzu kam dann, daß nach dem Zusammenbruch der Firma Bergmann ein allgemeiner Ansturm auf die Kassen Schlewinskys erfolgte, da die mißtrauisch gewordenen Gläubiger fürchteten, daß auf den ersten Lombardskandal neue folgen würden.

ist. Der Bruder verklagt die Schwester wegen ihrer Extratouren nicht bei den Eltern, weil sie über die verdächtige Erotik des Bruders und was vielleicht materiell damit zusammenhängt, den Mund hält. Eine Hand wäscht die andere. Hilde belügt ihre Eltern, wie Ellinor die ihrigen, und das alles ist ganz selbstverständlich. Man erweckt in einem Knaben eine Liebeshoffnung und ahnt beim Gelnutsche mit einem anderen nicht, daß man Gefühle hervorgerufen hat, ja daß es überhaupt so etwas gibt. Es ist ein sinnloses Taumeln von einer Sinnlichkeit, die sich nie zum Seelischen verdichtet. zu immer neuen Reizen, begleitet von Jazzmufit aus Grammophon und Radio, um nebelt von 3igarettenqualm und Alkohol. Man rebet nicht von Frühlingserwachen"; denn hier fehlt auch der leiseste Hauch jugende licher Schwärmerei. Wenn Krantz einmal fich zu einem schwachen Inrischen Gestammel aufschwingt, so erwidert Hilde sogleich ironisch, daß er damit die Wirklichkeit verpasse. Wirklichkeit ist wahllose Hingabe, die aber nach ärztlichem Zeugnis wiederum feine Hingabe gewesen ist. Wirklichkeit ist ein Hin und Her wefenloser Gebärden, ein beinahe tägliches Tanzgezappel, ein Chaos von Unfinn und Ver­Togenheit.

Die Wetterfatastrophe in Norwegen  .

Oslo  , 11. Februar. Andauernd laufen noch mitteilungen über Zerstörungen und Berlufte an Menschenleben als Folge der Schneelaminen und Ueber. schwemmungen ein. Ein Haus in Vadheim im Bezirk Sogn wurde heute unter einer Schneelamine begraben, wobei fünf Personen ums Leben tamen. Ueberall in den betroffenen Diffriffen wurden Ge­bäude von Lawinen zerstört oder umgeriffen. Es ist schwer, die Zahl der ums Leben Gekommenen oder den Umfang des angerichteten Schadens genau festzustellen. Bis jeht nennt man 20 bis 30 zote. Die Verkehrslage auf der Bergen- Bahn ist unverändert; es wird noch lange Zeit dauern, ehe die Schäden ausgebessert sind.

Lohnsteuertabellen für wöchentliche, monatliche und tägliche Lohn- bzw. Gehaltszahlung auf Grund des Gesetzes vom 22. De­zember 1927 über die Senfung der Lohnsteuer, gültig ab 1. Januar 1928, sind wieder in der bekannten übersichtlichen Art von K. Seiden­schnur aufgestellt worden und im Verlag E. Meier, Berlin   N 54, Brunnenstraße 181, erschienen.

Die wiedererstandene Royal Opera" in London  . Das neuge gründete Covent Garden Opera Syndicate" in London   hat für drei Jahre das Covent Garden- Theater gepachtet und will in dieser Beit dem Publifum eine internationale Opernschau bieten, deren fünstlerisches Riveau von der Oper auf den Kontinent nur selten erreicht wird. Das Syndikat verspricht für jedes der nächsten drei Jahre eine zehnwöchige Season", die ein mufifaliches Ereignis werden soll. Man hat sich die Mitwirkung der berühmtesten Sänger und Sängerinnen gesichert; unter ihnen befindet sich auch Schaljapin  , der den, Boris Godunom, die Glanzrolle, die ihn berühmt gemacht hat, fingen wird. Die erste Saison wird am 30. April beginnen und bis zum 6. Juli dauern. Der Spielplan weift an deutschen   Opern ben Ring", die Meistersinger"," Tannhäuser  ", Gluds Armide  " und den Don Juan  " auf. Die angeführten Opern werden, ebenso wie die in Aussicht genommenen franzöfifchen und italienischen Werte, in Ursprache aufgeführt werden und in vollständig, neuer Repertoirs find Bruno Walter   und Robert Heger   aus Wien   ver Inszenierung und Ausstattung erscheinen. Als Leiter des deutschen  pflichtet.

Die Jurn für die Berleihung des Staatspreises vont je 5000 Kronen Auszeichnung zweier deutscher Künstler der Tschechoslowakei  . ant zwei deutsche Künstler der Tschechoslowakei   hat heute ihre Ent­Scheidung getroffen. Es wurde beschloffen, den Staatspreis diesmal einem Dichter und einem Mufiter zu verleihen. Wie verlautet, fiel die Wahl auf Franz Werfel   und Fidelio Finte.

Geheimrat Franz Winter, der Direktor der Generalverwaltung Wo sind die Eltern solcher in feiner Gegenwart, feiner Ber. der Staatstheater, eine alte Stüße des wilhelminischen Regimes, wird gangenheit und Zukunft verwurzelten Kinder? Graue Umrisse bescheiden. Ein Nachfolger ist noch nicht bestimmt, da die Borschläge am 1. April wegen Erreichung der Altersgrenze von seinem Bosten wegen sich an einem Transparent, wefenlos und komisch wie auf wegen sich an einem Transparent, wefenlos und komisch wie auf des Generalintendanten Tietjen bisher dem Kultusministerium nicht dem Schattentheater. Man wird von diesen feltsamen Geschöpfen eingereicht worden sind. verhätschelt, man lacht über fie und schwindelt sie an. Väter sind dazu da, zu verdienen, Mütter, zu vertuschen. Diese graue bürger liche Welt bewegt teine Idee, fein Gemeinsamkeitsgefühl. Alles ist farblos, parador und im Grunde irrfinnig. Manchmal dämmert es den Kindern, die mit der früh erwachten Sinnlichkeit spielen, und dann träumen sie von Selbstmord. Plagt etwas wie ein Gedanke hinein, dann gehen gleich Schüsse los, Schüffe, die entweder ins eigene Herz oder das des Kameraden zielen oder, wenn der Wind einmal anders weht, auch einem Mitschöpfer der Republik   den Garaus machen. Stegliz ist ein Symbol. Die gleiche, im Nichts existierende Bürgerschaft gibt es auch anderswo Aber hier dichtete der Zufall ein paar Tragödien von zeitgeschichtlicher Bedeutung.

Erich Schlaitjer gestorben. Heute Nacht ist der Schriftsteller und Kritiker Erich Schlaitier im Alter von 60 Jahren an einem Luftröhrenleiden gestorben. Der Berstorbene war früher ein be­fannter Berliner   Kritifer. Er schrieb am Borwärts" und an der ,, Welt am Montag", wo er als Nachfolger Siegfried Jacobjohns jahrelang das Amt des ersten Theatertritifers verwaltete. Im Bor­wärts" ist er als Verfaffer von Sonntagsplaudereien und ebenfalls als Kritifer hervorgetreten. Neben feiner feuilletonistischen und fritis schen Tätigkeit schrieb er auch Romane und Dramen. Das Theater, ftüd Der lahme Hans" ist zu seiner Zeit als eine Art von Schlüssel drama bekannt geworden. Während des Krieges rückte Schlaifjer nach rechts und landete schließlich im nationalistischen Lager.

Jm Leffingmuseum hält Tonnerstag, 8 lbr, Theodor Kappitein zu Leffings Todestage einen Vortrag:" Der lebende Leffing". Orgelkompositionen von Bach und Händel   spielt Friz Dhrmann. Eintritt frei.

Erftaufführungen der Woche. Donnerst. Theater in der Kloster straße: Niemand." Trianon- Theater: Die arme Belt lacht!" alballa beater: Das Absteigequartier." Sonnab. Deutiches beater: 8wölftausend. Staats- Theater: Der Pilger von Mella, Der Geizige. Bolts büüne: Die Gintleidung des Antonio

Caroffa." Mont. 2 h. i. d. Kommandantenstraße: Die Kreuzel Schreiber."

Die für heule angefehle Rochtoorffeliung im Neuen Theater am 300, " Wenige Leute von Dormann, mußte wegen Erftantung einer Haupt­barstellerin verschoben werden. Der Termin der Aufführung wird in den nächsten Tagen befanntgegeben. Für gelöste Starten wird der Betrag rüd­vergüfet. Auf Wunsch erfolgt Umtausch.

Die Aufführung des Sprech- und Bewegungschorwertes Der geipaltene Mensch von Bruno Schönlant durch den Spiethchor der Boltsbühne B. beginnt am Sonntag, pünktlich 11%, Uhr, In Theate: am Bülowplay Cinlagfarten zu 1,30 Mart

Bon Genoffen Hugo Heimann, dem Reichstagsmitglied und dem Ehren bürger Berlins  , wib bon bem Maler und Radierer B. Hippel im Auftrage der Stadt eine Bildnisradierung angefertigt.

Die Nationalgalerie bat ein Bild von Walfilij Kandinsky Sweierlet Not" erworben. Hoffentlich ermöglicht es die Fertigstellung des Umbaus im ehemaligen Kronprinzenpalais baid, den alten Besiz und die neuen Erwerbungen der Sammlung wieder zu zeigen.